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Patent Searching and Data


Title:
DOOR HANDLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/011874
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a door handle (1) for actuating an opening and/or closing device (3) of a door (2), comprising at least one driver element (7), which extends along an axis of rotation (RA), and at least one handhold member (6) with a handle portion (6.1), which extends radially in relation to the axis of rotation (RA), and also a neck portion (6.2), which adjoins the handle portion (6.1) and surrounds the axis of rotation (RA), in the case of which at least one electromechanical coupling device (8), which is accommodated in the handhold member (6) and has at least one coupling element (10), is provided in order to establish an operative connection for conjoint rotation between the driver element (7) and the at least one handhold member (6). The electromechanical coupling device (8) is particularly advantageously accommodated in the handle portion (6.1) of the handhold member (6), and the at least one coupling element (10) can be displaced by a motor radially in relation to the axis of rotation (RA) in order to establish the operative connection for conjoint rotation with the driver element (7).

Inventors:
OLIGMÜLLER OLIVER WILHELM (DE)
DIX NORMAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/069476
Publication Date:
February 09, 2023
Filing Date:
July 12, 2022
Export Citation:
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Assignee:
GRIFFWERK GMBH (DE)
International Classes:
E05B13/10; E05B47/00
Domestic Patent References:
WO2013178007A12013-12-05
Foreign References:
CN112211499A2021-01-12
EP3696349A12020-08-19
EP3058154B12018-12-19
Attorney, Agent or Firm:
GLÜCK KRITZENBERGER PATENTANWÄLTE PARTGMBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Türdrücker (1) zur Betätigung einer Öffnungs- und/oder Schließeinrichtung (3) einer Tür (2) umfassend zumindest ein sich entlang einer Rotationsachse (RA) erstreckendes Mitnehmerelement (7) und zumindest eine Handhabe (6) mit einem sich radial zur Rotationsachse (RA) erstreckenden Drückerabschnitt (6.1) und einen daran anschließenden, die Rotationsachse (RA) umschließenden Halsabschnitt (6.2), bei dem zur Herstellung einer drehfesten Wirkverbindung zwischen dem Mitnehmerelement (7) und der zumindest einen Handhabe (6) zumindest eine in der Handhabe (6) aufgenommene, elektromechanische Kupplungseinrichtung (8) mit zumindest einem Kupplungselement (10) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die elektromechanische Kupplungseinrichtung (8) im Drückerabschnitt (6.1) der Handhabe (6) aufgenommen ist und dass das zumindest eine Kupplungselement (10) zur Herstellung der drehfesten Wirkverbindung mit dem Mitnehmerelement (7) radial zur Rotationsachse (RA) motorisch verschiebbar ist.

2. Türdrücker (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die elektromechanische Kupplungseinrichtung (8) von einem gekoppelten Zustand in einen entkoppelten Zustand und vice versa überführbar ist.

3. Türdrücker (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass im gekoppelten Zustand das Mitnehmerelement (7) und die zumindest eine Handhabe (6) drehfest miteinander verbunden sind.

4. Türdrücker (1) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass im entkoppelten Zustand die zumindest eine Handhabe (6) um die Schwenk- bzw. Rotationsachse (RA) frei schwenkbar ist.

5. Türdrücker (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass elektromechanische Kupplungseinrichtung (8) zumindest eine elektromotorische Antriebseinheit (9) aufweist.

6. Türdrücker (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungselement (10) und die elektromotorische Antriebseinheit (9) hintereinander, entlang der Drückerlängsachse (DA) angeordnet und im Drückerabschnitt (6.1) der Handhabe (6) aufgenommen sind.

7. Türdrücker (1) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die elektromotorische Antriebseinheit (9) zum motorischen Antrieb des Kupplungselementes (10) radial zur Rotationsachse (RA) des Betätigungsmehrkants (7) ausgebildet ist.

8. Türdrücker (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die elektromotorische Antriebseinheit (9) über ein Antriebselement (11), vorzugsweise ein spindelartig ausgebildetes Antriebselement mit dem Kupplungselement (10) antriebsmäßig verbunden ist.

9. Türdrücker (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungselement (10) im Drückerabschnitt (6.1) der Handhabe (6) entlang einer Drückerlängsachse (DA), beispielsweise mittels eines im Drückerabschnitt (6.1) hülsenartigen Führungselements geführt ist.

10. Türdrücker (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch eine Verschiebung des Kupplungselementes (10) radial zur Rotationsachse (RA) und in Richtung des Mitnehmerelements (7) das Kupplungselement (10) in seitlichen Eingriff mit dem Mitnehmerelement (7) bringbar ist.

11. Türdrücker (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch eine Verschiebung des Kupplungselementes (10) radial zur Rotationsachse (RA) und weg vom Mitnehmerelement (3) ein bestehender seitlicher Eingriff des Kupplungselementes (10) mit dem Mitnehmerelement (3) lösbar ist.

12. Türdrücker (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mitnehmerelement (7) einen im Halsabschnitt (6.2) der Handhabe (6) aufgenommenen freien, zylinderförmigen Endabschnitt (7a) auf.

13. Türdrücker (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der zylinderförmige Endabschnitt (7a) eine Lagerachse für die Handhabe (6) ausbildet und der Halsabschnitt (6.2) der Handhabe (6) über ein hülsenförmiges Lagerelement (13) drehbar um die Rotationsachse (RA) am zylinderförmigen Endabschnitt (7a) gelagert ist.

14. Türdrücker (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das freie Ende des Mitnehmerelements (7) und das dem Mitnehmerelement (7) zugewandte freie Ende des Kupplungselementes (10) eine Steckkupplung (12) mit einem männlichen und weiblichen Steckkupplungsteil (12.1, 12.2) ausbilden.

15. Türdrücker (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das männliche Steckkupplungsteil (12.1) am freien, zylinderförmigen Endabschnitt (7a) des Mitnehmerelementes (7) und das weibliche Steckkupplungsteil (12.2) am freien Ende des Kupplungselementes (10) oder vice versa ausgebildet sind.

16. Türdrücker (1) nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass der zylinderförmige Endabschnitt (7a) des Mitnehmerelements (7) einen nasenartigen Vorsprung aufweist, der das männliche Steckkupplungsteil (12.1) ausbildet.

17. Türdrücker (1) nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das der nasenartige Vorsprung sich von der Rotationsachse (RA) bzw. Längsachse des Mitnehmerelements (7) entlang der Drückerlängsachse (DA) in Richtung des Kupplungselementes (10) erstreckt.

18. Türdrücker (1) nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass das weibliche Steckkupplungsteil (12.2) durch eine stirnseitige Kupplungsausnehmung am freien Ende des Kupplungselementes (10) gebildet ist, die sich entlang der Drückerlängsachse (DA) erstreckt und in Richtung des Mitnehmerelements (7) geöffnet ist.

19. Türdrücker (1) nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die stirnseitige Kupplungsausnehmung zur formschlüssigen Aufnahme des nasenartigen Vorsprungs des zylinderförmigen Endabschnitts (7a) ausgebildet ist. 22 Türdrücker (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungselement (10) einen quaderförmigen Kupplungskörper mit der stirnseitigen Kupplungsausnehmung aufweist, und zwar derart, dass das stirnseitige freie Ende des Kupplungselements (10) gabelartig ausgebildet ist. Türdrücker (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zur elektromechanischen Kupplungseinrichtung (8) noch zumindest eine Steuerelektronik (14) sowie eine Spannungsversorgung (15) im Drückerabschnitt (6.1) der Handhabe (6) aufgenommen sind. Türdrücker (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Drückerabschnitt (6.1), vorzugsweise an dessen Unterseite ein oder an dessen dem Türblatt zugewandten Innenseite von außen zugänglicher Fingerabdrucksensor (16) angeordnet ist. Türdrücker (1) nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Drückerabschnitt (6.1) zur Aufnahme des Fingerabdrucksensors (16) eine an eine Fingerform angepasste Ausnehmung aufweist.

Description:
Türdrücker

Die Erfindung betrifft einen Türdrücker gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Türdrücker zur Betätigung eines Öffnungs- und/oder Schließmechanismus einer Tür sind in unterschiedlichsten Ausführungsvarianten bekannt. Diese sind Bestandteil eines Türbeschlages und dienen insbesondere zum Öffnen und/oder Schließen des Verschlussmechanismus von Türen oder dergleichen Bauelementen.

Derartige Türdrücker verfügen üblicherweise über zumindest eine Handhabe, die über ein Mitnehmerelement, insbesondere einen Betätigungsmehrkant bzw. einen stabförmigen Vierkantstift, auch als Vierkantwelle bezeichnet, zur Drehmitnahme einer im Flügel einer Tür aufgenommenen Betätigungs- und/oder Schließeinrichtung vorzugsweise drehfest verbunden ist. Bei Türen ist üblicherweise an beiden Enden des Mitnehmerelements jeweils eine Handhabe vorgesehen, wobei zumindest eine der Handhaben aus Montagegründen vorzugsweise lösbar daran angeordnet ist.

Der im Flügel der Tür aufgenommene Öffnungs- und/oder Schließmechanismus ist üblicherweise durch ein so genanntes Kastenschloss umfassend u.a. zumindest eine, in einem länglichen Gehäuse aufgenommene Falle und einen Riegel gebildet, die auch als Einsteckschlösser bezeichnet werden. Diese werden in eine entsprechend geformte, im europäischen Bereich normierte Ausnehmung im Türflügel bzw. Türblatt eingeschoben und sind dort derart befestigt, dass deren Stirnseite näherungsweise bündig mit der beim Öffnen freigegeben Schmalseite des Türflügels bzw. Türblattes verläuft.

Zum Halten des Türblattes in der Türzarge im geschlossenen Zustand der Tür greift die Falle in ein dem Kastenschloss gegenüberliegendes, in der Türzarge angeordnetes Schlossblech ein. Zum Öffnen der geschlossenen Tür wird die Falle des Kastenschlosses bei Betätigung der Handhabe aus dem Schlossblech zurückgezogen. Hierzu wird die Handhabe nach unten gedrückt und über die dadurch erzeugte Schwenkbewegung der Handhabe eine Drehbewegung in das Mitnehmerelement eingeleitet, das entsprechend um seine Rotationsachse gedreht wird. Die Dreh- bzw. Rotationsbewegung des Mitnehmerelements wird über ein im Kastenschloss drehbar gelagertes Kupplungsmittel, beispielsweise eine Nuss in eine Rückholbewegung der Falle umgesetzt. Die Verbindung zwischen der Falle und dem Schlossblech wird gelöst und das Türblatt freigegeben, d.h. die Tür kann geöffnet werden.

Auch sind in der jüngsten Vergangenheit elektromechanische Schließsysteme, insbesondere Schließzylinder mit einer elektromotorischen Antriebseinheit bekannt geworden, bei denen anstelle eines herkömmlichen Schlüssels das Öffnen und/oder Sperren des Schlosses mittels eines elektronischen Schlüssels, beispielsweise durch Eingabe eines Passwortes oder Übertragung einer Kennung unter Verwendung der elektromotorischen Antriebseinheit erfolgt. Bei einer Vielzahl bekannt gewordener Lösungen ist jedoch nachteilig das Öffnen und/oder Sperren des Schlosses über einen an sich bekannten Schließzylinder realisiert, dessen Betätigung durch die elektromotorische Antriebseinheit erfolgt, d.h. die durch Einstecken des Schlüssels und Drehen dessen im Schloss manuell erzeugte Betätigung des Schließzylinders wird durch eine von der elektromotorischen Antriebseinheit erzeugte Betätigungsbewegung ersetzt. Nachteilig ist hierbei weiterhin ein Schließzylinder im Schloss zusätzlich zu den elektromechanischen Bauteilen vorzusehen.

Aus der EP 3 058 154 Bl ist ferner bereits ein „elektronischer" Türdrücker bekannt, der über eine elektromechanische Schaltkupplung zur Herstellung einer drehfesten Verbindung zwischen einer türseitigen Abtriebswelle und einer dem Türblatt abgewandten Handhabe verfügt. Die Abtriebswelle steht hierbei in Wirkverbindung mit dem hinsichtlich seiner Längserstreckung gekürzten Mitnehmerelementes in Form eines Betätigungsmehrkants. Die Freigabe des Schließmechanismus erfolgt ohne Verwendung eines Schließzylinders durch entsprechende Ansteuerung der elektromechanischen Schaltkupplung, und zwar kann über diese die Handhabe von der Abtriebswelle mechanisch entkoppelt werden, und zwar derart, dass durch eine Betätigung der Handhabe keine Betätigung der Abtriebswelle und damit des Betätigungsmehrkants mehr erfolgt. Die elektromechanische Schaltkupplung weist hierzu eine Vielzahl von Antriebs- und Kupplungsbauteilen auf, die mit einer zugehörigen elektromechanischen Antriebseinheit in Wirkverbindung bringbar und über einen elektromotorischen Antrieb betätigbar sind. Die Kupplungsbewegung erfolgt dabei entlang der Rotations- bzw. Drehachse der Abtriebswelle. Um den hierzu erforderlichen Bewegungsraum zu schaffen, erstrecken sich die Kupplungsmechanik über den gesamten Halsabschnitt der Handhabe in die daran anschließende Rosette des Türgriffes, wobei das freie Ende des Betätigungsmehrkants über die Antriebswelle in der Rosette gelagert ist. Nachteilig weist die beschriebene Lösung einen komplexen technischen Aufbau, einen hohen Platzbedarf und eine geringe Axialfestigkeit auf. Ausgehend vom aufgezeigten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Türgriff anzugeben, der die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile beseitigt und der insbesondere einen im Vergleich zum Stand der Technik einfachen und kostengünstigen Aufbau mit geringeren Platzbedarf und einer hohen Axialfestigkeit aufweist.

Die Aufgabe wird ausgehend von einem Türgriff mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruches 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.

Der wesentliche Aspekt des erfindungsgemäßen Türgriffes ist darin zu sehen, dass die elektromechanische Kupplungseinrichtung im Drückerabschnitt der Handhabe aufgenommen ist und dass das zumindest eine Kupplungselement zur Herstellung der drehfesten Wirkverbindung mit dem Mitnehmerelement radial zur Rotationsachse motorisch verschiebbar ist. Besonders vorteilhaft ist die elektromechanische Kupplungseinrichtung vollständig in dem Drückerabschnitt der Handhabe integriert und die Herstellung der drehfesten Wirkverbindung zwischen dem Mitnehmerelement und der Handhabe erfolgt mittels einer Kupplungsbewegung entlang einer radial zur Rotationsachse verlaufenden Bewegungsrichtung. Dadurch ist eine technisch einfache und platzsparende elektronische Verriegelung eines Türgriffes möglich, die aufgrund des weiterhin sich über den vollständigen Halsabschnitt der Handhabe erstreckenden Mitnehmerelements auch eine hohe Axialfestigkeit aufweist. Die Erfinder haben erkannt, dass eine Anordnung des Kopplungspunktes im Schnittbereich der Schwenk- und Rotationsachse des Türgriffes und der Drückerlängsachse eine äußerst zuverlässige und weiterhin axialstabile Verbindung zwischen Mitnehmerelement und Handhabe gewährleistet. Vorteilhaft können derartige „elektronische" Türgriffe zur Zutrittskontrolle von Räumen und Gebäudeabschnitten Verwendung finden.

Weiterhin vorteilhaft ist die elektromechanische Kupplungseinrichtung von einem gekoppelten Zustand in einen entkoppelten Zustand und vice versa überführbar. Besonders vorteilhaft sind im gekoppelten Zustand das Mitnehmerelement und die zumindest eine Handhabe drehfest miteinander verbunden, wohingegen im entkoppelten Zustand die zumindest eine Handhabe um die Schwenk- bzw. Rotationsachse frei schwenkbar ist. Dadurch ist im entkoppelten Zustand die Handhabe weiterhin um die Rotationsachse schwenkbar, jedoch ohne dass hierdurch eine Betätigung des Türschlosses, insbesondere eine Rückholbewegung der Falle ausgelöst wird. In einer bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung sind das Kupplungselement und eine elektromotorische Antriebseinheit hintereinander, entlang der Drückerlängsachse angeordnet und im Drückerabschnitt der Handhabe aufgenommen. Vorteilhaft ist bei dieser Anordnung eine platzsparende Umsetzung der von der elektromotorischen Antriebseinheit erzeugten Drehbewegung in eine Linearbewegung des Kupplungselementes möglich. Anstelle der elektromotorischen Antriebseinheit kann auch eine elektronisch ansteuerbare Aktuatoreinheit oder ein entsprechendes Stellelement Verwendung finden.

Weiterhin bevorzugt weist die elektromechanische Kupplungseinrichtung zumindest eine elektromotorische Antriebseinheit auf. Durch die erfindungsgemäße Zuordnung einer in den Drückerabschnitt ebenfalls integrierten elektromotorischen Antriebseinheit zum Kupplungselement ist eine zuverlässige Betätigung der elektromechanischen Kupplungseinrichtung durch entsprechende Ansteuerung der integrierten elektromotorischen Antriebseinheit möglich.

Weiterhin vorteilhaft ist die elektromotorische Antriebseinheit zum motorischen Antrieb des Kupplungselementes radial zur Rotationsachse des Betätigungsmehrkants ausgebildet ist. Der elektronisch verriegelte Türgriff kann damit schnell und zuverlässig vom entkoppelten Zustand in den entkoppelten Zustand und vice versa geschaltet werden.

In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die elektromotorische Antriebseinheit über ein Antriebselement, vorzugsweise ein spindelartig ausgebildetes Antriebselement mit dem Kupplungselement antriebsmäßig verbunden. Das vorzugsweise als Gewindespindel ausgebildete Antriebselement ist platzsparend im Drückerabschnitt integrierbar und ermöglicht eine schnelle und zuverlässige Zustellung des Kupplungselementes an das Mitnehmerelement und vice versa. Auch ist das in der gekoppelten Position befindliche Kupplungselement aufgrund der über das spindelartige Antriebselement hergestellten drehfesten Verbindung zwischen der elektromotorischen Antriebseinheit und dem Mitnehmerelement lagegesichert, so dass eine zuverlässige drehfeste Wirkverbindung herstellbar ist.

In einer bevorzugten Ausführungsvariante ist das Kupplungselement im Drückerabschnitt der Handhabe entlang einer Drückerlängsachse, beispielsweise mittels eines im Drückerabschnitt hülsenartigen Führungselements geführt. Die Führung erfolgt vorzugsweise zumindest an zwei gegenüberliegenden

Seitenabschnitten des Kupplungselementes und sichert eine möglichst wartungsarme Funktionsweise der elektronischen Verriegelung des Türgriffes.

Weiterhin vorteilhaft ist durch eine Verschiebung des Kupplungselementes radial zur Rotationsachse und in Richtung des Mitnehmerelements das Kupplungselement in seitlichen Eingriff mit dem Mitnehmerelement bringbar. Ebenso ist durch eine Verschiebung des Kupplungselementes radial zur Rotationsachse und weg vom Mitnehmerelement ein bestehender seitlicher Eingriff des Kupplungselementes mit dem Mitnehmerelement wieder lösbar. Besonders vorteilhaft ist für die erfindungsgemäße mechanische Kupplung kein hoher Kraftaufwand erforderlich, so dass eine elektromechanische Antriebseinheit mit geringer Leistung und dadurch auch reduzierten Energieverbrauch Verwendung finden kann.

In einer bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung weist das Mitnehmerelement einen im Halsabschnitt der Handhabe aufgenommenen freien, zylinderförmigen Endabschnitt auf. Der zylinderförmige Endabschnitt bildet besonders vorteilhaft eine Lagerachse für die Handhabe aus, und zwar derart, dass der Halsabschnitt der Handhabe über ein hülsenförmiges Lagerelement drehbar um die Rotationsachse am zylinderförmigen Endabschnitt lagerbar ist. Besonders vorteilhaft ist dadurch auch im entkoppelten Zustand eine axialstabile Betätigung der Handhabe möglich, da weiterhin die axiale Verbindung zum Mitnehmerelement im Bereich des Halsabschnittes der Handhabe besteht.

In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bilden das freie Ende des Mitnehmerelements und das dem Mitnehmerelement zugewandte freie Ende des Kupplungselementes eine Steckkupplung mit einem männlichen und weiblichen Steckkupplungsteil aus. Vorzugsweise sind das männliche Steckkupplungsteil am freien, zylinderförmigen Endabschnitt des Mitnehmerelementes und das weibliche Steckkupplungsteil am freien Ende des Kupplungselementes oder vice versa ausgebildet. Eine entsprechende Steckkupplung ist platzsparend und zuverlässig über eine elektromechanische Kupplungseinrichtung herstellbar.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante weist der zylinderförmige Endabschnitt des Mitnehmerelements einen nasenartigen Vorsprung auf, der das männliche Steckkupplungsteil ausbildet. Der nasenartige Vorsprung erstreckt sich vorzugsweise von der Rotationsachse bzw. Längsachse des Mitnehmerelements entlang der Drückerlängsachse in Richtung des Kupplungselementes. Das weibliche Steckkupplungsteil ist entsprechend durch eine stirnseitige Kupplungsausnehmung am freien Ende des Kupplungselementes gebildet, die sich entlang der Drückerlängsachse erstreckt und in Richtung des Mitnehmerelements geöffnet ist. Dabei ist die stirnseitige Kupplungsausnehmung besonders vorteilhaft zur formschlüssigen Aufnahme des nasenartigen Vorsprungs des zylinderförmigen Endabschnitts ausgebildet. Die nut- und federartige Ausbildung der Steckkupplung ermöglicht eine optimale Übertragung des durch Betätigung der Handhabe erzeugten Drehmomentes auf das Mitnehmerelement.

Weiterhin vorteilhaft kann das Kupplungselement einen quaderförmigen Kupplungskörper mit der stirnseitigen Kupplungsausnehmung aufweisen, und zwar derart, dass das stirnseitige freie Ende des Kupplungselements gabelartig ausgebildet ist. Die Verwendung eines quaderförmigen Kupplungskörpers ermöglicht eine besonders zuverlässige Verschiebung dessen innerhalb des Drückerabschnittes. Alternativ kann jedoch auch ein zylinderförmiger Kupplungskörper oder sonstige geeignete Formen, insbesondere auch mehrere Kupplungskörper Verwendung finden.

In einer Weiterbildung der Erfindung sind zusätzlich zur elektromechanischen Kupplungseinrichtung noch zumindest eine Steuerelektronik sowie eine Spannungsversorgung im Drückerabschnitt der Handhabe aufgenommen. Vorteilhaft befindet sich dann die vollständige Steuerung einschließlich der erforderlichen Energieversorgung im Türgriff, d.h. dieser ist kabellos und ohne weiterer Steuerkomponenten einsatzbereit. Auch sind aufgrund der Integration in den Türgriff keine weiteren Montageschritte an der Tür erforderlich.

Weiterhin vorteilhaft kann im Drückerabschnitt, vorzugsweise an dessen Unterseite oder an dessen dem Türblatt zugewandten Innenseite ein von außen zugänglicher Fingerabdrucksensor angeordnet sein. Der Drückerabschnitt weist besonders bevorzugt zur Aufnahme des Fingerabdrucksensors eine an eine Fingerform angepasste Ausnehmung auf. Vorteilhaft wird dadurch beim üblichen Greifen des Türgriffes zeitgleich auch die Zugangsberechtigung der Person überprüft. Eine umständliche weitere Identifikationsbewegung entfällt damit.

Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Figuren. Dabei sind alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination grundsätzlich Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung. Auch wird der Inhalt der Ansprüche zu einem Bestandteil der Beschreibung gemacht.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines an einer Tür montierten erfindungsgemäßen Türgriffes,

Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Türgriffes umfassend eine Handhabe und ein Mitnehmerelement,

Fig. 3 eine Ansicht der Unterseite des erfindungsgemäßen Türgriffes gemäß der Figur 2,

Fig.4 eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Türgriffes mit teilweise freigestellter, in der Handhabe aufgenommener elektromechanischer Kupplungseinrichtung und weiteren Bauteilen,

Fig. 5 eine schematische Seitenansicht des Türgriffes gemäß Figur 4,

Fig. 6 eine perspektivische Ansicht der elektromotorischen Antriebseinheit und des Kupplungselementes der elektromechanischen Kupplungseinrichtung und des Mitnehmerelements,

Fig. 7 eine Seitenansicht der elektromotorischen Antriebseinheit, des Kupplungselementes und des freien Endabschnittes des Mitnehmerelements im entkoppelten Zustand und

Fig. 8 eine Seitenansicht der elektromotorischen Antriebseinheit, des Kupplungselementes und des freien Endbereiches des Mitnehmerelements im gekoppelten Zustand.

Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden in den Figuren identische Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersichtlichkeit halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Auch ist die Erfindung in den Figuren anhand schematischer Ansichten zur Erläuterung des grundlegenden Prinzips der Erfindung beispielhaft dargestellt.

In Figur 1 ist in eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Türdrückers 1 für Türen 2 beispielhaft dargestellt, der in Figur 1 beispielhaft an einer Tür 2 montiert ist. Unter einer Tür 2 im erfindungsgemäßen Sinne wird auch das Blatt oder der Flügel einer Tür 2 verstanden, welcher üblicherweise in einer Türzarge aufgenommen ist. Der erfindungsgemäße Türdrücker 1 ist als „elektronischer" Türdrücker ausgebildet, d.h. die Drückerfunktion ist über eine entsprechende elektronische Steuerung zu- oder abschaltbar. Derartige „elektronischen" Türdrücker werden vorzugsweise bei Anwendungsfällen eingesetzt, bei denen zwar eine Zutrittskontrolle zu Räumen oder Gebäudeteilen erforderlich ist, jedoch auf ein vollständiges Verriegeln des Türschlosses verzichtet werden kann.

In der Tür 2 bzw. dem Türblatt ist eine Öffnungs- und/oder Schließeinrichtung 3 beispielsweise in Form eines Kastenschlosses aufgenommen, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel über eine Falle 3.1 und einen Riegel 3.2 verfügt.

Bei herkömmlichen Türen 2 ist zur Aufnahme der Öffnungs- und/oder Schließeinrichtung 3 zumindest eine genormte, stirnseitig geöffnete Ausnehmung im Türblatt 2 vorhanden. Analog dazu finden sich auch genormte Durchgangsbohrungen zur Montage der Türgarnitur. Eine derartige Türgarnitur umfasst häufig neben dem Türgriff 1 auch zumindest eine, vorzugsweise zwei Schlossrosetten 4 zur Aufnahme jeweils des freien Endes eines Schließzylinders 5 oder sonstiger Schließmittel. Der Schließzylinder 5 bzw. ein sonstiges Schließmittel steht üblicherweise in Wirkverbindung mit dem Riegel 3.2 der Öffnungs- und/oder Schließeinrichtung 3, um ein Abschließen bzw. Absperren der Tür 2 zu ermöglichen. Im abgeschlossenen Zustand ist die Tür 2 auch nicht mehr durch eine entsprechende Betätigung der Falle 3.1 mittels Betätigung des Türgriffes 1 zu öffnen.

Ein erfindungsgemäßer Türdrücker 1 besteht aus zumindest einer Handhabe 6 und zumindest einem Mitnehmerelement 7, die zur Betätigung der Öffnungs- und/oder Schließeinrichtung 3, insbesondere dessen Falle 3.1 miteinander drehfest verbindbar sind. Das Mitnehmerelement 7 ist hierbei mit der Öffnungs- und/oder Schließeinrichtung 3 des jeweiligen Türbeschlages in an sich bekannter Weise in Wirkverbindung bringbar.

Hierzu ist das Mitnehmerelement 7 in Form einer stiftartigen bzw. stabförmigen Welle ausgebildet, die zumindest einen mehrere Kanten aufweisenden Abschnitt aufweist. Üblicherweise ist das Mitnehmerelement 7 zumindest abschnittsweise in Form eines Betätigungsmehrkants, insbesondere Vierkants ausgebildet. Es versteht sich, dass auch alternative Ausführungsvarianten eines derartigen Mitnehmerelements 7 möglich sind, ohne dass dadurch der Erfindungsgedanke verlassen wird.

Die zumindest eine Handhabe 6 und das Mitnehmerelement 7 weisen eine gemeinsame Schwenk- bzw. Rotationsachse RA auf, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel mit der Längsachse des Mitnehmerelements 7 zusammenfällt. Durch ein entsprechendes Schwenken der Handhabe 6 um die Schwenk- bzw. Rotationsachse RA wird eine Dreh- bzw. Rotationsbewegung des Mitnehmerelements 7 um die eigene Längsachse erzeugt. Das Mitnehmerelement 7 steht über in der Öffnungs- und/oder Schließeinrichtung 3 vorgesehene Kupplungsmittel, beispielsweise ein Nusselement mit dieser in Wirkverbindung, und zwar derart, dass die von der Handhabe 6 erzeugte Schwenkbewegung zunächst in eine Dreh- bzw. Rotationsbewegung des Mitnehmerelements 7 und schließlich in eine Rückholbewegung der Falle 3.1 umgesetzt wird. Üblicherweise ist an jedem freien Ende eines derartigen Mitnehmerelements 7 eine Handhabe 6 vorgesehen, um eine beidseitige Betätigung des Türschlosses bzw. der Öffnungs- und/oder Schließeinrichtung 3 der Tür 2 zu ermöglichen.

Die Handhabe 6 umfasst einen vorzugsweise länglichen Drückerabschnitt 6.1 und einen daran anschließenden Halsabschnitt 6.2. Hierbei erstreckt sich der Halsabschnitt 6.2 entlang und konzentrisch um die Schwenk- bzw. Rotationsachse RA des Türgriffes 1 und der Drückerabschnitt 6.1 der Handhabe 6 entlang einer radial von der Schwenk- bzw. Rotationsachse RA seitlich abstehenden Drückerlängsachse DA, welche vorzugsweise senkrecht zur Schwenk- bzw. Rotationsachse RA verläuft.

Im montierten Zustand ist der Türgriff 1 derart an der Tür 2 angeordnet, dass der Drückerabschnitt 6.1 beabstandet zur Tür 2 und näherungsweise in einer Ebene parallel zur unmittelbar benachbarten Außenseite der Tür 2 verläuft. Auch ist im montierten Zustand zumindest der freie Endabschnitt des Mitnehmerelementes 7 wenigstens abschnittsweise im Halsabschnitt 6.2 der Handhabe 6 aufgenommen, d.h. das freie Ende des Mitnehmerelementes 7 erstreckt sich in den Halsabschnitt 6.2 der Handhabe 6 und im Bereich des Halsabschnittes 6.2 wird die zur Betätigung des Türschlosses erforderliche drehfeste Wirkverbindung zwischen dem Mitnehmerelement 7 und der Handhabe 6 hergestellt.

Die erfindungsgemäße Handhabe 6 ist aus einem Hohlmaterial hergestellt und weist somit einen Innenraum auf, der sich vorzugsweise über den Halsabschnitt 6.2 in den Drückerabschnitt 6.1 erstreckt. Hierbei sind die freien, stirnseitigen Enden der Handhabe 6 offen ausgebildet und ermöglichen einen Zugang zum Innenraum der Handhabe 6. Insbesondere ist die Handhabe 6 aus einem hülsenartigen Hohlmaterial hergestellt wie beispielsweise aus den Figuren 5 und 6 ersichtlich. Der Drückerabschnitt 6.1 und der Halsabschnitt 6.2 bilden damit eine geschlossene, rohrartige Drückerhülse aus, die beispielsweise in Draufsicht eine L-förmige Grundform aufweist, wie beispielsweise in Figur 3 gezeigt.

Zur Freistellung der in der Handhabe 6 aufgenommenen Bauteile ist in den Figuren 5 und 6 der vordere Teil der aus einem hülsenartigen Hohlmaterial hergestellten Handhabe 6 ausgeblendet. Auch kann die Handhabe 6 eine sich an den Halsabschnitt 6.2 anschließende Drückerrosette 6.3 aufweisen, die vorzugsweise zur Montage des Türgriffes 1 an der Tür bzw. dem Türblatt 2 dient. In den Figuren 1 bis 5 ist beispielhaft eine derartige Drückerrosette 6.3 in unterschiedlichen Ansichten dargestellt.

In einer Vielzahl von Anwendungsfällen ist es ausreichend, die Betätigung des Türschlosses mittels der Handhabe 6 des Türgriffes 1 von einer Seite der Tür 2 zu sperren, um einen Zutritt zu einem Raum oder Gebäude zu unterbinden. Um eine derartige Zutrittssperre bzw. Sperre des Türschlosses zu bewirken, ist eine mechanische Entkopplung der drehfesten Wirkverbindung zwischen dem Mitnehmerelement 7 und der zugehörigen Handhabe 6 ausreichend.

Hierzu weist der erfindungsgemäße Türgriff 1 zumindest eine in die Handhabe 6 integrierte, elektromechanische Kupplungseinrichtung 8 auf, über die die drehfeste Wirkverbindung zwischen der Handhabe 6 des Türdrückers 1 und dem Mitnehmerelement 7 lösbar ist. Durch eine entsprechende Ansteuerung der elektromechanische Kupplungseinrichtung 8 ist die Handhabe 6 im entkoppelten Zustand frei schwenkbar um die Schwenk- bzw. Rotationsachse RA ohne dass dadurch eine Dreh- bzw. Rotationsbewegung des Mitnehmerelements 7 bewirkt wird. Durch die mechanische Entkopplung der Handhabe 6 und des Mitnehmerelements 7 mittels der elektromechanischen Kupplungseinrichtung 8 ist die Betätigung der Öffnungs- und/oder Schließeinrichtung 3, insbesondere dessen Falle 3.1, unterbunden bzw. nicht möglich, d.h. es besteht aufgrund der gelösten Kupplung ein Leerlauf. Im gekoppelten Zustand ist die drehfeste Wirkverbindung zwischen der Handhabe 6 und dem Mitnehmerelement 7 wiederhergestellt und eine Betätigung der Handhabe 6 bewirkt eine Freigabe der Öffnungs- und/oder Schließeinrichtung 3 bzw. eine Rückholbewegung der Falle 3.1.

Der erfindungsgemäße Türdrücker 1 weist zur Betätigung der Öffnungs- und/oder Schließeinrichtung 3 zur Herstellung der drehfesten Wirkverbindung zwischen dem Betätigungsmehrkant 7 und der zumindest einen Handhabe 6 eine elektromechanische Kupplungseinrichtung 8 mit einem Kupplungselement 10 auf. Vorzugsweise umfasst die elektromechanische Kupplungseinrichtung 8 beispielsweise zumindest eine elektromotorische Antriebseinheit 9. Die elektromotorische Antriebseinheit 9 und das Kupplungselement 10 sind hintereinander, entlang der Drückerlängsachse DA angeordnet und im Drückerabschnitt 6.1 der Handhabe 6 aufgenommen. Vorzugsweise ist das Kupplungselement 10 im Drückerabschnitt 6.1 verschiebbar entlang der Drückerlängsachse DA geführt und dessen freies, dem Mitnehmerelement 7 zugewandte Ende ist zur Herstellung einer drehfesten Wirkverbindung mit dem Mitnehmerelement 7 ausgebildet.

Die elektromotorische Antriebseinheit 9 ist zum motorischen Antrieb des Kupplungselementes 10 entlang der Drückerlängsachse DA, d.h. in einer radial zur Rotationsachse RA des Betätigungsmehrkants 7 orientierten Bewegungsrichtung ausgebildet, und zwar ist diese vorzugsweise von einem entkoppelten in einen gekoppelten Zustand und vice versa verfahrbar. Zur Ansteuerung der elektromechanischen Kupplungseinrichtung 8, insbesondere Überführung vom gekoppelten Zustand in den entkoppelten Zustand und vice versa ist beispielsweise eine im Drückerabschnitt 6.1 integrierte Steuerelektronik 14 vorgesehen. Anstelle der elektromotorischen Antriebseinheit 9 können jedoch auch eine elektrisch ansteuerbare Aktuatoreinheit oder ein entsprechend ausgebildetes Stellelement vorgesehen sein, über welche die erforderliche Kupplungsbewegung erzeugt wird.

Die elektromotorische Antriebseinheit 9 ist beispielsweise über ein vorzugsweise spindelartig ausgebildetes Antriebselement 11 mit dem Kupplungselement 10 antriebsmäßig verbunden, über welches die von der elektromotorischen Antriebseinheit 9 erzeugte Drehbewegung in eine Linearbewegung umsetzbar ist. Das spindelartige Antriebselement 11 ist von der elektromotorischen Antriebseinheit 9 antreibbar, und zwar mittels einer von der elektromotorische Antriebseinheit 9 erzeugten Drehbewegung um die Drückerlängsachse DA.

Das Kupplungselement 10 weist beispielsweise einen quaderförmigen Kupplungskörper mit einer Durchgangsbohrung auf, wobei die Durchgangsbohrung mit einem an das spindelartige Antriebselement 11 angepassten Innengewinde ausgestattet ist. Das spindelartige Antriebselement 11 erstreckt sich vorzugsweise von der elektromotorischen Antriebseinheit 9 entlang der Drückerlängsachse DA zumindest in die Durchgangsbohrung des Kupplungskörpers, d.h. das spindelartige Antriebselement 11 ist zumindest abschnittsweise in der Durchgangsbohrung des Kupplungskörpers aufgenommen.

Besonders bevorzugt ist das spindelartige Antriebselement 11 durch eine Gewindespindel mit einem Außengewinde gebildet, wobei das Außengewinde mit dem Innengewinde der Durchgangsbohrung des Kupplungselementes 10 in Eingriff bringbar ist.

Die durch die elektromotorische Antriebseinheit 9 erzeugte Drehbewegung wird durch das Zusammenwirken des Außengewindes der Gewindespindel mit dem Innengewinde des Kupplungselementes 10 in an sich bekannter Weise in eine Linearbewegung des Kupplungselementes 10 umgesetzt.

In der gezeigten Ausführungsvariante ist der quaderförmige Kupplungskörper des Kupplungselementes 10 zumindest seitlich innerhalb des aus einem Hohlmaterial hergestellten Drückerabschnittes 6.1 der Handhabe 6 geführt. Vorzugsweise kann hierzu ein an die Querschnittsform des Kupplungselementes 10 angepasstes, hülsenartiges Führungselement vorgesehen sein, welches in dem auf den Halsabschnitt 6.2 folgenden Endbereiches des Drückerabschnittes 6.1 angeordnet ist. Das hülsenartige Führungselement liegt beispielsweise an den Wänden des Innenraumes des Drückerabschnittes 6.1 an bzw. stützt sich daran ab. Besonders bevorzugt kann das hülsenartige Führungselement sich über den gesamten Drückerabschnitt 6.1 erstrecken und/oder mehrteilig ausgebildet sein.

Zur Herstellung der drehfesten Wirkverbindung zwischen dem im Halsabschnitt 6.2 der

Handhabe 6 aufgenommenen freien Ende des Mitnehmerelements 7 und dem gegenüberliegenden, im Drückerabschnitt 6.1 der Handhabe 6 aufgenommenen freien Ende des Kupplungselementes 10 bilden diese eine Steckkupplung 12 mit einem männlichen und weiblichen Steckkupplungsteil 12.1, 12.2 aus, wobei das männliche Steckkupplungsteil 12.1 durch das freie Ende des Mitnehmerelements 7 und das weibliche Steckkupplungsteil 12.2 durch das freie Ende des Kupplungselementes 10 oder vice versa gebildet sind. Vorzugsweise ist die mechanische Steckverbindung zwischen dem männlichen und weiblichen Steckkupplungsteils 12.1, 12.2 der Steckkupplung 12 in einer waagrechten Position der Handhabe 6 herstellbar, und zwar in der Ruheposition bzw. „unbetätigten" Position der Handhabe 6 des Türgriffes 1.

In der in den Figuren 4 bis 8 dargestellten Ausführungsvariante des Mitnehmerelements 7 weist dieses einen zumindest in dem im Halsabschnitt 6.2 der Handhabe 6 aufgenommenen freien, zylinderförmigen Endabschnitt 7a auf. Daran schließt sich entlang der Rotationsachse RA ein Mehrkantabschnitt 7b mit vorzugweise vier Kanten an, der in Wirkverbindung mit der Öffnungs- und/oder Schließeinrichtung 3 bringbar ist und zur Übertragung der Dreh- bzw. Rotationsbewegung des Mitnehmerelementes 7 auf die Kupplungsmittel der Öffnungs- und/oder Schließeinrichtung 3 dient. Zwischen dem zylinderförmigen Endabschnitt 7a und dem Mehrkantabschnitt 7b ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein Lagerabschnitt 7c vorgesehen, der insbesondere zur Aufnahme von Lagerelementen, axialen Sicherungsmitteln und/oder Federelementen dient, welche beispielsweise teilweise in der Drückerrosette 6.3 integriert sind und/oder mit dieser verbunden sind.

Der zylinderförmige Endabschnitt 7a der Mitnehmerelementes 7 bildet eine Lagerachse für die Handhabe 6 aus, und zwar ist der Halsabschnitt 6.2 der Handhabe 6 über ein hülsenförmiges Lagerelement 13 drehbar um die Rotationsachse RA am zylinderförmigen Endabschnitt 7a des Mitnehmerelements 7 gelagert. Das hülsenförmige Lagerelement 13 ist beispielsweise durch ein oder mehrere Gleitlagerelemente gebildet, die zwischen dem Halsabschnitt 6.2 der Handhabe 6 und dem zylinderförmigen Endabschnitt 7a des Mitnehmerelements 7 aufgenommen sind, vorzugsweise in direkten Kontakt mit diesen stehen. Bei freigegebener Steckkupplung 12 ist die Handhabe 6 somit frei drehbar am zylinderförmigen Endabschnitt 7a des Mitnehmerelementes 7 bzw. dessen Drehachsenabschnitt gelagert.

Der zylinderförmige Endabschnitt 7a bildet im vorliegenden Ausführungsbeispiel das männliche Steckkupplungsteil 12.1 aus, und zwar sind hierzu zwei seitliche, oberhalb und unterhalb der Drückerlängsachse DA verlaufende Aussparungen in den zylinderförmige Endabschnitt 7a eingebracht, und zwar derart, dass diese einen nasenartigen Vorsprung einschließen bzw. ausbilden. Die Aussparungen weisen bezogen auf eine senkrecht zur Rotationsachse RA verlaufenden Ebene einen näherungsweise viertelkreisförmigen Querschnitt auf und sind spiegelsymmetrisch zur Drückerlängsachse DA in den zylinderförmigen Endabschnitt 7a des Mitnehmerelementes 7 eingebracht.

Die beiden Aussparungen erstrecken sich damit sowohl entlang der Rotationsachse RA als auch der Drückerlängsachse DA und bilden dadurch den nasenartigen Vorsprung, der von der Rotationsachse RA bzw. Längsachse des Mitnehmerelements 7 sich entlang der Drückerlängsachse DA in Richtung des Kupplungselementes 10 erstreckt. Dieser nasenartige Vorsprung bildet das männliche Steckkupplungsteil 12.1 aus.

Das weibliche Steckkupplungsteil 12.2 ist in dem dem Mitnehmerelement 7 zugewandten, freien Endabschnitt des Kupplungselementes 10 angeordnet, und zwar ist dieses durch eine im Querschnitt U-förmige oder trapezförmige stirnseitige Kupplungsausnehmung im quaderförmigen Kupplungskörper gebildet, die in Richtung des Mitnehmerelementes 7 sich öffnet. Vorzugsweise ist die stirnseitige Kupplungsausnehmung spiegelsymmetrisch zu einer die Drückerlängsachse DA und die Rotationsachse RA aufnehmenden Ebene ausgebildet. Hierbei ist die stirnseitige Kupplungsausnehmung im Kupplungselement 10 vorzugsweise zur formschlüssigen Aufnahme des nasenartigen Vorsprungs des zylinderförmigen Endabschnitts 7a des Mitnehmerelements 7 ausgebildet. Die stirnseitige Kupplungsausnehmung bildet aufgrund der quaderförmigen Ausgestaltung des Kupplungskörpers ein gabelartiges stirnseitiges freies Ende des Kupplungselementes 10 aus, welches das weibliche Steckkupplungsteil 12.2 bildet.

Zur Herstellung der drehfesten Wirkverbindung zwischen dem Mitnehmerelement 7 und dem Kupplungselement 10 wird das Kupplungselement 10 mittels des elektromotorischen Antriebselementes 9 solange radial zur Rotationsachse RA entlang der Drückerlängsachse DA in Richtung des Mitnehmerelementes 7 motorisch verfahren, bis sich das männliche und weibliche Steckkupplungsteil 12.1, 12.2 in seitlichem Eingriff befinden, d.h. die Steckkupplung 12 zwischen dem Mitnehmerelement 7 und dem Kupplungselement 10 hergestellt ist. In dieser Position ist der durch den nasenartigen Vorsprung gebildete männliche Steckkupplungsteil 12.1 in dem durch die stirnseitige Kupplungsausnehmung bzw. das gabelartige stirnseitige freie Ende des Kupplungselementes 10 gebildete weibliche Steckkupplungsteil 12.2 aufgenommen.

Es versteht sich, dass analog zu der in den Figuren dargestellten und zuvor beschriebenen Ausführungsvariante in einer alternativen Ausführungsvariante auch am freien Ende des Kupplungselementes 10 ein nasenartiger Vorsprung vorgesehen sein kann und der zylinderförmige Endabschnitt 7a eine seitlich sich gabelartig öffnende Kupplungsausnehmung aufweisen kann.

Auch sind eine Vielzahl von alternativen mechanischen Steckverbindungslösungen möglich, über die ebenfalls eine erfindungsgemäße mechanische, radiale Steckkupplung zwischen dem Mitnehmerelement 7 und dem Kupplungselement 10 realisierbar ist, ohne dass hierdurch der Erfindungsgedanke verlassen wird. Beispielsweise könnte das Kupplungselement einen zylinderförmigen Kupplungskörper aufweisen, welcher in eine entsprechende seitliche Bohrung im zylinderförmigen Endabschnitt 7a formschlüssig eingreift.

Ebenso können mehrere Kupplungselemente 10 vorgesehen sein, die vorzugsweise synchron zueinander mittels der elektromotorischen Antriebseinheit 9 radial zur Rotationsachse RA motorisch verschiebbar sind und in eine oder mehrere, an die Querschnittsform der Kupplungselemente 10 angepasste Ausnehmungen oder Aussparungen im Bereich des freien Endes 7a des Mitnehmerelementes 7 vorzugsweise zumindest teilweise formschlüssig eingreifen.

Die elektromotorische Antriebseinheit 9 ist vorzugsweise durch eine Elektromotoreinheit, beispielsweise einen Schrittmotor oder dergleichen gebildet. Auch kann anstelle einer elektromotorischen Antriebseinheit 9 eine nicht in den Figuren dargestelltes Stellglied oder Schaltglied vorgesehen sein, welche eine radial zur Rotationsachse RA orientierte Stellbewegung erzeugt.

In der gezeigten Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Türdrückers 1 sind zusätzlich zu dem Kupplungselement 10 und der elektromechanischen Antriebseinheit 9 noch zumindest eine Steuerelektronik 14 sowie eine Spannungsversorgung 15 in der Handhabe 6 aufgenommen. Die Steuerelektronik 14 und die Spannungsversorgung 15 schließen sich im Innenraum des hülsenförmigen Drückerabschnittes 6.1 entlang der Drückerlängsachse DA an, wobei das vom Halsabschnitt 6.2 abgewandte, stirnseitige freie Ende des Drückerabschnittes 6.1 mit einem Verschlusselement 6.4 versehen ist, mittels die stirnseitige Öffnung zum Innenraum des Drückerabschnittes 6.1 verschließbar ist.

Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Steuerelektronik 14 beispielhaft anhand einer doppelseitig bestückten Steuerplatine dargestellt, welche mit unterschiedliche elektronischen Bauteilen, insbesondere Mikroprozessoren bestückt ist. Die Spannungsversorgung 15 ist beispielsweise durch eine Batterieeinheit oder eine Akkueinheit realisiert, welche im Innenraum des hülsenartig ausgebildeten Drückerabschnittes 6.1 der Handhabe 6, vorzugsweise freiendseitig aufgenommen ist. Der freie Endabschnitt des Drückerabschnittes 6.1 bilden somit einen Aufnahmeraum für die Batterieeinheit oder eine Akkueinheit aus, die ein Einführen und eine Entnahme der jeweiligen Einheit über die stirnseitige Öffnung der Handhabe 6 problemlos ermöglicht. Vorteilhaft ist dadurch ein einfacher manueller Tausch der Spannungsversorgung möglich. In den Figuren 4 und 5 ist eine Realisierung der Steuerelektronik 14 und der Spannungsversorgung 15 beispielhaft dargestellt.

Auch ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel im Drückerabschnitt 6.1 der Handhabe 6 ein Fingerabdrucksensor 16 vorgesehen, welcher in einer an der Unterseite des Drückerabschnittes 6.1 eingebrachten Ausnehmung angeordnet und mit der Steuerelektronik 14 verbunden ist. Alternativ dazu kann der Fingerabdrucksensor 16 auch an der dem Türblatt zugewandten Innenseite des Drückerabschnittes 6.1 angeordnet sein. Die Ausnehmung ist zur Aufnahme des Fingerabdrucksensors (16) ausgebildet und/oder an die Fingerform angepasst. Die Ausnehmung und der zugehörige Fingerabdrucksensor 16 sind insbesondere ergonomisch derart angeordnet, das beim Umfassen des Drückerabschnittes 6.1 automatisch zumindest ein Finger einer Hand auf dem Fingerabdrucksensor 16 zu liegen kommt. Damit ist es möglich ohne Verdrehen, den Abdruck eines Fingers, insbesondere des Mittelfingers direkt beim „üblichen" Greifen der Handhabe zur erfassen.

Die Steuerelektronik 14 ist derart eingerichtet, dass bei Erfassung der Zugangsberechtigung eines Nutzers die an sich im entkoppelten Zustand befindliche elektromechanische Kupplungseinrichtung 8 in den gekoppelten Zustand überführt wird und somit die „Verriegelung" der Handhabe gelöst wird. Die Zugangsberechtigung eines Nutzers kann dabei entweder anhand seines Fingerabdruckes oder über eine automatische Erkennung eines zugangsberechtigten Nutzers bei Annäherung des Nutzers an den Türgriff 1 erfolgen. Die Erfindung wurde voranstehend an Ausführungsbeispielen beschrieben. Es versteht sich, dass zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne dass dadurch der der Erfindung zugrundeliegend Erfindungsgedanke verlassen wird.

Bezugszeichenliste

1 Türdrücker

2 Tür bzw. Türblatt

3 Öffnungs- und/oder Schließeinrichtung

4 Schlossrosette

5 Schließzylinder

6 Handhabe

6.1 Halsabschnitt

6.2 Drückerabschnitt

6.3 Drückerrosette

6.4 Drückerverschluss

7 Mitnehmerelement

7a zylinderförmiger Endabschnitt

7b Mitnehmerabschnitt

7c Lagerabschnitt

8 elektromechanische Kupplungseinrichtung

9 elektromotorisches Antriebseinheit

10 Kupplungselement

11 Antriebselement

12 Steckkupplung

12.1 männliches Steckkupplungsteil

12.2 weibliches Steckkupplungsteil

13 Lagerelement

14 Steuerelektronik

15 Energieversorgungseinheit

16 Fingerabdrucksensor

DA Drückerlängsachse

RA Rotationsachse