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Title:
DISTILLATION OF IONIC LIQUIDS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/027250
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method for the distillation of mixtures which contain salts having a melting point of less than 200°C at 1 bar (ionic liquids). Said method is characterized that the cation of the ionic liquid contains a heterocyclic ring system with at least one nitrogen atom and all nitrogen atoms of the heterocyclic ring system have an organic group as the substituent. Furthermore, the anion of the ionic liquid is a compound with at least one carboxylate group (in short: carboxylate) or at least one phosphate group (in short: phosphate). During distillation, the distance of the surface via which the distillation heat is supplied (evaporation surface) to the surface on which condensation takes place (condenser surface) is less than 50 cm in at least one point, the evaporator and condenser surface itself having a length of at least more than 50 cm.

Inventors:
MASSONNE KLEMENS (DE)
SIEMER MICHAEL (DE)
MORMANN WERNER (DE)
LENG WEI (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/060743
Publication Date:
March 05, 2009
Filing Date:
August 15, 2008
Export Citation:
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Assignee:
BASF SE (DE)
MASSONNE KLEMENS (DE)
SIEMER MICHAEL (DE)
MORMANN WERNER (DE)
LENG WEI (DE)
International Classes:
C07B63/00; C07C51/44; C07C53/122; C07D233/58
Domestic Patent References:
WO2005068404A12005-07-28
WO1991014678A11991-10-03
Other References:
MACFARLANE D R ET AL: "Lewis base ionic liquids" CHEMICAL COMMUNICATIONS - CHEMCOM, ROYAL SOCIETY OF CHEMISTRY, GB, 3. März 2006 (2006-03-03), Seiten 1905-1917, XP002483141 ISSN: 1359-7345 in der Anmeldung erwähnt
X. HE ETAL.: "Ionic-tag-assisted oligosaccharide synthesis" SYNTHESIS, Nr. 10, 2006, Seiten 1645-1651, XP002521376
Attorney, Agent or Firm:
BASF SE (67056 Ludwigshafen, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Verfahren zur Destillation von Gemischen, welche Salze mit einem Schmelzpunkt kleiner 200 0 C bei 1 bar (ionische Flüssigkeiten) enthalten, dadurch gekennzeichnet, dass

das Kation der ionischen Flüssigkeit ein heterocyclisches Ringsystem mit mindestens einem Stickstoff atom enthält und alle Stickstoffatome des hetero- cyclischen Ringsystems eine organische Gruppe als Substituenten haben

es sich bei dem Anion der ionischen Flüssigkeit um eine Verbindung mit mindestens einer Carboxylatgruppe (kurz Carboxylat) oder mindestens einer Phosphatgruppe (kurz Phosphat) handelt und

bei der Destillation der Abstand der Fläche, über welche die Destillationswärme zugeführt wird (Verdampferoberfläche) zu der Fläche, an der die Kondensation erfolgt (Kondensatoroberfläche), an mindestens einem Punkt geringer als 50 cm ist, wobei die Verdampfer- und Kondensatoroberfläche selbst mindestens eine Längenabmessung größer 50 cm haben

Verfahren gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Kation um ein Imidazolium-kation handelt.

3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Substituenten der Stickstoffatome in dem heterocyclischen Ringsystem um

C1 bis C10 Alkylgruppen handelt.

4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der ionischen Flüssigkeit um Imidazoliumsalze der Formel I

handelt, worin

R1 und R3 unabhängig voneinander für einen organischen Rest mit 1 bis 20 C- Atomen stehen

1. Figur

R2, R4, und R5 unabhängig voneinander für ein H-Atom oder für einen organischen Rest mit 1 bis 20 C-Atomen stehen,

X für ein Carboxylat steht, und

n für 1 , 2 oder 3 steht,

5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass R2 für einen organischen Rest mit 1 bis 20 C- Atomen steht.

6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Gemische zu 10 bis 95 Gew. % aus der ionischen Flüssigkeit bestehen.

7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um Gemische handelt, die bei der Herstellung von ionischen Flüssigkeiten durch ein oder mehrstufige Umsetzung von Ausgangsverbindungen ausgewählt aus: α-Dicarbonylverbindungen, Aminoverbindungen, Carbonylverbindun- gen, Ammoniak und Carbonatverbindungen erhalten werden.

8. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um Gemische handelt, die bei der Verwendung der ionischen Flüssigkeiten erhalten werden.

9. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Gemische weitere Bestandteile mit einem Siedpunkt größer 200 0 C (1 bar) als

Verunreinigungen enthalten, z. B. Salze, wie Alkali-acetate oder natürliche oder synthetische oligomere oder polymere Verbindungen, wie Lignin, Hemicellulose oder Oligosaccharide.

10. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Gemische Bestandteile mit einem Siedepunkt kleiner als den Siedpunkt der ionischen Flüssigkeit (leichter flüchtige Verbindungen) in Mengen von 0 bis 10 Gew. % enthalten.

1 1. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass leichter flüchtige Verbindungen vorher abgetrennt werden, so dass ihr Anteil im Gemisch maximal 10 Gew. %, insbesondere maximal 5 Gew. % beträgt.

12. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass mindestens 10 Flächenprozent der Verdampferoberfläche zu der Kondensatoroberfläche einen Abstand kleiner 50 cm haben.

13. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdampferoberfläche und die Kondensatoroberfläche jeweils größer als 0,5 m 2 sind.

14. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Destillation bei einer Oberflächentemperatur des Verdampfers von 1 10° C bis 300 0 C und einem Druck von 0,0001 bis 10 mbar durchgeführt wird.

15. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das erhaltene Destillat zu mehr als 97 Gew. % aus der ionischen Flüssigkeit besteht.

Description:

Destillation ionischer Flüssigkeiten

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Destillation von Gemischen, welche Salze mit einem Schmelzpunkt kleiner 200 0 C bei 1 bar (ionische Flüssigkeiten) enthalten, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass

das Kation der ionischen Flüssigkeit ein heterocyclisches Ringsystem mit min- destens einem Stickstoffatom enthält und alle Stickstoffatome des heterocycli- schen Ringsystems eine organische Gruppe als Substituenten haben

es sich bei dem Anion der ionischen Flüssigkeit um eine Verbindung mit mindestens einer Carboxylatgruppe (kurz Carboxylat) oder mindestens einer Phosphat- gruppe (kurz Phosphat) handelt und

bei der Destillation der Abstand der Fläche, über welche die Destillationswärme zugeführt wird (Verdampferoberfläche) zu der Fläche, an der die Kondensation erfolgt (Kondensatoroberfläche), an mindestens einem Punkt geringer als 50 cm ist, wobei die Verdampfer- und Kondensatoroberfläche selbst mindestens eine

Längenabmessung größer 50 cm haben.

Salze mit einem Schmelzpunkt kleiner 200 0 C, insbesondere mit einem Schmelzpunkt kleiner 100 0 C, werden als ionische Flüssigkeiten bezeichnet. Von besonderem Interes- se sind ionische Flüssigkeiten, welche bereits bei Raumtemperatur flüssig sind. Derartige ionische Flüssigkeiten galten lange Zeit als nicht destillierbar, da angenommen wurde, dass sie letztlich keinen Dampfdruck besitzen.

Im Februar 2006 veröffentlichten Martyn J. Earle, Jose M. S. S. Esperanca et al in Na- ture, VoI 439, 2006, Seite 831 bis 834 einen Artikel über die Destillation flüchtiger ionischer Flüssigkeiten in einer Kugelrohr-apparatur. Ionische Flüssigkeiten mit Halogen- iden, Sulfaten oder Carboxylaten zersetzen sich jedoch und konnten nicht destilliert werden.

WO 2005/068404 beschreibt die Destillation von ionischen Flüssigkeiten, auch mit Ha- logeniden und Acetaten als Anion. Wesentlich ist dabei, dass die ionischen Flüssigkeiten aufgrund einer Gleichgewichtsreaktion auch als neutrale Verbindungen, das heißt nicht als Salz, vorliegen können. Durch die Destillation werden diese neutralen Verbindungen entfernt. Durch ständig neue Einstellung des Gleichgewichtszustandes destil- liert die gesamte ionische Flüssigkeit in Form der neutralen Verbindungen. Bei ionischen Flüssigkeiten mit Stickstoff-haltigen, heterocyclischen Ringsystemen als Kation und z.B. Halogeniden bzw. Carboxylaten als Anion kann es nur zur Ausbildung eines entsprechenden Gleichgewichtszustandes kommen, wenn mindestens ein Stickstoff-

atom des Ringsystems nicht durch eine organische Gruppe substituiert ist und so für eine Gleichgewichtsreaktion mit dem Anion zur Verfügung steht. Entsprechend werden in den Beispielen der WO 2005/068404 nur die Chloride des 1-Ethylimidazol oder 1-Methylimidazol destilliert.

Auch aus Douglas R. MacFarlane, Jennifer M. Pringle et al., Chem.Commun., 2006, Seite 1905 bis 1917 ist eine Destillation von ionischen Flüssigkeiten bekannt. Hier beruht die Destillierbarkeit auf einer Gleichgewichtsreaktion bei der das Kation und Anion der ionischen Flüssigkeit als neutrale Säure und Base vorliegen. Wie vorstehend be- schrieben, werden die neutralen Verbindungen dem Gleichgewichtszustand entzogen und destilliert. Auf diese Weise können Imidazolium-acetate destilliert werden, bei denen Stickstoffatom des heterocyclischen Ringsystems in protonierter Form vorliegt (HMIM-acetat in Tabelle 4 des Artikels).

Ionische Flüssigkeiten werden bei ihrer Verwendung im allgemeinen nicht verbraucht, sondern nur verunreinigt. Da es sich um hochpreisige Wertstoffe handelt, besteht ein Bedarf an besonders effektiven und günstigen Verfahren zur Aufarbeitung und Abtrennung der ionischen Flüssigkeiten aus den bei der Verwendung erhaltenen Gemischen. Bei der Verwendung von ionischen Flüssigkeiten zur Auflösung von Zellulose entste- hen z.B. Gemische, welche Lignine oder Cellulosederivate enthalten. Darüber hinaus sind kostengünstige Herstellverfahren für ionische Flüssigkeiten bekannt, bei denen aber schwerflüchtige Nebenprodukte entstehen, die erhaltenen Reaktionsprodukte zeigen aufgrund dieser Nebenprodukte eine Verfärbung und erscheinen im allgemeinen schwarz. Derartige Herstellverfahren sind z.B. in WO 2005/021484 (Carbonatme- thode) oder in WO 91/14678 (Arduengo - verfahren) beschrieben. Auch hier besteht ein Bedarf an besonders effektiven und günstigen Verfahren zur Aufarbeitung und Abtrennung der ionischen Flüssigkeiten aus den bei der Herstellung erhaltenen Gemischen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher ein einfaches und effektives Verfahren zur Reinigung oder Aufarbeitung von ionischen Flüssigkeiten bzw. der bei der Herstellung und/oder Verwendung erhaltenen Gemischen.

Demgemäß wurde das eingangs definierte Verfahren gefunden.

Zur ionischen Flüssigkeit

Bei der erfindungsgemäßen ionischen Flüssigkeit handelt es sich um ein Salz aus mindestens einem Kation und mindestens einem Anion, welches bei Normaldruck (1 bar) einen Schmelzpunkt kleiner 200 0 C, insbesondere kleiner 100 0 C, vorzugsweise kleiner 75°C hat. Ganz besonders bevorzugt handelt es sich um ein bei Raumtemperatur (21 0 C) und Normaldruck (1 bar) flüssiges Salz.

Bei dem Kation der ionischen Flüssigkeit handelt es sich erfindungsgemäß um ein he- terocyclisches Ringsystem mit mindestens einem Stickstoffatom als Bestandteil des Ringsystems. Alle Stickstoffatome des Ringsystems tragen eine organische Gruppe als Substituenten. Eine Protonierung dieser Stickstoffatome ist daher nicht möglich. Bei dem Substituenten handelt es sich vorzugsweise um eine organische Gruppe, welche 1 bis 20 C- Atome, insbesondere 1 bis 10 C-Atome enthält. Besonders bevorzugt handelt es sich um eine Kohlenwasserstoffgruppe, welche keine weiteren Heteroatome aufweist, z.B. um eine gesättigte oder ungesättigte aliphatische Gruppe, eine aromati- sehe Gruppe oder eine Kohlenwasserstoffgruppe, welche sowohl aromatische als auch aliphatische Bestandteile aufweist. Ganz besonders bevorzugt handelt es sich um eine C1 bis C10 Alkylgruppe, C1 bis C10 Alkenylgrupe, z.B. eine Allylgruppe, eine Phenyl- gruppe oder eine Benzylgruppe.

In einer besonderen Ausführungsform handelt es sich um eine C1 bis C10, insbesondere eine C1 bis C4 Alkylgruppe, z.B. eine Methylgruppe, Ethylgruppe, Propylgruppe, i-Propylgruppe, n-Butylgruppe.

Vorzugsweise handelt es sich um ein aromatisches heteroeyclisches Ringsystem.

Bei dem Kation handelt es sich vorzugsweise um ein Derivat des Imidazoliums, des Pyrazoliums oder des Pyridiniums.

Besonders bevorzugt handelt es sich bei dem Kation um ein Derivat des Imidazoliums.

Bei dem Anion der ionischen Flüssigkeit handelt es sich um eine Verbindung mit mindestens einer Carboxylatgruppe (kurz Carboxylat) oder mindestens einer Phosphatgruppe (kurz Phosphat).

Als Phosphate seien PO 4 3" oder organische Verbindungen mit einer Phosphatgruppe, insbesondere Dialkylphosphate, genannt. Besonders bevorzugte Phosphate sind C1- C4 Dialkylphosphate, z.B. Dimethylphosphat und insbesondere Diethylphosphat.

Bevorzugte Anionen sind die Carboxylate.

Als Carboxylate seien insbesondere organische Verbindungen mit 1 bis 20 C-Atomen, vorzugsweise 1 bis 10 C- Atomen genannt, die ein bis drei, vorzugsweise ein oder zwei, besonders bevorzugt eine Carboxylatgruppe enthalten.

Es kann sich dabei sowohl um aliphatische als auch um aromatische Verbindungen handeln, wobei unter den aromatischen Verbindungen solche verstanden werden, die aromatische Gruppen enthalten. Die aliphatischen oder aromatischen Verbindungen

können gegebenenfalls weitere funktionelle Gruppen, z.B. Hydroxylgruppen, Carbo- nylgruppen oder Ethergrupen enthalten oder sonstige Heteroatome, insbesondere Halogene wie Fluor, Chlor oder Brom, vorzugsweise Fluor als Substituenten enthalten.

Ganz besonders bevorzugt sind aliphatische oder aromatische Verbindungen, die außer den Sauerstoffatomen der Carboxylatgruppe keine weiteren funktionellen Gruppen oder Heteroatome enthalten.

Als Verbindungen mit zwei Carboxylatgruppen seien z.B. die Anionen der Phthalsäure, der Isophthalsäure, der C2 bis C6 Dicarbonsäuren, z.B. Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure oder Adipinsäure genannt.

Als Verbindungen mit einer Carboxylatgruppe seien die Anionen von aromatischen, aliphatischen, gesättigten oder ungesättigten C1 bis C20 Carbonsäuren, insbesondere Alkancarbonsäuren, Alkencarbonsäuren, Alkincarbonsäuren, Alkadiencarbonsäuren, Alkatriencarbonsäuren, Hydroxycarbonsäuren oder Ketocarbonsäuren aufgeführt. Geeignete Alkancarbonsäuren, Alkencarbonsäuren und Alkadiencarbonsäuren sind auch als Fettsäuren bekannt.

Ganz besonders bevorzugte Carboxylate sind die Anionen der C1 bis C10 Alkancarbonsäuren, insbesondere C1 bis C6 Alkancarbonsäuren, ganz besonders bevorzugt der Essigsäure (Acetat) und der Propionsäure (Propionat).

Bei der ionischen Flüssigkeit handelt es sich demnach besonders bevorzugt um Imida- zoliumsalze der Formel I

wonn

R1 und R3 unabhängig voneinander für einen organischen Rest mit 1 bis 20 C-Atomen stehen

R2, R4, und R5 unabhängig voneinander für ein H-Atom oder für einen organischen Rest mit 1 bis 20 C-Atomen stehen,

X für ein Carboxylat oder Phosphat steht, und

n für 1 , 2 oder 3 steht.

R1 und R3 stehen vorzugsweise unabhängig voneinader für eine organische Gruppe, die 1 bis 10 C-Atome enthält. Besonders bevorzugt handelt es sich um eine Kohlenwasserstoffgruppe, welche keine weiteren Heteroatome aufweist, z.B. um eine gesät- tigte oder ungesättigte aliphatische Gruppe, eine aromatische Gruppe oder eine Kohlenwasserstoffgruppe, welche sowohl aromatische als auch aliphatische Bestandteile aufweist. Ganz besonders bevorzugt handelt es sich um eine C1 bis C10 Alkylgruppe, eine C1 bis C10 Alkenylgruppe, z.B. eine Allylgruppe, eine Phenylgruppe, eine Ben- zylgruppe. Insbesondere handelt es sich um eine C1 bis C4 Alkylgruppe, z.B. eine Me- thylgruppe, Ethylgruppe, Propylgruppe, i-Propylgruppe oder n-Butylgruppe.

R2, R4 und R5 stehen vorzugsweise unabhängig voneinander für ein H-Atom oder für eine organische Gruppe, die 1 bis 10 C-Atome enthält. Besonders bevorzugt handelt es sich bei R2, R4 und R5 um ein H-Atom oder um eine Kohlenwasserstoffgruppe, welche keine weiteren Heteroatome aufweist, z.B. um eine aliphatische Gruppe, eine aromatische Gruppe oder eine Kohlenwasserstoffgruppe, welche sowohl aromatische als auch aliphatische Bestandteile aufweist. Ganz besonders bevorzugt handelt es sich um ein H-Atom oder eine C1 bis C10 Alkylgruppe, eine Phenylgruppe oder eine Ben- zylgruppe. Insbesondere handelt es sich um ein h.Atom oder eine C1 bis C4 Alkyl- gruppe, z.B. eine Methylgruppe, Ethylgruppe, Propylgruppe, i-Propylgruppe oder n- Butylgruppe.

In einer besonderen Ausführungsform steht R 2 nicht für ein H-Atom sondern steht zwingend für den vorstehenden organischen Rest mit 1 bis 20 C- Atomen, insbesonde- re für eine C1 bis C4 Alkylgruppe.

n steht vorzugsweise für 1.

X steht vorzugsweise für ein Carboxylat, besonders bevorzugt für Acetat oder Propio- nat.

Als für das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere geeignete ionische Flüssigkeiten seien solche mit

1 ,3-Dialkyl- und 1 ,2,3-Trialkylimidazolium-Kationen (mit Alkyl = C1 bis C8) und einem Acetat- oder Propionat-anion, vorzugsweise einem Acetat-anion genannt.

Ganz besonders bevorzugt sind die Propionate und insbesonderedie Acetate des 1 -Methy-3-Ethylimidazoliums, 1 ,3-Diethylimidaoliums, 1 ,3-Dimethylimidazoliums, 1-Methyl-3-Butyl-lmidazoliums und 1-Ethyl-2,3-Dimethylimidazoliums.

Zu den Gemischen

Die zu destillierenden Gemische enthalten die ionischen Flüssigkeiten in beliebiger Menge. Vorzugsweise beträgt Gehalt an ionischer Flüssigkeit im Gemisch jedoch min- destens 5 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 10 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt mindestens 20 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Gemisch; das Verfahren eignet sich insbesondere auch für Gemische mit einem Gehalt von mindestens 30 bzw. 40 Gew.- % an ionischer Flüssigkeit.

Der Gehalt an ionischer Flüssigkeit ist im allgemeinen nicht größer als 95 Gew.-%, üblicherweise nicht größer als 90 Gew.-%, bzw. nicht größer als 80 Gew.-%.

Die ionischen Flüssigkeiten können ganz oder teilweise in dissoziierter Form oder in nicht dissoziierter Form (Kation/Anion-Paarbildung) vorliegen. Für die Durchführung des Verfahrens ist es nicht wesentlich, ob es in der flüssigen Phase zu einer Paarbil- düng von Anionen und Kationen der ionischen Flüssigkeit kommt oder ob die ionische Flüssigkeit z.B. bei Anwesenheit von Wasser oder sonstiger hydrophiler bzw. proti- scher Lösemittel ganz oder teilweise in dissoziierter Form vorliegt.

Für das erfindungsgemäße Verfahren eignen sich z.B. Gemische, die Verunreinigun- gen und Nebenprodukte durch den Herstellungsprozess oder die Verwendung der ionischen Flüssigkeit enthalten.

Die Gemische enthalten insbesondere Bestandteile mit einem Siedpunkt größer 200 0 C (1 bar) als Verunreinigungen, z.B. Salze, wie Alkali-acetate oder natürliche oder syn- thetische oligomere oder polymere Verbindungen, wie Lignin, Hemicellulose oder Oligosaccharide.

Gemische aus dem Herstellungsprozess

Für ionische Flüssigkeiten gibt es verschiedene Herstellungsverfahren. Bei diesen Verfahren werden üblicherweise Gemische erhalten, die neben der ionischen Flüssigkeit unerwünschte Nebenprodukte, Ausgangsprodukte und sonstige Verunreinigungen enthalten.

Für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete Gemische sind z.B. solche die bei der Herstellung von Imidazoliumsalzen durch ein oder mehrstufige Umsetzung von Ausgangsverbindungen ausgewählt aus: α-Dicarbonylverbindungen, Aminoverbindungen, Carbonylverbindungen, Ammoniak und Carbonatverbindungen erhalten werden.

Als Herstellverfahren ist z.B. die Carbonatmethode, welche in WO 2005/021484 und beschrieben ist.

Bei der Carbonatmethode werden Imidazoliumsalze durch Umsetzung einer α-Di- carbonylverbindung , einer Carbonylverbindung (im allgemeinen Formaldehyd), einer Aminoverbindung und Ammoniak in einer ersten Stufe und einer anschließenden Um- setzung des Reaktionsprodukts in einer zweiten Stufe mit einem Carbonat (im allgemeinen Dimethylcarbonat) erhalten. Das nach der ersten Stufe erhaltene Gemisch enthält Nebenprodukte, die das Gemisch insgesamt dunkel bis schwarz erscheinen lassen.

Für das erfindungsgemäße Verfahren sind Gemische geeignet, die nach der ersten Stufe oder auch nach der zweiten Stufe des vorstehenden Herstellungsverfahrens erhalten werden.

Ein weiteres Herstellungsverfahren für Imidazoliumsalze wurde von Arduengo et al. (WO 91/14678, Arduengo-Verfahren) beschrieben. Bei diesem einstufigen Verfahren erfolgt die Herstellung durch Umsetzung einer α-Dicarbonylverbindung , einer Carbonylverbindung (im allgemeinen Formaldehyd) und einer Aminoverbindung in Gegenwart einer Säure. Auch hier ist das erhaltene Gemisch aufgrund von Nebenprodukten dunkel bis schwarz gefärbt.

Für das erfindungsgemäße Verfahren sind Gemische geeignet, die nach diesem Herstellungsverfahren erhalten werden.

Gemische aus der Verwendung

Ebenso sind für das erfindungsgemäße Verfahren Gemische geeignet, die bei der Verwendung der ionischen Flüssigkeiten erhalten werden.

Ionische Flüssigkeiten werden bei ihrer Verwendung im allgemeinen nicht verbraucht sondern nur verunreinigt.

Bei der Verwendung der ionischen Flüssigkeiten werden daher Gemische erhalten, welche, die ionischen Flüssigkeiten und Verunreinigungen aus der jeweiligen Verwen- düng enthalten. Diese Gemische können mit dem erfindungsgemäßen verfahren wieder aufgearbeitet werden, so dass die ionische Flüssigkeit wieder verwendet werden kann.

Ionische Flüssigkeiten werden vielfältig als Lösemittel für Stoffe verwendet, die in an- deren Lösemitteln nicht oder nur schwer löslich sind. Ionische Flüssigkeiten eignen sich z.B. als Lösemittel für Cellulose und Cellulose enthaltende Stoffe. Nach der jeweiligen Verwendung der Lösung, z.B. der Herstellung von Cellulose-Fasern aus der Lö-

sung, werden Gemische erhalten, die ionische Flüssigkeiten und z.B. noch Cellulose, Lignin, Hemicellulosen enthalten. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich daher insbesondere für Gemische, die nach Auflösen und Verarbeitung von Cellulose, bzw. Cellulose enthaltene Stoffe, erhalten werden.

Allgemeines zu Gemischen

Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Gemische enthalten leicht flüchtige Verbindungen vorzugsweise nur in untergeordneten Mengen.

Unter leicht flüchtigen Verbindungen werden hier solche mit einem Siedpunkt kleiner 120 0 C, insbesondere kleiner 150 0 C bei Normaldruck (1 bar) verstanden.

Der Gehalt an leicht flüchtigen Verbindungen beträgt vorzugsweise 0 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0 bis 5 Gew.-% und besonders bevorzugt 0 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gemisch.

Sofern leicht flüchtige Verbindungen zunächst im Gemisch vorhanden sind, werden sie vorzugsweise vor Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weitgehend entfernt, so dass ihr Gehalt im Gemisch maximal 10 Gew.-%, insbesondere maximal 5 Gew.-%, insbesondere maximal 2 Gew.-% beträgt (siehe oben), besonders bevorzugt werden sie vollständig entfernt.

Der Zusatz einer starken Base, wie er z.B. in DE 103 33 239 zur Herstellung von gereinigten Imidazoliumsalzen beschrieben ist, ist im Rahmen dieser Erfindung nicht notwendig. Dem Gemische wird daher entsprechend vorzugsweise keine derartige starke Base (pKß kleiner 0 bei 1 bar, 21 0 C, gemessen in Wasser) oder überhaupt keine Base zugesetzt.

Zur Destillation

Wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Destillationsverfahrens ist, dass bei der Destillation der Abstand der Fläche, über welche die Destillationswärme zugeführt wird (Verdampferoberfläche) zu der Fläche, an der die Kondensation erfolgt (Kondensatoroberfläche), an mindestens einem Punkt geringer als 50 cm ist.

Die Verdampfer- und Kondensatoroberfläche selbst haben dabei mindestens eine Län- genabmessung größer 50 cm, d.h. diese Oberflächen sind groß im Vergleich zu dem Abstand der Flächen.

Destillationsverfahren mit einem geringen Abstand zwischen Verdampfer- und Kondensatoroberfläche sind als Molekulardestillation bekannt. Bei der Molekulardestillation ist der Abstand zwischen Verdampfer- und Kondensatoroberfläche im allgemeinen kleiner als die mittlere freie Weglänge der zu destillierenden Verbindungen. Dazu wer- den die apparative Geometrie und die Verfahrensparameter (Druck und Temperatur) entsprechend gewählt.

Die apparative Anordnung der Kondensatoroberfläche zur Verdampferoberfläche kann in beliebiger geometrischer Form ausgestaltet sein. Wesentlich ist, dass sie direkt ge- genüberliegen, so dass die Moleküle von der Verdampferoberfläche ungehindert zur Kondensatoroberfläche gelangen.

In Betracht kommt z.B. eine planparallele Anordnung der beiden Flächen oder auch eine zylinderförmige Anordnung, wobei zwei Zylinder ineinander gesetzt sind und die direkt gegenüberliegenden Oberflächen der beiden Zylinder die Verdampfer- bzw. Kondensatoroberfläche bilden.

Die Verdampferoberfläche wird in geeigneter Weise beheizt, im allgemeinen durch Vorrichtungen auf der Rückseite, entsprechend wird die Kondensatoroberfläche im allgemeinen entsprechend gekühlt, ebenfalls durch Vorrichtungen auf der Rückseite.

Der Abstand der Verdampferoberfläche zu der Kondensatoroberfläche ist an mindestens einem Punkt geringer als 50 cm, insbesondere geringer als 40 cm, besonders bevorzugt geringer als 30 cm.

Der Abstand der Verdampferoberfläche zu der Kondensatoroberfläche ist insbesondere geringer als die mittlere freie Weglänge der ionischen Flüssigkeit in der Gasphase bei der gewählten Temperatur und dem gewählten Druck. Die mittlere freie Weglänge (X M ) lässt sich nach bekannten Verfahren bestimmen und ergibt sich der Gleichung:

λM = const x T/ (p σ 2 )

worin die Symbole folgende Bedeutung haben:

T: Temperatur P: Druck σ: Stoßquerschnitt des lonenpaares (ionische Flüsssigkeit), entspricht Querschnittsfläche des lonenpaares

Bevorzugt geeignete Vorrichtungen sind so ausgestaltet, dass mindestens 10 Flächen- prozent, besonders bevorzugt mindestens 20 Flächenprozent, ganz besonders bevorzugt mindestens 30 oder gar mindestens 50 Flächenprozent der Verdampferoberfläche zu der Kondensatoroberfläche den vorstehenden Mindestabstand aufweisen.

Die Verdampferoberfläche und die Kondensatoroberfläche können z.B. bei Apparaturen im technischen Maßstab jeweils größer als 0,5 m 2 sein.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die ionische Flüssigkeit aus dem Gemisch abgetrennt und als Destillat von der Kondensatoroberfläche abgezogen. Der Rückstand verbleibt auf der Verdampferoberfläche entfernt. Geeignete Vorrichtungen sind z.B. derart ausgestaltet, dass der Rückstand von der Verdampferoberfläche abläuft und aufgefangen wird, entsprechend läuft die ionische Flüssigkeit von der Kondensa- toroberfläche ab und wird als Destillat erhalten.

Die Oberflächentemperatur des Verdampfers und der Druck werden vorzugsweise so gewählt, dass der Abstand zwischen Verdampfer- und Kondensatoroberfläche kleiner ist als die freie Weglänge der abzutrennenden ionischen Flüssigkeit in der Gasphase.

Die Oberflächentemperatur beträgt vorzugsweise 110 bis 300 0 C, besonders bevorzugt 130 bis 280 0 C und ganz besonders bevorzugt 140°C bis 260 0 C.

Der Druck in dem Bereich zwischen Verdampferoberfläche und Kondensatoroberfläche beträgt vorzugsweise 0,0001 bis 10 mbar, bevorzugt 0,001 bis 5 mbar, besonders bevorzugt 0,05 bis 5 mbar.

Das erhaltene Destillat kann z.B. zu mehr als 95 Gew.-%, besonders bevorzugt zu mehr als 97 Gew.-%„ ganz besonders bevorzugt zu mehr als 99 Gew.-% aus der ioni- sehen Flüssigkeit bestehen. Insbesondere sind mit dem Verfahren auch Destillate erhältlich, welche zu mehr als 99,5 bzw. zu mehr als 99,8 Gew.-% aus der ionischen Flüssigkeit bestehen.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können daher ionische Flüssigkeiten aus be- liebigen Gemischen in hoher Reinheit gewonnen werden.

Das Verfahren kann kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt werden.

Beispiele:

Verwendete ionische Flüssigkeiten (IL)

Abkürzungen chemische Bezeichnung

BMIM OAc 1-Butyl-3-Methyl-lmidazolium Acetat

EMIM OAc 1-Ethyl-3-Methyl-lmidazolium Acetat

EEIM OAc 1 ,3-Diethyi-lmidazolium Acetat

BMIM OProp 1-Butyl-3-Methylimidazolium Propionat BMIM CI 1-butyl-3-Methyl-lmidazolium Chlorid

EMIM DEP 1-Ethyl-3-Methyl-lmidazolium Diethylphosphat

Vor allen Destillationsversuchen wird die IL durch Rühren bei 120 0 C und 0,1 mbar für 16 h von Leichtsiedern befreit, um ein Schäumen und Verspritzen während der MoIe- kulardestillation zu vermeiden.

Der Versuchsaufbau ist in der beigefügten Skizze beschrieben. Das Destillat läuft an der Kondensatoroberfläche ab und wird unten gesammelt, entsprechend läuft der Rückstand an der Verdampferoberfläche ab und wird unten gesammelt.

Beispiel 1 :

Bestimmung der Destillationstemperatur für EMIM OAc

Ca. 100 ml EMIM Oac werden in das Zulaufgefäß der Molekulardestillation eingefüllt, die Apparatur mit Stickstoff inertisiert und ein Vakuum von 0,05 mbar angelegt. Die Verdampferfläche wird auf die angegebene Temperatur erwärmt und der Zulauf gestartet mit einer Geschwindigkeit von ca. 50 ml/h.

Nachdem alles EMIM OAc zugelaufen ist, wird abgekühlt, mit Stickstoff belüftet und das Gewichtsverhältnis von Destillat und Rückstand, sowie die Reinheit beider Teile durch H-NMR und die Masse der Zersetzungsprodukte in der Kühlfalle bestimmt.

Die Bedingungen werden dann als geeignet angesehen, wenn die Massenanteile von Destillat zu Rückstand mindestens 8:2 betragen und weniger als 10% des Ausgangsmaterials zersetzt sind. Prinzipiell lässt sich der Destillationsgrad bei gegebenem Druck durch Temperaturerhöhung (Obergrenze: zu starke thermische Zersetzung) oder bei gegebener Temperatur durch Druckabsenkung (technische Grenze durch erreichbaren Mindestdruck) steigern.

Für EMIM OAc wurden folgende Resultate erhalten:

Bei keinem der Experimente wurde in der Kühlfalle zur Vakuumpumpe Destillat gefunden.

Beispiel 2:

Destillation von EEIM OAc

Rohes EEIM OAc wird durch Reaktion von Formaldehyd, Glyoxal und Ethylamin in Wasser mit Essigsäure hergestellt und durch Einengen bei zunächst 10 mbar / 80 0 C, danach wie oben angegeben bei 0,1 mbar/120°C von Leichtsiedern befreit. Das Roh- produkt ist tief dunkelbraun.

200 g dieses Rohproduktes werden innerhalb von 2 Stunden bei 0,05 mbar und 170 0 C Wandtemperatur (Verdampferoberfläche) in die Molekulardestillation gefahren.

Es werden 190 g farbloses klares Destillat erhalten, bei dem es sich nach H-NMR um reines (>95%) EEIM OAc handelt, und 10 g eines schwarzen, teerartigen Rückstandes. In der Kühlfalle werden keine flüchtigen Bestandteile aufgefangen.

Beispiel 3:

Destillation von EMIM OAc

Als Edukt werden 200 g EMIM OAc verwendet, das zuvor fünfmal zur Auflösung von Cellulose (PuIp der Fa. Tembec Inc. Type 10A) und Rückgewinnung der Cellulose durch Verdünnen mit der 10-fachen Menge Wasser verwendet wurde (siehe

WO 03/029329). Das EMIM OAc wurde nach jeder Ausfällung aus der wässrigen überstehenden Lösung durch Abdestillieren des Wassers bei 120 0 C / 1 mbar wiedergewonnen und ohne weitere Reinigung wieder eingesetzt. Vor der Molekulardestillation wurde es wie oben beschrieben von Leichtsiedern befreit.

Das zur Destillation gelangende EMIM OAc enthält ca. 6 Gew-% Nebenkomponenten (z.B. Lignin) aus der Cellulose und ist gelbbraun verfärbt (Farbzahl 16 nach Gradener).

200 g dieses EMIM OAc werden innerhalb von 4 Stunden bei 0,05 mbar und 170 0 C Wandtemperatur der Molekulardestillation zugefahren.

Als Destillat werden 170 g farbloses klares EMIM OAc erhalten, das nach H-NMR eine Reinheit >95% aufweist.

Der Rückstand sind 30 g eines schwarzen, teerartigen, nicht weiter charakterisierten Materials.

Beispiel 4:

Destillation verschiedener IL/s

Jeweils ca. 100 g der in der Tabelle angegebenen IL werden innerhalb von 2 Stunden der Molekulardestillation zugefahren bei 0,05 mbar und der angegebenen Wandtemperatur. Das Massenverhältnis von Destillat und Rückstand wurde ermittelt.