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Title:
DISPLAY AND OPERATING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/059498
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a display and operating device comprising a screen (DI) for presenting a section of a network comprising a plurality of network nodes (A, B,..., H) and network lines (N1, N2,..., N7), which connect two network nodes (A, B,..., H) each. The device also comprises an operating apparatus (BE) which can be actuated by a user and which can interact with the presentation on the screen (DI). The device allows implementation of an operating mode, wherein a marker (M) reproduced on the screen is attached to a path (P) of one or more network lines (N1, N2,..., N7) in the presented section of the network and can be moved along the path (P) when the operating apparatus (BE) is actuated. In the context of the marker (M) movement, the section of the network is automatically shifted such that the marker (M) remains reproduced on the screen. The invention has the advantage that a user can navigate in complex networks in a simple manner by means of the movement of a marker along network lines, and at the same time it is ensured that the marker is always visually visible on the screen. The device can be provided for example in a traffic control center for monitoring a network in the form of a street network or in a train monitoring center for monitoring a network in the form of a rail network. Likewise, the invention can be used in an energy supply center, the network being an electric energy distributing network or current network in this case. A further area of use is the integration of the device into a medical device, the network being a network that is present in the human or animal body in this case, for example a network of blood vessels and/or nerve tracts.

Inventors:
BUTSCHER SIMON (DE)
HERMES KLAUS (DE)
MUELLER JENS (DE)
SCHWARZ TOBIAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/069208
Publication Date:
May 10, 2012
Filing Date:
November 02, 2011
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
BUTSCHER SIMON (DE)
HERMES KLAUS (DE)
MUELLER JENS (DE)
SCHWARZ TOBIAS (DE)
International Classes:
G06F3/0485; G06F3/0488
Domestic Patent References:
WO2004034194A22004-04-22
Foreign References:
US5612881A1997-03-18
US5612881A1997-03-18
DE19824100A11999-12-23
DE10117030A12002-10-17
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Anzeige- und Bedienvorrichtung, umfassend

einen Bildschirm (DI) zur Darstellung eines Ausschnitts aus einem Netzwerk umfassend eine Vielzahl von Netzknoten (A, B, H) und jeweils zwei Netzknoten verbindende Netzlinien (Nl, N2, ..., N7 ) , wodurch Pfade (P) entlang der Netzlinien (Nl, N2, ..., N7 ) im Netzwerk gebildet werden;

- eine durch einen Benutzer betätigbare Bedieneinrichtung (BE) , welche mit der Darstellung auf dem Bildschirm in- teragieren kann;

wobei die Vorrichtung derart ausgestaltet ist, dass über eine Betätigung der Bedieneinrichtung (BE) von einem ersten Bedienmodus in einen zweiten Bedienmodus gewechselt werden kann, wobei in dem zweiten Bedienmodus ein auf dem Bildschirm (DI) wiedergegebener Marker (M) an einem Pfad (P) im dargestellten Ausschnitt des Netzwerks angeheftet ist und dabei über eine Betätigung der Be- dieneinrichtung (BE) entlang des Pfads (P) bewegt werden kann, wobei im Rahmen der Bewegung des Markers (M) der Ausschnitt des Netzwerks automatisch derart verschoben wird, dass der Marker (M) auf dem Bildschirm (DI) wiedergegeben bleibt;

dadurch gekennzeichnet, dass

die Vorrichtung ferner derart ausgestaltet ist, dass dann, wenn im Rahmen der Bewegung des Markers (M) entlang des Pfads (P) ein Netzknoten (Nl, N2, ..., N7 ) erreicht wird, mittels der Bedieneinrichtung (BE) auswählbar ist, entlang welcher Netz- linie (Nl, N2, ..., N7 ) sich der Marker fortbewegen soll, wobei auf dem Bildschirm (DI) das Erreichen eines Netzknotens (A, B, H) und die Auswahl einer Netzlinie (Nl, N2, ..., N7 ) visuell angezeigt wird. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausschnitt aus dem Netzwerk im zweite Bedienmodus im Rah¬ men der Bewegung des Markers (M) entlang des Pfads (P) konti¬ nuierlich derart verschoben wird, dass der Marker (M) im We- sentlichen mittig auf dem Bildschirm (DI) positioniert bleibt .

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich- net, dass die Bedieneinrichtung (BE) im ersten Bedienmodus derart betätigbar ist, dass der Marker (M) durch den Benutzer an eine gewünschte Position auf einer Netzlinie (Nl, N2, N7 ) positioniert werden kann, woraufhin ein die gewünschte Position umfassender Pfad (P) auf dem Bildschirm (DI) hervor- gehoben wird, wobei der Benutzer anschließend den Marker (M) mittels der Bedieneinrichtung (BE) an die gewünschte Position anheften kann, wodurch in den zweiten Bedienmodus gewechselt wird . 4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieneinrichtung (BE) im zweiten Bedienmodus derart betätigbar ist, dass die Bewegung entlang des Pfads (P) durch eine über die menschliche Hand ausgeführte Dreh- und/oder Schiebebewegung bewirkt wird.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieneinrichtung (BE) im zweiten Bedienmodus derart betätigbar ist, dass die Anzeige einer Detailinformation für die aktuelle Position des Markers (M) auf dem Pfad (P) ausgelöst werden kann.

6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigung der Bedieneinrichtung (BE) zur Auswahl einer Netzlinie (Nl, N2, ..., N7 ) der Be- tätigung entspricht, über welche der Marker (M) im zweiten Bedienmodus entlang des Pfads (P) bewegt wird.

7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Erreichen eines Netzknoten (Nl, N2, ..., N7 ) auf dem Bildschirm (DI) durch eine Vergrößerung des Markers (M) und/oder eine Hervorhebung der Netzlinie (Nl, N2, ..., N7 ) angezeigt wird, auf der sich der Marker (M) gerade bewegt.

8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieneinrichtung (BE) derart betätigbar ist, dass im zweiten Bedienmodus ein Hineinzoomen in den dargestellten Ausschnitt und/oder ein Herauszoomen aus dem dargestellten Ausschnitt auf dem Bildschirm (DI) ermöglicht wird.

9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da- durch gekennzeichnet, dass die Bedieneinrichtung (BE) eine

Computermaus umfasst, wobei die Betätigung zur Bewegung des Markers (M) entlang des Pfads (P) im zweiten Bedienmodus über die Computermaus und insbesondere über die Drehung eines Scrollrads der Computermaus durchgeführt wird.

10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieneinrichtung (BE) einen auf einer Bedienfläche angeordneten Drehregler umfasst, der in der Ebene der Bedienfläche durch einen Benutzer gedreht werden kann, wobei die Betätigung zur Bewegung des Markers (M) entlang des Pfads (P) im zweiten Bedienmodus über die Drehung des Drehreglers durchgeführt wird.

11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehregler ferner durch Drücken und/oder Ziehen des Drehreglers im Wesentlichen senkrecht zur Bedienfläche betä¬ tigt werden kann.

12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da- durch gekennzeichnet, dass der Bildschirm (DI) ein Multi- touch-Display ist, über das die Berührung und die Bewegung eines menschlichen Fingers auf dem Bildschirm (DI) erfasst werden kann, wobei zumindest teilweise Funktionalitäten der Bedieneinrichtung (BE) durch das Multitouch-Display reali- siert sind.

13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Marker (M) zum Wechsel von dem ersten in den zweiten Bedienmodus aus einer vorbestimmten Position auf dem Bildschirm (DI) durch Verschiebung mit dem menschlichen Finger auf dem Multitouch-Display auf eine Netzlinie (Nl, N2, ..., N7 ) im dargestellten Ausschnitt des Netzwerks bewegt werden kann, woraufhin durch Entfernen des Fingers vom Multitouch-Display der Marker (M) an der Netzlinie angeheftet wird und dadurch in den zweiten Bedienmodus gewechselt wird.

14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13 in Kombination mit Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass im ersten

Bedienmodus die Multitouchfunktion des Multitouch-Displays aktiviert ist und der Drehregler deaktiviert ist, wohingegen im zweiten Bedienmodus zumindest der Drehregler aktiviert ist .

15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedien- und Anzeigevorrichtung für eine Verkehrsleitzentrale vorgesehen ist, wobei das Netz¬ werk ein Straßennetz darstellt.

16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedien- und Anzeigevorrichtung für eine Zugüberwachungszentrale vorgesehen ist, wobei das Netz¬ werk ein Schienennetz darstellt.

17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedien- und Anzeigevorrichtung für eine Energieversorgungszentrale vorgesehen ist, wobei das Netzwerk ein elektrisches Energieverteilnetz darstellt.

18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedien- und Anzeigevorrichtung für eine medizinische Vorrichtung vorgesehen ist, wobei das Netz¬ werk ein im menschlichen oder tierischen Körper vorhandenes Netzwerk ist, insbesondere ein Netzwerk aus Netzlinien in der Form von Blutgefäßen und/oder Nervenbahnen.

Description:
Beschreibung

Anzeige- und Bedienvorrichtung Die Erfindung betrifft eine Anzeige- und Bedienvorrichtung.

Die Arbeit mit auf einem Bildschirm angezeigten Informationen aus netzwerkartigen Informationsräumen, wie z.B. Straßenkarten, Bahnnetzen, Stromnetzen, neuronalen Netzen, Blutgefäßen, Signalflussdarstellungen und dergleichen, stellt eine hohe kognitive Belastung für den Benutzer dar. Durch die aufgrund der Bildschirmgröße und der Bildschirmauflösung begrenzte Fläche, die zur Darstellung solcher Informationsräume zur Verfügung steht, kann immer nur ein bestimmter Ausschnitt des gesamten Netzwerks wiedergegeben werden. Dies führt dazu, dass der Benutzer nicht in der Lage ist, ein mentales Modell des gesamten Informationsraumes zu entwickeln.

Aus dem Stand der Technik sind über entsprechende Anzeige- und Bedienvorrichtungen realisierte Navigationskonzepte be ¬ kannt, bei denen ein Ausschnitt einer größeren Netzwerkstruktur auf einem Bildschirm wiedergegeben wird. Dabei kann der Benutzer in einen Bereich des Netzwerks gelangen, der aktuell nicht auf dem Bildschirm gezeigt ist, indem er mit einem sog. Panning den Bildausschnitt verschiebt. Panning ist eine Funk ¬ tion von grafischen Nutzeroberflächen, wobei ein entsprechendes Symbol (z.B. eine Hand) auf dem Bildausschnitt wiederge ¬ geben wird und der Benutzer z.B. durch die Betätigung einer Taste auf einer Computermaus den Bildausschnitt über das Sym- bol virtuell ergreifen und durch Bewegen der Maus in verschiedene Richtungen verschieben kann. Häufig wird dieses Panning in Geoinformationssystemen eingesetzt, um in einer Karte zu navigieren. Die Funktion des Pannings hat den Nachteil, dass der Naviga- tionsprozess in künstliche Teilschritte zerlegt wird. Möchte ein Benutzer z.B. einem Pfad in einer Straßenkarte folgen, so muss er mit einer Bedieneinrichtung und insbesondere mit der Computermaus nachfassen, wenn die äußeren Bildschirmkanten erreicht werden. Ein weiterer Nachteil von bekannten Lösungen besteht darin, dass entsprechend hinterlegte Kontextinforma ¬ tionen für Pfade in der Netzwerkstruktur explizit über eine geeignete Benutzerinteraktion, wie z.B. einem Mausklick, ausgewählt werden müssen. Alternativ gibt es Varianten, in denen im Voraus alle verfügbaren Kontextinformationen eingeblendet werden, jedoch führt diese Variante durch die Darstellung irrelevanter Information zu einer hohen kognitiven Belastung für den Benutzer.

In dem Dokument US 5,612,881 A wird ein Fahrzeug-Navigationssystem beschrieben, welches in einem Modus betrieben werden kann, in dem ein auf einem Bildschirm dargestelltes Fahrzeug auf einer berechneten Route in einer Karte durch einen Benutzer über eine Bedienvorrichtung bewegt wird. Dabei bleibt das Fahrzeug an einer festen Position auf dem Bild ¬ schirm, und die Bewegung des Fahrzeugs wird durch Verschie ¬ bung des Kartenausschnitts visuell angezeigt.

In dem Dokument DE 198 24 100 AI ist ein elektronisches Gerät mit einem Drehschalter und einen Anzeigebildschirm gezeigt, wobei mit dem Drehschalter ein auf dem Anzeigebildschirm dargestellter Kartenausschnitt verschoben werden kann.

Die Druckschrift DE 101 17 030 AI beschreibt ein Verfahren zur Wiedergabe von bildhaft strukturierten Informationen auf einem Bildschirm, wobei eine Verschiebung bzw. Vergrößerung eines auf dem Bildschirm wiedergegebenen Bildausschnitts mittels einer Computermaus durchgeführt werden kann.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anzeige- und Bedienvor- richtung zu schaffen, welche dem Benutzer in einfacher Weise eine Navigation in einer auf einem Bildschirm angezeigten Netzstruktur ermöglicht. Diese Aufgabe wird durch die Anzeige- und Bedienvorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.

Die erfindungsgemäße Anzeige- und Bedienvorrichtung umfasst einen Bildschirm zur Darstellung eines Ausschnitts aus einem Netzwerk umfassend eine Vielzahl von Netzknoten und jeweils zwei Netzknoten verbindende Netzlinien, wodurch Pfade entlang der Netzlinien im Netzwerk gebildet werden. Der Begriff des Netzknotens ist dabei weit zu verstehen und umfasst jede be ¬ liebige Art der Verbindung von zwei oder mehreren aneinander angrenzenden Netzlinien. Insbesondere stellt ein Netzknoten dabei eine Verzweigung in dem Netzwerk von einer Netzlinie hin zu mehreren anderen Netzlinien dar. Ebenso ist der Begriff der Netzlinie weit zu verstehen und kann jede Art der Darstellung einer geraden oder auch gekrümmten Verbindung zwischen zwei Netzknoten darstellen. Ein Pfad ist dabei ein Streckenabschnitt im Netzwerk, der eine oder mehrere Netzli ¬ nien umfasst. Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst ferner eine durch einen Benutzer betätigbare Bedieneinrichtung, welche mit der Darstellung auf dem Bildschirm interagieren kann. Je nach Anwendungsfall kann die Bedieneinrichtung unterschiedlich ausgestaltet sein und verschiedene Varianten die ¬ ser Bedieneinrichtung werden weiter unten näher beschrieben. Ggf. kann die Bedieneinrichtung auch eine akustisch (d.h. durch Spracheingabe des Benutzers) betätigbare Bedieneinrich ¬ tung sein.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass ein Benutzer über eine Betätigung der Bedieneinrichtung von einem ersten Bedienmodus in einen zweiten Bedienmodus wechseln kann, wobei in dem zweiten Bedienmodus ein auf dem Bildschirm wiedergegebener Marker an einem Pfad im dargestellten Ausschnitt des Netzwerks angeheftet ist und dabei über eine Betätigung der Bedieneinrichtung entlang des Pfads bewegt werden kann, wobei im Rahmen der Bewegung des Markers der Ausschnitt des Netzwerks automatisch derart verschoben wird, dass der Marker auf dem Bildschirm wiedergegeben bleibt. Ein Marker ist dabei dann an einem Pfad angeheftet, wenn er nur mit einer vorbestimmten, durch den Benutzer auszulösenden Betätigung, welche sich von der Betätigung der Bedieneinrichtung zur Bewegung des angehefteten Markers unterscheidet, von dem Pfad entfernt werden kann.

Ferner ist die erfindungsgemäße Vorrichtung derart ausgestal ¬ tet, dass dann, wenn im Rahmen der Bewegung des Markers entlang des Pfads ein Netzknoten erreicht wird, mittels der Be ¬ dieneinrichtung auswählbar ist, entlang welcher Netzlinie sich der Marker fortbewegen soll, wobei auf dem Bildschirm das Erreichen eines Netzknotens und die Auswahl einer Netzlinie visuell angezeigt wird. Hierdurch werden dem Benutzer im Rahmen der Bewegung des Markers mögliche Verzweigungen der Netzlinien an Netzknoten automatisch in einfacher Weise vermittelt. Der Modus, in dem mittels der Bedieneinrichtung die Auswahl einer Netzlinie bewirkt wird, kann dabei als weiterer Bedienmodus angesehen werden. Vorzugsweise entspricht in die ¬ sem weiteren Bedienmodus die Betätigung der Bedieneinrichtung zur Auswahl einer Netzlinie derjenigen Betätigung, über welche der Marker im zweiten Bedienmodus entlang des Pfads be ¬ wegt wird. Das heißt, falls die Bewegung des Markers z.B. über eine Drehbewegung erfolgt, wird auch über diese Drehbe ¬ wegung zwischen den einzelnen Verzweigungsmöglichkeiten an einem Netzknoten hin und her gesprungen, wobei durch eine geeignete Bestätigung, beispielsweise über einen Druck auf ein entsprechendes Betätigungselement, die gewünschte Netzlinie zur Fortbewegung durch den Benutzer ausgewählt wird.

In einer weiteren Aus führungs form der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird dem Benutzer das Erreichen eines Netzknotens auf dem Bildschirm visuell dadurch vermittelt, dass eine Ver ¬ größerung des Markers und/oder eine Hervorhebung der Netzlinie angezeigt wird, auf der sich der Marker gerade bewegt. Alternativ oder zusätzlich besteht ggf. auch die Möglichkeit, das Erreichen eines Netzknotens dem Benutzer akustisch zu vermitteln . Die erfindungsgemäße Anzeige- und Bedienvorrichtung weist de Vorteil auf, dass auf einfache Weise in einem entsprechenden (zweiten) Bedienmodus eine Navigation entlang von Netzlinien des Netzwerks mittels eines angehefteten Markers und einer vorgegebenen Betätigung des Bedienelements erreicht wird. Da bei wird gleichzeitig sichergestellt, dass sich der darge ¬ stellte Ausschnitt des Netzwerks im Rahmen der Bewegung des Markers immer derart mit verschiebt, dass der Marker für den Benutzer immer ersichtlich ist. Es kann somit darauf verzieh tet werden, dass der Benutzer den Ausschnitt mit einer separaten Benutzerinteraktion, z.B. durch das oben beschriebene Panning, verschiebt.

Die erfindungsgemäße Anzeige- und Bedienvorrichtung kann für die Anzeige und Navigation in beliebigen Netzwerken zum Einsatz kommen. In einer Variante der Erfindung ist die Anzeige und Bedienvorrichtung für eine Verkehrsleitzentrale vorgese ¬ hen, wobei das Netzwerk in diesem Fall ein Straßennetz darstellt. Ebenso kann die Anzeige- und Bedienvorrichtung in ei ner Zugüberwachungszentrale eingesetzt werden, wobei das Netzwerk in diesem Fall ein Schienennetz ist. Ferner besteht die Möglichkeit, dass die Bedien- und Anzeigevorrichtung für eine Energieversorgungszentrale verwendet wird, wobei das Netz in diesem Fall ein elektrisches Energieverteilnetz bzw. Stromnetz aus Stromleitungen darstellt. Ein weiterer Anwendungsbereich ist die Integration der Anzeige- und Bedienvorrichtung in einer medizinischen Vorrichtung, wobei das Netzwerk in diesem Fall ein im menschlichen oder tierischen Körper vorhandenes Netzwerk ist, insbesondere ein Netzwerk aus Netzlinien in der Form von Blutgefäßen und/oder Nervenbahnen

In einer besonders bevorzugten Aus führungs form wird der auf dem Bildschirm dargestellte Ausschnitt aus dem Netzwerk im zweiten Bedienmodus im Rahmen der Bewegung des Markers konti nuierlich derart verschoben, dass der Marker im Wesentlichen mittig auf dem Bildschirm positioniert bleibt. Auf diese Wei se ist der Marker immer im Fokus für den Benutzer, so dass für den Benutzer gut ersichtlich ist, in welchem Bereich des Netzwerks sich der Marker gerade bewegt.

In einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vor- richtung ist die Bedieneinrichtung im ersten Bedienmodus derart betätigbar, dass der Marker durch den Benutzer an eine von ihm gewünschte Position auf einer Netzlinie positioniert werden kann, woraufhin ein die gewünschte Position umfassender Pfad, der je nach Anwendungsfall beliebig festgelegt sein kann und zumindest eine Netzlinie umfasst, auf dem Bildschirm hervorgehoben wird. Dabei kann der Benutzer anschließend den Marker mittels der Bedieneinrichtung an die gewünschte Position anheften und somit in den zweiten Bedienmodus gelangen. In einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Bedieneinrichtung im zweiten Bedienmodus derart durch den Benutzer betätigbar, dass die Bewegung entlang des Pfads durch eine über die menschliche Hand ausge ¬ führte Dreh- und/oder Schiebebewegung bewirkt wird. Auf diese Weise kann einfach und intuitiv die Bewegung des Markers entlang der Netzlinien des Netzwerks bewirkt werden. Dabei ist an die entsprechende Drehrichtung bzw. Schieberichtung eine Bewegungsrichtung des Markers im Netzwerk gekoppelt. In einer weiteren, bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Bedieneinrichtung im zweiten Bedienmodus derart betätigbar, dass die Anzeige einer Detailin ¬ formation für die aktuelle Position des Markers auf dem Pfad ausgelöst werden kann. Hierdurch kann sich ein Benutzer im Rahmen seiner Navigation im Netzwerk einfach zusätzliche Informationen anzeigen lassen. Beim Einsatz der Erfindung zur Verkehrsüberwachung kann sich ein Benutzer für die entsprechende Markerposition auf der Straßenkarte z.B. Detailinformationen zur gerade vorliegenden Verkehrssituation wiederge- ben lassen, um dann ggf. geeignete Maßnahmen zur Steuerung des Verkehrsflusses einzuleiten, wie z.B. die Anpassung der Höchstgeschwindigkeit auf Anzeigetafeln entlang des entspre ¬ chenden realen Streckenabschnitts. Die Bedieneinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in einer weiteren Variante der Erfindung derart betätigbar, dass im zweiten Bedienmodus ein Hineinzoomen in den dargestellten Ausschnitt und/oder ein Herauszoomen aus dem dargestellten Ausschnitt auf dem Bildschirm ermöglicht wird.

Je nach Anwendungsfall kann die Bedieneinrichtung unterschiedlich ausgestaltet sein. In einer Variante der Erfindung umfasst die Bedieneinrichtung eine Computermaus, wobei die Betätigung zur Bewegung des Markers entlang des Pfads im zweiten Bedienmodus über die Computermaus und insbesondere über die Drehung eines Scrollrads der Computermaus durchge ¬ führt wird. Alternativ oder zusätzlich kann die Bedieneinrichtung auch einen auf einer Bedienfläche angeordneten Drehregler umfassen, der in der Ebene der Bedienfläche durch einen Benutzer gedreht werden kann, wobei die Betätigung zur Bewegung des Markers entlang des Pfads im zweiten Bedienmodus über die Drehung des Drehreglers durchgeführt wird. Ebenso kann die Bedieneinrichtung eine Tastatur umfassen und/oder akustisch über Spracheingabe betätigbar sein. In einer bevorzugten Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung können im Rahmen der Bewegung des Markers Detailinformationen, welche für die aktuelle Position des Markers auf dem Pfad hinterlegt sind, automatisch oder ausgelöst durch eine Benutzerinteraktion angezeigt werden. Gegebenenfalls kann der oben beschrie ¬ bene Drehregler ferner durch Drücken und/oder Ziehen im Wesentlichen senkrecht zur Bedienfläche betätigt werden. Durch dieses Drücken bzw. Ziehen kann z.B. die oben erwähnte Zoomfunktion realisiert werden. Ebenso kann hierüber z.B. die Wiedergabe von Detailinformationen ausgelöst werden. Dies kann z.B. dadurch geschehen, dass beim kontinuierlichen Hineinzoomen in einen Ausschnitt bei Erreichen eines vorbestimmten Maßstabs automatisch in einen Anzeigemodus gewechselt wird, in dem auf dem Bildschirm die Detailinformationen wiedergegeben werden. In einer weiteren, besonders bevorzugten Aus führungs form der Erfindung ist der Bildschirm der Anzeige- und Bedienvorrichtung ein Multitouch-Display, über das die Berührung und die Bewegung eines menschlichen Fingers auf dem Bildschirm er- fasst werden kann, wobei zumindest teilweise Funktionalitäten der Bedieneinrichtung durch das Multitouch-Display realisiert sind. Vorzugsweise kann der Marker dabei zum Wechsel von dem ersten in den zweiten Bedienmodus aus einer vorbestimmten Position auf dem Bildschirm durch Verschiebung mit dem menschlichen Finger auf dem Multitouch-Display auf eine Netzlinie im dargestellten Ausschnitt des Netzwerkes bewegt werden, wo ¬ raufhin durch Entfernen des Fingers vom Multitouch-Display der Marker an der Netzlinie angeheftet wird und dadurch in den zweiten Bedienmodus gewechselt wird. Der Wechsel in den zweiten Bedienmodus kann dabei damit verbunden sein, dass der Ausschnitt, der auf dem Bildschirm wiedergegeben wird, derart verschoben wird, dass sich der Marker mittig auf dem Bildschirm befindet.

In einer besonders bevorzugten Aus führungs form ist die Bedieneinrichtung der erfindungsgemäßen Anzeige- und Bedienvorrichtung eine Kombination aus einem Multitouch-Display mit dem oben erwähnten Drehregler. Vorzugsweise ist dabei im ersten Bedienmodus die Multitouchfunktion des Multitouch- Displays aktiviert und der Drehregler deaktiviert, wohingegen im zweiten Bedienmodus zumindest der Drehregler und insbesondere der Drehregler und die Multitouchfunktion aktiviert sind. Auf diese Weise wird eine Trennung zwischen dem ersten Bedienmodus und zweiten Bedienmodus dahingehend erreicht, dass der Drehregler nur für Funktionalitäten im zweiten Bedienmodus vorgesehen ist, wohingegen im ersten Bedienmodus nur durch Fingerbewegungen entsprechende Bedienaktionen ausgeführt werden können. Hierdurch wird eine schnell und einfach erlernbare Bedienung der erfindungsgemäßen Anzeige- und Bedienvorrichtung erreicht.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Figuren detailliert beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 bis Fig. 3 schematische Darstellungen, welche allge ¬ mein das erfindungsgemäße Prinzip der Navigation entlang von Pfaden eines Netzwerks auf einem Bildschirm verdeutlichen; und

Fig. 4 bis Fig. 11 eine Abfolge von Darstellungen auf einem

Bildschirm, welche basierend auf einer konkreten Ausführungsform einer Bedien- und Anzeigevorrichtung gemäß der Erfindung erzeugt wurden.

Fig. 1 zeigt schematisch ein Netzwerk, von dem ein Ausschnitt auf einem Bildschirm DI einer erfindungsgemäßen Anzeige- und Bedienvorrichtung wiedergegeben wird. Das gesamte Netzwerk stellt dabei einen Informationsraum IR dar, der netzwerkartige Informationen bereitstellt, wie z.B. Straßenkarten, Bilder von menschlichen Gefäßen, ein Schienennetz, ein elektrisches Energieversorgungsnetz und dergleichen. Über den Bildschirm

DI wird dabei je nach Größe und Auflösung des Bildschirms ein Teil des Informationsraums für einen Anwender wiedergegeben. Das gesamte Netzwerk wird durch eine Vielzahl von Netzlinien Nl, N2,..., N7 sowie Netzknoten A, B, H beschrieben, wobei eine Netzlinie zwei Netzknoten direkt miteinander verbindet. Die Wiedergabe des Netzwerks bzw. der Netzlinien und Netzkno ¬ ten ist in Fig. 1 und den Figuren 2 und 3 lediglich schematisiert dargestellt. In der konkreten Umsetzung der Erfindung stellen die Netzlinien vorbestimmte Verbindungen dar, wie z.B. Straßenabschnitte, und die Netzknoten sind Verzweigungen in dem Netzwerk, wie z.B. Straßenkreuzungen.

In dem dargestellten Informationsraum IR ist ferner ein Pfad P über eine Anzahl von dicker dargestellten Netzlinien wie- dergegeben. Der Pfad umfasst dabei die Netzlinien N4, N5, N6 und N7. Ein Pfad kann dabei je nach Anwendungsfall einen be ¬ liebigen Navigationsweg in der Netzstruktur repräsentieren. Generell umfasst ein Pfad einen oder mehrere aneinander an- grenzende Netzlinien. In speziellen Ausführungen kann ein Pfad ein vom Benutzer antizipierter Navigationsweg in der Netzstruktur sein. Mit anderen Worten stellt ein Pfad ein Teil des Netzwerks dar, der durch einen Startpunkt und einen Zielpunkt und den Weg zwischen diesen Punkten beschrieben wird. Ein Pfad kann somit z.B. den Weg zwischen dem Anfang und dem Ende einer Straße oder eine Bahnstrecke zwischen zwei Haltestellen und dergleichen darstellen. In der Ausführungsform der Fig. 1 wird der Pfad P durch den Anfangspunkt A und den Zielpunkt E und die bereits oben erwähnten dazwischen liegenden Netzlinien charakterisiert.

In der Darstellung der Fig. 1 befindet sich die Anzeige- und Bedienvorrichtung in einem ersten Bedienmodus. In diesem Be- dienmodus besteht beispielsweise die Möglichkeit, den Aus ¬ schnitt, der auf dem Display DI dargestellt ist, über das be ¬ reits eingangs erwähnte Panning mittels einer entsprechenden Betätigung einer Bedieneinrichtung zu verschieben. Die Bedieneinrichtung kann dabei je nach Anwendungsfall unter- schiedlich ausgestaltet sein. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Bedieneinrichtung neben einer separaten Bedieneinheit, die z.B. als Computermaus bzw. als ein weiter unten im Detail beschriebener Drehregler realisiert sein kann, den Bildschirm DI selbst, der als Multitouch-Display ausgestaltet ist. Über ein solches Display können Berührungen und Bewegungen eines menschlichen Fingers auf dem Bildschirm detektiert und hierüber vorbestimmte Betätigungen erfasst werden, woraufhin vorgegebene Aktionen ausgelöst werden. Zum Beispiel kann durch Verfahren mit dem Finger auf dem Bild- schirm DI der dargestellte Ausschnitt des Netzwerks je nach

Bewegungsrichtung des Fingers im Informationsraum IR verschoben werden.

Fig. 2 zeigt das gleiche Display DI wie Fig. 1, wobei nunmehr der angezeigte Ausschnitt des Informationsraums IR verschoben ist. Darüber hinaus wurde von dem oben beschriebenen ersten Bedienmodus in einen zweiten Bedienmodus gewechselt, bei dem ein Marker M an dem Pfad P des Netzwerks angeheftet ist. Wie weiter unten näher beschrieben wird, kann das Anheften des Markers dabei z.B. derart erfolgen, dass der Marker zunächst aus einem vorbestimmten Ablagebereich bzw. Container auf dem Bildschirms durch einen Finger des Benutzers auf der Oberflä- che des Multitouch-Displays an eine Position des Pfads P be ¬ wegt wird, wobei der Marker sich anschließend durch Entfernen des Fingers an dieser Position anheftet. Auf diese Weise ge ¬ langt man in den zweiten Bedienmodus, der eine fokussierte Navigation entlang eines Pfads in dem Netzwerk des gesamten Informationsraums IR ermöglicht. Dabei wird in den nachfol ¬ gend beschriebenen Aus führungs formen der Marker M immer mittig auf dem Bildschirm angeordnet, d.h. der dargestellte Aus ¬ schnitt wird nach der Positionierung des Markers auf einem Pfad und Entfernen des Fingers des Benutzers derart verscho- ben, dass sich der Marker M in der Mitte des Bildschirms DI befindet .

Anschließend kann über die separate Bedieneinheit der an dem Pfad P angeheftete Marker mit der Hand des Benutzers entlang des Pfads bewegt werden. Vorzugsweise ist die separate Be ¬ dieneinheit dabei derart ausgestaltet, dass durch eine Dreh ¬ bewegung in zwei verschiedene Richtungen eine Bewegung des Markers entlang des Pfads erfolgt, wobei gleichzeitig der Marker mittig im Display positioniert bleibt. Dies bedeutet, dass der Bildschirm DI (virtuell) im Informationsraum mit mittig darin positioniertem Marker derart verschoben wird, dass sich der Marker in der vom Benutzer gewählten Navigationsrichtung verschiebt. In dem Beispiel der Fig. 2 besteht dabei die Möglichkeit, dass der Benutzer mit einer Drehbewe- gung in eine Richtung den Marker hin zu dem Zielpunkt E des Pfads und mit einer Drehbewegung in die andere Richtung den Marker hin zu dem Startpunkt A des Pfads bewegt.

Fig. 3 zeigt ein Szenario, bei dem der Benutzer den Marker ausgehend von der Position in Fig. 2 hin zum Zielpunkt E verschoben hat, wobei sich der Marker nunmehr auf der Netzlinie N6 zwischen den Netzknoten C und D befindet. Im Rahmen der Bewegung des Markers bleibt dieser automatisch immer am Pfad angeheftet, so dass ein Benutzer lediglich durch Drehung an der separaten Bedieneinheit eine geeignete Verschiebung des Bildausschnitts und damit eine einfache Navigation entlang des Pfads im Netzwerk erreichen kann. Der Benutzer kann sich somit entlang des Pfads P fokussiert am Stück navigieren, ohne die Navigation durch ein Nachziehen des Ausschnitts am Bildschirm unterbrechen zu müssen. Dies liegt daran, dass bei der Bewegung des Markers entlang des Pfads eine gleichzeitige Mitverschiebung des Ausschnitts durchgeführt wird. Durch die- ses Konzept ist somit keine Neuorientierung im Informations ¬ raum nötig, wodurch die Effizienz der Bedienung deutlich gesteigert wird.

Die allgemein anhand von Fig. 1 bis Fig. 3 beschriebene fo- kussierte Pfadnavigation in einem Netzwerk kann für verschiedene Anwendungsgebiete verwendet werden. Beispielsweise kann das Netzwerk eine Straßenkarte darstellen, wobei die Anzeige- und Bedienvorrichtung, mit der die Pfadnavigation realisiert wird, in einer Verkehrsleitzentrale eingesetzt werden kann, um dort den Verkehr zu überwachen. Andere Anwendungsgebiete sind die Überwachung von Bahnverkehr in einer entsprechenden Überwachungszentrale, wobei in diesem Fall das Netzwerk ein Schienennetz darstellt. Ebenso kann die Anzeige- und Bedien ¬ vorrichtung in elektrischen Energieverteilnetzen bzw. Stromnetzen eingesetzt werden. Das heißt, die Anzeige- und Bedien ¬ vorrichtung wird in diesem Fall in einer Energieversorgungs ¬ zentrale verwendet. Ein weiterer Anwendungsbereich ist die Medizintechnik, wobei in diesem Fall die Anzeige- und Bedienvorrichtung Teil eines medizinischen Geräts sein kann, über welches netzwerkartige Teile des menschlichen oder tierischen Körpers wiedergegeben werden, wie z.B. Nervenbahnen, Blutgefäße und dergleichen.

Im Folgenden wird eine Aus führungs form der erfindungsgemäßen Anzeige- und Bedienvorrichtung im Kontext einer Verkehrsleit ¬ zentrale beschrieben. In dieser Verkehrsleitzentrale wird auf dem entsprechenden Bildschirm DI die aktuelle Verkehrssituation eines Ballungsraums in der Form einer entsprechenden Straßenkarte wiedergegeben, wobei ein menschlicher Operator in der Verkehrsleitzentrale in die Karte hineinzoomen kann und sich weitere Detailinformationen zu verschiedenen Straßenabschnitten im überwachten Verkehrsraum anzeigen lassen kann. Dabei wird eine besonders einfache und effiziente Be ¬ dienung basierend auf dem Konzept der oben beschriebenen Pfadnavigation erreicht, wie im Folgenden näher erläutert wird . Fig. 4 zeigt einen Bildschirm DI in einer Verkehrsleitzentrale, der beispielsweise in einem Bedientisch für einen Operator integriert sein kann und als Multitouch-Display ausges ¬ taltet ist. Wie sich aus Fig. 4 ergibt, zeigt der Bildschirm eine Straßenkarte um einen Verkehrsballungsraum einer größe- ren Stadt. Dabei ist die Verkehrssituation auf den Autobahnen in der Umgebung um die Stadt wiedergegeben. Die Verkehrssituation wird durch entsprechende Farbgebungen entlang der Autobahnen angezeigt, wobei die Farbgebungen in Fig. 1 und auch den weiteren Figuren durch Schraffuren bzw. gepunktete Linien angedeutet sind. Zum Beispiel kann eine rote Farbe für einen Stau stehen, eine gelbe Farbe für einen zäh fließenden Ver- kehrsfluss und eine grüne Farbe für einen normalen Verkehrs- fluss. In der Darstellung der Fig. 1 befindet sich die Anzeige- und Bedienvorrichtung in einem ersten Bedienmodus, der im unteren Bereich des Displays DI durch das Symbol S in der

Form eines Zeigefingers mit einem darum positionierten ringförmigen Marker angedeutet wird. In Fig. 4 befindet sich ferner ein ringförmiger Marker M in einem vorbestimmten Ablagebereich auf der linken Seite des Displays DI. Dies stellt den Beginn eines Verfahrensablaufs dar, wobei die einzelnen Ver ¬ fahrensschritte durch Rechtecke mit fortlaufenden Nummern im Eck angedeutet sind. Fig. 4 betrifft den ersten Schritt des Verfahrens, der mit dem Rechteck 1 angedeutet ist, welches um den Ablagebereich des Markers M positioniert ist. Die Recht- ecke sind nicht Bestandteil der Wiedergabe auf dem Display.

Das Gleiche gilt für die Bezugszeichen in Fig. 4 bis Fig. 11. Ein Benutzer, der in den zweiten Bedienmodus der Pfadnavigation wechseln möchte, ergreift mit dem Zeigefinger seiner Hand HA durch Berühren des Bildschirms DI den Marker M und bewegt diesen in Richtung zu einem Pfad des dargestellten Straßennetzes. Dies ist in Fig. 5 durch das Rechteck 2 wie ¬ dergegeben. Dabei macht man sich die Technologie des Multi- touch-Displays zunutze, mit der eine Berührung und Bewegung auf dem Display erfasst werden kann. Befindet sich der Marker M auf bzw. in der Nähe eines Pfades des Straßennetzes, wird über den Bildschirm DI eine visuelle Rückmeldung dadurch gegeben, dass der entsprechende Straßenabschnitt hervorgehoben wird. Dies ist in Fig. 6 und dort insbesondere durch Rechteck 3 angedeutet. Wie man erkennt, wird dabei ein in den Bal ¬ lungsraum hineinführendes Autobahnstück hervorgehoben, indem das Autobahnstück dicker als zuvor und in einer einheitlichen Farbe dargestellt wird. Darüber hinaus wird im unteren Be ¬ reich des Displays in dem Feld, in dem sich auch das Symbol S befindet, der Name der Autobahn angezeigt, zu der das hervor ¬ gehobene Autobahnstück gehört. Im vorliegenden Fall handelt es sich um die Autobahn mit der Bezeichnung A8.

In einer bevorzugten Aus führungs form kann der Marker durch entsprechende rechnergestützte Verfahren mit einer „Magnet ¬ funktion" versehen sein, so dass er von einer Netzlinie ange- zogen wird, wenn er sich in deren Nähe befindet, was den Vorgang des Andockens bzw. Anheftens des Markers an einen Pfad des Netzwerks erleichtert. Der Anheftvorgang an sich läuft in einfacher Weise dadurch ab, dass der Benutzer seinen Finger von dem Display DI dann entfernt, wenn der Marker auf dem entsprechend hervorgehobenen Autobahnabschnitt positioniert ist. Als Konsequenz befindet man sich dann in dem zweiten Bedienmodus der Pfadnavigation, der in Fig. 7 angedeutet ist. In diesem Modus wird als weiteres Element ein Drehregler ak ¬ tiviert, der zuvor nicht in Betrieb war. Ferner wird beim Wechsel in den zweiten Bedienmodus der dargestellte Karten ¬ ausschnitt derart verschoben, dass der Marker M mittig im Display DI angeordnet ist. Der zweite Bedienmodus wird durch eine Darstellung des ent ¬ sprechenden Drehreglers BE im unteren Bereich des Bildschirms DI angezeigt. Der Drehregler, der im Folgenden auch als Dreh- drücksteller bezeichnet wird, ist auf dem Bedientisch, der das Display DI enthält, unterhalb des Displays angeordnet und umfasst ein Drehrad bzw. einen Drehknauf, über dessen Drehung im zweiten Bedienmodus die bereits oben generell beschriebene Pfadnavigation durchgeführt werden kann. Das Drehrad des Drehdrückstellers kann dabei ferner gedrückt und gezogen wer ¬ den, wodurch weitere Funktionen ausgelöst werden können. Um den zweiten Bedienmodus ggf. wieder zu verlassen, kann ein Benutzer mit seinem Finger den Marker M durch Berühren des Bildschirms DI ergreifen. Sobald er den Marker über ein vorbestimmtes Maß hinaus von dem Pfad entfernt hat, wird dieser Bedienmodus verlassen, was dadurch angezeigt wird, dass sich der Marker automatisch wieder zurück in den Container im linken Bereich des Displays DI bewegt. Anschließend ist der Drehdrücksteller wieder deaktiviert und eine Bedienung erfolgt nur noch über die Funktionalität des Multitouch- Displays .

In der hier beschriebenen Aus führungs form wird durch Drücken des Drehrads des Drehreglers BE ein Zoomen in die dargestell ¬ te Straßenkarte und durch Ziehen des Drehrads ein Herauszoo- men aus der Straßenkarte erreicht. Als Drehdrücksteller kann ein aus dem Stand der Technik bekannter Drehregler verwendet werden, z.B. ein Regler der Firma 3DConnexion GmbH. In Fig. 7 wird durch das Rechteck 4 die entsprechende Bewegung des Mar ¬ kers M auf den zuvor in Fig. 6 ausgewählten Autobahnabschnitt wiedergegeben. Durch Drehung des Drehrads des Reglers nach rechts bewegt sich der Marker dabei in Richtung hin zum Ballungsraum und durch Drehung des Drehrads nach links hinaus aus dem Ballungsraum. Dabei wird der Kartenausschnitt immer so verschoben, dass der Marker M in der Mitte des Displays DI bleibt. Die Verwendung des soeben beschriebenen Drehdrückstellers erhöht die Bediengeschwindigkeit enorm, da sich der Benutzer gleichzeitig vertikal (nach rechts und links bzw. oben und unten) und horizontal (Hinein- und Hinauszoomen) bewegen kann.

Wird bei der entsprechenden Bewegung entlang des Autobahnab- Schnitts schließlich eine Abzweigung erreicht, so ist in der hier beschriebenen Aus führungs form der Anzeige- und Bedienvorrichtung eine Funktionalität integriert, mit der der Be ¬ nutzer auswählen kann, ob er sich auf dem Autobahnabschnitt weiter bewegen möchte oder auf der Abzweigung abfahren möch- te . Dies ist in Fig. 8 durch das Rechteck 5 verdeutlicht. Da ¬ bei wird bei Erreichen einer Abzweigungsmöglichkeit im Auto ¬ bahnnetz der Marker M vergrößert, wobei die aktuelle Bewe ¬ gungsrichtung entlang des Autobahnabschnitts vorselektiert ist und durch eine Hervorhebung des vorselektierten Autobahn- abschnitts innerhalb des vergrößerten Markers M dargestellt ist. Der Benutzer hat nunmehr die Möglichkeit, sich entlang der vorselektierten Autobahn A8 weiter zu bewegen, wobei er dies durch Hinunterdrücken des Drehreglers bestätigt. Nach dieser Bestätigung erfolgt die Weiterbewegung auf der Auto- bahn A8 durch Drehen des Drehreglers.

Wie in Fig. 9 durch das Rechteck 6 dargestellt ist, kann der Benutzer nach Erreichen einer Abzweigung jedoch auch durch Drehen des Drehdrückstellers hin zu dem abzweigenden Auto- bahnabschnitt der Autobahn A99 wechseln. Dabei wird durch die Drehung des Drehdrückstellers in Übereinstimmung mit der gewählten Drehrichtung zwischen den Abzweigungsmöglichkeiten gesprungen, was visuell dem Benutzer dadurch vermittelt wird, dass nicht mehr die Autobahn A8 innerhalb des Markers M her- vorgehoben ist, sondern die Autobahn A99. Entsprechend wird im unteren Bereich des Displays auf die Autobahn A99 und nicht mehr auf die A8 verwiesen. Nach einer Bestätigung durch Drücken des Drehreglers bewegt sich dann der Marker über die Drehung des Reglers entlang der Autobahn A99, wobei dann der Marker wieder in seiner ursprünglichen kleineren Größe wiedergegeben ist. In Fig. 10 ist durch das Rechteck 7 nochmals die bereits oben beschriebene Zoomfunktion wiedergegeben, welche bei der anschließenden Bewegung des Markers entlang der Autobahn A99 verwendet wurde. Durch Hinunterdrücken des Drehdrückstellers wird dabei ein Hineinzoomen in die Straßenkarte bewirkt, so dass die Karte in einem größeren Maßstab dargestellt ist. Der Operator in der Verkehrsleitzentrale hat dabei die Möglich ¬ keit, sich Detailinformationen zu dem Verkehrsgeschehen des Autobahnabschnitts anzeigen zu lassen, auf dem sich der Marker M gerade befindet. Zoomt sich der Operator dabei über ein vorbestimmtes Maß in einen Kartenausschnitt hinein, wird schließlich eine neue Darstellung auf dem Display DI wiedergegeben, gemäß der Detailinformationen zu der entsprechenden Position auf dem Pfad angezeigt werden. Dies ist in Fig. 11 verdeutlicht.

Man erkennt in Fig. 11 für jede Fahrtrichtung auf der Autobahn die entsprechend vorgesehenen drei Autobahnfahrspuren FA sowie den Standstreifen ST. Die Bewegungsrichtung auf den Fahrspuren ist durch entsprechende Pfeile wiedergegeben. Dabei wird durch Kästchen angezeigt, welche Geschwindigkeitsbe ¬ grenzungen auf den Fahrspuren eingestellt sind, wobei diese Geschwindigkeitsbegrenzungen über entsprechende Anzeigetafeln am Ort der Autobahn angezeigt werden. Zur Identifikation des Standstreifens ST wird anstatt einer Geschwindigkeitsbegrenzung das Symbol „X" wiedergegeben. Der aktuelle Verkehrsfluss auf den einzelnen Fahrspuren wird dem Benutzer über unterschiedliche Farbgebungen der Fahrspuren vermittelt, was je ¬ doch aus der Schwarz-Weiß-Darstellung der Fig. 11 nicht er- sichtlich wird. Fig. 11 zeigt dabei ein Szenario, bei dem ein guter Verkehrsfluss auf den Fahrspuren mit den Geschwindig ¬ keitsbegrenzungen 100 und 120 vorliegt. Diese Fahrspuren sind alle in der gleichen Farbe, z.B. in grün, angedeutet. Dem gegenüber ist der Verkehrsfluss auf der Fahrspur mit der Ge- schwindigkeitsbegrenzung 80 weniger gut, was durch eine andere Farbe, wie z.B. gelb, angedeutet ist. Ferner werden zur Unterscheidung von den eigentlichen Fahrspuren die Stand- streifen ST wiederum in einer anderen Farbe, z.B. grau, angedeutet .

Der Operator in der Verkehrsleitzentrale bekommt über die Darstellung der Fig. 11 sehr schnell Rückmeldung über die aktuelle Verkehrssituation entlang eines bestimmten Autobahnabschnitts. Darüber hinaus wird er visuell durch entsprechende Bilder von Kameras entlang den Fahrspuren unterstützt, wobei die Orte der Kameras entlang der Fahrspuren durch Symbole C wiedergegeben sind. Ferner kann der Operator einen quadratischen Ausschnitt A auf den Fahrspuren bewegen, wobei je nach Position des Ausschnitts ein entsprechendes Kamerabild KB im oberen Bereich des Displays DI angezeigt wird. In dem Szena ¬ rio der Fig. 11 ist dabei die obere mittlere Kamera ausge- wählt, deren Kamerabild KB damit ersichtlich wird. In dem

Darstellungsmodus der Fig. 11 ist der Drehdrücksteller BE deaktiviert und eine Bedienung wird nunmehr ausschließlich über die Multitouchfunktion des Displays DI erreicht, wie durch die erneute Anzeige des Symbols S im unteren Bereich des Bildschirms angedeutet ist. Ein Benutzer kann dabei durch entsprechendes „Wischen" entlang der bzw. quer zu den Fahrbahnen den dargestellten Fahrbahnbereich nach links und rechts bzw. oben und unten verschieben, wobei der Ausschnitt A im Wesentlichen immer mittig auf dem Bildschirm DI angeord- net bleibt. Auf diese Weise kann sich der Operator intuitiv und einfach entlang der Autobahn bewegen und sich Detailinformationen zu verschiedenen Autobahnabschnitten anzeigen lassen. Basierend auf den angezeigten Detailinformationen kann dann der Operator ggf. eingreifen und z.B. die Geschwin- digkeitsbeschränkungen auf der Autobahn durch Veränderung der Anzeige auf den Anzeigetafeln dem Verkehrsfluss anpassen. Eine Rückkehr in den zweiten Bedienmodus wird dabei durch Be ¬ rühren des im unteren Bereich dargestellten Feldes FE erreicht, woraufhin dann wieder die Anzeige gemäß Fig. 10 wie- dergegeben wird.

Wie sich aus den oberen Ausführungen ergibt, wird mit der erfindungsgemäßen Anzeige- und Bedienvorrichtung eine einfache und intuitive Bewegung entlang eines Pfads in einem Netzwerk erreicht, wobei diese Pfadnavigation anhand der Bewegung ent ¬ lang von Autobahnen in einer Verkehrsleitzentrale detailliert beschrieben wurde. Ein erfindungswesentliches Merkmal besteht dabei darin, dass ein Marker an Netzlinien des Netzwerks angeheftet werden kann und in diesem Modus dann durch eine geeignete Benutzeraktion verfahren werden kann, wobei gleichzeitig sichergestellt wird, dass der Marker M automatisch für den Benutzer auf dem Bildschirm visuell sichtbar bleibt, so dass ein separates Verschieben des wiedergegebenen Ausschnitts basierend auf Panning nicht mehr erforderlich ist. Vorzugsweise wird dabei der Marker M immer mittig im Bild ¬ schirm angezeigt und liegt somit immer im Fokus des Benut ¬ zers .

Die Erfindung ist ferner nicht auf eine Anzeige- und Bedien ¬ vorrichtung mit einem Bedienelement in der Form eines Dreh- drückstellers beschränkt. Anstatt eines Drehdrückstellers kann ggf. auch eine Bedieneinrichtung über Tastatur oder Spracheingabe bzw. über eine herkömmliche Computermaus einge ¬ setzt werden, mit welcher ein den Marker darstellender Cursor auf dem Bildschirm bewegt wird. Im zweiten Bedienmodus kann dabei insbesondere durch Drehung des Scrollrads der Computer ¬ maus die Bewegung entlang des Pfads bewirkt werden. Das An ¬ heften des Cursors an den Pfad erfolgt durch Bewegung des Cursors über das Verschieben der Computermaus hin zu dem Pfad und einer anschließenden Betätigung einer entsprechenden Maustaste .