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Patent Searching and Data


Title:
DOUBLE-SIDED CUTTING INSERT FOR MILLING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/003506
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a double-sided cutting insert for milling, comprising: a top side (2), a bottom side (4), a circumferential lateral surface (6), a first cutting edge (8), which is formed at a transition from the top side (2) to the circumferential lateral surface (6), a second cutting edge (10), which is provided at a transition from the bottom side (4) to the circumferential lateral surface (6), an axis of symmetry (S) relative to which the cutting axis has a rotational symmetry of order 4, and a reference plane (R) running normal to the axis of symmetry (S) and dividing the cutting insert into two halves. The first cutting edge (8) and the second cutting edge (10) each have: main cutting edge portions (12) and face cutting edge portions (14) arranged in alternation, which extend between raised cutting corners (16) and lowered cutting corners (18), which are closer to the reference plane (R) than the raised cutting corners (16). The circumferential lateral surface (6) has face free surfaces (24), which extend along the face cutting edge portion (14) and which approach the axis of symmetry (S) with increasing distance from the associated face cutting edge portion (14). The circumferential lateral surface (6) has main free surfaces (22), which extend along the main cutting edge portion (12) and which move further away from the axis of symmetry with increasing distance from the associated main cutting edge portion (12).

Inventors:
BURTSCHER PETER (AT)
Application Number:
PCT/AT2020/060250
Publication Date:
January 14, 2021
Filing Date:
June 23, 2020
Export Citation:
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Assignee:
CERATIZIT AUSTRIA GMBH (AT)
International Classes:
B23C5/20; B23C5/06
Domestic Patent References:
WO1995020452A11995-08-03
Foreign References:
US20070003384A12007-01-04
EP2747925B12015-10-28
CN103894660A2014-07-02
DE19848045A12000-04-20
US20140199127A12014-07-17
EP2747925A12014-07-02
Attorney, Agent or Firm:
CIESLA, Dirk (AT)
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Claims:
Ansprüche

1. Doppelseitiger Schneideinsatz zum Fräsen mit:

einer Oberseite (2),

einer Unterseite (4),

einer umlaufenden Seitenfläche (6),

einer ersten Schneidkante (8), die an einem Übergang von der Oberseite (2) zu der umlaufenden Seitenfläche (6) ausgebildet ist,

einer zweiten Schneidkante (10), die an einem Übergang von der

Unterseite (4) zu der umlaufenden Seitenfläche (6) ausgebildet ist, einer Symmetrieachse (S), bezüglich der der Schneideinsatz vierzählige Rotationssymmetrie aufweist,

und einer senkrecht zu der Symmetrieachse (S) verlaufenden

Referenzebene (R), die den Schneideinsatz in zwei Hälften unterteilt, wobei die erste Schneidkante (8) und die zweite Schneidkante (10) jeweils aufweisen:

alternierend angeordnete Hauptschneiden (12) und Planschneiden (14), die sich jeweils zwischen angehobenen Schneidecken (16) und abgesenkten Schneidecken (18), die einen geringeren Abstand zu der

Referenzebene (R) als die angehobenen Schneidecken (16) haben, erstrecken,

wobei die umlaufende Seitenfläche (6) sich jeweils entlang der

Planschneide (14) erstreckende Planfreiflächen (24) aufweist, die sich mit zunehmendem Abstand von der zugeordneten Planschneide (14) der

Symmetrieachse (S) annähern,

wobei die umlaufende Seitenfläche (6) sich jeweils entlang der

Hauptschneide (12) erstreckende Hauptfreiflächen (22) aufweist, die sich mit zunehmendem Abstand von der zugeordneten Hauptschneide (12) von der Symmetrieachse (S) entfernen.

2. Schneideinsatz nach Anspruch 1 , wobei der Schneideinsatz eine in Aufsicht auf die Oberseite (2) im Wesentlichen quadratische Grundform mit abgeschrägten Ecken aufweist, sich die Hauptschneiden (12) entlang den Hauptseiten der quadratischen Grundform und sich die

Planschneiden (14) entlang den abgeschrägten Ecken erstrecken.

3. Schneideinsatz nach Anspruch 1 oder 2, wobei die erste Schneidkante (8) und die zweite Schneidkante (10) jeweils durch vier Hauptschneiden (12) und vier Planschneiden (14), die über die angehobenen Schneidecken (16) und die abgesenkten Schneidecken (18) miteinander verbunden sind, gebildet sind.

4. Schneideinsatz nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Hauptschneiden (12) in Aufsicht auf die Oberseite (2) bzw. auf die

Unterseite (4) jeweils einen Innenwinkel (a, a') im Bereich zwischen 130° und 140° mit den benachbarten Planschneiden (14) aufweisen.

5. Schneideinsatz nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei sich die Planfreiflächen (24) jeweils als ebene Flächen entlang der gesamten Planschneide (14) von einer angehobenen Schneidecke (16) bis zu einer abgesenkten Schneidecke (18) erstrecken.

6. Schneideinsatz nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei sich die Hauptfreiflächen (22) jeweils als ebene Flächen entlang der gesamten Hauptschneide (12) von einer angehobenen Schneidecke (16) bis zu einer abgesenkten Schneidecke (18) erstrecken.

7. Schneideinsatz nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Oberseite (2) und die Unterseite (4) jeweils angrenzend an die

Hauptschneiden (12) mit einer Hauptspanflächenfase (32) und

angrenzend an die Planschneiden (14) mit einer Planspanflächenfase (34) versehen sind.

8. Schneideinsatz nach Anspruch 7, wobei ein nomineller Fasenwinkel (ß) der Planspanflächenfase (34) kleiner als ein nomineller Fasenwinkel (g) der Flauptspanflächenfase (32) ist. 9. Schneideinsatz nach Anspruch 8, wobei der nominelle Fasenwinkel (ß) der

Planspanflächenfase (34) zumindest 8° kleiner, bevorzugt zumindest 10° kleiner, als der nominelle Fasenwinkel (g) der Flauptspanflächenfase (32) ist. 10. Fräswerkzeug (100) mit einem Grundkörper (101 ), der zumindest einen

Sitz (102) zur Aufnahme eines Schneideinsatzes und zumindest einen an dem Sitz (102) angeordneten Schneideinsatz (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche aufweist. 11. Fräswerkzeug nach Anspruch 10, wobei der Sitz (102) eine

Flauptanlagefläche (103) zur Abstützung einer sich parallel zu der

Referenzebene (R) erstreckenden Flauptauflagefläche (26) des

Schneideinsatzes (1 ) aufweist und sich die Flauptanlagefläche (103) unter einem negativen axialen Einbauwinkel (d) und unter einem negativen radialen Einbauwinkel (f) erstreckt,

wobei radiale Einbauwinkel (f) zumindest 10° kleiner als der axiale

Einbauwinkel (d) ist, bevorzugt zumindest 15° kleiner.

12. Fräswerkzeug nach Anspruch 11 , wobei der axiale Einbauwinkel (d) in einem Bereich von -1 ° bis -5° liegt, bevorzugt in einem Bereich von -2° bis

-4°.

13. Fräswerkzeug nach Anspruch 11 oder 12, wobei der radiale Einbauwinkel (f) in einem Bereich von -15° bis -21 ° liegt, bevorzugt in einem Bereich von -17° bis -19°.

14. Fräswerkzeug nach einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei der

Schneideinsatz (1 ) derart angeordnet ist, dass sich eine aktive

Hauptschneide (12) unter einem effektiven Axialwinkel (Q) im Bereich von 16°-24°, bevorzugt 18°-22° erstreckt.

15. Fräswerkzeug nach einem der Ansprüche 10 bis 14, wobei der

Schneideinsatz derart angeordnet ist, dass der an der aktiven

Hauptschneide (12) ausgebildete effektive Hauptfreiwinkel im Bereich von 8°-12° liegt und der an der aktiven Planschneide (14) ausgebildete effektive Planfreiwinkel (t) im Bereich von 8°- 12° liegt.

16. Fräswerkzeug nach einem der Ansprüche 10 bis 15, wobei der

Schneideinsatz (1 ) mit einer Planspanflächenfase (34) und mit einer Hauptspanflächenfase (32) versehen und derart angeordnet ist, dass ein effektiver Fasenwinkel der Planspanflächenfase (34) und ein effektiver

Fasenwinkel der Hauptspanflächenfase (32) im eingebauten Zustand im Wesentlichen gleich groß sind.

Description:
DOPPELSEITIGER SCHNEIDEINSATZ ZUM FRÄSEN

Die vorliegende Erfindung betrifft einen doppelseitigen Schneideinsatz zum Fräsen und ein Fräswerkzeug mit zumindest einem an diesem angeordneten Schneideinsatz.

Zur zerspanenden Bearbeitung von insbesondere metallischen Werkstoffen kommen häufig Fräswerkzeuge zum Einsatz, die einen Trägerkörper ausweisen, der mit einem Schneideinsatz oder einer Mehrzahl von

Schneideinsätzen versehen ist. Die Schneideinsätze sind dabei üblicherweise austauschbar und müssen aufgrund von auftretendem Verschleiß in mehr oder weniger regelmäßigen Intervallen ausgetauscht werden. Es ist bekannt, die Schneideinsätze als sogenannte Wendeschneidplatten (indexierbare

Schneideinsätze,„indexable cutting inserts“) auszubilden, die eine Mehrzahl von identisch ausgebildeten Schneidkantenabschnitten aufweisen, die sukzessive nacheinander durch eine Veränderung der relativen Ausrichtung (Indexierung) des Schneideinsatzes zu dem Trägerkörper des Fräswerkzeugs in eine aktive Position gebracht werden können, in der diese eine zerspanende Bearbeitung des zu bearbeitenden Werkstücks durchführen. Die jeweils inaktiven Schneidkantenabschnitte treten dabei nicht mit dem Werkstück in Eingriff und können z.B. nach einem Verschleiß des zuvor aktiven

Schneidkantenabschnitts in die aktive Position gebracht werden. In dieser Weise werden mehrere unabhängig voneinander zur Verfügung stehende Schneidkantenabschnitte bereitgestellt, die eine effiziente Ausnutzung des Schneideinsatzes ermöglichen. Vorliegend wird die bei einer Anordnung an dem Fräswerkzeug jeweils in einer aktiven Schneidposition befindliche

Hauptschneide als aktive Hauptschneide bezeichnet und die in einer aktiven Schneidposition befindliche Planschneide als aktive Planschneide. Die jeweils anderen, durch Indexierung nutzbaren Hauptschneiden und Planschneiden werden als inaktive Hauptschneiden bzw. inaktive Planschneiden bezeichnet.

Die auswechselbaren Schneideinsätze sind üblicherweise aus einem harten und verschleißbeständigen Material, wie insbesondere Hartmetall (cemented Carbide), Cermet oder einer Schneidkeramik gebildet und können zudem auch noch mit einer verschleißbeständigen Hartstoffbeschichtung versehen sein. Der Trägerkörper ist typischerweise aus einem zäheren Material, wie insbesondere Stahl gebildet, wobei teilweise z.B. auch ein zäheres Hartmetall oder andere Materialien zum Einsatz kommen.

Um eine möglichst effiziente Ausnutzung des Schneideinsatzes zu erzielen, ist es bekannt, doppelseitige Schneideinsätze zu verwenden, die sowohl an dem Übergang zwischen einer Oberseite und einer umlaufenden Seitenfläche als auch an dem Übergang zwischen einer Unterseite und der umlaufenden Seitenfläche jeweils mit einer Schneidkante versehen sind, die eine Mehrzahl von unabhängig voneinander verwendbaren Schneidkantenabschnitten aufweist.

Insbesondere zum Planfräsen kommen häufig Wendeschneidplatten vom sogenannten S-Typ (square, quadratisch) zum Einsatz, die eine quadratische Grundform mit vier Hauptschneiden, die im Wesentlichen entlang den Seiten eines Quadrats verlaufen, pro Schneidkante aufweisen. Dabei sind zwischen benachbarten Hauptschneiden - über angehobene und abgesenkte

Schneidecken - anschließende Planschneiden angeordnet, die sich z.B.

typischerweise in einem Winkel von ca. 135° relativ zu den Hauptschneiden erstrecken können. In einem eingebauten Zustand des Schneideinsatzes in einem Fräswerkzeug ist dabei eine Planschneide üblicherweise im

Wesentlichen senkrecht zu einer Rotationsachse des Fräswerkzeugs

angeordnet und dient als die Oberfläche glättende Planschneide. Die in Bezug auf das Fräswerkzeug radial außen über eine angehobene Schneidecke an die Planschneide anschließende Hauptschneide dient als hauptsächlich

spanabhebende Schneide.

Um im Betrieb eine Abnutzung bzw. Beschädigung der Bezüglich der Rotation des Fräswerkzeugs hinteren Schneidkante des doppelseitigen

Schneideinsatzes zu vermeiden, muss der Schneideinsatz derart geneigt in dem Fräswerkzeug angeordnet werden, dass dieser sowohl bezüglich der axialen Richtung unter einem negativen axialen Einbauwinkel nach vorne gekippt ist, um die hinter der in das Werkstück eingreifenden aktiven Planschneide befindliche inaktive Planschneide der anderen Schneidkante zu schützen, als auch bezüglich der radialen Richtung unter einem negativen radialen Einbauwinkel gekippt ist, um die hinter der in das Werkstück eingreifenden aktiven Hauptschneide befindliche inaktive Hauptschneide der anderen Schneidkante zu schützen. Ein starkes Verkippen in axialer und/oder radialer Richtung kann sowohl in Bezug auf die wirkenden Schneidkräfte als auch in Bezug auf die Spanbildung zu Problemen führen.

Es ist zu beachten, dass in dem vorliegenden technischen Gebiet gewisse Begriffe wie z.B. Freiwinkel, Spanwinkel etc. einerseits„nominell“ in Bezug auf den Schneideinsatz definiert werden können und andererseits auch

(abweichend)„effektiv“ in Bezug auf die Einbaulage des Schneideinsatzes an einem Fräswerkzeug relativ zu dem Werkstück definiert werden können. Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung werden im Rahmen der Beschreibung des Schneideinsatzes nominelle Winkelangaben verwendet, wohingegen in Bezug auf das Fräswerkzeug mit darin eingebauten Schneideinsätzen effektive Winkelangaben verwendet werden.

Insbesondere bei mit doppelseitigen Schneideinsätzen bestückten

Fräswerkzeugen ist die Stabilität des Fräsprozesses sehr sensibel von den realisierten effektiven Spanwinkeln und effektiven Freiwinkeln abhängig, wobei die doppelseitige Ausbildung der Schneideinsätze den Gestaltungsspielraum extrem einschränkt.

EP 2 747 925 A1 beschreibt einen doppelseitigen Schneideinsatz zum

Planfräsen und ein Fräswerkzeug zum Planfräsen mit einer Mehrzahl solcher Schneideinsätze.

Es ist Aufgabe der vorliegende Erfindung einen verbesserten doppelseitigen Schneideinsatz zum Fräsen und ein verbessertes Fräswerkzeug mit zumindest einem solchen Schneideinsatz bereitzustellen, mit denen ein besonders weicher Schnitt und ein besonders stabiler Fräsprozess insbesondere beim Planfräsen ermöglicht werden. Die Aufgabe wird durch einen doppelseitigen Schneideinsatz zum Fräsen nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen

Ansprüchen angegeben.

Der doppelseitige Schneideinsatz zum Fräsen hat: eine Oberseite; eine

Unterseite; eine umlaufende Seitenfläche; eine erste Schneidkante, die an einem Übergang von der Oberseite zu der umlaufenden Seitenfläche

ausgebildet ist; eine zweite Schneidkante, die an einem Übergang von der Unterseite zu der umlaufenden Seitenfläche ausgebildet ist; eine

Symmetrieachse, bezüglich der der Schneideinsatz vierzählige

Rotationssymmetrie aufweist; und eine senkrecht zu der Symmetrieachse verlaufende Referenzebene, die den Schneideinsatz in zwei Hälften unterteilt. Die erste Schneidkante und die zweite Schneidkante weisen jeweils auf:

alternierend angeordnete Flauptschneiden und Planschneiden, die sich jeweils zwischen angehobenen Schneidecken und abgesenkten Schneidecken, die einen geringeren Abstand zu der Referenzebene als die angehobenen

Schneidecken haben, erstrecken. Die umlaufende Seitenfläche weist sich jeweils entlang der Planschneide erstreckende Planfreiflächen auf, die sich mit zunehmendem Abstand von der zugeordneten Planschneide der

Symmetrieachse annähern. Die umlaufende Seitenfläche weist sich jeweils entlang der Flauptschneide erstreckende Flauptfreiflächen auf, die sich mit zunehmendem Abstand von der zugeordneten Flauptschneide von der

Symmetrieachse entfernen.

Da sich einerseits die Planfreiflächen mit zunehmendem Abstand von der zugeordneten Planschneide der Symmetrieachse annähern, die Planfreiflächen also mit positiven nominellen Planfreiwinkeln ausgebildet sind, und sich andererseits die Flauptfreiflächen mit zunehmendem Abstand von der zugeordneten Flauptschneide von der Symmetrieachse entfernen, die

Flauptfreiflächen also mit negativen nominellen Flauptfreiwinkeln ausgebildet sind, wird in Kombination eine Einbaulage des doppelseitigen Schneideinsatzes in ein Fräswerkzeug zum Planfräsen ermöglicht, bei dem der Einbau unter einem betragsmäßig relativ kleinen negativen axialen Einbauwinkel, d.h. einem nur leicht negativen axialen Einbauwinkel, und unter einem betragsmäßig viel größeren negativen radialen Einbauwinkel, d.h. einem viel stärker negativen radialen Einbauwinkel, ermöglicht wird. Diese Kombination ermöglicht es, an der Hauptschneide im eingebauten Zustand einen sehr großen positiven effektiven Axialwinkel vorzusehen, mit dem ein sehr weiches, schälendes Zerspanungsverhalten und eine sehr gute Spanabfuhr erreicht werden. Durch die negativen nominellen Hauptfreiwinkel werden dabei trotz der extremen Einbaulage ein stabiler Schneidkeil an der Hauptschneide und ein für das zu bearbeitende Material optimaler Freiwinkel ermöglicht sowie die rückseitigen inaktiven Haupt- und Planschneiden zuverlässig gegen Verschleiß geschützt.

Gemäß einer Weiterbildung hat der Schneideinsatz eine in Aufsicht auf die Oberseite im Wesentlichen quadratische Grundform mit abgeschrägten Ecken, die Hauptschneiden erstrecken sich entlang den Hauptseiten der quadratischen Grundform und die Planschneiden erstrecken sich entlang den abgeschrägten Ecken. Mit dieser Ausgestaltung wird eine optimierte Ausrichtung der aktiven Hauptschneide und der aktiven Nebenschneide ermöglicht. Bevorzugt sind die erste Schneidkante und die zweite Schneidkante jeweils durch vier

Hauptschneiden und vier Planschneiden, die über die angehobenen

Schneidecken und die abgesenkten Schneidecken miteinander verbunden sind, gebildet.

Gemäß einer Weiterbildung weisen die Hauptschneiden in Aufsicht auf die Oberseite bzw. auf die Unterseite jeweils Innenwinkel im Bereich zwischen 130° und 140° mit den benachbarten Planschneiden auf. Dabei kann der Innenwinkel zwischen der Hauptschneide und der über eine abgesenkte Schneidecke zu dieser benachbarten Planschneide z.B. gleich zu dem Innenwinkel zwischen der Hauptschneide und der über eine angehobene Schneidecke zu dieser benachbarten Planschneide sein oder die beiden Innenwinkel können sich auch voneinander unterscheiden, wobei in diesem Fall die jeweiligen Innenwinkel jeweils im Bereich zwischen 130° und 140° liegen sollten. Mit dieser

Ausgestaltung wird eine besonders vorteilhafte Ausrichtung der Haupt- und Planschneide beim Planfräsen erreicht. Gemäß einer Weiterbildung erstrecken sich die Planfreiflächen jeweils als ebene Flächen entlang der gesamten Planschneide von einer angehobenen Schneidecke bis zu einer abgesenkten Schneidecke. In diesem Fall kann eine besonders glatte bearbeitete Werkstückoberfläche erzielt werden. Die

Planschneiden erstrecken sich von der angehobenen Schneidecke bis zu der abgesenkten Schneidecke. Dabei können sich die Planschneiden von der angehobenen Schneidecke bis zu der abgesenkten Schneidecke monoton fallend der Referenzebene nähern.

Bevorzugt kann die Planschneide in Aufsicht auf die Oberseite gerade ausgebildet sein.

Gemäß einer Weiterbildung erstrecken sich die Flauptfreiflächen jeweils als ebene Flächen entlang der gesamten Flauptschneide von einer angehobenen Schneidecke bis zu einer abgesenkten Schneidecke. In diesem Fall ist eine besonders lange, zur Zerspanung nutzbare Flauptschneide ermöglicht. Die Flauptschneide erstreckt sich von der angehobenen Schneidecke bis zu der abgesenkten Schneidecke. Insbesondere kann sich die Flauptschneide von der angehobenen Schneidecke bis zu der abgesenkten Schneidecke monoton fallend der Referenzebene nähern.

Bevorzugt kann die Flauptschneide in Aufsicht auf die Oberseite gerade ausgebildet sein.

Gemäß einer Weiterbildung sind die Oberseite und die Unterseite jeweils angrenzend an die Flauptschneiden mit einer Flauptspanflächenfase und angrenzend an die Planschneiden mit einer Planspanflächenfase versehen. In dieser Weise wird eine besonders robuste Auslegung des Schneideinsatzes ermöglicht. Die Flauptspanflächenfase und die Planspanflächenfase weisen dabei bevorzugt jeweils eine (senkrecht zur Flauptschneide bzw. zur

Planschneide zu messende) Breite im Bereich von 0,1 -0,4 mm auf. Dabei können die Breite der Planspanflächenfase und die Breite der

Flauptspanflächenfase bevorzugt zumindest im Wesentlichen gleich sein. Gemäß einer Weiterbildung ist ein nomineller Fasenwinkel der Planspanflächenfase kleiner als ein nomineller Fasenwinkel der

Flauptspanflächenfase. Diese Ausbildung ermöglicht es, bei einer Einbaulage unter einem großen negativen radialen Einbauwinkel und unter einem kleinen negativen axialen Einbauwinkel sowohl die aktive Flauptschneide als auch die aktive Planschneide zuverlässig zu schützen und gleichzeitig die

Flauptschneide und die Planschneide optimal auf das zu bearbeitende Material abzustimmen. Bevorzugt kann der nominelle (also der an dem Schneideinsatz zu messende) Fasenwinkel der Planspanflächenfase dabei zumindest 8° kleiner als der nominelle (an dem Schneideinsatz zu messende) Fasenwinkel der Flauptspanflächenfase sein. Es ist zu beachten, dass z.B. der nominelle

Fasenwinkel der Flauptspanflächenfase positiv sein kann und der nominelle Fasenwinkel der Planspanflächenfase negativ oder auch z.B. beide negativ sein können. Besonders bevorzugt kann der nominelle Fasenwinkel der

Planspanflächenfase zumindest 10° kleiner als der nominelle Fasenwinkel der Flauptspanflächenfase sein. Bevorzugt ist der nominelle Fasenwinkel der Planspanflächenfase dabei höchstens 20° kleiner als der nominelle

Fasenwinkel der Flauptspanflächenfase.

Die Aufgabe wird auch durch ein Fräswerkzeug nach Anspruch 10 gelöst.

Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

Das Fräswerkzeug hat einen Grundkörper, der zumindest einen Sitz zur

Aufnahme eines Schneideinsatzes und zumindest einen an dem Sitz

angeordneten Schneideinsatz nach einem der vorangehenden Ansprüche aufweist. Mit dem Fräswerkzeug werden die zuvor mit Bezug auf den

doppelseitigen Schneideinsatz beschriebenen Vorteile erzielt. Bevorzugt kann der Grundkörper des Fräswerkzeugs eine Mehrzahl von über den Umfang des Grundkörpers verteilten Sitzen zur Aufnahme von gleichen Schneideinsätzen aufweisen. Dabei kann bevorzugt eine Mehrzahl von Schneideinsätzen an den Sitzen befestigt sein. Bevorzugt können die Schneideinsätze mit derselben Ausrichtung an den Sitzen befestigt sein. Das Fräswerkzeug kann bevorzugt insbesondere als Planfräswerkzeug ausgebildet sein. Der Schneideinsatz ist dabei derart angeordnet, dass sich eine aktive Planschneide im Wesentlichen senkrecht zu einer Rotationsachse des Fräswerkzeugs erstreckt. Eine leichte Abweichung von einer exakt senkrechten Anordnung ist jedoch möglich, insbesondere kann die Planschneide leicht in Richtung der Rotationsachse des Fräswerkzeugs in axialer Richtung nach hinten freigestellt sein.

Gemäß einer Weiterbildung weist der Sitz eine Flauptanlagefläche zur

Abstützung einer sich parallel zu der Referenzebene erstreckenden

Flauptauflagefläche des Schneideinsatzes auf und die Flauptanlagefläche erstreckt sich unter einem negativen axialen Einbauwinkel und unter einem negativen radialen Einbauwinkel, wobei radiale Einbauwinkel zumindest 10° kleiner als der axiale Einbauwinkel ist. Dies bedeutet, dass sowohl der axiale Einbauwinkel als auch der radiale Einbauwinkel jeweils negativ sind, der radiale Einbauwinkel aber viel stärker negativ als der axiale Einbauwinkel ist. Die Kombination aus einem negativen axialen Einbauwinkel und einem viel stärker negativen radialen Einbauwinkel ermöglicht es, an der Flauptschneide im eingebauten Zustand einen sehr großen positiven effektiven Axialwinkel zu realisieren, mit dem ein sehr weiches, schälendes Zerspanungsverhalten und eine sehr gute Spanabfuhr erreicht werden, und gleichzeitig die rückseitigen inaktiven Flauptschneiden und Planschneiden zuverlässig zu schützen.

Bevorzugt kann der radiale Einbauwinkel zumindest 15° kleiner sein als der axiale Einbauwinkel. Dabei ist der radiale Einbauwinkel bevorzugt höchstens 20° kleiner als der axiale Einbauwinkel, damit der Schneideinsatz mit einer robusten, stabilen Form ausgebildet werden kann.

Bevorzugt kann der axiale Einbauwinkel in einem Bereich von -1 ° bis -5° liegen, besonders bevorzugt in einem Bereich von -2° bis -4°, damit einerseits ein ausreichender Schutz der inaktiven Flauptschneiden und Nebenschneiden bewirkt wird und andererseits ein sehr weicher Schnitt ermöglicht wird.

Bevorzugt kann der radiale Einbauwinkel in einem Bereich von -15° bis -21 ° liegen, besonders bevorzugt in einem Bereich von -17° bis -19°. In diesem Fall wird ein Einbau unter einem im Vergleich zu dem radialen Einbauwinkel nur sehr leicht negativen axialen Einbauwinkel ermöglicht, mit dem ein besonders weicher Schnitt der Flauptschneide ermöglicht wird. Gemäß einer Weiterbildung ist der Schneideinsatz derart angeordnet ist, dass sich eine aktive Hauptschneide unter einem effektiven Axialwinkel im Bereich von 16°-24°, bevorzugt von 18°-22° erstreckt. In diesem Fall werden ein sehr weiches, schälendes Zerspanungsverhalten und eine sehr gute Spanabfuhr erreicht.

Gemäß einer Weiterbildung ist der Schneideinsatz derart an dem Fräswerkzeug angeordnet, dass der an der aktiven Hauptschneide ausgebildete effektive Hauptfreiwinkel im Bereich von 8°-12° liegt und der an der aktiven

Planschneide ausgebildete effektive Planfreiwinkel ebenfalls im Bereich von 8°-12° liegt. In diesem Fall wird eine besonders vorteilhafte Spanbildung bei gleichzeitig hoher Lebensdauer des Schneideinsatzes erzielt. Gemäß einer Weiterbildung ist der Schneideinsatz mit einer

Planspanflächenfase und mit einer Hauptspanflächenfase versehen und derart angeordnet, dass ein effektiver Fasenwinkel der Planspanflächenfase und ein effektiver Fasenwinkel der Hauptspanflächenfase im eingebauten Zustand im Wesentlichen gleich groß sind. Unter„im Wesentlichen gleich groß“ ist zu verstehen, dass der Unterschied weniger als 5° beträgt, bevorzugt weniger als 3°. In diesem Fall wird ein besonders vorteilhaftes Zerspanungsverhalten erzielt.

Weitere Vorteile und Zweckmäßigkeiten der Erfindung ergeben sich anhand der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren.

Von den Figuren zeigen:

Fig. 1 : eine schematische perspektivische Darstellung eines

doppelseitigen Schneideinsatzes gemäß einer Ausführungsform; Fig. 2: eine schematische Aufsicht des Schneideinsatzes aus Fig. 1 ;

Fig. 3: eine Schnittdarstellung entlang den Linien A-A in Fig. 2;

Fig. 4: eine Schnittdarstellung entlang den Linien B-B in Fig. 2; Fig. 5: eine schematische Seitenansicht des Schneideinsatzes auf

Flauptfreiflächen mit einer Blickrichtung senkrecht zur

Symmetrieachse des Schneideinsatzes;

Fig. 6: eine schematische Seitenansicht des Schneideinsatzes auf

Nebenfreiflächen mit einer Blickrichtung senkrecht zur

Symmetrieachse des Schneideinsatzes;

Fig. 7: eine schematische Seitenansicht eines Grundkörpers eines

Fräswerkzeugs gemäß einer Ausführungsform mit Blickrichtung senkrecht zu einer Rotationsachse des Fräswerkzeugs;

Fig. 8: eine schematische Stirnansicht des Grundkörpers aus Fig. 7 mit

Blickrichtung entlang der Rotationsachse;

Fig. 9: eine schematische Seitenansicht eines Fräswerkzeugs gemäß einer Ausführungsform mit montierten Schneideinsätzen mit

Blickrichtung senkrecht zu der Rotationsachse des

Fräswerkzeugs;

Fig. 10: eine schematische Stirnansicht des Fräswerkzeugs aus Fig. 9 mit

Blickrichtung entlang der Rotationsachse; und

Fig. 11 : eine schematische perspektivische Ansicht des Fräswerkzeugs.

AUSFUHRUNGSFORM

Eine Ausführungsform wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Figuren beschrieben. Dabei wird zunächst der doppelseitige Schneideinsatz 1 zum Fräsen unter Bezug auf die Figuren 1 bis 6 beschrieben und anschließend das Fräswerkzeug 100 mit den daran angeordneten Schneideinsätzen. Der

Schneideinsatz 1 und das Fräswerkzeug 100 sind zum Planfräsen ausgebildet.

Wie in den Fig. 1 bis Fig. 6 zu sehen ist, weist der doppelseitige Schneideinsatz 1 eine im Wesentlichen quadratische Grundform auf, bei der die Ecken abgeschrägt sind, wie insbesondere in der in Fig. 2 dargestellten Aufsicht zu sehen ist.

io Der Schneideinsatz 1 hat eine Oberseite 2, eine dieser gegenüberliegende Unterseite 4, sowie eine umlaufende Seitenfläche 6, die sich zwischen der Oberseite 2 und der Unterseite 4 erstreckt. An einem Übergang von der Oberseite 2 zu der umlaufenden Seitenfläche 6 ist eine erste Schneidkante 8 ausgebildet, die sich bei der dargestellten Ausführungsform über den gesamten Umfang erstreckt. In gleicher Weise ist an dem Übergang von der Unterseite 4 zu der umlaufenden Seitenfläche 6 eine zweite Schneidkante 10 ausgebildet, die sich bei der dargestellten Ausführungsform ebenfalls über den gesamten Umfang erstreckt.

Ein Durchgangsloch 3 zur Aufnahme einer Befestigungsschraube, mit der der Schneideinsatz 1 an einem Sitz eines Fräswerkzeugs befestigt werden kann, erstreckt sich von der Oberseite 2 bis zu der Unterseite 4 entlang einer

Symmetrieachse S des Schneideinsatzes 1. Eine Referenzebene R erstreckt sich senkrecht zu der Symmetrieachse S und unterteilt den Schneideinsatz 1 (virtuell) in zwei identische Hälften. Der Schneideinsatz 1 hat bezüglich der Symmetrieachse S eine vierzählige Rotationssymmetrie, d.h. er kann durch Rotation um jeweils weitere 90° um die Symmetrieachse S in dieselbe Form übergeführt werden. Der Schneideinsatz 1 ist ferner punktsymmetrisch bezüglich dem Schnittpunkt der Symmetrieachse S mit der Referenzebene R, sodass die ersten Schneidkante 8 und die zweite Schneidkante 10 im

Wesentlichen identisch zueinander ausgebildet sind.

Wie insbesondere in den Fig. 1 und Fig. 2 zu sehen ist, sind die Oberseite 2 und die Unterseite 4 jeweils mit einer Hauptauflagefläche 26 versehen, die sich parallel zu der Referenzebene R erstreckt. Die Hauptauflagefläche 26 umgibt jeweils das Durchgangsloch 3. Zwischen der ersten Schneidkante 8 und der Hauptauflagefläche 26 ist die Oberseite 2 mit einer Spanfläche 5 versehen, die sich mit zunehmendem Abstand von der ersten Schneidkante 8 der

Referenzebene R annähert. Entsprechend ist zwischen der zweiten

Schneidkante 10 und der Hauptauflagefläche 26 in der Unterseite 4 eine Spanfläche 5 ausgebildet, die sich mit zunehmendem Abstand von der zweiten Schneidkante 10 der Referenzebene R annähert. Die erste Schneidkante 8 und die zweite Schneidkante 10 weisen jeweils alternierend angeordnete Hauptschneiden 12 und Planschneiden 14 auf. Die Hauptschneiden 12 sind dazu ausgebildet, bei einem Planfräsen hauptsächlich den Span abzuheben, und die Planschneiden 14 dienen dazu, die erzeugte Oberfläche zu glätten. Die Hauptschneiden 12 erstrecken sich entlang den langen Seitenkanten der im Wesentlichen quadratischen Grundform des Schneideinsatzes 1. Die Planschneiden 14 erstrecken sich entlang den abgeschrägten Ecken der im Wesentlichen quadratischen Grundform des Schneideinsatzes 1.

Wie insbesondere in den Fig. 5 und Fig. 6 zu sehen ist, haben die erste

Schneidkante 8 und die zweite Schneidkante 10 abwechselnd angehobene Schneidecken 16, die einen größeren Abstand zu der Referenzebene R haben, und abgesenkte Schneidecken 18, die einen geringeren Abstand zu der Referenzebene R aufweisen. Eine Hauptschneide 12 erstreckt sich jeweils von einer angehobenen Schneidecke 16 bis zu einer abgesenkten Schneidecke 18. Eine Planschneide 14 erstreckt sich jeweils von einer abgesenkten

Schneidecke 18 bis zu einer angehobenen Schneidecke 16 und geht über diese in die benachbarte Hauptschneide 12 über. Eine Planschneide 14 und die über die angehobene Schneidecke 16 benachbarte Hauptschneide 12 bilden jeweils einen Schneidkantenabschnitt, der zum Planfräsen in eine aktive

Schneidstellung gebracht werden kann, wie nachstehend noch ausführlicher erläutert wird. Die Hauptschneide 12 grenzt jeweils über die abgesenkte

Schneidecke 18 an die Planschneide 14 eines benachbarten

Schneidkantenabschnitts an, der durch Indexierung nachfolgend benutzt werden kann.

In Blickrichtung entlang der Symmetrieachse S schließen eine Planschneide 14 und die über eine angehobene Schneidecke 16 mit dieser benachbarte

Hauptschneide 12 jeweils einen Innenwinkel a im Bereich von 130° bis 140° miteinander ein. Eine Hauptschneide 12 schließt in Blickrichtung entlang der Symmetrieachse S mit der über eine abgesenkte Schneidecke 18 benachbarten Planschneide 14 jeweils einen Innenwinkel a im Bereich von 130° bis 140° ein. Es ist zu beachten, dass die Innenwinkel a und a z.B. gleich sein können, insbesondere z.B. 135° betragen können, oder sich aber auch voneinander unterscheiden können.

Die Hauptschneide 12 erstreckt sich derart, dass sie sich mit zunehmendem Abstand von der angehobenen Schneidecke 18 der Referenzebene R annähert. Die Hauptschneide 12 kann sich dabei bevorzugt monoton fallend der

Referenzebene R annähern, wie in den Fig. 5 und Fig. 6 dargestellt ist. Bei der dargestellten Ausführungsform erstreckt sich die Hauptschneide 12 in Aufsicht auf die Oberseite 2 bzw. Unterseite 4 im Wesentlichen geradlinig. Die

Hauptschneide 12 erstreckt sich bei der Ausführungsform auch in einer

Seitenansicht senkrecht zur Symmetrieachse S im Wesentlichen geradlinig. Es ist jedoch zu beachten, die die Hauptschneide 12 sowohl in Aufsicht auf die Oberseite 2 bzw. Unterseite 4 als auch in der Seitenansicht eine leicht gekrümmte Form aufweisen kann.

Die Planschneide 14 erstreckt sich bei der Ausführungsform ebenfalls derart, dass sie sich mit zunehmendem Abstand von der angehobenen Schneidecke 16 der Referenzebene R annähert. Auch die Planschneide 14 kann sich bevorzugt monoton fallend der Referenzebene R annähern. Die Planschneide 14 erstreckt sich bei der Ausführungsform ebenfalls sowohl in Aufsicht auf die Oberseite 2 bzw. Unterseite 4 als auch in einer Seitenansicht senkrecht zur Symmetrieachse S im Wesentlichen geradlinig. Es ist zu beachten, dass auch die Planschneide 14 eine leicht gekrümmte Form aufweisen kann.

Wie insbesondere in den Fig. 1 und Fig. 3 zu sehen ist, ist unmittelbar angrenzend an die Hauptschneide 12 eine Hauptspanflächenfase 32

ausgebildet, die einer gezielten Verstärkung des Schneidkeils dient. Die

Hauptspanflächenfase 32 weist eine (senkrecht zur Hauptschneide zu messende) Breite b1 im Bereich von 0,1 -0,4 mm auf. Die Hauptspanflächenfase 32 weist bei der Ausführungsform einen negativen nominellen Fasenwinkel g auf, wie in Fig. 3 zu sehen ist. Es ist jedoch zu beachten, dass auch ein positiver nomineller Fasenwinkel möglich ist. Wie in den Fig. 1 und Fig. 4 zu sehen ist, ist unmittelbar angrenzend an die Planschneide 14 eine Planspanflächenfase 34 ausgebildet. Die

Planspanflächenfase 34 weist eine (senkrecht zur Planschneidkante 14 zu messende) Breite b2 im Bereich von 0,1 -0,4 mm auf. Dabei kann die Breite der Planspanflächenfase 34 insbesondere z.B. der Breite der

Flauptspanflächenfase 32 entsprechen. Die Planspanflächenfase 34 hat einen negativen nominellen Fasenwinkel ß, wie in Fig. 4 zu sehen ist. Der nominelle Fasenwinkel ß der Planspanflächenfase 34 ist dabei kleiner als der nominelle Fasenwinkel g der Flauptspanflächenfase 32. Bei der Ausführungsform ist der nominelle Fasenwinkel ß der Planspanflächenfase 34 zumindest 8° kleiner, bevorzugt zumindest 10° kleiner, als der nominelle Fasenwinkel g der

Flauptspanflächenfase 32. Z.B kann bei einer Realisierung der nominelle Fasenwinkel g der Flauptspanflächenfase 32 in etwa -2,5° betragen und der nominelle Fasenwinkel ß der Planspanflächenfase 34 in etwa -13°.

Entlang den Hauptschneiden 12 sind in der umlaufenden Seitenfläche 6 Hauptfreiflächen 22 gebildet, wie insbesondere in den Fig. 1 , Fig. 5 und Fig. 6 zu sehen ist. Bei der dargestellten Ausführungsform sind die Hauptfreiflächen 22 jeweils als ebene Flächen ausgebildet, die sich von einer angehobenen Schneidecke 16 bis zu einer abgesenkten Schneidecke 18 entlang der gesamten zugehörigen Hauptschneide 12 erstrecken. Die Hauptfreifläche 22 entfernt sich mit zunehmenden Abstand von der zugeordneten Hauptschneide 12 von der Symmetrieachse S. Mit anderen Worten erstreckt sich die

Hauptfreifläche 22 unter einem negativen nominellen Hauptfreiwinkel e, wie in Fig. 3 zu sehen ist. Eine Hauptfreifläche 22, die einer Hauptschneide 12 der ersten Schneidkante 8 zugeordnet ist, erstreckt sich in etwa bis zu der

Referenzebene R und geht dort in eine Hauptfreifläche 22 über, die einer Hauptschneide 12 der zweiten Schneidkante 10 zugeordnet ist. Aufgrund des negativen nominellen Hauptfreiwinkels e schließen die benachbarten

Hauptfreiflächen 22 der ersten Schneidkante 8 und der zweiten Schneidkante 10 dabei einen Außenwinkel > 180° miteinander ein, wie in Fig. 3 zu sehen ist. Obwohl sich bei der Ausführungsform die Hauptfreiflächen 22 jeweils in etwa bis zu der Referenzebene R erstrecken und dort in die Hauptfreiflächen 22 der gegenüberliegenden Schneidkante übergehen, ist es z.B. auch möglich, dass zwischen diesen ein oder mehrere weitere Flächen in der umlaufenden

Seitenfläche 6 vorgesehen sind.

Entlang den Planschneiden 14 sind in der umlaufenden Seitenfläche 6

Planfreiflächen 24 ausgebildet, wie insbesondere in den Fig. 1 , Fig. 5 und Fig. 6 zu sehen ist. Bei der dargestellten Ausführungsform sind die Planfreiflächen 24 jeweils als ebene Flächen ausgebildet, die sich von einer angehobenen

Schneidecke 16 bis zu einer abgesenkten Schneidecke 18 entlang der gesamten zugehörigen Planschneide 14 erstrecken. Die Planfreifläche 24 nähert sich mit zunehmendem Abstand von der zugeordneten Planschneide 14 der Symmetrieachse S an. Mit anderen Worten erstreckt sich die Planfreifläche 24 unter einem positiven nominellen Planfreiwinkel h, wie in Fig. 4 zu sehen ist. Eine Planfreifläche 24, die einer Planschneide 14 der ersten Schneidkante 8 zugeordnet ist, erstreckt sich in etwa bis zu der Referenzebene R und geht dort in eine Planfreifläche 24 über, die einer Planschneide 14 der zweiten

Schneidkante 10 zugeordnet ist. Aufgrund des positiven nominellen

Planfreiwinkels h schließen die benachbarten Planfreiflächen 24 der ersten Schneidkante 8 und der zweiten Schneidkante 10 dabei einen stumpfen

Außenwinkel, also einen Winkel < 180°, miteinander ein, wie in Fig. 4 zu sehen ist. Obwohl sich bei der Ausführungsform die Planfreiflächen 24 jeweils in etwa bis zu der Referenzebene R erstrecken und dort in die Planfreiflächen 24 der gegenüberliegenden Schneidkante übergehen, ist es z.B. auch möglich, eine oder mehrere weitere Flächen in der umlaufenden Seitenfläche 6 dazwischen vorzusehen.

Aufgrund der beschriebenen Ausgestaltung der Flauptfreiflächen 22 und der Planfreiflächen 24 ist die umlaufende Seitenfläche 6 somit im Bereich der Flauptschneiden 12 und Flauptfreiflächen 22 nach außen konvex vorgewölbt ausgebildet, wohingegen die umlaufende Seitenfläche 6 im Bereich der

Planschneiden 14 und Planfreiflächen 24 nach innen konkav eingezogen ausgebildet ist. Ein Fräswerkzeug 100 zum Planfräsen wird im Folgenden unter Bezug auf die Fig. 7 bis Fig. 11 beschrieben, wobei zunächst mit Bezug auf die Fig. 7 und Fig. 8 ein Grundkörper 101 des Fräswerkzeugs 100 beschrieben wird.

Das Fräswerkzeug 100 hat einen Grundkörper 101 , der ein erstes Ende 105 mit einer Schnittstelle zur Verbindung mit einer Spindel einer

Bearbeitungsmaschine aufweist. An einem gegenüberliegenden anderen Ende ist der Grundkörper 101 mit einer Mehrzahl von Sitzen 102 zur Aufnahme der zuvor beschriebenen doppelseitigen Schneideinsätze 1 ausgebildet. Obwohl in den Figuren beispielhaft ein Grundkörper 101 dargestellt ist, der insgesamt mit sieben solchen Sitzen 102 versehen ist, sind auch Ausgestaltungen möglich, bei denen der Grundkörper 101 mehr als sieben oder weniger als sieben Sitze 102 aufweist. Die Sitze 102 sind über den Umfang des Grundkörpers 101 verteilt angeordnet und dazu ausgebildet, die doppelseitigen Schneideinsätze 1 mit der jeweils gleichen Ausrichtung aufzunehmen, wie im Folgenden noch eingehender beschrieben wird.

Wie insbesondere in Fig. 7 zu sehen ist, weist jeder Sitz 102 eine

Flauptanlagefläche 103 auf, die dazu ausgebildet ist, dass sich der

doppelseitige Schneideinsatz 1 mit einer seiner Flauptauflageflächen 26 an dieser abstützt. Der Sitz 102 weist ferner noch eine Mehrzahl von seitlichen Anlageflächen 104 auf, die derart ausgebildet sind, dass sich der

Schneideinsatz 1 mit Flauptfreiflächen 22 an diesen abstützt. Die seitlichen Anlageflächen 104 sind dabei derart ausgebildet, dass sich der Schneideinsatz 1 mit der Unterseite 4 zugeordneten Flauptfreiflächen 22 abstützt, wenn er mit der Flauptauflagefläche 26 der Oberseite 2 an der Flauptanlagefläche 103 des Sitzes anliegt und vice versa. Durch den negativen nominellen Flauptfreiwinkel e wird in dieser Weise eine formschlüssige Komponente bei der Befestigung des Schneideinsatzes 1 an dem Sitz 102 erzielt. An jedem Sitz 102 ist eine

Gewindebohrung 106 zur Aufnahme eines Gewindeabschnitts einer

Befestigungsschraube 200 ausgebildet, mit der der doppelseitige

Schneideinsatz 1 an dem Sitz 102 befestigt werden kann. Fig. 7 ist eine Seitenansicht des Grundkörpers 101 mit Blickrichtung senkrecht zur Rotationsachse Z des Grundkörpers 101 und senkrecht zu einer

Flächennormalen der Flauptanlagefläche 103 eines Sitzes 102. Wie in Fig. 7 zu sehen ist, ist die Flauptanlagefläche 103 derart ausgerichtet, dass sie sich unter einem negativen axialen Einbauwinkel d erstreckt. Der axiale Einbauwinkel d ist dabei der Winkel, den die Flauptanlagefläche 103 mit der Rotationsachse Z des Grundkörpers 101 bei einer Blickrichtung senkrecht zur Rotationsachse Z und senkrecht zu der Flächennormalen der Flauptanlagefläche 103 einschließt. Die Flauptanlagefläche 103 ist also bezüglich der Rotationsachse Z des

Grundkörpers 101 bzw. des Fräswerkzeugs 100 in Rotationsrichtung leicht nach vorne angekippt. Bei der Ausführungsform ist der axiale Einbauwinkel d derart gewählt, dass er in einem Bereich von -1 ° bis -5° liegt, bevorzugt in einem Bereich von -2° bis -4°. Der axiale Einbauwinkel d ist bei der

Ausführungsform somit negativ gewählt, was es ermöglicht, inaktive

Nebenschneiden 14 und Flauptschneiden 12 zuverlässig zu schützen.

Andererseits ist der axiale Einbauwinkel d aber nur sehr leicht negativ gewählt, was sich auf sehr vorteilhaft auf die Ausrichtung der aktiven Flauptschneide 12 auswirkt, wie im Folgenden noch eingehender beschrieben wird.

Die Flauptanlagefläche 103 ist ferner derart angeordnet, dass sie sich unter einem negativen radialen Einbauwinkel f erstreckt, wie insbesondere in Fig. 8 zu sehen ist. Im eingebauten Zustand eines Schneideinsatzes 1 an einem Sitz 102 wird durch die Rotationsachse Z des Fräswerkzeugs 100 und die aktive angehobene Schneidecke 16, d.h. die zwischen der aktiven Flauptschneide 12 und der aktiven Nebenschneide 18 befindliche angehobene Schneidecke 16, des an dem Sitz 102 befestigten Schneideinsatzes 1 eine Ebene ZX

aufgespannt, wie in Fig. 10 am Beispiel des rechts dargestellten Plattensitzes 102 gezeigt ist. Der radiale Einbauwinkel f ist dabei für diesen Sitz 102 zwischen der Flauptanlagefläche 103 und dieser Ebene ZX zu messen, wie in Fig. 8 dargestellt ist. Die Flauptanlagefläche 103 ist somit bezüglich der radialen Richtung nach hinten verkippt. Bei der Ausführungsform ist der radiale

Einbauwinkel f derart gewählt, dass er in einem Bereich von -15° bis -21 ° liegt, bevorzugt in einem Bereich von -17° bis -19°. Der radiale Einbauwinkel f ist somit bei der Ausführungsform ebenfalls negativ, aber dabei deutlich stärker negativ, also kleiner, als der axiale Einbauwinkel 6. Der radiale Einbauwinkel f ist bei der Ausführungsform zumindest 10° kleiner als der axiale Einbauwinkel 6, bevorzugt kann er zumindest 15° kleiner sein.

Nun wird mit Bezug auf die Fig. 9 bis Fig. 11 noch das Fräswerkzeug 100 beschrieben, das resultiert, wenn zumindest ein Schneideinsatz 1 an einem Sitz 102 des Grundkörpers 101 befestigt ist. Die resultierende Ausrichtung der Schneidkanten wird dabei im Folgenden am Beispiel eines Sitzes 102 mit einem daran befestigten Schneideinsatz 1 beschrieben und es versteht sich, dass die Situation bei an den anderen Sitzen 102 befestigten Schneideinsätzen 1 entsprechend ist.

Der Schneideinsatz 1 wird derart mit einer Befestigungsschraube 200 an dem Sitz 102 befestigt, dass sich eine Flauptauflagefläche 26 (entweder der

Oberseite 2 oder der Unterseite 4) an der Flauptanlagefläche 103 des Sitzes 102 abstützt und sich zwei Flauptfreiflächen 22 an den seitlichen Anlageflächen 104 abstützen.

In dieser Einbausituation ist eine Planschneide 14 des Schneideinsatzes 1 derart ausgerichtet, dass sie in axialer Richtung von dem Grundkörper 101 vorsteht. Die Planschneide 14 erstreckt sich dabei im Wesentlichen in einer Ebene senkrecht zu der Rotationsachse Z des Grundkörpers 101 , wie in Fig. 9 zu sehen ist. Bezüglich der Rotationsachse Z radial außen ist eine

Flauptschneide 12 über eine angehobene Schneidecke 16 mit dieser

Planschneide 14 verbunden. Diese Planschneide 14 und die mit dieser über die angehobene Schneidecke 16 verbundene Flauptschneide 12 bilden eine aktive Planschneide 14 und eine aktive Flauptschneide 12, die derart angeordnet sind, dass sie mit dem zu bearbeitenden Material in Eingriff gelangen. Die anderen Planschneiden 14 und Hauptschneiden 12 bilden„inaktive“ Planschneiden und Hauptschneiden, die nicht mit dem zu bearbeitenden Material in Eingriff gelangen und durch Indexierung zur Verwendung kommen können, wenn der aktive Schneidkantenabschnitt abgenutzt ist. Durch die Kombination der zuvor beschriebenen, an dem Schneideinsatz 1 selbst realisierten nominellen Winkel und Verläufe der einzelnen Flächen mit den durch die Ausrichtung des Sitzes 102 bedingten Winkeln und

Ausrichtungen ergibt sich bei der Ausführungsform eine besonders vorteilhafte effektive Anordnung der aktiven Hauptschneide 12 und der aktiven

Nebenschneide 14 gegenüber dem zu bearbeitenden Werkstück. Dies wird im Folgenden mit Bezug auf die Fig. 9 und Fig. 10 eingehender erläutert.

In dem eingebauten Zustand erstreckt sich die aktive Hauptschneide 12 unter einem sehr großen effektiven Axialwinkel Q, wie insbesondere in Fig. 9 zu sehen ist. Der effektive Axialwinkel Q liegt bei der Ausführungsform im Bereich von 16°-24°, bevorzugt im Bereich von 18°-22°. Dies ermöglicht einen besonders weichen Schnitt beim Planfräsen. Der effektive Axialwinkel Q ist dabei zwischen der aktiven Hauptschneide 12 und der Rotationsachse Z des Fräswerkzeugs 100 in einer Blickrichtung in radialer Richtung zu bestimmen, bei der die

Rotationsachse Z das an die angehobene Schneidecke 16 angrenzende Ende der aktiven Hauptschneide 12 schneidet.

Der an der aktiven Planschneide 14 ausgebildete effektive Planfreiwinkel t, der insbesondere in Fig. 9 zu sehen ist, liegt in dem eingebauten Zustand im Bereich von 8°- 12°. Aufgrund der stark negativen radialen Einbaulage liegt auch der an der aktiven Hauptschneide 12 ausgebildete effektive

Hauptfreiwinkel im Bereich von 8°-12°. Bevorzugt können dabei z.B. der effektive Planfreiwinkel und der effektive Hauptfreiwinkel im Wesentlichen gleich groß sein. Der effektive Hauptfreiwinkel ist dabei zwischen der der aktiven Hauptschneide 12 zugeordneten Hauptfreifläche 22 und der Hüllkurve zu messen, die die Hauptschneide 12 bei einer Rotation des Fräswerkzeugs 100 um die Rotationsachse Z erzeugt.

Durch die Kombination der zuvor beschriebenen Ausgestaltung der

Planspanflächenfase 34 mit ihrem an dem Schneideinsatz 1 realisierten nominellen Fasenwinkel, der Hauptspanflächenfase 32 mit ihrem an dem Schneideinsatz realisierten nominellen Fasenwinkel und die sowohl axial wie radial verkippte Einbaulage ergibt sich, dass im eingebauten Zustand ein effektiver Fasenwinkel der Planspanflächenfase 34 und ein effektiver

Fasenwinkel der Flauptspanflächenfase 32 im Wesentlichen gleich groß sind.

Durch die beschriebene Kombination von Merkmalen wird erreicht, dass trotz der Beschränkungen, die die Realisierung eines Schneideinsatzes als doppelseitiger Schneideinsatz der Anordnung auferlegt, beim Planfräsen ein sehr weicher Schnitt und ein besonders stabiler Fräsprozess ermöglicht werden.