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Patent Searching and Data


Title:
DRILLING TOOL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/120138
Kind Code:
A1
Abstract:
A drilling tool (1), in particular a twist drill, comprising: - a substantially cylindrical main body which has a shank portion (2), a cutting portion (3) having a drill diameter (D), a drill front (4) and a drill longitudinal axis (L) about which the drilling tool can be rotated in a direction of rotation (R); - at least two chip grooves (5) which are inclined at at least one angle of twist (ß) along the drill longitudinal axis (L) and have a twisted course, which chip grooves (5) form a chip space (6); ridges (7) formed between the chip grooves (5) and having a ridge width (b), wherein: - in at least one of the chip grooves (6), a chip space expansion (9) for enlarging the chip space (6) is formed at least in some portions; - the ridge width (b) is reduced in the region of the chip space expansion (9).

Inventors:
WALCHER RAINER (DE)
BENSADI NORDINE (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/082747
Publication Date:
June 18, 2020
Filing Date:
November 27, 2019
Export Citation:
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Assignee:
CERATIZIT BALZHEIM GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
B23B51/02; B24B19/02; B24B19/04; B23B51/06
Domestic Patent References:
WO1995004624A11995-02-16
Foreign References:
EP1396303A22004-03-10
DE69709966T22002-10-02
DE69209034T21996-07-25
Attorney, Agent or Firm:
CIESLA, Dirk (AT)
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Claims:
Ansprüche

1 . Bohrwerkzeug (1 ), insbesondere Spiralbohrer, mit einem im Wesentlichen zylindrischen Grundkörper, umfassend einen Schaftabschnitt (2), einen

Schneidenabschnitt (3) mit einem Bohrerdurchmesser (D),

eine Bohrerstirn (4), eine Bohrerlängsachse (L) um welche das

Bohrwerkzeug in einer Drehrichtung (R) drehbar ist,

wenigstens zwei entlang der Bohrerlängsachse (L) in wenigstens einem Drallwinkel (ß) geneigte, verdraht verlaufende Spannuten (5), welche

Spannuten (5) einen Spanraum (6) bilden,

zwischen den Spannuten (5) ausgebildete Stege (7) mit einer Stegbreite (b),

wobei in wenigstens eine der Spannuten (5) wenigstens abschnittsweise eine Spanraumerweiterung (9) zur Vergrößerung des Spanraums (6) eingebracht ist,

dadurch gekennzeichnet, dass die Stegbreite (b) im Bereich der Spanraumerweiterung (9) reduziert ist. 2. Bohrwerkzeug (1 ) nach Anspruch 1 , wobei die Spanraumerweiterung (9) so ausgebildet ist, dass nur eine der Drehrichtung (R) abgewandte Seite eines Steges (7) von der Spanraumerweiterung (9) erfasst ist.

3. Bohrwerkzeug (1 ) nach Anspruch 1 oder 2, wobei sich durch die

Spanraumerweiterung (9) ein Nutöffnungswinkel einer Spannut vergrößert.

4. Bohrwerkzeug (1 ) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Spanraumerweiterung (9), von der Bohrerstirn (4) in Richtung

Schaftabschnitt (3) betrachtet, erst bei einem Abstand einer ersten projizierten Strecke (SpErwl ) von der Bohrerstirn (4) von größer oder gleich 1 x Bohrerdurchmesser (D) einsetzt.

5. Bohrwerkzeug (1 ) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei zumindest über einen Teil des Schneidenabschnitts (3)

Führungsfasen (10) ausgebildet sind. 6. Bohrwerkzeug (1 ) nach Anspruch 5, wobei die Spanraumerweiterung (9), von der Bohrerstirn (4) in Richtung Schaftabschnitt (2) betrachtet, erst nach dem Bereich des Schneidenabschnitts (3) einsetzen, an dem

Führungsfasen (10) ausgebildet sind 7. Bohrwerkzeug (1 ) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die von der Spanraumerweiterung (9) erzielte Erweiterung des Spanraums (6) entlang der Bohrerlängsachse (L) zunimmt.

8. Bohrwerkzeug (1 ) nach Anspruch 7, wobei die Vergrößerung der

Spanraumerweiterung (9), bezogen auf einen Verlauf der Spannuten (5), innerhalb von kleiner oder gleich 360° erfolgt.

9. Bohrwerkzeug (1 ) nach Anspruch 7 oder 8, wobei die die Vergrößerung der Spanraumerweiterung (9), bezogen auf die Bohrerlängsachse (L) entlang einer projizierten Strecke von kleiner oder gleich 2,5 x dem

Bohrerdurchmesser (D) erfolgt.

10. Bohrwerkzeug (1 ) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Spanraumerweiterung (9) entlang einer zweiten projizierten Strecke (SpErw2) in Richtung Schaftabschnitt (3) zunimmt, um danach entlang einer dritten projizierten Strecke (SpErw3) in Richtung Schaftabschnitt (3) konstant zu bleiben.

1 1 . Bohrwerkzeug (1 ) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Spanraumerweiterung (9) als Einschliff ausgebildet ist.

12. Bohrwerkzeug (1 ) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei eine Spannut (5) im Bereich der Spanraumerweiterung (9) eine

veränderliche Tiefe (t) aufweist 13. Bohrwerkzeug (1 ) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei wenigstens ein im Inneren des Bohrwerkzeugs (1 ) verlaufender

Kühlmittelkanal (12) ausbildet ist.

14. Bohrwerkzeug (1 ) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Bohrwerkzeug (1 ) aus Hartmetall ausbildet ist.

15. Verfahren zur Herstellung eines Bohrwerkzeugs (1 ), wobei ein rotierendes Schleifwerkzeug zur Schaffung einer Spanraumerweiterung (9) entlang von Spannuten (5) bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, dass eine Rotationsebene des Schleifwerkzeugs in einem Winkel (g) zur Längsachse (L) des Bohrwerkzeugs (1 ) geneigt ist, welcher Winkel (g) größer ist als der Drallwinkel (ß) der entsprechenden Spannut (5) und dass das

Schleifwerkzeug so geführt wird, dass eine Stegbreite (b) im Bereich der Spanraumerweiterung (9) reduziert wird.

Description:
BOHRWERKZEUG

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bohrwerkzeug mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.

Gattungsgemäße Bohrwerkzeuge, insbesondere Spiralbohrer, umfassen einen zylindrischen Grundkörper, an welchem wendelförmig Stege und zwischen Stegen Spannuten ausgebildet sind. Der Winkel, in welchem die Spannuten zu einer Mittelachse des Spiralbohrers geneigt verläuft, ist der Drallwinkel (auch als Spiralwinkel bezeichnet) des Spiralbohrers. Der Drallwinkel kann über die Länge des Spiralbohrers veränderlich sein.

In der Regel weisen Spiralbohrer zwei wendelförmige Spannuten auf.

Die Spannuten ermöglichen einen Abtransport von Spänen.

Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, die Spannuten eines

Bohrwerkzeugs durch Aufschleifen zu vergrößern.

Eine so geschaffene Spanraumerweiterung schafft zusätzliches Volumen zur Aufnahme und Abtransport von Spänen. Spanraumerweiterung bedeutet allgemein, dass ein freier Querschnitt einer Spannut gegenüber dem

eigentlichen Werkzeugschliff vergrößert wird.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes Bohrwerkzeug anzugeben.

Die Aufgabe wird erfüllt durch ein Bohrwerkzeug mit den Merkmalen von

Anspruch 1 . Bevorzugte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

Das erfindungsgemäße Bohrwerkzeug ist so ausgebildet, dass die

Spanraumerweiterung einen Steg erfasst, sodass eine Stegbreite im Bereich der Spanraumerweiterung reduziert ist. In anderen Worten wird der Spanraum des Werkzeugs auf Kosten des Steges vergrößert. Der Steg ist also im Bereich der Spanraumerweiterung schmäler als in einem Abschnitt des Bohrwerkzeugs, in dem keine Spanraumerweiterung ausgebildet ist. Spanraumerweiterungen aus dem Stand der Technik sind als lokale

Vertiefungen von Spannuten an deren Grund ausgebildet. Die Schaffung zusätzlichen Spanraums durch bekannte Spanraumerweiterungen ist dadurch limitiert, als der tragende Querschnitt des Bohrwerkzeugs, also der

Kerndurchmesser, geschwächt wird.

Eine erfindungsgemäße Spanraumerweiterung erweitert eine Spannut hingegen lateral, indem eine Stegbreite reduziert wird. Zusätzlich kann natürlich auch weiterer Spanraum durch Vertiefung der Spannut an deren Grund erzeugt werden.

Die erfindungsgemäße Spanraumerweiterung begünstigt einen Abtransport von Spänen. Eine Verstopfungsneigung wird reduziert.

Bevorzugt sind Spanraumerweiterungen an allen Spannuten des

Bohrwerkzeugs ausgebildet. Es kann natürlich auch vorgesehen sein, eine Spanraumerweiterung nur an einer Spannut auszubilden. Für eine

gleichmäßige mechanische Belastung des Bohrwerkzeugs ist es aber günstiger, Spanraumerweiterungen an allen Spannuten vorzusehen.

Durch die Formänderung der Spannut durch die erfindungsgemäße

Spanraumerweiterung erfahren die Späne eine Beschleunigung, was einen Spanbruch begünstigt.

Beschleunigung ist so zu verstehen, dass die Späne eine Impulsänderung erfahren. Die Impulsänderung tritt durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Spanraumerweiterung vorwiegend als Veränderung der Bewegungsrichtung der Späne, also durch eine Spanumlenkung auf.

Ein Steg weist auf der in Drehrichtung liegenden Seite eine Nebenschneide auf. Die Verringerung der Stegbreite erfolgt bevorzugt auf der der Nebenschneide abgewandten Seite des Steges, damit die Form der Nebenschneide von der Spanraumerweiterung unbeeinflusst bleibt. Auf diese Weise ist ein sanfter Spanablauf gegeben. In anderen Worten ist die gemäß dieser Weiterbildung die

Spanraumerweiterung so ausgebildet, dass nur die einer Drehrichtung abgewandte Seite eines Steges von der Spanraumerweiterung erfasst ist.

Neben der erwähnten Spanumlenkung besteht ein weiterer Vorteil der

Erfindung auch darin, dass eine deutliche Vergrößerung des Spanvolumens innerhalb eines kurzen Wegs geschaffen werden kann. Mit kurzem Weg ist gemeint, dass die Spanraumerweiterung entlang eines kleinen Winkelbereichs - bezogen auf einen Verlauf der wendelförmigen Spannuten - oder anders ausgedrückt, innerhalb einer kurzen Strecke - bezogen auf eine

Längserstreckung des Bohrwerkzeugs - realisiert werden kann.

Besonders interessant ist das für Mikrobohrer, da hier die Spanräume entsprechend klein und kurz sind.

Bevorzugt vergrößert sich durch die Spanraumerweiterung ein

Nutöffnungswinkel einer Spannut. Unter Nutöffnungswinkel wird im Rahmen dieser Anmeldung jener Winkel verstanden, den die gegenüberliegenden Flanken einer Spannut miteinander einschließen.

Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Spanraumerweiterung, von der Bohrerstirn in Richtung Schaftabschnitt betrachtet, erst bei einem Abstand von der

Bohrerstirn einsetzt. In anderen Worten kann also vorgesehen sein, dass der vordere Teil des Schneidenabschnitts keine Spanraumerweiterung aufweist. Bevorzugt beginnt die Spanraumerweiterung erst bei einem Abstand von der Bohrerstirn von größer oder gleich 1 x D, mit D ist der Bohrerdurchmesser. Der Vorteil dieser Weiterbildung ist, dass im besagten Teil des Schneidenabschnitts ohne Spanraumerweiterung die volle Stegbreite erhalten ist und das

Bohrwerkzeug dadurch im Spanbildungsbereich robuster ist. Es hat sich gezeigt, dass der Abschnitt ohne Spanraumerweiterung nicht zu lang sein soll, da sonst die günstigen Effekte der daran anschließenden Spanraumerweiterung nicht zur vollen Entfaltung kommen. Als Richtwert konnte festgestellt werden, dass die Spanraumerweiterung höchstens bei einem Abstand von der

Bohrerstirn von 8 x D einsetzen soll, da ansonsten die Späne zu lang werden. Bevorzugt ist vorgesehen, dass zumindest über einen Teil des

Schneidenabschnitts Führungsfasen an Stegen ausgebildet sind. Insbesondere bevorzugt sind Führungsfasen, von der Bohrerstirn in Richtung Schaftabschnitt betrachtet, bis zu einem Abstand von der Bohrerstirn von kleiner oder gleich 3 x D ausgebildet.

Insbesondere bevorzugt sind an einem Steg zwei Führungsfasen ausgebildet.

Weiter bevorzugt ist vorgesehen, dass die Spanraumerweiterung, von der Bohrerstirn in Richtung Schaftabschnitt betrachtet, erst nach dem Bereich des Schneidenabschnitts einsetzen, an dem Führungsfasen ausgebildet sind. Dies hat den Vorteil, dass die Stege im Bereich der Führungsfasen ihre

ursprüngliche Breite aufweisen, was günstig für eine Führung bzw. Abstützung des Bohrers ist.

Bevorzugt ist vorgesehen, dass die von der Spanraumerweiterung erzielte Erweiterung des Spanraums entlang der Bohrerlängsachse zunimmt.

Die Spanraumerweiterung muss also nicht konstant sein, sondern kann entlang der Bohrerlängsachse zunehmen. Aus mechanischen Gründen günstig ist es, wenn die Spanraumerweiterung kontinuierlich, also nicht sprunghaft zunimmt.

Bevorzugt ist vorgesehen, dass wobei die Zunahme der Spanraumerweiterung, bezogen auf einen Verlauf der Spannuten, innerhalb von kleiner oder gleich 360° erfolgt. Dies beschreibt die bereits erwähnte Ausprägung, dass die Spanraumerweiterung innerhalb eines kurzen Weges das gewünschte Maß erreicht. Bei 360° würde also innerhalb einer Umdrehung einer wendelförmigen Spannut die Spanraumerweiterung von einem Startwert auf das gewünschte Endmaß anwachsen.

Bezogen auf die Bohrerlängsachse kann die Vergrößerung der

Spanraumerweiterung beispielsweise entlang einer projizierten Strecke von kleiner oder gleich 2,5 x dem Bohrerdurchmesser D erfolgen. Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Spanraumerweiterung entlang einer ersten projizierten Strecke in Richtung Schaftabschnitt zunimmt, um danach entlang einer zweiten projizierten Strecke in Richtung Schaftabschnitt konstant zu bleiben.

Bevorzugt ist die Spanraumerweiterung als Einschliff ausgebildet. Das heißt, die Spanraumerweiterung ist bevorzugt durch Schleifen eingebracht. Alternativ könnte Material durch andere Verfahren, wie etwa Laserablation, abgetragen werden.

Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Spannut im Bereich der

Spanraumerweiterung eine veränderliche Tiefe aufweist. Mit Tiefe ist ein Abstand von einer Mantelfläche des Bohrwerkzeugs zum Grund der Spannut gemeint. Bevorzugt kann die Tiefe in Richtung Schaftabschnitt zunehmen. Damit wird auch zum Ausdruck gebracht, dass die Tiefe und die laterale Abmessung der Spanraumerweiterung unabhängig voneinander variierbar sind.

Bevorzugt ist vorgesehen, dass wenigstens ein im Inneren des Bohrwerkzeugs verlaufender Kühlmittelkanal ausbildet ist. Über einen Kühlmittelkanal kann ein Kühl- / Schmiermittel an die Bohrerstirn gefördert werden. Damit wird die Funktion des Bohrwerkzeugs besonders vorteilhaft unterstützt, da das Kühl- / Schmiermittel einen Abtransport von Spänen bei verringerter Reibung weiter begünstigt. Somit wirken die Maßnahmen besonders vorteilhaft miteinander.

Bevorzugt ist das Bohrwerkzeug aus einem Verbundwerkstoff umfassend wenigstens einen Hartstoff und wenigstens eine Binderphase ausgebildet. Insbesondere ist das Bohrwerkzeug aus Hartmetall gefertigt. Unter Hartmetall wird vorliegend ein Verbundwerkstoff verstanden, bei dem harte Teilchen, die insbesondere durch Karbide, Karbonitride und/oder Oxokarbonitride der Elemente der Gruppen IVb bis Vlb des Periodensystems der Elemente gebildet sein können, in einer duktilen metallischen Matrix eingebettet sind, die insbesondere aus Co, Ni, Fe oder einer Legierung von diesen gebildet sein kann. In den meisten Fällen sind die harten Teilchen dabei zumindest überwiegend durch Wolframkarbid gebildet und die metallische Matrix besteht im Wesentlichen aus Kobalt.

Schutz wird auch begehrt für ein Verfahren zur Herstellung eines

Bohrwerkzeugs. Dazu ist vorgesehen, dass ein rotierendes Schleifwerkzeug zu Schaffung einer Spanraumerweiterung entlang der Spannuten bewegt wird, wobei eine Rotationsebene des Schleifwerkzeugs in einem Winkel zur

Bohrerlängsachse geneigt ist, welcher Winkel größer ist als der Drallwinkel der entsprechenden Spannut. Das Schleifwerkzeug wird dabei so geführt, dass ein Materialabtrag an jenen Seiten der Stege erfolgt, die bezüglich einer

Drehrichtung hinten liegen.

Die Erfindung wird anhand der Figuren näher erläutert. Darin zeigt: Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung

Fig. 2a-c Querschnitte des Bohrwerkzeugs von Figur 1 an

verschiedenen Stellen entlang der Längsachse

Fig. 3 ein Bohrwerkzeug in einem weiteren Ausführungsbeispiel Fig. 4a-c Querschnitte des Bohrwerkzeugs von Figur 3 an

verschiedenen Stellen entlang der Längsachse

Fig. 5a, 5b Bohrwerkzeuge in weiteren Ausführungsbeispielen

Fig. 6a-c Querschnitte des Bohrwerkzeugs von Figur 5 an

verschiedenen Stellen entlang der Längsachse

Fig. 7, 8 fotografische Aufnahmen eines erfindungsgemäßen

Bohrwerkzeugs

Figur 1 zeigt ein Bohrwerkzeug 1 als Spiralbohrer mit einem im Wesentlichen zylindrischen Grundkörper mit einem Bohrerdurchmesser D, der einen

Schaftabschnitt 2 und einen Schneidenabschnitt 3 aufweist. Der Schaftabschnitt 2 ist nur ansatzweise dargestellt. In einem Einsatz rotiert das Bohrwerkzeug 1 in Drehrichtung R mit der Längsachse L als Rotationsachse. Das vorliegende Bohrwerkzeug 1 ist also rechtsdrehend ausgeführt.

Das Bohrwerkzeug 1 weist eine Bohrerstirn 4 (auch: Bohrerspitze) auf, an welcher Hauptschneiden ausgebildet sind. Entlang des Bohrwerkzeugs 1 sind wendelförmig verlaufende Spannuten 5 eingeformt. Im vorliegenden Beispiel sind es zwei sich diametral

gegenüberliegende Spannuten 5. Alternativ können Spannuten 5 auch asymmetrisch angeordnet sein. Es könnten auch mehr als zwei Spannuten 5 vorgesehen sein.

Die Spannuten 5 verlaufen in einem Drallwinkel ß zur Längsachse L des Bohrwerkzeugs 1. Bevorzugt weisen beide Spannuten 5 den gleichen

Drallwinkel auf.

Zwischen den Spannuten 5 besteht ein Steg 7. Die Oberfläche des Stegs 7, welche eine Mantelfläche des Bohrwerkzeugs 1 bestimmt, wird als

Schneidrücken 8 bezeichnet.

Die von einer Spannut 5 und dem Steg 7 gebildete, in Drehrichtung R liegende Kante wird als Nebenschneide 1 1 bezeichnet.

Der Schneidenabschnitt 3 ist zur Erläuterung in drei Unterabschnitte eingeteilt: Entlang einer Strecke SpErwl von der Bohrerstirn 4 ist keine

Spanraumerweiterung 9 ausgebildet. Die Länge der ersten Strecke SpErwl von der Bohrerstirn 4 ohne Spanraumerweiterung 9 ist bevorzugt größer gleich 1 x D, mit D Bohrerdurchmesser.

Nach der ersten Strecke SpErwl beginnt eine Spanraumerweiterung 9, die entlang einer zweiten projizierten Strecke SpErw2 in Richtung Schaftabschnitt 3 zunimmt, um danach entlang einer dritten projizierten Strecke SpErw3 in Richtung Schaftabschnitt 3 konstant zu bleiben. Die Länge ersten Strecke SpErwl beträgt im vorliegenden Beispiel 2,5 x D, die Länge der Strecke SpErw2 beträgt im vorliegenden Beispiel 2,6 x D.

In den Figuren 2a bis 2c darunter sind die zu den drei Unterabschnitten korrespondierenden Querschnitte des Bohrwerkzeugs 1 dargestellt.

Figur 2a zeigt einen Querschnitt des Bohrwerkzeugs 1 im Bereich der ersten Strecke SpErwl ohne Spanraumerweiterung 9. Die Form und Tiefe der Spannuten 5 entspricht daher in dieser Darstellung dem ursprünglichen Werkzeugschliff. Die Spannut 5 ohne Spanraumerweiterung 9 weist einen Nutöffnungswinkel von x°, in diesem Beispiel etwa 68° auf. Als Nutöffnungswinkel wird der Winkel zwischen den als strichlierte Hilfslinien eingezeichneten Schenkeln bezeichnet, welche ein Zentrum des Bohrwerkzeugs 1 und eine Kante zwischen der Spannut 5 und Schneidrücken 8 verbinden. Die Bezugszeichen sind in den nachfolgenden Figuren der Übersichtlichkeit halber nicht wiederholt.

Figur 2b zeigt einen Querschnitt des Bohrwerkzeugs 1 in einem Abstand SpErwl von der Bohrerstirn 4. Strichliert angedeutet ist die Vergrößerung des Nutöffnungswinkels als Maß für die Spanraumerweiterung 9 entlang der Strecke SpErw2 um den Winkel y°, in diesem Beispiel 18°. Entlang der Strecke SpErw2 vergrößert sich der Spanraum der Spannut 5, ausgedrückt über den Nutöffnungswinkel, von einem Startwert von hier x“ kontinuierlich, um am Ende der Strecke SpErw2 x° + y° = z° zu betragen.

Die Spanraumerweiterung 9 besteht in einer Materialabnahme an der der Drehrichtung (R) abgewandten Seite eines Steges 7, sodass eine Stegbreite b im Bereich der Spanraumerweiterung 9 reduziert ist. Der Steg ist also im Bereich der Spanraumerweiterung 9 schmäler als in einem Abschnitt des Bohrwerkzeugs 1 , in dem keine Spanraumerweiterung 9 eingeformt ist.

Die Stegbreite b kann beispielsweise durch ein optisches Messverfahren ermittelt werden.

Die Kante zwischen dem Schneidrücken 8 und der Spannut 5 in Drehrichtung R trägt bildet eine Nebenschneide 1 1 des Bohrwerkzeugs 1 und bleibt von der Spanraumerweiterung 9 unbeeinflusst.

Alternativ könnte die Spanraumerweiterung 9 die Stege 7 auf beiden Seiten der Spannut erfassen. Allerdings ist es für einen sanften Spanablauf günstiger, wenn die Nebenschneide 1 1 von der Spanraumerweiterung 9 unberührt bleibt. Weiters ersichtlich ist eine Tiefe t der Spannut 5, die in diesem Beispiel unverändert bleibt.

Figur 2c zeigt einen Querschnitt des Bohrwerkzeugs 1 im Bereich des dritten Abschnittes SpErw3. Hier beträgt der Nutöffnungswinkel konstant z° mit z = Man erkennt weiters, dass die Spanraumerweiterung 9 auf Kosten der Stege 7 auf der der Drehrichtung R abgewandten Seite erfolgt. Die Stegbreite b hat sich gegenüber dem Wert b1 von der Situation in Figur 2a auf den Wert b2 reduziert.

Eine Tiefe t der Spannuten 5 bleibt in diesem Ausführungsbeispiel unverändert. In anderen Worten reduziert sich ein Kerndurchmesser nicht. Es kann auch vorgesehen sein, zusätzlich zur beschriebenen lateralen Erweiterung der Spannuten auch noch die Tiefe t der Spannuten 5 zu vergrößern.

Figur 3 zeigt ein Bohrwerkzeug 1 nach einem weiteren Ausführungsbeispiel.

Die Bezugszeichen entsprechen Figur 1. Im Unterschied zum Beispiel nach Figur 1 sind hier entlang der Strecke SpErwl an den Stegen 7 Führungsfasen 10 ausgebildet. Führungsfasen 10 bewirken eine günstige Führung und

Abstützung des Bohrwerkzeugs 1 bei geringer Reibung.

Die Führungsfasen 10 sind hier durch eine Ausnehmung am Schneidrücken 8 realisiert, sodass pro Steg 7 eine Führungsfase 10 an der Nebenschneide 1 1 und eine weitere Führungsfase 10 an der bezüglich der Drehrichtung R abgewandten Seite des Steges 7 vorliegt.

In diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel setzt die Spanraumerweiterung 9 erst nach dem Abschnitt des Schneidenabschnitts 3 ein, an welchem die Führungsfasen 10 ausgebildet sind. Dies hat den Vorteil, dass die Stegbreite b im Bereich der Führungsfasen 10 unverändert breit ist, wodurch eine günstige Abstützung des Bohrwerkzeugs 1 erzielt wird. So erfolgt die Abstützung durch die Führungsfasen 10 über einen größeren Winkelbereich im Vergleich zu Führungsfasen 10 an einem Steg 7 mit verringerter Stegbreite b.

Aus Figur 4a gehen die Verhältnisse noch deutlicher hervor. Figur 4a zeigt einen Querschnitt des Bohrwerkzeugs 1 im Bereich der Strecke SpErwl , an der die Führungsfasen 10 ausgebildet sind. Man erkennt, dass die

Führungsfasen 10 durch eine Ausnehmung am Schneidrücken 8 gebildet sind. Die Führungsfasen 10 sind in Winkelabständen von etwa 90° entlang des Umfangs des Bohrwerkzeugs 1 verteilt, wodurch eine gleichmäßige Abstützung und Führung des Bohrwerkzeugs 1 erreicht wird. Die Länge der Strecke SpErwl , an der die Führungsfasen 10 ausgebildet sind, beträgt im vorliegen Beispiel 3,5 x dem Bohrerdurchmesser D.

Figur 4b zeigt einen Schnitt im Abschnitt SpErw2, in welchem die

Spanraumerweiterung 9 einsetzt. Die Spanraumerweiterung 9 ist - wie auch im vorherigen Ausführungsbeispiel - so ausgeführt, dass die Stegbreite b an einem Steg 7 auf der in Drehrichtung 7 abgewandten Seite reduziert wird. In anderen Worten bleibt die Nebenschneide 1 1 von der Spanraumerweiterung 9 unberührt. Der Steg 7 wird also nicht von beiden Seiten in seiner Stegbreite b reduziert. Die Stegbreite b verringert sich entlang des Abschnitts SpErw2 vom ursprünglichen Wert b1 auf den Wert b2. Im Abschnitt SpErw2 sind keine Führungsfasen an den Stegen 7 ausgebildet.

Figur 4c zeigt einen Querschnitt des Bohrwerkzeugs 1 im Bereich des dritten Abschnittes SpErw3. Die Stegbreite b hat sich gegenüber dem Wert b1 von der Situation in Figur 4a auf den Wert b2 reduziert.

Für die Nutöffnungswinkel gilt das anhand der Figuren 2a-c diskutierte.

Figur 5a zeigt ein Bohrwerkzeug 1 nach einem weiteren Ausführungsbeispiel. Hier sind im Inneren des Bohrwerkzeug 1 verlaufende Kühlmittelkanäle 12 vorgesehen. Im Bereich der Strecke I4 sind Führungsfasen 10 ausgebildet. Bezüglich der übrigen Bezugszeichen gilt das für die vorherigen

Ausführungsbeispiele gesagte.

Durch die Kühlmittelkanäle 12 kann ein Kühl- / Schmiermittel an die

Bohrerstirn 4 gefördert werden. Die Kühlmittelkanäle 12 verlaufen verdraht in einem Spiralwinkel zur Längsachse L.

Durch das über Kühlmittelkanäle 12 an die Bohrerstirn 4 förderbare Kühl- / Schmiermittel wird die Funktion des erfinderischen Bohrwerkzeugs 1 besonders vorteilhaft unterstützt, da das Kühl- / Schmiermittel einen Abtransport von Spänen weiter begünstigt.

Ferner ist im Schaftabschnitt 2 eine Verteilerkammer 13 für das Kühl- /

Schmiermittel vorgesehen. Über die Verteilerkammer 13 kann das Kühl- / Schmiermittel von einer Einspannung (nicht gezeigt) vorteilhaft an das Bohrwerkzeug 1 übergeben werden. Diese Ausführungsform mit einer

Verteilerkammer 13 ist insbesondere für besonders lange Werkzeuge und / oder Werkzeuge mit geringen Durchmessern interessant, um einen

Strömungswiderstand für das Kühl- / Schmiermittel gering zu halten.

Figur 5b zeigt ein Detail eines Bohrwerkzeug 1 nach einem weiteren

Ausführungsbeispiel. Hier ist im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel von Figur 5a im Schaftabschnitt 2 keine Verteilerkammer 13 vorgesehen. Vielmehr erstrecken sich die Kühlmittelkanäle 12 über die gesamte Länge des

Bohrwerkzeugs 1 .

Figuren 6a bis 6c zeigen Querschnitte von Bohrwerkzeugen 1 mit

Kühlmittelkanälen 12.

Figur 6a zeigt einen Querschnitt des Bohrwerkzeugs 1 im Bereich der Strecke I4, entlang welcher die Führungsfasen 10 ausgebildet sind. Im Querschnitt des Bohrwerkzeugs 1 sind die innenliegenden Kühlmittelkanäle 12 zu erkennen. Die Kühlmittelkanäle 12 weisen in diesem Beispiel einen kreisförmigen Querschnitt auf.

Figur 6b zeigt einen Schnitt im Abschnitt SpErw2, in welchem die

Spanraumerweiterung 9 einsetzt. Die Spanraumerweiterung 9 ist - wie auch in den vorherigen Ausführungsbeispielen - so ausgeführt, dass die Stegbreite b an einem Steg 7 auf der in Drehrichtung 7 abgewandten Seite reduziert wird. Günstig ist es, wenn die Kühlmittelkanäle 12 so angeordnet sind, dass ein ausreichender Abstand zur Spanraumerweiterung 9 bestehen bleibt, um den Steg 7 im Bereich der Kühlmittelkanäle 12 nicht zu schwächen.

Figur 6c zeigt einen Querschnitt des Bohrwerkzeugs 1 im Bereich des dritten Abschnittes SpErw3.

Das Vorhandensein von Kühlmittelkanälen 12 ist unabhängig von einem Vorhandensein von Führungsfasen 10. Es können also Bohrwerkzeuge 1 mit Kühlmittelkanälen 12 ohne Führungsfasen 10 bestehen. Figur 7 zeigt eine fotografische Aufnahme eines erfindungsgemäßen

Bohrwerkzeugs 1 . Hervorgehoben ist die Spanraumerweiterung 9, die auf Kosten der Stege 7 auf der der Drehrichtung R abgewandten Seite ausgebildet ist.

Durch Pfeile kenntlich gemacht sind Schleifriefen, welche durch einen Eingriff eines rotierenden Schleifwerkzeugs (nicht gezeigt), insbesondere einer Profilschleifscheibe erzeugt sind. Die durch den Eingriff des Schleifwerkzeugs erzeugte Spanraumerweiterung 9 weist eine Haupterstreckungsrichtung X auf, die in einem Winkel g zur Bohrerlängsachse L verläuft, wobei der Winkel g größer ist als der Drallwinkel ß der entsprechenden Spannut 5.

Die Herstellung der Spanraumerweiterung 9 erfolgt bevorzugt durch einen Eingriff des Schleifwerkzeugs derart, dass eine Rotationsebene des

Schleifwerkzeugs in einem Winkel g zur Längsachse L des Bohrwerkzeugs 1 angestellt wird und dann der Spannut 5 folgend gegenüber dem

Bohrwerkzeug 1 bewegt wird, sodass Stege 7 auf der der Drehrichtung R abgewandten Seite teilweise abgetragen werden.

Figur 8 zeigt eine weitere fotografische Aufnahme eines erfindungsgemäßen Bohrwerkzeugs 1. Zu erkennen ist, dass im Bereich der Spanraumerweiterung 9 eine Stegbreite b2 des Stegs 7 reduziert ist gegenüber einem Bereich in

Längsrichtung davor mit einer Stegbreite b1.

Liste der Bezugszeichen:

1 Bohrwerkzeug

2 Schaftabschnitt

3 Schneidenabschnitt

4 Bohrerstirn

5 Spannut

6 Spanraum

7 Steg

8 Schneidrücken

9 Spanraumerweiterung

10 Führungsfase

1 1 Nebenschneide

12 Kühlmittelkanal

13 Verteilerkammer

D Bohrerdurchmesser

L Längsachse

R Drehrichtung

b Steg breite

t Tiefe der Spanraumerweiterung

ß Drallwinkel

g Winkel der Haupterstreckungsrichtung der Spanraumerweiterung