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Title:
DOOR WITH AN INTELLIGENT DOOR LEAF WHICH HAS AN ELECTRICALLY AUTONOMOUS DOOR LEAF DEVICE, AND METHOD FOR SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/145852
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a door (1), in particular a high-speed industry door, comprising an intelligent door leaf (2). The door has a door leaf which is guided in lateral guides (3) and covers a door opening and which has a first and a second face. The door also has a drive device (4) for moving the door leaf between an open and a closed position, a door controller (5) for actuating the drive device, and an electrically autonomous door leaf device (20) which is arranged in the door leaf. The door controller additionally has a first communication unit. The door leaf device also has at least one sensor unit for detecting at least one physical variable, an energy converter which converts non-electric energy into electric energy, a second communication unit, and at least one actuator unit, said first and second communication unit communicating with each other wirelessly.

Inventors:
EICHSTETTER KARL (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/050683
Publication Date:
August 16, 2018
Filing Date:
January 11, 2018
Export Citation:
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Assignee:
EFAFLEX TOR UND SICHERHEITSSYSTEME GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
E06B9/13; E05F15/77; E06B9/68
Foreign References:
DE102008046538A12010-03-18
EP1441101A22004-07-28
DE202006020317U12008-07-03
EP3075944A12016-10-05
EP2067922A12009-06-10
DE202008013354U12010-03-18
DE20001473U12000-05-04
Attorney, Agent or Firm:
KUHNEN & WACKER PATENT- UND RECHTSANWALTSBÜRO PARTG MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche

Tor (1), insbesondere schnelllaufendes Industrietor, aufweisend: ein Torblatt (2), welches in seitlichen Führungen (3) geführt ist, und welches eine Toröffnung abdeckt, und welches eine erste und eine zweite Seite aufweist; und eine Antriebseinrichtung (4) zum Bewegen des Torblatts (2) zwischen einer Öff- nungs- und Schließstellung; und eine Torsteucreinrichtung (5) zum Ansteuern der Antriebseinrichtung (4), wobei die Torsteuereinrichtung (5) eine erste Kommunikationseinheit aufweist; eine in dem Torblatt (2) angeordnete elektrisch autarke Torblatteinrichtung (20), aufweisend: zumindest eine Sensoreinheit (25) zum Erfassen zumindest einer physikalischen Größe; und einen Energieumformer (21 ), welcher nichtelektrische Energie in elektrische Energie wandelt; und eine zweite Kommunikationseinheit (241), wobei die erste und die zweite Kommunikationseinheit miteinander drahtlos kommunizieren; und zumindest eine Aktoreinheit (26).

Tor (1 ) nach Anspruch 1 , wobei der Energieumformer (21 ) aufgrund der Bewegung des Torblatts (2) vorhandene mechanische Energie in elektrische Energie wandelt.

3. Tor (1) nach Anspruch 2, wobei der Energieumformer (21 ) ein mechanisches Energiespeicherelement, vorzugsweise eine Feder, und eine daran angebrachte schwingungsfähige Masse aufweist, wodurch er Beschleunigungsbewegungen des Torblatts (2) in gedämpfte oszillierende Schwingungen der Masse umwandelt.

4. Tor ( 1 ) nach Anspruch 2 oder 3, wobei der Energieumformer (21) derart eingerichtet ist, dass dieser auf dem Induktionsprinzip oder dem piezoelektrischen Prinzip basiert.

5. Tor ( 1 ) nach Anspruch 2 bis 4, wobei der Energi eum form er (21 ) ein Lineargenerator ist, und ein Freiheitsgrad der Masse des Energieumformers (21) f = 1 ist, und der Freiheitsgrad der Masse derart vorgesehen ist, dass dieser mit den wesentlichen Beschleunigungsrichtungen eines Abschlusselements (7) des Torblatts (2) übereinstimmt.

6. Tor (1) nach Anspruch 1 , wobei der Energieumformer (21) ein Thermo-ZSpannungsumformer ist, welcher derart angeordnet ist, dass dieser die Temperaturdifferenz zwischen der ersten und der zweiten Seite des Torblatts (2) zum Erzeugen elektrischer Energie für die Torblatteinrichtung (20) nutzt.

7. Tor ( 1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Torblatt (2) ein Abschlusselement (7) aufweist, die zumindest eine Sensoreinheit (25) einen Kollisionssensor aufweist, der im Abschlusselement (7) angeordnet ist.

8. Tor ( 1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Torblatt (2) eine Verriegelung aufweist, und die zumindest eine Sensoreinheit (25) einen Verriegelungssensor aufweist, der den Verriegelungszustand der Verriegelung erfasst, und wobei die Torblatteinrichtung (20) den V erriegelungszustand der mechanischen oder elektrischen Verriegelung an die Torsteuereinrichtung (5) überträgt, und die Torsteuereinrichtung (5) den Antrieb unterbindet, falls das Torblatt (2) verriegelt ist.

9. Tor (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Verriegelung eine mechanische oder elektrische Einrichtung, beispielsweise ein Schalter, ist.

10. Tor (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die zumindest eine Sensoreinheit (25) Temperatursensoren, welche die Temperaturdifferenz zwischen der ersten und der zweiten Seite des Torblatts (2) erfassen, und/oder Außentemperatursensoren und/oder Beschleunigungssensoren zur Erfassung der Bewegungsrichtung des Torblatts (2) und dessen Beschleunigung aufweist.

11. Tor ( 1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die zumindest eine Sensoreinheit (25) Temperatursensoren aufweist, wobei die gemessene Temperaturdifferenz von der Torblatteinrichtung (20) an die Torsteuereinrichtung (5) übertragen wird, welche damit die Dichtigkeit des Tors (1) beurteilt.

12. Tor (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die zumindest eine Sensoreinheit (25) zumindest einen Außentemperatursensor aufweist, wobei die gemessene Außentemperatur durch die Torblatteinrichtung (20) an die Torsteuereinrichtung (5) übertragen wird, welche mittels eines Vergleichs des voreingestellten Schwellwerts mit der gemessenen Außentemperatur zwischen einem Sommer- und einem Winterbetrieb umschaltet, wobei das Tor (1 ) im Sommerbetrieb in seiner Schließstellung nicht vollständig geschlossen wird.

13. Tor (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die zumindest eine Sensoreinheit (25) zumindest einen Beschleunigungssensor aufweist und die durch den Beschleunigungssensor gemessenen Werte durch die Torblatteinrichtung (20) an die Torsteucreinrichtung (5) übertragen werden, wobei die Torsteuereinrichtung (5) durch einen Vergleich der Beschleunigungswerte mit zumindest einem voreingestcllten ersten Beschleunigungsschwellwert beurteilt, ob das Tor (1) beschädigt oder verschlissen ist.

Tor ( 1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, wobei die Sensoreinheit (25) zumindest einen B eschl eun i gungssensor aufweist, und die durch den Beschleunigungssensor gemessenen Werte durch die Torblatteinrichtung (20) an die Torsteuereinrichtung (5) übertragen werden, wobei die Torsteuereinrichtung (5) durch einen Vergleich der Beschleunigungswerte mit zumindest einem voreingestellten zweiten Beschleunigungsschwellwert beurteilt, ob unzulässige Benutzereinstellungen am Tor ( 1 ) vorgenommen worden sind.

Tor (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die Torblatteinheit ferner aufweisend: eine Energiespeichereinheit (23) zum Speichern der vom Knergieumformer (21) erzeugten elektrischen Energie; und/oder eine Energiemanagementeinheit (22) zum V erwalten vom Energieumformer (21 ) erzeugten Energie; und/oder eine Recheneinheit (24), wobei die Recheneinheit (24) optional eine S i gn al verarbeitungseinhei t und/oder eine Aktoreinheit (26) aufweist.

16. Tor (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei: die Torblatteinrichtung (20) den Energieformer (21 ), die Energiemanagementeinheit (22), die Energiespeichereinheit (23), die Recheneinheit (24), die Sensoreinheit (25) und die zumindest eine Aktoreinheit (26) aufweist und eine energetisch autarke System ei nheit ausbildet, wobei die umgewandelte und gespeicherte Energie zur Energieversorgung dieser Komponenten verwendet wird, wobei eine externe Energiezufuhr zur Torblatteinrichtung (20) nicht erforderlich ist.

17. Tor (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei: die Torblatteinrichtung (20) eine integrierte Baugruppe ausbildet; und/oder die Torblatteinrichtung (20) in einem Abschlusselement (7) des Torblatts (2) angeordnet ist.

18. V erfahren für ein Tor (1), insbesondere schnelllaufendes Industrietor, aufweisend:

Umwandeln von nicht elektrischer Energie in elektrische Energie mittels eines Energieurnformers (21 ) einer in einem Torblatt (2) des Tors ( 1 ) angeordneten Torblatteinrichtung (20);

Speichern der elektrischen Energie in einer Energiespeichereinheit (23) der Torblatteinrichtung (20); Erfassen von zumindest einer physikalischen Größe durch zumindest eine Sensoreinheit (25) der Torblatteinrichtung (20);

Ubertragen der erfassten physikalischen Größe durch eine Kommunikationseinheit (241 ) der Torblatteinrichtung (20) an eine ortsfeste Torsteuerei nri chtung (5), welche zum Ansteuern einer Antriebseinrichtung (4) des Tors (1 ) vorgesehen ist; wobei die Übertragung drahtlos erfolgt, und wobei der Schritt des Erfassens und der Schritt des Übertragens unter, vorzugsweise ausschließlicher Verwendung der gespeicherten elektrischen Energie, erfolgen.

19. Verfahren nach Anspruch 18, wobei die erfasste physikalische Größe zumindest eine Temperatur an dem Torblatt (2) und/oder eine Beschleunigung des Torblatts (2) ist.

Verwendung eines Energieumformers (21 ) zur Umwandlung von nicht elektrischer Energie in elektrische Energie zur Energieversorgung einer in einem Torblatt (2) eines Tors (1 ) angeordneten elektrisch autarken Torblatteinrichtung (20) mit zumindest einer Sensoreinheit (25) zum Erfassen von zumindest einer physikalischen Größe.

Description:
Beschreibung

Tor mit einem intelligenten Torblatt,

welches eine elektrisch autarke Torblatteinrichtung aufweist, sowie Verfahren hierfür

Die Erfindung betrifft ein Tor, insbesondere ein schnelllaufendes Industrictor, mit einem Torblatt, welches eine elektrisch autarke el ektromech ani sehe Torblatteinrichtung aufweist, sowie ein Verfahren für ein solches Tor.

Schnelllaufende Tore sind in der Praxis vielfach bekannt und seit langem bewährt. Sie dienen als Abschluss für Toröffnungen unterschiedlichster Art im privaten und gewerblichen Bereich. Häufig dienen Industrietore auch der Trennung zwischen dem Inncn- und Außenbereich eines Gebäudes. So sind als schnelllaufende Tore auch Roll- und Falttore bekannt.

Beispielsweise wird das Torblatt eines Rolltors im Zuge einer Ö ffnungsbewegung im Bereich des Torsturzes aufgewickelt oder gegenüber den anderen Wickel lagen berührungsfrei in einer Rundspirale oder einer langgestreckten Spirale geführt. Letztere Ausgestaltungsweise wird insbesondere für industrielle Zwecke genutzt, da hiermit hohe Bewegungsgeschwindigkeiten bei großer Lebensdauer und Zuverlässigkeit erzielbar sind.

Derartige schnelllaufende Industrietorc haben sich für einen zuverlässigen Abschluss von hochfrequentierten Toröffnungen bewährt. Die Torblätter dieser Industrietore werden mit großen Hüben, vielfach einige Meter, bewegt. Aufgrund der häufig erreichten hohen Betätigungsgeschwindigkeit von 3 m/s und mehr ist es zumeist möglich, derartige Industrietore zwischen zwei aufeinanderfolgenden Durchfahrten eines Gabelstaplers oder dergleichen zu schließen und so einen Schutz gegen Witterungseinflüsse, Zugluft oder einen Verlust der klimatisierten Atmosphäre in einem Raum herzustellen. Damit trägt eine solches Tor bei der Realisierung eines energieeffizienten Gebäudes bei. Um einen sicheren und komfortablen Betrieb solcher Industrietore zu gewährleisten können eine Reihe von Sensoren vorgesehen werden. Diese Sensoren dienen regelmäßig der Erhöhung der Betriebssicherheit des Tors und/oder der Überwachung des Betriebszustands des Tors. Beispielsweise dienen Kollisionssensoren, auch Crashsensoren ge- nannt, am unteren Ende des Torblatts der Erfassung einer Kollision des sich bewegenden Torblatts mit einer Person oder einem Gegenstand.

Bei einem solchen Zusammenstoß mit einem Hindernis sind regelmäßig eine Person und/oder Objekte schützende Maßnahmen zu ergreifen. Die Stromversorgung für derartige Sensoren erfolgt regelmäßig mittels Spiral- oder

Schleppkabel, welche im regulären Betrieb mechanisch altern, insbesondere da die Bewegungsbelastung groß ist. Zudem besteht die Gefahr der mechanischen Beschädigung dieser Kabel, und auch die abstehenden Teile der Kabelhalterungen stellen ein gewisses Verletzungsrisiko für Personen in der Nähe zu dem schnelllaufenden Tor dar.

Als Alternative zu den Schleppkabeln werden auch herkömmlich Energieketten verwendet, welche in das Torblatt eingebaut werden. Damit sind diese Verbindungen für den Betreiber unsichtbar verlegt. Jedoch weisen auch Energicketten das Problem des Verschleißes beziehungsweise der mechanischen Alterung auf.

Zudem ist für den Einsatz von Kabeln und Energieketten ein hoher konstruktiver Aufwand erforderlich. Dies hat seine Ursache in der starken mechanischen Belastung bei Bewegung des Torblatts und unter Umständen in den Einsatzbedingungen des Tors, was mit entsprechenden Kosten verbunden ist. Beispielsweise müssen bei Verwendung des Tors für Kühlhäuser oder Waschstraßen sehr hochwertige Kabel oder Energieketten verwendet werden. Damit verbunden ist ein hoher Platzbedarf, der für die Biegeradien dieser Kabel und Energieketten erforderlich ist.

Die DE 20 2008 013 354 Ul offenbart als Alternative zu einer Verkabelung eine Batterie als Stromversorgung für eine Sensoreinheit in der untersten Lamelle eines Torblatts eines Rolltors. Eine solche Batterie muss fristgerecht getauscht werden, weshalb eine regelmäßige Wartung erforderlich ist. Nachdem im Torblatt nur wenig Platz verfügbar ist, wird bei der DE 20 2008 013 354 Ul eine Knopfzelle mit sehr geringer Bauhöhe eingesetzt. Damit ist zudem die Energiekapazität dieser Batterie recht gering, was Nachteilhaft zu kurzen Wartungsintervallen fuhrt,

Zudem sind Batterien häufig auch aus sicherheitstechnischen Gründen nicht erwünscht. Beispielsweise müssen die Tore auch im Brand fall zuverlässig funktionieren (unter Umständen muss das Tor geschlossen bleiben oder sich auf Anfrage einer Leitstelle zwingend öffnen), was bei einem reinen Batteriebetrieb nicht zwangsweise gewährleistet ist.

Für eine längere Betriebsdauer und eine erhöhte Verfügbarkeit einer batteriebetriebenen Vorrichtung des Tors werden deshalb regelmäßig Spezialbatterien eingesetzt. Diese Spezialbatterien sind keineswegs alltägliche Handelsware und sind oft nur über spezielle Kanäle zu erwerben. Auch der Transport solcher Batterien zum Installationsort ist mit einschränkenden gesetzlichen Auflagen verbunden. In Folge führt die Verwendung von Spezialbatterien bei Industrietoren zu erhöhten Kosten und einem erhöhten Einsatzrisiko. Die DE 200 01 473 U l offenbart ein Industrietor mit einem Sicherheitssystem zum

Schutz von Personen oder Gegenständen an bewegbaren und/oder angetriebenen Toren. Dabei ist eine auf dem Torblatt aufsitzende Signalübertragungseinheit mit einem Energiespeicher in Form eines Akkus vorgesehen, welcher von Extern über eine induktive Energieeinkopplungseinrichtung beziehungsweise eine induktive Energieübertragungs- einheit oder alternativ über Solarpanels versorgt wird. Die Datenübertragung zwischen dem Tor und einer Torsteuerungseinrichtung erfolgt hier über eine drahtlose Datenübermittlung.

Die beiden Möglichkeiten zur Energieversorgung einer am Tor angebrachten elektrischen Einrichtung, die in der DE 200 01 473 Ul offenbart sind, vergrößern zwar das W artungsintervall, haben jedoch den Nachteil eines hohen konstruktiven Aufwands und einer erhöhten Fehleranfälligkeit. So muss zur induktiven Versorgung einer Vorrichtung an dem Torblatt ein entsprechender induktiver Übertrager in der Nähe des Tors vorgesehen werden, der ein ausreichend starkes Magnetfeld erzeugt. Bei diesem„Kabelersatz" ist insbesondere nachteilhaft, dass dieser konstruktiv aufwändig ist und auch Über- tragungsverluste auftreten, welche die Effizienz dieser Energieversorgung verringern. Zudem kann eine induktive Energieübertragung regelmäßig nur an einer bestimmten Öffnungsposition des Torblatts erfolgen, da ein induktiver Übertrager in seiner Reichweite begrenzt ist. Folglich ist eine zuverlässige Energieversorgung nicht gewährleistet, wenn die Torsteuerung beispielsweise derart eingerichtet ist, dass die Position, bei der die Ener- gieübertragung stattfinden kann, nicht regelmäßig angefahren wird oder diese Position nur sehr kurzzeitig passiert wird.

Das Vorsehen eines Solarpanels entsprechend der DE 200 01 473 Ul auf dem Tor birgt weiter das Risiko der Verschmutzung und Beschädigung des Panels, womit diese Form der Energieversorgung ebenso unzuverlässig sein kann. So werden das Torblatt und damit das empfindliche Solarpanel mechanisch stark beansprucht. Ebenso wird bei einer Kollision beispielsweise eines Fahrzeugs mit dem Torblatt das zerbrechliche Solarpanel der Gefahr einer Beschädigung ausgesetzt. Weiter ändert sich die Position des Solarpanels relativ zu der verfügbaren Lichteinstrahlung je nach Öffnungs- und Schließzustand des Tors, was zu verschlechterten Betriebsbedingungen für das Solarpanel führt. Es muss die elektrische Einrichtung des Tors auch in Wintermonaten mit wenig verfügbarer Sonnenenergie sowie bei nächtlichem Betrieb zuverlässig versorgt werden können. Das heißt, dass die Energie für das Tor unabhängig von Tages- oder Jahreszeiten zu Verfü- gung stehen muss, wenn dieses bewegt wird. Diese Voraussetzung ist bei Solarpancls nicht erfüllt. Ist das Tor beispielsweise im Gebäudeinneren vorgesehen, so ist an dieser Stelle kein Tageslicht verfügbar.

So führt die Lösungsansätze der DE 200 0 ! 473 Ul zu Einschränkungen bei dem Betrieb des Tors und auch zu Nachteilen bei der Zuverlässigkeit des Tors. Zudem sind diese Lösungsansätze mit erheblichen Kosten verbunden. Es ist Aufgabe der Erfindung ein Tor vorzusehen, welches einen zuverlässigen und optimierten Betrieb desselben ermöglicht, und/oder kostengünstig ist.

Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung ein Verfahren für ein Tor vorzusehen, welches einen zuverlässigen und optimierten Betrieb des Tors ermöglichen kann.

Diese Aufgaben werden durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weitere Aspekte und vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Gemäß eines Aspekts ist ein Tor, insbesondere schnelllaufendes Industrietor vorgesehen, welches das Folgende aufweist: ein Torblatt, welches in seitlichen Führungen geführt ist, und welches eine Toröffnung abdeckt und welches eine erste und eine zweite Seite aufweist; und eine Antriebseinrichtung zum Bewegen des Torblatts zwischen einer Öffnungs- und Schließstellung; und eine Torsteuereinrichtung zum Ansteuern der Antriebseinrichtung, wobei die Torsteuereinrichtung eine erste Kommunikationseinheit aufweist; eine in dem Torblatt angeordnete elektrisch autarke Torblatteinrichtung, welche zumindest das Folgende aufweist: zumindest eine Sensoreinheit zum Erfassen zumindest einer physikalischen Größe; und einen Energieumformer, welcher nichtelektrische Ener- gie (beispielsweise mechanische oder thermische Energie) in elektrische Energie wandelt; und eine zweite Kommunikationseinheit, wobei die erste und die zweite Kommunikationseinheit miteinander drahtlos kommunizieren können; und zumindest eine Aktoreinheit. Ein Tor im Sinne der Erfindung ist eine Vorrichtung mit einem beweglichen Torblatt, welches eine Toröffnung abdeckt.

Ein solches Tor dient beispielsweise als Hallenabschluss oder der thermischen Trennung in Gebäuden (beispielsweise der Trennung zwischen Lager und Kühlbereich).

Ein erfindungsgemäßes Tor ist beispielsweise ein Roll- oder Falttor, bei dem das Torblatt, welches eine Mehrzahl von Einzel dementen umfasst, in seitlich angebrachten Führungen geführt ist. Diese Einzelelemente des Torblatts, auch als Lamellen oder Torzargen bezeichnet, sind beweglich oder abwinkelbar miteinander verbunden.

Das Tor kann insbesondere ein schnelllaufendes Industrietor sein, bei dem das Tor- blatt mit hohen Spitzengeschwindigkeiten, mit mehr als 1 m/s, vorzugsweise mit mehr als 2 m/s oder insbesondere mit mehr als 3 m/s bewegt wird. Diese Bewegung wird durch eine Antriebseinrichtung des Tors bewirkt, welche beispielsweise einen leistungsfähigen Elektromotor, einen pneumatischen Hubzylinder oder eine Hydraulik aufweist. Weiter kann die Antriebseinrichtung weitere mechanische Komponenten aufweisen, wie zum Beispiel Getriebe, Riemen oder Kopplungsglieder.

Das Tor ist zudem mit einer Torsteuereinrichtung vorgesehen, welche eine halb- oder vollautomatische Steuerung des Tors vornimmt. Eine derartige Torsteuereinrichtung weist üblicherweise einen Mikrocomputer mit Steuerprogrammen (Software) auf, welche den Öffnungs- und Schließbetrieb sowie verschiedene Bedien- und/oder Sicherheitsroutinen vorsehen. Alternativ kann die Torsteuerei nri chtung fest verdrahtet ausgeführt sein. Zudem kann bei der Torsteuereinrichtung ein Bedienelement, beispielsweise ein Druckschalter, zur manuellen Öffnung des Tors vorgesehen sein. Weiter weist das Tor eine Torblatteinrichtung auf, welche in dem Torblatt angeordnet ist, das heißt, die Torblatteinrichtung ist in das Torblatt integriert. Die Torblatteinrichtung dient der Erfassung, Weiterverarbeitung und Kommunikation/Übertragung von physikalischen Größen, welche von der Torsteuereinrichtung beim Betrieb des Tors berücksichtigt werden sollen.

So weist die Torblatteinrichtung zumindest einen Sensor, beispielsweise einen Temperatursensor oder einen Beschleunigungssensor, auf, wobei die erfasste physikalische Größe als ein betri ebsrel evanter Parameter (d.h., als ein für die Auslösung einer Bewegung des Torblatts oder den Betrieb des Tors allgemein relevanter Parameter) mittels einer zweiten Kommunikationseinheit der Torblatteinrichtung an eine erste Kommunikationseinheit der Torsteuereinrichtung übertragen wird. Im einfachsten Fall ist die erste Kommunikationseinheit eine Empfangseinheit für ein Funksignal, und die zweite Kommunikationseinheit eine dazu komplementäre Sendeeinheit. Alternativ können die Informationen auch über infrarot übertragen werden.

Die Kommunikationseinheit (d.h., die zumindest eine Sendeeinheit) der Torblatt- einrichtung ist vorzugsweise eine (Ultra-) Low-Power-Funkeinheit, welche für einen besonders niedrigen Energieverbrauch optimiert ist. Insbesondere kann eine Kommunikation zwischen der Sende- und der Empfangseinheit nur bedarfs weise erfolgen. Die Kommunikation kann weiter beispielsweise auf dem 433 -MHz oder dem 833-MHz Band erfolgen. Insbesondere kann die Sendeeinheit die bctriebsrelevanten Parameter selbst- ständig senden, wenn ein entsprechendes sendeauslösendes Ereignis vorliegt (beispielsweise wird dann gesendet, wenn ein erfasster Sensorwert einen vorbestimmten Sehwellwert überschritten hat). Alternativ kann die Sendeeinheit in regelmäßigen Zeitintervallcn senden (beispielsweise können Temperaturmessungen alle 5 Minuten übertragen werden).

Für den vorstehend erläuterten Einsatzzweck ist die Torblattcinrichtung elektrisch autark und auch ohne Batterie ausgebildet. Damit entfallen beispielsweise die Wartungen einer Batterie, und auch extern angebrachte Vorrichtungen, beispielsweise eine Solarzelle, können vermieden werden. Zudem sind keine Verkabelungen zur Stromversorgung der Torblatteinrichtung erforderlich, womit erheblicher mechanischer Aufwand und auch das Risiko von Kabelbrüchen vermieden wird. So müssten bei einer herkömmlichen Lösung im Gegensatz dazu die Kabel zur Energieversorgung der Torbl attei nri chtung derart ausgelegt sein, dass diese auch die Laufwege und die Beschleunigungskräfte des Torblatts verkraften, was insbesondere bei einem Industrietor ein Problem darstellen kann

Damit ist es möglich, den Betrieb des Tors zuverlässiger zu gestalten und zu optimieren. Beispielsweise werden die Ausfallzeiten des Tors verringert, die bei Kabelbrüchen der Signalleitungen oder aufgrund einer leeren Batterie entstehen würden. Der Energieumformer ist erfi ndungs gemäß ein Generator für elektrische Leistung beziehungsweise Energie, wobei nichtelektrische Energieformen aus der Umgebung oder der Bewegung des Torblatts in elektrische Energie umgewandelt werden, wodurch im Torblatt selbst elektrischer Strom erzeugt wird. In anderen Worten schafft die Torblatteinrichtung die zum eigenen Betrieb erforderliche elektrische Energie selbst. Durch den Einsatz des Energieumformers ist die Torblatteinrichtung elektrisch autark ausgeführt, das heißt, dass keine elektrische Fremdversorgung beziehungsweise elektrische Zusatz- Versorgung der Torbl attei nri ch t ung erforderlich ist (beispielsweise ist keine elektrische beziehungsweise induktive Einspeisung wie bei der DE 200 01 473 Ul erforderlich). Damit ist die durch den Energieumformer gewandelte beziehungsweise aus der Umgebung „eingesammelte" Energie zum Betrieb der Verbraucher der Torblatteinrichtung alleine ausreichend.

Die nichtelektrische Energie ist dabei beispielsweise mechanische oder thermische Energie. Der Energi eum former und die Verbraucher in der Torblatteinrichtung sind weiter derart ausgelegt, dass eine zuverlässige Stromversorgung gewährleistet ist. Dazu sind die elektronischen Komponenten in der Torblatteinrichtung vorzugsweise/optional derart ausgelegt, dass diese sehr niedrigen Stromverbräuche aufweisen, und vorzugsweise nur bei Bedarf bestromt werden. Derartige elektronische Komponenten sind beispielsweise als„ultra low-power" Komponenten erhältlich. Grundsätzlich weisen insbesondere industrielle Schnelllauf-Tore mechanische

Rahmenbedingungen auf, die den Einsatz eines mechanischen Energieumformers begünstigen. So gibt es bei solchen Toren regelmäßig recht hohe Beschleunigungskräfte (regelmäßig einige G), womit ein mechanischer Energieumformer mit einer hohen Energieausbeute eingesetzt werden kann.

Dadurch, dass zudem bei derartigen Toren die Einsatzbedingungen vorab genau bekannt sind, beispielsweise sind die Beschleunigungswerte und Laufwege des Torblatts und auch der Einsatzort bekannt, kann die Torblatteinrichtung mit dem erfindungsgemäßen Energieumformer besonders gut ausgelegt werden, was die Energieausbeute noch- mals steigert. Beispielsweise sind die vorhandenen mechanischen Energieumwandlungs- potcntiale pro Bewegung des Torblatts (auch im Verhältnis zum Energieverbrauch pro Bewegung des Torblatts) genau definiert. Aufgrund dieser günstigen Rahmcnbcdingun- gen kann die gesamte Torblatteinrichtung elektrisch autark ausgelegt werden.

Beispielsweise kann experimentell ermittelt werden, dass ein elektromechani scher Energiewandler pro Hub (d.h., pro Öffnungs- oder Schließbewegung) des Tors eine bestimmte Energiemenge, beispielsweise 25 raWs, erzeugt. Entsprechend können die Verbraucher der Torblatteinrichtung unter Berücksichtigung von Energieverlusten in der gesamten Torblatteinrichtung beispielsweise 12,5 mWs pro Hub (= 50% von 25 mWs) verbrauchen. Ist bei vorstehendem Beispiel der Sensor der Torblatteinrichtung bcispiels- weise ein Kollisionssensor, so müssen die Verbraucher der Torblatteinrichtung zeitlich übereinstimmend auch nur bei Bewegung des Torblatts (insbesondere nach der Initialbeschleunigung des Torblatts) mit Energie versorgt werden. Diese zeitliche Parität von Energieumwandlung und Energiebedarf kann zu einer anwendungsorientierten und elektrisch autarken Energieversorgung der Torblatteinrichtung führen, was die Zuverlässigkeit dieser erhöht.

Auch werden wie schon ausgeführt- beispielsweise eine Batterie oder Kabel vermieden, welche kostenintensiv und fehlcran fällig sind. Die elektrisch autarke Versorgung der Verbraucher der Torbl atteinrichtung mittels eines Energieumformers verringert damit die Ausfall Wahrscheinlichkeit dieser Einrichtung. Die NichtVerwendung einer Batterie trägt zudem den vorher beschriebenen Sicherhcits- und U m wel taspekten Rechnung, da auch kein Transport, keine Entsorgung und Wartung, und unter anderem kein Wechsel von Batterien mehr erforderlich sind. Ferner ist keine anderweitige zusätzliche Vorrichtung zur elektrischen Energieversorgung der Torblatteinrichtung am Tor, beispielsweise ein induktiver Übertrager, erforderlich. Der konstruktive Aufbau der Torbl at tei nri chtun g ist kompakt und somit in den geringen verfügbaren Platz im Torblatt integrierbar, ohne aufwendige Änderungen am Gesamtaufbau des Torblatts vornehmen zu müssen. Zudem ist eine derartige Vorrichtung wartungsfrei beziehungsweise wartungsarm. Zusammengefasst ist die erfindungsgemäße Torblatteinrichtung zuverlässiger und kostengünstiger.

Mittels der Art und Weise der erfindungsgemäßen Energieversorgung können wei- ter einige Anwendungen für das Tor effektiv realisiert werden. Durch die zumindest eine Sensoreinheit der Torblatteinrichtung können beispielsweise betriebsrelevante Umge- bungsparametcr des Tors, wie die Außen- oder Innentemperatur, erfasst werden. Auch sicherheitskritische Parameter zur Kollisionsverhinderung oder -reaktion des Torblatts, die Position des Torblatts oder ein Verriegelungszustand können gezielt überwacht wer- den.

Die von Sensoren gewonnenen Informationen können auch in selbstständiger bzw. intelligenter Weise direkt an die zumindest eine Aktoreinheit weitergeleitet werden, welche diese Informationen umsetzt. Alternativ können die von den Sensoren gewonnenen Informationen auch durch die Recheneinheit ausgewertet werden, wobei die Recheneinheit entsprechend vorgegebener Regeln, Steuerbefehle an die Aktoreinheit übergibt. Als Aktoreinheit kann beispielsweise ein Magnetauslöser, Relais oder ein kleiner elektrischer Stellmotor vorgesehen sein. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig, wie etwa ein Verriegeln des Torblatts, ein Schutz vor ungewollter Bewegung, ein Einbruchsschutz oder ein Melden der von den Sensoren erfassten Informationen mit Hilfe von Anzeigeelementen, beispielsweise mit Leuchtdioden (LEDs). Beispielsweise können Informationen betreffend am Torblatt angeordneten mechanischen Verriegelungen erfasst werden. Diese mechanischen Verriegelungen können beispielsweise vom Betreiber etwa mit einem Schlüssel betätigt werden. Ist das Tor verriegelt worden, darf der Motor nicht mehr ange- steuert werden. Diese Information wird von den entsprechenden Sensoren erfasst und an die Steuerung weitergeleitet. Dies ist eine beispielhafte Ausführungsform eines intelligenten Tores.

Erfindungsgemäß weist die Torblatteinrichtung den Energieumformer, die Sen- soreinhcit, die Sendeeinheit, sowie vorzugsweise zumindest eine Aktoreinheit auf. Mit diesen funktionellen Einzelkomponenten kann ein„intelligentes" Torblatt realisiert werden, welches Betriebsparameter des Torblatts erfassen und selbstständig sowohl mittels des zumindest einen Aktors direkt in Reaktionen umsetzt, als auch, vorzugsweise per Funk, an die Steuereinrichtung übermitteln kann, und dabei zudem elektrisch autark ist.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wandelt der erfindungsgemäße Ener- gieumformer aufgrund der Bewegung des Torblatts vorhandene mechanische Energie in elektrische Energie und ist eine elektromechanische Einrichtung, welche ebenfalls als Sensoreinheit arbeiten kann.

Diese erfindungsgemäße elektromechanische und elektrisch autarke Torblattein- richtung weist somit mechanische Komponenten, welche in dem Energieumformer der Umwandlung von nichtelektrischer Energie in elektrische Energie dienen, sowie elektrische beziehungsweise elektronische Komponenten, die der Weiterverarbeitung und Kommunikation/Übertragung der erfassten betriebsrelevanten Parameter dienen, auf. Hierbei können vorzugsweise mikro-clcktromechanische Systeme, auch MEMS-Systeme bezeichnet, zum Einsatz kommen.

Der Energieumformer bei dieser Weiterbildung nutzt die mechanische Energie, die bei jedem Schließ- und Öffnungsvorgang des Torblatts und den damit einhergehenden Besch! eunigungs Vorgängen entsteht. Das Torblatt kann bei einem Schließ- und Öffhungs- Vorgang einen Hub von mehreren Metern bei einer Spitzengeschwindigkeit von beispielsweise 3 m/s ausführen. Die Kinetik der Bewegung ist dabei von der Höhe der abzudeckenden Toröffriung sowie dem jeweiligen Öffnungs- und Schließgrad abhängig. Ein Schließ- und Öffnungsvorgang kann die gesamte Toröffnung betreffen, kann aber auch nur teilweise ausgeführt werden und muss das Tor nicht bei jedem Vorgang komplett öffnen oder schließen. In jedem Fall wird das Torblatt aber durch die Antriebseinrichtung stark beschleunigt, das heißt, zunächst beispielsweise auf die Spitzengeschwindigkeit gebracht und dann wieder in den Stand abgebremst.

Da der Energieumformer in der Torblatteinrichtung des Torblatts angeordnet ist, bewegt sich der Energieumformer mit dem Torblatt mit und wird entsprechend stark beschleunigt. Je nach Einbauort der Torblatteinrichtung im Torblatt und der Ausgestaltung der Führungen des Tors kann die Bewegung der Torblatteinrichtung im Wesentlichen geradlinig sein und/oder einer Einwickelbewegung des Torblatts folgen.

Der Energieumformer kann beispielsweise entsprechend als ein Lineargenerator ausgebildet sein. Eine sich im Energieumformer befindende Masse wird aufgrund ihrer Trägheit bei einem Beschleunigung- und Verzögerungsvorgang des Torblatts und aufgrund der definierten Bewegung des Tors geradlinig ausgelenkt. Diese Auslenkung kann beispielsweise mittels des Induktionsprinzips oder des piezoelektrischen Prinzips in elektrischer Leistung resultieren.

So ist beispielsweise bei einem Lineargenerator, welcher nach dem Induktionsprinzip arbeitet, die Masse dabei regelmäßig ein Magnet, vorzugsweise ein Seltenerd-Magnet mit hoher Flussdichte. Die Masse beziehungsweise der Magnet wird sich dabei in einer oder auch mehreren Spulen bewegen. Durch die bei Beschleunigung des Tors verursachte Relativbewegung zwischen Masse und Spule wird mittels des Induktionseffekts eine Spannung erzeugt. Bei einem Lineargenerator ergibt eine einfache Abschätzung der bei Bewegung des Magneten prinzipiell erzeugbaren Spannungen nach dem Induktionsgesetz:

- do/dt = - N * A * dB/dt, (Gleichung 1) wobei 0 der magnetische Fluss ist, A die Querschnittsfläche der Spule ist, B die magnetische Induktion ist, N die Zahl der Windungen der Induktionsspule ist, und do/dt der Flussänderung in der Spule ist. Hierbei sind kurzzeitig induzierte Spannungen von einigen Volt erreichbar.

Die erzeugte Energie kann dann gemäß den folgenden Formeln:

E = L * P/2, mit (Gleichung 2)

L = μο * N 2 * A/l (Gleichung 3) für eine mit Luft gefüllte Spule errechnet werden, wobei L die Induktivität der Spule in der Einheit Henry, μο die magnetische Feldkonstante ist, A die Fläche der Spule ist, und 1 die Länge des Flusses in der Spule ist. Experimente zeigen, dass mit großzügig dimensionierten Spulen und Magneten kurzzeitige Stromflüsse von einigen 10 oder 100 mA möglich sind. Folglich können beispielsweise pro hub des Tors einige 10 mWs erzeugt werden. Ebenso kann der Fachmann den Lineargenerator mit Hilfe vorstehender Formeln und einiger Experimente entsprechend auslegen.

Dadurch, dass das Torblatt seinen Führungen folgen muss und entsprechend eine genau definierte Bewegung ausführen muss, kann der zumindest eine Freiheitsgrad f beziehungsweise die vorgesehenen Bewegungsmöglichkeiten der Masse und/oder des Magneten derart definiert werden, dass dieser mit zumindest einer der wesentlichen Beschleunigungsrichtungen des Torblatts zusammenfällt, damit der Energieumformer besonders wirksam tätig sein kann.

Vorzugsweise ist eine Masse schwingungsfähig an zumindest einer Feder aufgehängt, weist damit einen Freiheitsgrad von f = 1 (einen Translationsfreiheitsgrad) auf, und kann entsprechend entlang einer Gerade hin- und her bewegt werden.

Wenn sich also beispielsweise das Torblatt in seiner Führung geradlinig nach oben oder nach unten bewegt, ist der Energieumformer it dem Magneten so angeordnet, dass sich der Magnet in dem Torblatt nach oben oder nach unten bewegen kann, wenn das Torblatt geöffnet oder geschlossen wird.

Dabei kann der Magnet beispielweise in einer Linearführung translationsfähig angeordnet sein.

Alternativ zu der Aufhängung an einer Feder kann der Magnet auch zwischen zwei hydraulischen oder mechanischen Stoßdämpfern angebracht sein, und sich zwischen diesen frei und geradlinig hin- und her bewegen. Insbesondere können auch die Masse und dessen Aufhängung an die bekannte Kinetik der Bewegung des Torblatts derart angepasst sein, dass der Wirkungsgrad des Ener- gieumformers optimiert ist. Beispielsweise können die Federkonstante(n) und die Masse bei vorstehend erläutertem Lineargenerator derart ausgelegt sein, dass die Masse bei einer üblichen Beschleunigung des Torblatts gerade innerhalb des idealen Arbeitsbereichs der Spule ausgelcnkt ist, wobei vorzugsweise die Translation der Masse genauso groß ist, wie die Länge der Spule.

Da Industrietore hohe Spitzengeschwindigkeiten erreichen und bei einem Schließ- und Öffnungsvorgang und das Torblatt entsprechend hohen Besch! euni gungen, welche zu einer Auslenkung einer Masse führen, unterliegt, ergibt sich gerade aus der Wandlung von mechanischer Energie, bei vorliegendem Beispiel kinetischer Energie, in elektrische Energie eine gute Energieausbeute. Bei jeder Bewegung des Torblatts wird somit für die vorgesehenen Verbraucher elektrische Energie erzeugt, die diese Energie auch regelmäßig bei Bewegung des Tors benötigen. Selbst nach langer Standzeit des Torblatts steht deshalb bei Verwendung des Tors, nämlich durch die anfängliche Beschleunigung des Torblatts, Energie zur Verfügung. Insofern wird die elektrische Energie bedarfsgerecht zur Verfügung gestellt.

Eine Batterie kann diese Anforderung aufgrund ihrer Selbstentladung nicht dauerhaft erfüllen. Der erfindungsgemäße Energieumformer, welcher die mechanische Energie des Torblatts zur Erzeugung elektrischer Energie verwendet, erhöht damit die Zuverlässigkeit des Betriebs.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weist der zuvor genannte Energieumformer ein mechanisches Energiespeicherelement, vorzugsweise eine Feder mit einer definierten Federkonstante, und eine daran angebrachte schwingungs fähige Masse auf wobei die (ruckartigen) B esch 1 eun i gun gsbewegungen des Torblatts bei Betrieb beziehungsweise Bewegung des Torblatts, beispielsweise beim Öffnen oder Schließen, das Energiespeicherclement in eine (gedämpfte) oszillierende Schwingungen versetzen. Ein mechanisches Energi espei cherel em en t ist erfindungsgemäß ein Element, welches die durch die Bewegung des Torblatts erzeugte und oft nur kurzzeitig verfügbare mechanische Energie über den Vorgang der Bewegung hinaus speichern und in Folge längerfristig verfügbar machen kann. Die zeitliche Dauer der Energieumwandlung von mechanischer in elektrische Energie kann durch das Speicherelement somit verlängert werden, was die Effizienz der Energieumwandlung verbessert.

Der Einsatz eines Energi eumformers zur Umwandlung von mechanischer in elektrische Energie wird durch das Energiespeicherelement also zusätzlich begünstigt.

Als Energiespeicherelemente kommen beispielsweise Federn, Druckluftspeicher oder auch Schwungräder in Frage. Aufgrund der zumeist geradlinigen Beschleunigungsbewegung des Tors ist eine elastische Feder als Energiespeicherelement vorteilhaft, da diese entsprechend übereinstimmend mit ihrer Auslenkungsrichtung angeordnet werden kann. Als Federn kommen beispielsweise Linearfedern sowie Biege- oder Torsionsfedern in Frage.

Bei Beschleunigung wird beispielsweise eine elastische Feder durch die Trägheit einer an ihr befestigten Masse ausgelenkt. Die Federkraft wirkt der Auslenkung der Masse entgegen und versetzt die Masse in eine gedämpfte oszillierende Schwingung, welche zur Energieerzeugung ausgenutzt werden kann, welche auch fortdauern kann, wenn das Torblatt nicht mehr beschleunigt wird. Beispielsweise erfährt die Masse durch einen Off- nungs- oder Schließvorgang jeweils zweimal eine kurzzeitige Beschleunigung, ist die Federkonstante nun darauf ausgelegt, dass jede dieser Bewegung ausreicht, die Masse in eine länger anhaltende oszillierende Schwingung zu versetzen, erhöht dies die Dauer des Energieumwandlungsvorgangs .

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann der Energieumformer derart eingerichtet sein, dass dieser auf dem Induktionsprinzip oder dem piezoelektrischen Prinzip basiert. Bei der elektromagnetischen Induktion entsteht eine elektrische Spannung bei einer Änderung der magnetischen Flussdichte, wie vorstehend schon näher erläutert wurde. Beispielsweise kann ein bewegter Magnet verwendet werden. Alternativ kann auch der Magnet feststehend ausgebildet sein, während sich der Leiter beziehungsweise die Spule bewegt.

Folglich ist der Energieumformer ein in sich geschlossenes, kompaktes System zur Erzeugung elektrischer Energie. Da der Energieumformer nur von der Bewegung beziehungsweise Beschleunigung des Torblatts und keinen weiteren U m gebun gs ar am etern abhängig ist, kann der Energieumformer unabhängig von weiteren Vorrichtungen im Torblatt verbaut sein. Dabei sind aufgrund der Führung des Torblatts und der Art des Antriebs des Torblatts auch die mechanischen Rahmenbedingungen für den Einsatz eines elektro- mechanischen Energieumformers genau bekannt, weshalb der Energieumformer hierfür in seinem Aufbau optimiert sein kann.

Weiter werden auch weitere I I i 1 fsvorri chtungen außerhalb des Torblatts, beispielsweise eine externe Induktionsspule zur elektrischen Energieeinkopplung, vermieden. Ein solcher Energieumformer nach dem Induktionsprinzip kann kompakt, robust und mit hoher Effizienz realisiert werden. Auch erhöht sich die Zuverlässigkeit der Torblatteinrich- tung.

Alternativ kann der Energieumformer nach dem piezoelektrischen Prinzip arbeiten. Ein geeignetes piezoelektrisches Element kann beispielsweise ein üblicher elastischer Biegeschwinger in Form eines länglichen Blättchens sein, welcher an seinem einen Ende (zungenartig) aufgehängt ist, und welcher an seinem anderen freien Ende eine Masse aufweist. Bei Beschleunigung der Masse wird der Biegeschwinger in eine oszillierende Schwingung versetzt.

Auch bei dem piezoelektrischen Element ist die kompakte Bauweise des Ener- gieum formers besonders vorteilhaft, da der Energi eumformer unabhängig von anderen Umgebungsparametem als der Torblattbewegung elektrische Energie erzeugt. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist der Ener gi eum fo rm er ein Linearge- nerator und ein Freiheitsgrad der Masse des Energieumformers ist eins (f = 1 ). Dabei ist der Freiheitsgrad der Masse derart vorgesehen, dass dieser mit den wesentlichen Beschleunigungsrichtungen eines Abschlusselements des Torblatts übereinstimmt.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann der vorstehend erläuterte Ener- gi eum form er ein Thermo-/Spannungsumformer sein. Ein solcher Thermo- /Spannungsumformer ist ein thermoelektrischer Generator, der eine Temperaturdifferenz in elektrische Energie wandeln kann. Grundlage des thermoelektrischen Generators ist der See- beck-Effekt, beziehungsweise der umgekehrte Pcltier-Effekt, bei dem eine Temperaturdifferenz zu einer Spannung an zwei Elektroden führt, die auf gegenüberliegenden Seiten eines vorzugsweise plattenförmigen Elements angeordnet sind. Dabei werden beispielsweise Peltier-ähnliche-Elemente zwischen der ersten und der zweiten Seite des Torblatts in einer Lamelle montiert. Als Material können hier Halbleitermaterialien wie beispiels- weise Bi2Te3, PbTe, SiGe, BiSb oder FeSi2 verwendet werden.

Der Wirkungsgrad eines solchen thermoelektrischen Generators (beziehungsweise Elements) kann als Verhältnis der abgegebenen elektrischen Leistung bezogen auf die zugeführte Wärmeenergie definiert werden. Der Wirkungsgrad ist von den Materialeigenschaften abhängig. Dies wird über die sogenannte thermoelektrische Effektivität Z beschrieben. Sie bedeutet, dass ein Material über vorteilhafte thermoelektrische Wandlereigenschaften verfügt, wenn das Produkt aus Seebeck-Koeffizient und elektrischer Leitfähigkeit hoch ist und gleichzeitig die Wärmeleitfähigkeit niedrig. Wesentlich für die Größe des Wirkungsgrades ist der sogenannte ZT- Wert, der die

Werkstoffeigcnschaften im Hinblick auf die Temperaturrandbedingungen berücksichtigt. Der Wirkungsgrad nimmt mit steigendem ZT-Wert zu und strebt einem durch den Carnot- Wirkungsgrad definierten Grenzwert bei unendlich großem ZT zu. Vorzugsweise weist der erfmdungsgemäße thermoelektrische Generator einen ZT-Wert von größer 1.2, vor- zugsweise größer 1.5, auf. Der erfindungsgemäße Th ermo-/S pannun gsum form er ist derart angeordnet, dass dieser die Temperaturdifferenz zwischen der ersten und der zweiten Seite des Torblatts zum Erzeugen elektrischer Energie nutzt, wobei die erste Seite die im Gebäude gelegene Seite des Torblatts und die zweite Seite die außerhalb des Gebäudes gelegene Seite ist. Ein übliches Einzelelemente des Torblatts besteht aus einem metallischen Werkstoff, beispielsweise Aluminium, und ist ein rechteckförmiges Hohlprofil. Deshalb kann der Thermo- /Spannungsumformer im Inneren des Hohlraums des Einzelelements des Torblatts mit seinen thermisch aktiven Flächen (d.h., zwischen einer Wärmequelle und einer Wärmesenke) so angeordnet sein, dass die eine Fläche thermisch leitend mit der entspre- chenden ersten Innenfläche des Torblatts verbunden ist, und dass die andere Fläche thermisch leitend mit der zur ersten Innenfläche gegenüberliegenden zweiten Innenfläche des Torblatts verbunden ist. Dabei ist die erste Innenfläche des Hohlprofils vorzugsweise in Richtung der Gebäudeaußenseite und die zweite Innenfläche des Hohlprofils in Richtung der Gebäudeinnenseite oder umgekehrt angeordnet, da dort der größte Temperaturunter- schied herrscht, wodurch die Energiewandlungseffizienz des E nergi eum fo rm er s verbessert wird. So wird die übliche Einbauposition eines erfindungsgemäßen Tors als Gebäudeabschluss oder alternativ auch als Trennung zu einem Kühllager vorteilhaft ausgenutzt, um ausreichend Leistung für eventuelle permanente Verbraucher in der Torblatteinrichtung mittels eines Thermo- /Spannungsumformer zur Verfügung stellen zu können, da die durchschnittlichen Energieerzeugungswerte des Energieumformers (über längere Zeiträume gemittelt) vorabgeschätzt werden können.

Weiter kann die Torblatteinrichtung zumindest eine Sensoreinheit aufweisen. Damit kann eine„intelligente" Torsteuerung umgesetzt werden, wobei das Tor bzw. die Torsteuereinrichtung und/oder die To rbl attei nri chtung intelligent auf die jeweiligen Umwelt- und/oder Einsatzbedingungen reagieren kann. So sind entsprechende beispielhafte Weiterbildungen betreffend eine intelligente Torsteuerung nachstehend näher erläutert.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann das Torblatt ein Abschlusselement aufweisen, wobei die Sensoreinheit einen Kollisionssensor aufweist, der im Absehlusselemcnt angeordnet ist. Ein erfindungsgemäßes Abschlusselement ist an dem Ende des Torblatts, das in geschlossener Position am bodennächsten ist, ausgebildet. Dies kann beispielsweise die unterste (oder letzte) Lamelle des Torblatts, das sogenannte Abschlussschild sein. Das Abschlusselement ist häufig mit einem Hohlraum ausgebildet. Erfindungsgemäß kann ein Kollisionssensor in einem derartigen Hohlraum des Abschlusselements angeordnet sein.

Derartige Kollisionssensoren können feststellen, ob das Torblatt eine Kollision beziehungsweise einen Zusammenstoß erfahren hat, also, ob das Torblatt„gecrasht" wurde. Folgen eines solchen Zusammenstoßes können sein, dass Personen und/oder Objekt schützende Maßnahmen zu ergreifen sind. Kollisionssensoren können aber auch bevorstehende Kollisionen detektieren (beispielsweise kapazitiv) und damit Kollisionen verhindern helfen.

Dies führt zu geringeren Ausfall- und Standzeiten des Tors und damit zu einem optimierten Betrieb.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wird der Kollisionssensor erfassen, ob das Torblatt einen Zusammenstoß mit einem Hindernis hatte. Anschließend überträgt die Torblatteinrichtung im Falle eines Zusammenstoßes die Information über den Zusammenstoß an die Torsteuereinrichtung, wodurch die Torsteuereinri chtung geeignet reagieren kann.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann das Torblatt eine mechanische oder elektrische Verriegelung aufweisen und die Sensorcinheit einen Verriegelungssensor auf- weisen, der den Verriegeiungszustand der mechanischen oder elektrischen Verriegelung erfasst.

Das Torblatt kann zwischen einem nicht-verriegeltem Zustand und einem verriegeltem Zustand wechseln. Die Verriegelung kann von einer Person manuell mit Hilfe eines Schlüssels aber auch elektrisch durchgeführt werden. Nach der Verriegelung des Torblatts ist üblicherweise eine Ansteuerung der Antriebsvorrichtung des Torblatts nicht mehr möglich. Die Verriegelung schützt etwa den durch das Tor getrennten Raum vor unbefugten Zugri ffen.

Ein Verriegelungssensor kann den Zustand der mechanischen Verriegelung erfassen. Die Erfassung ist über eine Reihe von Signalen, wie beispielsweise optische oder piezoelektrische Signale möglich. Die zuverlässige Funktion des Verriegelungs- sensors muss in allen Situationen zur Verfügung stehen. In Notfal 1 Situationen, wie einem Brand fall, ist die zuverlässige Funktion des Vcrriegelungssensors sicherhcitsrelcvant . Der Verri egel ungssensor ist als Teil der elektrisch autarken Torblatteinrichtung ausgebildet. Damit ist die Versorgung des Verriegelungssensors unabhängig von einer externen Versorgung. Durch diese unabhängige Versorgung durch den Energieum former in der Torblatteinrichtung selbst können externe Fehlerquellen, wie Kabelbrüche oder Manipulationen, vermieden werden. Durch die besondere Eigenschaft des Energieumfor- mcrs und den elektrisch autarken Betrieb der Torballeinrichtung können zudem Ausfälle einer Stromversorgung, wie sie beispielsweise bei leeren Batterien vorkommen, ausgeschlossen werden. Somit verbessert sich die Zuverlässigkeit des Tors.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann die Sensoreinheit Temperatur- sensoren, welche die Temperaturdi fferenz zwischen der ersten und der zweiten Seite des Torblatts erfassen, und/oder Außentemperatursensoren und/oder Beschleunigungssensoren zur Erfassung der Bewegungsrichtung des Tors und dessen Beschleunigung aufweisen. Als Temperatursensoren können beispielsweise Bauteile, die je nach Temperaturänderung ihren Widerstand verändern, verwendet werden. Beispiele für derartige Temperatursensoren sind ein Thermistor oder ein PTI OO-Sensor. Häufig sind die bei Industrietoren verwendeten Lamellen thermisch isoliert ausgeführt. Dadurch ist ein einfaches Abgreifen der Temperatur an den gegenüberl i egenden Metallseiten innerhalb einer Lamelle möglich. Da Metall regelmäßig gut wärmeleitend ist, können die Umgebungstemperaturen genau er las st werden. Werden an der nach außen liegenden Seite in einer Lamelle sowie an der nach innen liegenden Seite in einer Lamelle die Temperaturen er- fasst, kann hieraus eine Temperaturdifferenz zwischen der ersten und zweiten Seite des Torblatts berechnet werden. Dies erlaubt Rückschlüsse beispielsweise über die Qualität der thermischen Isolation durch das Tor oder dessen Öff ungszustand. Je nach Tempe- raturdifferenz kann die Torstcucrung also Rückschlüsse über den tatsächlichen Öffnungszustand ziehen und so kann die Torsteuerung entsprechende Programmroutinen ausführen. Beispielsweise kann die Torsteuerung erf assen, dass sich das Positioniersystem "verzählt" hat bzw. falsch positioniert ist, wenn die Temperaturdifferenz zu klein ist, d.h., das Tor offen ist, obwohl es vollständig geschlossen sein sollte. In diesem Falle können ent- sprechende Gegenmaßnahmen, beispielsweise entsprechende Hinweise an das Wartungspersonal, eingeleitet werden.

Alternativ kann die Temperatur auch nur an einer Seite des Torblatts erfasst werden. Beispielsweise kann zumindest ein Außentemperatursensor an der nach außen liegenden Seite in der Lamelle zur Erfassung der Außentemperaturen ) vorgesehen sein.

Ebenso kann zusätzlich oder alternativ zu oben genannten Temperatursensoren ein Beschleunigungssensor an der Torblatteinrichtung angeordnet sein. Der Beschleunigungssensor erfasst eine Beschleunigung des Torblatts und kann somit die Bewegung des Torblatts nachvollziehen. Die Beschleunigungserfassung erfolgt meist mit Hilfe einer Testmasse. Je nach der auf die Testmasse wirkenden Trägheitskraft kann die Beschleunigung berechnet werden. Beispielsweise kann eine durch die Trägheitskraft der Testmasse erzeugte dynamische Druckschwankung durch piezokeramische Sensorplatten erfolgen, welche die Druckschwankung in elektrische Signale umwandeln. Weiter können auch Dehnungsmessstreifen sowie Beschleunigungssensoren ohne Testmasse, wie ein Ferraris-Sensor, Anwendung finden. Die Beschleunigung des Torblatts ist ein Indikator für den Gesamtzustand des Tors, beispielsweise für den Zustand der Rollen eines Rolltors, und kann ausgewertet werden, um Verschleißerscheinungen bei dem Tor zu erkennen. Im Detail lässt die von dem Torblatt erreichte und sensorisch erfasste Bcschleu- nigung Rückschlüsse über den Gesamtzustand des Tors zu. Ursache für einen zu geringen Beschlcunigungswert könnte ein beschädigtes Tor sein, das nur unzureichend instandgesetzt wurde. Ebenso könnte der Rollmechanismus eines Rolltors beschädigt sein, wodurch das Torblatt verklemmt. Denkbar ist auch ein Verbrauch der Schmiermittel in den seitlichen Führungen, was zu einem größeren Widerstand der Bewegung des Torblatts und demzufolge zu einem Schleifen der Torblatts führt.

Alle der oben genannten Sensoren können in der Torblatteinrichtung selbst angeordnet sein. Diese kompakte Bauweise ist nicht nur platzsparend, durch den Einbau der Temperatursensoren sowie des Beschleunigungssensors innerhalb einer Lamelle sind diese zudem vor äußerer Krafteinwirkung geschützt. Die Funktion der Sensoren kann damit zuverlässig gewährleistet werden.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann die durch die Temperatursensoren gemessene Temperaturdi fferenz von der Torblatteinrichtung an die Torsteuereinrichtung übertragen werden, welche damit die Dichtigkeit des Tors beziehungsweise die Qualität des Abschlusses des Gebäudes durch das Tor beurteilt.

Durch die beispielsweise an gegenüberliegenden Seiten einer Lamelle angeordneten Temperatursensoren kann durch die thermisch getrennten Lamellen zuverlässig die Umgebungstemperatur an zwei Seiten des Torblatts erfasst werden. Die erfassten Temperaturen können über eine Kommunik ati on/Ü bertragun g zwischen der Sendeeinheit der Torblatteinriehtung an die Empfangseinheit der Torsteuerei nrichtun g übertragen werden. Die Temperaturwerte können anschließend an der Torsteuereinrichtung verarbeitet und eine Temperaturdi fferenz gebildet werden. Auf Basis dieser Temperaturdifferenz kann die Torsteuereinrichtung Rückschlüsse über die Dichtigkeit des Tors ziehen.

Beispielsweise kann die Temperaturdi fferenz mit zumindest einem statischen oder dynamischen (beispielsweise jahreszeitabhängigen) Schwellwert verglichen werden. Wird der Schwellwert unterschritten und ist das Tor geschlossen, so kann vermutete werden, dass das Tor undicht ist. Umgekehrt kann beispielsweise durch den Vergleich mit dem Schwell wert ermittelt werden, dass das Torblatt tatsächlich nicht vollständig geschlossen ist, obwohl dies der Fall sein müsste. Damit ist ein zusätzlicher Parameter zur Überwachung des Betriebs des Tors verfügbar Mithilfe dieser Überprüfung des Schließzustandes des Tors können Energieverluste, die beispielsweise als Wärmeverluste im Winter entstehen, vermieden werden. Durch die Auswertung derartiger Temperatursensoren können somit unnötige Kosten vermieden werden.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann die durch den Außentemperatursensor gemessene A ußen temperatur durch die Torblatteinrichtung an die Torsteuereinrichtung übertragen werden, welche mittels eines Vergleichs des voreingestellten Schwellwerts mit der gemessenen Außentemperatur zwischen einem Sommer- und einem Winterbetrieb umschaltet, wobei das Tor im Sommerbetrieb nicht vollständig geschlossen wird.

Somit können aus der gemessenen Außentemperatur Rückschlüsse auf die Jahreszeit gezogen werden. Beispielsweise wird die Veränderung der Außentemperatur über einen längeren Zeitraum, etwa mehrere Monate, gespeichert, um so eine Ermittlung der aktuellen Jahreszeit unabhängig von gemessenen Spitzenwerten zuverlässig treffen zu können. Wird etwa ermittelt, dass ein Sommerbetrieb vorliegt, kann die Torsteucreinrich- tung automatisch veranlassen, dass das Torblatt nicht vollständig geschlossen wird. Durch ein nicht vollständig geschlossenes Torblatt kann die Lüftung im Inneren einer Halle unterstützt werden. Hierdurch können die Arbeitsbedingungen im Halleninneren verbessert, sowie Kosten für eine Lüftung reduziert werden. Ein derartiges Tor kann somit die Unterscheidung zwischen Sommer- und Winterbetrieb selbstständig treffen: ein Bedienereingriff zur Umschal tung der Betriebsarten ist somit nicht erforderlich. Ein derartiges Tor kann die Unterscheidung zwischen Sommer- und Winterbetrieb selbstständig treffen, wobei ein manueller Bedienereingriff unnötig wird. Damit werden Arbeitskraftressourcen gespart und nicht nur ein kostensparender Betrieb, sondern auch ein sofortiges Regeln der Torblattöffnung abhängig von Außentemperaturen möglich. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung können die durch den Beschleunigungssensor gemessenen Werte durch die Torblatteinrichtung an die Torsteuereinrichtung übertragen werden, wobei die Torsteuereinrichtung durch einen Vergleich der Beschleunigungswerte mit zumindest einem voreingestellten ersten Beschleunigungsschwellwert beurteilt, ob das Tor beschädigt beziehungsweise verschlissen ist.

Die von dem Torblatt erreichte und sensorisch erfasste Beschleunigung lässt also Rückschlüsse auf den Gesamtzustand des Tors zu. Ursache für einen zu geringen Beschleunigungswert könnte ein beschädigtes Tor sein, das nur unzureichend instand gesetzt wurde. Ebenso könnte der Rollmechanismus eines Rolltors beschädigt sein, wodurch das Torblatt verklemmt. Denkbar ist auch ein Verbrauch der Schmiermittel in den seitlichen Führungen, was zu einem größeren Widerstand der Bewegung des Torblatts und demzufolge zu einem Schleifen der Torblatts führt.

Kann eine solche Beschädigung beziehungsweise ein solcher Verschleiß des Tors erfasst werden, können entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Beispielsweise können durch die Torsteuereinrichtung Wartungshinweise ausgegeben werden. Dadurch können weiterfressende Schäden am Torblatt vermieden werden, welche zu weiteren Standzeiten des Torblatts führen würden.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung können die durch den Beschleunigungssensor gemessenen Werte durch die Torblatteinrichtung an die Torsteuereinrichtung übertragen werden, wobei die Torsteuereinrichtung durch einen Vergleich der Beschleunigungswerte mit zumindest einem voreingestellten zweiten Beschleunigungsschwellwert beurteilt, ob unzulässige Benutzereinstcllungen vorgenommen worden sind.

Durch einen Vergleich des gemessenen Beschleunigungswertes mit einem zweiten voreingestellten Beschleunigungswert kann beispielsweise die Geschwindigkeitseinstellung der maximal zulässigen Torblattgeschwindigkeit überprüft werden. Durch diesen Vergleich können solche unzulässige Geschwindigkeitseinstellungen identifiziert werden, welche beispielsweise zu einem Überspringen von Antriebsriemen führen können, was ein Sicherheitsrisiko darstellt. Der vorangestellte zweite Beschleunigungswert kann zuvor durch Experimente oder Simulationen unter Berücksichtigung von Sicherheitsfaktoren vorab ermittelt / errechnet werden. Zu hohe Geschwindigkeiten des Torblatts wirken sich auch auf die Lebensdauer des Tors aus. Demnach führen zu harte Bremsraten, beziehungsweise zu schnelle Abbremsvorgänge, zu einem erhöhten Verschleiß der Bauteile. Durch ein Erfassen der aktuellen Beschleunigung und einen Vergleich mit einem voreingestellten zweiten Beschleunigungsschwellwert kann daher die Ausfallwahrscheinlichkeit des Tors reduziert und ein optimierter Betrieb des Tors gewährleistet werden.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung könne die durch den Beschleunigungssensor gemessenen Werte durch die Torblatteinrichtung an die Torsteuereinrichtung übertragen werden, wobei die Torsteuereinrichtung durch einen Vergleich der Beschleu- nigungswerte mit zumindest einem voreingestellten dritten Beschleunigungsschwellwert beurteilt, ob das Tor abstürzt oder nicht.

Durch einen Ausfall eines Sicherungselementes oder eine falsche Steuercingabe kann es vorkommen, dass das Tor unkontrolliert herabfällt. Ein derartiges Abstürzen stellt für Objekte besonders aber für Personen eine Gefahr dar. Durch einen Vergleich der durch den Beschleunigungssensor erfassten Beschleunigung mit einem voreingestellten dritten Beschleunigungsschwellwert kann ein Abstürzen des Torblatts erkannt werden.

Wird ein Abstürzen des Torblatts erkannt, können weiter Gegenmaßnahmen einge- leitet werde. Beispielsweise kann ein NOT-STOPP Mechanismus ausgelöst werden. Dabei veranlasst die Torsteuereinrichtung etwa, dass die Antriebseinrichtung die Bewegung des Torblatts sofort anhält und die aktuelle Position beibehält. Durch eine derartige Absturzsicherung können Personen- und Objektuni alle verhindert werden. Die Torsteuereinrichtung kann aber auch autark beziehungsweise selbstständig agieren, beispielsweise durch eine Aktoreinheit innerhalb des Abschlussschildes oder bei einem Anwendungsfall der notfallgemäßen Abbremsung beziehungsweise dem NOT- STOPP des Torblatts. Eine Realisierung dieser notfallgemäßen Abbremsung könnte per durch Federn mechanisch vorgespannte Bolzen erfolgen, welche im Notfall durch Entriegeln in die Zargen eingreifen und dort zur Verrastung und somit zum sofortigen Stopp des frei fallenden Torblatts führen. Diese Bolzen werden vorzugsweise beidseitig am Torblatt benachbart zu den Torbl attführungen montiert.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann das Tor ferner eine Energiespeichereinheit zum Speichern der vom Energi cum f o rm er erzeugten elektrischen Energie; und/oder eine Energien) anagem entei nhei t zum Verwalten vom Energieuniformer erzeugten Energie; und/oder eine Recheneinheit, wobei die Recheneinheit optional eine Signalverarbeitungseinheit aufweist; und/oder vorzugsweise zumindest eine Aktoreinheit aufweisen.

Ein Spcicherelement im Sinne der Erfindung speichert die vom Energieumformer erzeugte elektrische Energie, so dass diese auch in Phasen zur Verfügung steht, in denen der En ergi eum form er keine Energie umwandelt. Als Speicherelement können elektrochemische Kondensatoren wie Superkondensatoren, auch als„Goldcaps" bezeichnet, verwendet werden.

Eine erfindungsgemäße Energiemanagementeinheit verwaltet die vom Energieumformer erzeugte Energie derart, dass je nach Bedarf und Ladezustand das Speicherelement mit der erzeugten elektrischen Energie vom Energieumformer geladen wird. Entsprechend kann die Energiemanagementeinheit Verbraucher zu- oder abschalten.

Eine erfindungsgemäße Recheneinheit der Torblatteinrichtung wandelt die sensorisch erfassten physikalischen Größen in betriebsrelevante Parameter um. Beispielsweise wird der Widerstand eines PTl OO-Temperatursensors beziehungsweise die gemessene Spannungsdi ferenz in eine Temperatur mit der Einheit Grad Celsius umgerechnet. Im Hinblick auf einen Beschleunigungssensor kann die Recheneinheit beispielsweise nur den Spitzenwert der Beschleunigung herausfiltern und diesen an die Torsteuereinheit übertragen, um Energie zu sparen. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann die Torblatteinrichtung, bestehend aus den Komponenten des Energieumformers, der Energiemanagementeinheit, der Ener- gi espei eher ei nhei t, der Recheneinheit, der Sensoreinheit und der optionalen zumindest einen Aktorcinheit eine energetisch autarke Systemeinheit ausbilden, wobei die umge- wandelte und gespeicherte Energie zum Betreiben dieser Komponenten verwendet wird, ohne, dass eine externe Energiezufuhr erforderlich ist. Diese Systemeinheit kann vorzugsweise eine eigenständige beziehungsweise selbstständige Regel schleife oder Reaktionssystematik aufweisen, welche unabhängig von weiteren Komponenten außerhalb des Torblatts tätig ist.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann die Torblatteinrichtung mit der zumindest einen Aktoreinheit auf eine von den Sensoren gewonnene Information auch ohne ein Zusammenwirken mit der Antriebseinheit (d.h., selbstständig) eine Aktion ausführen. Die zumindest eine Aktoreinheit kann dabei beispielsweise eine LED-Anzeige, einen Magnetauslöser, oder einen kleinen elektrischen Stellmotor bilden. Durch diese in sich energetisch autarke und selbstständig agierende Einrichtung wird die Unabhängigkeit von externen Einflüssen erhöht, wodurch der Einfluss von externen Störeinflüssen auf die Ausführbarkeit bestimmter, durch die zumindest eine Aktoreinheit erreichter, Aktionen minimiert und somit die Zuverlässigkeit und Sicherheit des Systems erhöht wird. Bei- spielsweise werden Funkstörungen unerheblich und Reaktionszeiten kürzer.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann die Torblatteinrichtung eine integrierte Baugruppe ausbilden und/oder die Torblatteinrichtung in einem Abschlusselement des Torblatts angeordnet sein.

Erfindungsgemäß besteht die integrierte Baugruppe aus zumindest einer Sensoreinheit, dem Energicumformer sowie einer zweiten Sende- und Empfangseinheit beziehungsweise zumindest einer Aktoreinheit. Durch einen integrierten Aufbau dieser Elemente bildet die Torbl attei nri chtung eine kompakte Systembaugruppe. Durch das inte- giierte Anordnen aus zumindest diesen drei beziehungsweise zumindest vier Elementen kann die Torblatteinrichtung elektrisch autark fungieren. Hierdurch sind nur geringe Übertragungswege beziehungsweise Leitungslängen im Torblatt notwendig, wodurch die Fehleranfälligkeit der Torblatteinrichtung reduziert werden kann.

Des Weiteren kann die oben genannte autarke und selbstständige Einheit ein ab- stürzendes Torblatt detektieren und entsprechende NOT-STOPP Sequenzen einleiten. Dies kann vorzugsweise durch selbstständiges Aktivieren, von beispielsweise mechanisch vorgespannten Bolzen, welche von der Torblatteinrichtung direkt und autark entriegelt werden und somit den Absturz des Torblatts verhindern beziehungsweise stoppen, realisiert werden.

Weiter kann die gesamte Torblatteinrichtung zudem in einem Abschlusselement des Torblatts angeordnet sein, also dort, wo beispielsweise auch die Kollisionssensoren angeordnet sind.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann die Torsteucreinrichtung ortsfest angeordnet sein und/oder die erste Kommunikationseinheit eine erste Sende- und Empfangseinheit umfassen; und die zweite Kommunikationseinheit eine zweite Sende- und Empfangseinheit umfassen.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann die Torblatteinrichtung den Ver- riegelungszustand der mechanischen oder elektrischen Verriegelung an die Torsteuereinrichtung übertragen.

Auf Basis der übertragenen Informationen über den mechanischen Verriegelungszustand kann die Torsteuereinrichtung die Antriebseinrichtung zum Bewegen des Tor- blatts ansteuern. Überträgt die zweite Sende- und Empfangseinheit etwa ein Signal, dass das Torblatt mechanisch oder elektrisch verriegelt ist (beispielsweise mittels eines Kippschalters am Tor), kann die Antriebseinrichtung in einen Ruhezustand versetzt werden. Damit wird die Antriebseinrichtung nicht aktiv, wenn das Tor mechanisch verriegelt ist. Gemäß einem anderen Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren für ein Tor, insbesondere ein schnelllaufendes Industrietor vorgesehen, das ein Umwandeln von nicht elektrischer Energie in elektrische Energie mittels eines Energieumformers einer in einem Torblatt des Tors angeordneten Torblatteinrichtung; ein Speichern der elektrischen Energie in einem Speicherelement der Torblatteinrichtung; ein Erfassen von zumindest einer physikalischen Größe durch eine Sensoreinheit der Torblatteinrichtung basierend auf der gespeicherten elektrischen Energie; und ein Übertragen der erlassten physikalischen Größe durch eine Sendeeinheit der Torblatteinrichtung an eine (vorzugsweise ortsfeste) Torsteuereinrichtung, welche zum Ansteuern einer Antriebseinrichtung des Tors vorgesehen ist, aufweist.

Der in der Torblatteinrichtung angeordnete Energieumformer wandelt aus der Um- gebung als nicht elektrische Energie frei verfügbare Energie in elektrische Energie. Da der Energi eum form er im Torblatt angeordnet ist, stehen ihm beispielsweise die Bewegungsenergie des Torblatts oder auch eine Tempera turdi ferenz zwischen einer ersten und einer zweiten Seite des Torblatts zur Verfügung. Ein ebenso in der Torb 1 attei nri chtung angeordnetes Speicherelement speichert anschließend die durch den Energieumfonner erzeugte elektrische Energie. Das Speicherelement ist in unmittelbarer Nähe zu dem Energi eum form er angeordnet.

Da der Energieumformer, das Speicherelement, die Sensoreinheit sowie die Sende- und Empfangseinheit Elemente der Torbl attei nri ch tung sind, sind diese benachbart zueinander angeordnet. Damit finden die einzelnen Schritte des Verfahrens in strukturell aneinander angeordneten Elementen statt. Daraus ergibt sich eine Synergie zwischen Ablauf und Anordnung. Das Verfahren realisiert die gleichen Vorteile, welche vorstehend in Bezug auf das Tor beschrieben worden sind.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist die erfasste physikalische Größe zumindest eine Temperatur an dem Torblatt und/oder eine Beschleunigung des Torblatts und/oder eine Position eines mechanischen Elements, die Aufschluss über den Verriegelungszustand des Tors gibt.

Die erfasste physikalische Größe ist eine Größe, welche Aufschluss über einen Zustand des Tors gibt. Sie hilft dabei sicherheitskritische oder funktionsrelevante Parameter des Tors zu überprüfen, die für einen zuverlässigen und optimierten und schließlich kostensparenden Betrieb notwendig sind, so wie dies vorstehend in Bezug auf die entsprechenden Einrichtungen am Tor beschrieben worden ist. Gemäß einem anderen Aspekt der Erfindung wird die Verwendung eines Energieumformers zur Umwandlung von nicht elektrischer Energie in elektrische Energie zur Energieversorgung einer in einem Torblatt eines Tors angeordneten Torbl attei nri chtung mit einer Sensoreinheit zum Erfassen zumindest einer physikalischen Größe offenbart. Vorstehend wurde ein Tor beschrieben, welches eine intelligente und elektrisch vollständig autarke Torb l attei nri chtung aufweist. Damit ist eine Fremdversorgung der Torblatteinrichtung, beispielsweise über Kabel, überflüssig.

Die erfmdungsgemäße Torblatteinrichtung erlaubt es, in einer zuverlässigen Art und Weise vorteilhafte sensorische Funktionen auszuführen, welche den Betrieb des Tors optimieren bzw.„intelligent" ausgestalten.

Gemäß einem anderen Aspekt der Erfindung können alle vorstehend erläuterten Funktionen der Torblatteinrichtung und der Torsteuereinrichtung auch mittels einer Fremdversorgung oder mittels der Unterstützung durch Fremdversorgung, d.h., nicht energetisch autark, erfolgen. Beispielsweise kann die Torblatteinrichtung eine Batterie, eine induktive Fremdversorgung oder eine Versorgung mittels Schleppkabel aufweisen.

Gemäß diesem anderen Aspekt der Erfindung ist ein Tor, insbesondere ein schnell- laufendes Industrietor vorgesehen, aufweisend ein Torblatt, welches in seitlichen Führungen geführt ist, und welches eine Toröffnung abdeckt, und welches eine erste und eine zweite Seite aufweist; und eine Antriebseinrichtung zum Bewegen des Torblatts zwischen einer Öffnungs- und Schließstellung; und eine Torsteuereinrichtung zum Ansteuern der Antriebseinrichtung, wobei die Torsteuereinrichtung eine erste Kommunikationseinheit aufweist; eine in dem Torblatt angeordnete Torblatteinrichtung; und zumindest eine Aktoreinheit, wobei die Torblatteinrichtung das Folgende aufweist: zumindest eine Sen- soreinheit zum Erfassen zumindest einer physikalischen Größe; und eine zumindest teilweise externe Energieversorgung; und eine zweite Kommunikationseinheit, wobei die erste und die zweite Kommunikationseinheit miteinander drahtlos kommunizieren. Die Torsteuereinrichtung und/oder die Torblatteinrichtung beinhalten zumindest eine Funktionalität (siehe beispielsweise die vorstehenden Erläuterungen), welche eine intelligente Torsteuerung realisiert.

Dabei wird vorzugsweise mittels der zumindest einen Sensoreinheit zumindest eine physikalische Größe erfasst, welche durch die Torsteuereinri chtung und/oder die Torblatteinrichtung weiterverarbeitet wird/werden, wobei dies eine entsprechende Reaktion der Aktoreinheit und/oder der Torsteuereinrichtung verursacht.

Das erfindungsgemäße Tor wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der Figuren der Zeichnung näher erläutert: Es zeigt:

Fig. 1 eine Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Rolltors 1 ;

Fig. 2 eine Prinzipdarstellung eines Steuersystems für ein Tor, aufweisend eine Torblatteinrichtung 20, eine Torsteuereinrichtung 5, sowie eine Antriebseinrichtung 4;

Fig. 3 eine Prinzipdarstellung von Baugruppen der in Fig. 1 dargestellten elektrischen Torblatteinrichtung 20;

Fig. 4 einen Energi eum form er 21 gemäß einem Aspekt der Erfindung;

Fig. 5 einen Energieumformer 21 gemäß einem anderen Aspekt der Erfindung;

Fig. 6 einen Energi eum form er 21 gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung. Fig. 1 zeigt eine Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Rolltors 1. Gemäß der Darstellung in Fig. 1 weist das Rolltor 1 ein Torblatt 2 auf, welches in seitlichen Führungen 3 gehalten wird und eine Mehrzahl von Lamellen 12 umfasst, welche sich senkrecht zu den Führungen 3 über eine Toröffnung erstrecken.

Das Torblatt 2 kann zudem Scharnierbänder 14 aufweisen, welche eine Mehrzahl von Seharniergliedern umfassen. Jeweils zwei einander zugeordnete Scharnierglieder können dabei durch ein quer zu den seitlichen Führungen 3 verlaufendes Versteifungsprofil derart miteinander verbunden sein, dass die Scharnierbänder 14 mit den Verstei- fungsprofiien ein stabiles, abwinkelbares Gerüst bilden.

Alternativ zu den Lamellen 12 kann das Torblatt 2 Segmente umfassen, welche, ohne eingerollt zu werden, in einem Schienensystem oberhalb des Tors 1 , beispielsweise an einer Decke, geleitet werden können. Weiter kann das Torblatt 2 als Torbehang aus flexiblem PVC (Polyvinylchlorid) mit einer Abschlussleiste ausgebildet sein. Bei Verwendung von Acrylglas kann das Torblatt 2 auch durchsichtig ausgestaltet sein. Da das Tor 1 als Innen- oder Außentor ausgebildet sein kann, kann das Torblatt 2 auch Fenster oder Türen umfassen. Ferner weist das Torblatt 2 ein Abschlusselement 7 auf, welches bodenseitig mit einer Gummidichtung oder dergleichen versehen ist. Das Abschlusselemcnt 7 sowie die Scharnierglieder sind dabei koaxial zu Schwenkachsen der Schamierglieder verschwenkbar. In dem Abschlusselement 7 befindet sich eine Torblatteinrichtung 20. Das Torblatt 2 wird über einen Motor 10 der in Fig. 1 dargestellten Antriebseinrichtung 4, der die Motorleistung mittels einer Antriebswelle in an sich bekannter Weise überträgt, angetrieben. Die Motorleistung ist dabei derart dimensioniert, das sich das Rolltor 1 schnell (> 1 m/s, vorzugsweise > 2 m/s) öffnen und schließen kann. Befindet sich das Rolltor 1 in dem geschlossenen Zustand, so ist das Abschlusselement 7 mit einem bodenseitigen Element des Rolltors 1 in Kontakt. In diesem Zustand ist die thermisch trennende Wirkung beziehungsweise die Dichtheit des Rolltors 1 am größten, so dass ein Luftaustausch zwischen der ersten und der zweiten Seite des Rolltors 1 weitgehend oder vollständig unterbunden wird. Im vollständig geöffneten Zustand ist die von dem Rolltor 1 freigegebene Fläche der Toröffnung maximal. Das Rolltor 1 kann aber auch, entsprechend der Programmierung der Torsteuerei nri chtung 5, jeden anderen Zustand zwischen dem geschlossenen und geöffneten Zustand annehmen. Die Torsteuereinrichtung kann dabei ein Bedienelement oder ein Bedienfeld 51 aufweisen, mittels welchem ein Nutzer die Torsteuereinrichtung 5 bedienen kann. Fig. 2 zeigt eine Prinzipdarstellung eines Systems aus der elektrischen Torblatteinrichtung 20, der Torsteuereinrichtung 5 sowie der Antriebseinrichtung 4. Die Torblatteinrichtung 20 ist dabei wie in Fig. 1 gezeigt in dem Torblatt 2 angeordnet.

Die Antriebseinrichtung 4 sowie die Torsteuereinrichtung 5 können ortsfest und benachbart zu dem Torblatt 2 angeordnet sein. Die Kommunikation zwischen der Torblatteinrichtung 20, der Torsteuereinrichtung 5 sowie der Antriebseinrichtung 4 kann über Funk bi- oder unidirektional erfolgen. Ist die Kommunikation zwischen Torblatteinrichtung 20 und Torsteuereinrichtung 5 unidirektional, dargestellt durch den Pfeil a) in Fig.2, so ist die Torblatteinrichtung 20 als Sendeeinheit und die Torsteuereinrichtung 5 als Empfangseinheit ausgebildet. Erfolgt die Kommunikation zwischen Torblatteinrichtung 20 und Torsteuereinrichtung 5 bidirektional, in Fig. 2 dargestellt durch die Pfeile a) und b), so sind sowohl die Torblatteinrichtung 20 als auch die Torsteuereinrichtung 5 als Sende- und Empfangseinheit ausgebildet. Dabei werden mit Hilfe der Sensoreinheit 25 erfasste Parameter über die Sende- und Empfangseinheit 241 der Torblatteinrichtung 20 zu der Sende- und Empfangseinheit der Torsteuereinrichtung übertragen.

Die Signalübertragung zwischen der ersten und zweiten Sende- und Empfangseinheit 241 , ein Beispiel einer Kommunikationseinheit, kann über eine bidirektionale Funk- strecke erfolgen. Beispielsweise kann die Kommunikation/Übertragung mit Bluetooth etwa über die Protokolle Baseband, L2CAP, oder LMP erfolgen. Nach Identifizierung der ersten beziehungsweise zweiten Sende- und Empfangseinheit 241 über die jeweilige 48-Bit Adresse erfolgt die Datenübertragung über Datenpakete. Als Schnittstelle zu den Mikrocontrollereinheiten kann beispielsweise die serielle Schnittstelle RS-232 oder auch der I2C-Bus verwendet werden.

Wie vorstehend erläutert kann die Signalübertragung beziehungsweise Kommuni- kation über eine unidirektionale Funkstrecke erfolgen. Dabei ist an der Torsteuereinrichtung 5 nur eine Empfangseinheit vorgesehen, während an der Torblatteinrichtung nur eine Sendeeinheit vorgesehen ist. Es kann eine unidirektionale Datenübertragung für bestimmte Anwendungen ausreichend sein. Auch ist diese Art der Datenübertragung im Vergleich zur bidirektionalen Datenübertragung energiesparend, da seitens der Torblatt- einrichtung 20 keine Energie für die Bereitschaft zum Empfang beziehungsweise für einen Empfang von Daten verbraucht wird.

Mit der Torsteuerei nri chtung 5 können mehrere Einrichtungen verbunden sein, wie beispielsweise ein Öffnungsschalter, eine Fernbedingung, oder weitere Sensoren, die den Toröffnungsbereich erfassen. Die Torsteuereinrichtung 5 berücksichtigt die Informationen beziehungsweise betriebsrelevante Parameter, welche von den weiteren Einrichtungen empfangen werden, und steuert die Antriebseinrichtung 4 derart an, dass diese das Rolltor 1 entsprechend dem gewünschten Betriebsmodus öffnet oder schließt. Neben diesen Informationen erhält die Torsteuereinrichtung 5 weitere betricbsrele- vante Parameter von der Torblatteinrichtung 20. Diese betriebsrelevanten Parameter werden von der Torsteuereinri chtung 5 ebenso bei der Anstcuerung der Antriebseinrichtung 4 berücksichtigt. Die Verbindung zwischen Torsteuereinrichtung 5 und Antriebseinrichtung 4 kann sowohl über Kabel als auch kabellos, beispielsweise wie oben dargestellt über Funk, erfolgen. Die Antriebseinrichtung 4 treibt abhängig von den empfangenen Befehlen das Torblatt 2 an. Wird beispielsweise über die Sensoreinheit 25 ein verriegelter Zustand der Torblatteinrichtung 20 erfasst, übermittelt die zweite Sende- und Empfangseinheit 241 ein Signal, das diesen Zustand anzeigt, an die erste Sende- und Empfangseinheit. Die Torsteuereinrichtung 5 verarbeitet dieses Signal und steuert die Antriebseinrichtung 4, solange der verriegelte Zustand besteht, nicht mehr an.

Fig. 3 zeigt eine Prinzipdarstellung der funktionalen Baugruppen der in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellten elektromechanischen Torblatt einrichtung 20. Die Torblatteinrichtung 20 weist einen Encrgieumformer 21 , eine Energiemanagementeinheit 22, eine Energiespeichereinheit 23, eine Recheneinheit 24 sowie die Sensoreinheit 25 auf.

Der erfindungsgemäße Energieumformer 21 kann beispielsweise die mechanische Energie des Torblatts 2 in elektrische Energie umwandeln, um damit die elektrischen Verbraucher in der Torblatteinrichtung 20 zu versorgen. Mögliche Ausgestaltungen des Energieumformers 21 werden unten im Detail beschrieben. Bei einem Öffnung- und/oder Schließvorgang kann der Encrgieumformer 21 ausreichend Leistung für einen zumindest rudimentären Betrieb der Verbraucher erzeugen. Beispielsweise ist es so möglich einige 10 mW Leistung zu erzeugen, was für den Betrieb von entsprechenden Low-Power-Kom- ponenten ausreichend ist. Über die Energiemanagementeinheit 22 geregelt, kann die vom Energieumformer 21 erzeugte Leistung zum Laden der Energiespeichereinheit 23 und/oder zum Versorgen der Verbraucher verwendet werden.

Die erfindungsgemäße Energiemanagementeinheit 22 fungiert als Schnittstelle zwischen En ergi eum former 21 , Energi espei cherei nheit 23 und den weiteren in der Torblatteinrichtung 20 enthaltenen elektrischen Verbrauchen. Zudem wandelt die Energi emanagementeinheit 22, üblicherweise mittels einer einfachen elektronischen Schaltung, die vom Energieumformer 21 erzeugte Energie (Spannung, Strom) derart um, dass diese in der Energiespeichereinheit 23 längerfristig gespeichert werden kann. Beispielsweise wird mittels eines Brückengleichrichters die vom Energieumformer 21 erzeugte Wechselspannung in eine Gleichspannung umgewandelt. Dabei ist die Energiemanagementeinheit 22 derart ausgelegt, dass diese selbst einen hohen Wirkungsgrad aufweist und wenig Energie verbraucht. Die Energiespeichereinheit 23 ist vorzugsweise ein Kondensator mit einer großen Kapazität (zumindest mehrere 10 μΡ), beispielsweise ein„Goldcap" mit zumindest mehreren mF, welcher der Zwischenspeicherung der vom Energieumformer 21 erzeugten elektrischen Energie dient. Die Energiespeichereinheit 23 ist mit der Energiemanagemcn- teinheit 22 verbunden. So soll die Energiespeichereinheit 23 für die Verbraucher der erfindungsgemäßen Torblatteinrichtung 20 Energie zu Zeiten verfügbar machen, bei denen der Energieumformer 21 keine oder zu wenig Energie erzeugt. Die Energi espei cherein- heit 23 weist vorzugsweise eine geringe Selbstentladerate auf, damit die gespeicherte Energie auch über längere Zeiträume zur Verfügung steht und der Wirkungsgrad der Tor- blatteinrichtung 20 groß ist.

Die elektrischen Verbraucher der erfindungsgemäßen Torblatteinrichtung 20 umfassen zumindest eine Recheneinheit 24 sowie die Sensoreinheit 25. Die Recheneinheit 24 weist die zweite Sende- und Empfangseinheit 241 sowie die Signalverarbeitungsein- heit 242 auf. Die Signalverarbeitungseinheit 242 kann über einen Mikrokontroller, etwa einen herkömmlichen 8-Bit-Mikrokontroller, oder alternativ über eine DSP (Digitaler- Signal-Prozessor) umgesetzt werden. Diese Signalverarbeitungseinheit 242 ist vorzugsweise in„ultra-low-power" Technologie ausgeführt. Die Sensoreinheit 25 weist zumindest einen Sensor 251 zum Erfassen einer physikalischen Größe sowie eine S i gnalkondi tion ierungseinhei t 252 auf. Der Sensor 251 er- fasst zumindest einen physikalischen Parameter wie die Außentemperatur oder den Verriegelungszustand des Torblatts 2. Die Signalkonditionierungseinheit 252 kann das von dem Sensor 251 ausgegebene elektrische Signal verarbeiten, etwa filtern oder verstärken. Anschließend können die analogen Werte über einen AD-Wandler zur Verarbeitung in der Recheneinheit 24 in digitale Werte gewandelt werden, im Fall mehrerer erfasster physikalischer Parameter kann die Signalkonditionierungseinheit 252 die elektrischen Signale multiplexen. Fig. 4 und Fig. 5 zeigen je eine Auslührungsform eines Energieumformers 21 , der die mechanische Energie des Torblatts 20 in elektrische Energie wandelt. Der in Fig. 4 dargestellte Energieumformer 21 arbeitet mit Hilfe des Induktionsprinzips. Dazu sind in einem Hohlraum in dem Energieumformer 21 zwei gegenüberliegende Federn 21 1 a und 21 lb angeordnet, welche beide entlang ihrer Mittelachsen, welche in der gleichen Richtung verlaufen, ausgelenkt werden können. Die Federn 21 1 a und 21 lb sind durch Befestigungen 214a und 214b fest mit dem Abschlusselement 7 verbunden.

An den freien bewegbaren Enden der Federn 21 1 a und 21 l b ist ein Magnet 212 befestigt. Damit kann sich der Magnet 212, welcher entlang der Mittelachsen der Federn 21 1 a und 21 1b beweglich aufgehängt ist, sowohl in Richtung der einen Feder 21 1 a als auch in Richtung der anderen Feder 21 l b bewegen. Der Freiheitsgrad f des Magneten 212 ist f = 1 . Dies kann beispielsweise durch eine nicht näher dargestellte Linearführung des Magneten 212 oder durch eine zweiseitige Aufhängung des Magneten 212 erreicht werden. Die Federkonstanten der Federn 21 1 a und 21 1 b sind im Verhältnis zur Masse des Magneten 212 derart ausgelegt, dass diese eine oszillierende (gedämpfte) Schwingung des Magneten 212 erlauben. Wird nun der Energieumformer 21 in einer Richtung beschleunigt, in die der Magnet 212 auslenkbar ist, wird dem oszillierenden System aus Federn 21 1 a, 21 l b und Magnet 212 mechanische Energie zugeführt. Dabei wird das oszillierende System insbesondere auch dann weiterschwingen, wenn die Beschleunigung des Energieumformers 21 geendet hat. Um eine größtmögliche Schwingung des oszillierenden Systems zu erzielen, fallen die Richtungen der Beschleunigungskräfte, welche auf den Energieumformer 21 wirken können, mit den Richtungen zusammen, in denen der Magnet 212 auslenkbar ist. Die erfindungsgemäße Aufhängung des Magneten 212 erlaubt eine lineare Auslenkung desselben. Übereinstimmend ist auch die Bewegung des Abschlusselements 7 über große Bereiche eine lineare Bewegung. Entsprechend ist der Energieumformer 21 derart in dem Abschlusselement 7 angeordnet, dass der Bewegungsfrei heitsgrad (Translations- freiheitsgrad f = 1) des Magneten 212 mit der Öffnungs- und Schließrichtung überein- stimmt. Damit wird der Wirkungsgrad des Energieumformers 21 optimiert. Zudem ist eine Spule 213 in dem Energieumformer 21 derart angeordnet, dass sich der Magnet 212 entlang derer Mittelachse bewegt. So bewegt sich der M gnet 212 zumindest teilweise in der Spule 213 hin und her. Bei einer oszillierenden Schwingung des Magneten 212 wird mittels Induktion elektrische Energie erzeugt, welche am Ausgang des Energieumformers 21 in Form einer Wechsel Spannung zur Verfügung gestellt wird. Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen linearen Energieumformers 21 ist, dass dieser derart an die quasi deterministisch vorhersehbare Bewegung und die damit einhergehenden Beschleunigungskräfte des Torblatts 2 angepasst sein kann, so dass der Wirkungsgrad maximal wird beziehungsweise die Energieausbeute hoch ist. Besonders vor- teilhaft ist es, wenn der Energi eum form er 21 in dem Abschlusselement 7 angeordnet ist, da die Bewegung des Abschlusselements 7, im Vergleich zu anderen Elementen des Torblatts 7, hauptsächlich entlang einer Geraden verläuft. Damit sind die durch die Bewegung des Torblatts 2 auf den Magneten 212 wirkenden Trägheitskräfte parallel zu den durch die Federn 21 1 a und 21 1 b auf den Magneten 212 wirkenden Kräfte. Durch diese Ausrichtung der an dem Magneten 212 angreifenden Kräfte wird die Energieübertragung auf die Federn 21 1 a und 21 1 b optimiert. Damit kann schließlich eine effiziente Encr- gieumwandlung erreicht werden.

Der in Fig. 5 dargestellte alternative Energieumformer 21 arbeitet nach dem piezo- elektrischen Prinzip. In dem Abschlusselement 7 ist ein Befestigungselement 223 angeordnet. An diesem Befcstigungselement 223 ist ein Biegeschwinger 221 , die beiden Biegeschwingerelemente 221 a und 221 b umlassend, mit seinem einem Ende angebracht. Der Biegeschwinger 221 ist vorzugsweise ein piezoelektrisches Element, welches aus dem Stand der Technik bekannt ist. An dem anderen, freien Ende des Biegeschwingers 221 ist eine Masse 222 angebracht. Der Biegeschwinger 221 sowie die Masse 222 sind senkrecht zur Bewegungsrichtung des Torblatts 21 derart angeordnet, dass der Biegeschwinger 221 bei Beschleunigung des Torblatts 2 möglichst effektiv ausgelenkt wird.

Wird das Torblatt 2 geöffnet oder geschlossen, wird der Energieumformer 2 mit dem Torblatt 2 beschleunigt. Durch die der Beschleunigung entgegengesetzte auf die Masse 222 wirkende Trägheitskraft wird der Biegeschwinger 221 aus gelenkt und wiede- rum in eine gedämpfte oszillierende Schwingung versetzt. Dadurch erzeugt der Biegc- schwinger 221 eine Wechselspannung, welche der Energieum form er 21 an seinem Ausgang zur Verfügung stellt.

Der erfindungsgemäße Biegeschwinger 221 ist senkrecht zu der Bewegungsrichtung des Torblatts 2 derart angeordnet, dass er bei einer Beschleunigung des Torblatts 2 seine maximale Auslenkung erreicht. Der Biegeschwinger 221 ist derart angeordnet, dass er im Wesentlichen nur einen translatorischen Freiheitsgrad (f = 1 ) aufweist. Da der Biegeschwinger 221 einseitig eingespannt ist und an seinem freien Ende die Masse 222 angebracht ist, kann diese Masse 222 die Auslenkung des Biegeschwingers 221 noch verstärken. Die Gewichtskraft und der Angriffspunkt der Masse 222 auf dem Biegeschwinger 221 sowie die Auslegung des Biegeschwingers 221 selbst, etwa Länge, Dicke und Elastizitätsmodul, sind derart ausgebildet, dass die erzeugte elektrische Spannung maximal ist.

In Fig. 6 ist ein thermoelektrischer Knergi cum form er 21 dargestellt. Der thermo- elektrische Energieum former 21 weist thermisch leitfähige Zwischenelemente 231 , vorzugsweise Platten 231, zur elektrischen Isolierung sowie zumindest ein Thermoelement 232 auf. Die einander gegenüberliegenden Zwischenelemente 231 oder Platten 231 sind in einer Lamelle derart angebracht, dass die jeweilige Platte 231 mit der jeweiligen Seite der Lamelle des Torblatts thermisch verbunden ist, so dass die Platten 231 jeweils annähernd die Umgebungstemperatur der ersten beziehungsweise zweiten Torseite annehmen kann. Durch das Torblatt 2 werden üblicherweise Räume oder Areale getrennt, die regelmäßig einen Temperaturunterschied aufweisen können. Beispielsweise können die erste Seite und die zweite Seite des Torblatts 2 entsprechend jeweils einer Innen- und Außenseite eines Gebäudes zugewandt sein.

Im Ergebnis herrscht regelmäßig zwischen der zugehörigen Innen- und Außenseite des Torblatts 2 ein Temperaturunterschied ATa. Beispielsweise kann im Halleninneren aufgrund der Hallenheizung eine höhere Umgebungstemperatur vorliegen als außerhalb der Halle, wodurch dann auch die Zwischenelemente beziehungsweise Platten 231 jeweils entsprechende unterschiedliche Temperaturen aufweisen. Das zumindest ein Thermoelement 232 ist weiter zwischen den beiden Platten 231 derart angeordnet, dass die jeweiligen verschiedenen Temperaturniveaus kommuniziert werden, so dass zwischen gegenüberliegenden Flächen des Thermoelements 232 eine Temperaturdi fferenz ATi vorliegt. Als Material werden thermoelektri sehe Materialen mit hohen ZT-Werten, wie Mischkristallreihen aus Bi 2 Te 3 mit Bi 2 Ser, und Sb 2 Te3, verwendet.

Um mehr Spannung zu erzeugen, können mehrere Thermoelemente 232 in Serie geschaltet werden. Folglich kann am Torblatt 2 eine größere Fläche genutzt werden, die sich bei Bedarf über die ganze Breite des Torblatts 2 erstrecken kann. Da die erzeugte Spannung von der Temperaturdifferenz (ATi) sowie der Anzahl der Thermoelemente 232 abhängig ist, eignet sich das Torblatt 2 wegen der vorstehend erläuterten spezifischen Charakteristik für die thermoelektrische Energi egewi nnun g. Die potentiell nutzbare Fläche erstreckt sich über das gesamte Torblatt 2 wodurch eine große Anzahl an Thermoelementen 232 verbaut werden kann, oder auch große Thermoelemente verwendet werden können.

Auch der Einsatzort des Torblatts 2 selbst eignet sich wegen seiner spezifischen Anwendung als Trennelement zwischen verschiedenen Räumen, die meist unterschiedliche Temperaturniveaus aufweisen, besonders für den Einsatz thermoel ektri scher Energieumformer 21 . Damit kann der thermoelektrische Energieumformer 21 das Energiespeicherelement 23 effektiv aufladen, sowie die elektrischen Verbraucher der Torblatteinrichtung 20 mit elektrischer Energie versorgen.

Die Erfindung lässt neben den erläuterten Ausführungsformen und Aspekten weitere Gestaltungsgrundsätze zu. So können einzelne Merkmale der verschiedenen Ausführungsformen und Aspekte auch beliebig miteinander kombiniert werden, solange dies für den Fachmann als ausführbar ersichtlich ist. So können beispielsweise die verschiedenen vorstehend dargelegten Sensoranordnungen /-prinzipiell miteinander kombiniert werden. Die erfindungsgemäße Torblatteinrichtung kann also beispielsweise einen Kollisionssensor und ein Mehrzahl von Temperatursensoren aufweisen.

Auch kann beispielsweise der Energieumwandler einen Lineargenerator und ein Thermoelement aufweisen, womit also die verschiedenen vorstehend erläuterten Prinzipien der Energieumwandlung miteinander kombiniert werden können.

Weiter können alternativ auch andere Mechaniken für den elektromechanischen Energieumformer zum Einsatz kommen. Beispielsweise kann auch ein Dynamo mit einer Achse und mit einer an der Achse exzentrisch befestigten Masse zum Einsatz kommen.

Das erfindungsgemäße Tor, welches vorstehend mit dem Beispiel eines Rolltors erläutert wurde, kann beispielsweise auch ein Falttor oder ein Klapptor sein. So sind erfindungsgemäß alle Tore umfasst, bei denen Torblätter eine definierte Bewegung beziehungsweise einen vorbestimmten Laufweg erfahren.

Die Torblatteinrichtung muss sich zudem nicht im (unteren) Abschlusselcment des Torblatts befinden. So kann die Torblatteinrichtung auch an einer beliebigen anderen Stelle des Torblatts untergebracht sein, beispielsweise in der Mitte.

Grundsätzlich kann die Torblatteinrichtung auch weitere (in Fig. 3 nicht dargestellte) Baugruppen, beispielsweise cnergieverbrauchsarme Anzeigeelemente, aufweisen.

Das in Fig. 1 dargestellte Torblatt kann sich von unten nach oben und umgekehrt bewegen. Erfindungsgemäß sind aber auch Tore umfasst, deren Torblätter sich in andere Richtungen, beispielsweise seitwärts, bewegen können.