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Patent Searching and Data


Title:
DRAINAGE RENDER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/029051
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a coating system for draining off water, more particularly for draining surfaces of building structures such as tunnels, the system having: (a) at least one hydrophilic layer; and (b) at least one hydrophobic layer. The hydrophobic layer has at least one render and the hydrophilic layer is situated between the building structure and the hydrophobic layer.

Inventors:
SCHÜMCHEN H C KURT (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/069493
Publication Date:
February 15, 2018
Filing Date:
August 02, 2017
Export Citation:
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Assignee:
INTERBRAN SYSTEMS AG (DE)
International Classes:
C04B28/04; E21D11/10; C04B28/10; C04B28/12; E02D31/02; E04B1/66; E21F16/02
Domestic Patent References:
WO1986002661A11986-05-09
Foreign References:
CH707184A12014-05-15
DE1534643A11969-08-21
Other References:
DATABASE WPI Week 199536, Derwent World Patents Index; AN 1995-273370, XP002774399
KAPYFRACT: "Tunnelarbeiten", INTERNET CITATION, 16 May 2012 (2012-05-16), pages 1 - 32, XP002694768, Retrieved from the Internet [retrieved on 20130403]
Attorney, Agent or Firm:
VON ROHR PATENTANWÄLTE PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

Beschichtungssystem zur Wasserableitung, insbesondere zur Flächedraina- ge, an Bauwerken, aufweisend

(a) mindestens eine hydrophile Schicht, wobei die hydrophile Schicht mindestens einen Putz aufweist, und

(b) mindestens eine hydrophobe Schicht, wobei die hydrophobe Schicht mindestens einen Putz aufweist,

wobei die hydrophile Schicht zwischen dem Bauwerk und der hydrophoben Schicht angeordnet ist.

Beschichtungssystem nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die hydrophile Schicht poröse Partikel, insbesondere mineralisch basierte und/oder kunststoffbasierte poröse Partikel, aufweist.

Beschichtungssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die porösen Partikel Korngrößen im Bereich von 0, 1 bis 10 mm, insbesondere 0,5 bis 8 mm, vorzugsweise 1 bis 6 mm, bevorzugt 2 bis 5 mm, aufweisen.

Beschichtungssystem nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die hydrophile Schicht die porösen Partikel in Mengen von 25 bis 80 Gew.-%, insbesondere 30 bis 75 Gew.-%, vorzugsweise 35 bis 65 Gew.-%, bevorzugt 40 bis 60 Gew.-%, bezogen auf die hydrophile Schicht, enthält.

Beschichtungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die hydrophile Schicht mindestens einen Leichtzuschlag, insbesondere mit einer Kornrohdichte von höchstens 2,0 kg/dm3, enthält, insbesondere wobei der Leichtzuschlag die porösen Partikel aufweist und/oder aus diesen besteht.

Beschichtungssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Leichtzuschlag ausgewählt ist aus der Gruppe von vulkanischem Gestein, Perlit, insbesondere geblähtem Perlit, Vermiculit, insbesondere geblähtem Vermiculit, Bims, Schaum- und Blähglas, Blähton, Blähschiefer, Tuff, Blähglimmer, Lavakies, Lavasand und deren Mischungen, vorzugsweise Perlit und/oder Vermiculit, insbesondere geblähtem Perlit und/oder geblähtem Vermiculit, bevorzugt Perlit, insbesondere geblähtem Perlit.

Beschichtungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die hydrophile Schicht ein Bindemittel, insbesondere ein mineralisch basiertes Bindemittel, in Mengen von 20 bis 75 Gew.-%, insbesondere 25 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 35 bis 65 Gew.-%, bevorzugt 40 bis 60 Gew.-%, bezogen auf die hydrophile Schicht, enthält.

Beschichtungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die hydrophile Schicht aus mindestens einem Putz, insbesondere einem Putz, besteht.

9. Beschichtungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die hydrophile Schicht eine Dicke von 1 bis 15 cm, insbesondere 2 bis 10 cm, vorzugsweise 3 bis 9 cm, aufweist.

10. Beschichtungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die hydrophile Schicht eine Wasserleitfähigkeit im Be- reich von 0,5 bis 10 kg/m2h0,5, insbesondere 1 bis 8 kg/m2h0,5, vorzugsweise 2 bis 5 kg/m2h0,5, aufweist.

1 1 . Beschichtungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die hydrophobe Schicht insbesondere zumindest im Wesentlichen wasserundurchlässig ist.

12. Beschichtungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die hydrophobe Schicht eine Dicke von 0,5 bis 5 cm, insbesondere 1 bis 3 cm, vorzugsweise 1 bis 2 cm, aufweist.

13. Beschichtungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die hydrophobe Schicht Partikel aufweist.

14. Beschichtungssystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Partikel Korngrößen im Bereich von 1 bis 10 mm, insbesondere 2 bis 8 mm, vorzugsweise 2 bis 7 mm, bevorzugt 3 bis 6 mm, aufweisen.

15. Beschichtungssystem nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die hydrophobe Schicht die Partikel in Mengen von 15 bis 85 Gew.-%, insbesondere 20 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 70 Gew.-%, bevorzugt 35 bis 50 Gew.-%, bezogen auf die hydrophobe Schicht, enthält.

16. Beschichtungssystem nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Partikel hydrophob, insbesondere hydrophobiert, sind.

17. Beschichtungssystem nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Partikel durch Behandlung mit Ölen, Silkonen, insbesondere Silikonharzen, und/oder Silanen, insbesondere Alkylsilanen, vorzugsweise durch Behandlung mit Silikonen, insbesondere Silikonharzen, und/oder Silanen, hydrophobiert sind. 18. Beschichtungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die hydrophobe Schicht einen Leichtzuschlag, insbesondere einen hydrophoben Leichtzuschlag, vorzugsweise mit einer Kornrohdichte von höchstens 2,0 kg/dm3, enthält, insbesondere wobei die hydropho- ben Partikel aus dem Leichtzuschlag bestehen.

Beschichtungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Leichtzuschlag ausgewählt ist aus der Gruppe von hydrophobiertem vulkanischen Gestein, Perlit, insbesondere geblähtem Perlit, Vermiculit, insbesondere geblähtem Vermiculit, Bims, Schaum- und Blähglas, Blähton, Blähschiefer, Tuff, Blähglimmer, Lavakies, Lavasand und deren Mischungen, vorzugsweise Perlit und/oder Vermiculit, insbesondere geblähtem Perlit und/oder geblähtem Vermiculit, bevorzugt Perlit, insbesondere geblähtem Perlit. 20. Beschichtungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die hydrophobe Schicht mindestens ein Bindemittel, insbesondere ein mineralisch basiertes Bindemittel, in Mengen von 15 bis 85 Gew.-%, insbesondere 20 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 70 Gew.-%, bevorzugt 50 bis 65 Gew.-%, bezogen auf die hydrophobe Schicht, enthält.

21 . Beschichtungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die hydrophobe Schicht aus mindestens einem Putz, insbesondere einem Putz, besteht. 22. Beschichtungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der hydrophoben Schicht eine weitere Schicht, insbesondere eine wasserundurchlässige Schicht, vorzugsweise in Form einer Beschichtung, angeordnet ist, insbesondere wobei die wasserundurchlässige Schicht auf die der hydrophilen Schicht der hydrophoben Schicht gegenüber- liegenden Seite angeordnet ist.

23. Beschichtungssystem nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die wasserundurchlässige Schicht, insbesondere die Beschichtung, diffusionsoffen gegenüber Wasserdampf ist.

24. Beschichtungssystem nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, dass die wasserundurchlässige Schicht eine Wasserdampfdiffusionswider- standszahl μ, bestimmt nach DIN EN ISO 12542, im Bereich von 4 bis 12, insbesondere 5 bis 10, vorzugsweise 6 bis 8, aufweist.

25. Beschichtungssystem nach einem der Ansprüche 22 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass die wasserundurchlässige Schicht eine Schichtdicke im Bereich von 20 bis 500 μιη, insbesondere 50 bis 400 μιη, vorzugsweise 100 bis 300 μιη, bevorzugt 150 bis 250 μιη, aufweist.

26. Beschichtungssystem nach einem der Ansprüche 22 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass die wasserundurchlässige Schicht eine Dehnfähigkeit von bis zu 300 %, insbesondere 250 %, vorzugsweise 200 %, bevorzugt 160 %, aufweist und/oder

dass die wasserundurchlässige Schicht eine Dehnfähigkeit im Bereich von 50 bis 300 %, insbesondere 100 bis 250 %, vorzugsweise 120 bis 200 %, bevorzugt 140 bis 160 %, aufweist. 27. Beschichtungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wasserundurchlässige Schicht rissüberbrückend ist.

28. Beschichtungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wasserundurchlässige Schicht

(a) mindestens ein organisches Polymer und

(b) mindestens einen Füllstoff und/oder mindestens ein Pigment

aufweist. 29. Beschichtungssystem nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass die wasserundurchlässige Schicht das Polymer in Mengen von 25 bis 95 Gew.-%, insbesondere 40 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 50 bis 85 Gew.- %, bevorzugt 60 bis 80 Gew.-%, bezogen auf die wasserundurchlässige Schicht, aufweist.

30. Beschichtungssystem Anspruch 28 oder 29, dadurch gekennzeichnet, dass die wasserundurchlässige Schicht den Füllstoff und/oder das Pigment in Mengen von 5 bis 75 Gew.-%, insbesondere 10 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 15 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 15 bis 40 Gew.-%, bezogen auf die wasserun- durchlässige Schicht, aufweist.

31 . Beschichtungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Pigment ein anorganisches partikelförmiges Pigment ist.

32. Beschichtungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wasserundurchlässige Schicht mindestens einen Füllstoff und mindestens ein Pigment enthält. 33. Beschichtungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der hydrophilen Schicht und dem Bauwerk eine Grundierungsschicht angeordnet ist.

34. Beschichtungssystem nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, dass die hydrophile Schicht die Grundierungsschicht unmittelbar kontaktiert.

35. Beschichtungssystem nach Anspruch 33 oder 34, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundierungsschicht unmittelbar auf dem Bauwerk angeordnet ist, insbesondere darauf aufgebracht ist.

36. Beschichtungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundierungsschicht eine Schichtdicke im Bereich von 10 bis 100 μιη, insbesondere 20 bis 80 μιη, vorzugsweise 30 bis 70 μιη, bevorzugt 40 bis 60 μιη, aufweist.

37. Beschichtungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundierungsschicht auf Basis mindestens eines organischen und/oder eines anorganischen Polymers, insbesondere eines anorganischen Polymers, ausgebildet ist.

38. Beschichtungssystem nach Anspruch 37, dadurch gekennzeichnet, dass das anorganische Polymer ein Polysilikat, insbesondere Natriumsilikat und/oder Kaliumsilikat, ist.

Beschichtungssystem nach Anspruch 38, dadurch gekennzeichnet, dass das anorganische Polysilikat Wasserglas, insbesondere Natrium- und/oder Kaliumwasserglas, ist.

Baustofftrockenmischung zur Herstellung einer hydrophilen Beschichtung, insbesondere zur Herstellung der hydrophilen und/oder wasserleitenden Schicht einer Flächendrainage,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Baustofftrockenmischung poröse Partikel, insbesondere mineralisch basierte und/oder kunststoffbasierte poröse Partikel, in Mengen von 25 bis 80 Gew.-%, aufweist.

Baustofftrockenmischung nach Anspruch 40, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustofftrockenmischung die porösen Partikel in Mengen von 30 bis 75 Gew.-%, insbesondere 35 bis 65 Gew.-%, vorzugsweise 40 bis 60 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung, aufweist.

Baustofftrockenmischung nach Anspruch 40 oder 41 , dadurch gekennzeichnet, dass die porösen Partikel Korngrößen im Bereich von 0,1 bis 10 mm, insbesondere 0,5 bis 8 mm, vorzugsweise 1 bis 6 mm, bevorzugt 2 bis 5 mm, aufweisen.

43. Baustofftrockenmischung nach einem der Ansprüche 40 bis 42, dadurch gekennzeichnet, dass die porösen Partikel ein Leichtzuschlag sind, insbesondere mit einer Kornrohdichte von höchstens 2,0 kg/dm3. 44. Baustofftrockenmischung nach Anspruch 43, dadurch gekennzeichnet, dass der Leichtzuschlag ausgewählt ist aus der Gruppe von vulkanischem Gestein, Perlit, insbesondere geblähtem Perlit, Vermiculit, insbesondere geblähtem Vermiculit, Bims, Schaum- und Blähglas, Blähton, Blähschiefer, Tuff, Blähglimmer, Lavakies, Lavasand und deren Mischungen, vorzugsweise Perlit und/oder Vermiculit, insbesondere geblähtem Perlit und/oder geblähtem

Vermiculit, bevorzugt Perlit, insbesondere geblähtem Perlit.

45. Baustofftrockenmischung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustofftrockenmischung mindestens eine Bindemittelzusammensetzung, insbesondere eine mineralisch basierte Bindemittelzusammensetzung, aufweist.

46. Baustofftrockenmischung nach Anspruch 45, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustofftrockenmischung die Bindemittelzusammensetzung in Mengen von 20 bis 75 Gew.-%, insbesondere 25 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 35 bis

65 Gew.-%, bevorzugt 40 bis 60 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung, enthält.

47. Baustofftrockenmischung nach Anspruch 45 oder 46, dadurch gekennzeich- net, dass die Bindemittelzusammensetzung mindestens ein zementbasiertes

Bindemittel, insbesondere Zement, vorzugsweise Portlandzement, bevorzugt Weißzement, aufweist.

48. Baustofftrockenmischung nach Anspruch 47, dadurch gekennzeichnet, dass die Bindemittelzusammensetzung das zementbasierte Bindemittel in Mengen von 1 bis 25 Gew.-%, insbesondere 5 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 8 bis 25 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmi- schung, enthält. 49. Baustofftrockenmischung nach einem der Ansprüche 45 bis 48, dadurch gekennzeichnet, dass die Bindemittelzusammensetzung mindestens ein kalkbasiertes Bindemittel, insbesondere hydraulischen Kalk und/oder Kalkhydrat, vorzugsweise hydraulischen Kalk, aufweist.

50. Baustofftrockenmischung nach Anspruch 49, dadurch gekennzeichnet, dass die Bindemittelzusammensetzung das kalkbasierte Bindemittel in Mengen von 10 bis 74 Gew.-%, insbesondere 15 bis 67 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 57 Gew.-%, bevorzugt 25 bis 50 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung, enthält.

51 . Baustoffmischung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustofftrockenmischung mindestens ein zementba- siertes Bindemittel und mindestens ein kalkbasiertes Bindemittel aufweist.

52. Baustofftrockenmischung nach Anspruch 51 , dadurch gekennzeichnet, dass die Bindemittelzusammensetzung ein gewichtsbezogenes Verhältnis von zementbasiertem Bindemittel zu kalkbasiertem Bindemittel im Bereich von 5 : 1 bis 1 : 10, insbesondere 3 : 1 bis 1 : 8, vorzugsweise 1 : 1 bis 1 : 5, bevorzugt 1 : 2 bis 1 : 3, aufweist.

53. Baustofftrockenmischung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustofftrockenmischung außerdem Fa- sern enthält, insbesondere ausgewählt aus Metallfasern und mineralischen

Fasern, vorzugsweise mineralischen Fasern.

54. Baustofftrockenmischung nach Anspruch 53, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustofftrockenmischung die Fasern in Mengen von 5 bis 20 Gew.-%, insbesondere 8 bis 17 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung, enthält.

55. Baustofftrockenmischung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustofftrockenmischung mindestens ein Additiv, insbesondere mindestens ein Zusatzmittel, enthält, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe von Verflüssigern, Verdickern, Verzögerern, Beschleunigern, Stabilisierungsmitteln (Stabilisatoren), Rheologiestellmitteln, Zusatzmitteln zur Einstellung des Wasserrückhaltevermögens (Wasserre- tentionsmitteln), Dispergiermitteln, Dichtungsmitteln, Luftporenbildnern sowie deren Mischungen.

56. Baustofftrockenmischung nach Anspruch 55, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustofftrockenmischung das Additiv in Mengen von 0,01 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0, 1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,3 bis 3 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 1 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung, enthält.

Baustofftrockenmischung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustofftrockenmischung

(A) mindestens einen Leichtzuschlag, insbesondere geblähten Perlit, in Mengen von 25 bis 80 Gew.-%, insbesondere 30 bis 75 Gew.-%, vorzugsweise 35 bis 65 Gew.-%, bevorzugt 40 bis 60 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung,

(B) mindestens ein zementbasiertes Bindemittel in Mengen von 1 bis 25 Gew.-%, insbesondere 5 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 8 bis 25 Gew.- %, bevorzugt 10 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung,

(C) mindestens ein kalkbasiertes Bindemittel in Mengen von 10 bis 74 Gew.-%, insbesondere 15 bis 67 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 57 Gew.-%, bevorzugt 25 bis 50 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung, und

(D) mindestens ein Additiv in Mengen von 0,01 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,3 bis 3 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 1 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung, aufweist.

Baustofftrockenmischung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustofftrockenmischung eine Schüttdichte im Bereich von 200 bis 550 kg/m3, insbesondere 250 bis 550 kg/m3, vorzugsweise 300 bis 500 kg/m3, bevorzugt 300 bis 400 kg/m3, aufweist.

Verwendung einer Baustofftrockenmischung nach einem der Ansprüche 40 bis 58 zur Herstellung eines wasserdurchlässigen Putzes, insbesondere der hydrophilen und/oder wasserdurchlässigen Schicht einer Flächendrainage.

Baustofftrockenmischung zur Herstellung einer hydrophoben Beschichtung, insbesondere einer Wassersperre, vorzugsweise zur Herstellung einer hydrophoben Schicht einer Flächendrainage,

dadurch gekennzeichnet, dass die Baustofftrockenmischung hydrophobe Partikel und/oder ein Hydrophobierungsmittel aufweist.

61 . Baustofftrockenmischung nach Anspruch 60, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustofftrockenmischung Partikel in Mengen von 15 bis 85 Gew.-%, insbesondere 20 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 70 Gew.-%, bevorzugt 35 bis 50 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung, enthält.

62. Baustofftrockenmischung nach Anspruch 60 oder 61 , dadurch gekennzeich- net, dass die Partikel Korngrößen im Bereich von 1 bis 10 mm, insbesondere

2 bis 8 mm, vorzugsweise 2 bis 7 mm, bevorzugt 3 bis 6 mm, aufweisen.

63. Baustofftrockenmischung nach einem der Ansprüche 60 bis 62, dadurch gekennzeichnet, dass die Partikel ein Leichtzuschlag, insbesondere ein hydro- phober Leichtzuschlag, vorzugsweise mit einer Kornrohdichte von höchstens

2,0 kg/dm3, sind.

64. Baustofftrockenmischung nach einem der Ansprüche 60 bis 63, dadurch gekennzeichnet, dass der Leichtzuschlag ausgewählt aus der Gruppe von vul- kanischem Gestein, Perlit, insbesondere geblähtem Perlit, Vermiculit, insbesondere geblähtem Vermiculit, Bims, Schaum- und Blähglas, Blähton, Blähschiefer, Tuff, Blähglimmer, Lavakies, Lavasand und deren Mischungen, vorzugsweise Perlit und/oder Vermiculit, insbesondere geblähtem Perlit und/oder geblähtem Vermiculit, bevorzugt Perlit, insbesondere geblähtem Perlit.

65. Baustofftrockenmischung nach einem der Ansprüche 60 bis 64, dadurch gekennzeichnet, dass die Partikel hydrophobiert sind.

66. Baustofftrockenmischung nach Anspruch 65, dadurch gekennzeichnet, dass die Partikel durch Behandlung mit Ölen, Silkonen, insbesondere Silikonharzen, und/oder Silanen, insbesondere Alkylsilanen, vorzugsweise durch Behandlung mit Silikonen und/oder Silanen hydrophobiert ist.

67. Baustofftrockenmischung nach einem der Ansprüche 60 bis 66, dadurch ge- kennzeichnet, dass das Hydrophobierungsmittel ausgewählt ist aus der

Gruppe von Silanen, Silanhydrolysaten, Silanolen und Siloxanen sowie deren Mischungen, insbesondere Silanolen und Siloxanen sowie deren Mischungen.

68. Baustofftrockenmischung nach einem der Ansprüche 60 bis 67, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustofftrockenmischung das Hydrophobierungsmittel in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,2 bis 5 Gew.-%, vorzugs- weise 0,3 bis 1 Gew.-%, enthält.

69. Baustofftrockenmischung nach einem der Ansprüche 60 bis 68, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustofftrockenmischung mindestens ein Bindemittel, insbesondere eine Bindemittelzusammensetzung, vorzugsweise eine minera- lisch basierte Bindemittelzusammensetzung, aufweist.

70. Baustofftrockenmischung nach Anspruch 69, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustofftrockenmischung die Bindemittelzusammensetzung in Mengen von 15 bis 85 Gew.-%, insbesondere 20 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 70 Gew.-%, bevorzugt 50 bis 65 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung, enthält.

71 . Baustofftrockenmischung nach Anspruch 69 oder 70, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustofftrockenmischung mindestens ein zementbasiertes Bin- demittel, insbesondere Zement, vorzugsweise Portlandzement, bevorzugt

Weißzement, aufweist.

72. Baustofftrockenmischung nach Anspruch 71 , dadurch gekennzeichnet, dass die Baustofftrockenmischung das zementbasierte Bindemittel in Mengen von 1 bis 25 Gew.-%, insbesondere 5 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 8 bis

25 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung, enthält.

73. Baustofftrockenmischung nach einem der Ansprüche 60 bis 72, dadurch ge- kennzeichnet, dass die Baustofftrockenmischung mindestens ein kalkbasiertes Bindemittel, insbesondere hydraulischen Kalk und/oder Kalkhydrat, vorzugsweise hydraulischen Kalk, aufweist.

74. Baustofftrockenmischung nach Anspruch 73, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustofftrockenmischung das kalkbasierte Bindemittel in Mengen von 10 bis 74 Gew.-%, insbesondere 15 bis 67 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 57 Gew.-%, bevorzugt 25 bis 50 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung, enthält.

75. Baustofftrockenmischung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustofftrockenmischung mindestens ein zementbasiertes Bindemittel und mindestens ein kalkbasiertes Bindemittel aufweist.

76. Baustofftrockenmischung nach Anspruch 75, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustofftrockenmischung ein gewichtsbezogenes Verhältnis von zementbasiertem Bindemittel zu kalkbasiertem Bindemittel im Bereich von 5 : 1 bis 1 : 10, insbesondere 3 : 1 bis 1 : 8, vorzugsweise 1 : 1 bis 1 : 5, bevorzugt 1 :

2 bis 1 : 3, aufweist.

77. Baustofftrockenmischung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustofftrockenmischung außerdem Fa- sern enthält, insbesondere ausgewählt aus Metallfasern und mineralischen

Fasern, vorzugsweise mineralischen Fasern.

78. Baustofftrockenmischung nach Anspruch 77, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustofftrockenmischung die Fasern in Mengen von 5 bis 20 Gew.-%, insbesondere 8 bis 17 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung, enthält.

79. Baustofftrockenmischung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustofftrockenmischung mindestens ein Additiv, insbesondere mindestens ein Zusatzmittel, enthält, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe von Verflüssigern, Verdickern, Verzögerern, Beschleunigern, Stabilisierungsmitteln (Stabilisatoren), Rheologiestellmitteln, Zusatzmitteln zur Einstellung des Wasserrückhaltevermögens (Wasserre- tentionsmitteln), Dispergiermitteln, Dichtungsmitteln, Luftporenbildnern sowie deren Mischungen.

80. Baustofftrockenmischung nach Anspruch 79, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustofftrockenmischung das Additiv in Mengen von 0,01 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0, 1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,3 bis 3 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 1 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung, enthält.

81 . Baustofftrockenmischung nach einem der Ansprüche 60 bis 80, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustofftrockenmischung (A) mindestens einen Leichtzuschlag, insbesondere geblähten Perlit, in Mengen von 25 bis 80 Gew.-%, insbesondere 30 bis 75 Gew.-%, vorzugsweise 35 bis 65 Gew.-%, bevorzugt 40 bis 60 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung,

(B) mindestens ein zementbasiertes Bindemittel in Mengen von 1 bis 25 Gew.-%, insbesondere 5 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 8 bis 25 Gew.- %, bevorzugt 10 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmi- schung,

(C) mindestens ein kalkbasiertes Bindemittel in Mengen von 10 bis 74 Gew.-%, insbesondere 15 bis 67 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 57 Gew.-%, bevorzugt 25 bis 50 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftro- ckenmischung,

(D) mindestens ein Additiv in Mengen von 0,01 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,3 bis 3 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 1 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung, und

(E) gegebenenfalls mindestens ein Hydrophobierungsmittel in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,2 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,3 bis 1 Gew.-%, aufweist. 82. Baustofftrockenmischung nach einem der Ansprüche 60 bis 81 , dadurch gekennzeichnet, dass die Baustofftrockenmischung eine Schüttdichte im Bereich von 200 bis 550 kg/m3, insbesondere 250 bis 550 kg/m3, vorzugsweise 300 bis 500 kg/m3, bevorzugt 300 bis 400 kg/m3, aufweist. 83. Verwendung einer Baustofftrockenmischung nach einem der Ansprüche 60 bis 82 zur Herstellung eines hydrophoben Putzes, insbesondere einer hydrophoben Schicht einer Flächendrainage.

84. Beschichtungszusammensetzung, insbesondere zur Beschichtung von Flä- chendrainagen, enthaltend

(a) mindestens ein organisches Polymer und

(b) mindestens einen Füllstoff und/oder mindestens ein Pigment.

85. Beschichtungszusammensetzung nach Anspruch 84, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung als Dispersion vorliegt, insbesondere als wässrige Dispersion, insbesondere wobei die Dispersion einen Wassergehalt von 20 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 25 bis 70 Gew.-%, bevorzugt 30 bis 60 Gew.-%, besonders bevorzugt 35 bis 55 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung, aufweist.

Beschichtungszusammensetzung nach Anspruch 84 oder 85, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung einen Feststoffgehalt von 25 bis 80 Gew.-%, insbesondere 35 bis 75 Gew.-%, bevorzugt 45 bis 70 Gew.-%, besonders bevorzugt 50 bis 65 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung, aufweist.

87. Beschichtungszusammensetzung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung das Polymer in Mengen von 5 bis 75 Gew.-%, insbesondere 10 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 15 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 40 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung, aufweist.

88. Beschichtungszusammensetzung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Polymer ausgewählt ist aus Acryla- ten, Polyurethanen und/oder Polyestern sowie deren Mischungen und Copo- lymeren, insbesondere Acrylaten.

89. Beschichtungszusammensetzung nach Anspruch 88, dadurch gekennzeichnet, dass das Polymer ausgewählt ist aus Acrylat-Styrol-Colpolymeren, Vi- nylacrylat-Copolymeren und Reinacrylaten, insbesondere Reinacrylaten.

90. Beschichtungszusammensetzung nach Anspruch 88 oder 89, dadurch gekennzeichnet, dass das Acrylat-Polymer und/oder das Acrylat-Copolymer erhältlich ist durch Polymerisation und/oder Copolymerisation von Acrylsäure, Estern der Acrylsäure mit C bis do-Alkoholen, Methacrylsäure, Estern der

Methacrylsäure mit C bis do-Alkoholen, Vinyl und Styrol, insbesondere Acrylsäure, Estern der Acrylsäure mit Cr bis do-Alkoholen, Methacrylsäure und Estern der Methacrylsäure mit d- bis do-Alkoholen. 91 . Beschichtungszusammensetzung nach einem der Ansprüche 88 bis 90, dadurch gekennzeichnet, dass das Acrylat-Polymer und/oder das Acrylat- Copolymer erhältlich ist durch Polymerisation und/oder Copolymerisation von Acrylsäure, Acrylsäuremethylester, Acrylsäureethylester, Acrylsäurebutyles- ter, Acrylsäureisobutylester, Acrylsäure-2-ethylhexylester, Methacrylsäure, Methacrylsäuremethylester, Methacrylsäureethylester, Methacrylsäure- butylester, Methacrylsäureisobutylester und Methacrylsäurehexylester, insbesondere Acrylsäure, Acrylsäuremethylester, Acrylsäureethylester, Methacrylsäure, Methacrylsäuremethylester und Methacrylsäureethylester.

Beschichtungszusammensetzung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Polymer ein gewichtsmittleres Molekulargewicht Mw im Bereich von 2.000 bis 250.000 g/mol, insbesondere 5.000 bis 200.000 g/mol, vorzugsweise 10.000 bis 150.000 g/mol, bevorzugt 15.000 bis 100.000 g/mol, aufweist.

Beschichtungszusammensetzung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung den Füllstoff und/oder das Pigment in Mengen von 1 bis 45 Gew.-%, insbesondere 2 bis 35 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 25 Gew.-%, bevorzugt 3 bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt 5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung, aufweist.

Beschichtungszusammensetzung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Pigment ein anorganisches Pigment, insbesondere ein anorganisches partikelförmiges Pigment ist.

Beschichtungszusammensetzung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung mindestens einen Füllstoff und mindestens ein Pigment enthält.

Beschichtungszusammensetzung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung mindestens eine weitere Komponente, insbesondere in Form eines Additivs und/oder eines Zusatzmittels, aufweist.

Beschichtungszusammensetzung nach Anspruch 96, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Komponente ausgewählt ist aus der Gruppe von Rheologieadditiven, Konservierungsmitteln, Stabilisatoren, Säuren und/oder Basen, Tensiden, entschäumenden Komponenten, Filmbildnern, Wachsen, UV- Absorbern, biogenen Wirkstoffen, pH-Stabilisatoren, pH-Einstellmitteln und Farbstoffen. Beschichtungszusammensetzung nach einem der Ansprüche 96 oder 97, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung die weitere Komponente in Mengen von 0,1 bis 15 Gew.-%, insbesondere 0,2 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,4 bis 7 Gew.-%, bevorzugt 0,6 bis 4 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung, enthält.

Beschichtungszusammensetzung nach einem der vorangehenden Ansprüche, enthaltend,

(a) mindestens ein organisches Polymer, insbesondere in Mengen von 5 bis 75 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung;

(b) mindestens einen Füllstoff und/oder mindestens ein Pigment, insbesondere in Mengen von 1 bis 45 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung;

(c) mindestens ein Additiv und/oder mindestens ein Zusatzmittel, insbesondere in Mengen von 0, 1 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung; und

(d) Wasser, insbesondere in Mengen von 20 bis 80 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung. 100. Beschichtungszusammensetzung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung ein dynamische Viskosität nach Brookfield bei 20 °C im Bereich von 100 bis 50.000 mPas, insbesondere 500 bis 30.000 mPas, vorzugsweise 1 .000 bis 20.000 mPas, bevorzugt 2.000 bis 15.000 mPas, besonders bevorzugt 3.000 bis 10.000 mPas, ganz besonders bevorzugt 4.000 bis 8.000 mPas, aufweist.

Beschichtungszusammensetzung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung durch Streichen, Walzen, Rakeln und/oder Sprühen auf ein Substrat, insbesondere die hydrophobe Schicht eines Beschichtungssystems, aufgebracht wird.

102. Beschichtungszusammensetzung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung mit einer Schichtdicke im Bereich von 20 bis 600 μιη, insbesondere 50 bis 500 μιη, vorzugs- weise 100 bis 400 μιη, bevorzugt 150 bis 300 μιη, aufgebracht wird.

103. Beschichtungszusammensetzung nach Anspruch 101 oder 102, dadurch gekennzeichnet, das die Zusammensetzung in 1 bis 10, insbesondere 1 bis 5, vorzugsweise 2 bis 3, Schichten auf das Substrat, insbesondere die hydrophobe Schicht eines Beschichtungssytems, aufgebracht ist.

104. Beschichtung, erhältlich aus einer Beschichtungszusammensetzung nach einem der Ansprüche 84 bis 103.

105. Verwendung einer Beschichtungszusammensetzung nach einem der Ansprüche 84 bis 103 zur Herstellung einer wasserundurchlässigen Schicht einer Flächendrainage, insbesondere für Bauwerke.

106. Verwendung eines Beschichtungssystems nach einem der Ansprüche 1 bis 39 zur Entwässerung von Bauwerken, insbesondere Tunneln, und/oder zur Wasserableitung an Bauwerken, insbesondere Tunneln.

107. Drainagesystem zur Entwässerung von Bauwerken, insbesondere Tunneln, und/oder zur Wasserableitung an Bauwerken, insbesondere Tunneln, aufweisend ein Beschichtungssystem (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 39.

108. Drainagesystem nach Anspruch 107, dadurch gekennzeichnet, dass das Drainagesystem mindestens eine Einrichtung, insbesondere, eine Sammel- und Ableiteeinrichtung (5), zum Sammeln und Ableiten flüssigen Wassers aufweist.

109. Drainagesystem nach Anspruch 108, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (5) zum Sammeln und Ableiten flüssigen Wassers in Form einer Rohrleitung ausgebildet ist.

1 10. Drainagesystem nach einem der Ansprüche 108 oder 109, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (5) zum Sammeln und Ableiten flüssigen Wassers sich insbesondere zumindest im Wesentlichen über die gesamte Länge des Beschichtungssystems (1 ) erstreckt.

Drainagesystem nach einem der Ansprüche 108 bis 1 10, dadurch gekenn zeichnet, dass die Einrichtung (5) zum Sammeln und Ableiten flüssigen Was sers in direktem oder indirektem Kontakt mit der hydrophilen Schicht (6) des Beschichtungssystems (1 ) steht. 12. Drainagesystem nach einem der Ansprüche 108 bis 1 10, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Einrichtung (5) zum Sammeln und Ableiten flüssigen Wassers einen Durchmesser von 5 bis 50 cm, insbesondere 8 bis 30 cm, vorzugsweise 10 bis 20 cm, aufweist.

Description:
Drainageputz

Die vorliegende Erfindung betrifft das technische Gebiet der Wasserableitung an Bauwerken.

Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Beschichtungssystem zur Wasserableitung, insbesondere zur Flächendrainage an Bauwerken.

Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung eine Baustofftrockenmischung zur Herstellung einer hydrophilen Beschichtung, insbesondere zur Herstellung einer hydrophilen und/oder wasserleitenden Schicht einer Flächendrainage sowie ihre Verwendung.

Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung eine Baustofftrockenmischung zur HerStellung einer hydrophoben Beschichtung, insbesondere einer wasserundurchlässigen Schicht sowie ihre Verwendung.

Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung eine Beschichtungszusammensetzung, insbesondere zur Beschichtung von Flächendrainagen sowie ein Drainagesystem.

Sich im Erdreich erstreckende Bauwerke treffen oftmals auf wasserführende Erdschichten, so dass das Bauwerk in Kontakt mit Grund- bzw. Bergwasser kommt und bei unzureichender Isolierung gegen flüssiges Wasser vernässt. Darüber hinaus stört das Bauwerk in der Regel den Fluss des Grund- bzw. Bergwassers, so dass sich am Bauwerk ein nicht unbeträchtlicher Wasserdruck aufbauen kann, welcher beispielsweise im Fall von Tunneln die Statik des Bauwerks gefährden kann. Modere Tunnel, welche durch wasserführende Erdschichten führen, besitzen daher in der Regel einen mehrschaligen Aufbau, bei welchem eine äuße- re, das Erdreich kontaktierende Schicht nicht gegen flüssiges Wasser abgedichtet ist. Durch diese äußere Schicht, in der Regel eine Schicht aus Spritzbeton, welche zur Sicherung und Festigung des Erdreichs aufgebracht ist, sickert das Grundbzw. Bergwasser hindurch. Auf der Tunnelinnenseite schließt sich zwischen der äußeren Schicht und dem inneren Tunnelgewölbe üblicherweise eine Drainageschicht an, welche aus einer wasserleitenden Schicht und einer wasserdichten Schicht besteht. Die wasser- leitende Schicht wird üblicherweise durch Vliese, Gewirke oder Kunststoffbahnen gebildet und mündet am Tunnelboden in Drainagerohren, in welchen das Wasser gesammelt wird und abfließen kann. Die wasserdichte Schicht wird üblicherweise durch Folien gebildet und verhindert, dass die Feuchtigkeit weiter in das Tunnel- innere eindringen kann, sondern vielmehr in Richtung der Drainagerohre geleitet wird.

Derartige Drainagesysteme weisen üblicherweise gute Entwässerungs- bzw. Wasserableitungseigenschaften auf und sind im Idealfall über die gesamte Lebens- dauer des Bauwerkes einsatzfähig. Problematisch an dieser Art von Drainage ist jedoch, dass einmal auftretende Defekte nur schwer oder gar nicht zu reparieren sind, da die Drainage zwischen der äußeren Schicht, insbesondere der Spritzbetonschicht, sowie dem inneren Tunnelgewölbe angeordnet ist und daher für einfache Reparatur- und Sanierungsmaßnahmen nicht mehr zugänglich ist.

Weiterhin muss bei der Verlegung der Wasserleitung, d. h. der wasserleitenden Schicht sowie der Dichtungsbahnen besondere Sorgfalt walten gelassen werden, wobei die Bahnen nach Möglichkeit ohne Hohlräume auf den Spritzbetonuntergrund tapeziert werden. Andernfalls droht die Bildung von Wassersäcken, was zum einen während der Anbringung der Drainageschicht eine erhöhte Abrissgefahr an den Befestigungspunkten mit sich führt und zum anderen eine kraftschlüssige Verbindung von Außenschicht und Innengewölbe verhindert.

Darüber hinaus kommt es oftmals auch zu einer Versinterung der Drainageschicht, d. h. im Bergwasser gelöste Mineralien, insbesondere aus der Spritzbetonaußenschale herausgelöste Stoffe, können in der Drainageschicht und den Drainagerohren ausfallen und so zu Inkrustierungen führen, welche den Wassertransport in der Drainageschicht behindern bzw. zum Erliegen bringen. Bei Tunneln, welche aufgrund des geringen zu erwartenden Wasserdruckes kein ausgeklügeltes Drainagesystem zwischen Außenschale und Innengewölbe aufweisen, sowie bei älteren Tunneln, welche keine oder nur eine unzureichende Drainage besitzen, besteht das Bedürfnis, Beschädigungen an dem Bauwerk durch eindringendes Wasser bzw. Salzablagerungen zu verhindern. So kommt es beispiels- weise bei Tunneln, welche keinem hohen Wasserdruck durch Grund- bzw. Bergwasser ausgesetzt sind, oftmals doch zu Wassereinbrüchen, insbesondere zu Tropfwasserstellen, da sich im Laufe der Nutzungsdauer, insbesondere bei Betontunneln, Risse in der Tunnelwandung bilden. Durch diese Risse, welche oftmals nur mikroskopisch klein sind, dringt Feuchtigkeit durch den Beton in das Tunnelinnere und kann dort einerseits zu Schäden am Bauwerk insgesamt führen sowie andererseits im Fall von Straßentunneln die Verkehrssicherheit gefährden. Zwar widersteht Beton üblicherweise während der Lebensdauer eines Bauwerks, insbesondere eines Tunnels, den durch das Wasser hervorgerufene Korrosionserscheinungen ohne nennenswerte Schäden an der Konstruktion, durch das Eintreten von Grund- bzw. Bergwasser in den Beton werden jedoch neben den ohnehin im Wasser gelösten Stoffen weitere Mineralien aus dem Beton herausgelöst. Diese zumeist anorganischen Substanzen werden dann an die Tunnelinnenseite befördert, wo sie durch die Verdunstung des Wassers ausfallen und durch den osmotischen Druck weiteres Wasser nachziehen, so dass schließlich nicht unerhebliche Schäden am Bauwerk entstehen können. Eine einfache Beschichtung der Tunnelinnenseite mit wasserundurchlässigen Beschichtungen ist oftmals nicht möglich, da dies zu einem Wasserstau auf der Tunnelaußenseite führen würde.

Es besteht somit ein Bedürfnis nach Beschichtungssystemen, insbesondere Drai- nagesystemen, welche möglichst flexibel in einer Vielzahl von Bauwerken anzuwenden sind und darüber hinaus im Schadfall einfach zu reparieren bzw. zu sanie- ren sind.

So beschreibt die WO 86/02661 A1 eine Flächendrainage, welche eine Drainage- schicht, bestehend aus einem spachtelfähigen Beschichtungssystem auf Basis eines Epoxidharzes, eines Polyaminhärters sowie hohlraumaufweisender Füllstoffe und einer weiteren gegebenenfalls übliche Füllstoffe bzw. Fasern enthaltenden Spachtelschicht auf Basis eines polyamingehärteten Epoxidharzes aufweist. Das in der WO 86/02661 A1 offenbarte System ist zwar insbesondere zur Sanierung von bestehenden Tunnelbauwerken geeignet, weist jedoch den gravierenden Nachteil auf, dass die Matrizes der Drainage und der Deckschicht auf Basis von Epoxidhar- zen gebildet sind, welche als organische Verbindungen brennbar sind. Die in der WO 86/02661 A1 offenbarten Beschichtungen können daher in Tunneln, insbesondere in Kraftfahrzeugtunneln, nicht verwendet werden. Darüber hinaus ist auch dieses Beschichtungssystem im Schadfalle nicht einfach wieder zu entfernen und zu sanieren.

Es fehlt somit weiterhin an einem Beschichtungssystem, insbesondere einer Flächendrainage, welche zur Entwässerung bzw. Wasserableitung von bzw. an Bauwerken, insbesondere Tunneln, geeignet und darüber hinaus flexibel für eine Viel- zahl von Bauwerken und unter verschiedensten Umständen einsetzbar ist. Insbesondere ist bislang noch kein Beschichtungssystem bekannt, welches auf die Innenschicht bzw. das Innengewölbe eines Tunnels aufgebracht werden kann, wodurch sich der konstruktiv aufwendige schalenartige Aufbau der Tunnelwand er- 5 übrigt, und welches nicht brennbar ist. Weiterhin sind sämtliche bislang bekannte Flächendrainagesysteme nicht einfach zu entfernen bzw. zu sanieren.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Beschichtungssystem, insbesondere zur Herstellung einer Flächendrainage, zu Verfügung zu stell t) len, wobei die zuvor geschilderten, im Zusammenhang mit dem Stand der Technik auftretenden Probleme und Nachteile zumindest weitgehend vermieden oder aber wenigstens abgeschwächt werden.

Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist darin zu sehen, ein Beschich- 15 tungssystem bereitzustellen, welches flexibel anwendbar ist und insbesondere zur Sanierung bereits bestehender Tunnel verwendet werden kann.

Gleichfalls ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, nicht brennbare Beschichtungssysteme zur Flächendrainage, insbesondere von Tunneln, bereitzu- 20 stellen, welche einfach zu entfernen und/oder einfach zu sanieren sind.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist somit ein Beschichtungssystem zur Wasserableitung, insbesondere zur Flächendrainage an Bauwerken nach Anspruch 1 ; weitere vorteilhafte 25 Ausgestaltungen dieses Erfindungsaspektes sind Gegenstand der diesbezüglichen Unteransprüche.

Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Baustofftrockenmischung zur Herstellung einer hyd- 30 rophilen Beschichtung, insbesondere zur Herstellung der hydrophilen und/oder wasserleitenden Schicht einer Flächendrainage gemäß dem diesbezüglichen Erzeugnisanspruch; weitere vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Erfindungsaspektes sind Gegenstand der diesbezüglichen Unteransprüche.

35 Wiederum weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der zuvor genannten Baustofftrockenmischung zur Herstellung eines wasserdurchlässigen Putzes gemäß dem diesbezüglichen Verwendungsanspruch. Wiederum weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung gemäß einem vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Baustofftrockenmischung zur Herstellung einer hydrophoben Beschichtung, vorzugsweise zur Herstellung einer hydro- phoben Schicht für eine Flächendrainage, gemäß dem diesbezüglichen Erzeugnisanspruch; weitere vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Erfindungsaspektes sind Gegenstand der diesbezüglichen Unteransprüche.

Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung gemäß einem fünften Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der zuvor genannten Baustofftrockenmischung zur Herstellung eines hydrophoben Putzes gemäß dem diesbezüglichen Verwendungsanspruch.

Wiederum ist weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung gemäß einem sechsten Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Beschichtungszusammensetzung zur Beschichtung von Flächendrainagen gemäß dem diesbezüglichen Erzeugnisanspruch; weitere vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Erfindungsaspektes sind Gegenstand der diesbezüglichen Unteransprüche. Darüber hinaus ist weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung gemäß einem siebten Aspekt der vorliegenden Erfindung die Verwendung einer Beschichtungszusammensetzung zur Herstellung einer wasserundurchlässigen Schicht für eine Flächendrainage nach dem diesbezüglichen Verwendungsanspruch. Wiederum weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung eines Beschichtungssystems zur Entwässerung von Bauwerken, insbesondere Tunneln, und/oder zur Wasserableitung an Bauwerken, insbesondere Tunneln nach dem diesbezüglichen Verwendungsanspruch. Schließlich ist wiederum weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein Drai- nagesystem zur Entwässerung von Bauwerken, insbesondere Tunneln, und/oder zur Wasserableitung an Bauwerken gemäß dem diesbezüglichen Erzeugnisanspruch; weitere vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Erfindungsaspekts sind Gegenstand der diesbezüglichen Unteransprüche.

Es versteht sich von selbst, dass Besonderheiten, Merkmale, Ausgestaltungen und Ausführungsformen sowie Vorteile oder dergleichen, welche nachfolgend - zu Zwecken der Vermeidung von unnötigen Wiederholungen - nur zu einem Erfin- dungsaspekt ausgeführt werden, selbstverständlich auch in Bezug auf die übrigen Erfindungsaspekte entsprechend gelten, ohne dass es einer ausdrücklichen Erwähnung bedarf. Weiterhin versteht es sich von selbst, dass bei der nachfolgenden Angabe von Werten, Zahlen und Bereichen die diesbezüglichen Werte-, Zahlen- und Bereichsangaben nicht beschränkend zu verstehen sind; es versteht sich für den Fachmann vielmehr von selbst, dass einzelfallbedingt oder anwendungsbezogen von den angegebenen Bereichen oder Angaben abgewichen werden kann, ohne dass der Rahmen der vorliegenden Erfindung verlassen ist.

Zudem gilt, dass alle im Folgenden genannten Werte- bzw. Parameterangaben oder dergleichen grundsätzlich mit genormten bzw. standardisierten oder explizit angegebenen Bestimmungsverfahren oder mit dem Fachmann auf diesem Gebiet an sich geläufigen Bestimmungsmethoden ermittelt bzw. bestimmt werden können.

Darüber hinaus versteht es sich für den Fachmann von selbst, dass gewichts- oder mengenbezogene Prozentangaben vom Fachmann derart ausgewählt werden, dass in der Summe 100 % resultieren; dies versteht sich jedoch von selbst.

Dies vorausgeschickt wird im Folgenden die vorliegende Erfindung näher beschrieben.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit - gemäß einem e r s t e n As- pekt der vorliegenden Erfindung - ein Beschichtungssystem zur Wasserableitung, insbesondere zur Flächendrainage, an Bauwerken, aufweisend

(a) mindestens eine hydrophile Schicht, wobei die hydrophile Schicht mindestens einen Putz aufweist, und

(b) mindestens eine hydrophobe Schicht, wobei die hydrophobe Schicht mindestens einen Putz aufweist,

wobei die hydrophile Schicht zwischen dem Bauwerk und der hydrophoben Schicht angeordnet ist.

Das erfindungsgemäße Beschichtungssystem eignet sich in hervorragender Weise zur Beschichtung von Tunnelwänden und -decken, wobei das erfindungsgemäße Beschichtungssystem vorzugsweise nahe der inneren Oberfläche des Tunnels, d. h. an der Grenzfläche Tunnelwand bzw. -decke/Luft angeordnet ist. Das erfindungsgemäße Beschichtungssystem kann mit weiteren dekorativen oder funktionalen Schichten beschichtet sein. Das erfindungsgemäße Beschichtungssystem eignet sich in hervorragender Weise sowohl zur Sanierung von älteren Tunneln, bei welchen es zu einem Einbruch von Bergwasser kommt, als auch als Flächendrainage bei Tunnelneubauten. Im Tunnelbau üblicherweise verwendete Drainagesysteme sind zwischen einer äußeren Betonhülle, welche an das umgebende Erdreich angrenzt, und einer inneren Hülle, der Tunnelinnenwand, angebracht und bestehen im Allgemeinen aus einer Kunstharzschicht oder einem Vlies, welche Wasser aufnehmen und ableiten kann, sowie einer Wassersperre auf Basis einer Kunststofffolie. Derartige Systeme sind einerseits hoch effektiv, besitzen andererseits jedoch den Nachteil, dass beispielsweise bei Beschädigungen eine Reparatur nicht oder nur unter erheblichem Aufwand möglich ist.

Darüber hinaus neigen sämtliche Drainagesystem im Laufe der Zeit zur Versinte- rung, das heißt die Hohlräume, durch welche das Wasser abgeleitet wird, setzen sich durch Abscheidung von Salzen und Mineralien zu. Dies ist bedingt durch im Wasser enthaltene anorganische Stoffe, welche an der Phasengrenze flüssig/gasförmig durch Reaktion mit Sauerstoff, den betonbedingten hohen pH-Wert oder durch Verdunstung ausgefällt werden.

Das erfindungsgemäße Beschichtungssystem ist im Gegensatz zu den herkömmli- chen Systemen an der Innenseite der Tunnelwand und somit gut zugänglich angebracht und kann bei Bedarf ohne Probleme ausgetauscht oder repariert werden.

Darüber hinaus ist das erfindungsgemäße System kostengünstig und platzsparend anzubringen, so dass seine Anwendung auch aus wirtschaftlicher Sicht wün- sehenswert ist.

Üblicherweise weist das Beschichtungssystem im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Dicke von 1 ,5 bis 30 cm, insbesondere 2,5 bis 20 cm, vorzugsweise 5 bis 15 cm, bevorzugt 8 bis 12 cm, auf.

Das erfindungsgemäße Beschichtungssystem ist folglich für eine Vielzahl von Anwendungsfällen verwendbar, ohne dass größere Umbaumaßnahmen an den Bauwerken, wie beispielsweise den Tunneln, vorzunehmen wären. Weiterhin können im Rahmen der vorliegenden Erfindung sowohl die hydrophile Schicht als auch die hydrophobe Schicht vollständig auf Basis von Putzen ausgebildet sein, was eine besonders einfache Applikation ermöglicht und darüber hinaus eine sehr flexible Anpassung an die jeweiligen Bedingungen, beispielsweise im Hinblick auf die verwendeten Schichtdicken, möglich macht.

Unter dem Begriff "hydrophob" ist dabei im Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verstehen, dass eine Substanz und/oder Oberfläche nur eine äußerst geringe Wechselwirkung mit flüssigem Wasser eingeht und durch dieses möglichst wenig benetzt wird. Hydrophobe Oberflächen besitzen üblicherweise einen Kontaktwinkel gegenüber Wasser von mehr als 90°.

Unter dem Begriff "hydrophil" ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung hingegen eine wasseraffine Substanz bzw. Oberfläche zu verstehen, welche starke Wech- selwirkungen mit Wasser eingeht. So saugen hydrophile Substanzen beispielsweise flüssiges Wasser auf, während hydrophile Oberflächen einen Kontaktwinkel gegenüber Wasser von weniger als 10° aufweisen.

Was die hydrophile Schicht des erfindungsgemäßen Beschichtungssystems anbe- langt, so kann diese auf vielfältige Art ausgestaltet sein. Üblicherweise weist die hydrophile Schicht poröse Partikel, insbesondere mineralisch basierte und/oder kunststoffbasierte poröse Partikel, auf.

Die Form der Partikel, welche in der hydrophilen Schicht enthalten sind, ist dabei nahezu beliebig. So können die verwendeten Partikel beispielsweise kornförmig oder kugelförmig sein; möglich ist jedoch auch die Verwendung von beispielsweise Röhrchen oder Fasern. Die Partikel sind vorzugsweise porös, d. h. sie besitzen innere Hohlräume, durch welche flüssiges Wasser geleitet werden kann. Bevorzugt sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Partikel der hydrophilen Schicht hydrophil ausgebildet. Gleichfalls kann es vorgesehen sein, dass die Partikel der hydrophilen Schicht vorzugsweise aus mineralischen bzw. keramischen Werkstoffen bestehen oder diese enthalten. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung hat es sich bewährt, wenn die porösen Partikel Korngrößen im Bereich von 0,1 bis 10 mm, insbesondere 0,5 bis 8 mm, vorzugsweise 1 bis 6 mm, bevorzugt 2 bis 5 mm, aufweisen. Mit Partikeln in den zuvor genannten Größenbereichen lassen sich Beschichtungssysteme, insbesondere Putze, herstellen, welche einerseits sehr gut zu verarbeiten sind und andererseits hervorragende Wasserleitungseigenschaften besitzen.

Die porösen Partikel weisen üblicherweise eine mittlere Porengröße im Bereich von 50 bis 200 μιη, insbesondere 80 bis 150 μιη, vorzugsweise 90 bis 120 μιη, auf. Besonders bevorzugt weisen die porösen Partikel eine mittlere Porengröße von 100 μιη auf. Partikel mit den zuvor genannten Porengrößen sind ausreichend kapillaraktiv, um eine schnelle Ableitung des Wassers von der Bauwerkswand zu gewährleisten.

Üblicherweise weist die hydrophile Schicht die Partikel in Mengen von 25 bis 80 Gew.-% insbesondere 30 bis 75 Gew.-%, vorzugsweise 35 bis 65 Gew.-%, bevorzugt 40 bis 60 Gew.-%, bezogen auf die hydrophile Schicht, auf. Besonders gute Ergebnisse werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung erhalten, wenn die hydrophile Schicht mindestens einen Leichtzuschlag, insbesondere mit einer Kornrohdichte von höchstens 2,0 kg/dm 3 , enthält. In diesem Zusammenhang hat es sich besonders bewährt, wenn der Leichtzuschlag die porösen Partikel aufweist bzw. aus diesen besteht. Es wird somit erfindungsgemäß bevorzugt, wenn die porösen Partikel ein Leichtzuschlag sind. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist unter einem "Leichtzuschlag" ein Gemenge aus ungebrochenen und/oder gebrochenen Partikeln mit porigem Gefüge aus natürlichen und/oder mineralischen Stoffen zu verstehen. Wenn das Beschichtungssystem einen Leichtzuschlag enthält, so ist dieser im Allgemeinen ausgewählt aus der Gruppe von vulkanischem Gestein, Perlit, insbesondere geblähtem Perlit, Vermiculit, insbesondere geblähtem Vermiculit, Bims, Schaum- und Blähglas, Blähton, Blähschiefer, Tuff, Blähglimmer, Lavakies, Lavasand und deren Mischungen. Bevorzugt ist der Leichtzuschlag ausgewählt aus Per- lit und/oder Vermiculit, insbesondere geblähtem Perlit und/oder geblähtem Vermiculit, bevorzugt Perlit, insbesondere geblähtem Perlit. Durch die Verwendung von Leichtzuschlägen lassen sich Beschichtungssysteme mit einem geringen Eigengewicht erhalten, welche aufgrund der Porenstruktur des Leichtzuschlags besonders gute Wasseraufnahme- und Wasserleitfähigkeiten besitzen.

Im Allgemeinen weist die hydrophile Schicht ein Bindemittel, insbesondere ein mineralisch basiertes Bindemittel, in Mengen von 20 bis 75 Gew.-%, insbesondere 25 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 35 bis 65 Gew.-%, bevorzugt 40 bis 60 Gew.-%, be- zogen auf die hydrophile Schicht, auf. Besonders bewährt hat es sich in diesem Zusammenhang, wenn das mineralisch basierte Bindemittel ein kalk- und/oder zementbasiertes Bindemittel bzw. Bindemittelsystem ist. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung hat es sich darüber hinaus bewährt, wenn die hydrophile Schicht aus mindestens einem Putz, insbesondere genau einem Putz, besteht. Falls die hydrophile Schicht aus einem oder mehreren Putzen besteht, so lässt sich die hydrophile Schicht zum einen besonders einfach applizieren und zum anderen darüber hinaus individuell an die jeweiligen Gegebenheiten, ins- besondere Tunnelgeometrien, anpassen.

Im Allgemeinen weist die hydrophile Schicht eine Dicke von 1 bis 15 cm, insbesondere 2 bis 10 cm, vorzugsweise 3 bis 9 cm, auf. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung hat es sich darüber hinaus bewährt, wenn die hydrophile Schicht eine Wasserleitfähigkeit im Bereich von 0,5 bis 10 kg/m 2 h 0,5 , insbesondere 1 bis 8 kg/m 2 h 0,5 , vorzugsweise 2 bis 5 kg/m 2 h 0,5 , aufweist. Die hydrophile Schicht des erfindungsgemäßen Beschichtungssystems weist somit Wasserleitfähigkeiten auf, welche es ermöglichen, auch größere Mengen an Wasser, welche in das Bauwerk einsickern, abzuleiten.

Was die hydrophobe Schicht des erfindungsgemäßen Beschichtungssystems anbelangt, so kann diese auf vielfältige Art und Weise ausgestaltet sein. Besonders gute Ergebnisse werden jedoch erhalten, wenn die hydrophobe Schicht insbeson- dere zumindest im Wesentlichen wasserundurchlässig ist. Unter dem Begriff "wasserundurchlässig" ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung dabei zu verstehen, dass die hydrophobe Schicht den Durchtritt von flüssigem Wasser verhindert und darüber hinaus nicht oder nur in geringem Maße von flüssigem Wasser benetzt wird. Die hydrophobe Schicht ist somit eine Barriere gegenüber flüssigem Wasser, welche dafür sorgt, dass das Wasser, welches von der hydrophilen Schicht aufgenommen wird, nicht an die Umgebung abgegeben wird, insbesondere nicht in das Tunnelinnere tropft oder sickert, sondern vielmehr insbesondere unter Einwirkung der Schwerkraft durch die hydrophile Schicht geleitet und vorzugsweise in speziellen Sammel- und Ableitevorrichtungen gesammelt und aus dem Bauwerk entfernt wird.

Was nun die Dicke der hydrophoben Schicht anbelangt, so kann diese in Abhängigkeit von den jeweiligen Gegebenheiten in weiten Bereichen variieren. Üblicher- weise weist die hydrophobe Schicht jedoch eine Dicke von 0,5 bis 5 cm, insbesondere 1 bis 3 cm, vorzugsweise 1 bis 2 cm, auf. Es hat sich herausgestellt, dass mit hydrophoben Schichten, welche Dicken in den zuvor genannten Bereichen aufweisen, eine effektive Barriere gegenüber flüssigem Wasser gebildet werden kann.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die hydrophobe Schicht Partikel auf.

Was nun die Partikelgrößen der in der hydrophoben Schicht verwendeten Partikel anbelangt, so können diese gleichfalls in weiten Bereichen variieren. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden jedoch besonders gute Ergebnisse erhalten, wenn die Partikel Korngrößen im Bereich von 1 bis 10 mm, insbesondere 2 bis 8 mm, vorzugsweise 2 bis 7 mm, bevorzugt 3 bis 6 mm, aufweisen. Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, dass mit relativ grobkörnigen Partikeln in der hydrophoben Schicht besonders gute Ergebnisse sowohl im Hinblick auf die Haftung der hydrophoben Schicht an der hydrophilen Schicht als auch im Hinblick auf die Wasserbarrierewirkung der hydrophoben Schicht erzielt werden können.

Wenn die hydrophobe Schicht Partikel aufweist, so weit die hydrophobe Schicht die Partikel im Allgemeinen in Mengen von 15 bis 85 Gew.-%, insbesondere 20 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 70 Gew.-%, bevorzugt 35 bis 50 Gew.-%, bezogen auf die hydrophobe Schicht, auf.

Besonders gute Ergebnisse werden in diesem Zusammenhang erhalten, wenn die Partikel hydrophob sind. Hydrophobe Partikel sind beispielsweise zugänglich, indem die Partikel hydrophobiert werden.

Was die Hydrophobierung der Partikel anbelangt, so kann diese mit einer Vielzahl von geeigneten Methoden durchgeführt werden. Besonders gute Ergebnisse wer- den dabei im Rahmen der vorliegenden Erfindung erhalten, wenn die Partikel durch Behandlung mit Ölen, Silikonen, insbesondere Silikonharzen, und/oder Silanen, insbesondere Alkylsilanen, vorzugsweise durch Behandlung mit Silikonen, Silikonharzen und/oder Silanen, hydrophobiert sind. Insbesondere Silikone bzw. Silikonharze und Silane, insbesondere Alkylsilane, lassen sich besonders gut und dauer- haft an die verwendeten Partikel anbinden.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird es darüber hinaus bevorzugt, wenn die hydrophobe Schicht mindestens einen Leichtzuschlag, insbesondere einen hyd- rophoben Leichtzuschlag, vorzugsweise mit einer Kornrohdichte von höchstens 2,0 kg/dm 3 , enthält. Besonders gute Ergebnisse werden in diesem Zusammenhang erhalten, wenn die hydrophoben Partikel durch den Leichtzuschlag gebildet werden, d. h. aus diesem bestehen.

Was nun den chemischen Aufbau bzw. die chemische Natur des verwendeten Leichtzuschlags in der hydrophoben Schicht anbelangt, so kann dieser gleichfalls in Abhängigkeit von den jeweiligen Anwendungserfordernissen in weiten Bereichen variieren. Im Allgemeinen ist der Leichtzuschlag der hydrophoben Schicht im Rah- men der vorliegenden Erfindung jedoch ausgewählt aus der Gruppe von insbesondere hydrophobiertem vulkanischen Gestein, Perlit, insbesondere geblähtem Perlit, Vermiculit, insbesondere geblähtem Vermiculit, Bims, Schaum- und Blähglas, Blähton, Blähschiefer, Tuff, Blähglimmer, Lavakies, Lavasand und deren Mischungen. Besonders gute Ergebnisse werden in diesem Zusammenhang erhalten, wenn der Leichtzuschlag ausgewählt ist aus Perlit und/oder Vermiculit, insbesondere geblähtem Perlit und/oder geblähtem Vermiculit, bevorzugt Perlit, insbesondere geblähtem Perlit. Die zuvor genannten mineralisch basierten Leichtzuschläge erlauben eine gute Einarbeitung insbesondere in Putzsysteme und erhöhen insbesondere im Fall der Verwendung hydrophobierter Partikel die Barriereeigenschaften der hydrophoben Schicht gegenüber flüssigem Wasser.

Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass die hydrophobe Schicht ein Hydrophobierungsmittel enthält, insbesondere ausgewählt aus Silanen, Silanhydrolysaten, Sila- nolen und Siloxanen.

Im Allgemeinen weist die hydrophobe Schicht ein Bindemittel, insbesondere ein mineralisch basiertes Bindemittel, in Mengen von 15 bis 85 Gew.-%, insbesondere 20 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 70 Gew.-%, bevorzugt 50 bis 65 Gew.-%, bezogen auf die hydrophobe Schicht, auf.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden besonders gute Ergebnisse erhalten, wenn die hydrophobe Schicht aus mindestens einem Putz, insbesondere genau einem Putz, besteht. Insbesondere bei Verwendung von Beschichtungssyste- men, welche sowohl eine hydrophile Schicht in Form eines Putzes als auch eine hydrophobe Schicht in Form eines Putzes aufweisen, lassen sich einerseits besonders gute Eigenschaften in der Wasserableitung erzielen, andererseits sind derartige rein mineralisch basierten Beschichtungssysteme nicht brennbar, weshalb sie gerade im Tunnelbau hervorragend verwendet werden können. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann es vorgesehen sein, dass an der hydrophoben Schicht eine weitere Schicht, insbesondere eine wasserundurchlässige Schicht, vorzugsweise in Form einer wasser- undurchlässigen Beschichtung, angeordnet ist. Die wasserdurchlässige Schicht bzw. Beschichtung ist dabei vorzugsweise auf der Seite der hydrophoben Schicht angeordnet, welche der hydrophilen Schicht gegenüber liegt. Üblicherweise ist die wasserundurchlässige Schicht direkt auf die hydrophobe Schicht aufgebracht, d. h. die wasserundurchlässige Schicht steht in unmittelbarem Kontakt mit der hydro- phoben Schicht.

In diesem Zusammenhang hat es sich bewährt, wenn die wasserundurchlässige Schicht, insbesondere die Beschichtung, diffusionsoffen gegenüber Wasserdampf ist. Die wasserundurchlässige Schicht, welche im Rahmen der vorliegenden Erfin- dung vorzugsweise auf die hydrophobe Schicht aufgebracht wird, ist bevorzugt undurchlässig gegenüber flüssigem Wasser, jedoch durchlässig gegenüber Wasserdampf, wodurch flüssiges Wasser, welches in geringen Mengen die hydrophobe Schicht des erfindungsgemäßen Beschichtungssystems eindringen und dieses passieren sollte, als Wasserdampf an die Umgebung abgegeben werden kann. Auf diese Weise wird der Stau von Nässe in der hydrophoben Schicht oder zwischen hydrophober Schicht und wasserundurchlässiger Schicht verhindert, was zu Beschädigungen der hydrophoben Schicht führen könnte.

Was die Wasserdampfdurchlässigkeit der wasserundurchlässigen Schicht anbe- langt, so hat es sich bewährt, wenn die wasserundurchlässige Schicht eine Was- serdampfdiffusionswiderstandszahl, bestimmt nach DIN EN ISO 12542, im Bereich von 4 bis 12, insbesondere 5 bis 10, vorzugsweise 6 bis 8, aufweist.

Was die Schichtdicke der wasserundurchlässigen Schicht anbelangt, so kann diese naturgemäß gleichfalls in weiten Bereichen in Abhängigkeit von den jeweiligen Anforderungen variieren. Üblicherweise weist die wasserundurchlässige Schicht jedoch eine Schichtdicke im Bereich von 20 bis 500 μιη, insbesondere 50 bis 400 μιη, vorzugsweise 100 bis 300 μιη, bevorzugt 150 bis 250 μιη, auf. Darüber hinaus kann es im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorgesehen sein, dass die wasserundurchlässige Schicht eine Dehnfähigkeit von bis zu 300 %, insbesondere 250 %, vorzugsweise 200 %, bevorzugt 160 %, aufweist. Gleichfalls ist es möglich, dass die wasserundurchlässige Schicht eine Dehnfähigkeit im Bereich von 50 bis 300 %, insbesondere 100 bis 250 %, vorzugsweise 120 bis 200 %, bevorzugt 140 bis 160 %, aufweist.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die wasserundurchlässige Schicht rissüberbrückend. Mit der wasserundurchlässigen Schicht lassen sich somit kleinere Fehlstellen, welche in der hydrophilen oder hydrophoben Schicht auftreten können, ausgleichen, so dass die Funktionsfähigkeit des Beschichtungssystems weitestgehend erhalten bleibt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass die wasserundurchlässige Schicht

(a) mindestens ein organisches Polymer und

(b) mindestens einen Füllstoff und/oder mindestens ein Pigment

aufweist.

Was nun die Menge an organischem Polymer in der wasserundurchlässigen Schicht anbelangt, so kann diese naturgemäß in weiten Bereichen variieren. Besonders gute Ergebnisse werden jedoch erzielt, wenn die wasserundurchlässige Schicht das Polymer in Mengen von 25 bis 95 Gew.-%, insbesondere 40 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 50 bis 85 Gew.-%, bevorzugt 60 bis 80 Gew.-%, bezogen auf die wasserundurchlässige Schicht, aufweist.

Als Füllstoffe sind mineralische Füllstoffe, aber auch beispielsweise keramische Mikrohohlkugeln oder Mikrohohlkugeln auf Glasbasis geeignet. Bevorzugt sind die Füllstoffe und Pigmente in der wasserundurchlässigen Schicht hydrophob. Auch die Mengen an Füllstoff bzw. Pigment in der wasserundurchlässigen Schicht können naturgemäß in weiten Bereichen variieren. Es hat sich jedoch bewährt, wenn die wasserundurchlässige Schicht den Füllstoff und/oder das Pigment in Mengen von 5 bis 75 Gew.-%, insbesondere 10 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 15 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 15 bis 40 Gew.-%, bezogen auf die wasserundurchlässi- ge Schicht, aufweist.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Pigment ein anorganisches partikelförmiges Pigment. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird es darüber hinaus bevorzugt, wenn die wasserundurchlässige Schicht mindestens einen Füllstoff und mindestens ein Pigment enthält. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist zwischen der hydrophilen Schicht und dem Bauwerk eine Grundierungsschicht angeordnet.

In diesem Zusammenhang hat es sich bewährt, wenn die hydrophile Schicht die Grundierungsschicht unmittelbar kontaktiert. Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass die Grundierungsschicht unmittelbar auf dem Bauwerk angeordnet ist, insbesondere auf dieses aufgebracht ist.

Die Grundierungsschicht besitzt die Eigenschaften einer Klebeschicht bzw. eines Haftvermittlers und verbessert die Haftung des erfindungsgemäßen Beschich- tungssystems auf dem Untergrund, insbesondere dem Bauwerk. Die Grundierungsschicht ist möglichst wasserdurchlässig, um den Aufbau von Wasserdruck auf dem Bauwerk zu vermeiden und die wasserleitenden Eigenschaften des erfindungsgemäßen Beschichtungssystems nicht zu verringern.

Was die Schichtdicke der erfindungsgemäß eingesetzten Grundierungsschicht anbelangt, so hat es sich bewährt, wenn die Grundierungsschicht eine Schichtdicke im Bereich von 10 bis 100 μιη, insbesondere 20 bis 80 μιη, vorzugsweise 30 bis 70 μιη, bevorzugt 40 bis 60 μιη, aufweist.

Besonders gute Ergebnisse werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung erhalten, wenn die Grundierungsschicht auf Basis mindestens eines organischen und/oder anorganischen Polymers, insbesondere eines anorganischen Polymers, ausgebildet ist.

Wenn die Grundierungsschicht auf Basis eines organischen Polymers ausgebildet ist, so hat es sich bewährt, wenn das Polymer der Grundierungsschicht ausgewählt ist aus Polyurethanen und Polyesteren sowie deren Mischungen. Für den Fall, dass die Grundierungsschicht ein anorganisches Polymer enthält, so hat es sich bewährt, wenn das anorganische Polymer ein Polysilikat, insbesondere Natriumsilikat und/oder Kaliumsilikat, ist. In diesem Zusammenhang werden be- sonders gute Ergebnisse erhalten, wenn das anorganische Polysilikat ein Wasserglas, insbesondere Natrium- und/oder Kaliumwasserglas, ist.

Es zeigen die Figurenbeschreibungen gemäß

Fig. 1 einen Querschnitt durch das erfindungsgemäße Beschichtungssystem, welches auf eine Tunnelwandung aufgebracht ist;

Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1 , aus welchem eine bevorzugte

Schichtabfolge des erfindungsgemäßen Beschichtungssystems hervorgeht; sowie

Fig. 3 eine perspektivische Darstellung eines auf eine Tunnelwandung aufgebrachten erfindungsgemäßen Beschichtungssystems.

Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung - gemäß einem z w e i t e n Aspekt der vorliegenden Erfindung - ist eine Baustofftrockenmischung zur Herstellung einer hydrophilen Beschichtung, insbesondere zur Herstellung einer hydrophilen und/oder wasserleitenden Schicht einer Flächendrainage, wobei die Baustofftrockenmischung poröse Partikel, insbesondere mineralisch basierte und/oder kunststoffbasierte poröse Partikel, in Mengen von 25 bis 80 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung, aufweist.

Mit der erfindungsgemäßen Baustofftrockenmischung zur Herstellung einer hydrophilen Beschichtung lässt sich besonders einfach eine wasserleitende Schicht bzw. eine Flächendrainage erzeugen. Die erfindungsgemäße Baustofftrockenmischung ist nahezu unbegrenzt lagerstabil und kann beispielsweise nach Anmachen mit Wasser wie handelsüblicher Putzmörtel verarbeitet werden.

Was nun die Menge an porösen Partikeln in der erfindungsgemäßen Baustoff- trockenmischung anbelangt, so kann diese in weiten Bereichen variieren. Es hat sich jedoch bewährt, wenn die Baustofftrockenmischung poröse Partikel in Mengen von 30 bis 75 Gew.-%, insbesondere 35 bis 65 Gew.-%, vorzugsweise 40 bis 60 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung, aufweist.

Was die Korngröße der porösen Partikeln in der erfindungsgemäßen Baustofftrockenmischung anbelangt, so kann diese gleichfalls in weiten Bereichen variieren. Zweckmäßigerweise weisen die porösen Partikel im Allgemeinen Korngrößen im Bereich von 0,1 bis 10 mm, insbesondere 0,5 bis 8 mm, vorzugsweise 1 bis 6 mm, bevorzugt 2 bis 5 mm, auf. Partikel mit den vorgenannten Partikelgrößen lassen sich in hervorragender Weise in Putzen verarbeiten und gewährleisten darüber hinaus eine ausreichend große Wasserleitfähigkeit der resultierenden hydrophilen Beschichtung.

Besonders gute Ergebnisse werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung erhalten, wenn die porösen Partikel ein Leichtzuschlag sind, insbesondere mit einer Kornrohdichte von höchstens 2,0 kg/dm 3 . Wenn die erfindungsgemäße Baustofftrockenmischung einen Leichtzuschlag enthält, so ist dieser üblicherweise ausgewählt aus der Gruppe von vulkanischem Gestein, Perlit, insbesondere geblähtem Perlit, Vermiculit, insbesondere geblähtem Vermiculit, Bims, Schaum- und Blähglas, Blähton, Blähschiefer, Tuff, Blähglimmer, Lavakies, Lavasand und deren Mischungen, vorzugsweise Perlit und/oder Vermicu- lit, insbesondere geblähtem Perlit und/oder geblähtem Vermiculit, bevorzugt Perlit, insbesondere geblähtem Perlit.

Im Allgemeinen weist die Baustofftrockenmischung mindestens eine Bindemittelzusammensetzung, insbesondere eine mineralisch basierte Bindemittelzusammen- setzung, auf.

Besonders gute Ergebnisse werden in diesem Zusammenhang erhalten, wenn die Baustofftrockenmischung die Bindemittelzusammensetzung in Mengen von 20 bis 75 Gew.-%, insbesondere 25 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 35 bis 65 Gew.-%, be- vorzugt 40 bis 60 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung, enthält. Mit Bindemittelanteilen in den vorgenannten Mengenbereichen lassen sich Bindemittelsysteme erzeugen, welche einerseits gut zu verarbeiten sind und die nötige Stabilität aufweisen, andererseits durch den hohen Anteil an porösen Partikeln eine gute Wasserleitung erlauben.

Gute Ergebnisse werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung erhalten, wenn die Bindemittelzusammensetzung mindestens ein zementbasiertes Bindemittel, insbesondere Zement, vorzugsweise Portlandzement, bevorzugt Weißzement, aufweist.

In diesem Zusammenhang hat es sich bewährt, wenn die Bindemittelzusammensetzung das zementbasierte Bindemittel in Mengen von 1 bis 25 Gew.-%, insbe- sondere 5 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 8 bis 25 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung, enthält.

Gleichermaßen kann es im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorgesehen sein, dass die Bindemittelzusammensetzung mindestens ein kalkbasiertes Bindemittel, insbesondere hydraulischen Kalk und/oder Kalkhydrat, vorzugsweise hydraulischen Kalk, aufweist.

Wenn die Bindemittelzusammensetzung ein kalkbasiertes Bindemittel aufweist, so weist die Bindemittelzusammensetzung das kalkbasierte Bindemittel üblicherweise in Mengen von 10 bis 74 Gew.-%, insbesondere 15 bis 67 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 57 Gew.-%, bevorzugt 25 bis 50 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung, auf. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Baustofftrockenmischung mindestens ein zementbasiertes Bindemittel und mindestens ein kalkbasiertes Bindemittel auf. Durch die Verwendung mindestens eines zementbasierten und mindestens eines kalkbasierten Bindemittels lassen sich besonders widerstandfähige Bindemittelsysteme erhalten, welche einfach zu applizie- ren sind.

Was nun das Verhältnis von zementbasiertem Bindemittel zu kalkbasiertem Bindemittel in der erfindungsgemäßen Baustofftrockenmischung anbelangt, so kann dieses naturgemäß in weiten Bereichen variieren. Es hat sich jedoch bewährt, wenn die Bindemittelzusammensetzung ein gewichtsbezogenes Verhältnis von zementbasiertem Bindemittel zu kalkbasiertem Bindemittel im Bereich von 5 : 1 bis 1 : 10, insbesondere 3 : 1 bis 1 : 8, vorzugsweise 1 : 1 bis 1 : 5, bevorzugt 1 : 2 bis 1 : 3, aufweist. Darüber hinaus kann es im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorgesehen sein, dass die Baustofftrockenmischung Fasern enthält, insbesondere ausgewählt aus Metallfasern und mineralischen Fasern, vorzugsweise mineralischen Fasern. Bei den mineralischen Fasern kann es sich beispielsweise um Calciumsilikatfasern o- der Glasfaser handeln. Durch die Zugabe von Fasern zu der erfindungsgemäßen Baustofftrockenmischung können einerseits die wasserleitenden Eigenschaften der hydrophilen Schicht verbessert und andererseits die mechanische Stabilität und Widerstandsfähigkeit des resultierenden Putzes nochmals erhöht werden. Wenn die Baustofftrockenmischung Fasern enthält, so weist die Baustofftrockenmischung die Fasern üblicherweise in Mengen von 5 bis 20 Gew.-%, insbesondere 8 bis 17 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die Baustoff- trockenmischung, auf.

Weiterhin kann es im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorgesehen sein, dass die Baustofftrockenmischung mindestens ein Additiv, insbesondere mindestens ein Zusatzmittel, enthält. In diesem Zusammenhang werden besonders gute Ergebnisse erhalten, wenn das Additiv ausgewählt ist aus der Gruppe von Verflüssigern, Verdickern, Verzögerern, Beschleunigern, Stabilisierungsmitteln (Stabilisatoren), Rheologiestellmitteln, Zusatzmitteln zur Einstellung des Wasserrückhaltevermögens (Wasserretentionsmitteln), Dispergiermitteln, Dichtungsmitteln, Luftporenbildnern sowie deren Mischungen. Die Baustofftrockenmischung enthält das Additiv im Allgemeinen in Mengen von 0,01 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0, 1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,3 bis 3 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 1 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Baustofftrockenmischung

(A) mindestens einen Leichtzuschlag, insbesondere geblähten Perlit, in Mengen von 25 bis 80 Gew.-%, insbesondere 30 bis 75 Gew.-%, vorzugsweise 35 bis 65 Gew.-%, bevorzugt 40 bis 60 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung,

(B) mindestens ein zementbasiertes Bindemittel in Mengen von 1 bis 25 Gew.-%, insbesondere 5 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 8 bis 25 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung,

(C) mindestens ein kalkbasiertes Bindemittel in Mengen von 10 bis 74 Gew.-%, insbesondere 15 bis 67 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 57 Gew.-%, bevorzugt 25 bis 50 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung, und

(D) mindestens ein Additiv in Mengen von 0,01 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0, 1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,3 bis 3 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 1 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung, auf.

Was die Schüttdichte der erfindungsgemäßen Baustofftrockenmischung anbelangt, so kann diese naturgemäß in Abhängigkeit von den jeweiligen Verhältnissen der einzelnen Komponenten zueinander in weiten Bereichen variieren. Es hat sich jedoch gezeigt, dass besonders gut verwendbare Baustofftrockenmischungen üblicherweise eine Schüttdichte im Bereich von 200 bis 550 kg/m 3 , insbesondere 250 bis 550 kg/m 3 , vorzugsweise 300 bis 500 kg/m 3 , bevorzugt 300 bis 400 kg/m 3 , auf- weisen.

Für weitere Einzelheiten zu diesem Erfindungsaspekt kann auf die obigen Ausführungen zu dem erfindungsgemäßen Beschichtungssystem verwiesen werden, welche in Bezug auf die erfindungsgemäße Baustofftrockenmischung zur Herstellung einer hydrophilen Schicht entsprechend gelten.

Wiederum weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung - gemäß einem d r i t t e n Aspekt der vorliegenden Erfindung - ist die Verwendung einer zuvor beschriebenen Baustofftrockenmischung zur Herstellung eines wasserdurchlässi- gen Putzes, insbesondere der hydrophilen und/oder wasserdurchlässigen Schicht einer Flächendrainage.

Mit einem wasserdurchlässigen bzw. wasserleitenden Putz lässt sich Wasser sehr viel einfacher und gleichmäßiger von Bauwerken, insbesondere Tunneln, ableiten, als dies beispielsweise mit größeren Hohlräumen, insbesondere Leitungen oder Röhren der Fall wäre. Dies ist maßgeblich auf die Kapillarwirkung der in der erfindungsgemäßen Baustofftrockenmischung bevorzugt verwendeten porösen Partikel zurückzuführen. Für weitere Einzelheiten zu diesem Erfindungsaspekt kann auf die aus obigen Ausführungen zu den vorigen Erfindungsaspekten verwiesen werden, welche in Bezug auf die erfindungsgemäße Verwendung entsprechend gelten.

Wiederum weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung - gemäß einem v i e r t e n Aspekt der vorliegenden Erfindung - ist eine Baustofftrockenmischung zur Herstellung einer hydrophoben Beschichtung, vorzugsweise zur Herstellung einer hydrophoben Schicht, beispielsweise einer Wassersperre, einer Flächendrainage, wobei die Baustofftrockenmischung hydrophobe Partikel und/oder ein Hydrophobierungsmittel aufweist.

Die erfindungsgemäße Baustofftrockenmischung zur Herstellung einer hydrophoben Beschichtung eignet sich in hervorragender Weise zur Herstellung eines mineralisch basierten Putzes, welcher einfach auf die hydrophile Schicht einer Flächen- drainage aufgebracht werden kann. Die Aufbringung eines Putzes ermöglicht die Aufbringung auch an schwierig zugänglichen Stellen bzw. auf unebene Oberflächen und kann flexibel an die jeweiligen Erfordernisse angepasst werden. Im Allgemeinen weist die Baustofftrockenmischung Partikel in Mengen von 15 bis 85 Gew.-%, insbesondere 20 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 70 Gew.-%, bevorzugt 35 bis 50 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung, auf.

Die Partikel können dabei entweder hydrophob bzw. hydrophobiert sein oder auch hydrophile Eigenschaften aufweisen. Falls Partikel mit hydrophilen Eigenschaften verwendet werden, so muss die Baustofftrockenmischung zwingend mindestens ein Hydrophobierungsmittel enthalten, um die Herstellung einer hydrophoben Schicht zu ermöglichen. Bei Verwendung hydrophober Partikel kann der Baustofftrockenmischung gleichfalls noch ein Hydrophobierungsmittel zur Verbesse- rung der Hydrophobizität zugefügt sein.

Was nun die Korngröße der in der Baustofftrockenmischung verwendeten Partikel anbelangt, so kann diese naturgemäß in weiten Bereichen variieren. Besonders gute Ergebnisse werden jedoch erhalten, wenn die Partikel Korngrößen im Bereich von 1 bis 10 mm, insbesondere 2 bis 8 mm, vorzugsweise 2 bis 7 mm, bevorzugt 3 bis 6 mm, aufweisen. Die in der Baustofftrockenmischung zur Herstellung der hydrophoben Beschichtung enthaltenen Partikel können somit geringfügig größere Korngrößen aufweisen als die gegebenenfalls in der hydrophilen Schicht verwendeten Partikel.

Besonders gute Ergebnisse werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung erhalten, wenn die Partikel in der Baustofftrockenmischung zur Herstellung einer hydrophoben Beschichtung ein Leichtzuschlag, insbesondere mit einer Kornrohdichte von höchstens 2,0 kg/dm 3 , sind.

In diesem Zusammenhang werden besonders gute Ergebnisse erhalten, wenn der Leichtzuschlag ausgewählt ist aus der Gruppe von vulkanischem Gestein, Perlit, insbesondere geblähtem Perlit, Vermiculit, insbesondere geblähtem Vermiculit, Bims, Schaum- und Blähglas, Blähton, Blähschiefer, Tuff, Blähglimmer, Lavakies, Lavasand und deren Mischungen. Besonders gute Ergebnisse werden in diesem Zusammenhang erzielt, wenn der Leichtzuschlag ausgewählt ist aus der Gruppe von Perlit und/oder Vermiculit, insbesondere geblähtem Perlit und/oder geblähtem Vermiculit, bevorzugt Perlit, insbesondere geblähtem Perlit. Wenn im Rahmen der vorliegenden Erfindung hydrophobe Partikel in der Baustofftrockenmischung zur Herstellung einer hydrophoben Beschichtung verwendet werden, so kann es sein, dass der Leichtzuschlag hydrophobiert ist.

Der Leichtzuschlag bzw. die Partikel im Allgemeinen können dabei durch jede geeignete Methode hydrophobiert werden. Üblicherweise sind die Partikel bzw. der Leichtzuschlag jedoch durch Behandlung mit Ölen, Silikonen, insbesondere Silikonharzen, und/oder Silanen, insbesondere Alkylsilanen, hydrophobiert. Besonders gute Ergebnisse werden in diesem Zusammenhang jedoch erhalten, wenn die Partikel bzw. der Leichtzuschlag durch Behandlung mit Silikonen und/oder Silanen, hydrophobiert sind. Insbesondere die Verwendung von Silikonen bzw. Silikonharzen und Silanen ermöglicht eine besonders effektive Hydrophobierung und feste chemische Bindung des Hydrophobierungsmittels an die Partikel.

Gleichfalls kann es jedoch auch vorgesehen sein, dass die Baustofftrockenmischung mindestens ein Hydrophobierungsmittel, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe von Silanen, Silanhydrolysaten, Silanolen und/oder Siloxanen sowie deren Mischungen, enthält. Besonders gute Ergebnisse werden hierbei erhalten, wenn das Hydrophobierungsmittel ausgewählt ist aus Silanolen und Siloxanen sowie deren Mischungen. Das Hydrophobierungsmittel kann entweder zusätzlich oder alternativ zu den hydrophoben bzw. hydrophobierten Partikeln verwendet werden. Falls die erfindungsgemäße Baustofftrockenmischung zur Herstellung einer hydrophoben Beschichtung jedoch keine hydrophoben Partikel aufweist, so muss zur Erzeu- gung der hydrophoben Eigenschaften zwingend ein Hydrophobierungsmittel zugesetzt werden, wenn auf den Einsatz organischer Polymere verzichtet werden soll. Zwar ist es prinzipiell möglich, hydrophobe Schichten bzw. Beschichtungen auf Basis organischer Polymere zu erzeugen, jedoch sind die organischen Polymere in der Regel brennbar, so dass insbesondere bei Verwendung in Tunneln die Brenn- barkeit der resultierenden Beschichtung zu erheblichen Nachteilen führen würde.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann es vorgesehen sein, dass die Baustofftrockenmischung das Hydrophobierungsmittel in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,2 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,3 bis 1 Gew.-%, be- zogen auf die Baustofftrockenmischung, enthält.

Üblicherweise weist die Baustofftrockenmischung mindestens ein Bindemittel, insbesondere eine Bindemittelzusammensetzung, vorzugsweise eine mineralisch ba- sierte Bindemittelzusammensetzung, auf. Die Verwendung mineralischer Bindemittelzusammensetzungen ist insbesondere im Hinblick auf die Brennbarkeit der Be- schichtung von Vorteil. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann es vorgesehen sein, dass die Baustofftrockenmischung die Bindemittelzusammensetzung in Mengen von 15 bis 85 Gew.-%, insbesondere 20 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 70 Gew.-%, bevorzugt 50 bis 65 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung, enthält. Darüber hinaus ist es möglich, dass die Baustofftrockenmischung mindestens ein zementbasiertes Bindemittel, insbesondere Zement, vorzugsweise Portlandzement, bevorzugt Weißzement, aufweist.

Wenn die Baustofftrockenmischung ein zementbasiertes Bindemittel aufweist, so weist die Baustofftrockenmischung das zementbasierte Bindemittel üblicherweise in Mengen von 1 bis 25 Gew.-%, insbesondere 5 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 8 bis 25 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung, auf. Gleichfalls kann es vorgesehen sein, dass die Baustofftrockenmischung mindestens ein kalkbasiertes Bindemittel, insbesondere hydraulischen Kalk und/oder Kalkhydrat, vorzugsweise hydraulischen Kalk, aufweist.

Wenn die Baustoffttrockenmischung ein kalkbasiertes Bindemittel enthält, enthält die Bindemittelzusammensetzung das kalkbasierte Bindemittel üblicherweise in Mengen von 10 bis 74 Gew.-%, insbesondere 15 bis 67 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 57 Gew.-%, bevorzugt 25 bis 50 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmi- schung. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Baustofftrockenmischung mindestens ein zementbasiertes Bindemittel und mindestens ein kalkbasiertes Bindemittel auf.

Wenn die Baustofftrockenmischung sowohl ein zementbasiertes als auch ein kalk- basiertes Bindemittel aufweist, so enthält die Baustofftrockenmischung das zementbasierte Bindemittel und das kalkbasierte Bindemittel in einem gewichtsbezogenen Verhältnis von zementbasiertem Bindemittel zu kalkbasiertem Bindemittel im Bereich von 5 : 1 bis 1 : 10, insbesondere 3 : 1 bis 1 : 8, vorzugsweise 1 : 1 bis 1 : 5, bevorzugt 1 : 2 bis 1 : 3.

Darüber hinaus kann es gleichfalls vorgesehen sein, dass die Baustofftrockenmi- schung Fasern, insbesondere ausgewählt aus Metallfasern und mineralischen Fasern, vorzugsweise mineralische Fasern, enthält. Die mineralischen Fasern sind dabei bevorzugt ausgewählt aus Glasfasern oder oxidischen Materialien.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung hat es sich bewährt, wenn die Baustofftro- ckenmischung die Fasern in Mengen von 5 bis 20 Gew.-%, insbesondere 8 bis 17 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung, enthält.

Darüber hinaus kann es vorgesehen sein, dass die Baustofftrockenmischung min- destens ein Additiv, insbesondere mindestens ein Zusatzmittel, enthält. Falls die Baustofftrockenmischung ein Additiv enthält, so ist dieses üblicherweise ausgewählt aus der Gruppe von Verflüssigern, Verdickern, Verzögerern, Beschleunigern, Stabilisierungsmitteln (Stabilisatoren), Rheologiestellmitteln, Zusatzmitteln zur Einstellung des Rückhaltevermögens (Wasserretentionsmitteln), Dispergiermitteln, Dichtungsmitteln, Luftporenbildnern sowie deren Mischungen.

Was nun die Menge an Additiv in der Baustofftrockenmischung anbelangt, so kann diese in Abhängigkeit von den jeweiligen Anforderungen in weiten Bereichen variieren. Es hat sich jedoch gezeigt, dass gute Ergebnisse erhalten werden, wenn die Baustofftrockenmischung das Additiv in Mengen von 0,01 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,3 bis 3 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 1 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung, enthält.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält die Baustofftrockenmischung zur Herstellung einer hydrophoben Beschichtung

(A) mindestens einen insbesondere hydrophobierten Leichtzuschlag, insbesondere geblähten Perlit, in Mengen von 25 bis 80 Gew.-%, insbesondere 30 bis 75 Gew.-%, vorzugsweise 35 bis 65 Gew.-%, bevorzugt 40 bis 60 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung,

(B) mindestens ein zementbasiertes Bindemittel in Mengen von 1 bis 25 Gew.-%, insbesondere 5 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 8 bis 25 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung, (C) mindestens ein kalkbasiertes Bindemittel in Mengen von 10 bis 74 Gew.-%, insbesondere 15 bis 67 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 57 Gew.-%, bevorzugt 25 bis 50 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung,

(D) mindestens ein Additiv in Mengen von 0,01 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0, 1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,3 bis 3 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 1 Gew.-%, bezogen auf die Baustofftrockenmischung, und

(E) gegebenenfalls mindestens ein Hydrophobierungsmittel in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,2 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,3 bis 1 Gew.-%.

Was die Schüttdichte der erfindungsgemäßen Baustofftrockenmischung zur Herstellung einer hydrophoben Beschichtung anbelangt, so kann diese gleichfalls naturgemäß in weiten Bereichen variieren. Es hat sich jedoch auch in diesem Fall gezeigt, dass geeignete Baustofftrockenmischungen üblicherweise eine Schüttdichte im Bereich von 200 bis 550 kg/m 3 , insbesondere 250 bis 550 kg/m 3 , vorzugsweise 300 bis 500 kg/m 3 , bevorzugt 300 bis 400 kg/m 3 , aufweisen.

Für weitergehende Einzelheiten zu diesem Erfindungsaspekt kann auf die obigen Ausführungen zu den vorigen Erfindungsaspekten verwiesen werden, welche in Bezug auf die Baustofftrockenmischung zur Herstellung einer hydrophoben Beschichtung entsprechend gelten.

Wiederum weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung - gemäß einem f ü n f t e n Aspekt der vorliegenden Erfindung - ist die Verwendung einer Baustofftrockenmischung wie zuvor beschrieben zur Herstellung eines hydrophoben Putzes, insbesondere einer hydrophoben Schicht einer Flächendrainage.

Für weitergehende Einzelheiten zu diesem Erfindungsaspekt kann auf die obigen Ausführungen zu den übrigen Erfindungsaspekten verwiesen werden, welche in Bezug auf diese erfindungsgemäße Verwendung entsprechend gelten.

Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung - gemäß einem s e c h s t e n Aspekt der vorliegenden Erfindung - ist eine Beschichtungszusammensetzung, insbesondere zur Beschichtung von Flächendrainagen, enthaltend

(a) mindestens ein organisches Polymer und

(b) mindestens einen Füllstoff und/oder mindestens ein Pigment. Die Beschichtungszusammensetzung nach der Erfindung wird üblicherweise verwendet, um den Abschluss des erfindungsgemäßen Beschichtungssystems gegenüber der Umgebung, insbesondere gegenüber Luft oder weiteren, dekorativen Beschichtungen zu bilden.

Die erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung kann dabei in jeder geeigneten Form, die einen gleichmäßigen und dünnschichtigen Auftrag ermöglicht, vorliegen. Üblicherweise liegt die Zusammensetzung jedoch als Dispersion vor. Besonders bevorzugt liegt die Beschichtungszusammensetzung als wässrige Dispersion vor. In diesem Zusammenhang kann es vorgesehen sein, dass die Dispersion einen Wassergehalt von 20 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 25 bis 70 Gew.-%, bevorzugt 30 bis 60 Gew.-%, besonders bevorzugt 35 bis 55 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung, aufweist.

Üblicherweise ist es auch vorgesehen, dass die Zusammensetzung einen Fest- stoffgehalt von 25 bis 80 Gew.-% insbesondere 35 bis 75 Gew.-%, bevorzugt 45 bis 70 Gew.-%, besonders bevorzugt 50 bis 60 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung, aufweist.

Was nun die Menge an organischem Polymer in der erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzung anbelangt, so kann diese in Abhängigkeit von der jeweils zu erzielenden Beschichtungsstärke sowie der Auftragungsmethode in weiten Bereichen variieren. Es hat sich jedoch bewährt, wenn die Zusammensetzung das Po- lymer in Mengen von 5 bis 75 Gew.-%, insbesondere 10 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 15 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 40 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung, aufweist.

Das Polymer kann dabei aus sämtlichen geeigneten organischen Polymeren aus- gewählt werden. Üblicherweise ist das Polymer jedoch ausgewählt aus Acrylaten, Polyurethanen und/oder Polyestern sowie deren Mischungen und Copolymeren, insbesondere Acrylaten.

Es hat sich herausgestellt, dass besonders gute Ergebnisse erhalten werden, wenn das Polymer ausgewählt ist aus Acrylat-Styrol-Copolymeren, Vinylacrylat- Copolymeren und Reinacrylaten, insbesondere Reinacrylaten. Bevorzugt ist das Acrylat-Polymer bzw. das Acrylat-Copolymer erhältlich durch Polymerisation und/oder Copolymensation von Acrylsaure, Estern der Acrylsaure mit d- bis C-io-Alkoholen, Methacrylsäure, Estern der Methacrylsäure mit C bis C-io- Alkoholen, Vinyl und Styrol, insbesondere Acrylsaure, Estern der Acrylsaure mit Cr bis C-io-Alkoholen, Methacrylsäure und Estern der Methacrylsäure mit Cr bis do- Alkoholen.

Insbesondere kann es vorgesehen sein, dass das Acrylat-Polymer und/oder das Acrylat-Copolymer erhältlich ist durch Polymerisation und/oder Copolymensation von Acrylsäure, Acrylsäuremethylester, Acrylsäureethylester, Acrylsäurebutylester, Acrylsäureisobutylester, Acrylsäure-2-ethylhexylester, Methacrylsäure, Methacryl- säuremethylester, Methacrylsäureethylester, Methacrylsäurebutylester, Methacryl- säureisobutylester und Methacrylsäurehexylester, insbesondere Acrylsäure, Acrylsäuremethylester, Acrylsäureethylester, Methacrylsäure, Methacrylsäuremethyles- ter und Methacrylsäureethylester.

Was nun das Molekulargewicht des erfindungsgemäß verwendeten Polymers anbelangt, so kann dieses in weiten Bereichen variieren. Besonders gute Ergebnisse werden jedoch erhalten, wenn das Polymer ein gewichtsmittleres Molekulargewicht M w im Bereich von 2.000 bis 250.000 g/mol, insbesondere 5.000 bis 200.000 g/mol, vorzugsweise 10.000 bis 150.000 g/mol, bevorzugt 15.000 bis 100.000 g/mol, aufweist.

Mit Polymeren im zuvor genannten Molekulargewichtsbereich lassen sich appli- zierbare Beschichtungszusammensetzungen, d. h. Beschichtungszusammenset- zungen mit geeigneter Viskosität, herstellen, wobei durch die hochpolymeren organischen Verbindungen eine gute Hydrophobizität der Beschichtung erzielt werden kann. Die im Rahmen dieser Erfindung angegebenen Molekulargewichte für polymere Verbindungen beziehen sich auf das gewichtsmittlere Molekulargewicht M w , bei welchem die Masse der einzelnen polymeren Verbindungen mit ihrem Gewichtsanteil gewichtet wird. Die Molekulargewichte bzw. die Molekulargewichtsverteilung kann durch verschiedene, standardisierte Verfahren und Methoden bestimmt wer- den, wie beispielsweise durch Lichtstreuung, Rheologie, Massenspektrometrie, Permeations-Chromatographie etc. Die zur Bestimmung der Molekulargewichtsverteilung verwendeten Verfahren sind dem Fachmann jedoch geläufig und bedürfen keiner näheren Erläuterung. So können die Molekulargewichte der eingesetzten Polymere insbesondere anhand einer GPC-Methode bestimmt werden, insbesondere auf Basis der DIN 55672 mit Polymethylmethacrylat bzw. Polystyrol als Standard.

Was nun die Menge an Pigment bzw. Füllstoff in der erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzung anbelangt, so kann diese gleichfalls in weiten Bereichen variieren. Es hat sich jedoch gezeigt, dass beste Ergebnisse erzielt werden, wenn die Zusammensetzungen den Füllstoff und/oder das Pigment in Mengen von 1 bis 45 Gew.-%, insbesondere 2 bis 35 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 25 Gew.-%, bevorzugt 3 bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt 5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung, aufweist.

Wenn die erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung ein Pigment ent- hält, so handelt es sich üblicherweise um ein anorganisches Pigment, insbesondere ein anorganisches partikelförmiges Pigment.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält die Zusammensetzung mindestens einen Füllstoff und mindestens ein Pig- ment.

Darüber hinaus kann es jedoch vorgesehen sein, dass die Zusammensetzung mindestens eine weitere Komponente, insbesondere in Form eines Additivs und/oder eines Zusatzmittels, aufweist.

Wenn die Beschichtungszusammensetzung eine weitere Komponente aufweist, so ist diese üblicherweise ausgewählt aus der Gruppe von Rheologieadditiven, Konservierungsmitteln, Stabilisatoren, Säuren und/oder Basen, Tensiden, entschäumenden Komponenten, Filmbildnern, Wachsen, UV-Absorbern, biogenen Wirkstof- fen, pH-Stabilisatoren, pH-Einstellmitteln und Farbstoffen.

Wenn die Beschichtungszusammensetzung die weitere Komponente aufweist, so enthält die Beschichtungszusammensetzung die weitere Komponente üblicherweise in Mengen von 0, 1 bis 15 Gew.-%, insbesondere 0,2 bis 10 Gew.-%, vor- zugsweise 0,4 bis 7 Gew.-%, bevorzugt 0,6 bis 4 Gew.-%, bezogen auf die Beschichtungszusammensetzung. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält die Beschichtungszusammensetzung

(a) mindestens ein organisches Polymer, insbesondere in Mengen von 5 bis 75 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung;

(b) mindestens einen Füllstoff und/oder mindestens ein Pigment, insbesondere in Mengen von 1 bis 45 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung;

(c) mindestens ein Additiv und/oder mindestens ein Zusatzmittel, insbesondere in Mengen von 0,1 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung, und

(d) Wasser, insbesondere in Mengen von 20 bis 80 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung.

Was die Viskosität der erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzung anbelangt, so kann diese gleichfalls in weiten Bereichen variieren. Üblicherweise weist die Zusammensetzung eine dynamische Viskosität nach Brookfield bei 20 °C im Bereich von 100 bis 50.000 mPas, insbesondere 500 bis 30.000 mPas, vor- zugsweise 1 .000 bis 20.000 mPas, bevorzugt 2.000 bis 15.000 mPas, besonders bevorzugt 3.000 bis 10.000 mPas, ganz besonders bevorzugt 4.000 bis 8.000 mPas, auf. Viskositäten im vorgenannten Bereich erlauben sowohl einen Auftrag in ausreichender Schichtdicke als auch eine gute Applizierbarkeit der erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzung.

Was dann die Aufbringung der erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzung auf ein Substrat anbelangt, so können hierbei sämtliche geeignete Methoden zum Einsatz kommen. Üblicherweise wird die Zusammensetzung durch Streichen, Walzen, Rakeln und/oder Sprühen auf ein Substrat, insbesondere Teile eines Be- schichtungssystems, wie beispielsweise die hydrophobe Schicht einer Flächen- drainage, aufgebracht.

Was die Schichtdicke, mit welcher die erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung auf ein Substrat aufgebracht wird, anbelangt, so kann diese naturge- mäß in weiten Bereichen variieren. Es hat sich jedoch als zweckmäßig erwiesen, wenn die Zusammensetzung mit einer Schichtdicke von 20 bis 600 μιη, insbesondere 50 bis 500 μιη, vorzugsweise 100 bis 400 μιη, bevorzugt 150 bis 300 μιη, auf das Substrat, insbesondere die hydrophobe Schicht eines Beschichtungssystems, aufgebracht wird. Mit der zuvor genannten Schichtdicke wird selbst bei Verwen- dung organisch basierter Beschichtungen die Brennbarkeit des Beschichtungssys- tems insgesamt nicht signifikant gesteigert.

Gleichfalls kann es im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorgesehen sein, dass die Beschichtungszusammensetzung in 1 bis 10, insbesondere 1 bis 5, vorzugsweise 2 bis 3, Schichten auf das Substrat, insbesondere die hydrophobe Schicht eines Beschichtungssystems, aufgebracht ist.

Für weitergehende Einzelheiten zu diesem Erfindungsaspekt kann auf die obigen Ausführungen zu den übrigen Erfindungsaspekten verwiesen werden, welche in Bezug auf die erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung entsprechend gelten.

Wiederum weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung - gemäß einem s i e b t e n Aspekt der vorliegenden Erfindung - ist eine Beschichtung, welche aus der zuvor genannten Beschichtungszusammensetzung erhältlich ist.

Für weitergehende Einzelheiten zu diesem Erfindungsaspekt kann auf die obigen Ausführungen zu den übrigen Erfindungsaspekten verwiesen werden, welche in Bezug auf die erfindungsgemäße Beschichtung entsprechend gelten.

Darüber hinaus ist weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung - gemäß einem a c h t e n Aspekt der vorliegenden Erfindung - die Verwendung einer zuvor beschriebenen Beschichtungszusammensetzung zur Herstellung einer wasserun- durchlässigen Schicht für eine Flächendrainage, insbesondere für Bauwerke.

Für weitergehende Einzelheiten zu diesem Erfindungsaspekt kann auf die obigen Ausführungen zu den übrigen Erfindungsaspekten verwiesen werden, welche im Hinblick auf die erfindungsgemäße Verwendung entsprechend gelten.

Wiederum ist weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung - gemäß einem n e u n t e n Aspekt der vorliegenden Erfindung - ist die Verwendung eines zuvor beschriebenen Beschichtungssystems zur Entwässerung von Bauwerken, insbesondere Tunneln, und/oder zur Wasserableitung an Bauwerken, insbesondere Tunneln.

Für weitergehende Einzelheiten zu diesem Erfindungsaspekt kann auf die vorangehenden Ausführungen zu den übrigen Erfindungsaspekten verwiesen werden, welche in Bezug auf die erfindungsgemäße Verwendung eines Beschichtungssystems entsprechend gelten.

Schließlich ist wiederum weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung - gemäß einem z e h n t e n Aspekt der vorliegenden Erfindung - ein Drainagesystem zur Entwässerung von Bauwerken, insbesondere Tunneln, und/oder zur Wasserableitung an Bauwerken, insbesondere Tunneln, welches das zuvor genannte Beschich- tungssystem aufweist. Zum Erhalt eines Drainagesystems wird das zuvor beschriebene erfindungsgemäße Beschichtungssystem üblicherweise großflächig auf die zu entwässernde Fläche, insbesondere Tunnelinnenwände und - decken, aufgebracht.

Zur endgültigen Ableitung des mit dem erfindungsgemäßen Beschichtungssystems entlang einer Fläche des Bauwerks, insbesondere entlang einer Gebäudewand, abgeleiteten Wassers, kann eine Sammel- und Ableiteeinrichtung für flüssiges Wasser vorgesehen sein. Vorzugsweise handelt es sich bei der Sammel- und Ableiteeinrichtung um eine Rohrleitung, welche sich insbesondere entlang der unteren Kante des Beschichtungssystems erstreckt.

Die Sammel- und Ableiteeinrichtung wird dabei vorzugsweise tiefer als die zu entwässernden Flächen, d. h. unterhalb der zu entwässernden Flächen, beispielsweise im Gestein- oder Erdreich, oder auch in einer Betonschalung, angebracht. Die Sammel- bzw. Ableiteeinrichtung erstreckt sich insbesondere in Form einer Rohrleitung, üblicherweise insbesondere zumindest im Wesentlichen entlang der gesamten Länge der unteren Kante des Beschichtungssystems. Die Sammel- und Ableiteeinrichtung kann dabei insbesondere parallel zur Kante des Beschichtungssystems verlaufen oder eine andere Neigung haben. Üblicherweise ist die Sammel- und Ableiteeinrichtung geneigt, insbesondere in eine Abiaufrichtung geneigt, um einen automatischen Abfluss des Wasser zu gewährleisten.

Darüber hinaus hat es sich bewährt, wenn die Sammel- und Ableiteeinrichtung in direktem oder indirektem Kontakt mit der hydrophilen Schicht des erfindungsgemä- ßen Beschichtungssystemes steht. Hierzu weist die Sammel- und Ableiteeinrichtung üblicherweise zumindest bereichsweise Durchbrechungen an ihrer Oberseite auf, um das in der hydrophilen Schicht transportierte Wasser aufzunehmen. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann es vorgesehen sein, dass die hydrophile Schicht direkt in die Sammel- und Ableiteeinrichtung, insbesondere eine Rohrleitung, mündet. Es ist jedoch auch möglich, dass das Wasser aus der hydrophilen Schicht mittels Fasern oder durch den Einsatz von Stoffen, wie beispielswei- se Vliesen, in die Sammel- und Ableiteeinrichtung überführt wird.

Die Sammel- und Ableiteeinrichtung weist üblicherweise einen Durchmesser von 5 bis 50 cm, insbesondere 8 bis 30 cm, vorzugsweise 10 bis 20 cm, auf. Für weitergehende Einzelheiten zu diesem Erfindungsaspekt kann auf die vorangehenden Ausführungen zu den übrigen Erfindungsaspekten verwiesen werden, welche in Bezug auf das erfindungsgemäße Drainagesystem entsprechend gelten.

Das erfindungsgemäße Beschichtungssystem sowie das erfindungsgemäße Drai- nagesystem und ihre jeweiligen Verwendungen und Anwendungen zur Entwässerung, insbesondere Wasserableitung an Bauwerken, insbesondere Tunneln, sind in den beigefügten Figurendarstellungen beispielhaft und in nicht beschränkender Weise veranschaulicht. Weitere Vorteile, Eigenschaften, Aspekte und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und von in der Zeichnung dargestellten, erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsformen.

Es zeigt Figur 1 einen Querschnitt eines erfindungsgemäßen Beschichtungssys- tems 1 , welches auf die Innenseite eines Tunnels 2 aufgebracht ist. Der Tunnel 2 verläuft durch umgebende Erd- bzw. Gesteinsschichten 3 und wird durch die Tunnelwandung 4 gegenüber den Erd- und Gesteinsschichten 3 abgegrenzt. Die Tunnelwandung 4 besteht üblicherweise aus gemauertem Stein, Spritzbeton oder Betonverschalungen und kann eine oder mehrere Schichten aufweisen. Es ist jedoch auch möglich, wenngleich seltener, dass die Tunnelwandung 4 aus Felsgestein besteht. Die Oberfläche der Tunnelwandung 4, auf welche das erfindungsgemäße Beschichtungssystem 1 aufgebracht ist, ist jedoch üblicherweise mineralisch basiert, d. h. sie besteht im Allgemeinen aus Felsgestein, verbautem Stein oder Beton. Aus den Erd- und Gesteinsschichten 3 durch die Tunnelwandung 4 sickerndes Wasser wird durch das Beschichtungssystem 1 vorzugsweise zu einer Sammel- und Ableiteeinrichtung 5 geleitet und aus dem Tunnel entfernt, so dass das Wasser nicht unkontrolliert in das Tunnelinnere 2 eindringt und sich auch kein Wasserdruck an der Tunnelwandung 4 aufbaut. Figur 2 zeigt in vergrößerter Darstellung das erfindungsgemäße Beschichtungssystem. Das Beschichtungssystem 1 weist insbesondere eine hydrophile Schicht 6 auf, in welcher das aus dem umgebenden Erdreich bzw. Gestein 3 durch die Tun- nelwandung 4 einsickernde Wasser aufgenommen und abgeleitet wird. Die hydrophile Schicht 6 weist vorzugsweise geblähten (expandierten) Perlit mit einer Korngröße im Bereich von 0,5 bis 5 mm sowie eine Mischung aus Weißzement sowie hydraulischen Kalk als Bindemittel auf. Auf die hydrophile Schicht 6 folgt üblicherweise in Richtung des Tunnelinneren eine hydrophobe Schicht 7, welche eine Barriere gegenüber flüssigem Wasser bildet, so dass das Wasser innerhalb der hydrophilen Schicht 6 entlang der Tunnelwandung 4 abgeleitet wird. Die hydrophobe Schicht 7 weist gleichfalls geblähten Perlit auf, jedoch vorzugsweise mit einer Korngröße im Bereich von 1 bis 6 mm, sowie eine Mischung aus hydraulischem Kalk und Zement als Bindemittel.

Im Unterschied zur hydrophilen Schicht 6 sind die Perlitpartikel der hydrophoben Schicht 7 vorzugsweise durch Behandlung mit Siloxanen, Silanolen oder Silanen hydrophobiert. Alternativ kann der Baustofftrockenmischung, aus welcher die hyd- rophobe Schicht 7 durch Anmachen mit Wasser üblicherweise erhältlich ist, auch ein Hydrophobierungsmittel zugesetzt sein. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird es jedoch bevorzugt, wenn die Perlitpartikel der hydrophoben Schicht 7 hydrophobiert sind. Auf die hydrophobe Schicht 7 ist vorzugsweise eine wasserundurchlässige Beschichtung 8 mit einer Schichtdicke von weniger als 500 μιη aufgebracht. Die Beschichtung 8 ist vorzugsweise undurchlässig gegenüber flüssigem Wasser, jedoch offen gegenüber Wasserdampf, wodurch geringe Mengen flüssigen Wassers, welche die hydrophobe Schicht 7 durchdringen, langsam verdampfen können, ohne dass sich weiteres flüssiges Wasser in der hydrophoben Schicht 7 sammelt und das Beschichtungssystem 1 insgesamt Schaden nimmt. Die Beschichtung 8 enthält üblicherweise ein organisches Polymer, insbesondere ein Acrylat, und wird in der Form einer polymeren Dispersion aufgebracht. Zur besseren Haftung des Beschichtungssystems 1 auf der Innenwandung 4 des Tunnels kann zwischen der hydrophilen Schicht 6 und der Tunnelwandung 4 eine Haftvermittlerschicht 9 aufgebracht sein. Die Haftvermittlerschicht 9 besteht übli- cherweise aus einem silikatischem Material, da im Allgemeinen sowohl die Tunnelinnenwandung als auch die hydrophile Schicht 6 mineralisch basiert sind.

Aus dem Erdreich oder Gestein 3 in die Tunnelkonstruktion, insbesondere die Tun- nelwand 4, eindringendes Wasser wird nunmehr in der hydrophilen Schicht 6 gesammelt und durch Kapillarwirkung und Schwerkraft entlang der Tunnelwandung 4 und der hydrophoben Schicht 7 nach unten geleitet. Das Beschichtungssystem 1 erstreckt sich vorzugsweise über die gesamte Tunnelinnenwandung 4 und mündet an ihrem unteren Ende in die Sammel- und Ableiteeinrichtung 5, wie zuvor ausge- führt. Die Sammel- und Ableiteeinrichtung 5 ist üblicherweise in Form mindestens eines Leitungsrohres ausgebildet, welches es ermöglicht, das von der Tunnelwandung 4 abgeleitete Wasser zu sammeln und aus dem Tunnelinneren herauszuleiten. Die Sammel- und Ableitevorrichtung 5 besteht vorzugsweise aus zwei parallelen Röhren, wie in den Figurendarstellungen, insbesondere in der perspektivischen Darstellung gemäß Fig. 3, dargestellt. In Fig. 3 wurde die Tunnelwandung 4 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt. Es ist jedoch auch jede andere Konstruktion verwendbar, welche geeignet ist, das in Beschichtungssystem 1 abgeleitete Wasser zu sammeln und aus dem Tunnel 2 zu leiten. Hier könnte beispielsweise im Tunnelboden ein zentrales größeres Sammelrohr vorgesehen sein, in welchem das Wasser, nachdem es von der hydrophilen Schicht 6 an eine kleinere Rohrleitung oder kleinere Auffangbecken abgegeben wurde, gesammelt und aus dem Tunnel herausgeleitet wird.

Das erfindungsgemäße Beschichtungssysstem 1 bildet mit der Sammel- und Ab- leiteeinrichtung 5 ein Drainagesystem, welches sich sowohl zur Sanierung bestehender Tunnel, bei welchen Bergwasser in den Tunnel eindringt, als auch zur Drainage von Tunnelneubauten eignet. Insbesondere kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein sehr aufwendiger mehrschaliger Aufbau, bei welchem die Drainage zwischen dem umgebenden Erdreich bzw. Gestein und einer inneren Beton- Verschalung verläuft, vermieden werden. Dies ist insbesondere im Hinblick auf Wartung und Reparatur der Drainage gegenüber den bekannten Systemen deutlich von Vorteil.

Weitere Ausgestaltung, Abwandlung, Variationen und Besonderheiten der vorlie- genden Erfindung sind für den Fachmann beim Lesen der Beschreibung ohne Weiteres erkennbar und realisierbar, ohne dass der Rahmen der vorliegenden Erfindung verlassen wird. Die vorliegende Erfindung wird anhand der folgenden Ausführungsbeispiele schaulicht, ohne jedoch die vorliegende Erfindung hierauf zu beschränken.

Ausführungsbeispiele

Die Wirksamkeit und Effizienz der vorliegenden Erfindung wird anhand der Sanierung eines Straßentunnels demonstriert. Der Tunnel weist eine innere Betonver- schalung von 5 cm Stärke auf und besitzt keine Drainageeinrichtungen. Das den Tunnel umgebende Gestein führt mehr Wasser als erwartet, so dass stellenweise Wasser in einer Menge von 4 l/m 2 h in das Tunnelinnere eindringt.

Zur Sanierung werden die gesamte Tunnelwand und die Tunneldecke aufveiner Länge von 30 m mit dem erfindungsgemäßen Beschichtungssystem beschichtet.

Das Beschichtungssystem besteht aus einer silikatischen Haftvermittlerschicht, einem darauf aufgebrachten hydrophilen Putz, einem darauf aufgebrachten hydrophoben Putz sowie einer abschließenden wasserundurchlässigen Beschichtung. An den unteren Tunnelwandungen werden knapp unterhalb der Höhe des Straßenbelags, Drainagerohre verlegt, welche in regelmäßigen Abständen an ihrer Oberseite Durchbrechungen aufweisen.

Der Übergang des abgeleiteten Wassers von der hydrophilen Schicht in die Lei- tungsrohre erfolgt durch Vliesstoffe.

Das Beschichtungssystem weist somit folgende Zusammensetzungen auf:

Haftvermittlerschicht

Als Haftvermittler wird eine silikatbasierte Grundierung auf die Tunnelinnen wand aufgebracht.

Hydrophile Schicht

Eine Baustofftrockenmischung bestehend aus

geblähtem Perlit mit einer Korngröße von 2 bis 5 mm 45 Gew.-%

hydraulischem Kalk 32 Gew.-%

Weißzement 22 Gew.-%

Additiven 1 Gew.-% wird mit Wasser in einem Verhältnis von Baustofftrockenmischung zu Wasser von 1 kg Baustofftrockenmischung zu 1 ,5 I Wasser angemacht und mit einer Schichtdicke von 80 mm auf die grundierte Tunnelinnenwand aufgetragen.

Hydrophobe Schicht

Eine Baustofftrockenmischung bestehend aus

Perlit mit einer Korngröße von 3 bis 6 mm 40 Gew.-%

Kalkhydrat 30 Gew.-%

Weißzement 18,5 Gew.-%

Hydrophobierungsmittel auf Basis eines Siloxans 0,5 Gew.-%

Additiven 1 Gew.-% wird Wasser in einem Verhältnis von Baustofftrockenmischung zu Wasser in einem Verhältnis von 1 kg Baustofftrockenmischung zu 1 ,5 I Wasser angemacht, wodurch ein hydrophobierter Frischmörtel erhalten wird. Der hydropho- bierte Frischmörtel wird mit einer Schichtdicke von 10 mm auf die hydrophile Schicht aufgebracht und aushärten gelassen.

Wasserundurchlässige Beschichtung

Eine Mikrohohlkugeln enthaltende Acrylatdispersion wird zweimal mit einer Schichtdicke von jeweils ca. 150 μιη auf die hydrophobe Schicht aufgetragen. Nach Fertigstellung der Beschichtung des erfindungsgemäßen Beschichtungssys- tems kann im Inneren des Tunnels, insbesondere an der Tunneldecke und den Tunnelwandungen kein flüssiges Wasser mehr entdeckt werden. Auch Leitfähigkeitsmessungen an der Oberfläche des erfindungsgemäßen Beschichtungssys- tems zeigen, dass kein flüssiges Wasser durch das erfindungsgemäße Beschich- tungssystem hindurchdringt. In den Rohrleitungen, welche das Wasser aus dem Tortunnel ableiten, wird hingegen ein stetiger Wasserabfluss beobachtet. Es zeigt sich, dass mit dem erfindungsgemäßen Beschichtungssystem bzw. dem erfindungsgemäßen Drainagesystem, Tunnelanlagen, welche von einem unvorhergesehenen Wassereinbruch betroffen sind, saniert werden können. Bezugszeichenliste: Beschichtungssystem 7 hydrophobe Schicht Tunnel 10 8 wasserundurchlässige Erd- bzw. Gesteinschicht Beschichtung

Tunnelwand 9 Grundierungsschicht Sammel- und Ableiteein chtun

hydrophile Schicht