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Title:
DOUBLE-CONTACT SWITCH WITH VACUUM SWITCHING CHAMBERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/091096
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a double-contact switch with a first and a second tubular vacuum switching chamber (1, 3); a stationary electrode (4) which is arranged between the first and second vacuum switching chamber and which comprises a first stationary contact (41) that protrudes into the first vacuum switching chamber (1) and a second stationary contact (42) that protrudes into the second vacuum switching chamber (3); a first electrode (11) which is arranged in the first vacuum switching chamber (1), can be moved in said chamber in the axial direction, and comprises a region that supports a contact (12) and is sealed off from the exterior of the first vacuum switching chamber (1) in a gas-tight manner; a second electrode (31) which is arranged in the second vacuum switching chamber (3), can be moved in said chamber in the axial direction, and comprises a region that supports a contact (32) and is sealed off from the exterior of the second vacuum switching chamber (3) in a gas-tight manner; a first contact compression spring (51) for applying a first spring force to the first movable electrode (11) such that the contact (12) of the first electrode (11) is pressed onto the stationary contact (41) protruding into the first vacuum switching chamber (1); and a second contact compression spring (52) for applying a second spring force to the second movable electrode (31) such that the contact (32) of the second electrode (31) is pressed onto the stationary contact (42) protruding into the second vacuum switching chamber (3), the first spring force being measured so as to be smaller than the second spring force.

Inventors:
SCHMITZ GERD (DE)
UEDELHOVEN MARCEL (DE)
MEISSNER JOHANNES (DE)
WOHLANG MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/077006
Publication Date:
June 25, 2015
Filing Date:
December 09, 2014
Export Citation:
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Assignee:
EATON ELECTRICAL IP GMBH & CO (DE)
International Classes:
H01H9/54; H01H33/664; H01H33/14
Foreign References:
JPS4930856U1974-03-16
US3636292A1972-01-18
DE1224806B1966-09-15
DE10315982A12003-11-06
DE19902498A12000-09-07
DE3811833A11989-10-19
DE10157140A12003-05-28
US8471166B12013-06-25
Attorney, Agent or Firm:
EATON IP GROUP EMEA (CH)
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Claims:
Ansprüche

1. Doppelkontakt-Schalter mit einer ersten und einer zweiten röhrenförmig ausgebildeten Vakuumschaltkammer 0, 3), einer feststehenden, zwischen der ersten und zweiten Vakuumschaltkammer angeordneten Elektrode (4) mit einem ersten, in die erste Vakuumschaltkammer (1) hineinragenden Festkontakt (41) und einem zweiten, in die zweite

Vakuumschaltkammer (3) hineinragenden Festkontakt (42), einer in der ersten Vakuumschaltkammer (1) angeordneten und in dieser in axialer Richtung beweglichen ersten Elektrode (11) mit einem, einen Kontakt (12) tragenden Bereich, der gegenüber dem Äußeren der ersten Vakuumschaltkammer (1) gasdicht abgesperrt ist, einer in der zweiten Vakuumschaltkammer (3) angeordneten und in dieser in axialer Richtung beweglichen zweiten Elektrode (31), mit einem, einen Kontakt (32) tragenden Bereich, der gegenüber dem Äußeren der zweiten

Vakuumschaltkammer (3) gasdicht abgesperrt ist, einer ersten Kontaktdruckfeder (51) zum Beaufschlagen der ersten beweglichen Elektrode (11) mit einer ersten Federkraft derart, dass der Kontakt (12) der ersten Elektrode (11) auf den in die erste Vakuumschaltkammer (1) hineinragenden Festkontakt (41) gepresst wird, einer zweiten Kontaktdruckfeder (52) zum Beaufschlagen der zweiten

beweglichen Elektrode (31) mit einer zweiten Federkraft derart, dass der Kontakt (32) der zweiten Elektrode (31) auf den in die zweite Vakuumschaltkammer (3) hineinragenden Festkontakt (42) gepresst wird, wobei die erste Federkraft geringer als die zweite Federkraft bemessen ist.

2. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vakuumschaltkammern (1, 3) als Teilschaltkammern einer Schaltröhre von insbesondere

rotationssymmetrischer, zylindrischer Gestalt ausgebildet sind, wobei die

Teilschaltkammern insbesondere ähnlich oder identisch ausgestaltet sind.

3. Schalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltröhre etwa in ihrer Mitte eine aus einem leitfähigen Material bestehende Trennwand (4) zum Trennen der beiden Vakuumschaltkammern (1, 3) aufweist, die auf ihren beiden Seitenjeweils den ersten Festkontakt (41) bzw. den zweiten Festkontakt (42) so trägt, dass die

Stirnflächen der Festkontakte (41, 42) dem Inneren der jeweiligen

Vakuumschaltkammer (1, 3) und dem den Kontakt (12, 32) tragenden Bereich der beweglichen ersten bzw. zweiten Elektrode (11, 31) zugewandt sind.

4. Schalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltröhre etwa in ihrer Mitte eine Trennwand zum Trennen der beiden Vakuumschaltkammern (1 , 3) aufweist, die derart ausgebildet ist, dass sie als Doppelkontaktanordnung dient und ihre Kontaktfiäche aus einem elektrisch leitfähigen und verschweißresistenten Werkstoff besteht.

5. Schalter nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontakte (12, 32) tragenden Bereiche der ersten und zweiten Elektrode (11, 31) jeweils mittels eines flexiblen Metallfaltenbalgs (13, 33) gasdicht abgesperrt sind.

6. Schalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltröhre an ihren beiden Enden jeweils mit einem Deckel (14, 34) versehen ist und jeder

Metallfaltenbalg einerseits mit jeweils einem der Deckel und andererseits mit jeweils einer beweglichen Elektroden (11, 31) jeweils über eine umlaufende, vakuumdichte Lötverbindung stirnflächig verlötet ist. Schalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vakuumschaltkammern (1, 3) als gasdicht getrennte Kammern ausgebildet sind oder partiell miteinander verbunden sind, so dass sie über ein gemeinsames Vakuum verfügen.

Schalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die feststehende Elektrode (4) zur elektrischen Isolation gegenüber der beweglichen ersten und zweiten Elektrode (11, 31) an ihren umfangseitigen Stirnflächen (43) zur jeweiligen Vakuumschaltkammer (1, 3) jeweils mit einem ringförmigen, insbesondere aus Keramik bestehenden Isolierstoffring (15, 35) vakuumdicht verbunden ist.

Hybrid- Schaltgerät mit einem ersten und einem zweiten Stromanschluss, einem Doppelkontakt-Schalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, einem Schaltantrieb mit einem elektromechanischen Antrieb (40) zum Bewegen von Schaltkontakten in Richtung der Achse der Vakuumschaltkammern (1, 3) des Doppelkontakt-Schalters, und einem Leistungshalbleiter-Schalter (20) mit einem ersten und einem zweiten Anschluss,

- wobei der erste Anschluss des Leistungshalbleiter-Schalters (20) und eine der beweglichen Elektroden (11, 31) des Doppelkontakt-Schalters mit dem ersten Stromanschluss des Hybrid-Schaltgeräts verbunden sind,

- wobei die feststehende Elektrode (4) des Doppelkontakt-Schalters mit dem

zweiten Anschluss des Leistungshalbleiter-Schalters (20) verbunden ist, wobei die andere der beweglichen Elektroden (11, 31) des Doppelkontakt- Schalters mit einem beweglichen Teil des Schaltantriebs elektrisch verbunden ist.

Description:
DOPPELKONTAKT-SCHALTER MIT VAKUUMSCHALTKAMMERN

Die Erfindung betrifft einen Doppelkontakt-Schalter mit Vakuumschaltkammern und ein Hybrid- Schaltgerät mit einem derartigen Doppelkontakt-Schalter.

Das gängige Schaltprinzip zum Schalten und Löschen höherer Ströme in Schaltgeräten besteht meist aus einer doppelt-unterbrechenden Kontaktanordnung, welche die dort entstehenden Schaltlichtbögen über Lichtbogenlaufschienen in einer Stapelanordnung aus Löschblechen in Form sog. Deion- Kammern führen. In diesen Kammern werden die Lichtbögen gekühlt und in mehrere Teillichtbögen aufgeteilt, was mit einer entsprechenden Vervielfachung der Lichtbogenspannung verbunden ist. Beim Erreichen der treibenden Spannung erlischt der Lichtbogen und der Stromkreis wird dadurch unterbrochen. Beim Schalten hoher Wechselströme wird die Lichtbogenlöschung meist durch dynamische magnetische Blasfelder unterstützt, welche durch geeignete Formgebung der Stromleiter innerhalb des Schaltgeräts gebildet werden. Zum Löschen von Gleichströmen werden dagegen meist magnetische Blasfelder eingesetzt, die in der Regel von einer Anordnung von Permanentmagneten erzeugt werden. Anders als bei den gängigen seit langem im Markt befindlichen Wechselstrom-Schaltgeräten werden vergleichbar große Schaltgeräte zum Trennen von niederfrequenten Strömen z.B. bei 16 2/3 Hz sowie von Gleichströmen durch die geringere bzw. fehlende Periodizität des Strom-Nulldurchgangs entsprechend stärker belastet. Die hierdurch auftretende längere Lichtbogenbrenndauer sorgt für einen im Vergleich zu Wechselstrom-Schaltgeräten höheren Energiegehalt der Schaltlichtbögen. Dies führt zum einen zu einem stärkeren Abbrand an Kontaktmaterial, zum anderen zu einer entsprechend hohen thermischen Belastung innerhalb der Schaltkammer. Eine solche thermische Belastung kann das Isolationsvermögen innerhalb einer Schaltkammer reduzieren. Im Ergebnis kann dadurch die elektrische Lebensdauer des Schaltgeräts verringert werden. Eine Möglichkeit zur Reduzierung der von Schaltlichtbögen ausgehenden Belastung eines Schaltgeräts bieten sog. Hybrid- Schalter, welche aus einer Parallelschaltung einer elektromechanisch betätigten mechanischen Kontaktanordnung und einem Leistungshalbleiter-Schalter z.B. auf Basis eines leistungsstarken IGBTs (Insulated Gate Bipolar Transistor) bestehen, wie z.B. in der deutschen Offenlegungsschrift DE 10315982 AI beschrieben. Im eingeschalteten Zustand ist dieser hochohmig, so dass der Laststrom ausschließlich über die geschlossenen mechanischen Kontakte fließt. Beim Ausschaltvorgang wird der Leistungshalbleiter in der Weise angesteuert, dass er für kurze Zeit niederohmig wird, so dass der durch den mechanischen Schalter fließende Lichtbogenstrom für kurze Zeit auf den parallel angeordneten Leistungshalbleiter-Schalter kommutiert; anschließend wird dieser wieder stromsperrend angesteuert, wodurch der auf den Halbleiter kommutierte Strom dort lichtbogenfrei rasch zu null geführt wird. Mit einer solchen Hybrid- Anordnung lässt sich die effektive Lichtbogenzeit und damit die Belastung des Schalters stark reduzieren.

Zur Erzielung einer hohen elektrischen Lebensdauer sowie einer für hohe Ströme vertretbaren Dimensionierung der Leistungshalbleiter-Schalter ist es zweckmäßig, die Stromflusszeit während des Ausschaltvorgangs zeitlich zu begrenzen. Bei an Luft betriebenen Schaltanordnungen v.a. für hohe Ströme ist hierbei von Nachteil, dass beim Schaltvorgang mit einer typischen mechanischen Brückenschaltanordnung zeitliche Schwankungen in einer Größenordnung auftreten, die ein völlig lichtbogenfreies Schalten mit nur kurzzeitiger Strombelastung des Leistungshalbleiter-Schalters in der Praxis nur schwer realisierbar machen.

Dieser Nachteil lässt sich bei Verwendung einer Vakuumschaltkammer vermeiden. Anders als beim Schalten an Luft, wo während des Schaltvorgangs die Luft im Bereich des Schaltlichtbogens teilweise ionisiert ist, bildet sich in einer Vakuumschaltkammer beim Trennen der Kontakte unter Last ein Metalldampfbogen aus verdampfendem Kontaktmaterial, welcher im Strom-Null-Fall innerhalb weniger Mikrosekunden im Innern der Vakuumkammer auskondensiert, wodurch es mangels ionisierbarer Gasatmosphäre zu einer nahezu schlagartigen Wiederverfestigung der Schaltstrecke kommt.

Vakuumschaltkammern, wie z.B. in der deutschen Offenlegungsschrift DE 19902498 AI beschrieben, bestehen üblicherweise aus einer mit dem Schaltkammergehäuse starr verbundenen Anschlusselektrode mit einem sog. Festkontakt an deren innerem Ende sowie einer gegenüberliegenden Elektrode mit sog. Hubkontakt, welche vakuumdicht über einen flexiblen Metallfaltenbalg in axialer Richtung gegen die feste Elektrode beweglich ist. Doppelkontakt-Schalter mit Vakuumschaltkammern sind beispielsweise aus den deutschen Offenlegungsschriften DE 38 11 833 AI und DE 101 57 140 AI sowie der US-Patentschrift US 8,471,166 Bl bekannt. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, einen Doppelkontakt-Schalter mit Vakuumschaltkammern vorzuschlagen, der vor allem zum Einsatz in einem Hybrid- Schalter geeignet ist, d.h. einen Schalter mit einer Parallelschaltung einer elektromechanisch betätigten mechanischen Kontaktanordnung und einem Leistungshalbleiter-Schalter.

Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Ein der vorliegenden Erfindung zugrunde liegender Gedanke besteht darin, einen Doppelkontakt-Schalter mit Vakuumschaltkammern vorzuschlagen, der derart ausgebildet ist, dass beim Abschalten eines über den Schalter fließenden Laststroms die beiden Kontaktpaare zeitlich zueinander versetzt geöffnet werden. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass zwei bewegliche Elektroden des Schalters jeweils mit Kontaktdruckfedern mit unterschiedlichen Federkräften auf Festkontakte in den Vakuumschaltkammern gepresst werden. Beim Öffnen der Kontakte wird ein erstes Kontaktpaar aufgrund der unterschiedlichen Federkräfte zeitlich vor einem zweiten Kontaktpaar geöffnet. Hierdurch ist der erfindungsgemäße Doppelkontakt-Schalter vor allem für den Einsatz in einem Hybrid- Schalter geeignet, bei dem ein Leistungshalbleiter-Schalter parallel zu dem sich zeitlich zuerst öffnenden ersten Kontaktpaar geschaltet ist. Beim Öffnen des ersten Kontaktpaars kann durch Durchschalten des Leistungshalbleiter-Schalters verhindert werden, dass sich zwischen dem zeitlich zuerst öffnenden Kontaktpaar ein Lichtbogen ausbildet. Durch Sperren des Leistungshalbleiter-Schalters während des Öffnens des ersten Kontaktpaares kann der auf den Leistungshalbleiter-Schalter kommutierte Laststrom zu Null geführt werden, insbesondere bevor das zweite Kontaktpaar geöffnet wird. Dadurch kann der Laststrom nahezu ohne Ausbildung eines Lichtbogens abgeschaltet werden.

Eine Ausführungsform der Erfindung betrifft nun eine Doppelkontakt-Schalter mit einer ersten und einer zweiten röhrenförmig ausgebildeten Vakuumschaltkammer, einer feststehenden, zwischen der ersten und zweiten Vakuumschaltkammer angeordneten Elektrode mit einem ersten, in die erste Vakuumschaltkammer hineinragenden Festkontakt und einem zweiten, in die zweite Vakuumschaltkammer hineinragenden Festkontakt, einer in der ersten Vakuumschaltkammer angeordneten und in dieser in axialer Richtung beweglichen ersten Elektrode mit einem, einen Kontakt tragenden Bereich, der gegenüber dem Äußeren der ersten Vakuumschaltkammer gasdicht abgesperrt ist, einer in der zweiten Vakuumschaltkammer angeordneten und in dieser in axialer Richtung beweglichen zweiten Elektrode, mit einem, einen Kontakt tragenden Bereich, der gegenüber dem Äußeren der zweiten Vakuumschaltkammer gasdicht abgesperrt ist, einer ersten Kontaktdruckfeder zum Beaufschlagen der ersten beweglichen Elektrode mit einer ersten Federkraft derart, dass der Kontakt der ersten Elektrode auf den in die erste Vakuumschaltkammer hineinragenden Festkontakt gepresst wird, einer zweiten Kontaktdruckfeder zum Beaufschlagen der zweiten beweglichen Elektrode mit einer zweiten Federkraft derart, dass der Kontakt der zweiten Elektrode auf den in die zweite Vakuumschaltkammer hineinragenden Festkontakt gepresst wird, wobei die erste Federkraft geringer als die zweite Federkraft bemessen ist. Die Vakuumschaltkammern können als Teilschaltkammern einer Schaltröhre von insbesondere rotationssymmetrischer, zylindrischer Gestalt ausgebildet sein, wobei die Teilschaltkammern insbesondere ähnlich oder identisch ausgestaltet sind. Eine solche Schaltröhre besitzt den Vorteil, dass die Vakuumschaltkammern mit relativ geringem technischem Aufwand implementiert werden können. Die Schaltröhre kann etwa in ihrer Mitte eine aus einem leitfähigen Material bestehende Trennwand zum Trennen der beiden Vakuumschaltkammern aufweisen, die auf ihren beiden Seiten jeweils den ersten Festkontakt bzw. den zweiten Festkontakt so trägt, dass die Stirnflächen der Festkontakte dem Inneren der jeweiligen Vakuumschaltkammer und dem den Kontakt tragenden Bereich der beweglichen ersten bzw. zweiten Elektrode zugewandt sind. Alternativ kann die Schaltröhre etwa in ihrer Mitte eine Trennwand zum Trennen der beiden Vakuumschaltkammern aufweisen, die derart ausgebildet ist, dass sie als Doppelkontaktanordnung dient und ihre Kontaktfläche aus einem elektrisch leitfähigen und verschweißresistenten Werkstoff besteht.

Die Kontakte tragenden Bereiche der ersten und zweiten Elektrode können jeweils mittels eines flexiblen Metallfaltenbalgs gasdicht abgesperrt sein. Die Schaltröhre kann an ihren beiden Enden jeweils mit einem Deckel versehen sein und jeder Metallfaltenbalg kann einerseits mit jeweils einem der Deckel und andererseits mit jeweils einer der beweglichen Elektroden jeweils über eine umlaufende, vakuumdichte Lötverbindung stirnflächig verlötet sein. Die Vakuumschaltkammern können als gasdicht getrennte Kammern ausgebildet oder partiell miteinander verbunden sein, so dass sie über ein gemeinsames Vakuum verfügen.

Die feststehende Elektrode kann zur elektrischen Isolation gegenüber der beweglichen ersten und zweiten Elektrode an ihren umfangseitigen Stirnflächen zur jeweiligen Vakuumschaltkammer jeweils mit einem ringförmigen, insbesondere aus Keramik bestehenden Isolierstoffring vakuumdicht verbunden sein.

Eine weitere Ausführungsform der Erfindung betrifft ein Hybrid-Schaltgerät mit einem ersten und einem zweiten Stromanschluss, einem Doppelkontakt-Schalter nach der Erfindung und wie hierin beschrieben, einem Schaltantrieb mit einem elektromechanischen Antrieb zum Bewegen von Schaltkontakten in Richtung der Achse der Vakuumschaltkammern des Doppelkontakt-Schalters, und einem Leistungshalbleiter-Schalter mit einem ersten und einem zweiten Anschluss, wobei der erste Anschluss des Leistungshalbleiter- Schalters und eine der beweglichen Elektroden des Doppelkontakt-Schalters mit dem ersten Stromanschluss des Hybrid- Schaltgeräts verbunden sind, wobei die feststehende Elektrode des Doppelkontakt- Schalters mit dem zweiten Anschluss des Leistungshalbleiter-Schalters verbunden ist, wobei die andere der beweglichen Elektroden des Doppelkontakt-Schalters mit einem beweglichen Teil des Schaltantriebs elektrisch verbunden ist.

Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen. In der Beschreibung, in den Ansprüchen, in der Zusammenfassung und in den Zeichnungen werden die in der hinten angeführten Liste der Bezugszeichen verwendeten Begriffe und zugeordneten Bezugszeichen verwendet.

Die Zeichnungen zeig Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Schnittdarstellung eines Ausfuhrungsbeispiels eines Doppelkontakt-Schalters mit Vakuumschaltkammern gemäß der Erfindung;

Fig. 2 das Blockschaltbild eines Ausfuhrungsbeispiels eines Hybrid- Schaltgeräts gemäß der Erfindung; und Fig. 3-5 eine Schnittansicht eines weiteren Ausfuhrungsbeispiels eines Doppelkontakt- Schalters mit Vakuumschaltkammern gemäß der Erfindung.

In der folgenden Beschreibung können gleiche, funktional gleiche und funktional zusammenhängende Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen sein. Absolute Werte sind im Folgenden nur beispielhaft angegeben und sind nicht als die Erfindung einschränkend zu verstehen.

Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch einen Doppelkontakt-Schalter mit einer Vakuumschaltröhre, die eine rotationssymmetrische, zylindrische Gestalt mit zwei separaten Teilschaltkammern 1, 3, insbesondere von ähnlichem oder identischem Aufbau, für mechanische Kontakte 10, 30 des Schalters besitzt. Beide Teilschaltkammern 1, 3 können dabei entweder als völlig getrennte Vakuumkammern ausgeführt sein oder auch partiell miteinander verbunden sein, so dass sie über ein gemeinsames Vakuum verfügen.

Wie in Fig. 1 gezeigt ist, sind beide Teilschaltkammern 1 und 3 in der Mitte der Vakuumschaltröhre durch eine Trennwand 4 getrennt, welche aus einem elektrisch leitfähigen Material besteht und zwei mittig angeordnete, fest stehende Schaltkontakte 41, 42 der mechanischen Kontakte 10 bzw. 30 trägt, deren Stirnflächen jeweils dem Innern einer der Schaltkammern zugewandt sind.

Ebenso kann die Trennwand in einer Geometrie ausgeführt sein, dass sie selbst als Doppelkontaktanordnung dient. Die Kontaktfläche der Trennwand kann dabei so ausgeführt sein, dass sie aus einem abbrandarmen Werkstoff mit gleichzeitig guter Verschweißresistenz besteht. Bei Verwendung in einem völlig lichtbogenfrei arbeitenden Hybridschütz ist der Einsatz eines abbrandarmen Kontaktwerkstoffs nicht zwingend erforderlich; in diesem Fall ist ein Werkstoff von guter elektrischer Leitfähigkeit und hinreichender Verschweißresistenz zweckmäßig. Das Öffnen und Schließen der Schaltkontakte erfolgt über axial bewegliche Kupferelektroden 11, 31, an deren inneren Stirnseiten Schaltkontakte 12, 32 der mechanischen Kontakte 10 bzw. 30 aus einem geeigneten Werkstoff, v.a. von hinreichender Verschweißresistenz und guter elektrischer Leitfähigkeit, angebracht sind. Die die Schaltkontakte tragenden Bereiche der beiden beweglichen Elektroden 11, 31 sind gegenüber dem Äußeren der jeweiligen Schaltkammer jeweils über einen flexiblen Metallfaltenbalg 13, 33 versiegelt. Jeder Metallfaltenbalg 13, 33 ist insbesondere über zwei umlaufende, vakuumdichte Lotverbindungen zum einen mit der jeweiligen Elektrode 11 bzw. 31, zum anderen mit einem jeweiligen Deckel 14 bzw. 34 stirnflächig verlötet, der die jeweilige Teilschaltkammer 1, 3 verschließt.

Den beiden beweglichen Elektroden 11, 31 gegenüber steht eine gemeinsame feststehende Elektrode in Form der erwähnten scheibenförmigen Schaltkammer-Trennwand 4, welche entlang ihrer gesamten Umfangseite mit der Wand der jeweiligen Teilschaltkammer 1, 3 entweder als separates Teil verbunden ist oder vorzugsweise im Umfangsbereich selber einen Teil der Schaltkammerwand 43 darstellt.

Zur Führung des Laststroms besitzt die feststehende Elektrode 4 eine entsprechend bemessene, ausreichende Wandstärke. Zur elektrischen Isolation gegenüber den beiden beweglichen Elektroden 11, 31 ist die feststehende Elektrode 4 an ihren umfangseitigen Stirnflächen 43 in Richtung ihrer jeweiligen Schaltkammer 1, 3 mit einem ringförmigen Isolierstoffring 15, 35, beispielsweise aus Keramik, vakuumdicht verbunden.

In einem Hybridschaltgerät kann dieser Doppelkontakt-Schalter mit Vakuumschaltkammern - wie in Fig. 2 gezeigt - in der Weise eingebunden sein, dass die eine der beiden beweglichen Elektroden, beispielsweise die Elektrode 11 über eine flächige Stromverbindung mit einem Stromanschluss des Hybridschaltgeräts starr verbunden ist. Die feststehende Elektrode 4 der Vakuumschaltröhre ist ebenfalls über eine flächige Stromverbindung mit dem Hybridschaltgerät verbunden, in der Weise dass die so angeschlossenen mechanischen Kontakte 10 der ersten Teilschaltkammer 1 elektrisch parallel zu einem Leistungshalbleiter- Schalter 20 des Hybridschaltgeräts angeordnet sind. Die zweite bewegliche Elektrode 31 ist über eine weitere flächige Stromverbindung mit dem beweglichen Teil des elektromechanischen Hybridschaltgerät-Antriebs verbunden. Elektrisch sind die mechanischen Kontakte 30 der zweiten Teilschaltkammer 3 dabei in Serie mit der Parallelanordnung aus dem Leistungshalbleiter-Schalter 20 und den mechanischen Kontakten 10 der ersten Teilschaltkammer 1 geschaltet. Bei Schalthandlungen sorgt der elektromechanische Antrieb 40 des Hybridschaltgeräts für eine Bewegung der beweglichen Kontakte in Richtung der Schaltröhrenachse. Der Leistungshalbleiter-Schalter 20 wird über eine Schaltelektronik 50 gesteuert, die wiederum Signale mit dem elektromechanischen Antrieb 40 austauscht. Die Schaltelektronik 50 ist derart konfiguriert, dass sie die zeitlichen Abläufe des Durchschaltens und des Sperrens der Leistungshalbleiter-Schalters 20 abhängig von den Schaltzuständen des Doppelkontakt-Schalters abhängig von entsprechenden Signalen des elektromechanischen Antriebs 40 regelt. Die Funktion des Doppelkontakt-Schalters mit Vakuumschaltkammern innerhalb eines Hybridschaltgeräts wird nun anhand der in den Fig. 3 bis 5 veranschaulichten unterschiedlichen Schaltzuständen eines erfindungsgemäßen Doppelkontakt-Schalters mit Vakuumschaltkammern beschrieben. Hierbei wird auch auf das in Fig. 2 gezeigte Blockschaltbild Bezug genommen, das die Funktion des Hybridschaltgeräts darstellt. Fig. 3 zeigt den Doppelkontakt-Schalter beim Führen eines Laststroms. In diesem Fall wird der Leistungshalbleiter- Schalter 20 von der Schaltelektronik 50 nicht angesteuert, so dass er vollkommen gesperrt ist und der komplette Laststrom ausschließlich durch die vollständig geschlossenen Schaltkontakte 10, 30 des Doppelkontakt-Schalters fließt. Der Magnetantrieb

40 des Hybridschaltgeräts sorgt hierbei für eine flächige Anpressung der beweglichen Schaltröhrenkontakte 12, 32, auf die ihnen gegenüberstehenden feststehenden Kontakte 41,

42 in der Röhrenmitte. Die wirkende Kontaktkraft Fl, F2 ist dabei für jedes Kontaktpaar 12,

41 und 32, 42 jeweils die Summe aus dem auf der entsprechenden Vakuumkammer 1 bzw. 3 lastenden Atmosphärendruck plus dem zusätzlichen Druck, der durch die mit der entsprechenden beweglichen Elektrode 11, 31 verbundenen Kontaktdruckfeder 51 bzw. 52 auf die beweglichen Schaltkontakte 12 bzw. 32 übertragen wird.

In Fig. 4 wird der Zustand des Doppelkontakt-Schalters in der ersten Phase des mechanischen Schaltvorgangs beim Abschalten des Laststroms dargestellt. Mit dem Abschalten der Spannungsversorgung der Magnetantriebsspule des elektromechanischen Antriebs 40 des Hybridschaltgeräts wird ein Bewegungsvorgang eingeleitet, bei dem über die bewegliche Elektrode 31 eine Kraft auf die Vakuumschaltröhre übertragen wird, welche zum Öffnen des Kontaktpaares 12, 41 führt, während das Kontaktpaar 32, 42 zunächst noch geschlossen bleibt. Dies wird dadurch ermöglicht, dass die von der Kontaktdruckfeder 51 übertragene Federkraft Fl geringer ist als im Fall der durch die Kontaktdruckfeder 52 auf das Kontaktpaar 32, 42 wirkenden Federkraft F2. Bei Beginn des mechanischen Öffnungsvorgangs ist der mit der Teilschaltkammer 1 parallel geschaltete Leistungshalbleiter-Schalter 20 von der Schaltelektronik 50, der das Abschalten der Spannungsversorgung der Magnetantriebsspule vom elektromechanischen Antrieb 40 signalisiert wurde, zeitlich dem mechanischen Schaltvorgang vorauseilend bereits vollständig durchgesteuert, so dass sofort mit dem Öffnen des Kontaktpaares 12, 41 die Kommutierung des gesamten Laststroms auf den Leistungshalbleiter-Schalter 20 erfolgt und sich dadurch zwischen diesen mechanischen Kontakten kein Vakuumbogen mehr ausbilden kann. Der mechanische Öffnungsprozess verläuft hierbei in der Weise, dass aufgrund der höheren Federkraft F2 der Kontaktdruckfeder 52 die gesamte Vakuumschaltröhre in Richtung der Teilschaltkammer 3 bewegt wird, während die bewegliche Elektrode 1 1, welche mit dem Gehäuse des Doppelkontakt-Schalters starr verbunden ist, in Ruhe bleibt. Die vollständige Öffnung des unteren 12, 41 Kontaktpaares ist in dem Moment erzielt, in dem die Stirnfläche der Teilschaltkammer 3 einen mechanischen Anschlag 55 erreicht, welcher mit dem Doppelkontakt-Schalter-Gehäuse 56 fest verbunden ist. Innerhalb dieses Zeitraums ist der auf den Leistungshalbleiter-Schalter 20 kommutierte Laststrom gesteuert durch die Schaltelektronik 50 in diesem bereits zu Null geführt, so dass zum Erreichen einer sicheren galvanischen Trennung im Doppelkontakt- Schalter schließlich das zweite Kontaktpaar 32, 42 der Vakuumschaltröhre ebenfalls vakuumbogenfrei geöffnet wird. In dieser Phase ist der Leistungshalbleiter-Schalter 20 bereits wieder völlig gesperrt.

Die Phase des galvanischen Trennvorgangs ist in Fig. 5 dargestellt. Mit dem Erreichen des mechanischen Anschlags 55 ist keine weitere Bewegung des Schaltröhrenkörpers relativ zur beweglichen Elektrode 11 der Teilschaltkammer 1 mehr möglich, so dass die auf die bewegliche Elektrode 31 weiterhin wirkende Zugkraft des Magnetantriebs des elektromechanischen Antriebs 40 des Hybridschaltgeräts nur noch eine Öffnung des Kontaktpaares 32, 42 gestattet. Die vollständige Öffnung dieser Trennkontakte ist erfolgt, sobald der Magnetantrieb seine Endposition nach dem Abschaltvorgang erreicht hat. Die vorliegende Erfindung eignet sich insbesondere zum nahezu Lichtbogen- freien Schalten hoher Gleich- und niederfrequenter Ströme. Schalt Vorgänge können nahezu abbrandfrei durchgeführt werden, was zu einer verlängerten Lebensdauer des Schalters führt. Der erfindungsgemäße Doppelkontakt-Schalter kann in Schützen, Leistungsschaltern, Motorschutzschaltern insbesondere zum Schalten von Gleichströmen und niederfrequenten Strömen eingesetzt werden.

Bezugszeichen

1 erste Teilschaltkammer

10 mechanische Kontakte (Trennkontakte) erste Teilschaltkammer

11 bewegliche Elektrode erste Teilschaltkammer

12 beweglicher Kontakt erste Teilschaltkammer

13 Faltenbalg erste Teilschaltkammer

14 Deckel erste Teilschaltkammer

15 Isolierstoffring erste Teilschaltkammer

20 Leistungshalbleiter-Schalter

3 zweite Teilschaltkammer

30 mechanische Kontakte (Trennkontakte) zweite Teilschaltkammer

31 bewegliche Elektrode zweite Teilschaltkammer

32 beweglicher Kontakt zweite Teilschaltkammer

33 Faltenbalg zweite Teilschaltkammer

34 Deckel zweite Teilschaltkammer

35 Isolierstoffring zweite Teilschaltkammer

4 Trennwand / feststehende Elektrode

40 elektromechanischer Antrieb

41 Festkontakt erste Teilschaltkammer

42 Festkontakt zweite Teilschaltkammer

43 Schaltkammerwand feststehende Elektrode

50 S chaltelektronik

51 Kontaktdruckfeder erste Teilschaltkammer

52 Kontaktdruckfeder zweite Teilschaltkammer

55 mechanischer Anschlag

56 Doppelkontakt-Schalter-Gehäuse