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Title:
ELECTRICAL SUPPLY LINE AND DEVICE HAVING A SUPPLY LINE OF THIS TYPE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/110626
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an electrical supply line (2), in particular for a motor vehicle, comprising two conductor arrangements (16A, 16B) for different operating potentials, the conductor arrangements being electrically isolated from each other. The two conductor arrangements (16A, 16B) are disposed in one conductor layer each and are disposed one over the other. Each conductor arrangement (16A, 16B) has a plurality of individual conductors (14). The conductor arrangements (16A, 16B) are led in a cable duct (4) which forms, for each of the individual conductors (14), an individual duct (12) with lateral separating pieces (10). The individual conductors (14) are each disposed between two separating pieces (10) such that the individual conductors are fixed relative to each other.

Inventors:
MARKERT JONATHAN (DE)
SCHNEIDER BERND (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/085005
Publication Date:
June 22, 2023
Filing Date:
December 08, 2022
Export Citation:
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Assignee:
LEONI BORDNETZ SYS GMBH (DE)
International Classes:
H01B7/08; H02G3/04
Foreign References:
EP2637271A12013-09-11
CN109526236A2019-03-26
DE102012200979A12013-07-25
DE102012200979A12013-07-25
Attorney, Agent or Firm:
FDST PATENTANWÄLTE (DE)
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Claims:
Ansprüche Elektrischer Versorgungsstrang (2), insbesondere für ein Kraftfahrzeug, mit zwei elektrisch voneinander getrennten Leiteranordnungen (16A, 16B) für unterschiedliche Betriebspotentiale, wobei die beiden Leiteranordnungen (16A, 16B) jeweils in einer Leiterschicht und übereinander angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass eine jede Leiteranordnung (16A, 16B) mehrere Einzelleiter (14) aufweist und die Leiteranordnungen (16A, 16B) in einem Kabelkanal (4) geführt sind, welcher für jeden der Einzelleiter (14) einen Einzelkanal (12) mit seitlichen Trennstegen (10) ausbildet, und dass die Einzelleiter (14) zueinander ortsfest zwischen zwei Trennstegen (10) angeordnet sind. Versorgungsstrang (2) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelleiter (14) in ihrem jeweiligen Einzelkanal (12) geklemmt sind. Versorgungsstrang (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Leiterschicht genau eine Leiteranordnung (16A, 16B) für genau ein Betriebspotential aufweist. Versorgungsstrang (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelleiter (14) einer Leiterschicht elektrisch miteinander verbunden sind. Versorgungsstrang (2) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitende Verbindung über eine stoffschlüssige Verbindung oder über eine mechanische Verbindung der Einzelleiter (14) mit einem gemeinsamen Kontaktelement (18) ausgebildet ist. Versorgungsstrang (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um einen einstückigen Kabelkanal (4) handelt, welcher insbesondere als Strangpressprofil ausgebildet ist. Versorgungsstrang (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Einzelleitern (14) um Rundleiter handelt. Versorgungsstrang (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Einzelleitern (14) um kom- paktierte Leiter oder massive Leiter handelt. Versorgungsstrang (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Einzelleitern (14) um blanke Leiter ohne Isolation handelt. Versorgungsstrang (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelleiter (14) unterschiedliche Leiterquerschnitte aufweisen. Versorgungsstrang (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelleiter (14) der einen Leiterschicht einen geringeren Leiterquerschnitt als die Einzelleiter (14) der anderen Leiterschicht aufweisen. Versorgungsstrang (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einer der Leiterschichten, insbesondere in einer Leiterschicht, in der Einzelleiter (14) mit geringerem Leiterquerschnitt angeordnet sind, jeweils ein Leerkanal (22) zwischen zwei benachbarten Einzelleitern (14) ausgebildet ist. Versorgungsstrang (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelleiter (14) der einen Leiterschicht aneinander unter Ausbildung eines Zwickelbereichs (20) angeordnet sind und die Einzelleiter (14) der anderen Leiterschicht in den Bereichen der Zwickelbereiche (20) angeordnet sind. Versorgungsstrang (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kabelkanal (4) einen Zwischenboden (8) aufweist, welcher die Leiteranordnungen (16A, 16B) voneinander trennt, wobei der Zwischenboden (8) gewellt ausgebildet ist. Versorgungsstrang (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Befestigungsmittel am Kabelkanal (4) zur

Befestigung an einem Trägerbauteil vorgesehen sind. Vorrichtung, insbesondere Kraftfahrzeug, mit einem Versorgungsstrang (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Leiteranordnungen (16A, 16B) mit unterschiedlichen elektrischen Bezugspotenzialen verbunden sind, wobei der Versorgungsstrang (2) insbesondere als eine Gleichstromleitung ausgebildet ist, bei der die eine Leiteranordnung (16A, 16B) als Hinleiter und die andere Leiteranordnung (16A, 16B) als Rückleiter ausgebildet ist.

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Description:
Beschreibung

Elektrischer Versorgungsstrang sowie Vorrichtung mit einem solchen Versorgungsstrang

Die vorliegende Erfindung betrifft einen elektrischen Versorgungsstrang sowie eine Vorrichtung, speziell ein Kraftfahrzeug mit einem solchen Versorgungsstrang. Der Versorgungsstrang weist zwei elektrisch voneinander getrennte Leiteranordnungen für unterschiedliche Betriebspotenziale auf, wobei die beiden Leiteranordnungen jeweils in einer Leiterschicht und übereinander angeordnet sind.

Aus der DE 10 2012 200 979 A1 ist ein derartiger Versorgungsstrang zu entnehmen, bei der eine jeweilige Leiteranordnung als eine Stromschiene ausgebildet ist. Der Versorgungsstrang ist als Gleichstrom-Leitung eingesetzt und verbindet eine Batterie mit Verbrauchern.

Ein derartiger Versorgungsstrang wird beispielsweise als sogenannter Backbone in einem Kraftfahrzeug eingesetzt. Er kann sowohl bei Niedervolt-Bordnetzen mit einer Bordnetzspannung von 12V oder 48V oder auch für Hochvolt-Anwendungen beispielsweise im Zusammenhang mit elektromotorisch angetriebenen Fahrzeugen mit Spannungen im Bereich von mehreren 100 V und beispielsweise im Bereich von 300 V bis 1000 V eingesetzt werden.

Insbesondere bei hohen Strömen bei Gleichstrom leitungen können starke Magnetfelder entstehen, die in ungünstigen Fällen zu hohen, unzulässigen Magnetfeldern im Fahrgastraum führen können. Dieses Problem tritt insbesondere auch bei elektromotorisch angetriebenen Fahrzeugen auf, bei denen häufig unterhalb des Ka- rosseriebodens eine Traktionsbatterie angeordnet ist und elektrische Versorgungsleitungen dann im Fahrgastraum verlegt werden. Hierbei entfällt dann die ansonst vorhandene Schirmwirkung des Karosseriebodens.

Zur Vermeidung derartiger störender Magnetfelder und zur Verbesserung der EMV (elektromagnetische Verträglichkeit) schlägt die DE 10 2012 200 979 A1 die spezielle schichtweise Anordnung der Leiterschienen vor.

Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen alternativen Versorgungsstrang, insbesondere für eine Gleichstromleitung in einem Kraftfahrzeug anzugeben, welcher einen kompakten Aufbau sowie eine gute EMV zeigt.

Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch einen elektrischen Versorgungsstrang sowie durch eine Vorrichtung, insbesondere Kraftfahrzeug mit einem solchen Versorgungsstrang. Dieser weist zwei und vorzugsweise genau zwei elektrisch voneinander getrennte Leiteranordnungen für unterschiedliche Betriebspotenziale auf. Speziell ist der Versorgungsstrang als eine Gleichstromleitung ausgebildet, bei der der eine Versorgungsstrang als Hinleiter und der andere Versorgungsstrang als Rückleiter ausgebildet ist. Der eine Versorgungsstrang ist dabei beispielsweise mit einem Pluspotenzial einer Batterie oder allgemein einer Versorgungsspannung des Bordnetzes verbunden und die andere Leiteranordnung ist mit einem Minuspol oder einem Massepotenzial verbunden. Die beiden Leiteranordnungen sind jeweils in einer Leiterschicht und schichtweise übereinander angeordnet. Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, mehrere Leiteranordnungen in mehr als zwei Leiterschichten anzuordnen. Bevorzugt sind jedoch genau zwei Leiterschichten vorgesehen.

Der Versorgungsstrang zeichnet sich dadurch aus, dass jede Leiteranordnung mehrere einzelne Einzelleiter aufweist und dass die Leiteranordnungen in einem Kabelkanal geführt sind, welcher für jeden der Einzelleiter einen Einzelkanal mit seitlichen Trennstegen ausbildet, sodass die Einzelleiter zueinander ortsfest zwischen zwei Trennstegen angeordnet sind. Die Aufteilung eines einzigen Leiters mit großem Querschnitt auf mehrere Einzelleiter mit jeweils kleinerem Querschnitt führt aufgrund der größeren Oberfläche der Einzelleiter zu einer verbesserten Wärmeabfuhr.

Durch den Kontakt der mehreren Einzelleiter jeweils einzelweise mit dem Kabelkanal, welcher vorzugsweise aus Kunststoff besteht, wird zudem eine große Kontaktfläche zwischen den Einzelleitern und dem Kabelkanal ausgebildet, was zusätzlich zu der guten Wärmeabfuhr beiträgt, speziell im Verglich mit Luft, da das Material des Kabelkanals typischerweise eine bessere Wärmeleitfähigkeit als Luft aufweist.

Bei dieser Ausgestaltung wird daher - im Vergleich zum Stand der Technik - zunächst auf die Verwendung von massiven Stromschienen verzichtet. Der einzelne durch eine jeweilige Stromschiene gebildete Leiter wird vorliegend durch eine innerhalb einer Leiterschicht ausgebildeten Leiteranordnung ersetzt, welche sich aus mehreren Einzelleitern zusammensetzt.

Im Hinblick auf eine gute EMV-Eigenschaft und speziell im Hinblick auf eine Vermeidung oder Reduzierung von Magnetfeldern sind die einzelnen Einzelleiter an definierten Positionen gehalten. Darüber hinaus sind sie durch die Anordnung innerhalb des Kabelkanals auch möglichst kompakt angeordnet. Beides führt dazu, dass im Betrieb entstehende Magnetfelder des Hinleiters sowie des Rückleiters sich zumindest teilweise kompensieren, sodass ein verbleibendes resultierendes Magnetfeld zumindest gering ist. Durch die Aufteilung einer jeweiligen Leiteranordnung auf mehrere Einzelleiter ist im Vergleich zu zwei nebeneinander geführten und als jeweils ein einziger Rundleiter ausgebildeten Leiteranordnungen eine verbesserte EMV erreicht.

Diese Ausgestaltung mit den in unmittelbarer Nähe zueinander angeordneten Einzelleitern in den beiden Leiterschichten, die im Betrieb gegensinnig stromdurchflossen sind, beruht dabei auf der Überlegung, dass sich die Magnetfelder von gegensinnig stromdurchflossenen Leitern kompensieren.

Um eine möglichst gute Kompensation zu erreichen ist es dabei wichtig, dass die Einzelleiter möglichst genau und auch möglichst nah zueinander positioniert sind. Die Einzelleiter liegen daher in den Einzelkanälen jeweils bevorzugt auch passgenau und damit ohne Spiel ein.

Vorzugsweise sind die Einzelleiter in ihrem jeweiligen Einzelkanal geklemmt. Beispielsweise weist der Kabelkanal eine gewisse Elastizität auf, sodass eine Klemmwirkung erreicht wird. Alternativ oder ergänzend besteht auch die Möglichkeit, dass die einzelnen Kanäle geeignet ausgebildet sind, sodass die jeweiligen Einzelleiter in einen solchen Einzelkanal eingeschnappt werden können und in einem jeweiligen Einzelkanal dann vorzugsweise auch formschlüssig gehalten sind.

In bevorzugter Ausgestaltung ist in jeder Leiterschicht genau eine Leiteranordnung für genau ein Betriebspotenzial angeordnet. Innerhalb einer Leiterschicht liegt daher im Betrieb genau ein Betriebspotenzial vor.

Insbesondere zu diesem Zweck ist vorgesehen, dass die Einzelleiter einer jeweiligen Leiteranordnung und damit insbesondere sämtliche Einzelleiter einer jeweiligen Leiterschicht elektrisch miteinander verbunden sind. Die Einzelleiter einer Leiteranordnung / einer Leiterschicht sind daher miteinander parallelgeschaltet.

Die elektrisch leitende Verbindung erfolgt vorzugsweise über eine stoffschlüssige Verbindung oder eine mechanische Verbindung der Einzelleiter entweder unmittelbar miteinander, vorzugsweise jedoch über ein gemeinsames Kontaktelement. Die Einzelleiter sind jeweils elektrisch leitend mit dem gemeinsamen Kontaktelement verbunden und über dieses mittelbar elektrisch miteinander verbunden. Zur Ausbildung der stoffschlüssigen Verbindung ist insbesondere ein Schweißen, speziell ein Widerstandsschweißen vorgesehen. Für die mechanische Verbindung ist beispielsweise ein Crimpen oder eine sonstige herkömmliche mechanische Steckoder Schraubverbindung vorgesehen. Bei dem Kontaktelement handelt es sich beispielsweise um ein Stanzteil. Weiterhin kann ein herkömmliches Kontaktelement, wie ein Kontaktstecker mit einer gemeinsamen elektrischen Verbindung für die einzelnen Einzelleiter verwendet werden. Ein solcher Kontaktstecker bildet einen Anschlussstecker für einen (Steck-) Anschluss des Versorgungsstrangs an eine elektrische Komponente, beispielsweise an einen Verbraucher. Alternativ handelt es sich bei dem Kontaktelement um ein Anschlusselement, insbesondere nach Art eines Kabelschuhs beispielsweise zum Anschluss an einen Anschlusspol einer Batterie.

Unter Kabelkanal wird allgemein ein sich in Richtung der Leiteranordnungen erstreckendes Führungselement mit individuellen Führungskanälen für die Einzelleiter verstanden. Der Kabelkanal erstreckt sich dabei über einen Großteil der Länge der Leiteranordnungen, also über zumindest 50% und vorzugsweise über zumindest 75% der Länge der Leiteranordnungen. Bevorzugt erstreckt sich der Kabelkanal - bis auf ggf. erforderliche Anschlussbereiche - über die gesamte Länge der Leiteranordnungen und damit auch des Versorgungsstrangs insgesamt. Allgemein weist der Versorgungsstrang und damit auch der Kabelkanal typischerweise eine Länge von > 1 m oder auch >1 ,5m und mehr auf.

Bei dem Kabelkanal handelt es sich vorzugsweise um einen einstückigen, monolithischen Kabelkanal. Dieser ist insbesondere als ein Profil, beispielsweise ein Extrusionsprofil / Strangpressprofil ausgebildet. Zumindest weist der Kabelkanal ein monolithisches Grundteil auf, welches die beiden Leiterschichten und die Einzelkanäle definiert. Dieses Grundteil weist typischerweise einen Zwischenboden auf, von dem beidseitig die Trennstege für die jeweiligen Einzelleiter in den beiden benachbarten Leiterschichten abstehen.

Die Einzelleiter einer jeweiligen Leiterschicht sind - zumindest in einem Querschnitt betrachtet oder auch insgesamt - bevorzugt jeweils innerhalb einer Ebene und damit auf gleichem Niveau nebeneinander angeordnet.

In bevorzugter Ausgestaltung handelt es sich bei den Einzelleitern um Rundleiter. Diese sind montagetechnisch einfach zu handhaben. Speziell handelt es sich bei den Einzelleitern um kompaktierte Leiter, speziell kompaktierte Litzenleiter oder alternativ auch um massive Leiter. Hierdurch wird insgesamt eine kompakte Bauform erreicht. In bevorzugter Ausgestaltung handelt es sich bei den Einzelleitern um blanke Leiter ohne Isolation. Die elektrische Isolation erfolgt über den Kabelkanal, speziell über den Zwischenboden sowie über die Trennstege.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung weisen die Einzelleiter unterschiedliche Leiterquerschnitte auf. Durch diese Maßnahme ist eine besonders kompakte Ausgestaltung und Anordnung der Einzelleiter zueinander ermöglicht.

Insbesondere ist dabei vorgesehen, dass die (sämtliche) Einzelleiter der einen Leiterschicht einen geringeren Leiterquerschnitt als die (sämtliche) Einzelleiter der anderen Leiterschicht aufweisen. Die Einzelleiter einer jeweiligen Leiterschicht weisen dabei vorzugsweise einen konstanten Leiterquerschnitt und insbesondere Durchmesser auf. Hierdurch ist eine flache Bauweise erreicht.

Um die Einzelleiter, speziell die mit dem geringen Leiterquerschnitt, in definierten Relativpositionen speziell in Relation zu den (größeren) Einzelleitern der anderen Leiterschicht zu positionieren, weist der Kabelkanal in bevorzugter Ausgestaltung Leerkanäle auf, die zwischen zwei benachbarten Einzelkanälen ausgebildet sind, in denen jeweils ein Einzelleiter geführt ist. Bevorzugt sind derartige Leerkanäle jeweils alternierend zu den Einzelkanälen angeordnet. Weiterhin sind derartige Leerkanäle bevorzugt nur in einer der Leiterschichten, bevorzugt nur in der Leiterschicht mit den Einzelleitern mit den geringeren Leiterquerschnitten ausgebildet.

Speziell bei der Ausgestaltung der Einzelleiter als Rundleiter sind die Einzelleiter unter Ausbildung eines Zwischen- oder Zwickelbereiches aneinander angeordnet. Um eine möglichst kompakte Anordnung und auch eine gute EMV-Eigenschaft zu erreichen, sind die Einzelleiter der zweiten Leiterschicht und damit der zweiten Leiteranordnung im Bereich dieser Zwickelbereiche angeordnet. Dies bedeutet, dass die Einzelleiter der einen Leiterschicht bezüglich der Einzelleiter in der anderen Leiterschicht in Querrichtung versetzt sind. Speziell bei dieser Ausgestaltung ist die Anzahl der Einzelleiter in den beiden Leiterschichten vorzugsweise unterschiedlich. Insbesondere ist die Anzahl der Einzelleiter in der einen Leiterschicht exakt um eins gegenüber der Anzahl in der anderen Leiterschicht erhöht.

Bevorzugt ist der gesamte Leiterquerschnitt eines jeden der beiden Versorgungsstränge identisch oder zumindest weitgehend identisch. Die beiden Versorgungsstränge sind insbesondere für eine gleiche Stromtragfähigkeit ausgebildet.

Wie bereits zuvor erwähnt, weist der Kabelkanal einen Zwischenboden auf, durch den die beiden Leiterschichten und damit die beiden Leiteranordnungen mit den mehreren Einzelleitern voneinander getrennt sind. Gemäß einer ersten Ausgestaltung ist der Zwischenboden - zumindest im Querschnitt betrachtet und bevorzugt über die gesamte Länge des Kabelkanals - eben ausgebildet. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist dieser Zwischenboden alternativ im Querschnitt betrachtet gewellt, beispielsweise sinusförmig gewellt und mit sich periodisch abwechselnden Wellentälern und Wellenbergen ausgebildet. Bevorzugt liegt ein jeweiliger Einzelleiter - von seiner Leiterschicht aus betrachtet - jeweils in einem Wellental ein. In Kombination mit der in Querrichtung versetzten Anordnung führt dies zu einer besonders kompakten Bauweise, da die Einzelleiter quasi in Vertikalrichtung zueinander zusammengeführt werden. Gleichzeitig ist eine solche kompakte Anordnung für die angestrebte gute EMV-Eigenschaft von Vorteil.

Für die Befestigung des Versorgungsstrangs an einem Trägerbauteil, insbesondere einem Karosseriebauteil, sind vorzugsweise geeignete Befestigungsmittel vorgesehen. So sind insbesondere am Kabelkanal Befestigungsmittel wie Clipse oder Lochaufnahmen für Befestigungselemente angeordnet bzw. ausgebildet.

Speziell bei der Ausbildung des Kabelkanals als Profil sind beispielsweise Bügel- clipse vorgesehen. Diese dienen in bevorzugter Ausgestaltung gleichzeitig zur Halterung der Einzelleiter im Kabelkanal. Die Bügelclipse sind daher zur Halterung der Einzelleiter im Kabelkanal und gleichzeitig zur Befestigung am Trägerbauteil ausgebildet. Ein derartiger Versorgungsstrang dient wie eingangs erläutert insbesondere als eine zweipolige Gleichstromleitung. Er dient insbesondere zur Übertragung von hohen Strömen von typischerweise mehreren 10 A oder auch von mehreren 100 A. Ein jeweiliger Versorgungsstrang ist daher für die Übertragung derartig hoher Ströme geeignet dimensioniert.

Der Versorgungsstrang ist insbesondere zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug für den nicht schienen-gebundenen Straßenverkehr vorgesehen und wird in montierter Position in einem solchen Kraftfahrzeug, insbesondere PKW eingesetzt. Der Versorgungsstrang verbindet dabei zwei elektrische Komponenten eines Bordnetzes des Kraftfahrzeuges miteinander. Der Kabelkanal erstreckt sich dabei über weitgehend (>75%, >90%) die gesamte Länge zwischen den beiden Komponenten. Bei diesen handelt es sich beispielsweise einerseits um einen (ersten) Leistungsverteiler / Stromquelle und andererseits um einen (zweiten) Leistungsverteiler / Verbraucher. Bei dem Versorgungsstrang handelt es sich insbesondere um einen sogenannten Backbone im Kraftfahrzeug. Ein solcher verbindet allgemein einen Vorderwagen mit einem Hinterwagen des Kraftfahrzeuges. Er verläuft häufig mittig im Kraftfahrzeug, z.B. in einem mittigen Kabeltunnel. Bei elektromotorisch angetriebenen Fahrzeugen dient er beispielsweise zur Leistungsversorgung eines elektrischen Fahrantriebes. Er ist beispielsweise entlang oder auf einer Traktionsbatterie verlegt, welche die elektrische Energie für den Fahrantrieb bereitstellt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Diese zeigen in vereinfachten Darstellungen:

FIG 1 einen Querschnitt durch einen Versorgungsstrang, sowie

FIG 2 eine ausschnittsweise Ansicht auf eine Vorrichtung mit einem derartigen Versorgungsstrang.

Der in den Figuren dargestellte Versorgungsstrang 2 weist einen Kabelkanal 4 aus einem Isolationswerkstoff auf. Der Versorgungsstrang 2 erstreckt sich allgemein in einer Längsrichtung L, einer Querrichtung T sowie in einer Vertikalrichtung V. Der Kabelkanal 4 ist durch ein Grundteil 6 gebildet oder weist zumindest ein solches Grundteil 6 auf, welches beispielsweise als ein extrudiertes (Strangpress-) Profil ausgebildet ist. Der Kabelkanal 4 erstreckt sich vorzugsweise - bis jeweils auf endseitige Anschlussbereiche - über die gesamte Länge des Versorgungsstrangs 2. Es weist einen Zwischenboden 8 auf, von dem beidseitig sich jeweils Trennstege 10 erstrecken. Der Zwischenboden 8 ist im Ausführungsbeispiel der FIG 1 eben ausgebildet. Die Trennstege 10 sind insbesondere senkrecht zum Zwischenboden 8 orientiert. Der Kabelkanal 4 weist daher beidseitig des Zwischenbodens 8 jeweils eine Leiterschicht auf. Auf jeder Seite des Zwischenbodens 8 sind mehrere Einzelkanäle 12 ausgebildet, die durch den Zwischenboden 8 und seitlich durch Trennstege 10 begrenzt sind. Die Einzelkanäle 12 bilden freie Aufnahmeräume und sind jeweils zu ihrer dem Zwischenboden abgewandten Seite offen. In die Einzelkanäle 12 sind jeweils Einzelleiter 14 eingelegt, die im Ausführungsbeispiel durch Rundleiter, vorzugsweise massive und blanke Rundleiter gebildet sind.

Die Einzelleiter 14 einer jeweiligen Leiterschicht bilden gemeinsam eine Leiteranordnung 16A, 16B aus. Die Einzelleiter 14 einer jeweiligen Leiteranordnung 16A, 16B sind elektrisch miteinander verbunden und dadurch parallelgeschaltet. Hierzu ist - vorzugsweise jeweils beidseitig am Ende des Versorgungsstrangs 2 - ein gemeinsames Kontaktelement 18 für jede Leiteranordnung 16A, 16B angeordnet (vergleiche hierzu insbesondere die Figur 2). Die Einzelleiter 14 einer jeweiligen Leiteranordnung 16A, 16B sind über dieses gemeinsame Kontaktelement 18 elektrisch miteinander kontaktiert. Im Betrieb liegen daher die beiden Leiteranordnungen 16A, 16B typischerweise auf unterschiedlichen Spannungen und damit Betriebspotenzialen.

Die Einzelkanäle 12 sind vorzugsweise allgemein derart ausgebildet, dass in ihnen ein jeweiliger Einzelleiter 14 klemmend gehalten ist. Hierzu weisen die Einzelkanäle 12 beispielsweise eine Breite auf, die kleiner oder gleich der Breite (Durchmesser) der Einzelleiter 14 ist. Gemäß einer Ausführungsvariante ist ergänzend oder alternativ hierzu vorgesehen, dass die Einzelleiter 14 in einem jeweiligen Ein- zelkanal 12 eingeschnappt sind. Hierzu sind beispielsweise die Trennstege 10 geeignet ausgebildet und weisen an ihrem dem Zwischenboden 8 abgewandten Ende nicht näher dargestellte Schnappelemente auf.

Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, dass der Kabelkanal 4 zusätzlich zum Grundteil 6 noch zumindest einen Deckel aufweist, über den die einzelnen Kanäle 12 zumindest einer Leiterschicht verschließbar sind. Ein derartiger hier nicht näher dargestellter Deckel wird beispielsweise auf das Grundteil aufgeschnappt.

Im Ausführungsbeispiel der Figur 1 ist eine spezielle Ausführungsvariante dargestellt, bei der die Einzelleiter 14 einer jeweiligen Leiteranordnung 16A, 16B unterschiedliche Leiterquerschnitte und damit unterschiedliche Durchmesser aufweisen. Gemäß der Figur 1 weisen dabei die Einzelleiter 14 der oberen Leiteranordnung 16A einen größeren Durchmesser als die Einzelleiter 14 der unteren Leiteranordnung 16B auf. Weiterhin sind die Einzelleiter 14 der beiden Leiteranordnungen 16A, 16B in der Querrichtung T versetzt zueinander angeordnet.

Die Einzelleiter 14 der oberen Leiterschicht liegen unmittelbar aneinander an, d. h. sie sind lediglich durch jeweils genau einen Trennsteg voneinander getrennt. Aufgrund ihrer Ausbildung als Rundleiter sind zwischen benachbarten Einzelleitern 14 Zwickelbereiche 20 ausgebildet. Die Einzelleiter 14 des zweiten Versorgungsstrang 16B sind nunmehr in Querrichtung T derart versetzt, dass sie im Bereich dieser Zwickelbereiche 20 angeordnet sind und speziell derart, dass eine Mittenlinie des jeweiligen kleineren Einzelleiters 14 an der Querposition angeordnet ist, die - in Querrichtung T betrachtet - der geometrischen Mitte zwischen zwei der größeren Einzelleiter 14 entspricht.

Um die gewünschte Querposition der kleineren Einzelleiter 14 zu gewährleisten sind diese durch die Trennstege 10 ortsfest an ihrer gewünschten Querposition gehalten. Um dies zu erreichen sind Leerkanäle 22 ausgebildet. Diese wechseln sich mit den Einzelkanälen 12 ab, in denen die Einzelleiter 14 angeordnet sind. Gemäß einer bevorzugten, hier nicht näher dargestellten Ausführungsvariante ist der Zwischenboden 8 gewellt ausgebildet und zwar derart, dass die Einzelleiter 14 jeweils in einem Wellental zum Liegen kommen, sodass die Einzelleiter 14 der beiden Versorgungsstränge 2 in Vertikalrichtung V möglichst eng aneinander liegen.

Der Versorgungsstrang 2 ist bevorzugt zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug, beispielsweise einem PKW vorgesehen. Hierzu ist er beispielsweise entlang einer Masseebene 28, beispielsweise ein Karosseriebauteil / Karosserieblech, insbesondere ein Fahrzeugbodenblech geführt, sodass durch diese Masseebene 28 eine Abschirmwirkung erreicht ist. Bei dem Karosseriebauteil handelt es sich beispielsweise um das Gehäuse einer Traktionsbatterie für den Fahrmotor eines Elektrofahrzeugs. Der Versorgungsstrang liegt daher auf dieser Masseebene mit seinem Kabelkanal 4 auf, wobei die Einzelkanäle 12 der unteren Leiteranordnung 16B beispielsweise nach unten zur Masseebene 28 offen ist. Beispielsweise ist der Versorgungsstrang 2 unterhalb eines Karosseriebodens und damit außerhalb eines Fahrgastraums geführt. Mit dem als Masseebene 28 bezeichneten Bauteil wird vorliegend eine beispielhafte Lage des Kabelkanales 4 zur Karosseriemasse angedeutet, die beispielsweise durch das Fahrzeugbodenblech gebildet ist.

Gemäß der Figur 2 ist in einer stark vereinfachten Darstellung eine Anwendung dargestellt, bei der der Versorgungsstrang 2 mit seinem einem Ende an einer elektrischen Komponente 30, beispielsweise ein Verbraucher, ein Wechselrichter, ein (zweiter) Leistungsverteiler usw. angeschlossen ist. Mit seinem anderen Ende ist er beispielsweise an einer Energiequelle, speziell an einer Batterie oder auch an einem (ersten) Leistungsverteiler usw. angeschlossen.

Bei der Komponente 30 handelt es sich beispielsweise um einen (Leistungs-) Verteiler, an dem mehrere Anschlüsse 32 zum Anschluss von Verbrauchern oder sonstigen elektrischen Komponenten angeordnet sind. Bei der Komponente 30 kann es sich auch direkt um einen Verbraucher, wie beispielsweise um einen elektrischen Antriebsmotor bzw. um einen diesem vorgeschalteten Wechselrichter handeln. Der Versorgungsstrang 2 ist speziell in einem solchen Fall insbesondere als ein sogenannter Backbone ausgebildet.

Wie anhand der Figur 2 weiterhin zu erkennen ist, treten die beiden Leiteranordnungen 16A, 16B beidseitig in einem endseitigen Anschlussbereich aus dem Kabelkanal 4 in bzw. entgegen der Längsrichtung L heraus. In diesem heraustretenden Teilbereich sind die Einzelleiter 14 einer jeweiligen Leiteranordnung 16A, 16B über das Kontaktelement 18 miteinander elektrisch verbunden. Auf der Seite zu der Komponente 30 hin ist das Kontaktelement 18 beispielsweise als ein Kontaktstecker ausgebildet, welcher also mit der Komponente 30 über eine Steckverbindung verbunden ist. Der jeweilige Anschlussbereich weist dabei - im Vergleich zu der restlichen Länge des Versorgungsstrangs 2 - eine nur geringe Länge von beispielsweise maximal 20% und insbesondere maximal 10% auf. Die Länge des jeweiligen Anschlussbereiches liegt typischerweise bei max. 20cm bis 40cm, wohingegen die Gesamtlänge des Versorgungsstranges 2 typischerweise im Bereich von 1 ,5m bis mehrere Meter, beispielsweise 3m liegt.

Der Versorgungsstrang 2 dient bevorzugt zum Einbau in einem Kraftfahrzeug. Der Versorgungsstrang 2 weist beispielsweise eine dreidimensionale Verlegestruktur auf, d.h. er kann in seiner Längs- und Erstreckungsrichtung auch schräge und / oder gebogene Abschnitte aufweisen. Alternativ ist er über seine ganze Länge eben ausgebildet.

Für die Befestigung des Versorgungsstrangs 2 an einem Trägerbauteil, insbesondere einem Karosseriebauteil, sind geeignete Befestigungsmittel vorgesehen. So sind beispielsweise am Kabelkanal Befestigungsmittel wie Clipse oder Lochaufnahmen für Befestigungsmittel angeordnet bzw. ausgebildet.

Speziell bei der Ausbildung des Kabelkanals als Profil sind beispielsweise Bügel- clipse vorgesehen, die bevorzugt zur Halterung der Einzelleiter im Kanal und gleichzeitig zur Befestigung am Träger ausgebildet sind. Die Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung von dem Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind ferner alle im Zusammenhang mit dem Ausführungsbei- spiel beschriebenen Einzelmerkmale auch auf andere Weise miteinander kombinierbar, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen.

Bezugszeichenliste

2 Versorgungsstrang

4 Kabelkanal

6 Grundteil

8 Zwischenboden

10 Trennsteg

12 Einzelkanal

14 Einzelleiter

16A, B Leiteranordnungen

18 Kontaktelement

20 Zwickelbereich

22 Leerkanal

28 Masseebene

30 Komponente

32 Anschlüsse

V Vertikalrichtung

T Querrichtung

L Längsrichtung