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Title:
EDGE PROFILE FOR A SHEET-LIKE MATERIAL, AND SHEET-LIKE MATERIAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/067683
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to an edge profile (1) for a sheet-like material (2) comprising a layered structure (3) with a main body (4) made of plastic which has a first base colour tone, with a decorative base material (5) which has a second base colour tone, and with a decorative print (6), wherein a final decoration (7) which has a third base colour tone is formed at least from decorative base material (5) and decorative print (6) together, wherein the decorative base material (5) is a layer arranged between main body (4) and decorative print (6). For easier production, the invention proposes that the decorative base layer (5) is a layer of plastic co-extruded with the main body (4). The invention also relates to a sheet-like material with a corresponding edge profile (1).

Inventors:
STREICHARDT THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/068357
Publication Date:
April 27, 2017
Filing Date:
August 02, 2016
Export Citation:
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Assignee:
FRITZ EGGER GMBH & CO OG (AT)
International Classes:
B32B7/12; B29C48/07; B29C48/16; B29C48/21; B32B21/02; B32B21/08; B32B27/28; B32B27/30; B32B27/32; B32B27/36
Foreign References:
DE102008010738A12009-06-25
US20080118713A12008-05-22
DE19701594A11998-07-23
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
COHAUSZ & FLORACK (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

Kantenprofil (1) für einen plattenförmigen Werkstoff (2] umfassend einen Schichtaufbau (3)

mit einem Grundkörper (4) aus Kunststoff, der einen ersten Grundfarbton aufweist,

mit einem Dekorgrund (5), der einen zweiten Grundfarbton aufweist, und mit einem Dekordruck (6), wobei ein Enddekor (7), das einen dritten

Grundfarbton aufweist, zumindest gemeinsam aus Dekorgrund (5) und Dekordruck (6) gebildet wird,

wobei der Dekorgrund (5) eine zwischen Grundkörper (4) und Dekordruck (6) angeordnete Schicht ist,

dadurch gekennzeichnet, dass der Dekorgrund (5) eine mit dem Grundkörper (4) koextrudierte Schicht aus Kunststoff ist.

Kantenprofil (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mit dem Grundkörper (4) koextrudierte Dekorgrund (5) eine Schichtdicke in einem Bereich von 3 bis 500 μπι, bevorzugt in einem Bereich von 5 bis 100 μπι, besonders bevorzugt in einem Bereich von 5 bis 30 μιη, aufweist.

Kantenprofil (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Farbabstand zwischen dem ersten Grundfarbton und dem zweiten Grundfarbton und/oder der Farbabstand zwischen dem zweiten Grundfarbton und dem dritten Grundfarbton in einem Bereich von 2 bis 8 ΔΕ, bevorzugt in einem Bereich von 2 bis 5 ΔΕ, besonders bevorzugt in einem Bereich von 2,5 bis 4 ΔΕ, liegt.

4. Kantenprofil [1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet dass der Dekorgrund [5) eine größere Helligkeit als der Grundkörper (4) und/oder das Enddekor (7) hat.

Kantenprofil (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet dass der Farbabstand zwischen dem ersten Grundfarbton und dem dritten Grundfarbton kleiner als 2,5 ΔΕ, bevorzugt kleiner als 2 ΔΕ, besonders bevorzugt kleiner als 1,5 ΔΕ, ist.

Kantenprofil (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet dass zwischen dem Dekordruck (6) und dem mit dem

Grundkörper (4) koextrudierten Dekorgrund (5) ein Druckgrund (8) angeordnet ist

Kantenprofil (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der

Druckgrund (8) die einzige Schicht zwischen Dekorgrund (5) und Dekordruck (6) ist.

Kantenprofil (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Dekorgrund (5) und Druckgrund (8 mindestens eine Primerschicht (9) angeordnet ist.

Kantenprofil (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass auf der vom Grundkörper (4) abgewandten Seite d Dekordrucks (6] als weitere Schicht ein Schutzlack (10) angeordnet ist.

Kantenprofil (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckgrund (8) und/oder die Primerschicht (9) und/oder der

Schutzlack (10) farblos und/oder transparent ist.

11. Kantenprofil (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Dekordruck (6) eine durch ein Tiefdruckverfahren und/oder Digitaldruckverfahren erzeugte Schicht ist. 12. Kantenprofil (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass der Kunststoff, aus dem der Grundkörper (4) und/oder der Dekorgrund (5) gebildet ist, ABS, PP, PVC, PMMA oder PET ist.

13. Plattenförmiger Werkstoff (2)

- mit einer Oberseite (2a),

mit einer Unterseite (2b) und

mit mindestens einer Schmalseite (2c),

dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Schmalseite (2c) mit einem Kantenprofil (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche bekantet ist.

14. Plattenförmiger Werkstoff (2) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Kantenprofil (1) eine Schnittkante (la) aufweist, deren Oberfläche quer zur Verlaufsrichtung aller Schichten (4,5,6,8,9,10) des Schichtaufbaus (3) des Kantenprofils (1) verläuft, wobei die Oberfläche des Grundkörpers (4) einen Abschnitt der Oberfläche der Schnittkante (la) bildet.

15. Plattenförmiger Werkstoff (2) nach Anspruch 13 oder 14, dadurch

gekennzeichnet, dass die Oberseite (2a) und/oder Unterseite (2b) des plattenförmigen Werkstoffs (2) mit einer ein Dekor aufweisenden Beschichtung (11) beschichtet ist, die einen vierten Grundfarbton aufweist, wobei der

Farbabstand zwischen dem ersten Grundfarbton und dem vierten Grundfarbton und/oder zwischen dem dritten Grundfarbton und dem vierten Grundfarbton kleiner als 2,5 ΔΕ, bevorzugt kleiner als 2 ΔΕ, besonders bevorzugt kleiner als 1,5 ΔΕ, ist.

Description:
Kantenprofil für einen plattenförmigen Werkstoff und plattenförmiger

Werkstoff

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kantenprofil für einen plattenförmigen

Werkstoff umfassend einen Schichtaufbau mit einem Grundkörper aus Kunststoff, der einen ersten Grundfarbton aufweist, mit einem Dekorgrund, der einen zweiten Grundfarbton aufweist, und mit einem Dekordruck, wobei ein Enddekor, das einen dritten Grundfarbton aufweist, zumindest gemeinsam aus Dekorgrund und

Dekordruck gebildet wird, wobei der Dekorgrund eine zwischen Grundkörper und Dekordruck angeordnete Schicht ist. Ferner betrifft die Erfindung einen

plattenförmigen Werkstoff mit einer Oberseite, einer Unterseite und mindestens einer Schmalseite.

Plattenförmige Werkstoffe sind insbesondere Holzwerkstoffplatten, beispielsweise Spanplatten, Faserplatten oder OSB-Platten (oriented Strand board), Compaktplatten (Hochdruck-Schichtpressstoffplatten gemäß Europäischer Norm EN 438 Teil 1 bis 7) oder Kunststoffplatten, beispielsweise Platten aus thermoplatischen oder

duroplatischen Kunststoffen. Solche Platten werden an ihren Schmalflächen

(Seitenkanten) oftmals mit Kunststoffkantenprofilen versehen. Die Kantenprofile werden dabei auf die Schmalseiten der Platte aufgeklebt oder damit, z.B. mittels Laser oder Hotair-Technologie, verschweißt (sogenanntes Bekanten). Die Kantenprofile dienen zum einen als optisch ansprechender Abschluss solcher Platten, zum anderen auch als Schutz der Schmalseiten gegenüber Stößen oder gegenüber dem Eindringen von Feuchtigkeit. Kantenprofile der eingangs genannten Art werden gemäß Stand der Technik dadurch hergestellt, dass zunächst ein Grundkörper (Substrat) aus Kunststoff durch Extrusion hergestellt wird und dieser Grundkörper anschließend mit mehreren separaten Schichten, darunter mindestens zwei zusammen ein Enddekor bildem versehen wird. Oftmals ist es erwünscht, dass das Enddekor dem Dekor der Platte auf dessen Oberseite und/oder Unterseite, welches auch von einer separaten

Beschichtung der Platte gebildet sein kann, möglichst nahe kommt.

Der Grundkörper kann dabei bereits in einer Breite, die üblicherweise 1 bis 4 mm breiter als die Schmalseite der Platte ist, extrudiert werden. Es ist auch bekannt, einen um ein Mehrfaches breiteren Strang zu extrudieren und diesen anschließend in mehrere Grundkörper der Länge nach aufzuteilen [Kalanderverfahren).

Der auf den Grundkörper aufgebrachte Schichtaufbau weist beispielsweise einen Dekorgrund und einen darüber angeordneten Dekordruck auf. Zwischen dem

Dekorgrund und dem Dekordruck kann noch ein Druckgrund, eine sogenannte Farbempfangsschicht, angeordnet sein. Zwischen dem Dekorgrund und dem

Grundkörper ist ein Primer vorgesehen. Als Abschlussschicht ist auf dem Dekordruck schließlich noch ein Schutzlack vorgesehen.

Bei dem vorgenannten Schichtaufbau ist ein wesentliches Kriterium, dass der

Dekorgrund üblicherweise heller ist (eine größere Helligkeit hat] als das Enddekor, welches sich durch die Überlagerung von Dekorgrund und Dekordruck ergibt.

Da Kantenprofile typischerweise mit etwas Überstand an den Schmalseiten der Platte angebracht und der Überstand dann oben und/oder unten durch Kontur-Fräsen und/oder Schneiden entfernt wird, um das Kantenprofil an die tatsächliche Breite der Schmalseite anzupassen, entsteht zwangsläufig eine Schnittkante an der Ober- und/oder Unterseite des Kantenprofils, an der der Grundfarbton des Grundkörpers sichtbar ist. Damit bei der fertig bekanteten Platte später kein Farbunterschied zwischen dem Grundkörper des Kantenprofils und dem Enddekor, das üblicherweise dem Dekor der Platte entspricht, erkennbar ist, ist es bekannt, den Grundfarbton des extrudierten Grundkörpers an den Grundfarbton des Enddekors anzupassen. Problematisch bei dem Stand der Technik ist, dass der mehrschichtige Aufbau mit Primer, Dekorgrund, Druckgrund (Farbempfangsschicht), Dekordruck und Schutzlack relativ komplex aufgebaut ist. Dabei müssen Primer und Druckgrund auf den

Dekordruck und das gewünschte Enddekor abgestimmt werden. Ferner werden die mechanischen Eigenschaften (wie beispielsweise die Oberflächenhärte, Reißdehnung bzw. Reißfestigkeit etc. der Kunststoffkantenprofile durch den mehrschichtigen Aufbau verändert. Diese Veränderung wirkt sich in der Regel negativ bei der

Verarbeitung des Kantenprofils aus. Davon ausgehend ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Kantenprofil und einen bekanteten plattenförmigen Werkstoff anzugeben, das bzw. der einfacher herzustellen ist.

Die zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe wird gemäß einer ersten Lehre der vorliegenden Erfindung bei einem Kantenprofil für einen plattenförmigen Werkstoff, insbesondere für eine Holzwerkstoff-, Compakt- oder Kunststoffplatte, umfassend einen Schichtaufbau

mit einem Grundkörper aus Kunststoff, der (zumindest abschnittsweise) einen ersten Grundfarbton aufweist,

- mit einem Dekorgrund, der (zumindest abschnittsweise) einen zweiten

Grundfarbton aufweist, und

mit einem Dekordruck, wobei ein Enddekor, das einen dritten Grundfarbton aufweist, zumindest gemeinsam aus Dekorgrund und Dekordruck, ggf. zusätzlich auch aus dem Grundkörper und/oder weiteren Schichten zwischen Dekorgrund und Dekordruck, gebildet wird,

wobei der Dekorgrund eine zwischen Grundkörper und Dekordruck angeordnete

Schicht ist,

dadurch gelöst, dass der Dekorgrund eine mit dem Grundkörper koextrudierte Schicht aus Kunststoff ist. „Zumindest abschnittsweise" meint, dass zumindest ein Abschnitt der jeweiligen Schicht (Grundkörper, Dekorgrund, Dekordruck etc.) einen Grundfarbton aufweist, wobei die Abschnitte mit dem jeweiligen Grundfarbton der einzelnen Schichten einander quer zur Verlaufsrichtung der Schichten überdecken. Vorzugsweise weist aber nicht nur ein Abschnitt, sondern die jeweilige gesamte Schicht einen

einheitlichen Grundfarbton auf.

Mit„Grundfarbton" ist der pro Flächeneinheit am häufigsten vorkommende Farbton einer Fläche gemeint. Der„Farbton" bezeichnet eine der Grundeigenschaften, die eine Farbe definiert. Weitere Grundeigenschaften sind„Helligkeit" und„Farbsättigung". Der Farbton bezeichnet eine bestimmte Schattierung einer Farbe. Eine Farbe kann mehrere Schattierungen bzw. Farbtöne aufweisen. Beispielsweise gibt es

verschiedene Schattierungen bzw. Farbtöne der Farbe Blau oder der Farbe Rot. Ist eine Fläche überwiegend mit ein und derselben Rotschattierung versehen und weist ein schwarzes Muster auf, wobei die Farbe Schwarz einen geringeren Teil der Fläche als der rote Farbton bedeckt (einnimmt), ist der rote Farbton der Grundfarbton der Fläche.

Das Enddekor entsteht durch Überlagerung einzelner sich zumindest abschnittsweise überdeckender Schichten, zumindest durch Überlagerung von Dekorgrund und Dekordruck. Gegebenenfalls entsteht das Enddekor auch durch Überlagerung von Grundkörper, Dekorgrund und Dekordruck, wenn nämlich der Dekorgrund nicht vollständig deckend ist und der Grundkörper bzw. dessen Grundfarbton durchscheint. Bevorzugt ist der Dekorgrund aber vollständig deckend, so dass der Grundkörper bzw. dessen Grundfarbton nicht durchscheint. Auch eventuell zwischen Dekorgrund und Dekordruck vorhandene Schichten können Bestandteil des Enddekors sein, d.h. das Enddekor entsteht dann durch Überlagerung von Grundkörper, Dekorgrund, Dekordruck und der/den zwischen Dekorgrund und Dekordruck vorhandene(n) Schicht(en). Der (dritte) Grundfarbton des Enddekors entsteht entsprechend durch Überlagerung der Grundfarbtöne der jeweiligen sich zumindest abschnittsweise überdeckenden Schichten, zumindest durch Überlagerung der Grundfarbtöne von Dekorgrund und Dekordruck, ggf. auch durch Überlagerung der Grundfarbtöne von Grundkörper, Dekorgrund und Dekordruck (wenn der Dekorgrund nicht vollständig deckend ist und der Grundfarbton des Grundkörpers durchscheint) oder auch durch Überlagerung der Grundfarbtöne von Grundkörper, Dekorgrund, Dekordruck und der/den zwischen Dekorgrund und Dekordruck vorhandene(n) Schicht(en).

„Koextrudiert" meint, dass diese Schicht (der Dekorgrund) zusammen mit dem

Grundkörper einen einstückigen Strang bildet. Der den Dekorgrund und den

Grundkörper umfassende Strang ist bei einem Extrusionsverfahren bereits einstückig aus der Extruskionsdüse ausgetreten. Dabei sind in Fließrichtung vor der

Extrusionsdüse die beiden Schichten (Dekorgrund und Grundkörper) als Schmelze insbesondere unmittelbar zusammengeführt worden, das heißt in dem späteren einstückigen Strang sind die beiden Schichten unmittelbar benachbart zueinander angeordnet.

Indem Grundkörper und Dekorgrund einen einstückigen, durch Extrusion

hergestellten Strang bilden, muss zwischen Grundkörper und Dekorgrund kein Primer mehr als separate Schicht angeordnet werden. Der Aufbau des Kantenprofils ist somit sehr viel einfacher, da im einfachsten Fall der Schichtaufbau nur noch den

extrudierten Strang und unmittelbar darauf den Dekordruck als weitere Schicht aufweist. Es entfällt damit auch die Notwendigkeit, abhängig vom Dekordruck einen möglichst optimalen Primer auszuwählen. Weiter ist vorteilhaft, dass mechanische Kennwerte des Grundkörpers wesentlich geringer verändert werden (bei

herkömmlichen Beschichtungen kann es zu einer Versprödung oder veränderten Oberflächenhärte etc. kommen). Außerdem wird als weiterer Vorteil das Recycling von Produktionsabfällen optimiert, da die koextrudierte Schicht ein Thermoplast bleibt (im Gegensatz zu herkömmlichen Schichten, die durch chemische

Vernetzungsreaktionen duroplastische Eigenschaften erhalten). Noch ein Vorteil ist, dass durch die Koextrusion mit anderen oder modifizierten Kunststoffen die

Möglichkeit besteht, das Benetzungsverhalten und/oder die Haftung der

nachfolgenden Schichten zu optimieren (bei einer herkömmlichen Monoextrusion sind solche Kunststoffe oder Modifizierungen aus wirtschaftlichen Gründen in der Regel nicht nutzbar].

Wie im Weiteren noch erläutert wird, ist außerdem auch bei dem erfindungsgemäßen Kantenprofil gewährleistet, dass zwischen der den Grundkörper bildenden Schicht und der den Dekordruck bildenden Schicht eine Schicht angeordnet ist, die eine höhere Helligkeit als das Enddekor aufweist. Diese Schicht mit der höheren Helligkeit ist besagte koextrudierte Schicht, die den Dekorgrund bildet. Insbesondere kann dabei der Grundkörper und der Dekorgrund einen unterschiedlichen Grundfarbton aufweisen und der Grundfarbton des Grundkörpers insbesondere an den

Grundfarbton des Enddekors angepasst sein. Somit ist es wie beim Stand der Technik auch mit dem erfindungsgemäßen Kantenprofil möglich, einzelne Grundprofile (Profil aus Grundkörper und Dekorgrund) einzeln oder als später zu zerteilender Strang zu extrudieren und das endgültige Profil nach dem Anbringen an die Schmalseite des plattenförmigen Werkstoffs durch ober- und/oder unterseitiges Kürzen an die tatsächliche Breite der Schmalseite anzupassen, wobei dann auch insbesondere keine nennenswerten Unterschiede des Grundfarbtons des an der Schnittkante sichtbaren Grundkörpers und des Grundfarbtons des Enddekors und/oder Dekors des

plattenförmigen Werkstoffs bestehen.

Im Folgenden werden nun verschiedene Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Kantenprofils beschrieben, die auch Gegenstand der Unteransprüche sind.

Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kantenprofils weist der mit dem Grundkörper koextrudierte Dekorgrund eine Schichtdicke, insbesondere

durchschnittliche Schichtdicke, in einem Bereich von 3 bis 500 μπι, bevorzugt in einem Bereich von 5 bis 100 μπι, besonders bevorzugt in einem Bereich von 5 bis 30 μιτι, auf. Indem der Dekorgrund koextrudiert wird, kann dieser auf einfache Weise in relativ geringen Dicken und außerdem über seine Länge auch besonders gleichmäßig (mit besonders gleichmäßiger Dicke) hergestellt werden. Durch die Koextrusion besteht auch nicht die Gefahr, dass sich der Dekorgrund vom Grundkörper lösen kann, was im Stand der Technik durchaus bei einem ungeeigneten Primer zwischen Dekorgrund und Grundkörper im Laufe der Zeit geschehen kann. Außerdem bleiben auch die mechanischen Eigenschaften des Grundkörpers erhalten, da dieser nicht unmittelbar mit einem Primer beschichtet wird.

Gemäß noch einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kantenprofils ist vorgesehen, dass der Farbabstand zwischen dem ersten Grundfarbton und dem zweiten Grundfarbton und/oder der Farbabstand zwischen dem zweiten

Grundfarbton und dem dritten Grundfarbton in einem Bereich von 2 bis 8 ΔΕ (Delta E), bevorzugt in einem Bereich von 2 bis 5 ΔΕ, besonders bevorzugt in einem Bereich von 2,5 bis 4 ΔΕ, liegt. Wie bereits zuvor angedeutet, können sich der zweite

Grundfarbton (Grundfarbton des Dekorgrunds) und der erste Grundfarbton

(Grundfarbton des Grundkörpers) und/oder der zweite Grundfarbton und der dritte Grundfarbton (Grundfarbton des Enddekors) voneinander unterscheiden. Der Unterschied wird definiert durch den sogenannten Farbabstand, auch Farbdifferenz genannt. Dabei handelt es sich um den euklidischen Abstand zwischen den

Farbwerten (Farborten im L*a*b*-Farbraum bzw. CIELAB-Farbraum). Gemäß dem L*a*b*-Farbsystem (CIELAB-Farbsystem), das in der Europäischen Norm EN ISO 11664-4 definiert ist, hat jeder Farbton jeder Farbe in dem L*a*b*-Farbraum einen durch drei kartesische Koordinaten (L*, a* b*) genau definierten Farbort, wobei sich auf der a*-Achse Grün und Rot gegenüberliegen, auf der b*-Achse Blau und Gelb gegenüberliegen und die L*-Achse die Helligkeit (Luminanz) definiert.

Wie zuvor erläutert, weist die jeweilige Schicht (Grundkörper, Dekorgrund,

Dekordruck etc.) zumindest in einem Flächenabschnitt, vorzugsweise sogar über die gesamte Fläche, einen Grundfarbton auf. Diese einen Grundfarbton aufweisenden Flächen bzw. Flächenabschnitte überlagern sich senkrecht zur Verlaufsrichtung der Schichten, wobei durch die Überlagerung der Flächen bzw. Flächenabschnitte von beispielsweise Dekorgrund und Dekordruck der dritte Grundfarbton entsteht. Da innerhalb eines den jeweiligen Grundfarbton beinhaltenden Flächenabschnitts der Grundfarbton toleranzbedingt etwas schwanken kann, ist mit dem zuvor definierten Farbabstand immer der Durchschnittswert bezogen auf den gesamten den jeweiligen Grundfarbton beinhaltenden Flächenabschnitt der beiden miteinander verglichenen Flächenabschnitte der Schichten gemeint. Entsprechendes gilt auch in dem Fall, dass die ganze Fläche zumindest einer der Schichten einen einheitlichen Grundfarbton hat, der toleranzbedingt innerhalb der ganzen Fläche etwas schwanken kann. Mit dem zuvor definierten Farbabstand ist in diesem Fall immer der Durchschnittswert bezogen auf die gesamte Fläche, die den jeweiligen Grundfarbton beinhaltet, der beiden miteinander verglichenen Flächen oder Flächenabschnitte gemeint. Innerhalb einer Fläche oder eines Flächenabschnitts der jeweiligen Schicht, beispielsweise innerhalb eines Flächenabschnitts des Grundkörpers oder innerhalb eines

Flächenabschnitts des Dekorgrunds oder innerhalb eines Flächenabschnitts des Enddekors, ist der toleranzbedingte Farbabstand insbesondere kleiner als 2,5 ΔΕ, bevorzugt kleiner als 2 ΔΕ, besonders bevorzugt kleiner als 1,5 ΔΕ. Bei einem solch kleinen Farbabstand ist ein Farbunterschied mit dem bloßen Auge kaum oder überhaupt nicht wahrnehmbar (sogenannter„unmerklicher

Farbunterschied"). Wie gesagt handelt es sich dabei aber nur um toleranzbedingte Farbunterschiede, die in der Regel kaum vermeidbar sind; idealerweise ist die jeweilige Fläche bzw. der jeweilige Flächenabschnitt aber einfarbig. Dies gilt insbesondere für den Dekorgrund, der bevorzugt einfarbig ist, toleranzbedingt aber einen wie zuvor definierten Farbunterschied innerhalb der Fläche aufweisen kann.

Gemäß wieder einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kantenprofils hat, wie zuvor angedeutet wurde, der Dekorgrund bzw. die Farbe des Dekorgrunds eine größere Helligkeit als der Grundkörper bzw. die Farbe des Grundkörpers.

Zusätzlich oder alternativ ist vorgesehen, dass der Dekorgrund bzw. die Farbe des Dekorgrunds eine größere Helligkeit als das Enddekor bzw. die Farbe des Enddekors hat. Die größere Helligkeit der den Dekorgrund bildenden Schicht hat den Vorteil, dass durch Aufbringen des Dekordrucks das Enddekor optimal an eine Vielzahl von Farben bzw. Farbtönen des Dekors des plattenförmigen Werkstoffs angepasst werden kann. Dies gilt insbesondere für den Fall, dass die den Dekordruck bildende Schicht mittels Digitaldruck oder Tiefdruck aufgebracht wird.

Gemäß noch einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kantenprofils ist

vorgesehen, dass der Farbabstand zwischen dem ersten Grundfarbton und dem dritten Grundfarbton kleiner als 2,5 ΔΕ, bevorzugt kleiner als 2 ΔΕ, besonders bevorzugt kleiner als 1,5 ΔΕ, ist. Durch einen relativ geringen Farbabstand ist gewährleistet, dass zwischen dem Grundfarbton des Grundkörpers und dem

Grundfarbton des Enddekors, das durch Überlagerung von Dekorgrund und

Dekorgrund gebildet wird, keine nennenswerten Farbabweichungen mit bloßem Auge wahrnehmbar sind. Da der mit dem Grundkörper koextrudierte Dekorgrund wie zuvor beschrieben relativ dünn sein kann, fällt ein Farbunterschied (Farbabstand) und ein Helligkeitsunterschied zwischen dem Dekorgrund und den benachbarten Schichten kaum auf und das Kantenprofil vermittelt dem Betrachter auch dann, wenn es eine Schnittkante aufweist, zusammen mit dem Dekor des plattenförmigen

Werkstoffs einen homogenen Farbeindruck.

Gemäß wieder einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kantenprofils ist zwischen dem Dekordruck und dem mit dem Grundkörper koextrudierten

Dekorgrund ein Druckgrund (als separat aufgetragene Schicht] angeordnet. Mit einem Druckgrund ist eine sogenannte Farbempfangsschicht gemeint, an der die

Farbpartikel der den Dekordruck bildenden Schicht anhaften bzw. mit der sie sich verbinden können. Ein solcher Druckgrund ist insbesondere dann sinnvoll, wenn der Dekordruck mittels eines Digitaldruckverfahrens aufgetragen wird.

Insbesondere ist der Druckgrund die einzige Schicht zwischen dem Dekorgrund und dem Dekordruck. Grundsätzlich ist es aber auch denkbar, zwischen Dekorgrund und Druckgrund mindestens eine Primerschicht anzuordnen. Letzteres ist insbesondere dann sinnvoll, wenn es sich bei dem extrudierten Strang, also der Einheit aus

Grundkörper und Dekorgrund, um PP (Polypropylen] handelt. Gemäß noch einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kantenprofils ist auf der vom Grundkörper abgewandten Seite des Dekordrucks als weitere Schicht ein Schutzlack angeordnet. Gemäß wiederum einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen

Kantenprofils ist vorgesehen, dass der Druckgrund und/oder die Primerschicht und/oder der Schutzlack farblos (das heißt unbunt bzw. nicht eingefärbt) und/oder transparent ist. Gemäß noch einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kantenprofils ist der Dekordruck eine durch ein Tiefdruckverfahren und/oder Digitaldruckverfahren erzeugte Schicht.

Schließlich ist gemäß noch einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kantenprofils der Kunststoff, aus dem der Grundkörper und/oder der Dekorgrund gebildet ist, ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol), PP (Polypropylen), PVC (Polyvinylchlorid), PMMA (Polymethylmethacrylat) oder PET (Polyethylenterephthalat). Dabei bestehen bevorzugt der Grundkörper und der Dekorgrund aus demselben Kunststoff.

Grundsätzlich ist es aber auch denkbar, für den Dekorgrund andere Kunststoffe oder modifizierte Kunststoffe der gleichen Basis wie der Grundkörper zu verwenden.

Durch die Verwendung eines anderen oder modifizierten Kunststoffs besteht zusätzlich die Möglichkeit, die Haftung der nachfolgenden Schichten zu optimieren. Insbesondere durch die Einbringung polarer Moleküle wie z.B. mit

Maleinsäureanhydrid modifizierte Polymere ist eine solche Verbesserung erreichbar und wirtschaftlich darstellbar.

Die zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe wird gemäß einer zweiten Lehre der vorliegenden Erfindung ferner bei einem plattenförmigen Werkstoff, insbesondere einer Holzwerkstoff-, Compakt- oder Kunststoffplatte,

- mit einer Oberseite,

mit einer Unterseite und mit mindestens einer Schmalseite,

dadurch gelöst, dass die mindestens eine Schmalseite mit einem wie zuvor definierten Kantenprofil bekantet (verleimt) ist. Eine Holzwerkstoffplatte ist insbesondere eine Spanplatte, Faserplatte, OSB-Platte oder Leichtbauplatte (Platte mit Decklagen aus einem Holzwerkstoff und einer leichten Mittellage). Eine Compaktplatte ist eine Platte aus einer Mehrzahl von mit Phenolharz getränkten Lagen von Kernpapieren, die auf zumindest einer Seite ein mit Melaminharz imprägniertes Dekorpapier aufweist, wobei die so geschichteten Lagen unter erhöhtem Druck und bei erhöhter Temperatur zu einer kompakten Platte verpresst sind. Die grundlegenden Eigenschaften, Prüfvorschriften und

Anforderungen an diese so genannten dekorativen Hochdruck- Schichtpressstoffplatten (HPL) sind in den Europäischen Normen EN 438 Teil 1 bis 7 definiert. Eine Kunststoffplatte ist insbesondere ein plattenförmiger Körper aus einem thermoplatischen oder duroplastischen Kunststoff.

Zum Anbringen des Kantenprofils an die jeweilige Schmalseite des plattenförmigen Werkstoffs ist der Grundkörper unterseitig, das heißt an der vom Dekorgrund abgewandten Seite, mit einer Schmelzschicht versehen, insbesondere einer

Schmelzschicht auf Basis eines thermoplastischen Kunststoffs. Die Schmelzschicht ist beispielsweise in Form einer koextrudierten oder post-koextrudierten Schicht oder als separate Lage auf dem Grundkörper appliziert worden. Vor oder während des Bekantens bzw. des damit verbundenen Anpressens des Kantenprofils an die

Schmalseite wird die Schmelzschicht bevorzugt aktiviert. Bevorzugt ist die

Schmelzschicht mittels energiereicher Strahlung wie IR- (Infrarot-), insbesondere NIR- (near infrared - kurzwelliger IR-), Laser- und/oder Plasmastrahlung, oder mittels Heißluft aktivierbar.

Gemäß einer Ausgestaltung des plattenförmigen Werkstoffs weist das Kantenprofil mindestens eine Schnittkante auf, deren Oberfläche quer zur Verlaufsrichtung aller Schichten des Schichtaufbaus des Kantenprofils verläuft, wobei die Oberfläche des Grundkörpers einen Abschnitt der Oberfläche der Schnittkante bildet. Eine solche Schnittkante entsteht insbesondere dadurch, dass ein einen Überstand bildender Abschnitt des Kantenprofils, insbesondere nachdem dieses mit der Schmalseite des plattenförmigen Werkstoffs verbunden ist, abgetrennt wird. Ein solcher Abschnitt kann zur Oberseite und/oder Unterseite des plattenförmigen Werkstoffs hin vorstehen, wenn ein Kantenprofil mit der Schmalseite verleimt wird, das eine größere Breite als die Schmalseite hat. Eine Schnittkante kann aber auch dadurch entstehen, dass der Grundkörper zusammen mit dem Dekorgrund als ein Strang extrudiert wird, der ein Mehrfaches der Breite der Schmalseite des plattenförmigen Werkstoffs hat, so dass dieser Strang, vor oder nach dem Aufbringen der weiteren Schichten, der Länge nach zerteilt wird.

Gemäß noch einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen plattenförmigen Werkstoffs ist vorgesehen, dass die Oberseite und/oder Unterseite des plattenförmigen

Werkstoffs mit einer ein Dekor aufweisenden Beschichtung beschichtet ist, die

[zumindest abschnittsweise, insbesondere zumindest in einem an die Schmalseite mit dem Kantenprofil angrenzenden Abschnitt) einen vierten Grundfarbton aufweist, wobei der Farbabstand zwischen dem ersten Grundfarbton und dem vierten

Grundfarbton und/oder zwischen dem dritten Grundfarbton und dem vierten

Grundfarbton kleiner als 2,5 ΔΕ, bevorzugt kleiner als 2 ΔΕ, besonders bevorzugt kleiner als 1,5 ΔΕ, ist. Auf diese Weise sind für den Betrachter mit dem bloßen Auge keine Farbunterschiede bzw. Farbtonunterschiede zwischen den einzelnen

Oberflächen bzw. Grundfarbtönen wahrnehmbar. Es entsteht bei gleichzeitiger Betrachtung von plattenförmigem Werkstoff und Kantenprofil ein homogener Farbeindruck.

Es gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, das erfindungsgemäße Kantenprofil und den erfindungsgemäßen plattenförmigen Werkstoff auszugestalten und

weiterzubilden. Diesbezüglich sei einerseits verwiesen auf die den Patentansprüchen 1 und 13 nachgeordneten Patentansprüche, andererseits auf die Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt: eine schematische Schnittansicht eines plattenförmigen Werkstoffs gemäß der vorliegenden Erfindung, das Detail II aus Fig. 1 in vergrößerter Darstellung mit einem ersten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kantenprofils, das Detail II aus Fig. 1 in vergrößerter Darstellung mit einem zweiten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kantenprofils, das Detail II aus Fig. 1 in vergrößerter Darstellung mit einem dritten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kantenprofils und das Detail II aus Fig. 1 in vergrößerter Darstellung mit einem vierten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kantenprofils.

In Fig. 1 ist als plattenförmiger Werkstoff beispielhaft eine Holzwerkstoffplatte 2 mit einem seitlich angebrachten Kantenprofil 1 dargestellt. Die Holzwerkstoffplatte 2 weist eine Oberseite 2a, eine Unterseite 2b und vier Schmalseiten 2c, von denen nur eine dargestellt ist, auf. Das Kantenprofil 1 ist mit der dargestellten Schmalseite 2c verleimt bzw. bekantet.

Das Kantenprofil 1 weist, wie die Figuren 2a) bis d) zeigen, einen Schichtaufbau 3 auf, der erfindungsgemäß immer einen Grundkörper 4 aus Kunststoff, einen Dekorgrund 5 ebenfalls aus Kunststoff und einen Dekordruck 6 als Schichten aufweist. Zusätzlich ist in den Ausführungsbeispielen auf dem Dekordruck 6 auch immer als weitere Schicht ein Schutzlack 10 aufgebracht.

Der Grundkörper 4 weist einen ersten Grundfarbton auf und ist mit dem Dekorgrund 5, der einen helleren zweiten Grundfarbton aufweist, durch Koextrusion hergestellt. Der Grundkörper 4 dient zum Verkleben mit der Schmalseite 2c der Holzwerkstoffplatte. Der Dekorgrund 5 dient zum direkten oder indirekten

Aufbringen eines Dekordrucks 6, wobei Dekorgrund 5 und Dekordruck 6 (bei

Betrachtung senkrecht zum Verlauf der Schichten) zusammen ein Enddekor 7 bilden, das einen dritten Grundfarbton aufweist. Der dritte Grundfarbton hat eine geringere Helligkeit als der zweite Grundfarbton.

Der Farbabstand zwischen erstem Grundfarbton und drittem Grundfarbton soll möglichst gering sein und liegt insbesondere unter 2,5 ΔΕ, hier beispielsweise bei 1 ΔΕ. Dagegen ist der Farbabstand zwischen dem ersten Grundfarbton und dem zweiten Grundfarbton genau wie der Farbabstand zwischen dem zweiten Grundfarbton und dem dritten Grundfarbton deutlich höher und liegt insbesondere in einem Bereich von 2 bis 8 ΔΕ hier beispielsweise bei 5 ΔΕ.

Die mit dem Grundkörper 4 koextrudierte Schicht, das heißt der Dekorgrund 5, weist hier insbesondere eine maximale Schichtdicke in einem Bereich von 3 bis 500 μπι auf hier beispielsweise von 15 μιτι.

Des Weiteren ist bei allen Ausführungsbeispielen zumindest die Oberseite 2a der Holzwerkstoffplatte 2 mit einer ein Dekor aufweisenden Beschichtung 11 beschichtet, beispielsweise mit einer Dekorfolie 11, die einen vierten Grundfarbton aufweist. Der Farbabstand zwischen diesem vierten Grundfarbton und dem ersten Grundfarbton und/oder dritten Grundfarbton ist relativ klein und liegt insbesondere auch unter 2,5 ΔΕ, beispielsweise bei 1 ΔΕ. Der Farbabstand zwischen dem vierten Grundfarbton und dem zweiten Grundfarbton ist dagegen relativ groß und liegt in einem Bereich von 2 bis 8 ΔΕ beispielsweise bei 5 ΔΕ. Der Vorteil der so gewählten Farbabstände ist, dass eine am Kantenprofil 1 vorgesehene Schnittkante la, deren Oberfläche quer zur Verlaufsrichtung aller Schichten des Schichtaufbaus 3 verläuft, keine mit dem bloßen Auge wahrnehmbaren Farbunterschiede zwischen Kantenprofil 1 und Beschichtung 11 der Holzwerkstoffplatte 2 bewirkt. Im Folgenden wird nun der Aufbau der Kantenprofile 1 gemäß den Ausführungsbeispielen in den Figuren 2a) bis 2d) näher beschrieben.

Das mehrschichtige Kantenprofil 1 in Fig. 2a) weist einen extrudierten Grundkörper 4 und einen damit koextrudierten Dekorgrund 5 auf, wobei Grundkörper 4 und

Dekorgrund 5 unmittelbar benachbart zueinander angeordnet sind und hier aus ABS bestehen. Unmittelbar auf den Dekorgrund 5 ist hier mittels eines

Tiefdruckverfahrens ein Dekordruck 6 aufgebracht, der nach außen hin von einem Schutzlack 10 abgeschlossen ist. Weitere Schichten sind nicht vorgesehen.

Bei dem Ausführungsbeispiel in Fig. 2b) liegt derselbe Aufbau des Kantenprofils 1 wie bei Fig. 2a) zugrunde, wobei hier als Unterschied jedoch zwischen dem Dekorgrund 5 und dem Dekordruck 6 als weitere Schicht ein Druckgrund (Farbempfangsschicht) 8 angeordnet ist. In diesem Ausführungsbeispiel ist als weiterer Unterschied die von dem Dekordruck 6 gebildete Schicht durch ein Digitaldruckverfahren hergestellt. Bei dem Kunststoff von Grundkörper 4 und Dekorgrund 5 kann es sich hier alternativ zu ABS auch um PP handeln. Weitere Schichten sind nicht vorgesehen.

Bei dem Ausführungsbeispiel in Fig. 2c) ist ebenfalls ein Grundkörper 4 mit einem Dekorgrund 5 koextrudiert. In diesem Fall handelt es sich bei dem Material von

Grundkörper 4 und Dekorgrund 5 um PP. Der Dekordruck 6 ist hier nicht direkt auf den Dekorgrund 5 aufgebracht, sondern zwischen Dekorgrund 5 und Dekordruck 6 ist noch eine zusätzliche Primerschicht 9 vorgesehen. Der Dekordruck 6 ist mittels eines Tiefdruckverfahrens unmittelbar auf die Primerschicht 9 aufgebracht.

Bei dem Ausführungsbeispiel in Fig. 2d) liegt derselbe Aufbau wie in Fig. 2c) zugrunde. Hier ist als Unterschied jedoch zusätzlich zwischen der Primerschicht 9 und dem Dekordruck 6 noch ein Druckgrund (Farbempfangsschicht) 8 angeordnet. Im Unterschied zu Fig. 2c) ist bei dem Ausführungsbeispiel in Fig. 2d) der Dekordruck 6 außerdem mittels eines Digitaldruckverfahrens aufgebracht. Außer einem Schutzlack 10 sind weitere Schichten nicht vorgesehen.