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Title:
ELECTRIC CONDUCTOR COMPRISING MULTIPLE SUB-CONDUCTORS SEPARATED BY MATRIX MATERIAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/211561
Kind Code:
A1
Abstract:
Disclosed is an electric conductor (1) for producing a stator winding (34) of a stator (33) for an electric machine (31). The conductor (1) comprises multiple sub-conductors (3a, 3b) consisting of a material that is normally conductive at 4,2 K, wherein the multiple sub-conductors (3a, 3b) are separated by an electrically higher resistive, normally conductive matrix material (5), the matrix material (5) having a lower melting point than the material of the sub-conductors (3a, 3b) and said matrix material (5) having a specific thermal conductivity of at least 10 W/m.K. Also disclosed is a composite conductor (21) comprising multiple conductors (1) of this type, which are twisted with one another. Further disclosed is an electric machine having at least one stator winding (34) with a conductor of this type. Finally, also disclosed is a method for producing a conductor (1) of this type.

Inventors:
FILIPENKO MYKHAYLO (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/061909
Publication Date:
December 14, 2017
Filing Date:
May 18, 2017
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
H02K55/00; H01B1/02; H02K3/02; H02K3/04
Foreign References:
US4711825A1987-12-08
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche

1. Elektrischer Leiter (1) zur Herstellung einer

Statorwicklung (34) eines Stators (33) einer elektrischen Ma- schine (31) ,

umfassend

- mehrere Teilleiter (3a, 3b) aus einem bei 4,2 K normallei¬ tenden Material,

wobei diese Teilleiter (3a, 3b) durch ein elektrisch höher resistives normalleitendes Matrixmaterial (5) voneinander ge¬ trennt sind,

wobei das Matrixmaterial (5) einen niedrigeren Schmelzpunkt aufweist als das Material der Teilleiter (3a, 3b)

und wobei das Matrixmaterial (5) eine spezifische Wärmeleit- fähigkeit von wenigstens 10 W/m'K aufweist.

2. Elektrischer Leiter (1) nach Anspruch 1, bei dem die einzelnen Teilleiter (3a, 3b) zumindest in einer Raumrichtung (x) eine räumliche Ausdehnung (dT) zwischen 5 ym und 200 ym auf- weisen.

3. Elektrischer Leiter (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei welchem die Teilleiter aus einem Material gebildet sind, welches Kupfer, Aluminium und/oder Kohlenstoffnanoröhren um- fasst.

4. Elektrischer Leiter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem das Matrixmaterial (5) ein Material ist, welches einen Schmelzpunkt von höchsten 600 °C, insbesondere höchstens 400 °C aufweist.

5. Elektrischer Leiter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem das Matrixmaterial (5) ein Alkalimetall und/oder ein Erdalkalimetall umfasst.

6. Elektrischer Leiter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem das Matrixmaterial (5) eine Dichte von höchstens 2 g/cm3 aufweist.

7. Elektrischer Leiter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem das Matrixmaterial (5) ein Elastizitäts¬ modul zwischen 5 GPa und 50 GPa und/oder eine Mohshärte zwi- sehen 0,5 und 3 aufweist.

8. Elektrischer Leiter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welcher einen Durchmesser dL zwischen 500 ym und 5 mm aufweist.

9. Elektrischer Leiter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welcher wenigstens 100, insbesondere wenigstens 1000 Teilleiter (3a, 3b) aufweist. 10. Elektrischer Leiter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem die einzelnen Teilleiter (3a, 3b) als langgestreckte Filamente (3a) ausgebildet sind, welche im zweidimensionalen Querschnittsprofil des Leiters (1) jeweils vollständig von Matrixmaterial (5) umgeben sind.

11. Elektrischer Leiter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis

10. bei welchem die einzelnen Teilleiter (3a, 3b) als Schichten (3b) ausgebildet sind, welche in einem Stapel angeordnet und jeweils durch dazwischenliegende Schichten aus Matrixma- terial (5) getrennt sind.

12. Elektrischer Leiter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem das Material der Teilleiter (3a, 3b) im Querschnittsprofil des Leiters einen Füllfaktor von wenigs- tens 25%, insbesondere zwischen 25% und 40% aufweist.

13. Leiterverbund (21), umfassend mehrere elektrische Leiter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, welche gegeneinander verseilt sind.

14. Elektrische Maschine (31) mit einem Rotor (37) und einem Stator (33) , wobei der Stator (33) wenigstens eine Statorwicklung (34) mit wenigstens einem elektrischen Leiter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 aufweist.

15. Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Leiters (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13,

gekennzeichnet durch wenigstens einen Verfahrensschritt, bei dem die Teilleiter (3a, 3b) mit geschmolzenem Matrixmaterial (5) umgössen werden.

Description:
Beschreibung

Elektrischer Leiter mit mehreren durch Matrixmaterial getrennten Teilleitern

Die vorliegende Erfindung betrifft einen elektrischen Leiter zur Wicklung einer Spule eines Stators einer elektrischen Maschine. Weiterhin betrifft die Erfindung einen Leiterverbund mit mehreren solchen Leitern und eine elektrische Maschine mit einer Statorwicklung mit wenigstens einem solchen Leiter. Außerdem betrifft die Erfindung ein Herstellungsverfahren für einen derartigen Leiter.

Bei bekannten elektrischen Maschinen werden die

Statorwicklungen aus normalleitenden elektrischen Leitern gewickelt. Dies ist typischerweise auch dann der Fall, wenn in den Wicklungen des Rotors supraleitende Materialien zum Einsatz kommen, denn die Verwendung von Supraleitern im Stator ist aufgrund der im allgemeinen relativ hohen Wechselstrom- Verluste meist nicht vorteilhaft. Die elektrischen Leiter der normalleitenden Statorwicklungen basieren nach dem Stand der Technik auf Kupfer als Leitermaterial, wobei meist eine Viel ¬ zahl von Kupferlitzen zu einem gemeinsamen Leiterstrang verseilt sind. Die mechanische Festigkeit einer solchen Seil- struktur ergibt sich dabei durch die mechanische Spannung zwischen den einzelnen Litzen. Hierdurch wird die Beweglichkeit der Litzenabschnitte gegeneinander stark eingeschränkt. Zwischen den einzelnen Litzen liegen Zwischenräume vor, die entweder frei bleiben oder mit einem zusätzlichen elektrisch isolierenden festen Material aufgefüllt sein können. Die Litzen des Leiters können auch zur besseren Wärmeabführung von einem fluiden Kühlmedium umspült werden, beispielsweise von einem thermisch gut leitfähigen Öl. Die beim Betrieb einer solchen elektrischen Maschine anfallenden Wechselstromverluste - insbesondere der Anteil der Wirbelstromverluste - werden im Stator entscheidend durch die Dicke der einzelnen Teilleiter des verwendeten Multifilamentleiters beeinflusst . Zur Reduktion der Wechsel ¬ stromverluste ist es wünschenswert, den Durchmesser dieser Teilleiter oder Filamente möglichst gering zu halten. Gleichzeitig ist ein hoher Füllfaktor des leitfähigen Materials der Filamente wünschenswert, damit der Platzbedarf der

Statorwicklung (en) nicht unnötig hoch wird. Auch soll das Ge ¬ wicht der Statorwicklung (en) nicht durch einen unerwünscht hohen Anteil eines die Filamente umgebenden Materials gestei ¬ gert werden.

Es kann vorteilhaft sein, bei einer elektrischen Maschine mit einem tiefkalten supraleitenden Rotor die Statorwicklungen ebenfalls auf eine kryogene Temperatur zu kühlen, selbst wenn diese normalleitend sind. Durch eine solche Kühlung ergibt sich bei genügender Reinheit ein sehr niedriger Widerstand in den metallischen Leitern der Filamente. Ein für diesen Einsatzzweck besonders geeignetes Material ist Aluminium, da es insbesondere in sehr hoher Reinheit ein besonders großes Restwiderstandsverhältnis und somit eine sehr hohe Leitfähig- keit bei tiefer Temperatur aufweist.

Vor allem bei einer Kühlung des Leiters auf eine kryogene Temperatur ist es wichtig, eine effiziente Wärmeabfuhr aus den einzelnen Teilleitern zu bewirken. Deshalb kann eine Ein- bettung der Teilleiter in eine Matrix aus elektrisch isolierendem Material für die Anwendung hinderlich sein, da dann die Matrix oft auch eine ungewollte thermische Isolation be ¬ wirkt. Um dies zu vermeiden, wird bei bekannten

Statorwicklungen mit filamentisierten Leitern oft eine direk- te Umspülung der Filamente mit einem Kühlmittel bevorzugt, und eine Einbettung in ein anderes festes Material wird ver ¬ mieden .

Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen elektrischen Leiter mit mehreren Teilleitern anzugeben, welches die genannten

Nachteile überwindet. Insbesondere soll ein elektrischer Lei ¬ ter zur Verfügung gestellt werden, der sich für die Herstellung von Statorwicklungen in elektrischen Maschinen eignet, der geringe Wechselstromverluste aufweist und bei dem die in den einzelnen Teilleiter entstehende Wärme effizient abge ¬ führt werden kann. Gleichzeitig soll dieser Leiter einfach herzustellen sein.

Weitere Aufgaben der Erfindung sind, einen Leiterverbund mit den entsprechenden Vorteilen, eine elektrische Maschine mit wenigstens einem solchen Leiter und ein Herstellungsverfahren für einen solchen Leiter anzugeben.

Diese Aufgaben werden durch den in Anspruch 1 beschriebenen elektrischen Leiter, den in Anspruch 13 beschriebenen Leiterverbund, die in Anspruch 14 beschriebene elektrische Maschine und das in Anspruch 15 beschriebene Herstellungsverfahren ge- löst.

Der erfindungsgemäße elektrische Leiter eignet sich zur Wick ¬ lung einer Spule eines Stators einer elektrischen Maschine. Er umfasst mehrere Teilleiter aus einem bei 4,2 K normallei- tenden Material, wobei diese Teilleiter durch ein elektrisch höher resistives normalleitendes Matrixmaterial voneinander getrennt sind. Das Matrixmaterial weist einen niedrigeren Schmelzpunkt auf als das Material der Teilleiter, und das Matrixmaterial weist eine spezifische Wärmeleitfähigkeit von wenigstens 10 W/m ' K auf.

Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen elektrischen Leiters liegt darin, dass einerseits die Wechselstromverluste durch die Aufteilung in mehrere Teilleiter und die Trennung mit höher resistivem Material reduziert sind und andererseits durch die Wahl des Matrixmaterials trotzdem eine effektive Entwärmung der Teilleiter möglich ist. Durch den im Vergleich zu den Teilleitern niedrigeren Schmelzpunkt des Matrixmaterials wird eine leichte Herstellbarkeit des Leiters ermöglicht, denn das Matrixmaterial kann so um die einzelnen Teilleiter herum gegossen werden, ohne dass dabei deren Material geschmolzen wird. Das Material der Matrix soll elektrisch höher resistiv sein als das Material der Teilleiter. Dies soll insbesondere bei einer Betriebstemperatur der elektrischen Maschine der Fall sein, die beispielsweise unterhalb von 78 K, insbesondere zwischen 15 K und 30 K, beispielsweise bei 20 K liegen kann. Unabhängig vom Verhältnis der spezifischen Widerstände bei Raumtemperatur soll in jedem Fall bei 20 K das Material der Matrix einen höheren spezifischen Widerstand aufweisen als das Material der Teilleiter. Der spezifische Widerstand ist vorteilhaft deutlich höher, beispielsweise wenigstens zwei

Größenordnungen höher als im Material der Teilleiter Dies hat zur Folge, dass der Stromfluss in dem Leiter zumindest bei 20 K im Wesentlichen durch die Teilleiter bewirkt wird. Die Wechselstromverluste werden dann durch die zwischen den hoch- leitfähigen Teilleitern angeordnete und vergleichsweise weni ¬ ger leitfähige Matrix im Vergleich zu einem aus einheitlich leitfähigem Material bestehenden Leiter deutlich reduziert.

Sowohl das Material der Teilleiter als auch das Material der Matrix soll bei einer Temperatur von 4,2 K (also beim Siedepunkt von flüssigem Helium) normalleitend sein. Insbesondere ist es damit auch bei Temperaturen oberhalb von 4,2 K, bei ¬ spielsweise also bei 15 K bis 30 K normalleitend. Bei einer Betriebstemperatur, die im kryogenen Bereich, aber oberhalb der Siedetemperatur von flüssigem Helium liegt, soll der elektrische Leiter für die Statorwicklung also normalleitend sein. Er eignet sich damit für eine auch im kryogenen Bereich normalleitende Statorwicklung einer elektrischen Maschine. Selbst wenn das Material bei noch tieferen Temperaturen sup- raleitend werden sollte, eignet sich der Leiter für eine ormalleitenden Statorwicklung einer elektrischen Maschine, deren Stator in einem Temperaturbereich oberhalb von 4,2 K betrieben wird. Beispielsweise kann die Betriebstemperatur des Stators zwischen 4,2 K und 78 K, insbesondere in der Nähe von etwa 20 K liegen.

Der erfindungsgemäße Leiterverbund entsprechend Anspruch 13 umfasst mehrere erfindungsgemäße elektrische Leiter, welche insbesondere gegeneinander verseilt sein können. Die zwei oder mehr erfindungsgemäßen Leiter können also beispielsweise in der Art herkömmlicher Drahtlitzen um die zentrale Achse des übergeordneten Leiterverbundes verdrillt angeordnet sein. Ein solcher Aufbau ermöglicht die Ausbildung eines größeren Leiterverbundes, bei gleichzeitiger Reduktion der Wechsel ¬ stromverluste im Vergleich zu einer nicht verseilten Anord ¬ nung der Einzelleiter. Die erfindungsgemäße elektrische Maschine entsprechend An ¬ spruch 14 umfasst einen Rotor und einen Stator. Dabei weist der Stator wenigstens eine Statorwicklung mit wenigstens ei ¬ nem erfindungsgemäßen elektrischen Leiter auf. Die Vorteile des erfindungsgemäßen Leiterverbundes und der erfindungsgemä- ßen elektrischen Maschine ergeben sich analog zu den beschriebenen Vorteilen des erfindungsgemäßen elektrischen Leiters .

Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren dient zur Herstel- lung eines erfindungsgemäßen elektrischen Leiters. Es ist durch wenigstens einen Verfahrensschritt gekennzeichnet, bei dem die Teilleiter mit geschmolzenem Matrixmaterial umgössen werden . Mit diesem Verfahren lässt sich auf besonders einfache Weise ein elektrischer Leiter mit den oben beschriebenen Vorteilen herstellen. Durch das Umgießen der Teilleiter mit dem Matrixmaterial kann ein mechanisch fester Verbund gebildet werden, bei dem auch ein sehr guter thermischer Kontakt zwischen Teilleiten und Matrixmaterial vorliegt. Durch diese Einbet ¬ tung der Teilleiter in zunächst flüssiges Matrixmaterial ist eine viel bessere Wärmeabfuhr über das Matrixmaterial gewähr ¬ leistet, als wenn Teilleiter und Matrix erst nachträglich in Form von festen Elementen miteinander verbunden würden. Ein derart gebildeter Verbund zwischen den Teilleitern und dem Matrixmaterial kann auch als „monolithisch" bezeichnet wer ¬ den, da der Verbund zwischen diesen Materialien wie aus einem Guss ist. In einem solchen monolithischen Verbund sich die Teilleiter auch nicht mehr gegeneinander oder gegen das Matrixmaterial beweglich. Durch das Umgießen der Teilleiter werden somit auch die mechanischen Eigenschaften des resultierenden elektrischen Leiters verbessert. Diese mechanische Festigkeit ist sowohl im Hinblick auf die Zugbelastung bei der Herstellung der Statorwicklung als auch im Hinblick auf die beim Betrieb der Maschine wirkenden Kräfte vorteilhaft.

Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfin- dung gehen aus den von Anspruch 1 abhängigen Ansprüchen sowie der folgenden Beschreibung hervor. Dabei können die beschriebenen Ausgestaltungen des elektrischen Leiters, des Leiterverbunds, der elektrischen Maschine und des Herstellungsverfahrens allgemein vorteilhaft miteinander kombiniert werden.

So können die einzelnen Teilleiter zumindest in einer Raumrichtung eine räumliche Ausdehnung unterhalb von 200 ym, ins ¬ besondere zwischen 5 ym und 200 ym aufweisen. Besonders vorteilhaft kann diese räumliche Ausdehnung unterhalb von 50 ym liegen. Eine derart feine Segmentierung ist vorteilhaft, um eine deutliche Reduktion der Wechselstromverluste (insbeson ¬ dere der Wirbelstromverluste) im Vergleich zu nicht unter ¬ teilten Leitern oder zu Leitern mit dickeren Filamenten zu erreichen .

Die Teilleiter können vorteilhaft aus einem Material gebildet sein, welches Kupfer, Aluminium und/oder Kohlenstoffnanoröh- ren umfasst. Die genannten Materialien weisen eine besonders hohe spezifische Leitfähigkeit auf, insbesondere auch im ge- nannten Bereich der Betriebstemperaturen einer elektrischen Maschine. Aluminium und Kohlenstoffnanoröhren weisen gleichzeitig eine besonders niedrige Dichte auf, so dass sie sich als Leitermaterialien für Maschinen mit hohen Leistungsdichten besonders eignen. Solche Maschinen mit besonders hohen Leistungsdichten werden insbesondere für Antriebe von Luftfahrzeugen benötigt. Aber auch für Antriebe anderer Fahrzeuge sind hohe Leistungsdichten allgemein vorteilhaft. Das Material der Teilleiter kann besonders vorteilhaft hoch ¬ reines Aluminium sein. Dieses kann vorteilhaft so rein sein, dass es ein Restwiderstandsverhältnis von wenigstens 1000 aufweist. Unter dem Restwiderstandsverhältnis soll im vorlie- genden Zusammenhang allgemein das Verhältnis des Widerstands eines Materials bei 293 Kelvin im Verhältnis zu seinem Wider ¬ stand bei 4 Kelvin verstanden werden. Besonders vorteilhaft kann das Restwiderstandsverhältnis sogar oberhalb von 10000 liegen. Ein Bereich zwischen 1000 und 20000 scheint für hoch- reines Aluminium realistisch. Hierzu kann die Reinheit des Aluminiums in den Filamenten bei wenigstens 5N liegen, mit anderen Worten kann die Stoffreinheit wenigstens 99, 999% be ¬ tragen . Das Matrixmaterial kann allgemein vorteilhaft ein Material sein, welches einen Schmelzpunkt von höchstens 600°C, insbe ¬ sondere nur höchstens 400°C aufweist. Ein derart niedrig schmelzendes Material ist besonders geeignet, um den elektri ¬ schen Leiter mit dem erfindungsgemäßen Verfahren herzustel- len. Es kann sich bei dem Material bevorzugt um ein derart niedrig schmelzendes metallisches Material, also ein Metall oder eine metallische Legierung handeln. Es kann sich alternativ auch um einen Verbundwerkstoff mit wenigstens einer derart niedrig schmelzenden Komponente handeln. So kann bei- spielsweise innerhalb des Matrixmaterials eine Materialkompo ¬ nente mit besonders hoher thermischer Leitfähigkeit im Ver ¬ bund mit einer anderen Materialkomponente mit besonders nied ¬ rigem Schmelzpunkt vorliegen. Für beide Parameter gelten die an anderen Stellen dieser Anmeldung als bevorzugt angegebenen Werte.

Vorteilhaft kann das Matrixmaterial ein Alkalimetall und/oder ein Erdalkalimetall umfassen. Derartige Metalle weisen allge ¬ mein einen relativ niedrigen Schmelzpunkt auf, und sie sind im Vergleich zu anderen Metallen derselben Periode relativ leicht. Besonders geeignet sind von diesen Metallen Lithium Natrium, Kalium, Magnesium und Calcium. Aber auch Zinn ist besonders geeignet als metallische Komponente einer besonders niedrig schmelzenden metallischen Legierung.

Das Matrixmaterial kann bevorzugt eine Dichte von höchstens 2 g/m 3 aufweisen. Mit einem solchen Material kann insgesamt ein Leiter mit niedriger Dichte herstellt werden, wodurch eine Maschine mit hoher Leistungsdichte erhalten werden kann.

Das Matrixmaterial kann vorteilhaft eine höhere Duktilität als das Material der Teilleiter aufweisen. Insbesondere kann das Matrixmaterial ein Elastizitätsmodul zwischen 5 GPa und 50 GPa und/oder eine Mohshärte zwischen 0,5 und 3 aufweisen. Eine solche Ausgestaltung ist vorteilhaft, da dann insgesamt ein biegsamer Leiter erhalten wird, der sich gut zur Wicklung von elektrischen Spulen eignet. Dies kann auch dann der Fall sein, wenn das Material der Teilleiter an sich relativ spröde ist. Diese Sprödigkeit wird dann durch die Einbettung in das duktile Matrixmaterial zum Teil ausgeglichen. Der gesamte elektrische Leiter kann vorteilhaft einen Durch ¬ messer zwischen 500 ym und 5 mm aufweisen. Leiter mit derartigen Durchmessern eigenen sich gut zur Herstellung von

Statorwicklungen in elektrischen Maschinen. Es können auch mehrere solche Leiter in einem Leiterverbund vorliegen und als solcher zur Herstellung der Wicklungen verwendet werden.

Die einzelnen Teilleiter des elektrischen Leiters können optional gegeneinander tordiert sein. Sie können beispielsweise gegeneinander um die Längsachse des Leiters tordiert sein. Es ist aber alternativ auch möglich, dass sich die Teilleiter innerhalb des Leiters jeweils parallel zur Längsachse erstre ¬ cken und innerhalb des Leiters nicht gegeneinander tordiert sind. In solchen Fällen ist es vorteilhaft, wenn dann mehrere Leiter innerhalb eines Leiterverbundes gegeneinander verseilt sind. Eine derartige Torsion der Teilleiter und/oder der Leiter in einem solchen Verbund ist allgemein vorteilhaft, um die Wechselstromverluste zu reduzieren. Der elektrische Leiter kann vorteilhaft wenigstens 100, be ¬ sonders vorteilhaft wenigstens 1000 Teilleiter aufweisen. Beispielsweise können zwischen 1000 und 10000 Teilleitern in einem solchen Leiter vorliegen. Eine derart feine Segmentie- rung bewirkt wiederum eine besonders effektive Reduzierung der Wechselstromverluste. Durch das erwähnte umgießen der Einzelleiter mit dem Matrixmaterial kann auf besonders einfa ¬ che Weise eine derart feine Segmentierung realisiert werden.

Die einzelnen Teilleiter können vorteilhaft jeweils als langgestreckte Filamente ausgebildet sein. Es können also mehrere im Wesentlichen eindimensionale Teilleiter im Leiter vorliegen. Diese können so in Matrixmaterial eingebettet sein, dass sie im zweidimensionalen Querschnittsprofil des Leiters je ¬ weils im Wesentlichen vollständig von Matrixmaterial umgeben sind. Mit anderen Worten ist der Leiter dann in eine Vielzahl feiner Drähte unterteilt, wobei die Drähte voneinander durch das Matrixmaterial durch dessen vergleichsweise schlechte Leitfähigkeit elektrisch weitgehend getrennt sind.

Ein Leiter in einer derartigen Ausführungsform lässt sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren besonders gut herstellen, indem die einzelnen Filamente in der gewünschten Konfiguration angeordnet werden (also beispielsweise parallel zueinander gespannt oder bereits gegeneinander verseilt) und dann ge ¬ meinsam mit dem Matrixmaterial umgössen werden.

Alternativ zu dieser Ausführungsform können die einzelnen Teilleiter als Schichten ausgebildet sein, welche in einem Stapel angeordnet und jeweils durch dazwischenliegende

Schichten aus Matrixmaterial getrennt sind. Dazu können die einzelnen Teilleiter beispielsweise als längliche Folien aus ¬ gebildet sein, welche wiederum durch ähnliche längliche Foli ¬ en aus Matrixmaterial getrennt sein können.

Die zwischen den Schichten der Teilleiter angeordneten

Schichten aus Matrixmal können vorteilhaft jeweils eine

Schichtdicke zwischen 5 ym und 30 ym aufweisen. In einem der- artigen Schichtdickenbereich ist eine zuverlässige elektrische Trennung der Teilleiter gegeben, wobei gleichzeitig ein hoher Füllfaktor an Leitermaterial im Gesamtleiter erreicht werden kann.

Allgemein und unabhängig von der genauen geometrischen Ausführung der Teilleiter kann der Leiter so ausgestaltet sein, dass das Material der Teilleiter im Querschnittsprofil des Leiters einen Füllfaktor von wenigstens 25%, insbesondere zwischen 25% und 40% aufweist. Ein derart hoher Füllfaktor kann beispielsweise entweder durch das Umgießen von Filamenten mit Matrixmaterial oder durch das Stapeln von dünnen Folien aus Matrixmaterial zwischen Teilleiter-Folien erzielt werden .

Das Verhältnis der spezifischen Leitfähigkeiten der Teilleiter und des Matrixmaterials bei der Betriebstemperatur der elektrischen Maschine kann allgemein vorteilhaft bei wenigs ¬ tens 1000, insbesondere bei wenigstens 10000 oder sogar we- nigstens 100000 liegen. Bei einem derartigen Leitfähigkeits ¬ verhältnis kann eine zur Reduktion der Wechselstromverluste ausreichende elektrische Trennung der einzelnen Teilleiter bewirkt werden. Ein derart großes Verhältnis der spezifischen Leitfähigkeiten kann für die genannte kyrogene Betriebstempe- ratur auch mit solchen metallischen Matrixmaterialien erreicht werden, für die bei Raumtemperatur ein wesentlich geringerer Unterschied zur spezifischen Leitfähigkeit des Lei ¬ termaterials des Teilleiters vorliegen würde. Es liegt also hier die Erkenntnis zugrunde, dass für viele metallische Mat- rixmaterialien die Leitfähigkeit bei Kühlung auf kryogene Temperaturen nur wenig ansteigt, während sie für geeignete Materialien der Teilleiter, beispielsweise Silber oder Kupfer bei der Abkühlung deutlich erhöht wird. Durch die Kühlung auf die kryogene Betriebstemperatur kann also bei solchen metal- lischen Matrixmaterialien der Leitfähigkeitsunterschied zum Matrixmaterial durch die Kühlung vorteilhaft stark intensi ¬ viert werden. Die elektrisch trennenden Eigenschaften des Matrixmaterials reichen dann bei der kryogenen Betriebstempe- ratur aus, um den Stromfluss in den Teilleitern zu konzentrieren und so die Wechselstromverluste zu reduzieren.

Die Teilleiter können allgemein monolithisch in sie umgeben- des Matrixmaterial eingebettet sein. Die Formulierung, dass die Teilleiter „monolithisch" in das Matrixmaterial eingebet ¬ tet sind, soll im vorliegenden Zusammenhang bedeuten, dass Teilleiter und Matrix in einem festen Verbund miteinander vorliegen, wobei keine leeren Zwischenräume zwischen den Teilleitern und der Matrix ausgebildet sind und die Teillei ¬ ter nicht (auch nicht abschnittsweise) gegen das umgebende Matrixmaterial bewegt werden können. Vielmehr sollen Teillei ¬ ter und Matrix einen derart mechanisch festen Verbund miteinander bilden, als wenn sie aus einem Guss hergestellt wären. Hierbei soll aber nicht ausgeschlossen sein, dass zwischen den einzelnen Teilleitern und der umgebenden Matrix noch eine zusätzliche Schicht vorliegen kann, beispielsweise eine höher resistive Barriereschicht zur zusätzlichen elektrischen Iso ¬ lation. In einem solchen Fall soll diese zusätzliche Schicht sowohl mit dem davon umhüllten Teilleiter als auch mit der umgebenden Matrix wiederum einen monolithischen Verbund bilden. Es soll also der gesamte Verbund aus Teilleiter, Matrix ¬ material und optionaler Zwischenschicht bezüglich der mecha ¬ nischen Festigkeitseigenschaften wie aus einem Guss sein. Die kann vorteilhaft durch das Umgießen der Teilleiter mit dem niedriger schmelzenden Matrixmaterial erreicht werden.

Die spezifische Wärmeleitfähigkeit des Matrixmaterials kann allgemein vorteilhaft bei wenigstens 30 W/m ' K, besonders vor- teilhaft sogar bei wenigstens 50 W/m ' K oder sogar 100 W/m ' K liegen. So kann eine besonders gute Entwärmung der Teilleiter erreicht werden. Insbesondere kann damit eine Kühlung der Teilleiter auf eine kryogene Betriebstemperatur erleichtert werden. Bei den genannten spezifischen Wärmeleitfähigkeiten soll es sich der einfacheren Bestimmung halber um Messwerte bei Raumtemperatur handeln. Die elektrische Maschine kann entweder eine Statorwicklung umfassen, bei der einer oder mehrere einzelne erfindungsgemä ¬ ße elektrische Leiter zu einer Spule gewickelt sind. Alterna ¬ tiv kann die elektrische Maschine aber auch eine oder mehrere Leiterverbünde gemäß Anspruch 13 umfassen.

Bei der Maschine ist der Rotor zweckmäßig relativ zum Stator mittels einer Rotorwelle drehbar gelagert. Der Rotor kann insbesondere ein Rotor mit wenigstens einer supraleitenden Wicklung sein. Die Maschine kann bei dieser Ausführungsform zweckmäßig ein Kühlsystem umfassen, um die supraleitende Wicklung auf eine Betriebstemperatur unterhalb der Sprungtemperatur des Supraleiters zu kühlen. Bei dem Supraleiter kann es sich insbesondere um einen Hochtemperatursupraleiter han- dein, beispielsweise um Magnesiumdiborid, einen Bismut- haltigen Hochtemperatursupraleiter erster Generation oder um ein Material des Typs REBa 2 Cu 3 O x (kurz REBCO) , wobei RE für ein Element der seltenen Erden oder eine Mischung solcher Elemente steht.

Vor allem bei einer Ausführungsform mit supraleitendem Rotor kann die elektrische Maschine für eine Betriebstemperatur der Statorwicklung (en) unterhalb von 78 K, insbesondere im Be ¬ reich von 20 K ausgelegt sein. Rotor- und Statorwicklungen können also in einem gemeinsam zu kühlenden kryogenen Bereich der Maschine angeordnet sein. Sie können insbesondere in ei ¬ nem gemeinsamen Kryostaten gegen die warme äußere Umgebung isoliert sein. Dies kann die Konstruktion der Maschine erleichtern, da Rotor und Stator näher beieinander liegen kön- nen und nicht gegeneinander thermisch entkoppelt sein müssen. Da durch den erfindungsgemäßen Aufbau des Leiters die Wechselstromverluste im Stator gering gehalten werden, ist auch die vom Stator abzuführende Wärme gering, und das Kühlsystem der elektrischen Maschine kann insgesamt für relativ geringe abzuführende Wärmemengen ausgelegt werden. Da Rotor und

Stator nicht getrennt gekühlt werden müssen, kann im Vergleich zum Stand der Technik auch die Zahl der Kühlaggregate reduziert werden und/oder der Platzbedarf für die Kühlung re- duziert werden. Insgesamt kann die elektrische Maschine im Vergleich zum Stand der Technik kleiner und leichter ausgeführt werden, und es kann eine höhere Leistungsdichte er ¬ reicht werden. Diese Vorteile sind insbesondere im Hinblick auf Luftfahrzeuge mit elektrischen Antrieben interessant, bei denen die Leistungsdichte der für den Antrieb verwendeten Mo ¬ toren und der an Bord befindlichen Generatoren extrem hoch sein muss . Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Herstellungsverfahrens kann das Umgießen der Teilleiter mit Matrixmaterial unter inertem Schutzgas erfolgen, insbesondere wenn das Matrixmaterial ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall und/oder ein anderes oxidationsempfindliches Material umfasst.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand einiger bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die angehängten Zeichnungen beschrieben, in denen: Figur 1 eine schematische Darstellung eines elektrischen Leiters nach einem ersten Beispiel der Erfindung zeigt, Figur 2 eine schematische Darstellung eines elektrischen Leiters nach einem zweiten Beispiel der Erfindung zeigt, Figur 3 eine schematische Darstellung eines Leiterverbunds aus mehreren derartigen Leitern zeigt und

Figur 4 eine schematische Darstellung einer elektrischen Maschine mit Statorwicklungen aus derartigen Leitern zeigt . Figur 1 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung eines Ausschnitts eines elektrischen Leiters 1 nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Gezeigt ist ein Leiter 1, bei dem mehrere Teilleiter 3a in Form von einzelnen Filamenten in ein umgebendes Matrixmaterial 5 eingebettet sind. Die einzelnen Teilleiter 3a weisen einen Durchmesser d T zwischen 5 ym und 200 ym auf. Dabei ist die

Querschnittsgeometrie der Teilleiter 3a jedoch nicht auf die gezeigte kreissymmetrische Form beschränkt, sondern es können auch andere Querschnittsformen, beispielsweise rechteckige oder hexagonale Formen vorliegen. Wesentlich für die gezeigte Ausführungsform ist nur, dass die Teilleiter in Form länglich ausgedehnter Filamente vorliegen, die jeweils von Matrixmate- rial umschlossen sind. Im gezeigten Beispiel sind die einzel ¬ nen Teilleiter 3a in zwei Raumrichtungen x und z in einem regelmäßigen Muster angeordnet. Beispielhaft ist hier eine orthogonale Packung gezeigt, es kann jedoch alternativ auch vorteilhaft ein anderer Packungstyp, beispielsweise eine he- xagonale Packung der einzelnen Stränge von Teilleitern 3a vorliegen. Die hauptsächliche Stromtransportrichtung im übergeordneten elektrischen Leiter 1 ist die in Figur 1 mit y bezeichnete Richtung, der Stromtransport läuft also entlang der einzelnen Filamente 3a. In den Raumrichtungen senkrecht dazu, also in x- und z-Richtung wird ein Stromfluss zwischen den

Filamenten 3a dagegen durch die bei Betriebstemperatur deutlich geringere Leitfähigkeit des Matrixmaterials 5 vorteil ¬ haft unterdrückt. Die einzelnen Teilleiter 3a sind im gezeigten Beispiel aus

Aluminium gebildet. Sie sind in ein metallisches Matrixmate ¬ rial 5 eingebettet, wobei dieses Matrixmaterial beispielhaft eine Legierung mit einem Alkalimetall als Hauptbestandteil darstellt. Diese Legierung weist einen Schmelzpunkt unterhalb von 400 °C auf. Es kann sich jedoch auch um andere geeignete Legierungen mit entsprechend niedrigen Schmelzpunkten handeln. Wesentlich ist nur, dass der Schmelzpunkt ausreichend niedrig ist, damit das Matrixmaterial um die in dem gewünsch ¬ ten Muster angeordneten Teilleiter 3a herum gegossen werden kann. So wird ein monolithischer Verbund zwischen Teilleitern 3a und Matrixmaterial 5 im resultierenden elektrischen Leiter 1 gebildet.

Im gezeigten Beispiel der Figur 1 weist der übergeordnete elektrische Leiter senkrecht zu seiner Haupt- Stromtransportrichtung einen rechteckigen Querschnitt auf. Der Leiter kann alternativ aber auch ein anderes, beliebiges Querschnittsprofil aufweisen, er kann insbesondere auch rund geformt sein.

Die in Figur 1 gezeigten 100 Teilleiter 3a sind nur beispiel- haft zu verstehen und können auch für eine wesentlich größere Anzahl an Teilleitern 3a im übergeordneten Leiter 1 stehen. Eine derart feine Filamentisierung, beispielsweise mit we ¬ nigstens 1000 Teilleitern, ist vorteilhaft, um die Wechsel ¬ stromverluste beim Betrieb einer elektrischen Maschine mit Wicklungen aus derartigen Leitern zu reduzieren.

Figur 2 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung eines Ausschnitts eines elektrischen Leiters 1 nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Gezeigt ist ein elektrischer Leiter 1, der in einen Stapel von schichtförmi- gen Teilleitern 3b aufgeteilt ist. Die einzelnen Schichten von Teilleitern 3b sind aus Folien mit einer Dicke d T zwi ¬ schen 5 ym und 200 ym gebildet. Zwischen diesen Leiterfolien 3b sind jeweils Folien aus Matrixmaterial angeordnet, die ei- ne Dicke d M von beispielweise zwischen 5 ym und 30 ym aufwei ¬ sen können.

Im Beispiel der Figur 2 ist die hauptsächliche Stromtrans ¬ portrichtung des übergeordneten Leiters die z-Richtung. Durch seinen Aufbau als Schichtstapel ist der Leiter 1 hier also nur in x-Richtung in einzelne Teilleiter unterteilt. Innerhalb jeder Teilleiter-Schicht findet also ein flächiger

Stromtransport statt, wobei die Ausdehnung der einzelnen Schichten in z-Richtung insgesamt wesentlich größer ist als in y-Richtung. Es handelt sich also um Schichten beziehungsweise Folien mit ausgeprägt länglicher Form.

Die Schichten 3b der Teilleiter können im gezeigten Beispiel aus Kupfer oder zumindest mit Kupfer als Hauptbestandteil ausgebildet sein. Die dazwischen liegenden Schichten aus Matrixmaterial können beispielsweise Magnesium als Hauptbestand ¬ teil aufweisen. Wesentlich ist, dass diese Matrix-Folien weicher sind als die dazwischen angeordneten Folien aus dem Ma- terial der Teilleiter. Bei dem gezeigten Aufbau des elektrischen Leiters 1 als Schichtsystem muss das Matrixmaterial 5 auch nicht durch einen Schmelzprozess zwischen den leitenden Schichten 3b eingebracht werden. Ein niedrigerer Schmelzpunkt des Matrixmaterials 5 im Vergleich zum Material der Teillei ¬ ter ist trotzdem vorteilhaft, weil mit einem niedrigeren Schmelzpunkt typischerweise auch eine geringere Härte eines Metalls oder einer metallischen Legierung einhergeht. Es ist allgemein vorteilhaft, wenn das Matrixmaterial 5 weicher ist als das Material der Teilleiter 3b, um eine hohe Duktilität im übergeordneten elektrischen Leiter 1 zu erreichen.

Bei einem Schicht-Folien-Leiter, der ähnlich wie im Beispiel der Figur 2 aufgebaut ist, können bei einer Verwendung in ei- ner elektrischen Maschine die einzelnen Leiterschichten 3b allgemein vorteilhaft so ausgerichtet sein, dass sie sich pa ¬ rallel zu der lokal vorherrschenden Magnetfeldrichtung erstrecken. Durch eine solche Ausrichtung können wiederum Wechselstromverluste reduziert werden.

Figur 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Leiterverbunds 21 mit mehreren elektrischen Leitern 1 in schematischem Querschnitt. Diese elektrischen Leiter 1 sollen jeweils entspre ¬ chend der vorliegenden Erfindung ausgestaltet sein und können beispielsweise ähnlich wie im Zusammenhang mit den Figuren 1 oder 2 beschrieben aufgebaut sein. Die einzelnen Leiter 1 sind miteinander verseilt und dabei spiralförmig um eine zentrale Achse A des übergeordneten Leiterverbundes 21 ver ¬ drillt. Beispielhaft sind in Figur 3 für jeden Leiter 1 nur sieben Teilleiter 3a gezeigt, die hier als Filamente ausge ¬ bildet sind und hexagonal gepackt sind. Diese Teilleiter sol ¬ len jedoch nur repräsentativ für eine wesentlich größere Anzahl an Teilleitern stehen und können alternativ zur gezeigten Struktur auch als Leiterschichten wie in Figur 2 vorlie- gen. Die drei einzelnen elektrischen Leiter 1 der Figur 4 weisen um das Matrixmaterial 5 noch eine zusätzliche Außen ¬ hülle 15 auf, die dem Schutz der einzelnen Leiter und/oder zur mechanischen Verstärkung der Leiter dient. Figur 4 zeigt einen schematischen Längsschnitt einer elektrischen Maschine 31 nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die elektrische Maschine umfasst einen Rotor 37 und einen Stator 33. Der Rotor 37 ist mittels einer Rotorwel ¬ le 39 um eine Rotationsachse 38 drehbar gelagert. Hierzu ist die Rotorwelle 37 über die Lager 40 gegen das Maschinengehäu ¬ se 41 abgestützt. Gezeigt ist ein Längsschnitt entlang der Rotationsachse 38. Bei der elektrischen Maschine kann es sich grundsätzlich um eine Motor oder einen Generator handeln oder auch um eine Maschine, die in beiden Modi betrieben werden kann .

Der Stator 33 weist eine Mehrzahl von Statorwicklungen 34 auf, deren Wickelköpfe 34a sich in radial außenliegende Be ¬ reiche erstrecken. Vor allem die weiter innenliegenden Bereiche der Statorwicklungen 34 zwischen diesen Wickelköpfen 33 treten beim Betrieb der elektrischen Maschine 31 in elektromagnetische Wechselwirkung mit einem Feld des Rotors. Diese Wechselwirkung findet über einen Luftspalt 36 hinweg statt, der radial zwischen Rotor 37 und Stator 33 liegt. Die

Statorwicklungen 34 sind im gezeigten Beispiel in Nuten eines Stator-Blechpaketes 35 eingebettet, können aber auch soge ¬ nannte „Luftspaltwicklungen" ohne Blechpaket sein. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es wesentlich, dass die

Statorwicklungen jeweils aus erfindungsgemäßen elektrischen Leitern 1 beziehungsweise aus erfindungsgemäßen Leiterverbünden 21 mit solchen Leitern 1 gewickelt sind. Dabei können die Leiter ähnlich wie im Zusammenhang mit den Figuren 1 oder 2 beschrieben aufgebaut sein. Ein Leiterverbund mit mehreren elektrischen Leitern kann beispielsweise wie im Zusammenhang mit Figur 3 beschrieben aufgebaut sein.

Die elektrische Maschine der Figur 4 kann im Rotor 37 supra- leitende Wicklungen aufweisen. Hierzu kann der Rotor 37 im

Betrieb auf eine kryogene Temperatur gekühlt werden, die un ¬ terhalb der Sprungtemperatur des verwendeten Supraleiters liegt. Diese Betriebstemperatur kann beispielsweise bei etwa 20 K liegen. Die Kühlung kann mit einem in der Abbildung nicht näher dargestellten Kühlsystem erreicht werden. Die tiefkalten Komponenten sollten außerdem thermisch gegen die warme Umgebung isoliert sein. Bei dem gezeigten Ausführungs- beispiel liegt diese (hier nicht näher dargestellte) thermi ¬ sche Isolation im Außenbereich der elektrischen Maschine, so dass auch die Statorwicklungen 34 zusammen mit dem Rotor 37 auf die kryogene Temperatur gekühlt werden. Beispielsweise kann die Maschine 31 über das Gehäuse 41 nach außen hin ther- misch isoliert sein. Durch die Kühlung des Stators 33 treten in den Statorwicklungen 34 geringere Verluste auf, und es kann auch ein geringerer radialer Abstand zwischen den Rotorwicklungen und den Statorwicklungen eingehalten werden, was für den Betrieb der Maschine ebenfalls vorteilhaft ist.