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Title:
ELECTRIC ARC FURNACE AND METHOD FOR OPERATING AN ELECTRIC ARC FURNACE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/115573
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an electric arc furnace (10) comprising a furnace vessel (17), three electrodes (14, 15, 16) disposed in the furnace vessel (17), a transformer (11) connected to the three electrodes (14, 15, 16), and a power connection for connecting to a power grid (40) for providing power to the electrodes (14, 15, 16), wherein the electric arc furnace (10) has a converter (12) and a control system (13), the control system (13) being designed to control at least one parameter of the electric arc (20), which is produced by at least one of the three electrodes (14, 15, 16), by means of the converter (12). The invention also relates to a method for operating an electric arc furnace (10).

Inventors:
ENGELS RALF (DE)
STÜRMER UWE (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/084465
Publication Date:
June 17, 2021
Filing Date:
December 10, 2019
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
H05B7/144
Domestic Patent References:
WO2018233833A12018-12-27
WO2019207609A12019-10-31
WO2018050332A12018-03-22
Foreign References:
JPH0878156A1996-03-22
DE3733077A11989-04-13
DE29713666U11997-09-25
EP2821743A12015-01-07
CN109672172A2019-04-23
EP2549833A12013-01-23
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Claims:
Patentansprüche

1. Lichtbogenofen (10) mit einem Ofengefäß (17), drei

Elektroden (14, 15, 16), die in dem Ofengefäß (17) angeord net sind, einem Transformator (11), der mit den drei Elekt roden (14, 15, 16) verbunden ist, und einem Stromanschluss zum Anschließen an ein Stromnetz (40) zur Bereitstellung von Strom an den Elektroden (14, 15, 16), dadurch gekennzeichnet, dass der Lichtbogenofen (10) einen Umrichter (12) und ein Regel system (13) aufweist, wobei das Regelsystem (13) dazu ein gerichtet ist, zumindest einen Parameter von zumindest von einer der drei Elektroden (14, 15, 16) erzeugten Lichtbögen

(20) mittels des Umrichters (12) zu regeln.

2. Lichtbogenofen (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Regelsystem (13) dazu eingerichtet ist, den zumindest einen Parameter der von der zumindest einen der drei Elekt roden (14, 15, 16) erzeugten Lichtbögen (20) unabhängig von den anderen Elektroden (14, 15, 16) zu regeln.

3. Lichtbogenofen (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Regelsystem (13) dazu eingerichtet ist, den zumindest einen Parameter der von der zumindest einen der drei Elekt roden (14, 15, 16) erzeugten Lichtbögen (20) mittels des Umrichters (12) entsprechend eines Zustandes und/oder einer Position von Einsatzmaterial (21, 27) in dem Ofengefäß (17) zu regeln.

4. Lichtbogenofen (10) nach einem der voranstehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Umrichter (12) als ein Matrixumrichter ausgebildet ist. 5. Lichtbogenofen (10) nach einem der voranstehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lichtbogenofen (10) als ein Drehstrom-Lichtbogenofen (10) ausgebildet ist.

6. Lichtbogenofen (10) nach einem der voranstehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Regelsystem (13) dazu eingerichtet ist, als den zumin dest einen Parameter die Spannung und/oder die Stromstärke der von der zumindest einen der drei Elektroden (14, 15,

16) erzeugten Lichtbögen (20) gegenüber den anderen der drei Elektroden (14, 15, 16) mittels des Umrichters (12) zu senken oder zu erhöhen.

7. Lichtbogenofen (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Regelsystem (13) dazu eingerichtet ist, als den zumin dest einen Parameter die Spannung und/oder die Stromstärke der von der zumindest einen der drei Elektroden (14, 15,

16) erzeugten Lichtbögen (20) abhängig von einem Ergebnis einer Oberwellenanalyse der Elektroden (14, 15, 16) und/oder einem Ergebnis einer Temperaturanalyse einer Aus kleidung (19) des Ofengefäßes (17) zu senken oder zu erhö hen.

8. Lichtbogenofen (10) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Regelsystem (13) dazu eingerichtet ist, als den zumin dest einen Parameter die Spannung und/oder Stromstärke der von der zumindest einen der drei Elektroden (14, 15, 16) erzeugten Lichtbögen (20) mittels des Umrichters (12) zu senken, wenn mittels des Umrichters (12) eine erhöhte Stromstärke an der zumindest einen der drei Elektroden (14, 15, 16) registriert wird. 9. Lichtbogenofen (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Regelsystem (13) dazu eingerichtet ist, ein Anheben der zumindest einen der drei Elektroden (14, 15, 16), an der die erhöhte Stromstärke registriert wurde, zu initiieren.

10. Lichtbogenofen (10) nach einem der voranstehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Regelsystem (13) dazu eingerichtet ist, als den zumin dest einen Parameter die Frequenz der von der zumindest einen oder allen der drei Elektroden (14, 15, 16) erzeugten

Lichtbögen (20) mittels des Umrichters (12) zu erhöhen.

11. Lichtbogenofen (10) nach einem der voranstehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die drei Elektroden (14, 15, 16) kreisförmig angeordnet sind und das Regelsystem (13) dazu eingerichtet ist, als Parameter die Spannungen und/oder Stromstärken der von den drei Elektroden (14, 15, 16) erzeugten Lichtbögen (20) je weils für jede der Elektroden (14, 15, 16) abwechselnd ent lang ihrer kreisförmigen Anordnung mittels des Umrichters (12) zu erhöhen und zu senken, um eine Schmelze (22) in dem Ofengefäß (17) zu rühren.

12. Verfahren zum Betreiben eines Lichtbogenofens (10) mit einem Ofengefäß (17), drei Elektroden (14, 15, 16), die in dem Ofengefäß (17) angeordnet sind, einem Transformator (11), der mit den drei Elektroden (14, 15, 16) verbunden ist, und einem Stromanschluss zum Anschließen an ein Strom netz (40) zur Bereitstellung elektrischer Leistung an den Elektroden (14, 15, 16), wobei der Lichtbogenofen (10) fer ner einen Umrichter (12) aufweist und das Verfahren den Schritt aufweist: Regeln zumindest eines Parameters der von zumindest einer der drei Elektroden (14, 15, 16) erzeugten Lichtbögen (20) mittels des Umrichters (12).

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass als der zumindest eine Parameter die Spannung und/oder die Stromstärke der von der zumindest einen der drei Elektroden (14, 15, 16) erzeugten Lichtbögen (20) mittels des Umrich ters (12) gegenüber den anderen der drei Elektroden (14,

15, 16) gesenkt oder erhöht wird.

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass als der zumindest eine Parameter die Spannung an und/oder die Stromstärke der von der zumindest einen der drei Elekt roden (14, 15, 16) erzeugten Lichtbögen (20) mittels des Umrichters (12) gesenkt wird, wenn mittels des Umrichters (12) eine erhöhte Stromstärke an der zumindest einen der drei Elektroden (14, 15, 16) registriert wird.

15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine der drei Elektroden (14, 15, 16), an der die erhöhte Stromstärke registriert wurde, angehoben wird.

Description:
Beschreibung

Lichtbogenofen und Verfahren zum Betreiben eines Lichtbogenofens

Die Erfindung betrifft einen Lichtbogenofen und ein Verfahren zum Betreiben eines Lichtbogenofens.

WO 2018/050332 Al beschreibt einen Lichtbogenofen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1. Die Elektroden des Lichtbogen ofens können nach Bedarf in Richtung zu einem Boden eines Ofengefäßes des Lichtbogenofens mechanisch nach unten und oben verfahren werden, um den Lichtbogen zwischen den Elekt roden und dem darin eingebrachten Einsatzmaterial, insbeson dere Stahlschrott, zu zünden und sodann über den Abstand zwi schen Elektrode und Einsatzmaterial in dem Ofengefäß des Lichtbogenofens die Lichtbogenspannung, den Strom und damit die eingekoppelte Leistung einzustellen.

Gegenüber den bekannten Lichtbogenofen ist es wünschenswert, die Netzqualitätsmerkmale des den Lichtbogenofen mit Strom versorgenden Stromnetzes zu verbessern. Ferner ist es wün schenswert, den Lichtbogenofen effizienter zu betreiben, als dies durch die Steuerung mithilfe der bekannten mechanischen Verfahrbarkeit der Elektroden möglich ist.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, zumindest teilweise die Nachteile aus dem Stand der Technik bekannter Lichtbogenöfen zu vermindern, insbesondere einen die Netzqualitätsmerkmale des den Lichtbogenofen mit Strom versorgenden Stromnetzes zu verbessern und einen effizienten Betrieb des Lichtbogenofens zu ermöglichen.

Die voranstehende Aufgabe wird durch die Gegenstände der Pa tentansprüche, insbesondere durch einen Lichtbogenofen nach Anspruch 1 und ein Verfahren nach Anspruch 12 gelöst. Weitere Vorteile und Details der Erfindung ergeben sich aus den Un teransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem er findungsgemäßen Lichtbogenofen offenbart sind, selbstver ständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Ver fahren, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Er findungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird be ziehungsweise werden kann.

Die gestellte Aufgabe wird gemäß einem ersten Aspekt gelöst durch einen Lichtbogenofen mit einem Ofengefäß, drei Elektro den, die in dem Ofengefäß angeordnet sind, einem Transforma tor, der mit den drei Elektroden verbunden ist, und einem Stromanschluss zum Anschließen an ein Stromnetz zur Bereit stellung von Strom an den Elektroden, wobei der Lichtbogen ofen einen Umrichter und ein Regelsystem aufweist, wobei das Regelsystem dazu eingerichtet ist, zumindest einen Parameter der von zumindest einer der drei Elektroden erzeugten Licht bögen mittels des Umrichters zu regeln.

Erfindungsgemäß wird somit ein Lichtbogenofen bereitgestellt, dessen von den Elektroden erzeugte Lichtbögen mittels des Re gelsystems und Umrichters geregelt werden. Dies ermöglicht es, die Netzqualitätsmerkmale des den Lichtbogenofen mit Strom versorgenden Stromnetzes zu verbessern und den Betrieb des Lichtbogenofens effizienter zu gestalten.

Die Lichtbögen werden mittels der Elektroden zwischen diesen und dem stromleitenden Einsatzmaterial erzeugt. Das Einsatz material ist metallisch und begründet dadurch seine stromlei tenden Eigenschaften. Als Einsatzmaterial kann beispielsweise Stahlschrott oder Eisenschwamm verwendet werden, die in dem Ofengefäß des Lichtbogenofens mittels der von den Elektroden erzeugten Lichtbögen eingeschmolzen werden.

Der zumindest eine Parameter kann insbesondere eine Strom stärke, eine Spannung oder eine Frequenz der Lichtbögen sein. Wenn der Lichtbogenofen ein Drehstrom-Lichtbogenofen ist, der mit Drehstrom versorgt wird, meint die Stromstärke eine Amplitude des Drehstroms, die Spannung eine Amplitude der Wechselspannung und die Frequenz eine der Wechselspannung.

Das Ofengefäß, in dem die Elektroden angeordnet sind, kann beispielsweise aus einer Stahlkonstruktion und/oder Ziegel konstruktion bestehen. Das Ofengefäß kann mit einer feuerfes ten Verkleidung ausgekleidet sein, um dem geschmolzenen Ein satzmaterial zu widerstehen. Das Ofengefäß kann ferner eine Gießschnauze aufweisen, sodass das Ofengefäß als eine Gieß pfanne ausgebildet ist. Dadurch lässt sich das geschmolzene Einsatzmaterial einfach aus der Gießpfanne ausgießen. Die Elektroden können beispielsweise als Graphitelektroden ausge bildet sein.

Bevorzugt ist, dass das Regelsystem dazu eingerichtet ist, den zumindest einen Parameter der von der zumindest einen der drei Elektroden erzeugten Lichtbögen unabhängig von den ande ren Elektroden zu regeln. Dies ermöglicht eine auf einzelne Elektroden bezogene Regelung der Lichtbögen. Dadurch kann das Schmelzen des Einsatzmaterials in einer lokalen Umgebung der Elektroden individuell geregelt werden, wodurch ein besonders effizienter Betrieb des Lichtbogenofens ermöglicht wird.

Ferner ist bevorzugt, dass das Regelsystem dazu eingerichtet ist, den zumindest einen Parameter der von der zumindest einen der drei Elektroden erzeugten Lichtbögen mittels des Umrichters entsprechend eines Zustandes und/oder einer Posi tion von Einsatzmaterial in dem Ofengefäß zu regeln. Das Re gelsystem kann dabei dazu eingerichtet sein, den Zustand und/oder die Position des Einsatzmaterials, insbesondere mit tels des Umrichters, zu erkennen. Dies wird an gegebener Stelle näher erläutert. Somit wird ermöglicht, dass der Lichtbogenofen in der jeweiligen, insbesondere von Zustand und Position des Einsatzmaterials bestimmten, Betriebsphase effizient reagieren kann. Auch dies wird an gegebener Stelle näher erläutert. Ein möglicher Zustand des Einsatzmaterials ist die zugeführte Form, in der das Einsatzmaterial dem Ofengefäß typischerweise zugeführt wird, also etwa Stahlschrott oder Eisenschwamm. Ein weiterer Zustand ist Schmelze, bei der das Einsatzmaterial bereits mittels der Lichtbögen geschmolzen wurde. Weitere mögliche Zustände des Einsatzmaterials sind zudem Bären oder Eisberge, bei denen das Einsatzmaterial zusammengebacken ist und auf der Schmelze schwimmen kann. Bären und Eisberge sind besonders gefährlich, da diese bei Kontakt mit den Elektroden zu einer Beschädigung, insbesondere einem Bruch, der Elektro den führen können.

Folglich ergeben sich verschiedene Positionen des Einsatzma terials in dem Ofengefäß. So kann sich das Einsatzmaterial im Zustand der Schmelze auf dem Boden des Ofengefäßes zu einem Schmelzbad absetzen. Bären oder Eisberge können auf der Schmelze schwimmen und sich am Rand des Ofengefäßes oder mittig und/oder zwischen den Elektroden befinden. Die Bären und Eisberge können weiter oder näher an den Elektroden lie gen, wodurch, neben der Größe von Bären oder Eisbergen, das Risiko für eine Beschädigung der Elektroden bestimmt wird.

Bevorzugt ist auch, dass der Umrichter als ein Matrixumrich ter ausgebildet ist. Dies ermöglicht eine besonders effizien te Regelung mittels des Regelsystems. Auch kann jede der Elektroden mit einem eigenen Umrichter verbunden sein, mit tels derer die von der jeweiligen Elektrode erzeugten Licht bögen geregelt werden können.

Bevorzugt ist zudem, dass der Lichtbogenofen als ein Dreh- strom-Lichtbogenofen ausgebildet ist. Bevorzugt ist auch, dass die Elektroden in dem Ofengefäß kreisförmig angeordnet sind. Mit anderen Worten können die Elektroden auf einem ge dachten Kreis angeordnet sein. Dies ermöglicht bei dem Dreh- strom-Lichtbogenofen ein Rühren des zur Schmelze geschmolze nen Einsatzmaterials. Dies ist sinnvoll, wenn die Schmelze metallurgischen Arbeiten unterzogen wird. Diese metallurgi schen Arbeiten können beispielsweise das Zusetzen von Legie- rungen, das Einstellung eines Kohlenstoffgehaltes in der Schmelze, die Reduzierung von Phosphor und/oder Schwefel in der Schmelze und dergleichen sein. Das Rühren gewährleistet dabei, dass die chemischen Abläufe und Umwandlungen homogen und effizient in die Schmelze eingebracht werden.

Bevorzugt ist außerdem, dass das Regelsystem dazu eingerich tet ist, als den zumindest einen Parameter die Spannung und/oder die Stromstärke der von der zumindest einen der drei Elektroden erzeugten Lichtbögen gegenüber den anderen der drei Elektroden mittels des Umrichters zu senken oder zu er höhen.

Dies ist für die Beeinflussung der Strahlungssymmetrie in der Hauptschmelzphase und der Flachbadphase besonders vorteil haft. Die Hauptschmelzphase beginnt, wenn die Elektroden ab gesenkt wurden, die Lichtbögen der Elektroden gezündet wurden und sich ein Bohrkrater in dem Einsatzmaterial bildet, der sich zunehmend vertieft und die Lichtbögen verlängert. Die Flachbadphase beginnt mit dem Niederschmelzen des letzten Einsatzmaterials oder auch Schrottkorbes, in dem dieses für den Lichtbogenofen bereitgestellt wird.

In erster Linie sollte die Schmelzleistung während der Haupt schmelzphase und Flachbadphase möglichst symmetrisch in das Ofengefäß eingebracht werden, so dass sowohl der Schmelzpro zess in allen Bereichen des Ofengefäßes gleich schnell ab läuft, als auch das Verschleißbild des Lichtbogenofens gleichmäßig erscheint und daraus resultierende reparaturbe dingte Stillstände planbar sind.

Verschiedene Effekte jedoch beeinflussen die Strahlungssym metrie und erschweren eine genaue Prozess- und Instandhal tungsplanung. So resultiert das Einsetzen von Einsatzmaterial in das Ofengefäß über einen Kran und einen Schrottkorb resul tiert oft in einer ungleichmäßigen Schüttung im Ofengefäß. Daraus ergibt sich zwangsläufig ein frühzeitiges Aufschmelzen in Ofenzonen mit weniger festem, das heißt noch nicht einge- schmolzenem, Einsatzmaterial, während andere Bereiche noch festes Einsatzmaterial aufweisen. Ein Weiterschmelzen mit hoher elektrischer Leistung greift früher freiwerdende Ofenzonen verstärkt an.

In der Flachbadphase ist der Schmelzprozess stabiler und die eingebrachte Strahlungsleistung von den Strom-Spannungssoll werten der Elektroden sowie den drei Teilreaktanzen des Lichtbogenofens abhängig. Man ist bestrebt, das Verschleiß bild der drei Zonen des Lichtbogenofens auf lange Sicht zu vergleichmäßigen, indem man die Parameter für jede Elektrode unterschiedlich einstellt, und ggf. zusätzlich den Prozess mit einer sogenannten Schaumschlackenfahrweise unterstützt. Viele weitere Parameter jedoch haben Einfluss auf die Flach badphase und erschweren einen stabilen, stets gleichmäßigen Schmelzprozess. Dazu gehört ein unterschiedlich schneller Ab brand der Elektroden, der die einzelnen Reaktanzen der Ofen zonen verändert. Auch hierzu gehört, dass eine Absaugung des Ofengefäßes zusammen mit einer Schlackentür Wirbel und da durch kältere und heißere Ofenzonen schafft. Auch werden fos sile Brenner und Sauerstofflanzen werden abhängig von den je weiligen metallurgischen Anforderungen unterschiedlich gefah ren.

Mittels der individuellen Regelung der Lichtbögen der Elekt roden mittels des Umrichters jedoch kann die Strahlungssym metrie bzw. -Verteilung aktiv beeinflusst werden. Durch unab hängiges Einstellen der Ströme und Spannungen in den einzel nen Elektroden kann eine 3-phasig unsymmetrische Schmelzleis tung bzw. Strahlungsleistung eingestellt werden. Ergibt sich nach längerer Ofenreise zwischen den einzelnen Reparaturzyk- len ein stabiles, wiederholtes Verschleißbild des Lichtofens, kann mit dem Umrichter dadurch eine gezielte, feste Vorver trimmung der Strahlungssymmetrie vorgenommen werden und so dem ungleichmäßigen Verschleiß entgegengewirkt werden. Ferner stellt der Bediener (auch Schmelzer) des Lichtbogenofens oder das Regelsystem in der Flachbadphase fest, dass an einer Ofenzone noch Anbackungen von Einsatzmaterial vorhanden sind, kann über eine temporäre Vertrimmung der Strahlung mit Hilfe des Umrichters eine Abschmelzung eingeleitet werden, ohne die übrigen Ofenzonen über Gebühr zu belasten.

Ferner ist dies besonders vorteilhaft, wenn das Einsatzmate rial als Eisenschwamm vorliegt, der zusammengeschmolzen wer den soll. Beim Eisenschwamm handelt es sich um Eisenerz, wel ches in kleinen Kügelchen von ca. 15 mm Durchmesser vorliegt. Im Gegensatz zum Eisenschrott kann dieses Material logistisch einfach auf Schiffen und weiter mit Bändern transportiert werden. In schrottarmen Ländern oder erzreichen Ländern ist auch auf diese Weise eine Stahlproduktion möglich.

Eisenschwamm über Dosiereinrichtungen kontinuierlich in das Ofengefäß zugeführt werden, in dem es über einen Ofendeckel des Ofengefäßes in das Schmelzbad fällt. Ziel ist es, den derart zugeführten Strahl an Eisenschwamm bzw. den Auftreff punkt genau im Zentrum zwischen den drei Elektroden auszu richten. Die Lage des Auftreffpunktes ist jedoch von der För derleistung abhängig, wodurch es dann zu starken Beeinflus sungen der Lichtbögen einzelner Elektroden kommt, wenn der Auftreffpunkt zu nahe an diese Elektrode wandert. Dieses Phä nomen hat gleich zwei Nachteile. Erstens überhitzt der Schmelzbadbereich der weniger betroffenen Elektroden mit der Gefahr vom Aufkochen der Schmelze. Zweitens wird die elektri sche Leistung der betroffenen Lichtbögen der jeweiligen Elektrode reduziert, wodurch die Gefahr von Zusammenbacken der Eisenschwammkugeln und damit der Bildung von Eisbergen steigt. Die Leistungsreduzierung rührt aus einer großen Stö rung des Lichtbogens durch spritzendes Schmelzbad sowie fal lender Eisenschwamm am Lichtbogen her. Mittels des Umrichters kann die Verschiebung des Auftreffpunktes des Eisenschwammes im Schmelzbad erkannt werden, da die Harmonischen im Strom in etwa die Penetrierung des Lichtbogens widergeben. Die elekt rische Leistung kann dann an der jeweiligen Elektrode gezielt erhöht bzw. gesenkt werden, ohne die Soll-Gesamtleistung zu verändern. Es wird so auch vermieden, dass Eisberge gegen die Elektroden schlagen und diese abbrechen. Dies vermeidet Pro- duktionsausfall, erhöhte Betriebskosten und die Schmelze muss wegen zu hohem Kohlenstoffanteil auch nicht nachbehandelt werden.

Dabei ist auch bevorzugt, dass das Regelsystem dazu einge richtet ist, als den zumindest einen Parameter die Spannung und/oder die Stromstärke der von der zumindest einen der drei Elektroden erzeugten Lichtbögen abhängig von einem Ergebnis einer Oberwellenanalyse der Elektroden und/oder einem Ergeb nis einer Temperaturanalyse einer Auskleidung des Ofengefäßes zu senken oder zu erhöhen. Dies ermöglicht es, dass wenn eine Ofenzone in der Hauptschmelzphase frühzeitig frei wird, dies über die Oberwellenanalyse sowie den Temperaturverlauf der Auskleidung des Ofengefäßes bzw. der Ofenwand dies detektiert wird. In dieser Zone kann über temporäres Runterregeln der Schmelzleistung der dieser Zone zugeordneten Elektrode ein hoher Ofenverschleiß vermieden werden.

Dabei ist auch bevorzugt, dass das Regelsystem dazu einge richtet ist, als den zumindest einen Parameter die Spannung und/oder Stromstärke der von der zumindest einen der drei Elektroden erzeugten Lichtbögen mittels des Umrichters zu senken, wenn mittels des Umrichters eine erhöhte Stromstärke an der zumindest einen der drei Elektroden registriert wird.

Dies ist besonders in der Hauptschmelzphase vorteilhaft.

Dabei übertragen die Lichtbögen die Schmelzleistung (auch Strahlung) von den Elektroden auf das diese umgebende Ein- satzmaterial . Das Einsatzmaterial wird dadurch erhitzt, fällt zusammen und schmilzt zu einer Schmelze bzw. einem Schmelzbad in dem Ofengefäß. Dabei fallen regelmäßig Stücke des Einsatz materials, also etwa Schrottstücke, gegen die Elektroden, da das langsam weicher werdende Gefüge des Einsatzmaterials, das meist zu einem Berg geschüttet vorliegt, instabil wird. Bei dem Aufprallen der Stücke des Einsatzmaterials kommt es daher zu zahlreichen Kurzschlüssen zwischen den Elektroden und dem Einsatzmaterial . Der Zustand des Einsatzmaterials in Form von Stücken kann hier aufgrund der Kurzschlüsse mittels des Umrichters erkannt werden, da an diesen wegen der Spannungsabfälle an den Licht bögen eine erhöhte Stromstärke auftritt. Ferner kann anhand dessen, an welcher der drei Elektroden die Kurzschlüsse, ins besondere zahlreich, auftreten die Position relativ zu den drei Elektroden bestimmt werden.

Dementsprechend können mittels des Senkens der Spannung und/oder der Stromstärke derjenigen von den Elektroden er zeugten Lichtbögen, die den, insbesondere zahlreichen, Kurz schlüssen ausgesetzt sind, also die den erhöhten Stromstärken ausgesetzt sind, zahlreiche Vorteile bei dem Betrieb des Lichtbogenofens erzielt werden. So können das Risiko und die Häufigkeit von Beschädigungen, insbesondere Brüchen, der Elektroden reduziert werden. Auch kann eine thermische Über lastung der elektrischen Komponenten des Lichtbogenofens ver mieden werden. Ferner kann eine Lebensdauer von den Elektro den vorgeordneten Leistungsschaltern erhöht werden. Schließ lich kann auch ungewünschte Netzrückwirkungen wie Flickern vermieden und die Spannungsstabilität verbessert werden.

Bevorzugt ist dabei zudem, dass das Regelsystem dazu einge richtet ist, ein Anheben der zumindest einen der drei Elekt roden, an der der die erhöhte Stromstärke registriert wurde, zu initiieren. Dies ist vorteilhaft, da auch das Bilden von Bären oder Eisbergen, die auf der Schmelze schwimmen, gefähr lich sein kann. Die Bären oder Eisberge können nämlich mit den Elektroden kollidieren und dadurch einen Kurzschluss her- vorrufen. Bei einer Erkennung eines solchen Kurzschlusses kann die jeweilige Elektrode angehoben werden. Im Anschluss kann der sich nun unterhalb der Elektrode befindliche Bär oder Eisberg mittels der Lichtbögen der Elektrode geschmolzen werden.

Bevorzugt ist überdies, dass das Regelsystem dazu eingerich tet ist, als den zumindest einen Parameter die Frequenz der von der zumindest einen oder allen der drei Elektroden er- zeugten Lichtbögen mittels des Umrichters zu erhöhen. Dies ermöglicht bei einem Drehstrom-Lichtbogenofen eine Stabili sierung des Lichtbogens durch eine Erhöhung der Reaktanz des Lichtbogenofens. Denn beim Drehstrom-Lichtbogenofen erlischt der Lichtbogen bei jedem Nulldurchgang des Stromes. Der Lichtbogen wird erneut gezündet, sobald eine erforderliche Zündspannung erreicht ist. Es entsteht allerdings eine kurze Stromlücke, also eine Verzerrung der Sinusform von Strom und Spannung. Dieser Effekt bedingt eine unerwünscht hohe Netz rückwirkung am Stromnetz. Die Größer der Stromlücke nach dem Nulldurchgang ist abhängig von der Schmelzphase (Haupt schmelz- oder Flachbadphase), von der Temperatur der Elektro den und des Einsatzmaterials, und von der Höhe der gesamten Reaktanz des Lichtbogenofens, da eine hohe Reaktanz schneller eine höhere Spannung nach einer Stromänderung aufbaut. Da die Reaktanz des Lichtbogenofens linear von der Frequenz des Drehstromes abhängt, kann durch ein Erhöhen der Frequenz durch den Umrichter auch die Reaktanz des Lichtbogenofens er höht werden. Dadurch werden die unerwünschten Effekte der Stromlücken, insbesondere während der Hauptschmelzphase, re duziert. Daraus ergibt sich ein homogener Schmelzverlauf, der positiven Einfluss auf die Verfügbarkeit und die Produktions qualität des Lichtbogenofens hat.

Bevorzugt ist ferner, dass die drei Elektroden kreisförmig angeordnet sind und das Regelsystem dazu eingerichtet ist, als Parameter die Spannungen und/oder Stromstärken der von allen drei Elektroden erzeugten Lichtbögen jeweils für jede der Elektroden abwechselnd entlang ihrer kreisförmigen Anord nung mittels des Umrichters zu erhöhen und zu senken, um eine Schmelze in dem Ofengefäß zu rühren. In der Flachbadphase werden nämlich die oben erwähnten metallurgischen Arbeiten durchgeführt, für die ein Rühren der Schmelze erforderlich ist. Eine Grundbewegung der Schmelze bzw. des Schmelzbades kommt von dem Drehstromsystem des Drehstrom-Lichtbogenofens selbst, nämlich durch Induktion analog zum Drehen eines Läu fers bei einem Asynchronmotor. Diese kreisförmige Bewegung des Schmelzbades um die 3 Elektroden kann deutlich erhöht werden, indem das Schmelzbad zusätzlich durch geeignete me chanische Pulse angestoßen wird. Hier kann sich die Jetwir kung der Lichtbögen zu Nutze gemacht werden, wobei ein Strom von der Elektrode über den Lichtbogen ins Schmelzbad senk recht eine Kraft von bis zu 5 Tonnen auf das Schmelzbad aus übt und das Schmelzbad eindrückt. Der Jeteffekt ist dabei li near abhängig von der Stromstärke.

So wird nun mittels des Umrichters die Stromstärke und/oder die Spannung der einzelnen, auch kreisförmig angeordneten Elektroden, zirkular geeignet verändert, sodass ein zeitlich abwechselndes Eindrücken des Schmelzbades unterhalb der Elektroden erreicht wird. Durch Einstellen einer geeigneten Frequenz und Drehrichtung für die Abfolge des Eindrückens, kann die natürliche Schmelzbad-Drehbewegung deutlich unter stützt werden. Eine weitere, zusätzliche lokale Schmelzbadbe wegung wird durch den einzelnen Puls des erhöhten Jeteffektes unterhalb der jeweiligen Elektrode durch das Eindrücken und Entspannen des Bades erzielt.

Die eingangs gestellte Aufgabe wird gemäß einem zweiten As pekt gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben eines Lichtbo genofens mit einem Ofengefäß, drei Elektroden, die in dem Ofengefäß angeordnet sind, einem Transformator, der mit den drei Elektroden verbunden ist, und einem Stromanschluss zum Anschließen an ein Stromnetz zur Bereitstellung elektrischer Leistung an den Elektroden, wobei der Lichtbogenofen ferner einen Umrichter aufweist und das Verfahren den Schritt auf weist: Regeln zumindest eines Parameters der von zumindest einer der drei Elektroden erzeugten Lichtbögen mittels des Umrichters .

Damit weist das erfindungsgemäße Verfahren dieselben Vorteile wie der erfindungsgemäße Lichtbogenofen auf. Dabei kann auch der Lichtbogenofen des erfindungsgemäßen Verfahrens das Re gelsystem aufweisen, das zur Regelung des zumindest eines Pa rameters der elektrischen Leistung an zumindest einer der drei Elektroden mittels des Umrichters eingerichtet sein kann und auch weitere Verfahrensschritte regeln kann. Dies muss aber nicht zwangsläufig der Fall sein. So können diese Ver fahrensschritte auch von dem Schmelzer (Bediener) des Licht bogenofens vorgenommen bzw. in Gang gesetzt werden. Dazu kann der Bediener auf entsprechende vom Lichtbogenofen, insbeson dere von dem Umrichter, gelieferte Werte zurückgreifen und den Umrichter entsprechend regeln.

Bevorzugt ist, dass als der zumindest eine Parameter die Spannung und/oder die Stromstärke der von der zumindest einen der drei Elektroden erzeugten Lichtbögen mittels des Umrich ters gegenüber den anderen der drei Elektroden gesenkt oder erhöht wird.

Ferner ist bevorzugt, dass als der zumindest eine Parameter die Spannung an und/oder die Stromstärke der von der zumin dest einen der drei Elektroden erzeugten Lichtbögen mittels des Umrichters gesenkt wird, wenn mittels des Umrichters eine erhöhte Stromstärke an der zumindest einen der drei Elektro den registriert wird.

Dabei ist bevorzugt, dass die zumindest eine der drei Elekt roden, an der die erhöhte Stromstärke registriert wurde, an gehoben wird.

Ferner kann es vorgesehen sein, den zumindest einen Parameter der von der zumindest einen der drei Elektroden erzeugten Lichtbögen unabhängig von den anderen Elektroden zu regeln. Zudem kann vorgesehen sein, den zumindest einen Parameter der von der zumindest einen der drei Elektroden erzeugten Licht bögen entsprechend eines Zustandes und/oder einer Position von Einsatzmaterial in dem Ofengefäß zu regeln. Weiterhin kann vorgesehen sein, als den zumindest einen Parameter die Spannung und/oder die Stromstärke der Lichtbögen der zumin dest einen der drei Elektroden abhängig von einem Ergebnis einer Oberwellenanalyse der Elektroden und/oder einem Ergeb nis einer Temperaturanalyse einer Auskleidung des Ofengefäßes zu senken oder zu erhöhen. Auch kann vorgesehen sein, als den zumindest einen Parameter die Frequenz der von der zumindest einen oder allen der drei Elektroden erzeugten Lichtbögen mittels des Umrichters zu erhöhen. Schließlich kann vorge sehen sein, dass die drei Elektroden kreisförmig angeordnet sind und als Parameter die Spannungen und/oder Stromstärken der von den drei Elektroden erzeugten Lichtbögen jeweils für jede der Elektroden abwechselnd entlang ihrer kreisförmigen Anordnung mittels des Umrichters zu erhöhen und zu senken, um eine Schmelze in dem Ofengefäß zu rühren. Dies kann jeweils mittels des Regelsystems und/oder durch den Schmelzer erfol gen.

Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung zu verschiedenen Ausfüh rungsbeispielen der Erfindung, welche in den Figuren schema tisch dargestellt sind. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Be schreibung oder den Figuren hervorgehende Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten und räum licher Anordnungen können sowohl für sich als auch in den verschiedenen Kombinationen erfindungswesentlich sein.

Anhand der beigefügten Zeichnungen wird die Erfindung nach folgend näher erläutert. Dabei zeigen:

FIG. 1 eine schematische Ansicht eines Ausführungsbei spiels eines erfindungsgemäßen Lichtbogenofens, in der sich das Einsatzmaterial in einem ersten Zu stand und an einer ersten Position befindet,

FIG. 2 eine schematische Querschnittsansicht des Lichtbo genofens aus FIG. 1, in der sich das Einsatzmateri al in einem zweiten Zustand und an einer zweiten Position befindet,

FIG. 3 eine schematische Draufsicht auf den Lichtbogenofen aus FIG. 1, in der sich das Einsatzmaterial in einem dritten Zustand befindet, FIG. 4 eine schematische Querschnittsansicht des Lichtbo genofen aus FIG. 1, in der sich das Einsatzmaterial in einem vierten Zustand und in einer vierten Posi tion befindet,

FIG. 5 eine schematische Draufsicht auf den Lichtbogenofen aus FIG. 1, in der sich das Einsatzmaterial in einem fünften Zustand und in einer fünften Position befindet, und

FIG. 6 eine schematische Querschnittsansicht des Lichtbo genofens aus FIG. 5.

Elemente mit gleicher Funktion und Wirkungsweise sind in den FIGUREN 1 bis 6 jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen. Mehrere gleiche Elemente in einer Figur sind mit einer fort laufenden Nummerierung versehen, wobei die fortlaufende Num merierung durch einen Punkt von ihrem Bezugszeichen getrennt ist.

FIGUR 1 zeigt eine schematische Ansicht eines Ausführungsbei spieles eines erfindungsgemäßen Lichtbogenofens 10, in der sich das Einsatzmaterial 21 in einem ersten Zustand und an einer ersten Position befindet.

Der Lichtbogenofen 10 ist vorliegend als ein Drehstrom- Lichtbogenofen ausgebildet. Der Lichtbogenofen 10 weist ein Ofengefäß 17 auf, in das das Einsatzmaterial 21 eingefüllt ist. In FIGUR 1 befindet sich der Lichtbogenofen 10 in der Hauptschmelzphase, bei der das Einsatzmaterial 21 aus seiner festen Form eingeschmolzen wird. Das Einsatzmaterial 21 schwimmt dabei auf seiner eigenen Schmelze 22. Das Ofengefäß 17 ist dabei mit einer feuerfesten Verkleidung 19 ausgeklei det, um der Schmelze 22 zu widerstehen. Ferner was das Ofen gefäß 17 eine Gießschnauze 18 auf.

Drei Elektroden 14, 15, 16 sind in das Ofengefäß 17 eingelas sen. Die Elektroden 14, 15, 16 sind jeweils stromführend mit einem Umrichter 12 verbunden. Der Umrichter 12 ist mit einem Transformator 11 verbunden. Der Transformator 11 ist an ein Stromnetz 40 angeschlossen. Ein Regelsystem 13 ist mit dem Umrichter 12 verbunden oder umfasst den Umrichter 12. Das Re gelsystem 13 regelt den Strom bzw. die Lichtbögen 20 der Elektroden 14, 15, 16 mittels des Umrichters 12.

Die Elektroden 14, 15, 16 erzeugen damit jeweils Lichtbögen 20.1, 20.2, 20.3 zwischen diesen und dem Einsatzmaterial 21, die das Einsatzmaterial 21 zum Schmelzen bringen.

Mittels des Regelsystems 13 oder von dem Schmelzer kann die Stromstärke und/oder die Spannung der Lichtbögen einzelner oder aller Elektroden 14, 15, 16 begrenzt werden, wenn Teile des Einsatzmaterials 21 infolge der zunehmenden Instabilität seiner Schüttung gegen die Elektroden 14, 15, 16 fallen und zu Kurzschlüssen führen. Diese Kurzschlüsse werden von dem Umrichter 12 dadurch registriert, dass es zu erhöhten Strom stärken kommt.

FIGUR 2 zeigt eine schematische Querschnittsansicht des Lichtbogenofens 10 aus FIG. 1, in der sich das Einsatzmateri al 21 in einem zweiten Zustand und an einer zweiten Position befindet. Hier und in den folgenden Figuren sind die Appara tur des Lichtbogenofens 10 umfassend den Umrichter 12, den Transformator 11, und das Regelsystem 13 sowie das Stromnetz 40 der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt.

Hierbei hat sich ein Bär 23 (zusammengebacktes Einsatzmateri al) unterhalb der ersten Elektrode 14 gebildet. Die Länge des Lichtbogens 20.1 der ersten Elektrode 14 ist damit kürzer als die der anderen Lichtbögen 20.2, 20.3 der zweiten und dritten Elektroden 15, 16. Demgemäß kann der Umrichter 12 den Bären

23 erkennen. Als Maßnahme gegen einen Zusammenstoß der Elekt rode 14 mit dem Bären 23 kann die erste Elektrode 14 mecha nisch angehoben werden, um so einen Bruch der ersten Elektro de 14 zu verhindern. FIGUR 3 zeigt eine schematische Draufsicht auf den Lichtbo genofen 10 aus FIG. 1, in der sich das Einsatzmaterial 21 in einem dritten Zustand befindet.

Das Einsatzmaterial 21 liegt vorliegend in der Flachbadphase und damit vollständig geschmolzen, also als Schmelze 22, vor. Die Elektroden 14, 15, 16 sind vorliegend kreisförmig ange ordnet. Mittels der Versorgung der Elektroden 14, 15, 16 mit Drehstrom wird die Schmelze 22 entsprechend einer individuel len Strömungs24.1, 24.2, 24.3 gerührt.

Ferner werden die Spannungen und/oder Stromstärken der von den drei Elektroden 14, 15, 16 erzeugten Lichtbögen 20 je weils für jede der Elektroden 14, 15, 16 abwechselnd entlang ihrer kreisförmigen Anordnung mittels des Umrichters 12 zu erhöht und gesenkt. Dadurch wird die Schmelze 22 entlang der gemeinsamen Strömung 25.1, 25.2, 25.3 verstärkt gerührt. Dadurch wird eine noch homogenere Durchmischung bei den me tallurgischen Arbeiten während der Flachbadphase erzielt.

FIGUR 4 zeigt eine schematische Querschnittsansicht des Lichtbogenofens 10 aus FIG. 1, in der sich das Einsatzmateri al in einem vierten Zustand und in einer vierten Position be findet.

Dabei befindet sich viel Einsatzmaterial in der Ofenzone der ersten Elektrode 14, wenig Einsatzmaterial in der Ofenzone der zweiten Elektrode 15 und kein Einsatzmaterial in der Ofenzone der dritten Elektrode 16. Dies kann beispielsweise aus einer ungleichmäßigen Schüttung des Einsatzmaterials 21 herrühren. Wenn die Elektroden 14, 15, 16 mit gleicher elektrischer Leistung betrieben werden ergibt sich eine hohe Strahlung 26 auf die feuerfeste Verkleidung 19. Insgesamt wird das Verschleißbild des Lichtbogenofens 10 sehr unein heitlich, was Reparaturen erschwert und Reparaturzeiten schwer planbar macht. Daher ist es möglich, mittels des Umrichters 12 die Spannung und/oder die Stromstärke der von der dritten Elektrode 16 er zeugten Lichtbögen 20 gegenüber den anderen Elektroden 14, 15 zu senken und auch die Spannung und/oder die Stromstärke der von der zweiten Elektrode 15 erzeugten Lichtbögen 20 gegen über der ersten Elektrode 14 zu senken. Dadurch wird ein ef fizienteres Schmelzen des Einsatzmaterials 21 erreicht und das Verschleißbild des Lichtbogenofens 10 vergleichmäßigt.

FIGUR 5 zeigt eine schematische Draufsicht auf den Lichtbo genofen 10 aus FIG. 1, in der sich das Einsatzmaterial 21 in einem fünften Zustand und in einer fünften Position befindet.

FIGUR 6 zeigt eine zu FIGUR 5 korrespondierende schematische Querschnittsansicht des Lichtbogenofens 10 aus FIG. 5.

Das Einsatzmaterial 21 in den FIGUREN 5 und 6 liegt als Ei senschwamm vor. Eisenschwammkugeln 27 werden in das Ofengefäß 17 geschüttet, sodass ein Strahl 28 an Eisenschwammkugeln 27 im Wesentlichen in der Mitte zwischen den Elektroden 14, 15,

16 landet. Die Eisenschwammkugeln 27 müssen jedoch nicht mittig, sondern können mittig zwischen den Elektroden 14, 15,

16 oder davon abweichend landen. Die Eisenschwammkugeln 27 bilden dabei einen Eisenschwammberg 29.

Wenn nun der Eisenschwammberg 29 zu einer der Elektroden 14, 15, 16 treibt, kann dies mittels des Umrichters 12 erkannt werden und entsprechend eine höhere Leistung an dieser Elekt rode 14, 15, 16 vorgegeben werden, damit der Eisenschwammberg

29 nicht mit der Elektrode 14, 15, 16 kollidiert und zu einem Bruch der Elektrode 14, 15, 16 führt. Auch hat sich ein Ei senschwammeisberg 30 am Rand des Ofengefäßes 17 in der Ofen zone der dritten Elektrode 16 gebildet. Auch den Eisen schwammeisberg 30 kann der Umrichter 12 erkennen, sodass das Regelsystem 13 eine entsprechende Regelung zum schnelleren Abschmelzen und Vermeiden einer Kollision bereitstellen kann. Bezugszeichenliste

10 Ofengefäß

11 Transformator

12 Umrichter

13 Regelsystem

14 erste Elektrode

15 zweite Elektrode

16 dritte Elektrode

17 Ofengefäß

18 Gießschnauze

19 feuerfeste Verkleidung

20 Lichtbogen

21 Einsatzmaterial

22 Schmelze

23 Bär

24 individuelle Strömung

25 gemeinsame Strömung

26 Strahlung

27 Eisenschwammkugel

28 Eisenschwammstrahl

29 Eisenschwammberg

30 Eisenschwammeisberg 40 Stromnetz