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Patent Searching and Data


Title:
DYED, LOW-FLAMMABILITY, UV-STABLE, THERMOFORMABLE FILM CONSISTING OF A CRYSTALLIZABLE THERMOPLASTIC, METHOD FOR PRODUCING SAID FILM AND USE THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/068756
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a dyed, thermoformable film with a thickness of 10 to 500 $g(m)m, containing a crystallizable thermoplastic, preferably polyethylenterephthalate, as its main component. The film also contains at least one dye that is soluble in the thermoplastic and/or an inorganic colorant, as well as at least one UV-absorber and at least one flameproofing agent. The inventive dyed film is especially suitable for thermoforming shaped bodies of any kind for internal and external applications.

Inventors:
MURSCHALL URSULA (DE)
KERN ULRICH (DE)
CRASS GUENTHER (DE)
Application Number:
PCT/EP2001/002617
Publication Date:
September 20, 2001
Filing Date:
March 06, 2001
Export Citation:
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Assignee:
MITSUBISHI POLYESTER FILM GMBH (DE)
MURSCHALL URSULA (DE)
KERN ULRICH (DE)
CRASS GUENTHER (DE)
International Classes:
B32B27/18; B32B27/36; C08J5/18; C08K3/00; C08K3/013; C08K5/00; C08K5/3475; C08K5/3492; C08K5/526; (IPC1-7): C08J5/18; B29D7/01; B32B27/18
Foreign References:
GB2344596A2000-06-14
DE2300114A11975-01-16
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 1995, no. 07 31 August 1995 (1995-08-31)
Attorney, Agent or Firm:
Zounek, Nikolai (Industriepark Kalle-Albert Rheingaustrasse 190-196 Wiesbaden, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Gefärbte, thermoformbare Folie mit einer Dicke im Bereich von 10 bis 500 pm, die als Hauptbestandteil einen kristallisierbaren Thermoplasten enthält, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie mindestens einen in dem Thermoplasten löslichen Farbstoff und/oder ein anorganisches Farbmittel enthält, dass sie zusätzlich mindestens einen UVAbsorber enthält und dass sie zusätzlich dazu mindestens ein Flammschutzmittel enthält.
2. Gefärbte Folie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der kristallisierbare Thermoplast ausgewählt ist aus der Gruppe enthaltend Polyethylenterephthalat, Polybutylenterephthalat, Polyethylennaphthalat oder Mischungen von diesen, wobei Polyethylenterephthalat (PET) bevorzugt ist.
3. Gefärbte Folie nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie den UV Absorber in einer Menge im Bereich zwischen 0,01 und 5 Gew.%, bezogen auf das Gewicht der Schicht des kristallisierbaren Thermoplasten, enthält und dass sie das Flammschutzmittel, das dem Thermoplasten über die MasterbatchTechnologie direkt bei der Folienherstellung zudosiert wird, in einer Menge im Bereich von 0,5 bis 30,0 Gew.%, vorzugsweise von 1,0 bis 20,0 Gew.%, bezogen auf das Gewicht der Schicht des kristallisierbaren Thermoplasten, enthält.
4. Gefärbte Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Flammschutzmittel organische Phosphorverbindungen wie Carboxy phosphinsäuren, deren Anhydride oder Dimethylmethylphosphonat enthält und dass sie zusätzlich einen Hydrolysestabilisator in einer Menge von 0,01 bis 1,0 Gew.% enthält.
5. Gefärbte Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie als anorganisches Farbpigment anorganisches Schwarzpigment oder anorganisches Buntpigment enthält oder dass sie organisches Buntpigment enthält und dass die Menge an Pigment im Bereich von 0,2 bis 40 Gew.%, vorzugsweise von 0,5 bis 25 Gew.%, bezogen auf das Gewicht des Thermoplasten liegt.
6. Gefärbte Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen im Thermoplasten löslichen Farbstoff enthält und dass die Menge an löslichem Farbstoff im Bereich von 0,01 bis 20,0 Gew.%, insbesondere im Bereich von 0,05 bis 10,0 Gew.%, bezogen auf das Gewicht des kristallisierbaren Thermoplasten, liegt.
7. Gefärbte Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie als UVStabilisator ein Lichtschutzmittel ausgewählt aus der Gruppe enthaltend 2Hydroxybenzophenone, 2Hydroxybenzotriazole, nickelorganische Verbindungen, Salicylsäureester, ZimtsäureesterDerivate, Resorcinmonobenzoate, Oxalsäure anilide, Hydroxybenzoesäureester, sterisch gehinderte Amine, Benzoxazinone, aromatische Diimide und Triazine enthalt, wobei die 2Hydroxybenzotriazole, die Benzoxazinone und die Triazine bevorzugt sind.
8. Gefärbte Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Hauptbestandteil ein kristallisierbares Polyethylenterephthalat, mit einem Diethylenglykolgehalt von 2 1,0 Gew. %, vorzugsweise > 1,2 Gew. %, insbesondere > 1,3 Gew. % und/oder einem Polyethylenglykolgehalt (PEGGehalt) von 2 1,0 Gew. %, vorzugsweise ! 1, 2 Gew. %, insbesondere 2 1,3 Gew. % und/oder einem Isophthalsäuregehalt (IPA) im Bereich von 1,5 bis 10 Gew.%, eine Menge im Bereich von 1 bis 20 Gew.%, an einer organischen, in PET löslichen Phosphorverbindung (DimethylMethylphosphonat) als Flammschutzmittel, eine Menge im Bereich von 0,01 bis 5,0 Gew.% an einem in PET löslichen UVAbsorber aus der Gruppe der 2Hydroxybenzotriazole oder der Triazine und eine Menge im Bereich von 0,05 bis 25 Gew.% an löslichem Farbstoff und/oder anorganischem Farbmittel enthält.
9. Gefärbte Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Oberflachenglanz, gemessen nach DIN 67530 (Meßwinkel 20°), von größer als 15, vorzugsweise größer als 20, eine Lichttransmission L von gedeckt eingefärbten Folien, gemessen nach ASTM D 1003 von weniger als 70 %, vorzugsweise weniger als 60 %, und eine Lichttransmission von transparent eingefärbten Folien von 2 50%, vorzugsweise 2 60%, insbesondere 2 70%, gemessen nach ASTM D 1003, aufweist.
10. Gefärbte Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie einschichtig oder mehrschichtig ist, wobei sie in der mehrschichtigen Ausführungsform aus mindestens einer Kernschicht und mindestens einer Deckschicht aufgebaut ist und wobei insbesondere ein dreischichtiger ABA oder ABC Aufbau bevorzugt ist.
11. Verfahren zum Herstellen einer gefärbten, schwer entflammbaren, thermo formbaren, UVstabilen Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 10 durch Extrusion in einer Extrusionsstraße, wobei das aufgeschmolzene Thermoplastmaterial durch eine Schlitzdüse extrudiert und als weitgehend amorphe Vorfolie auf einer Kühlwalze abgeschreckt, diese Vorfolie anschließend erneut erhitzt und in Längs und Querrichtung bzw. in Querund Längsrichtung bzw. in Längs, in Querund nochmals und Längsrichtung und/oder Querrichtung gestreckt wird, wobei die Strecktemperaturen auf TG + 10 K bis TG + 60 K eingestellt werden, und wobei das Streckverhältnis der Längsstreckung bei 2 bis 6, insbesondere bei 3 bis 4,5, das der Querstreckung bei 2 bis 5, insbesondere bei 3 bis 4,5 und das der ggf. durchgeführten zweiten Längsbzw. Querstreckung bei 1,1 bis 5 eingestellt werden und wobei dann die Thermofixierung der Folie bei Ofentemperaturen von 180 bis 260 °C, insbesondere bei 220 bis 250 °C erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass das Flammschutzmittel dem Thermoplasten über die MasterbatchTechnologie zugegeben wird, wobei das Flammschutzmittel in einem Trägermaterial voll dispergiert ist und wobei als Trägermaterial der Thermoplast selbst oder andere Polymere, die mit dem Thermoplasten verträglich sind, eingesetzt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugabe des Farbadditivs und des UVStabilisators zu dem Thermoplasten über die Masterbatch Technologie vorgenommen wird, wobei der UVStabilisator und das Farbadditiv in einem festen Trägermaterial voll dispergiert werden und wobei als Trägermaterialien der Thermoplast selbst oder andere Polymere, die mit dem Thermoplasten ausreichend verträglich sind, eingesetzt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Masterbatch, welches das Flammschutzmittel und gegebenenfalls den Hydrolysestabilisator enthält, vorkristallisiert bzw. vorgetrocknet wird, indem es unter reduziertem Druck im Bereich von 20 bis 80 mbar, vorzugsweise von 30 bis 60 mbar, insbesondere von 40 bis 50 mbar, und unter Rühren gradiell erhitzt und gegebenenfalls bei konstanter, erhöhter Temperatur ebenfalls unter reduziertem Druck nachgetrocknet wird, wobei das Masterbatch bei Raumtemperatur zunächst in der gewünschten Abmischung zusammen mit den Polymeren der Kernund/oder Deckschichten und ggf. anderen Rohstoffkomponenten chargenweise in einen Vakuumtrockner, der im Laufe der Trockenbzw. Verweilzeit ein Temperaturspektrum von 10 bis 160 °C, vorzugsweise von 20 bis 150 °C, insbesondere von 30 bis 130 °C, durchläuft, gefüllt wird, wobei während der ca. 6 stündigen, vorzugsweise 5stündigen, insbesondere 4stündigen, Verweilzeit in dem Vakuumtrockner die Rohstoffmischung mit 10 bis 70 Upm, vorzugsweise mit 15 bis 65 Upm, insbesondere mit 20 bis 60 Upm, gerührt wird und wobei dann das so vorkristallisierte bzw. vorgetrocknete Rohstoffgemisch in einem nachgeschalteten ebenfalls evakuierten Behälter bei 90 bis 180 °C, vorzugsweise 100 bis 170 °C, insbesondere 110 bis 160 °C, für 2 bis 8 Stunden, vorzugsweise 3 bis 7 Stunden, insbesondere 4 bis 6 Stunden, nachgetrocknet wird.
14. Verwendung einer gefärbten Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 10 für Möbelfolien, für Innenraumverkleidungen, für den Messebau und Messeartikel, als Display, für Schilder, für Schutzverglasungen von Maschinen und Fahrzeugen, im Beleuchtungssektor, im Ladenund Regalbau, als Werbeartikel, Kaschiermedium, für Gewächshäuser, Überdachungen, Außenverkleidungen, Abdeckungen, Anwendungen im Bausektor und Lichtwerbeprofile, als Schattenmatten und für Elektroanwendungen.
15. Verwendung einer gefärbten Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 10 zum Thermoformen beliebiger Formkörper für Innenund Außenanwendungen.
Description:
Eingefärbte, schwer entflammbare, UV-stabile, thermoformbare Folie aus einem kristallisierbaren Thermoplasten, Verfahren zur ihrer Herstellung und ihre Verwendung Die Erfindung betrifft eine eingefärbte, schwer entflammbare, UV-stabile, thermoformbare, orientierte Folie aus einem kristallisierbaren Thermoplasten, deren Dicke im Bereich von 10 um bis 500 um liegt. Die Folie enthält mindestens einen löslichen Farbstoff und/oder ein anorganisches Farbmittel, mindestens ein Flammschutzmittel und mindestens einen UV-Absorber. Sie zeichnet sich durch ihre Einfärbung in Kombination mit guter Verstreckbarkeit und Thermoformbarkeit, durch sehr gute optische und mechanische Eigenschaften und durch eine wirtschaftliche Herstellung aus. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung dieser Folie und ihre Verwendung.

Orientierte Folien aus kristallisierbaren Thermoplasten mit einer Dicke von 10 bis 500 um sind hinreichend bekannt.

Diese Folien enthalten keinerlei Farbstoffe und/oder Farbmittel, keine UV-Absorber als Lichtschutzmittel und keinerlei Flammschutzmittel, so dass sich weder die Folien noch die daraus hergestellten Artikel für Außenanwendungen eignen, wo ein Brandschutz bzw. eine schwere Entflammbarkeit gefordert sind. Die bekannten Folien erfüllen nicht die Brandtests nach DIN 4102 Teil 2 und Teil 1 sowie den UL-Test 94. Die bekannten Folien sind außerdem unzureichend thermoformbar.

Bei Außenanwendungen zeigen die herkömmlichen Folien bereits nach kurzer Zeit eine Vergilbung und eine Verschlechterung ihrer mechanischen Eigenschaften infolge eines photooxidativen Abbaus des Thermoplasten durch Sonnenlicht.

In der EP-A-0 620 245 sind Folien beschrieben, die hinsichtlich ihrerthermischen Stabilitåt

verbessert sind. Diese Folien enthalten Antioxidationsmittel, welche geeignet sind, in der Folie gebildete Radikale abzufangen und gebildetes Peroxid abzubauen. Ein Vorschlag, wie die UV-Stabilität solcher Folien zu verbessern sei, ist dieser Schrift jedoch nicht zu entnehmen.

In der DE-A 23 46 787 ist ein schwer entflammbarer polymerer Rohstoff beschrieben.

Neben dem Rohstoff ist auch die Verwendung des Rohstoffs zu Folien und Fasern beansprucht.

Bei der Herstellung von Folien aus diesem mit Phospholan modifizierten Rohstoff zeigten sich folgende Defizite : -Der Rohstoff ist sehr hydrolyseempfindlich und muß sehr gut vorgetrocknet werden.

-Beim Trocknen des Rohstoffes mit Trocknern, die dem Stand der Technik entsprechen, verklebt der Rohstoff, so dass eine Folie nur unter schwierigsten Bedingungen herstellbar ist.

-Die unter extremen und unwirtschaftlichen Bedingungen hergestellten Folien verspröden bei Temperaturbelastungen, d. h. die mechanischen Eigenschaften gehen auf Grund der regelrechten Versprödung stark zurück, so dass die Folie unbrauchbar ist. Bereits nach 48 Stunden Temperaturbelastung tritt diese Versprödung auf.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, eine eingefärbte, flammhemmend ausgerüstete, UV-stabile, thermoformbare, orientierte Folie mit einer Dicke von 10 bis 500 pm bereitzustellen, die neben einer wirtschaftlichen Herstellung, einer guten Verstreckbarkeit und guten mechanischen sowie optischen Eigenschaften, vor allem eine flammhemmende Wirkung, keine Versprödung nach Temperaturbelastung, eine wirtschaftliche Thermoformbarkeit und eine hohe UV-Stabilität aufweist.

Eine flammhemmende Wirkung bedeutet, dass die Folie gemäß der Erfindung in einer sogenannten Brandschutzprüfung die Bedingungen nach DIN 4102 Teil 2 und insbesondere die Bedingungen nach DIN 4102 Teil 1 erfüllt und in die Baustoffklasse B 2 und insbesondere B1 der schwer entflammbaren Stoffe eingeordnet werden kann.

Des weiteren soll die Folie den UL-Test 94"Horizontal Burning Test for Flammability of Plastic Material"bestehen, so dass sie in die Klasse 94 VTM-0 eingestuft werden kann.

Das bedeutet, dass die Folie 10 Sekunden nach Wegnahme des Bunsenbrenners nicht mehr brennt, 30 Sekunden nach Wegnahme des Brenners kein Glühen beobachtet wird und auch kein Abtropfen festgestellt wird.

Eine hohe UV-Stabilität bedeutet, dass die Folie durch Sonnenlicht oder andere UV- Strahlung nicht oder nur extrem wenig geschädigt wird, so dass sich die Folie für Außenanwendungen und/oder kritische Innenanwendungen eignet. insbesondere soll die Folie bei mehrjähriger Außenanwendungen nicht vergilben, keine Versprödungen oder Rißbildung der Oberfläche zeigen und auch keine Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften aufweisen. Hohe UV-Stabilität bedeutet demnach, dass die Folie das UV- Licht absorbiert und Licht erst im sichtbaren Bereich hindurchtreten läßt.

Thermoformbarkeit bedeutet, dass sich die Folie auf handelsüblichen Tiefziehmaschinen ohne unwirtschaftliches Vortrocknen zu komplexen und großflächigen Formkörpern tiefziehen bzw. thermoformen läßt.

Zu den guten optischen Eigenschaften zäh ! en beispielsweise eine homogene Einfärbung, ein hoher Oberflächenglanz (2 15) sowie ein im Vergleich zur nicht flammschutz-und UV- ausgerüsteten Folie unveränderter Gelbwert, d. h. eine unveränderte Farbe.

Zu den guten mechanischen Eigenschaften zählen unter anderem ein hoher E-Modul (EMD

2 3200 N/mm2 ; ETD 2 3500 N/mm2) sowie gute Reißfestigkeitswerte (in MD 2 100 N/mm2 ; in TD > 130 N/mm2).

Zu der guten Verstreckbarkeit zähit, dass sich die Folie bei ihrer Herstellung sowohl in Längs-als auch ich Querrichtung hervorragend und ohne Abrisse orientieren läßt.

Zu der wirtschaftlichen Herstellung zählt, dass die Rohstoffe bzw. die Rohstoffkomponenten, die zur Herstellung der farbigen schwer entflammbaren Folie benötigt werden, mit Industrietrocknern, die dem Standard der Technik genügen, getrocknet werden können. Wesentlich ist, dass die Rohstoffe nicht verkleben und nicht thermisch abgebaut werden. Zu diesen Industrietrocknern nach dem Stand der Technik zählen Vakuumtrockner, Wirbelschichttrockner, Fließbetttrockner, Festbetttrockner (Schachttrockner). Diese Trockner arbeiten bei Temperaturen zwischen 100 und 170 °C, wo die herkömmlich flammhemmend ausgerüsteten Rohstoffe verkleben und berg- mannish abgebaut werden müssen, so dass keine Folienherstellung möglich ist.

Bei dem am schonendsten trocknenden Vakuumtrockner durchläuft der Rohstoff einen Temperaturbereich von ca. 30 bis 130 °C bei einem Vakuum von 50 mbar. Danach ist ein sog. Nachtrocknen in einem Hopper bei Temperaturen im Bereich von 100 bis 130 °C und einer Verweilzeit von 3 bis 6 Stunden erforderlich. Selbst dabei verklebt der herkömmliche Rohstoff extrem.

Keine Versprödungen bei kurzer Temperaturbelastung bedeutet, dass die Folie bzw. der Formkörper nach 100 Stunden Tempervorgang bei 100 °C in einem Umluftofen keine Versprödung und keine schlechten mechanischen Eigenschaften aufweist.

Gelost wird diese Aufgabe durch eine eingefärbte, thermoformbare Folie mit einer Dicke im Bereich von 10 bis 500 pm, die als Hauptbestandteil einen kristallisierbaren

Thermoplasten enthält und deren Kennzeichenmerkmale darin zu sehen sind, dass die Folie mindestens einen in dem Thermoplasten löslichen Farbstoff und/oder ein anorganisches Farbmittel enthält, dass sie zusätzlich mindestens einen UV-Absorber enthält und dass sie zusätzlich dazu mindestens ein Flammschutzmittel enthalt.

Der UV-Absorber, das anorganische Farbmittel und/oder der in dem Thermoplasten losliche Farbstoff werden dem Thermoplasten vorzugsweise als Masterbatch während der Folienherstellung zudosiert. Das Flammschutzmittel wird dem Thermoplasten hingegen erfindungsgemäß als Masterbatch bei der Folienherstellung direkt zudosiert.

Die Folie gemäß der Erfindung enthält als Hauptbestandteil einen kristallisierbaren Thermoplasten. Geeignete kristallisierbare bzw. teilkristalline Thermoplasten sind beispielsweise Polyethylenterephthalat, Polybutylenterephthalat, Polyethylennaphthalat oder Mischungen von diesen, wobei Polyethylenterephthalat (PET) bevorzugt ist.

Erfindungsgemäß versteht man unter kristallisierbaren Thermoplasten kristallisierbare Homopolymere, kristallisierbare Copolymere, kristallisierbare Compounds (Mischungen), kristallisierbares Rezyklat und andere Variationen von kristallisierbaren Thermoplasten.

Die Folie gemäß der Erfindung kann sowohl einschichtig als auch mehrschichtig sein. Die Folie kann ebenfalls mit diversen Copolyestern oder Haftvermittlern beschichtet sein.

Die Folie gemäß der Erfindung enthält erfindungsgemäß einen UV-Absorber und ein Flammschutzmittel. Der UV-Absorber wird dem Thermoplasten zweckmäßigerweise über die sogenannte Masterbatch-Technologie direkt bei der Folienherstellung zudosiert, wobei die Menge an UV-Stabilisator vorzugsweise im Bereich zwischen 0,01 und 5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Schicht des kristallisierbaren Thermoplasten, liegt.

Die Folie gemäß der Erfindung enthält mindestens ein Flammschutzmittel, das dem

Thermoplasten über die sogenannte Masterbatch-Technologie direkt bei der Folienherstellung zudosiert wird, wobei die Menge an Flammschutzmittel im Bereich von 0,5 bis 30,0 Gew.-%, vorzugsweise von 1,0 bis 20,0 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Schicht des kristallisierbaren Thermoplasten, liegt. Bei der Herstellung des Masterbatchs wird im allgemeinen ein Verhältnis von Flammschutzmittel zu Thermoplast im Bereich von 60 zu 40 Gew.-% bis 10 zu 90 Gew.-% eingehalten.

Zu den typischen Flammschutzmitteln gehören Bromverbindungen, Chlorparaffine und andere Chlorverbindungen, Antimontrioxid, Aluminiumtrihydrate, wobei die Halogenverbindungen aufgrund der entstehenden halogenhaltigen Nebenprodukte nachteilig sind. Des weiteren ist die geringe Lichtbeständigkeit einer damit ausgerüsteten Folie neben der Entwicklung von Halogenwasserstoffen im Brandfall extrem nachteilig.

Geeignete Flammschutzmittel, die gemäß der Erfindung eingesetzt werden, sind beispielsweise organische Phosphorverbindungen wie Carboxyphosphinsäuren, deren Anhydride und Dimethyl-methylphosphonat. Erfindungswesentlich ist, dass die organische Phosphorverbindung im Thermoplast löslich ist, da andernfalls die geforderten optischen Eigenschaften nicht erfüllt werden.

Da die Flammschutzmittel im allgemeinen eine gewisse Hydrolyseempfindlichkeit aufweisen, kann der zusätzliche Einsatz eines Hydrolysestabilisators sinnvoll sein.

Als Hydrolysestabilisator werden im allgemeinen phenolische Stabilisatoren, Alkali- /Erdalkalistearate und/oder Alkali-/Erdalkalicarbonate in Mengen von 0,01 bis 1,0 Gew.-% eingesetzt. Phenolische Stabilisatoren werden in Mengen von 0,05 bis 0,6 Gew.-%, insbesondere von 0,15 bis 0,3 Gew.-%, und mit einer Molmasse von mehr als 500 g/mol bevorzugt. Die Verbindungen Pentaerythrityl-Tetrakis-3- (3, 5-di-Tertiärbutyl-4-Hydroxy- phenyl)-Propionat oder 1,3,5-Trimethyl-2,4,6-tris (3,5-di-Tertärbutyl-4-Hydroxybenzyl) benzol sind erfindungsgemäß besonders vorteilhaft als Hydrolysestabilisatoren.

Die erfindungsgemäße Folie kann in der Kernschicht und/oder in den Deckschichten ein anorganisches Farbpigment enthalten, wozu anorganische Schwarzpigmente sowie anorganische Buntpigmente zählen, oder sie kann auch organische Buntpigmente enthalten. Die Farbpigmente werden dem Thermoplasten bevorzugt über Masterbatch- Technologie zudosiert, sie können aber auch direkt beim Rohstoffhersteller in den Thermoplasten eingearbeitet werden. Die Menge an Pigment liegt zwischen 0,2 und 40 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,5 und 25 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Thermoplasten.

Geeignete Weißpigmente sind vorzugsweise Titandioxid, Bariumsulfat, Calciumcarbonat, Kaolin, Siliciumdioxid, wobei Titandioxid und Bariumsulfat bevorzugt sind.

Typische anorganische Schwarzpigmente sind Rußmodifikationen, die auch gecoatet sein können, Kohlenstoffpigmente, die sich von den Rußpigmenten durch einen höheren Aschegehalt unterscheiden, und oxidische Schwarzpigmente wie Eisenoxidschwarz und Kupfer-, Chrom-, Eisenoxid-Mischungen. (Mischphasenpigmente).

Geeignete anorganische Buntpigmente sind oxidische Buntpigmente, hydroxylhaltige Pigmente, sulfidische Pigmente und Chromate.

Beispiele für oxidische Buntpigmente sind Eisenoxidrot, Titanoxid-Nickeloxid-Antimonoxid- Mischphasenpigmente, Titandioxid-Chromoxid, Antimonoxid-Mischphasenpigmente, Mischungen der Oxide von Eisen, Zink und Titan, Chromoxid Eisenoxidbraun, Spinelle des Systems Kobalt-Aluminium-Titan-Nickel-Zinkoxid und Mischphasenpigmente auf Basis von anderen Metalloxiden.

Typische hydroxylhaltige Pigmente sind beispielsweise Oxid-Hydroxide des dreiwertigen Eisens, wie FeOOH.

Beispiele für sulfidische Pigmente sind Cadmium-Sulfid-Selenide, Cadmium-Zinksulfide, Natrium-Aluminium-Silikat mit polysulfidartig gebundenem Schwefel im Gitter.

Beispiele für Chromate sind Bleichromate, die in den Kristallformen monoklin, rhombisch und tetragonal vorliegen können.

Alle Buntpigmente können wie die Weiß-und Schwarzpigmente sowohl ungecoated als auch anorganisch und/oder organisch gecoatet vorliegen.

Die organischen Buntpigmente teilt man in der Regel in Azopigmente und sogenannte Nicht-Azopigmente auf.

Charakteristisch für die Azopigmente ist die Azo (-N=N-)-Gruppe. Azopigmente können Monoazopigmente, Diazopigmente, Diazokondensationspigmente, Salze von Azofarbsäuren und Mischungen aus den Azopigmenten sein.

Ferner kann die erfindungsgemäße Folie einen im Thermoplasten löslichen Farbstoff enthalten, wobei die Menge an löslichem Farbstoff vorzugsweise im Bereich von 0,01 bis 20,0 Gew.-%, insbesondere im Bereich von 0,05 bis 10,0 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des kristallisierbaren Thermoplasten, liegt.

Unter einem löslichen Farbstoff versteht man Substanzen, die im Polymeren molekular gelost sind (DIN 55949).

Die farbliche Veränderung der Folie beruht auf der wellenlängenabhängigen Absorption und/oder Streuung des Lichtes. Farbstoffe können Licht nur absorbieren, aber nicht streuen, da eine bestimmte Teilchengröße die physikalische Voraussetzung für eine Streuung ist.

Bei der Einfärbung mit Farbstoff handelt es sich um einen Lösungsprozess. Als Ergebnis dieses Lösungsprozesses ist der Farbstoff molekular beispielsweise in dem kristallisierbaren Thermoplasten gelost. Derartige Einfärbungen werden als transparent, durchscheinend, transluzent oder opal bezeichnet.

Von den verschiedenen Klassen der löslichen Farbstoffe werden besonders die fett-und aromatenlöslichen Farbstoffe bevorzugt. Dabei handelt es sich beispielsweise um Azo-und Anthrachinonfarbstoffe. Sie eignen sich insbesondere z. B. zur Einfärbung von PET, da aufgrund der hohen Glasübergangstemperaturen von PET die Migration des Farbstoffes eingeschränkt ist. (Literatur : J. Koerner : Lösliche Farbstoffe in der Kunststoffindustrie in "VDI-Gesellschaft Kunststofftechnik" ; Einfärben von Kunststoffen, VDI-Verlag, Düsseldorf 1975).

Geeignete lösliche Farbstoffe sind beispielsweise : C. I. Solventgelb 93 (ein Pyrazolonderivat), C. I. Solventgelb 16 (ein fettlöslicher Azofarbstoff), Fluorolgrüngold (ein fluoreszierender polycyclischer Farbstoff), C. l. Solventrot 1 (ein Azofarbstoff), Azofarbstoffe wie Thermoplastrot BS, Sudanrot BB, C. I. Solventrot 138 (ein Anthrachinonderivat), fluoreszierende Benzopyranfarbstoffe wie Fluorolrot GK und Fluorolorange GK, C. I. Solventblau 35 (ein Anthrachinonfarbstoff), C. I. Solventblau 15 : 1 (ein Phthalocyaninfarbstoff) und viele andere. Geeignet sind auch Mischungen von zwei oder mehreren dieser löslichen Farbstoffe.

Der lösliche Farbstoff und/oder das anorganische Farbmittel werden dem Thermoplasten bevorzugt über Masterbatch-Technologie zudosiert, können aber auch direkt beim Rohstoffhersteller in den Thermoplasten eingearbeitet werden. Die Menge an Farbadditiven liegt zwischen 0,01 und 40 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,05 und 25 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des kristallisierbaren Thermoplasten.

Licht, insbesondere der ultraviolette Anteil der Sonnenstrahlung, d. h. der Wellenlängen-

bereich von 280 bis 400 nm, leitet bei Thermoplasten Abbauvorgänge ein, als deren Folge sich nicht nur das visuelle Erscheinungsbild infolge von Farbänderung bzw. Vergilbung ändert, sondern durch die auch die mechanisch-physikalischen Eigenschaften negativ beeinflußt werden.

Die Inhibierung dieser photooxidativen Abbauvorgänge ist von erheblicher technischer und wirtschaftlicher Bedeutung, da andernfalls die Anwendungsmöglichkeiten von zahlreichen Thermoplasten drastisch eingeschränkt sind.

Polyethylenterephthalate beginnen beispielsweise schon unterhalb von 360nm UV-Licht zu absorbieren, ihre Absorption nimmt unterhalb von 320 nm beträchtlich zu und ist unterhalb von 300 nm sehr ausgeprägt. Die maximale Absorption liegt zwischen 280 und 300 nm.

In Gegenwart von Sauerstoff werden hauptsächlich Kettenspaltungen, jedoch keine Vernetzungen beobachtet. Kohlenmonoxid, Kohlendioxid und Carbonsäuren stellen die mengenmäßig überwiegenden Photooxidationsprodukte dar. Neben der direkten Photolyse der Estergruppen müssen noch Oxidationsreaktionen in Erwägung gezogen werden, die über Peroxidradikale ebenfalls die Bildung von Kohlendioxid zur Folge haben.

Die Photooxidation von Polyethylenterephthalaten kann auch über Wasserstoffabspaltung in alpha-Stellung der Estergruppen zu Hydroperoxiden und deren Zersetzungsprodukten sowie zu damit verbundenen Kettenspaltungen führen (H. Day, D. M. Wiles : J. Appl.

Polym. Sci 16,1972, Seite 203).

UV-Stabilisatoren bzw. UV-Absorber als Lichtschutzmittel sind chemische Verbindungen, die in die physikalischen und chemischen Prozesse des lichtinduzierten Abbaus eingreifen können. Ruß und andere Pigmente können teilweise einen Lichtschutz bewirken. Diese Substanzen sind jedoch für die erfindungsgemäße Folie ungeeignet, da sie zur Verfärbung

oder Farbänderung führen. Für Folien sind überwiegend organische und metallorganische Verbindungen geeignet, die dem zu stabilisierenden Thermoplasten keine oder nur eine extrem geringe Farbe oder Farbänderung verleihen, d. h. die in dem Thermoplasten löslich sind.

Im Sinne dervorliegenden Erfindung geeignete UV-Stabilisatoren als Lichtschutzmittel sind UV-Stabilisatoren, die mindestens 70 %, vorzugsweise 80 %, besonders bevorzugt 90%, des UV-Lichtes im Wellenlängenbereich von 180 nm bis 380 nm, vorzugsweise 280 bis 350 nm, absorbieren. Diese sind insbesondere dann geeignet, wenn sie im Temperaturbereich von 260 bis 300 °C thermisch stabil sind, d. h. sich nicht zersetzen und nicht zur Ausgasung führen. Geeignete UV-Stabilisatoren als Lichtschutzmittel sind beispielsweise 2-Hydroxybenzophenone, 2-Hydroxybenzotriazole, nickelorganische Verbindungen, Salicylsäureester, Zimtsäureester-Derivate, Resorcinmonobenzoate, Oxalsäureanilide, Hydroxybenzoesäureester, sterisch gehinderte Amine, Benzoxazinone, aromatische Diimide und Triazine, wobei die 2-Hydroxybenzotriazole, die Benzoxazinone und die Triazine bevorzugt sind.

Der oder die UV-Stabilisatoren sind vorzugsweise in der/den Deckschichten der Folie enthalten. Bei Bedarf kann ausnahmsweise auch die Kernschicht mit UV-Stabilisator ausgerüstet sein.

Es war völlig überraschend, dass der Einsatz der oben genannten UV-Stabilisatoren in Folien zu dem gewünschten Ergebnis führte. Der Fachmann hätte vermutlich zunächst versucht, eine gewisse UV-Stabilität über ein Antioxidanz zu erreichen. Er hätte jedoch bei Bewitterung schnell festgestellt, dass die Folie sofort gelb wird.

Vor dem Hintergrund, dass UV-Stabilisatoren das UV-Licht absorbieren und somit Schutz bieten, hätte der Fachmann wohl handelsübliche Stabilisatoren eingesetzt. Dabei hätte er festgestellt, dass

-der UV-Stabilisator eine mangelnde thermische Stabilität hat und sich bei Temperaturen zwischen 200 und 240 °C zersetzt und ausgast ; -er große Mengen (ca. 10 bis 15 Gew.-%) UV-Stabilisator einarbeiten muß, damit das UV-Licht wirklich wirksam absorbiert wird und damit die Folie nicht geschädigt wird.

Bei diesen hohen Konzentrationen hätte er festgestellt, dass die Folie schon nach der Herstellung Farbunterschiede zeigt. Desweiteren hätte er festgestellt, dass die mechanischen Eigenschaften negativ beeinflußt werden. Beim Verstrecken hätte er ungewöhnliche Probleme bekommen wie -Abrisse wegen mangelnder Festigkeit, d. h. E-Modul zu niedrig ; -Düsenablagerungen, was zu Profilschwankungen führt ; -Walzenablagerungen vom UV-Stabilisator, was zu Beeinträchtigungen der optischen Eigenschaften (Klebedefekte, inhomogene Oberfläche) führt ; -Ablagerungen in Streck-, Fixierrahmen, die auf die Folie tropfen.

Daher war es mehr als überraschend, dass erfindungsgemäß bereits mit geringen Mengen an UV-Stabilisator ein hervorragender UV-Schutz erzielt wurde. Sehr überraschend war, dass sich bei diesem hervorragenden UV-Schutz -die Farbe der Folie im Vergleich zu einer nicht stabilisierten Folie im Rahmen der Meßgenauigkeit nicht ändert ; -sich keine Ausgasungen, keine Düsenablagerungen und keine Rahmenaus- dampfungen einstellten, wodurch die Folie eine exzellente Optik aufweist und ein ausgezeichnetes Profil und eine ausgezeichnete Planlage hat ; -sich die UV-stabilisierte Folie durch eine hervorragende Streckbarkeit auszeichnet, so dass sie verfahrenssicher und stabil auf sogenannten thigh speed film lines « bis zu Geschwindigkeiten von 420 m/min produktionssicher hergestellt werden kann.

Es war mehr als überraschend, dass mittels Masterbatch-Technologie, einer geeigneten

Vortrocknung und/oderVorkristallisation und gegebenenfalls Einsatzvon geringen Mengen eines Hydrolysestabilisators eine schwerentflammbare und thermoformbare Folie mit dem geforderten Eigenschaftsprofil wirtschaftlich und ohne Verklebung im Trockner herstellbar ist und dass die Folie nach Temperaturbelastung nicht versprödet und beim Knicken nicht bricht.

Damit ist die erfindungsgemäße Folie auch wirtschaftlich rentabel.

Es war ebenfalls überraschend, dass sich die erfindungsgemäße Folie durch ein im Vergleich zum Standardthermoplasten höheren Diethylenglykolgehalt und/oder Polyethylenglykolgehalt und/oder IPA-Gehalt wirtschaftlich auf handelsüblichen Tiefziehanlagen thermoformen faßt und dabei eine hervorragende Detailwiedergabe liefert.

Des weiteren ist sehr überraschend, dass auch das bei der Herstellung der Folie oder der Formkörper anfallende Verschnittmaterial, das als Regenerat bezeichnet wird, wieder für den Herstellprozess einsetzbar ist, ohne dass die Farbe der damit hergestellten Folie negativ beeinflusst wird.

In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die erfindungsgemäße Folie als Hauptbestandteil ein kristallisierbares Polyethylenterephthalat, mit einem Diethylen- glykolgehalt von 2 1, 0 Gew. %, vorzugsweise 2 1,2 Gew. %, insbesondere > 1, 3 Gew. % und/oder einem Polyethylenglykolgehalt (PEG-Gehalt) von ! 1, 0 Gew. %, vorzugsweise > 1,2 Gew. %, insbesondere 2 1,3 Gew. % und/oder einem Isophthalsäuregehalt (IPA) im Bereich von 1,5 bis 10 Gew.-%, eine Menge im Bereich von 1 bis 20 Gew.-% an einer organischen, in PET löslichen Phosphorverbindung (Dimethyl-Methylphosphonat) als Flammschutzmittel, eine Menge im Bereich von 0,01 bis 5,0 Gew.-% an einem in PET löslichen UV-Absorber aus der Gruppe der 2-Hydroxybenzotriazole oder der Triazine und eine Menge im Bereich von 0,05 bis 25 Gew.-% an löslichem Farbstoff und/oder

anorganischem Farbmittel.

In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform enthält die erfindungsgemäße Folie 0,01 bis 5,0 Gew.-% 2- (4, 6-Diphenyl-1, 3,5-triazin-2-yl)-5- (hexyl) oxy-phenol der Formel oder 0,01 bis 5,0 Gew.-% 2,2-Methylen-bis (6- (2H-benzotriazol-2-yl)-4- (1,1,2,2- tetramethylpropyl)-phenol der Formel In einer bevorzugten Ausführungsform können auch Mischungen dieser beiden UV- Stabilisatoren oder Mischungen von mindestens einem dieser beiden UV-Stabilisatoren mit anderen UV-Stabilisatoren eingesetzt werden, wobei die Gesamtkonzentration an Lichtschutzmittel vorzugsweise zwischen 0,01 und 5,0 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht

an kristallisierbarem Polyethylenterephthalat, liegt.

Erfindungswesentlich für die Thermoformbarkeit ist, dass der kristallisierbare Thermoplast einen Diethylenglykolgehalt (DEG-Gehalt) von : 1, 0 Gew. %, vorzugsweise ! 1, 2 Gew. %, insbesondere : 1, 3 Gew. % und/oder einen Polyethylenglykolgehalt (PEG-Gehalt) von > 1,0 Gew. %, vorzugsweise : 1, 2 Gew. %, insbesondere 2 1,3 Gew. % und/oder einen Isophthalsäuregehalt (IPA) im Bereich von 1,5 Gew.-% bis 10 Gew.-% aufweist.

Die eingefärbte, UV-stabilisierte, thermoformbare, schwer entflammbare Folie hat folgendes Eigenschaftsprofil : Der Oberflächenglanz, gemessen nach DIN 67530 (Meßwinkel 20°), ist größer als 15, vorzugsweise größer als 20, die Lichttransmission L von gedeckt eingefärbten Folien, gemessen nach ASTM D 1003 beträgt weniger als 70 %, vorzugsweise weniger als 60 %, welches für die erzielte UV-Stabilitat in Kombination mit der schweren Entflammbarkeit überraschend gut ist. Die Lichttransmission von transparent eingefärbten Folien beträgt 2 50%, vorzugsweise 2 60%, insbesondere 2 70%, gemessen nach ASTM D 1003.

Die Standardviskositat SV. (DCE) des Polyethylenterephthalats, gemessen in Dichloressigsäure nach DIN 53728, liegt zwischen 600 und 1100, vorzugsweise zwischen 700 und 1000.

Die eingefärbte Polyethylenterephthalat-Folie, die mindestens einen in PET löslichen Farbstoff und/oder ein anorganisches Farbmittel, mindestens einen UV-Stabilisator und mindestens ein Flammschutzmittel enthält, kann sowohl einschichtig als auch mehrschichtig sein.

In der mehrschichtigen Ausführungsform ist die Folie aus mindestens einer Kernschicht

und mindestens einer Deckschicht aufgebaut, wobei insbesondere ein dreischichtiger A-B- A oder A-B-C Aufbau bevorzugt ist.

Für diese Ausführungsform ist es wesentlich, dass das PET der Kernschicht eine ähnliche Standardviskosität und einen ähnlichen DEG-Gehalt und/oder PEG-Gehalt und/oder IPA- Gehalt besitzt, wie das PET der Deckschicht (en), die an die Kernschicht angrenzt (angrenzen).

In einer besonderen Ausführungsform können die Deckschichten auch aus einem PET- Homopolymeren oder aus einem Polyethylenterephthalat-Polyethylennaphthalat- Copolymeren oder einem Compound bestehen.

In dieser Ausführungsform haben die Thermoplaste der Deckschichten ebenfalls eine ähnliche Standardviskosität und einen ähnlichen DEG-Gehalt und/oder PEG-Gehalt und/oder IPA-Gehalt wie das PET der Kernschicht.

In der mehrschichtigen Ausführungsform ist der UV-Absorber vorzugsweise in den Deckschichten enthalten. Bei Bedarf kann auch die Kernschicht mit UV-Absorber ausgerüstet sein.

In der mehrschichtigen Ausführungsform ist der Farbstoff und/oder das Farbmittel und das Flammschutzmittel vorzugsweise in der Kernschicht enthalten. Jedoch können bei Bedarf auch die Deckschichten mit Farbadditiven und/oder Flammschutzmittel ausgerüstet sein.

In einer anderen Ausführungsform können auch Farbstoff/Farbmittel, Flammschutzmittel und UV-Absorber in den Deckschichten enthalten sein. Bei Bedarf und hohen Brandschutz-Anforderungen kann in dieser letztgenannten anderen Ausführungsform die Kernschicht additiv eine sogenannte"Grundausrüstung"an Flammschutzmittel enthalten.

Anders als in der einschichtigen Ausführungsform beziehen sich bei den mehrschichtigen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Folie die Mengenangaben für die Farb- additive, das Flammschutzmittel und den UV-Stabilisator auf das Gewicht des Thermoplasten in der jeweils ausgerüsteten Schicht.

Ganz überraschend haben Bewitterungsversuche nach derTestspezifikation ISO 4892 mit dem Atlas C165 Weather Ometer gezeigt, dass es im Falle einer dreischichtigen Folie durchaus ausreichend ist, die 0,5 bis 2 um dicken Deckschichten mit UV-Stabilisator auszurüsten, um eine verbesserte UV-Stabilität der ganzen Folie zu erreichen.

Brandversuche nach DIN 4102 Teil 1 und Teil 2 sowie der UL-Test 94 haben ebenso überraschend gezeigt, dass die erfindungsgemäße Folie schon im Dickenbereich von 10 bis 500 um die entsprechenden Anforderungen erfüllen.

Dadurch werden die mit der bekannten Koextrusionstechnologie hergestellten schwerentflammbaren, UV-stabilisierten, thermoformbaren, mehrschichtigen Folien im Vergleich zu den komplett UV-stabilisierten und flammausgerüsteten Monofolien wirtschaftlich extrem interessant, da deutlich weniger Additive für eine vergleichbare Quali- tät, was die schwere Entflammbarkeit und UV-Stabilität betrifft, benötigt werden.

Die Folie kann auch mindestens einseitig mit einer kratzfesten Beschichtung, mit einem Copolyester oder mit einem Haftvermittler versehen sein.

Bewitterungstests haben ergeben, dass die erfindungsgemäßen schwerentflammbaren, UV-stabilisierten Folien selbst nach 5 bis 7 Jahren (aus den Bewitterungstests hochgerechnet) Außenanwendung im allgemeinen keine erhöhte Vergilbung, keine Versprödung, keinen Glanzverlust der Oberfläche, keine Rißbildung an der Oberfläche und keine Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften aufweisen.

Messungen ergaben, dass die erfindungsgemäße Folie bzw. der Formkörper bei Temperaturbelastungen von 100 °C über einen längeren Zeitraum nicht versprödet. Dieses Resultat ist auf die synergistische Wirkung von geeigneter Vorkristallisation, Vortrocknung, Masterbatch-Technologie und UV-Stabilisatorausrüstung zurückzuführen.

Die erfindungsgemäße Folie läßt sich ohne Vortrocknen thermoformen, so dass komplexe Formkörper daraus hergestellt werden können.

Der Thermoformprozeß umfaßt in der Regel die Schritte Vortrocknen, Aufheizen, Formen, Abkühlen, Entformen, Tempern. Beim Thermoformprozeß wurde festgestellt, dass sich die erfindungsgemäße Folie ohne vorheriges Vortrocknen überraschenderweise tiefziehen lässt. Dieser Vorteil im Vergleich zu tiefziehfähigen Polycarbonat-oder Polymethacrylat- Folien, bei denen Vortrocknungszeiten von 10 bis 15 Stunden, je nach Dicke bei Temperaturen von 100 bis 120 °C erforderlich sind, reduziert drastisch die Kosten des Umformprozesses.

Für das Thermoformen wurden folgende Verfahrensparameter gefunden : Verfahrensschritt Erfindungsgemäße Folie Vortrocknen nicht erforderlich Temperatur der Form [°C] 100 bis 160 Aufheizzeit zu 5 sec pro 10 um Foliendicke Folientemperatur beim Verformen [°C] 160 bis 220 Möglicher Verstreckfaktor 1,5 bis 2,0 Detailwiedergabe gut Schrumpf (Schwindung) [%] < 1,5

Des weiteren ist die erfindungsgemäße Folie bzw. der daraus hergestellte Formkörper ohne Umweltbelastung und ohne Verlust der mechanischen Eigenschaften problemlos rezyklierbar, wodurch sie sich beispielsweise für die Verwendung als Möbelfolie, für kurzlebige Werbeschilder, für den Messebau und andere Werbeartikel, wo Brandschutz, UV-Stabilität und Thermoformbarkeit gewünscht wird, eignet.

Die Herstellung der erfindungsgemäßen, eingefärbten, schwerentflammbaren, thermo- formbaren, UV-stabilen Folie kann beispielsweise nach dem Extrusionsverfahren in einer Extrusionsstraße erfolgen.

Erfindungsgemäß wird das Flammschutzmittel über die Masterbatch-Technologie zugegeben. Das Flammschutzmittel wird in einem Trägermaterial voll dispergiert. Als Trägermaterial kommen der Thermoplast selbst, wie z. B. das PET oder auch andere Polymere, die mit dem Thermoplasten verträg ! ich sind, in Frage.

Erfindungsgemäß kann der UV-Stabilisator und das Farbadditiv bereits beim Thermoplast- Rohstoffhersteller zudosiert werden oder bei der Folienherstellung in den Extruder dosiert werden.

Der DEG-Gehalt und/oder PEG-Gehalt und/oder IPA-Gehalt des Polyethylenterephthalates werden beim Rohstoffhersteller wahrend des Polykondensationsprozesses eingestellt.

Besonders bevorzugt ist die Zugabe des Farbadditivs und des UV-Stabilisators über die Masterbatch-Technologie. Der UV-Stabilisator bzw. das Farbadditiv wird in einem festen Trägermaterial voll dispergiert. Als Trägermaterialien kommen der Thermoplast selbst, wie z. B. das PET oder auch andere Polymere, die mit dem Thermoplasten ausreichend verträglich sind, in Frage.

Wichtig bei der Masterbatch-Technologie ist, dass die Korngröße und das Schüttgewicht

des Masterbatches ähnlich der Korngröße und dem Schüttgewicht des Thermoplasten ist, so dass eine homogene Verteilung und damit eine homogene UV-Stabilisierung erfolgen kann.

Die erfindungsgemäße Polyesterfolie kann nach bekannten Verfahren aus einen Polyesterrohstoff mit ggf. weiteren Rohstoffen, dem Flammschutzmittel, dem Farbadditiv, dem UV-Absorber, gegebenenfalls dem Hydrolysestabilisator und/oder weiteren üblichen Additiven in üblicher Menge von 1,0 bis max. 30 Gew.-% sowohl als Monofolie als auch als mehrschichtige, ggf. koextrudierte Folien mit gleichen oder unterschiedlich ausgebildeten Oberflächen hergestellt werden, wobei eine Oberfläche beispielsweise pigmentiert ist und die andere Oberfläche kein Pigment enthält. Ebenso können eine oder beide Oberflächen der Folie nach bekannten Verfahren mit einer üblichen funktionalen Beschichtung versehen werden.

Erfindungswesentlich ist, dass das Masterbatch, welches das Flammschutzmittel und gegebenenfalls den Hydrolysestabilisator enthält, vorkristallisiert bzw. vorgetrocknet wird.

Diese Vortrocknung beinhaltetein gradielles Erhitzen des Masterbatches unter reduziertem Druck im Bereich von 20 bis 80 mbar, vorzugsweise von 30 bis 60 mbar, insbesondere von 40 bis 50 mbar, und unter Rühren und gegebenenfalls ein Nachtrocknen bei konstanter, erhöhter Temperatur ebenfalls unter reduziertem Druck. Das Masterbatch wird vorzugs- weise bei Raumtemperatur aus einem Dosierbehälter in der gewünschten Abmischung zusammen mit den Polymeren der Kern-und/oder Deckschichten und ggf. anderen Rohstoffkomponenten chargenweise in einem Vakuumtrockner, der im Laufe derTrocken- bzw. Verweilzeit ein Temperaturspektrum von 10 bis 160 °C, vorzugsweise von 20 bis 150 °C, insbesondere von 30 bis 130 °C, durchläuft, gefüllt. Während der ca. 6-stündigen, vorzugsweise 5-stündigen, insbesondere 4-stündigen, Verweilzeit wird die Rohstoff- mischung mit 10 bis 70 Upm, vorzugsweise mit 15 bis 65 Upm, insbesondere mit 20 bis 60 Upm, gerührt. Das so vorkristallisierte bzw. vorgetrocknete Rohstoffgemisch wird in einem nachgeschalteten ebenfalls evakuierten Behälter bei 90 bis 180 °C, vorzugsweise

100 bis 170 °C, insbesondere 110 bis 160 °C, für 2 bis 8 Stunden, vorzugsweise 3 bis 7 Stunden, insbesondere 4 bis 6 Stunden, nachgetrocknet.

Bei dem bevorzugten Extrusionsverfahren zur Herstellung der Polyesterfolie wird das aufgeschmolzene Polyestermaterial durch eine Schlitzdüse extrudiert und als weitgehend amorphe Vorfolie auf einer Kühlwalze abgeschreckt. Diese Folie wird anschließend erneut erhitzt und in Längs-und Querrichtung bzw. in Quer-und Längsrichtung bzw. in Längs-, in Quer-und nochmals und Längsrichtung und/oder Querrichtung gestreckt. Die Strecktemperaturen liegen im allgemeinen bei TG + 10 Kbis TG + 60 K (TG = Glastemperatur), das Streckverhältnis der Längsstreckung liegt üblicherweise bei 2 bis 6, insbesondere bei 3 bis 4,5, das der Querstreckung liegt bei 2 bis 5, insbesondere bei 3 bis 4,5 und das der ggf. durchgeführten zweiten Längs-bzw. Querstreckung liegt bei 1,1 bis 5. Die erste Längsstreckung kann ggf. gleichzeitig mit der Querstreckung (Simultanstreckung) durchgeführt werden. Anschließend folgt die Thermofixierung der Folie bei Ofentemperaturen von 180 bis 260 °C, insbesondere bei 220 bis 250 °C. Anschließend wird die Folie abgekühlt und gewickelt.

Durch die überraschende Kombination ausgezeichneter Eigenschaften eignet sich die erfindungsgemäße Folie hervorragend für eine Vielzahl verschiedener Anwendungen, beispielsweise für Möbelfolien, für Innenraumverkleidungen, für Messebau und Messeartikel, als Displays, für Schilder, für Schutzverglasungen von Maschinen und Fahrzeugen, im Beleuchtungssektor, im Laden-und Regalbau, als Werbeartikel, Kaschiermedium, für Gewächshäuser, Überdachungen, Außenverkleidungen, Abdeckungen, Anwendungen im Bausektor und Lichtwerbeprofile, Schattenmatten, Elektroanwendungen.

Aufgrund der Thermoformbarkeit eignet sich die erfindungsgemäße Folie zum Thermoformen beliebiger Formkörper für Innen-und Außenanwendungen.

Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.

Die Messungen der einzelnen Eigenschaften erfolgt dabei gemäß der folgenden Normen bzw. Verfahren.

Meßmethoden DEG-Gehalt/PEG-Gehalt/IPA-Gehalt Der DEG-/PEG-/IPA-Gehaltwird gaschromatographisch nach Verseifung in methanolischer KOH und Neutralisation mit wässriger HCI bestimmt.

Oberflächenglanz Der Oberflächenglanz wird bei einem Meßwinkel von 20° nach DIN 67530 gemessen.

Lichttransmission Unter der Lichttransmission ist das Verhältnis des insgesamt durchgelassenen Lichtes zur einfallenden Lichtmenge zu verstehen.

Die Lichttransmission wird mit dem Messgerät"°HAZEGARD plus"nach ASTM D 1003 gemessen.

Trübung Trübung ist der prozentuale Anteil des durchgelassenen Lichtes, der vom eingestrahlten Lichtbündel im Mittel um mehr als 2,5° abweicht. Die Bildschärfe wird unter einem Winkel kleiner 2,5° ermittelt.

Die Trübung wird mit dem Messgerät"HAZEGARD plus"nach ASTM D 1003.

Oberflächendefekte Die Oberflächendefekte werden visuell bestimmt.

Mechanische Eigenschaften Der E-Modul und die Reißfestigkeit und die Reißdehnung werden in Längs-und Querrichtung nach ISO 527-1-2 gemessen.

SV (DCE), IV (DVE) Die Standardviskosität SV (DCE) wird angelehnt an DIN 53726 in Dichloressigsäure gemessen.

Die intrinsische Viskosität (IV) berechnet sich wie folgt aus der Standardviskosität IV (DCE) = 6,67 10-4 SV (DCE) + 0,118 Brandverhalten Das Brandverhalten wird nach DIN 4102 Teil 2, Baustoffklasse B2 und nach DIN 4102 Teil 1, Baustoffklasse B1 sowie nach dem UL-Test 94 ermittelt.

Bewitterung (beidseitig), UV-Stabilität Die UV-Stabilität wird nach der Testspezifikation ISO 4892 wie folgt geprüft : Testgerät Atlas Ci 65 Weather Ometer Testbedingungen ISO 4892, d. h. künstliche Bewitterung Bestrahlungszeit 1000 Stunden (pro Seite) Bestrahlung 0,5 W/m2, 340 nm Temperatur 63°C Relative Luftfeuchte 50 %

Xenonlampe innerer und äußerer Filter aus Borosilikat Bestrahlungszyklen 102 Minuten UV-Licht, dann 18 Minuten UV-Licht mit Wasserbesprühung der Proben dann wieder 102 Minuten UV-Licht usw.

Bei nachstehenden Beispielen und Vergleichsbeispielen handelt es sich jeweils um eingefärbte Folien unterschiedlicher Dicke, die auf der beschriebenen Extrusionsstraße hergestellt werden.

Alle Folien wurden nach der Testspezifikation ISO 4892 je 1000 Stunden mit dem Atlas Ci 65 Weather Ometer der Fa. Atlas bewittert und anschließend bezüglich der mechanischen Eigenschaften, dem Gelbwert (YID), der Oberflächendefekte, der Lichttransmission und des Glanzes geprüft.

An allen Folien wurden Brandtests nach DIN 4102, Teil 2 und Teil 1 und nach UL-Test 94 durchgeführt.

Beispiel 1 Es wurde eine 50 um dicke gedeckt eingefärbte Monofolie hergestellt, die als Hauptbestandteil Polythylenterephthalat (Typ K135, KoSa, Deutschland) mit einem DEG- Gehalt von 1,3 Gew.-% (Klarrohstoff) enthielt und die zusätzlich eine Menge von 0,5 Gew.- % UV-Stabilisator (Tinuvin 1577, Ciba Geigy, Schweiz), eine Menge von 1,5 Gew.-% Flammschutzmittel (tAmgard P1045, Albright&Wilson), eine Menge von 0,15 Gew-% Hydrolysestabilisator (tIrgafos TNPP, Molekulargewicht 689 g/mol, Ciba Geigy, Schweiz) sowie eine Menge von 6,4 Gew.-% Pigmentblau 28 (CoAI204 Spinell, Kobaltblau, Degussa, Deutschland) enthielt.

Der UV-Stabilisator, das Flammschutzmittel und der Hydrolysestabilisator wurden dem PET in Form von Masterbatchen zudosiert. Der Farbstoff wurde direkt beim Rohstoff-

hersteller zugegeben.

Masterbatch (1) enthielt 20 Gew.-% UV-Stabilisator sowie 80 Gew.-% Klarrohstoff.

Masterbatch (2) enthielt 25 Gew.-% Flammschutzmittel, 2,5% Hydrolysestabilisator sowie 72,5% Klarrohstoff.

Vor der Extrusion wurden 2,5 Gew.-% des Masterbatch (1), 6 Gew.-% des Masterbatch (2) und 91,5 Gew.-% Klarrohstoff, in den 7 Gew.-% blauer Farbstoff eingearbeitet worden waren, bei einer Temperatur von 150 °C getrocknet und anschließend im Extruder aufgeschmolzen.

Beispiel 2 Es wurde eine 50 um dicke transparent eingefärbte Monofolie hergestellt, die als Hauptbestandteil Polythylenterephthalat (Typ K135, KoSa, Deutschland) mit einem DEG- Gehalt von 1,3 Gew.-% enthielt und die zusätzlich eine Menge von 0,5 Gew.-% UV- Stabilisator (Tinuvin 1577, Ciba Geigy, Schweiz), eine Menge von 1,5 Gew.-% Flammschutzmittel (Amgard P1045, Albright&Wilson), eine Menge von 0,15 Gew.-% Hydrolysestabilisator (Irgafos TNPP, Molekulargewicht 689 g/mol, Ciba Geigy, Schweiz) sowie eine Menge von 1,5 Gew.-% Solventblau 35 (fettlöslicher Anthrachinon-Farbstoff, 'DSudanblau 2, BASF, Deutschland) enthielt.

Der UV-Stabilisator, das Flammschutzmittel und der Hydrolysestabilisator sowie das Farbmittel wurden dem PET in Form von Masterbatchen zudosiert.

Masterbatch (1) enthielt 20 Gew.-% UV-Stabilisator sowie 80 Gew.-% Klarrohstoff.

Masterbatch (2) enthielt 25 Gew.-% Flammschutzmittel, 2,5 Gew.-% Hydrolysestabilisator sowie 72,5 Gew.-% Klarrohstoff.

Masterbatch (3) enthielt 20 Gew.-% blaues Farbmittel sowie 80 Gew.-% Klarrohstoff.

Vor der Extrusion wurden 2,5 Gew.-% von Masterbatch (1), 6 Gew.-% von Masterbatch (2), 7,5 Gew.-% von Masterbatch (3) und 84 Gew.-% Klarrohstoff bei einer Temperatur von 150 °C getrocknet und anschließend im Extruder aufgeschmolzen.

Beispiel 3 Es wurde eine 75 um dicke, koextrudierte, gedeckt eingefarbte ABA-Folie hergestellt, wobei A die Deckschichten und B die Kernschicht symbolisiert. Die Rezeptur der 71 um dicken Kernschicht entsprach der Rezeptur der Folie aus Beispiel 1. Die 2 um dicken Deckschichten enthielten 93 Gew.-% Klarrohstoff sowie 7 Gew.-% eines Masterbatches, das neben Klarrohstoff 10.000 ppm Siliciumdioxid (°Sylobloc, Grace, Deutschland) enthielt. Diese Folie zeichnete sich durch einen besonders hohen Oberflächenglanz aus.

Beispiel 4 Es wurde eine 75 um dicke, koextrudierte, transparent eingefärbte ABA-Folie hergestellt, wobei A die Deckschichten und B die Kernschicht symbolisiert. Die Rezeptur der 71 um dicken Kernschicht entsprach der Rezeptur der Folie aus Beispiel 2. Die 2 um dicken Deckschichten enthielten 93 Gew.-% Klarrohstoff sowie 7 Gew.-% eines Masterbatches, das neben Klarrohstoff 10.000 ppm Siliciumdioxid (Sylobloc, Grace, Deutschland) enthielt.

Diese Folie zeichnete sich auch durch einen besonders hohen Oberflächenglanz aus.

Vergleichsbeispiel 1 Es wurde eine 50 um dicke gedeckt eingefärbte Monofolie hergestellt. Die Rezeptur entsprach der Rezeptur der Folie aus Beispiel 1, jedoch ohne Zusatz von Masterbatch (1), also ohne UV-Stabilisator.

Vergleichsbeispiel 2 Es wurde eine 50 um dicke gedeckt eingefärbte Monofolie hergestellt. Die Rezeptur entsprach der Rezeptur der Folie aus Beispiel 1, jedoch ohne Zusatz von Masterbatch (2),

also ohne Flammschutzmittel und ohne Hydrolysestabilisator.

Vergleichsbeispiel 3 Es wurde eine 50 um dicke gedeckt eingefärbte Monofolie hergestellt. Die Rezeptur entsprach der Rezeptur der Folie aus Beispiel 1, jedoch ohne Zusatz von Masterbatch (1) und ohne Zusatz von Masterbatch (2), also ohne UV-Stabilisator, ohne Flammschutzmittel und ohne Hydrolysestabilisator.

Vergleichsbeispiel 4 Es wurde eine 50 um dicke gedeckt eingefärbte Monofolie hergestellt. Die Rezeptur entsprach der Rezeptur der Folie aus Beispiel 1, jedoch wurde anstelle des Klarrohstoffs K135 der Typ RT49 (KoSa, Deutschland) mit einem DEG-Gehalt von 0,6 Gew.-% verwendet.

Die nach den vorstehend beschriebenen Beispielen und Vergleichsbeispielen hergestellten blauen PET-Folien haben folgendes Eigenschaftsprofil :

Eigenschaften Bsp. Bsp. Bsp. Bsp. Vgl.-Vgl.-Vgl.-Vgl.- 1 2 3 4 Bsp. Bsp. Bsp. Bsp. 1 2 3 4 Dicke [pm] 50 50 75 75 50 50 50 50 Oberflächenglanz 1. Seite 55 130 170 165 55 53 50 55 (Meßwinkel 20°) 2. Seite 53 135 170 170 52 53 55 55 Lichttransmission/Transparenz 28 84 24 81 29 27 28 28 ro/i E-Modul längs [N/mm2] 4400 4500 4350 4350 4400 4350 4400 4450 E-Modul quer [N/mm2] 5500 5600 5800 5750 5600 5550 5600 5450 Reißfestigkeit längs [N/mm2] 210 215 210 215 215 205 210 220 Reißfestigkeit quer [N/mm2] 260 255 265 260 260 255 250 260 Reißdehnung längs [%] 135 135 140 125 125 125 140 135 Reißdehnung quer [%] 75 80 65 65 75 70 75 75 Einfärbung 1 2 1 2 1 1 1 1=homogen gedeckt blau eingefärbt 2=homogen transparent blau eingefärbt Thermoformbarkeit Die Folien aus den Beispielen 1 bis 4 sowie aus den Vergleichsbeispielen 1 bis 3 ließen sich auf handelsüblichen Tiefziehmaschinen z. B. von Fa. Illig ohne Vortrocknung zu Formkörpern thermoformen. Die Folie aus Vergleichsbeispiel 4 war nur unzureichend thermoformbar.

Ergebnisse des Bewitterungstests Nach 1000 Stunden Bewitterung mit dem Atlas Cl 65 Weather Ometer unterschieden sich die Folien der Beispiele 1 bis 4 sowie der Vergleichsbeispiele 2 und 4 optisch nicht von unbewitterten Folien. Die mechanischen Eigenschaften waren im Vergleich zu

unbewitterten Folien unverändert. Nach 1000 Stunden Bewitterung mit dem Atlas Cl 65 Weather Ometer wiesen die Folien aus den Vergleichsbeispielen 1 und 3 an den bewitterten Oberflächen Risse und Versprödungserscheinungen auf. Ein präzises Eigenschaftsprofil konnte daher nicht mehr gemessen werden. Außerdem zeigten die Folien eine visuell sichtbare Farbänderung in Richtung gelb (Gelbstichigkeit).

Ergebnisse der Brandprüfung Die Folien aus den Beispielen 1 bis 4 sowie der Vergleichbeispiele 1 und 4 erfüllten nach DIN4102 die Baustoffklassen B2 und B1.

Die Folien aus den Vergleichsbeispielen 2 und 3 erfüllten aber nach DIN4102 die Baustoffklassen B2 und B1 nicht.