Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schubkasten mit einem Boden, zwei Seitenzargen, einer Rückwand und einer Frontblende, wobei der Boden mit der Frontblende über mindestens einen Verbinder verbunden ist.

Zur Fixierung eines Bodens an einer Frontblende ist es aus der DE 10 2011 052 897 A1 bekannt, in Bohrungen an einer Innenseite einer Frontblende Dübel einzustecken, die mit einer Stützplatte verbunden sind, auf der der Boden auf liegt. Die Montage solcher Dübel ist vergleichsweise aufwändig, da zunächst ein Sackloch gebohrt wird, bevor dann der Dübel eingesteckt und über eine Schraube klemmend in der Bohrung fixiert wird. Zudem lassen sich solche Dü bel nicht in Frontblenden aus einem dünnwandigen Material montieren.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Schubkasten zu schaf fen, bei dem die Fixierung der Frontblende an dem Boden über einfache Mittel in kompakter Bauweise erfolgt.

Diese Aufgabe wird mit einem Schubkasten mit den Merkmalen des Anspru ches 1 gelöst.

Bei dem erfindungsgemäßen Schubkasten ist der Boden mit der Frontblende über mindestens einen Verbinder verbunden, der eine Öffnung in der Front blende durchgreift und mit einem Flalteabschnitt an dem Boden festgelegt ist. Der Verbinder kann somit durch die Öffnung an der Frontblende durchgesteckt werden und wird an dem Boden festgelegt, um eine stabile Verbindung zwi schen Frontblende und Boden zu gewährleisten.

Vorzugsweise ist der Flalteabschnitt des Verbinders an einer Unterseite des Bodens angeordnet. Der Flalteabschnitt kann dabei vorzugsweise stegförmig ausgebildet sein und durchgreift bei der Montage eine schlitzförmige Öffnung an der Frontblende. Die Öffnung kann als horizontaler Schlitz ausgebildet sein, so dass in der montierten Position des Schubkastens die Längserstreckung der Öffnung im Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist. Dadurch kann ein steg förmiger Flalteabschnitt ebenfalls eine horizontale Oberfläche aufweisen, auf der der Boden abgestützt ist. Für eine sichere Fixierung des Bodens kann an dem Flalteabschnitt mindestens eine Öffnung von einem Befestigungsmittel durchgriffen sein, vorzugsweise ei ner Schraube, die den Flalteabschnitt klemmend an der Unterseite des Bodens festlegt. Dabei wird vorzugsweise nur eine einzige Schraube pro Verbinder be nötigt, um den Verbinder an dem Schubkasten festzulegen.

Der Verbinder weist vorzugsweise einen Frontabschnitt auf, der zumindest be reichsweise an einer vorderen Oberfläche der Frontblende anliegt. Der Front abschnitt des Verbinders ist dabei größer ausgebildet, als die Öffnung in der Frontblende, so dass der Verbinder eine Bewegung der Frontblende nach vor ne oder senkrecht zur Ebene der Frontblende verhindert. Der Frontabschnitt ist vorzugsweise im Wesentlichen plattenförmig ausgebildet, wobei optional an der Vorderseite eine Kennzeichnung oder Markierung vorgesehen sein kann. In ei ner alternativen Ausgestaltung kann an dem Frontabschnitt auch ein Betäti gungselement, beispielsweise ein Druckknopf oder ein Schalter, vorgesehen sein, um eine mechanische, elektromechanische oder elektrische Einrichtung zu betätigen. Beispielsweise kann ein Ausstoßmechanismus aktiviert oder ein Leuchtmittel angeschaltet werden.

Die Frontblende besteht vorzugsweise aus einem gebogenen Stahlblech. Al ternativ kann die Frontblende auch aus einem Verbundmaterial, einem Alumi niumstrangprofil, Kunststoff oder einem Holzwerkstoff hergestellt sein. Die Frontblende besteht dabei in der Regel aus einem dünnen Plattenmaterial, ins besondere mit einer Dicke von höchstens 8 mm. Diese Frontblenden sind zu dünn für die Befestigung des Bodens durch herkömmliche Dübel.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 eine Ansicht eines Möbels mit einem erfindungsgemäßen Schubkas ten;

Figur 2 eine perspektivische Detailansicht des Schubkastens der Figur 1 ;

Figur 3 eine geschnittene Ansicht des Schubkastens der Figur 1 im Bereich der Frontblende,

Figur 4 eine perspektivische Ansicht des Verbinders des Schubkastens der

Figur 1 , und Figur 5 eine perspektivische Ansicht des Verbinders mit einer weiteren Ein richtung.

Ein Möbel 1 umfasst einen Möbelkorpus 2, an dem ein oder mehrere Schub kästen 3 über Auszugsführungen verfahrbar gelagert sind. Der Schubkasten 3 umfasst eine Frontblende 4, die hinter einer Tür 5 oder einer Frontblende eines weiteren Schubkastens angeordnet ist. Optional kann der Schubkasten 3 auch nicht verdeckt liegend angeordnet sein.

In Figur 2 ist der Schubkasten 3 gezeigt, der einen Boden 6, zwei Seitenzargen 7 und die Frontblende 4 aufweist. Die Frontblende 4 ist über einen Verbinder 10 mit dem Boden 6 verbunden, wobei der Verbinder 10 an einer Unterseite des Bodens 6 angeordnet ist.

Wie aus der Schnittansicht der Figur 3 erkennbar ist, umfasst der Verbinder 10 einen stegförmigen Flalteabschnitt 11 , der an der Unterseite des Bodens 6 an geordnet ist und über ein Befestigungsmittel, beispielsweise eine Schraube, an dem Boden 6 festgelegt ist. Ferner umfasst der Verbinder 10 einen Frontab schnitt 12, der im Wesentlichen plattenförmig ausgebildet ist und an einer Vor derseite der Frontblende 4 anliegt. Die Frontblende 4 ist aus einem gebogenen Stahlblech hergestellt und umfasst eine obere Kante 40 und eine untere Um biegung 41. Die Frontblende 4 kann an den Seiten über Eckverbinder 8 mit den Seitenzargen 7 verbunden sein.

In Figur 4 ist der Verbinder 10 im Detail dargestellt, der einstückig hergestellt ist, beispielsweise aus Kunststoff oder Metall. Der Flalteabschnitt 11 ist steg förmig ausgebildet und umfasst eine Öffnung 13, die von einem Befestigungs mittel, wie einer Schraube, durchgriffen werden kann, um den Flalteabschnitt 11 an einer Unterseite des Bodens 6 zu fixieren. Der Flalteabschnitt 11 ist dabei durch eine im Wesentlichen schlitzförmige Öffnung an der Frontblende 4 durchsteckbar. Integral mit dem Flalteabschnitt 11 ist ein im Wesentlichen plat tenförmiger Frontabschnitt 12 ausgebildet, so dass der Verbinder 10 in Drauf sicht im Wesentlichen T-förmig ausgebildet ist. Der Frontabschnitt 12 weist an einer Vorderseite eine Markierung oder Kennzeichnung 14 auf, die beispiels weise eine Information über den gelagerten Inhalt in dem Schubkasten 3 gibt oder zu Werbezwecken dient. In Figur 5 ist eine modifizierte Ausgestaltung des Verbinders 10 gezeigt, der wie bei dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel an einem Schubkasten 3 zwischen Boden 6 und Frontblende 4 montiert wird. Der Verbinder 10 ist an dem Frontabschnitt 12 mit einem Sensor ausgestattet, der eine Berührung des Frontabschnittes 12 detektiert. Dadurch kann der Verbinder 10 auch als Schal ter eingesetzt werden, beispielsweise zum An- und Ausschalten eines Leucht mittels. Der Verbinder 10 kann hierfür mit einer elektrischen Einrichtung in ei nem Gehäuse 15 verbunden sein, die über eine Leitung 16 mit einem Leucht mittel oder einer anderen elektrischen Einrichtung verbunden ist. Alternativ kann der Sensor auch in dem Gehäuse 15 angeordnet sein, und die Funktion durch einen mechanischen Druck auf den Frontabschnitt ausgelöst werden.

Der Verbinder 10 kann auch eingesetzt werden, um eine mechanische Einrich tung zu betätigen, beispielsweise einen Ausstoßmechanismus.

In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist nur ein Verbinder 10 zwischen Boden 6 und Frontblende 4 vorgesehen. Es ist natürlich auch möglich, mehrere solcher Verbinder 10 an der Frontblende 4 zu montieren oder einen Verbinder vorzusehen, der mehrere Halteabschnitte 11 aufweist, die an dem Boden 6 festgelegt sind.

Bezugszeichenliste

1 Möbel

2 Möbelkorpus

3 Schubkasten

4 Frontblende

5 Tür

6 Boden

7 Seitenzarge

8 Eckverbinder

10 Verbinder

11 Halteabschnitt

12 Frontabschnitt

13 Öffnung

14 Kennzeichnung

15 Gehäuse

16 Leitung

40 Kante

41 Umbiegung