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Title:
DOOR LOCK, IN PARTICULAR MOTOR VEHICLE DOOR LOCK
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/259749
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a door lock, in particular a motor vehicle door lock, which is provided with a locking mechanism (1, 2) consisting of a rotary latch (1) and at least one pawl (2). In addition, at least one damping means (6) is created between two components (1, 2) of the locking mechanism, which acts in a noise-damping manner via the deformation thereof at least with the closing interaction between the locking mechanism components. The damping means (6) is provided at the edge of at least one stop face (4) on the rotary latch (1) and/or the pawl (2). In addition, the damping means (6) has a determined height (H) in relation to the associated stop face (4). According to the invention, the damping means (6) is provided with a cavity (9) which is compressed with the closing contact between the two locking mechanism components (1, 2).

Inventors:
BASAVARAJAPPA MADHU (DE)
Application Number:
PCT/DE2020/100491
Publication Date:
December 30, 2020
Filing Date:
June 15, 2020
Export Citation:
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Assignee:
KIEKERT AG (DE)
International Classes:
E05B85/26; E05B77/40
Foreign References:
EP1500762A22005-01-26
DE202007016190U12008-02-07
US20130270845A12013-10-17
DE102008034638A12010-01-28
DE2320351A11974-10-31
KR20160053098A2016-05-13
DE10201367B42005-12-29
DE10216313A12003-10-23
DE2320351A11974-10-31
EP1500762B12014-07-09
EP1500762B12014-07-09
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Claims:
Patentansprüche

1 Türschloss, insbesondere Kraftfahrzeugtürschloss, mit einem Gesperre (1 , 2) aus einer Drehfalle (1 ) und wenigstens einer Sperrklinke (2), und mit zumindest einem Dämpfungsmittel (6) zwischen zwei Gesperrebauteilen (1 , 2), welches wenigstens bei deren schließender Wechselwirkung miteinander durch seine Verformung geräuschdämpfend wirkt, wobei das Dämpfungsmittel (6) randseitig wenigstens einer Anschlagfläche (4) an der Drehfalle (1 ) und/oder der Sperrklinke (2) vorgesehen ist, und wobei das Dämpfungsmittel (6) gegenüber der zugehörigen Anschlagfläche (4) eine bestimmte Höhe (H) aufweist, d a- d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass das Dämpfungsmittel (6) mit einem Hohlraum (9) ausgerüstet ist, welcher beim schließenden Kontakt zwischen den beiden Gesperrebauteilen (1 , 2) komprimiert wird.

2. Türschloss nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (9) linsenförmig ausgebildet ist.

3. Türschloss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (9) eine Länge (L) aufweist, welche an eine Längsausdehnung (L) einer gegen die Anschlagfläche (4) fahrenden Gegenanschlagfläche (5) angepasst ist.

4. Türschloss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungsmittel (6) im Bereich einer Aussparung (4a) der Anschlagfläche (4) angeordnet ist.

5. Türschloss nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung (4a) der Anschlagfläche (4) in Richtung einer Gesperrebauteilachse (2‘) in eine Vertiefung (1 1 ) im metallischen Kern des Gesperrebauteils (2) übergeht.

6. Türschloss nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Vertiefung (1 1 ) in Richtung auf die Aussparung (4a) konisch öffnet. 7. Türschloss nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung (1 1 ) zur Verankerung des Dämpfungsmittels (6) dient.

8. Türschloss nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an einem der Aussparung (4a) gegenüberliegenden Rand der Anschlagfläche (4) eine Ausbauchung (4b) realisiert ist.

9. Türschloss nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausbauchung (4b) in Richtung der Gesperreachse (2‘) in eine Verdickung (12) im metallischen Kern des Gesperrebauteils (1 , 2) übergeht.

10. Türschloss nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungsmittel (6) als Bestandteil einer Kunststoffummantelung (8) des metallischen Kerns des Gesperrebauteils (2) ausgebildet ist.

Description:
Beschreibung

Türschloss, insbesondere Kraftfahrzeugtürschloss

Die Erfindung betrifft ein Türschloss, insbesondere Kraftfahrzeugtürschloss, mit einem Gesperre aus einer Drehfalle und wenigstens einer Sperrklinke, und mit zumindest einem Dämpfungsmittel zwischen zwei Gesperrebauteilen, welches wenigstens bei deren schließender Wechselwirkung miteinander durch seine Verformung geräuschdämpfend wirkt, wobei das Dämpfungsmittel randseitig wenigstens einer Anschlagfläche an der Drehfalle und/oder der Sperrklinke vorgesehen ist, und wobei das Dämpfungsmittel gegenüber der zugehörigen Anschlagfläche eine bestimmte Höhe aufweist.

Türschlösser und insbesondere Kraftfahrzeugtürschlösser sind typischerweise mit einem sogenannten Einfachgesperre aus einer Drehfalle und einer die Drehfalle sichernden Sperrklinke ausgerüstet. Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung werden aber auch Mehrfachgesperre bzw. Mehrklinkengesperre betrachtet, also solche, die mit einer Drehfalle und beispielsweise zwei Sperrklinken ausgerüstet sind, einer Komfortklinke und einer die Komfortklinke sichernden Blockierklinke.

Bei solchen Türschlössern und insbesondere dem zugehörigen Gesperre kommt es insbesondere beim Schließvorgang des Gesperres oftmals zu mehr oder minder ausgeprägten „metallischen“ Geräuschen. Diese lassen sich darauf zurückführen, dass die in die Drehfalle einfallende Sperrklinke, d. h. beide vorgenannten Gesperrebauteile, mit jeweils einer aus Sicherungsgründen metallischen Anschlagfläche ausgerüstet sind, um die zugehörige Vorschließstellung oder Hauptschließstellung zu realisieren. Ein vergleichbarer metallischer Kontakt mit entsprechenden akustischen Geräuschen kann sich grundsätzlich auch zwischen der zuvor bereits angesprochenen Komfortklinke und der die Komfortklinke sichernden Blockierklinke einstellen und wird hier unter Umständen beobachtet, ist jedoch in der Praxis meistens vernachlässigbar. Aus diesem Grund konzentriert sich die vorliegende Anmeldung auf Einfachgesperre, wenngleich die beschriebene Lehre hierauf nicht reduziert ist, sondern auch grundsätzlich bei Mehrfachgesperren bzw. Mehrklinkengesperren zum Einsatz kommen kann.

Im Stand der Technik gibt es bereits verschiedene Ansätze dahingehend, die zuvor angesprochene Geräuschentwicklung positiv zu beeinflussen. Tatsächlich arbeiten die DE 102 01 367 B4 oder auch die DE 102 16 313 A1 mit einem Dämpfungsmittel bzw. einer Dämpfungsschicht an Kontaktstellen der Drehfalle, an denen ein Schließbolzen oder eine Sperrklinke zur Anlage kommen. Zu diesem Zweck und zur Vermeidung von Aufschlaggeräuschen sind Ausnehmungen in einer Dämpfungsschicht an der Oberfläche der Drehfalle vorgesehen. Die Ausnehmungen sind von einem elastischen Dämpfungswerkstoff ausgefüllt, dessen Elastizität an die jeweilige Aufschlagmasse angepasst werden kann. Auch werden in diesem Zusammenhang nach außen stehende Verdickungen angesprochen, die den Querschnitt einer Dämpfungsmembran erhöhen.

Eine Drehfalle bzw. Gabelfalle mit einer Ummantelung aus einem Dämpfungswerkstoff wird auch in der DE 23 20 351 beschrieben. Die Ummantelung aus dem Dämpfungswerkstoff ist dabei an Kontaktstellen zwischen Gabelfalle und Sperrriegel bzw. Drehfalle und Sperrklinke mit zusätzlichen Pufferausbildungen in Form von Federwerksauskammerungen und überbrückenden Vorsprüngen ausgerüstet.

Bei dem gattungsbildenden Stand der Technik nach der EP 1 500 762 B1 wird bei einem Kraftfahrzeugtürverschluss so vorgegangen, dass das Dämpfungs mittel randseitig wenigstens einer Anschlagfläche an der Drehfalle und/oder Sperrklinke realisiert ist. Außerdem verfügt das Dämpfungsmittel gegenüber der zugehörigen Anschlagfläche über eine bestimmte Flöhe. Das Dämpfungsmittel ist im Querschnitt beispielsweise stegartig oder keilartig ausgebildet. Durch die randseitig der Anschlagfläche gewählte Anordnung des Dämpfungsmittels wird eine besonders wirkungsvolle Dämpfung erreicht, weil hierdurch die gegenüberliegende Anschlagfläche bzw. Gegenanschlagfläche zunächst gegen das Dämpfungsmittel und dann die Anschlagfläche fährt. Das hat sich grundsätzlich bewährt.

Der Stand der Technik ist allerdings insofern verbesserungsbedürftig, als bei der bekannten Lehre nach der EP 1 500 762 B1 der wirksame Verformungsweg des randseitig realisierten Dämpfungsmittels relativ klein ist. Das führt in Verbindung mit zwangsläufigen Alterungserscheinungen dazu, dass insbesondere auf langen Zeitskalen und bei einem beispielsweise beobachteten Verhärten des meistens aus Kunststoff bestehenden Dämpfungsmittels seine Wirksamkeit im Vergleich zum Neuzustand abnimmt. Hier setzt die Erfindung ein.

Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein derartiges Türschloss und insbesondere Kraftfahrzeugtürschloss so weiter zu entwickeln, dass die Wirksamkeit des Dämpfungsmittels gegenüber dem Stand der Technik noch einmal verbessert ist, und zwar auch und insbesondere auf langen Zeitskalen.

Zur Lösung dieser technischen Problemstellung schlägt die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Türschloss und insbesondere Kraftfahrzeugtürschloss vor, dass das Dämpfungsmittel mit einem Hohlraum ausgerüstet ist, welcher beim schließenden Kontakt zwischen den Gesperrebauteilen komprimiert wird.

D. h., der Hohlraum erstreckt sich größtenteils winklig und meistens sogar rechtwinklig zur Schließrichtung zwischen den beiden Gesperrebauteilen, so dass bei einem Schließvorgang und dem damit beobachteten schließenden Kontakt zwischen den Gesperrebauteilen der demgegenüber größtenteils quer erstreckte Hohlraum wunschgemäß komprimiert wird. Durch den Rückgriff auf den Hohlraum kann das Dämpfungsmittel insgesamt gegenüber der zugehörigen Anschlagfläche mit einer signifikanten Höhe ausgerüstet werden, welche jedenfalls diejenige des Dämpfungsmittels nach dem Stand der Technik entsprechend der E 1 500 762 B1 mehr oder minder deutlich übersteigt. Tatsächlich spricht der Stand der Technik in diesem Zusammenhang von einer Höhe des Dämpfungsmittel gegenüber der zugehörigen Anschlagfläche, die zwischen 0,1 bis 1 mm angesiedelt ist. Demgegenüber erlaubt die Erfindung durch den Rückgriff auf den Hohlraum Höhen bzw. Bauhöhen gegenüber der Anschlagfläche, die im Regelfall 1 mm mehr oder minder deutlich überschreiten.

Eine solche Auslegung ist möglich, weil bei einem Schließvorgang und folglich einer Annäherung der Anschlagfläche und der Gegenanschlagfläche an den miteinander wechselwirkenden Gesperrebauteilen zunächst der Hohlraum komprimiert wird, bis seine ihn definierenden Wände bzw. Längswände aufeinanderliegen. Anschließend wird das Dämpfungsmittel als solches intrinsisch komprimiert.

Auf diese Weise kann die Erfindung letztlich mit zwei unterschiedlichen Federkonstanten der elastischen Dämpfung bei dem eingesetzten Dämpfungsmittel arbeiten. Zunächst einmal korrespondiert die Kompression des Hohlraumes zu Beginn des Schließvorganges zu einer geringen Federkonstante, weil das meistens aus Kunststoff hergestellte Dämpfungsmittel überwiegend makroskopisch verformt wird. Ist der Hohlraum jedoch durch Kompression verschwunden und liegen dementsprechend die den Hohlraum definierenden Längswände aufeinander, wird eine weitere und meistens größere oder deutlich größere Federkonstante beobachtet. Denn nun setzt das Dämpfungsmittel der weiteren Schließbewegung typischerweise mikroskopische Verformungskräfte im Material der Bewegung entgegen. Dadurch wird zu Beginn der Schließbewegung eine geringfügige Dämpfung beobachtet, die mit zunehmender Schließbewegung immer größer wird. Als Folge hiervon ist erfindungsgemäß eine besonders wirkungsvolle Geräuschdämpfung realisiert.

Das alles gelingt in Kombination mit einer platzsparenden und wirkungsvollen Dämpfung dergestalt, dass das Dämpfungsmittel randseitig der Anschlagfläche angeordnet ist. D. h., die Anschlagfläche wird als solche hinsichtlich ihrer Größe und ihres nach wie vor gegebenen metallischen Charakters nicht oder allenfalls gering beeinflusst. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.

Nach vorteilhafter Ausgestaltung ist der Hohlraum linsenförmig ausgebildet. Außerdem verfügt der Hohlraum meistens über eine Länge, welche an eine Längsausdehnung einer gegen die Anschlagfläche fahrenden Gegenan schlagfläche angepasst ist.

Meistens entsprechen sich die Längsausdehnung der Anschlagfläche und der Gegenanschlagfläche, so dass der Hohlraum an die betreffende Längsausdehnung unschwer angepasst werden kann. Durch diese topologische Auslegung gewährleistet die Erfindung, dass bei einem Schließvorgang zwischen den beiden Gesperrebauteilen die gegen die Anschlagfläche fahrende Gegenanschlagfläche den an die Länge ihrer Längsausdehnung angepassten Hohlraum praktisch über seine gesamte Länge im ersten Bereich des Verfahrweges komprimiert. Im zweiten Teil des Verfahrweges sorgen dann die den Hohlraum begrenzenden Längswände durch ihre gegenseitige Anlage dafür, dass bei diesem zweiten Verfahrweg der meistens für das Dämpfungsmittel eingesetzte Kunststoff intramolekular elastisch verformt wird, wie dies zuvor bereits beschrieben wurde.

Es hat sich bewährt, wenn das Dämpfungsmittel im Bereich einer Aussparung der Anschlagfläche angeordnet ist. Dabei wird die Auslegung meistens noch so getroffen, dass die Aussparung der Anschlagfläche in Richtung einer Gesperrebauteilachse in eine Vertiefung im metallischen Kern des Gesperrebauteils übergeht. D. h., die Aussparung der Anschlagfläche zur Aufnahme und Definition des Dämpfungsmittels ist nicht (nur) flächig ausgebildet, sondern verfügt auch über einen räumlichen Charakter, weil die Aussparung in Richtung der Gesperrebauteilachse in die zuvor bereits angesprochene Vertiefung übergeht. Auf diese Weise wird der im Allgemeinen als Werkstoff für das Dämpfungsmittel eingesetzte Kunststoff besonders wirksam und großflächig mit einem metallischen Kern des Gesperrebauteils verbunden. Außerdem sorgt die Vertiefung dafür, dass der Kunststoff besonders wirkungsvoll zunächst makroskopisch und dann mikroskopisch verformt werden kann, und zwar intramolekular. Die Verankerung des Dämpfungsmittels in der Vertiefung wird noch für den Fall günstig beeinflusst, dass sich die Vertiefung in Richtung auf die Aussparung konisch öffnet. Dadurch wird erreicht, dass der das Dämpfungsmittel definierende Kunststoff innerhalb der Vertiefung gleichsam eingezwängt wird. Die einzwängende Wirkung verstärkt sich aufgrund der Konizität in Schließrichtung der Gesperrebauteile.

Das ist insofern von Bedeutung, als insbesondere bei der intramolekularen Verformung des Kunststoffes beim Schließvorgang ein solcher Kunststoff typischerweise dazu neigt, dass er„in die Breite“ geht bzw. sich ballig oder tonnenförmig verformt. Um einer solchen Verformung entgegenzuwirken, öffnet sich die Vertiefung in Richtung auf die Aussparung bzw. wird der Kunststoff umgekehrt in der Schließrichtung zunehmend in der Vertiefung eingezwängt und wird dieser Verformung des Kunststoffes entsprechend entgegengewirkt.

Die Vertiefung dient folglich primär zur Verankerung des Dämpfungsmittels. Außerdem wirkt die Vertiefung etwaigen und unter Umständen bleibenden Verformungen des Dämpfungsmittels durch die Kraftbeaufschlagung beim Schließvorgang entgegen.

Wie bereits erläutert, ist die randseitig das Dämpfungsmittel aufweisende Anschlagfläche mit der Aussparung ausgerüstet. Um an dieser Stelle einen Ausgleich für den damit verbundenen Flächenverlust zu bewirken, ist darüber hinaus an einem der Aussparung gegenüberliegenden Rand der Anschlagfläche meistens eine Ausbuchtung bzw. Ausbauchung realisiert. Diese Ausbuchtung im metallischen Kern des Gesperrebauteils geht darüber hinaus vorteilhaft in Richtung der Gesperrebauteilachse in eine Verdickung im metallischen Kern des Gesperrebauteils über. Durch die Aussparung und auch die Ausbuchtung bzw. Ausbauchung wird im Bereich der Anschlagfläche des Gesperrebauteils eine überwiegend zerklüftete Oberfläche des metallischen Kernes beobachtet, welche die Anhaftung des Dämpfungsmittels in diesem Bereich begünstigt. Denn das Dämpfungsmittel ist vorteilhaft als Bestandteil einer Kunststoffummantelung des metallischen Kernes ausgebildet. Jedenfalls sorgt diese spezielle Auslegung dafür, dass die Kunststoffummantelung insbesondere im Bereich der Anschlagfläche mit dem Dämpfungsmittel einwandfrei am metallischen Kern haftet, und zwar auch und insbesondere unter Berücksichtigung der in diesem Bereich beim Schließvorgang aufgenommenen Verformungskräfte.

Im Ergebnis wird ein Türschloss und insbesondere Kraftfahrzeugtürschloss zur Verfügung gestellt, welches gegenüber dem Stand der Technik besondere Vorteile aufweist. So sorgt zunächst einmal die Realisierung eines Hohlraumes in Verbindung mit der randseitigen Anordnung des Dämpfungsmittels dafür, dass bei einer Schließbewegung zwischen der Anschlagfläche und der Gegenanschlagfläche eine besonders wirkungsvolle Geräuschdämpfung erreicht wird. Denn die sich auf die Anschlagfläche zubewegende Gegenanschlagfläche wird bereits relativ weit vor dem Auftreffen auf die Anschlagfläche mit Hilfe des Dämpfungsmittels in ihrer Bewegung abgebremst.

Tatsächlich kann das erfindungsgemäß randseitig der Anschlagfläche vorgesehene Dämpfungsmittel mit einer Höhe über der Anschlagfläche ausgerüstet werden, welche einen Millimeter mehr oder minder deutlich überschreitet beispielsweise 2 mm, 3 mm, 5 mm und mehr beträgt. Gleichwohl wird die Bewegung der Gegenanschlagfläche bei der Annäherung an die Anschlagfläche wirkungsvoll gedämpft, weil hierbei zunächst der Hohlraum des Dämpfungsmittels komprimiert wird. Erst im Anschluss an die Kompression des Hohlraumes und die damit verbundene Anlage der den Hohlraum definierenden Längswänden aneinander kommt es zusätzlich zur intramolekularen Dämpfung der weiteren Schließbewegung. Das alles wird vorteilhaft mit einer besonders wirksamen Ummantelung des betreffenden Gesperrebauteils kombiniert, wozu einerseits die im Bereich der Aussparung vorgesehene Vertiefung und andererseits die der Vertiefung gegenüberliegende Verdickung am jeweiligen metallischen Kern beitragen. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:

Fig. 1 Das erfindungsgemäße Türschloss in einer Übersicht und reduziert auf die für die Erfindung wesentlichen Bauteile,

Fig. 2 eine Aufsicht auf die Anschlagfläche mit dem Dämpfungsmittel und

Fig. 3 einen Schließvorgang zwischen zwei Gesperrebauteilen in

Seitenansicht.

In den Figuren ist ein Türschloss dargestellt, bei dem es sich nach dem Ausführungsbeispiel und nicht einschränkend um ein Kraftfahrzeugtürschloss handelt. Das Kraftfahrzeugtürschloss verfügt über ein Gesperre 1 , 2 aus einer Drehfalle 1 und einer hiermit wechselwirkenden Sperrklinke 2. Mit Hilfe der Drehfalle 1 wird im in der Fig. 1 dargestellten (Haupt-)Schließzustand des Gesperres 1 , 2 ein Schließbolzen 3 gefangen und gesichert. Ein zusätzlich in diesem Zusammenhang realisiertes Betätigungshebelwerk und/oder Verrie gelungshebelwerk sowie ferner vorgesehene Elektromotoren sind insgesamt nicht dargestellt, weil sie für die vorliegende Erfindung bedeutungslos sind, gleichwohl in der Praxis natürlich ihren Niederschlag finden.

Um insbesondere beim Schließvorgang des Gesperres 1 , 2 eine

Geräuschentwicklung zu vermeiden, welche sich im Wesentlichen darauf zurückführen lässt, dass bei diesem Vorgang eine in der Fig. 2 zu erkennende metallische Anschlagfläche 4 an der Sperrklinke 2 auf eine ebenfalls metallische Gegenanschlagfläche 5 an der Drehfalle 1 trifft, ist erfindungsgemäß ein speziell ausgestaltetes Dämpfungsmittel 6 an der Sperrklinke 2 realisiert. Grundsätzlich kann das Dämpfungsmittel 6 auch an der Drehfalle 1 realisiert sein. Aus diesem Grund wird nachfolgend primär und allgemein von Gesperrebauteilen 1 , 2 gesprochen, die mit den entsprechenden Anschlagflächen 4, 5 ausgerüstet sind, welche bei einem Schließvorgang der Gesperrebauteile 1 , 2 gegeneinander fahren und hierbei typischerweise „metallische Geräusche“ erzeugen, welche allerdings erfindungsgemäß mit Hilfe des Dämpfungsmittels 6 unterdrückt werden. Diese metallischen Geräusche lassen sich darauf zurückführen, dass sowohl die Drehfalle 1 als auch die Sperrklinke 2 jeweils mit einer Kunststoffummantelung 7 bei der Drehfalle 1 und und einer Kunstoffummantelung 8 bei der Sperrklinke 2 ausgerüstet sind, welche jeweils im Bereich der Anschlagfläche 4, 5 unterbrochen ist. Ansonsten umschließt die Kunststoffummantelung 7, 8 nahezu vollständig einen metallischen Kern der Drehfalle 1 bzw. Sperrklinke 2. Dadurch ist auch die Anschlagfläche 4, 5 metallisch ausgebildet und kommt es ohne das Dämpfungsmittel 6 zu der beschriebenen Geräuschentwicklung.

Anhand einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 2 und 3 erkennt man, dass das Dämpfungsmittel 6 zwischen den beiden Gesperrebauteilen 1 , 2 randseitig der Anschlagfläche 4 an der Sperrklinke 2 vorgesehen ist. Das Dämpfungsmittel 6 zwischen den beiden Gesperrebauteilen 1 , 2 wirkt wenigstens bei deren schließender Wechselwirkung miteinander durch seine Verformung geräusch dämpfend, wie dies nachfolgend noch näher erläutert wird.

Neben der randseitigen Anbringung des Dämpfungsmittels 6 in Bezug auf die wenigenstens eine Anschlagfläche 4 der Sperrklinke 2 im Beispielfall verfügt das Dämpfungsmittel 6 darüber hinaus auch noch über eine(vertikale) Höhe H gegenüber der zugehörigen Anschlagfläche 4. Diese Höhe H beträgt nach dem Ausführungsbeispiel in der Regel 1 mm, 2 mm, 3 mm oder sogar 5 mm und mehr, ist also deutlich größer als beim gattungsbildenden Stand der Technik nach der EP 1 500 762 B1 gestaltet und ausgelegt. Von besonderer Bedeutung für die io

Erfindung ist nun der Umstand, dass das Dämpfungsmittel 6 mit einem Hohlraum 9 ausgerüstet ist, welcher zwischen zwei Längswänden 10 des Dämpfungsmittels 6 definiert wird. Man erkennt, dass sich der Hohlraum 9 im Wesentlichen quer zu einer in der Fig. 3 angedeuteten Schließbewegung bzw. Schließrichtung S der Gesperrebauteile 1 , 2 erstreckt. Außerdem ist der Hohlraum 9 linsenförmig ausgebildet. Ferner verfügt der Hohlraum 9 über eine Länge L, welche an eine Längsausdehnung L der gegen die Anschlagfläche 4 fahrenden Gegenanschlagfläche 5 angepasst ist.

Tatsächlich entspricht die Längsausdehnung bzw. Länge L des Hohlraumes 9 sowohl der Längsausdehnung L der Anschlagfläche 4 als auch derjenigen der Gegenanschlagfläche 5. Auf diese Weise wird der Hohlraum 9 bei der in der Fig. 3 dargestellten Schließbewegung in der Schließrichtung S praktisch über seine gesamte Länge L komprimiert. Hierbei fährt die Anschlagfläche 4 gegen die Gegenanschlagfläche 5 oder umgekehrt. Auf diese Weise kommt es in einem ersten Bereich der Dämpfung der Schließbewegung S zwischen den beiden Gesperrebauteilen 1 , 2 hauptsächlich zu einer Kompression des Hohlraumes 9, was mit einer makromolekularen Verformung des an dieser Stelle meistens eingesetzten Kunststoffes zur Realisierung des Dämpfungsmittels 6 einhergeht. Tatsächlich erkennt man anhand der Figuren, dass das Dämpfungsmittel 6 als Bestandteil der Kunststoffummantelung 8 der Sperrklinke 2 ausgebildet ist. Als Kunststoff kann an dieser Stelle vorteilhaft ein thermoplastischer Kunststoff eingesetzt werden, wobei sich beispielsweise Polyethylen, Polypropylen, Polyester, Polyamid usw. als günstig erwiesen hat. Denn solche Kunststoffe lassen sich vorteilhaft derart zu der jeweiligen Kunststoffummantelung 7,8 verarbeiten, dass der im Innern verbleibende metallische Kern des Gesperrebauteils 1 , 2 mit Hilfe des Kunststoffes umspritzt wird, wobei bei diesem Vorgang lediglich die beiden Anschlagflächen 4, 5 bzw. die Anschlagfläche 4 und die Gegenanschlagfläche 5 ausgespart werden.

Nachdem der Hohlraum 9 im ersten Bereich der Dämpfung während der Schließbewegung S soweit komprimiert ist, dass die beiden den Hohlraum 9 definierenden Längswände 10 aneinanderliegen, kommt es bei der weiteren Relativbewegung zwischen den beiden Gesperrebauteilen 1 , 2 entlang der Schließrichtung S dazu, dass das Dämpfungsmittel 6 bzw. der an dieser Stelle eingesetzte Kunststoff als Werkstoff intramolekular verformt wird. Hierbei werden einzelne Ketten der Kunststoffmoleküle elastisch verformt, was zu relativ hohen Dämpfungsraten korrespondiert. D. h., zu Beginn der Dämpfung der Schließbewegung S zwischen den beiden Gesperrebauteilen 1 , 2 kommt es zu einer geringfügigen Dämpfung, die nach Kompression des Hohlraumes 9 in eine stetig anwachsende Dämpfung übergeht. Das ist ausdrücklich erwünscht und führt zu einer besonders wirkungsvollen Dämpfung der Schließbewegung S und damit dazu, dass hiermit verbundene störende Geräusche vermieden werden.

Anhand der Fig. 2 erkennt man, dass das Dämpfungsmittel 6 im Bereich einer Aussparung 4a der Anschlagfläche 4 angeordnet ist. Außerdem machen die Figuren deutlich, dass sich die Aussparung 4a der Anschlagfläche 4 in Richtung auf eine Gesperrebauteilachse 2‘ hin in eine Vertiefung 1 1 erstreckt. Die Vertiefung 1 1 ist in Richtung auf die Aussparung 4a konisch geöffnet. Dadurch wird der in die Vertiefung 1 1 eingreifende Kunststoff des Dämpfungsmittels 6 in der Vertiefung 1 1 eingezwängt, wie dies einleitend bereits beschrieben wurde. Dadurch dient die Vertiefung 1 1 nicht nur zu Verankerung des Dämpfungsmittels 6, sondern wirkt auch etwaigen übermässigen Verformungen des Dämpfungsmittels 6 entlang der Schließbewegung S entgegen.

Anhand der Fig. 2 erkennt man darüber hinaus, dass an einem der Aussparung 4a gegenüberliegenden Rand der Anschlagfläche 4 zusätzlich eine Ausbauchung 4b realisiert ist. Die Ausbauchung 4b geht in Richtung der Gesperrebauteilachse 2‘ in eine Verdickung 12 im metallischen Kern des zugehörigen Gesperrebauteil 2 über. Die Verdickung 12 in Verbindung mit der Vertiefung 1 1 sorgt insgesamt dafür, dass durch diese zerklüftete Auslegung der Oberfläche des betreffenden Gesperrebauteils 2 die Kunststoffummantelung 8 im Bereich des Dämpfungsmittels 6 besonders wirkungsvoll mit dem metallischen Kern verbunden ist und sich hiervon auch auf langen Zeitskalen nicht ablösen kann.

Bezugszeichen

Gesperre 1 , 2

Drehfalle 1

Sperrklinke 2

Gesperrebauteilachse 2‘

Schließbolzen 3

Anschlagfläche 4

Aussparung 4a

Ausbauchung 4b

Gegenanschlagfläche 5

Anschlagflächen 4, 5

Dämpfungsmittel 6

Kunststoffummantelung 7

Kunststoffummantelung 8

Hohlraum 9

Längswände 10

Vertiefung 1 1

Verdickung 12

Höhe H

Länge L

Schließbewegung, Schließrichtung S