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Title:
DRY MORTAR AND ITS USE AS RENDER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/065906
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a dry mortar suitable for producing a render for a surface of a building, which comprises from 0 to 50% by weight of hydraulic binders, from 0 to 35% by weight of calcium hydroxide, from 20 to 86% by weight of fillers, from 0.2 to 5% by weight of dispersion powder based on an ethylene-vinyl laurate-vinyl chloride terpolymer and from 0 to 40% by weight of further components, where hydraulic binders and calcium hydroxide together make up at least 8% by weight of the dry mortar. Furthermore, the use of from 0.2 to 5% by weight of dispersion powder based on an ethylene-vinyl laurate-vinyl chloride terpolymer, based on the dry mortar, in a renovation render for accelerated buildup of the hydrophobic properties of the render after application is disclosed.

Inventors:
ROSSMAYER STEFAN (DE)
SCHWOED MICHAELA (DE)
SCHEMM THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/069900
Publication Date:
May 24, 2012
Filing Date:
November 11, 2011
Export Citation:
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Assignee:
CONSTR RES & TECH GMBH (DE)
ROSSMAYER STEFAN (DE)
SCHWOED MICHAELA (DE)
SCHEMM THOMAS (DE)
International Classes:
C04B28/02; C04B28/04; C04B28/06; C04B28/22
Domestic Patent References:
WO2002081399A12002-10-17
WO2006002936A12006-01-12
WO2008113460A12008-09-25
WO2005090424A12005-09-29
Foreign References:
EP0728715A11996-08-28
EP0477900A21992-04-01
US20040103814A12004-06-03
DE3512322A11986-10-02
DE2917263A11979-11-08
DD291074A51991-06-20
DE4402408A11995-08-03
EP1892228B12009-01-21
DE10037629A12002-02-14
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Claims:
Patentansprüche

Trockenmörtel, geeignet zur Herstellung eines Putzes für eine

Gebäudeoberfläche, umfassend,

0 bis 50 Gew.-% hydraulische Bindemittel,

0 bis 35 Gew.-% Calciumhydroxid,

20 bis 86 Gew.-% Füllstoffe,

0,2 bis 5 Gew.-% Dispersionspulver auf Basis eines

Ethylen-Vinyllaurat-Vinylchlorid-Terpolymeren und

0 bis 40 Gew.-% weitere Komponenten,

wobei hydraulische Bindemittel und Calciumhydroxid gemeinsam

mindestens 8 Gew.-% des Trockenmörtels ausmachen.

2. Trockenmörtel nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass dieser

12 bis 50 Gew.-% hydraulische Bindemittel,

1 bis 12 Gew.-% Calciumhydroxid,

20 bis 86 Gew.-% Füllstoffe,

0,2 bis 5 Gew.-% Dispersionspulver auf Basis eines

Ethylen-Vinyllaurat-Vinylchlorid-Terpolymeren

0 bis 40 Gew.-% weitere Komponenten

umfasst.

Trockenmörtel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Dispersionspulver 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Dispersionspulver, Silane enthält.

Trockenmörtel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Dispersionspulver 0 bis 50 Gew.-%, insbesondere 0 bis 30 Gew.-%, mindestens eines weiteren Monomeren enthält.

Trockenmörtel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem hydraulischen Bindemittel um mindestens eines aus der Reihe Portlandzement, Tonerdeschmelzzement und Puzzolanzement handelt.

Trockenmörtel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den weiteren Komponenten um mindestens eine aus der Reihe Verdicker, Wasserretentionsmittel, Dispergiermittel, Rheologieverbesserer, Luftporenbildner, Verzögerer, Beschleuniger, Hydrophobierungsmittel, Zusatzstoffe, Pigmente, organische oder anorganische Fasern handelt.

Trockenmörtel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Luftporenbildner mindestens einer aus der Reihe Tall- und Balsamharze, Alkylsulfate und/oder deren Salze, Ligninsulfonate, Gasbildner, Carboxylverbindungen und/oder deren Salze und Proteinsäuren eingesetzt wird.

8. Trockenmörtel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Fasern um mindestens eine aus der Reihe Cellulose-Fasern, Carbon-Fasern,

Mineral-Fasern und Kunststoff-Fasern handelt.

9. Trockenmörtel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Wasserretentionsmittel um Methylcellulose und/oder ein wasserlösliches oder wasserquellbares sulfogruppenhaltiges Copolymer handelt.

10. Trockenmörtel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Hydrophobierungsmittel um mindestens eines aus der Reihe Fettsäuren und/oder deren Salze und Silicone handelt.

1 1 . Trockenmörtel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Füllstoff um mindestens einen aus der Reihe Kreide, Quarzsand, Quarzmehl, Calcit, Dolomit, Talkum, Kaolin, Glimmer, Schwerspat, Bimsmehl, Perlit, Mineralschaum, Schaumperlen, Bims, Blähglas, Hohlglasku- geln, Vermiculit und Calciumsilikat-Hydrat handelt.

12. Verwendung von 0,2 bis 5 Gew.-% Dispersionspulver auf Basis eines Ethylen- Vinyllaurat-Vinylchlorid-Terpolymeren, bezogen auf den Trockenmörtel, in einem Sanierputz, zum beschleunigten Aufbau der hydrophoben Eigenschaften des Putzes nach Applikation.

13. Verwendung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um einen Sanierputz nach Definition des WTA Merkblatts 2-9-04 handelt. 14. Verwendung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um einen Putz auf Basis eines Trockenmörtel nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 handelt.

Description:
Trockenmörtel und dessen Verwendung als Putz

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Trockenmörtel, welcher zur Herstellung eines Putzes für eine Gebäudeoberfläche geeignet ist. Weiterhin wird die Verwendung von 0,2 bis 5 Gew.-% Dispersionspulver auf Basis eines Ethylen-Vinyllaurat-Vinylchlorid- Terpolymeren, bezogen auf den Trockenmörtel, in einem Sanierputz, zum beschleunigten Aufbau der hydrophoben Eigenschaften des Putzes nach Applikation offenbart.

Bei traditionell errichteten Gebäuden kann es infolge fehlender oder schadhafter Hori- zontalsperre und/oder örtlicher Bedingungen, beispielsweise geringer oder periodisch wechselnder Grundwasserspiegel, zur ständigen Durchfeuchtung des Mauerwerks kommen. Dabei werden aus dem Fugenmörtel und den Ziegeln Salze gelöst, die bei der Verdunstung an der Außenseite des Gebäudes gemeinsam mit den im Wasser bereits umweltbedingt gelösten Salzen auskristallisieren. Dies geschieht auf der sicht- baren Oberfläche des eventuell noch vorhandenen Altputzes oder auf der Oberfläche des nackten Mauerwerks. Es kommt dabei nicht nur zu den bekannten störenden Ausblühungen, sondern auch zu einer ständig steigenden Konzentration von bauschädlichen Salzen an der Oberfläche und im oberflächennahen Bereich des Mauerwerks. Der Kristallisationsdruck der im oberflächennahen Bereich befindlichen Salze führt dann in der Regel zum Absprengen des vorhandenen Putzmörtels.

Seit etwa 35 Jahren sind Spezialputze für feuchte und salzhaltige Gebäudeoberflächen auf dem Markt, welche auch als Sanierputze bezeichnet werden. Sanierputze werden in Form von Trockenmörteln verkauft und sind zur Herstellung von Putzen mit hoher Porosität und Wasserdampfdurchlässigkeit bei gleichzeitiger Verminderung der kapillaren Wasserleitung geeignet. Mindestanforderungen an Sanierputze und Sanierputzsysteme in bauphysikalischer Hinsicht sind in DIN EN 998-1 festgelegt, weitergehende Anforderungen im WTA- Merkblatt 2-9-04. Sanierputze bestehen in der Regel aus Zementen, Kalkhydrat, Sand, mineralischen Leichtzuschlägen sowie verschiedenen Additiven, wie Luftporenbildnern und

Hydrophobierungsmitteln.

Der Sanierputz hat zwei wesentliche Effekte. Zum einen wird die Verdunstungsebene für im Mauerwerk befindliche Feuchtigkeit in den Sanierputz verlagert und zum anderen werden die im Mauerwerk in gelöster Form vorliegenden Salze in die Poren des Sanierputzes aufgenommen.

Überwiegend werden Sanierputze bei der Altbausanierung eingesetzt, sowohl im In- nen- als auch im Außenbereich, sowie für die Regeneration von durchfeuchteten und salzhaltigen Mauern; speziell dort, wo es auf besonders diffusionsoffene Putze ankommt, wie z. B. in Feuchträumen, Kellern, Bädern, Wäschereien, aber auch in Räu- men, die nur gelegentlich beheizt werden, wie Kirchen, Ferienwohnungen, Hallen und ähnlichen Gebäuden.

Sanierputze werden gewöhnlich zweilagig in Schichtstärken von 1 ,5 bis 3 cm aufgetra- gen. Nach ausreichender Härtung und Trocknung des Sanierputzes kann ein Anstrich oder ein Oberputz aufgebracht werden. Als Anstriche dürfen aber nur Systeme verwendet werden, die den bauphysikalischen und -chemischen Werten von Sanierputzen angepasst sind, die Wasserdampfdurchlässigkeit und hydrophobe Ausstattung spielen dabei die ausschlaggebende Rolle.

In der DE 3512322 wird ein Putzsystem vorgeschlagen, das zwischen einer auf das Mauerwerk aufgetragenen Spritzwurfmörtelschicht und einer Sanierputzschicht einen Pufferputz aufweist. Der Pufferputzmörtel enthält Tenside als Luftporenbildner und saugfähige Leichtzuschlagstoffe, die zu einem offenen Porenraum von mindestens 30 Vol-% führen. Hydrophobierungsmittel im Pufferputz verhindern eine stärkere Wasseraufnahme. Im Mauerwerk vorhandene Salze können in den Pufferputz hineinwandern, ohne zu einer Schädigung des abschließend aufgebrachten Sanierputzes zu führen. Als Hydrophobierungsmittel kommt Natriumoleat zum Einsatz. Aus der DE 2917263 ist ein Putzmörtel bekannt, der hinsichtlich seiner Eigenschaften, wie mögliche Wasserdampfdiffusion, Frostbeständigkeit und Verhinderung der Kondensation von Wasserdampf an der Oberfläche, als Sanierputz geeignet ist. Dieser Mörtel enthält einen hydrophoben Zusatz und ein nichtionisches Tensid. Insbesondere eine organische Alkoxylsäure oder Alkoxylalkohole, deren Amine oder Gemische. Als hydrophober Zusatz wird beispielsweise eine Mischung von Natriummethylsilanolat und Organostannat genannt. Die chemischen Zusätze sind vor der eigentlichen Herstellung der Putzmörtelmischung genau zu dosieren und nach dem Mischwasser, den Leichtzuschlagstoffen und dem Zement in den Mischer zu geben.

Aus der DD 291074 sind Sanierputzmörtel bekannt, welche als hydrophobierenden Zusatz Natrium- oder Kaliumsalze langkettiger organischer Fettsäuren, wäßrige Alkali- siliconat-Lösung, Alkylmonosulfonat oder einen Alkylphenylpolyglykolether enthalten.

Die bisher bekannten Sanierputze haben allerdings den Nachteil, dass sich die Hydrophobie des Putzmörtels erst nach der weitgehenden Trocknung des aufgebrachten Putzes einstellt. Bei stark versalzten Untergründen und/oder unter schwierigen Trocknungsbedingungen führt dies dazu, dass Salze den Sanierputz durchdringen können bevor sich die Hydrophobie einstellt. Dies führt zu Ausblühungen der Salze auf der Putzoberfläche und kann den frisch aufgebrachten Sanierputz nachhaltig schädigen. Derartige Probleme treten auch bei schwierigen Trocknungsbedingungen auf, bei de- nen die Raumluft bereits mit Wasserdampf gesättigt ist, beispielsweise in schlecht gelüfteten Kellerräumen. Weiterhin können derartige Probleme auch dadurch entstehen, daß Abdichtungsmaßnahmen fehlen oder unzureichend ausgebildet sind. Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es deshalb, einen gattungsgemäßen Sanie- putz bereitzustellen, welcher möglichst direkt nach Auftragung auf die Gebäudeoberfläche eine ausreichende Hydrophobie aufweist, um ein Durchdringen von Salzen durch den Sanierputz zu verhindern. Weiterhin sollten anwendungstechnische Eigenschaften des Sanierputzes wie Langlebigkeit und Haftung verbessert werden.

Gelöst wurde diese Aufgabe durch einen Trockenmörtel, geeignet zur Herstellung eines Putzes für eine Gebäudeoberfläche, umfassend,

0 bis 50 Gew.-% hydraulische Bindemittel,

0 bis 35 Gew.-% Calciumhydroxid,

20 bis 86 Gew.-% Füllstoffe,

0,2 bis 5 Gew.-% Dispersionspulver auf Basis eines

Ethylen-Vinyllaurat-Vinylchlorid-Terpolymeren und 0 bis 40 Gew.-% weitere Komponenten,

wobei hydraulische Bindemittel und Calciumhydroxid gemeinsam

mindestens 8 Gew.-% des Trockenmörtels ausmachen.

Die Aufgabenstellung in Bezug auf sämtliche Vorgaben konnte durch den erfindungs- gemäßen Trockenmörtel, geeignet zur Herstellung eines Putzes für eine Gebäudeoberfläche, vollständig gelöst werden. Überraschend hat sich hierbei gezeigt, dass der erfindungsgemäße Putz nach dem Trocknen weiterhin eine verminderte Rissbildung aufweist. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Trockenmörtel

12 bis 50 Gew.-% hydraulische Bindemittel,

1 bis 12 Gew.-% Calciumhydroxid,

20 bis 86 Gew.-% Füllstoffe,

0,2 bis 5 Gew.-% Dispersionspulver auf Basis eines

Ethylen-Vinyllaurat-Vinylchlorid-Terpolymeren und

0 bis 40 Gew.-% weitere Komponenten.

Es hat sich im Rahmen der Erfindung als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn das Dispersionspulver 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Dispersionspulver, Silane ent- hält. Insbesondere kann es sich hierbei um Triethoxy(2,4,4-trimethylpentyl)silan handeln. Hierdurch können die gewünschten hydrophoben Eigenschaften des Putzes unmittelbar nach dem Auftragen auf die Gebäudeoberfläche noch verbessert werden. Weitere für die Erfindung geeignete Silane werden bspw. in der DE 4402408 auf Seite 3, Zeile 56 bis Seite 4, Zeile 28 offenbart. Auf die DE 4402408 wird Bezug genommen und deren Inhalt wird hiermit in die Anmeldung aufgenommen.

Es ist erfindungswesentlich, dass ein Dispersionspulver auf Basis eines Ethylen- Vinyllaurat-Vinylchlorid-Terpolymeren eingesetzt wird. Dieses kann in einer speziellen Ausführungsform 0 bis 50 Gew.-%, insbesondere 0 bis 30 Gew.-%, mindestens eines weiteren Monomeren enthalten. Bevorzugt enthält das Dispersionspulver auf Basis eines Ethylen-Vinyllaurat-Vinylchlorid-Terpolymeren keine weiteren Monomere.

Der Luftgehalt in Sanierputzen liegt bevorzugt bei mindestens 20 Vol.-%, bevorzugt mehr als 30 Vol.-% des gesamten Volumens. Dieser Anteil ist wichtig, denn die Luftporen sind für das dauerhafte Ablagern von Salzen in kristalliner Form wichtig. Überraschend wurde in diesem Zusammenhang gefunden, dass beim alleinigen Einsatz an- derer Dispersionspulver, beispielsweise auf Basis von Ethylen-Vinylacetat, keine Hydrophobierung des Mörtels erreicht werden kann. Diese Dispersionspulver führen auch zu deutlichen anwendungstechnischen Nachteilen, da die für den Sanierputz wichtigen Luftporen nicht stabil gehalten werden können. Der erfindungsgemäße Putz kann aber neben dem erfindungswesentlichen Dispersionspulver auf Basis eines Ethylen-Vinyllaurat-Vinylchlorid-Terpolymeren zusätzlich weitere Dispersionspulver enthalten, insbesondere auf Basis Vinylacetat, Ethylen- Vinylacetat, Ethylen-Vinylacetat-Vinylversatat, Ethylen-Vinylacetat-Vinylchlorid, Ethy- len-Vinylchlorid, Vinylacetat-Vinylversatat, Ethylen-Vinylacetat-(Meth)acrylat, Vinylace- tat-Vinylversatat-(Meth)acrylat, (Meth)acrylat, Styrol-Acrylat und/oder Styrol-Butadien, wobei Vinylversatat ein C 4 - Cn-Vinylester ist, wobei die weiteren Dispersionspulver bevorzugt in einer Menge von 0 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0 bis 3 Gew.-% eingesetzt werden. Die genannten Dispersionspulver auf Basis von getrockneten Kunststoffdispersionen sind im Handel erhältlich. Weitere für die Erfindung geeignete zusätzliche Dispersionspulver werden bspw. in der EP 1 892 228 B1 auf Seite 3, Zeile 46 bis Seite 6, Zeile 13 offenbart. Auf die EP 1 892 228 B1 wird Bezug genommen und deren Inhalt wird hiermit in die Anmeldung aufgenommen.

Bei dem im Putz eingesetzten hydraulischen Bindemittel kann es sich um mindestens eines aus der Reihe Portlandzement, Tonerdeschmelzzement und Puzzolanzement handelt, insbesondere um Portlandzement CEM I (nach DIN EN 197) und/oder Kompositzement CEM II (nach DIN EN 197).

Der erfindungsgemäße Trockenmörtel enthält zwischen 0 und 40 Gew.-% weitere Komponenten, wobei es sich bei den weiteren Komponenten um mindestens eine aus der Reihe Verdicker, Wasserretentionsmittel, Dispergiermittel, Rheologieverbesserer, Luftporenbildner, Verzögerer, Beschleuniger, Hydrophobierungsmittel, Zusatzstoffe, Pigmente, organische oder anorganische Fasern handelt.

Als Luftporenbildner wird bevorzugt mindestens einer aus der Reihe Tall- und Balsamharze, Alkylsulfate und/oder deren Salze, Ligninsulfonate, Gasbildner, Carboxylverbin- dungen und/oder deren Salze und Proteinsäuren eingesetzt, insbesondere in einer Menge von 0,01 bis 0,5 Gew.-% bezogen auf den Trockenmörtel, wobei es sich bevorzugt um Natriumlaurylsulfat handelt. Bei den Gasbildnern kann es sich um Metalle, insbesondere Aluminium und Zink handeln, welche im angesetzten Mörtel Wasserstoff bilden.

Vorteilhaft können dem Putz Fasern zugesetzt werden, wobei es sich bevorzugt um mindestens eine aus der Reihe Cellulose-Fasern, Carbon-Fasern, Mineral-Fasern und Kunststoff-Fasern handelt, insbesondere um Glasfasern. Bei dem Wasserretentionsmittel kann es sich insbesondere um Methylcellulose und/oder ein wasserlösliches oder wasserquellbares sulfogruppenhaltiges Copolymer handeln, insbesondere in einer Menge von 0,05 bis 2 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 1 ,0 Gew.-%. Bei den sulfogruppenhaltigen Copolymeren kann es sich beispielsweise um Verbindungen handeln wie diese in der DE 10037629 beschrieben werden. Bezüg- lieh der enthaltenen sulfogruppenhaltigen Copolymeren wird auf die Patentanmeldungen DE 10037629, WO 20081 13460 sowie WO 2005090424 Bezug genommen, deren Inhalt hiermit in die Anmeldung aufgenommen wird.

Die gewünschten hydrophoben Eigenschaften des Putzes können durch den Zusatz der bekannten Hydrophobierungsmittel weiter verbessert werden. Insbesondere handelt es sich um mindestens ein Hydrophobierungsmittel aus der Reihe Fettsäuren und/oder deren Salze und Silicone. Insbesondere sind die Hydrophobierungsmittel in einer Menge von 0,05 bis 1 ,0 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf den Trockenmörtel, enthalten, wobei es sich insbesondere um Natriumoleat, Zinkstearat, Magnesiumstearat und/oder Aluminiumstearat handelt.

Ein großer Teil des Trockenmörtels kann aus Füllstoffen bestehen, wobei es sich bevorzugt um mindestens einen aus der Reihe Kreide, Quarzsand, Quarzmehl, Calcit, Dolomit, Talkum, Kaolin, Glimmer, Schwerspat, Bimsmehl, Perlit, Mineralschaum, Schaumperlen, Bims, Blähglas, Hohlglaskugeln, Vermiculit und Calciumsilikat-Hydrat handelt. Insbesondere bei der Verarbeitung des Trockenmörtels in Putzmaschinen ist es vorteilhaft, wenn der Trockenmörtel Leichtfüllstoffe enthält, insbesondere Perlit, Bims und Vermiculit. Hierdurch kann zusätzlicher Porenraum in den Putz eingebracht werden. Leichtfüllstoffe werden bevorzugt in Mengen von 2 bis 20 Gew.-%, insbeson- dere 3 bis 10 Gew.-% eingesetzt.

Bei ihrer Verwendung werden die erfindungsgemäßen Trockenmörtel mit Wasser angemacht, wobei pro Kilogramm Trockenmörtel ca. 420 ml Wasser verwendet werden. Die Zugabe des Wassers erfolgt in einer Putzmaschine oder in einem Behältnis unter kräftigem Rühren mit entsprechend geeigneten Rührvorrichtungen, z.B. einem

Korbrührer, den man an eine langsam laufende Bohrmaschine (ca. 400 Umdrehun- gen/min.) anschließen kann.

Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Putzes ist es, dass dieser einlagig aufgetragen werden kann und ein Pufferputz oder Grundputz nicht notwendig ist. Der er- findungsgemäße Putz wird bevorzugt in Schichtdicken zwischen 1 ,5 und 5 cm, bevorzugt 2 und 4 cm, auf die Gebäudeoberfläche aufgebracht.

Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung sieht vor 0,2 bis 5 Gew.-% Dispersionspulver auf Basis eines Ethylen-Vinyllaurat-Vinylchlorid-Terpolymeren, bezogen auf den Trockenmörtel, in einem Sanierputz, zum beschleunigten Aufbau der hydrophoben Eigenschaften des Putzes nach Applikation zu verwenden.

Bei dem erfindungsgemäßen Sanierputz handelt es sich insbesondere um einen Sanierputz nach Definition des WTA Merkblatts 2-9-04. Bevorzugt handelt es sich um einen Putz auf Basis eines erfindungsgemäßen Trockenmörtels.

Sanierputze nach dem Stand der Technik weisen erst nach weitgehender Trocknung des Mörtels eine ausreichende Hydrophobie auf um einen Durchschlag von Salzen zu verhindern, was in der Regel einige Tage in Anspruch nehmen kann. Ein schnelleres Trocknen des Putzes ist nicht erwünscht, da es hierdurch zu vermehrter Rissbildung kommen kann. Unter einem beschleunigtem Aufbau der Hydrophobie wird in diesem Zusammenhang verstanden, dass die hydrophoben Eigenschaften bereits vor der weitgehenden Trocknung ausgebildet werden. Überraschend bildet der erfindungsgemäße Putz die hydrophoben Eigenschaften auch bei nassen und/oder stark feuchten Untergründen und/oder schwierigen Trocknungsbedingungen sehr schnell auf. Insbesondere weist der erfindungsgemäße Putz ausreichende hydrophobe Eigenschaften bereits nach 10 Tagen, bevorzugt 5 Tagen, insbesondere 3 Tagen und besonders bevorzugt 2 Tagen auf. Insbesondere stehen ausreichende hydrophobe Eigenschaften des Mörtels, welche einen Durchschlag von Salzen verhindern, bereits direkt nach dem Ansteifen des Mörtels auf die Gebäudeoberfläche zur Verfügung.

Die hydrophoben Eigenschaften des Putzes lassen sich mit verschiedenen Verfahren messen. Insbesondere eignen sich hierzu der„modifizierte Salztest" und der„visuelle Test zur Überprüfung der Hydrophobie", wie diese in den Beispielen beschrieben wer- den.

Die nachfolgenden Beispiele verdeutlichen die Vorteile der vorliegenden Erfindung. Beispiele

Trockenmörtel 1 (Vergleich):

7 % Kalkhydrat CL 80

21 ,5 % Zement CEM I 52,5

21 % Kalksteinmehl 0-0,2 mm

8% Quarzsand 0,1 -0,3 mm

37 % Quarzsand 0,1 -1 ,5 mm

5 % Leichtfüllstoff Perlite 0-2

0,04 % Luftporenbildner auf Natriumlaurylsulfat Basis

0,2 % Natriumoleat

0,2 % modifizierte Methylcellulose

0,06 % 6 mm Glasfasern (STW)

Anmachwassermenge: 440 g/kg Pulver

Trockenmörtel 2 (erfindungsgemäß):

7 % Kalkhydrat CL 80

21 ,5 % Zement CEM I 52,5

20% Kalksteinmehl 0-0,2 mm

8% Quarzsand 0,1 -0,3 mm

37 % Quarzsand 0,1 -1 ,5 mm

5 % Leichtfüllstoff Perlite 0-2

1 % Dispersionspulver (Silan-modifiziertes Terpolymer, Vinnapas 8034 H)

0,04 % Luftporenbildner auf Natriumlaurylsulfat

0,2 % Natriumoleat

0,2 % modifizierte Methylcellulose

0,06 % 6 mm Glasfasern (STW)

Anmachwassermenge: 420 g/kg Pulver

Prüfkörperherstellung für WTA-Salztest:

Bei der Herstellung bzw. Formgebung von Prüfkörpern ist das Schock-Verfahren nach DIN EN 1015-1 1 , Abschnitt 7.2.2, anzuwenden.

Scheibenförmige Prüfkörper werden auf ebenem, nicht saugendem Untergrund ohne Trennmittel hergestellt.

Die Prüfkörper werden zunächst in der Form 2 Tage lang in eine Feuchtkammer bei 95 ± 5 % relative Feuchtigkeit gegeben oder mit einem Plastikbeutel fest umschlossen. Sodann werden sie entschalt und 5 Tage lang auf einem Rost mit dreieckigen Stegen unter den gleichen Bedingungen gelagert. Anschließend erfolgt eine 21 -tägige Lagerung bei 65 ± 5 % relative Feuchtigkeit. Die Lagerungstemperatur beträgt 20 ± 2 °C. Für jede Festmörtelprüfung werden 3 Prüfkörper mit einer Masseabweichung der einzelnen Prüfkörper von max. 10 Gew.-% benötigt. Zweckmäßigerweise werden mehrere Prüfkörper hergestellt und solche mit einer höheren Masseabweichung verworfen. Die Abmessungen der Prüfkörper betragen:

Scheiben, Durchmesser > 100 mm, Dicke 20 mm

WTA Salztest (6.3.10) nach WTA-Merkblatt 2-9-04/D:

Die Seitenflächen der Prüfkörper (siehe Prüfkörperherstellung für WTA-Salztest) werden wasserundurchlässig abgedichtet. Sie werden in eine definierte Salzlösung gelegt. Diese Salzlösung („WTA-Salzlösung") enthält die mehrfache Menge an Salzen, die in der Praxis als schadensrelevant gilt. Sie wird wie folgt hergestellt: Zu 1 Liter deionisiertem Wasser werden folgende Salzmengen zugegeben:

- 35 g NaCI

- 5 g Na2S0 4 (wasserfrei)

- 15 g NaN0 3

Die Prüfkörper werden zunächst 3 Tage lang im Trockenschrank bei 40 °C getrocknet. Anschließend werden sie mit der Schalungsseite nach unten auf drei übereinander liegende Filterplatten (Schleicher + Schüll, Best.-Nr. 2727) gelegt, die sich in einer flachen Schale mit nicht profiliertem Boden befinden. Danach wird vorsichtig am Rand der Schale WTA-Salzlösung eingefüllt, so dass die Scheibenunterseite benetzt wird. Die Schalen werden mit einer Platte abgedeckt, die Aussparungen in der Größe der Prüfscheiben besitzt. Die Lagerung erfolgt im Normklima (20 ± 1 °C und 65 % relative Feuchtigkeit). Während der Prüfdauer muss so viel Salzlösung nachgegeben werden, dass die Scheibenunterseite ständig benetzt wird.

Nach 10 Tagen werden die Prüfkörper entnommen, mittig gebrochen und beurteilt, ob Salzlösung bis an die Oberfläche durchgedrungen ist.

Prüfkörperherstellung für modifizierten Salztest:

Bei der Herstellung bzw. Formgebung von Prüfkörpern ist das Schock-Verfahren nach DIN EN 1015-1 1 , Abschnitt 7.2.2, anzuwenden.

Scheibenförmige Prüfkörper werden auf ebenem, nicht saugendem Untergrund ohne Trennmittel hergestellt. Die Prüfkörper werden in der Form 2 Tage lang in eine Feuchtkammer bei 95 ± 5 % relative Feuchtigkeit gegeben oder mit einem Plastikbeutel fest umschlossen. Die Lagerungstemperatur beträgt 20 ± 2 °C. Für jede Festmörtelprüfung werden 3 Prüfkörper mit einer Masseabweichung der einzelnen Prüfkörper von max. 10 Gew.-% benötigt. Zweckmäßigerweise werden mehrere Prüfkörper hergestellt und solche mit einer höheren Masseabweichung verworfen. Die Abmessungen der Prüfkörper betragen: - Scheiben, Durchmesser > 100 mm, Dicke 20 mm

Modifizierter Salztest:

Die Seitenflächen der noch feuchten Prüfkörper (siehe Prüfkörperherstellung für modifizierten Salztest) werden wasserundurchlässig abgedichtet. Sie werden in eine defi- nierte Salzlösung gelegt. Diese Salzlösung („WTA-Salzlösung") enthält die mehrfache Menge an Salzen, die in der Praxis als schadensrelevant gilt. Sie wird wie folgt hergestellt:

Zu 1 Liter deionisiertem Wasser werden folgende Salzmengen zugegeben:

- 35 g NaCI

- 5 g Na2S0 4 (wasserfrei)

- 15 g NaN0 3 Die Prüfkörper werden mit der Schalungsseite nach unten auf drei übereinander liegende Filterplatten (Schleicher + Schüll, Best.-Nr. 2727) gelegt, die sich in einer flachen Schale mit nicht profiliertem Boden befinden. Danach wird vorsichtig am Rand der Schale WTA-Salzlösung eingefüllt, so dass die Scheibenunterseite benetzt wird. Die Schalen werden mit einer Platte abgedeckt, die Aussparungen in der Größe der Prüfscheiben besitzt. Die Lagerung erfolgt im Normklima (20 ± 1 °C und 65 % relative Feuchtigkeit). Während der Prüfdauer muss so viel Salzlösung nachgegeben werden, dass die Scheibenunterseite ständig benetzt wird.

Nach definierten Zeiten werden die Prüfkörper entnommen, mittig gebrochen und beurteilt, ob Salzlösung bis an die Oberfläche durchgedrungen ist. Ergebnisse:

WTA Salztest (6.3.10) nach WTA- Merkblatt 2-9-04/D

Visueller Test zur Überprüfung der Hydrophobie:

Ein nach WTA-Merkblatt (6.1 .3) hergestellter Prüfkörper wurde nach 24 Stunden Lagerung in zwei etwa gleich große Hälften gebrochen und ein Wassertropfen auf die Bruchstelle mittels einer Spritze mit Nadel (Kanülen-Innendurchmesser: 0,5 mm) aufgebracht. Es wurde das Saugverhaltens und der Randwinkel des Wassertropfens beobachtet.

Ergebnisse:

Bei dem erfindungsgemäßen Putz kann im Unterschied zum Vergleich und auch zu handelsüblichen Sanierputz beobachtet werden, dass sich die Hydrophobie bereits nach kurzer Trocknungsphase des Probekörpers ausbildet und somit der Wassertropfen deutlich länger auf der Bruchstelle verbleibt. Dieses Verhalten wird bei Sanierputzen nach dem Stand der Technik nur beobachtet, wenn der Sanierputz bereits mindestens einmal komplett ausgetrocknet ist.