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Patent Searching and Data


Title:
ELECTROMECHANICAL BRAKE BOOSTER AND BRAKE SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/045804
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an electromechanical brake booster (1) for a motor vehicle, wherein at least one support element (16, 18) is fastened to a transmission housing base (12a) of the transmission (12), said support element extending along its respective longitudinal axis (L). A bearing device (20) is arranged at the spindle (14) and supports the spindle (14) on the at least one support element (16, 18) such that the spindle (14) set in the translational motion can be guided along the at least one support element at a distance from the first support element by means of the bearing device (20). The invention further relates to a brake system.

Inventors:
PANUNZIO GIAMMARIA (DE)
WEISSINGER DANIEL (DE)
BOLLWERK ANDRE (DE)
NAGEL WILLI (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/067006
Publication Date:
March 23, 2017
Filing Date:
July 18, 2016
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
B60T13/74; B60T7/04; B60T11/18
Domestic Patent References:
WO2011147609A12011-12-01
WO2014012702A12014-01-23
Foreign References:
FR2947228A12010-12-31
CN203005406U2013-06-19
DE102014202568A12015-08-13
US20140090371A12014-04-03
EP2292483A12011-03-09
DE102005018649A12006-10-26
DE102012205611A12013-10-10
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Claims:
Ansprüche

1. Elektromechanischer Bremskraftverstärker (1) für ein Kraftfahrzeug, mit: einem Elektromotor, welcher über ein Getriebe (12) mit einer Spindel (14) derart wirkverbunden ist, dass eine Rotation eines Läufers des

Elektromotors eine Translationsbewegung der Spindel (14) bewirkt, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Getriebegehäuseboden (12a) des Getriebes (12) zumindest ein Tragelement (16, 18) befestigt ist, welches sich entlang seiner jeweiligen Längsachse (L) erstreckt, wobei an der Spindel (14) eine Lagervorrichtung (20) angeordnet ist, welche die Spindel (14) an dem zumindest einen Tragelement (16, 18) so lagert, dass die in die

Translationsbewegung versetzte Spindel (14) mittels der Lagervorrichtung (20) beabstandet von dem ersten Tragelement (16) entlang dem zumindest einen Tragelement führbar ist. 2. Elektromechanischer Bremskraftverstärker nach Anspruch 1 , dadurch

gekennzeichnet, dass an dem Getriebegehäuseboden (12a) des Getriebes (12) ein erstes Tragelement (16) und ein zweites Tragelement (18) befestigt sind, welche sich entlang ihrer jeweiligen Längsachse (L) erstrecken, und wobei die an der Spindel (14) angeordnete Lagervorrichtung (20) die Spindel (14) an dem ersten Tragelement (16) und an dem zweiten Tragelement (18) lagert.

3. Elektromechanischer Bremskraftverstärker nach Anspruch 2, dadurch

gekennzeichnet, dass die Lagervorrichtung (20) eine erste Öffnung (22) aufweist, in welche ein erstes Gleitlager (30) eingesetzt ist, das das erste

Tragelement (16) umgreift, und welche eine zweite Öffnung (23) aufweist, in welche ein zweites Gleitlager (32) eingesetzt ist, das das zweite

Tragelement (18) umgreift, wobei die Spindel (14) mittels der

Lagervorrichtung (20) entlang dem ersten Tragelement (16) und dem zweiten Tragelement (18) verschiebbar gelagert ist. Elektromechanischer Bremskraftverstärker nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagervorrichtung (20) einen Mittenabschnitt (20a), einen ersten Endabschnitt (20b) und einen zweiten Endabschnitt (20c) aufweist, wobei die Lagervorrichtung (20) derart gekröpft ausgebildet ist, dass der Mittenabschnitt (20a) im montierten Zustand der Lagervorrichtung (20) in einer, zu einer Verstellachse (V) der Spindel (14) senkrechten ersten Ebene (E1) angeordnet ist, und wobei der erste Endabschnitt (20b) und der zweite Endabschnitt (20c) der Lagervorrichtung (20) zumindest teilweise in einer, zu der Verstellachse (V) der Spindel (14) senkrechten, von der ersten Ebene (E1) beabstandeten zweiten Ebene (E2) angeordnet sind.

Elektromechanischer Bremskraftverstärker nach einem der Ansprüche 2 bis

4, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Gleitlager (30) die Spindel (14) entlang dem ersten Tragelement (16) führt, und wobei das zweite Gleitlager (32) in Querrichtung zu der Längsachse (L) des zweiten Tragelements (18) an dem zweiten Tragelement (18) schwimmend gelagert ist.

Elektromechanischer Bremskraftverstärker nach einem der Ansprüche 2 bis

5, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindel (14) aufgrund von Hub und Toleranzen der Spindel (14) einen Kippwinkel (a) gegenüber dem ersten Tragelement (16) und/oder dem zweiten Tragelement (18) aufweist, wobei das erste Gleitlager (30) und das zweite Gleitlager (32) dazu ausgebildet sind, sich dem Kippwinkel (a) anzupassen.

Elektromechanischer Bremskraftverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis

6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Spindelmutter (15) der Spindel (14) an einem Außenumfang (15a) ein Vielzahnprofil aufweist und in einer Vielzahnnabe (24) eines Zahnrads (25) des Getriebes (12) entlang der Verstellachse (V) der Spindel (14) verschiebbar gelagert ist.

Elektromechanischer Bremskraftverstärker nach einem der Ansprüche 3 bis

7, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Gleitlager (30) in die erste Öffnung (22) der Lagervorrichtung (20) mittels einer an einem Außenumfang des ersten Gleitlagers (30) umlaufend ausgebildeten Nut (30a) eingesetzt ist, wobei zwischen der Lagervorrichtung (20) und der Nut (30a) ein Spalt ausgebildet ist, und wobei das erste Gleitlager (30) in der Nut (30a) relativ zu der Lagervorrichtung (20) um eine parallel zu dem ersten Endabschnitt (20b) und dem zweiten Endabschnitt (20c) angeordneten Achse dreh- und kippbar gelagert ist.

Elektromechanischer Bremskraftverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Stirnseite (15b) der Spindelmutter (15) ein gemeinsamer Anschlag der Lagervorrichtung (20) und von

Fingerelementen (35) ist, welche eine Eingangsstange (27), einen durch die Eingangsstange (27) betätigbaren, in der Hohlspindel (14) angeordneten Plunger (33) und eine an dem Plunger (33) angeordnete Befestigungsplatte (34) miteinander verbinden.

Elektromechanischer Bremskraftverstärker nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Fingerelemente (35) durch in der Lagervorrichtung (20) ausgebildete Löcher (20d) greifen und zusammen mit der

Befestigungsplatte (34) gegen ein Verdrehen gesichert sind.

Elektromechanischer Bremskraftverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Gleitlager (30) und das zweite Gleitlager (32) aus Kunststoff, insbesondere Polyoxymethylen oder Polyamid ausgebildet und für eine Reibpaarung Kunststoff/Stahl geeignet sind.

Bremssystem, mit:

einem elektromechanischen Bremskraftverstärker (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 ; und

einem Hauptbremszylinder (7), welcher durch den elektromechanischen Bremskraftverstärker (1) betätigbar ist.

Description:
Beschreibung

Titel

Elektromechanischer Bremskraftverstärker und Bremssvstem Die Erfindung betrifft einen elektromechanischen Bremskraftverstärker für ein

Kraftfahrzeug. Die Erfindung betrifft überdies ein Bremssystem.

Stand der Technik Für die zukünftigen Antriebskonzepte von Kraftfahrzeugen werden alternative

Bremsdruckaufbauvorrichtungen benötigt, da wenig, oder kein Vakuum vorliegt, um einen konventionellen Vakuumbremskraftverstärker zu betreiben. Hierzu wurden elektromotorische Bremskraftverstärker entwickelt. Die DE 10 2012 014 361 AI offenbart eine Betätigungseinrichtung für einen

Hauptbremszylinder eines Kraftfahrzeuges, umfassend ein Gehäuse zur Anordnung zwischen dem Hauptbremszylinder und einem Bremspedal, durch das ein Druckorgan zur Betätigung eines Betätigungskolbens des

Hauptbremszylinders verläuft, einen Elektromotor, eine Schnecke, die durch den Elektromotor angetrieben ist und das Druckorgan kreuzt, und ein in dem

Gehäuse angeordnetes Getriebe, das die Schnecke mit dem Betätigungskolben derart koppelt, um eine Drehbewegung der Schnecke in eine

Translationsbewegung des Betätigungskolbens zu übersetzen. Während eines Betriebes des elektromechanischen Bremskraftverstärkers kommt es zwischen einer Eingangsstange, einer Spindel und einem

Verstärkerkolben aufgrund einer Erzeugung von Querkräften und

Drehmomenteinflüssen zu einem Kippmoment. Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten

elektromechanischen Bremskraftverstärker bereitzustellen, welcher eine optimierte Lagerung der Spindel des elektromechanischen Bremskraftverstärkers ermöglicht, die in der Lage ist, auftretende Querkräfte und Drehmomenteinflüsse zu kompensieren.

Die Aufgabe wird mit einem elektromechanischen Bremskraftverstärker für ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Des Weiteren wird die Aufgabe mit einem Bremssystem mit den Merkmalen des

Patentanspruchs 14 gelöst.

Offenbarung der Erfindung

Die vorliegende Erfindung schafft einen elektromechanischen

Bremskraftverstärker für ein Kraftfahrzeug, wobei an einem

Getriebegehäuseboden des Getriebes zumindest ein Tragelement befestigt ist, welches sich entlang seiner jeweiligen Längsachse erstreckt, wobei an der Spindel eine Lagervorrichtung angeordnet ist, welche die Spindel an dem zumindest einen Tragelement so lagert, dass die in die Translationsbewegung versetzte Spindel mittels der Lagervorrichtung beabstandet von dem ersten Tragelement entlang dem zumindest einen Tragelement führbar ist.

Die vorliegende Erfindung schafft des Weiteren ein Bremssystem mit einem elektromechanischen Bremskraftverstärker, und einem Hauptbremszylinder, welcher durch den elektromechanischen Bremskraftverstärker betätigbar ist.

Eine Idee der vorliegenden Erfindung ist es, durch Vorsehen der

Lagervorrichtung, welche die Spindel des elektromechanischen

Bremskraftverstärkers an dem zumindest einen Tragelement lagert, ein während eines Betriebes des elektromechanischen Bremskraftverstärkers auftretendes Kippmoment der Spindel zu kompensieren. Durch die Lagervorrichtung ist die Spindel somit entlang einer Verstellachse führbar, die parallel zu einer

Längsachse des zumindest einen Tragelements angeordnet ist. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die

Figuren.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass an dem Getriebegehäuseboden des Getriebes ein erstes Tragelement und ein zweites Tragelement befestigt sind, welche sich entlang ihrer jeweiligen Längsachse erstrecken, und wobei die an der Spindel angeordnete Lagervorrichtung die Spindel an dem ersten Tragelement und an dem zweiten Tragelement lagert. Aufgrund der Lagerung der Spindel an sowohl dem ersten Tragelement und dem zweiten Tragelement kann ein an der Spindel auftretendes Kippmoment effektiv kompensiert werden, sodass die Verstellachse der Spindel geradlinig und parallel zu der Längsachse des ersten und zweiten Tragelements verläuft.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Lagervorrichtung eine erste Öffnung aufweist, in welche ein erstes Gleitlager eingesetzt ist, das das erste Tragelement umgreift, und welche eine zweite Öffnung aufweist, in welche ein zweites Gleitlager eingesetzt ist, das das zweite Tragelement umgreift, wobei die Spindel mittels der Lagervorrichtung entlang dem ersten Tragelement und dem zweiten Tragelement verschiebbar gelagert ist. Durch Vorsehen des ersten Gleitlagers und des zweiten Gleitlagers kann somit eine effiziente, reibungsarme Lagerung der Spindel an dem ersten

Tragelement und dem zweiten Tragelement vorgesehen werden.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Lagervorrichtung einen Mittenabschnitt, einen ersten Endabschnitt und einen zweiten Endabschnitt aufweist, wobei die Lagervorrichtung derart gekröpft ausgebildet ist, dass der Mittenabschnitt im montierten Zustand der

Lagervorrichtung in einer, zu einer Verstellachse der Spindel senkrechten ersten Ebene angeordnet ist, und wobei der erste Endabschnitt und der zweite

Endabschnitt der Lagervorrichtung zumindest teilweise in einer, zu der

Verstellachse der Spindel senkrechten, von der ersten Ebene beabstandeten zweiten Ebene angeordnet sind. Durch die gekröpfte Ausbildung der

Lagervorrichtung kann somit in vorteilhafter Weise zusätzlicher Bauraum zwischen der Lagervorrichtung und einem benachbart zu der Lagervorrichtung angeordneten Ventilkörper bereitgestellt werden.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass das erste Gleitlager die Spindel entlang dem ersten Tragelement führt, und wobei das zweite Gleitlager in Querrichtung zu der Längsachse des zweiten Tragelements an dem zweiten Tragelement schwimmend gelagert ist. Somit ist die Spindel in vorteilhafter Weise entlang dem ersten Tragelement und dem zweiten

Tragelement mittels der Lagervorrichtung in Axialrichtung verschiebbar, ohne dass es zu einem Klemmen des ersten und/oder zweiten Gleitlagers kommen kann.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Spindel in einem Betriebszustand des elektromechanischen

Bremskraftverstärkers einen Kippwinkel gegenüber dem ersten Tragelement und/oder dem zweiten Tragelement aufweist, wobei das erste Gleitlager und das zweite Gleitlager dazu ausgebildet sind, sich dem Kippwinkel anzupassen. Somit kann der durch Anliegen von Querkräften und/oder Drehmomenteinflüssen an der Spindel erzeugte Kippwinkel durch die Lagervorrichtung effektiv kompensiert werden.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass eine Spindelmutter der Spindel an einem Außenumfang ein Vielzahnprofil aufweist und in einer Vielzahnnabe eines Zahnrads des Getriebes entlang der

Verstellachse der Spindel verschiebbar gelagert ist. Somit kann die

Spindelmutter samt Spindel bei einem Ausfall des elektromechanischen

Bremskraftverstärkers ohne gegen einen Widerstand des Elektromotors bzw. des Getriebes zu arbeiten, in Verstellrichtung der Spindel verschoben werden. Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass das erste Gleitlager in die erste Öffnung der Lagervorrichtung mittels einer an einem Außenumfang des ersten Gleitlagers umlaufend ausgebildeten Nut eingesetzt ist, wobei zwischen der Lagervorrichtung und der Nut ein Spalt ausgebildet ist, und wobei das erste Gleitlager in der Nut relativ zu der Lagervorrichtung um eine parallel zu dem ersten Endabschnitt und dem zweiten Endabschnitt angeordneten Achse dreh- und kippbar gelagert ist. Bei einer durch

beispielsweise Toleranzen bedingten Verkippung der Spindel und der mit der Spindel fest verbundenen Lagervorrichtung ist das Gleitlager somit in der Lage, durch ein Verkippen in der Nut relativ zu der Lagervorrichtung das Verkippen der Spindel auszugleichen, so dass die Spindel durch die Lagervorrichtung ohne zu verklemmen entlang dem ersten und zweiten Tragelement führbar ist.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass eine Stirnseite der Spindelmutter ein gemeinsamer Anschlag der Lagervorrichtung und von Fingerelementen ist, welche eine Eingangsstange, einen durch die Eingangsstange betätigbaren, in der Hohlspindel angeordneten Plunger und eine an dem Plunger angeordnete Befestigungsplatte miteinander verbinden. Somit kann in vorteilhafter Weise ein gemeinsamer Anschlag der Lagervorrichtung und der Fingerelemente an der Stirnseite der Spindelmutter bereitgestellt werden. Die Lagervorrichtung und die Fingerelemente können sich somit mit sehr hohen Kräften an dem Anschlag abstützen.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Fingerelemente durch in der Lagervorrichtung ausgebildete Löcher greifen und zusammen mit der Befestigungsplatte gegen ein Verdrehen gesichert sind. Somit können die Fingerelemente und die Befestigungsplatte in vorteilhafter Weise ausgerichtet werden und sind auch bei Einwirkung von in Radialrichtung gerichteten Kräften gegen ein Verdrehen gesichert.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass das erste Gleitlager und das zweite Gleitlager aus Kunststoff, insbesondere

Polyoxymethylen oder Polyamid, ausgebildet und für eine Reibpaarung

Kunststoff/Stahl geeignet sind. Somit kann eine reibungs- und verschleißarme Lagerung bzw. Führung der Gleitlager entlang den Tragelementen gewährleistet werden.

Die beschriebenen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich beliebig miteinander kombinieren. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Die beiliegenden Zeichnungen sollen ein weiteres Verständnis der

Ausführungsformen der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen

Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung.

Andere Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die Zeichnungen. Die dargestellten Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu zueinander gezeigt.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Längsschnittansicht eines elektromechanischen

Bremskraftverstärkers für ein Kraftfahrzeug gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;

Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer Lagervorrichtung des

elektromechanischen Bremskraftverstärkers für das Kraftfahrzeug gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;

Fig. 3 eine Querschnittsdarstellung eines Gleitlagers der Lagervorrichtung des elektromechanischen Bremskraftverstärkers für das Kraftfahrzeug gemäß der bevorzugten Ausführungsform der

Erfindung; eine perspektivische Darstellung des Getriebes und der Spindel des elektromechanischen Bremskraftverstärkers für das Kraftfahrzeug gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung; Fig. 5 eine Längsschnittansicht des elektromechanischen

Bremskraftverstärkers für das Kraftfahrzeug gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;

Fig. 6 eine Längsschnittansicht des elektromechanischen

Bremskraftverstärkers für das Kraftfahrzeug gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung; und

Fig. 7 eine vergrößerte Detailansicht der in Fig. 1 gezeigten

Längsschnittansicht des elektromechanischen Bremskraftverstärkers für das Kraftfahrzeug gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.

In den Figuren der Zeichnungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Elemente, Bauteile oder Komponenten, soweit nichts

Gegenteiliges angegeben ist.

Fig. 1 zeigt eine Längsschnittansicht eines elektromechanischen

Bremskraftverstärkers 1 für ein Kraftfahrzeug gemäß einer bevorzugten

Ausführungsform der Erfindung.

Der elektromechanische Bremskraftverstärker 1 weist einen (in Fig. 1 nicht gezeigten) Elektromotor auf, welcher über ein Getriebe 12 mit einer Spindel 14 derart wirkverbunden ist, dass eine Rotation eines Läufers des Elektromotors eine Translationsbewegung der Spindel bewirkt. An einem

Getriebegehäuseboden 12a des Getriebes 12 ist ein erstes Tragelement 16 und ein zweites Tragelement 18 befestigt. Das erste Tragelement 16 und das zweite Tragelement 18 erstecken sich entlang ihrer jeweiligen Längsachsen L.

An der Spindel 14 ist eine Lagervorrichtung 20 angeordnet, welche die Spindel 14 an dem ersten Tragelement 16 und dem zweiten Tragelement 18 so lagert, dass die in die Translationsbewegung versetzte Spindel 14 mittels der

Lagervorrichtung 20 beabstandet von dem ersten Tragelement entlang dem zumindest einen Tragelement führbar ist. Das erste Tragelement 16 und das zweite Tragelement 18 sind vorzugsweise durch einen Zuganker ausgebildet. Alternativ können das erste Tragelement 16 und das zweite Tragelement 18 beispielsweise durch ein Rohr mit innenliegender Durchgangsschraube ausgebildet sein. Der Zuganker oder alternativ das Rohr mit innenliegender Durchgangsschraube sind vorzugsweise aus Stahl ausgebildet. Ein Gehäuse 8 des elektromechanischen Bremskraftverstärkers 1 ist vorzugsweise aus Stahlblech ausgebildet. Eine Eingangsstange 27 ist vorzugsweise dazu ausgebildet, einen Plunger 33 zu betätigen. Der Plunger 33 ist vorzugsweise in der als Hohlspindel ausgebildeten Spindel 14 verschiebbar angeordnet.

Die Lagervorrichtung 20 ist vorzugsweise mit der Spindel 14 verschweißt.

Alternativ kann die Lagervorrichtung 20 beispielsweise mit der Spindel 14 einteilig ausgebildet oder in anderer Art und Weise verbunden sein. Auf einer der Spindel 14 gegenüberliegenden Seite der Lagervorrichtung 20 ist die

Lagervorrichtung 20 vorzugsweise mit einem Ventilkörper 26 verbunden oder ausgebildet.

Zwischen dem Ventilkörper 26 und einem an einem Endabschnitt des Gehäuses 8 angeordneten Hauptbremszylinder 7 ist eine Rückstellfeder 29 angeordnet. Die Rückstellfeder 29 ist vorzugsweise dazu ausgebildet, eine Rückstellkraft auf die Spindel 14 auszuüben.

Die Lagervorrichtung 20 ist vorzugsweise dazu ausgebildet, ein bei einem Betrieb des elektromechanischen Bremskraftverstärkers 1 durch ein Anliegen von Querkräften auf die Spindel auftretendes Kippmoment zwischen

Eingangsstange, Spindel und Verstärkerkolben zu kompensieren. Ein Kippwinkel α zwischen der Verstellachse V der Spindel 14 und der Längsachse L des ersten Tragelements 16 und des zweiten Tragelements 18 ist mittels der

Lagervorrichtung 20 somit in vorteilhafter Weise kompensierbar.

Die Lagervorrichtung 20 weist vorzugsweise an jeweiligen Endabschnitten Öffnungen auf, in welche Gleitlager eingesetzt sind. An einem ersten

Endabschnitt der Lagervorrichtung 20 ist ein erstes Gleitlager 30 eingesetzt. An einem zweiten Endabschnitt der Lagervorrichtung 20 ist vorzugsweise ein zweites Gleitlager 32 eingesetzt. Durch das erste Gleitlager 30 und das zweite Gleitlager 32 ist die Spindel 14 somit an dem ersten Tragelement 16 und dem zweiten Tragelement 18 gelagert. Das erste Gleitlager 30 führt die Spindel 14 vorzugsweise entlang dem ersten Tragelement 16. Das zweite Gleitlager 32 ist vorzugsweise in Querrichtung zu der Längsachse L des zweiten Tragelements

18 an dem zweiten Tragelement 18 schwimmend gelagert.

Das erste Tragelement 16 und/oder das zweite Tragelement 18 weisen beispielsweise bei Anliegen von Querkräften gegenüber der Verstellachse V der Spindel 14 einen Kippwinkel α auf. Das erste Gleitlager 30 und das zweite

Gleitlager 32 sind in vorteilhafter Weise dazu ausgebildet, sich dem Kippwinkel α anzupassen und diesen dadurch zu kompensieren.

Fig. 2 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Lagervorrichtung 20 des elektromechanischen Bremskraftverstärkers 1 für das Kraftfahrzeug gemäß bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.

Die Lagervorrichtung 20 weist vorzugsweise eine erste Öffnung bzw. Langloch 22 und eine zweite Öffnung bzw. Langloch 23 auf. In die erste Öffnung 22 ist vorzugsweise ein erstes Gleitlager 30 eingesetzt, welches das (in Fig. 2 nicht gezeigte) erste Tragelement 16 umgreift. In die zweite Öffnung 23 ist vorzugsweise ein zweites Gleitlager 32 eingesetzt, welches das (in Fig. 2 nicht gezeigte) zweite Tragelement 18 umgreift. Die (in Fig. 2 nicht gezeigte) Spindel ist somit in vorteilhafter Weise mittels der Lagervorrichtung 20 entlang dem ersten Tragelement und dem zweiten Tragelement verschiebbar gelagert.

Die Lagervorrichtung 20 weist vorzugsweise einen Mitten abschnitt 20a, einen ersten Endabschnitt 20b und einen zweiten Endabschnitt 20c auf. Die

Lagervorrichtung 20 ist vorzugsweise derart gekröpft ausgebildet, dass der Mittenabschnitt 20a im montierten Zustand der Lagervorrichtung 20 in einer, zu der (in Fig. 2 nicht gezeigten) Verstellachse der Spindel senkrechten ersten Ebene El angeordnet ist. Der erste Endabschnitt 20b und der zweite

Endabschnitt 20c der Lagervorrichtung 20 sind teilweise in einer, zu der (in Fig. 2 nicht gezeigten) Verstellachse der Spindel senkrechten zweiten Ebene E2 angeordnet. Das erste Gleitlager 30 und das zweite Gleitlager 32 sind vorzugsweise aus Kunststoff, insbesondere Polyoxymethylen, ausgebildet. Alternativ können das erste Gleitlager 30 und das zweite Gleitlager 32 aus einem anderen geeigneten Kunststoff, beispielsweise Polyamid, ausgebildet sein. Des Weiteren sind das erste Gleitlager 30 und das zweite Gleitlager 32 für eine Reibpaarung

Kunststoff/Stahl geeignet.

Das erste Gleitlager 30 und das zweite Gleitlager 32 weisen vorzugsweise eine Rundbohrung zur Aufnahme des jeweiligen ersten Tragelements 16 und des zweiten Tragelements 18 auf, um eine optimale Flächenpressung zu gewährleisten. Die Lagervorrichtung 20 ist wie vorstehend beschrieben gekröpft ausgebildet, um einen Abstand zwischen den Gleitlagern 30, 32 und der Spindelmutter 15 zu vergrößern. Ein größerer Abstand führt bei gleichem Toleranzwert vorzugsweise zu einem geringeren Kippwinkel der Spindel 14 gegenüber der Spindelmutter 15.

Fig. 3 zeigt eine Querschnittsdarstellung eines Gleitlagers 30 der

Lagervorrichtung 20 des elektromechanischen Bremskraftverstärkers 1 für das Kraftfahrzeug gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung. Das Gleitlager 30 ist in vorteilhafter Weise in die Öffnung 22 der Lagervorrichtung 20 mittels einer an einem Außenumfang des ersten Gleitlagers 30 umlaufend ausgebildeten Nut 30a eingesetzt.

Zwischen Lagervorrichtung 20 und Nut 30a ist vorzugsweise ein Spalt ausgebildet, so dass das Gleitlager 30 in der Nut 30a relativ zu der

Lagervorrichtung 20 um die zweite Ebene E2 dreh- und kippbar gelagert ist.

Bei einer durch beispielsweise Toleranzen bedingten Verkippung der (in Fig. 1 gezeigten) Spindel 14 und der mit der Spindel fest verbundenen

Lagervorrichtung 20 ist das Gleitlager 30 somit in der Lage, durch ein Verkippen in der Nut 30a relativ zu der Lagervorrichtung 20 das Verkippen der Spindel 14 auszugleichen, so dass die Spindel 14 durch die Lagervorrichtung 20 ohne zu verklemmen entlang dem ersten und zweiten Tragelement 16, 18 führbar ist. Fig. 4 zeigt eine perspektivische Darstellung des Getriebes 12 und der Spindel

14 des elektromechanischen Bremskraftverstärkers 1 für das Kraftfahrzeug gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung. Die Spindelmutter 15 der Spindel 14 weist vorzugsweise an einem Außenumfang 15a ein

Vielzahnprofil auf. Die Spindelmutter 15 der Spindel 14 ist des Weiteren vorzugsweise in einer Vielzahnnabe 24 eines Zahnrads 25 des Getriebes 12 in Verstellrichtung der Spindel 14 verschiebbar gelagert. Somit ist die Spindelmutter

15 der Spindel 14 im Falle eines Ausfalls des elektromechanischen

Bremskraftverstärkers 1 kraftlos entlang ihrer Verstellachse verschiebbar.

Fig. 5 zeigt eine Längsschnittansicht des elektromechanischen

Bremskraftverstärkers für das Kraftfahrzeug gemäß der bevorzugten

Ausführungsform der Erfindung. Die Spindelmutter 15 ist in der vorliegenden Darstellung in einem Normalbetrieb des elektromechanischen

Bremskraftverstärkers 1 gezeigt. Die Spindel 14 weist in der vorliegenden Darstellung ihren maximalen Hub auf.

Fig. 6 zeigt eine Längsschnittansicht des elektromechanischen

Bremskraftverstärkers 1 für das Kraftfahrzeug gemäß der bevorzugten

Ausführungsform der Erfindung. Der elektromechanische Bremskraftverstärker 1 ist in der vorliegenden Darstellung in einem Push-Through-Modus gezeigt, in welchem eine elektromechanische Unterstützung einer vom Fahrer erzeugten Bremskraft aufgrund eines Ausfalls des elektromechanischen

Bremskraftverstärkers 1 nicht gegeben ist. Der Fahrer betätigt im Push-Through- Modus also den Hauptbremszylinder allein durch eine manuell erzeugte

Bremskraft. Im Push-Through-Modus wird die Spindelmutter 15 gemäß der vorliegenden Ausführungsform mitsamt der Spindel 14 durch Betätigung der Eingangsstange 27 axial in Verstellrichtung der Spindel 14 verschoben.

Fig. 7 zeigt eine vergrößerte Detailansicht der in Fig. 1 gezeigten

Längsschnittansicht des elektromechanischen Bremskraftverstärkers 1 für das Kraftfahrzeug gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.

Eine Stirnseite 15b der Spindelmutter 15 ist vorzugsweise ein gemeinsamer Anschlag der Lagervorrichtung 20 und von Fingerelementen 35, welche die Eingangsstange 27, einen durch die Eingangsstange 27 betätigbaren, in der Hohlspindel 14 angeordneten Plunger 33 und eine an dem Plunger 33 angeordnete Befestigungsplatte 34 miteinander verbinden. Die Fingerelemente 35 greifen des Weiteren vorzugsweise durch in der Lagervorrichtung 20 ausgebildete Löcher 20d und sind zusammen mit der Befestigungsplatte 34 gegen ein Verdrehen gesichert. Der Ventilkörper 26 wiederum ist mit der Lagervorrichtung 20 dreh- und axialfest verbunden. Im vorliegenden

Ausführungsbeispiel weisen die Fingerelemente 35 Klipps bzw. Klammern auf, welche durch die in der Lagervorrichtung 20 ausgebildeten Öffnungen 20d durchsteckbar sind. Die (in Fig. 7 nicht gezeigte) Rückstellfeder wirkt auf die Lagervorrichtung 20 und drückt diese gegen den Anschlag an der Stirnseite 15b der Spindelmutter 15. Das (in Fig. 7 nicht gezeigte) Federelement 28, das im Bereich der Eingangsstange 27 angeordnet ist, drückt die Fingerelemente 35 von der anderen Seite gegen den Anschlag an der Stirnseite 15b der Spindelmutter 15.

Die Lagervorrichtung 20, der Ventilkörper 26 und die Spindel 14 sind

vorzugsweise miteinander verbunden und bilden eine Baueinheit. Der Plunger 33, die Befestigungsplatte 34 und die Fingerelemente 35 sind vorzugsweise ebenfalls miteinander verbunden und bilden eine weitere Baueinheit.

Die weitere Baueinheit bestehend aus dem Plunger 33, der Befestigungsplatte

34 und den Fingerelementen 35 ist in der als Hohlspindel ausgebildeten Spindel 14 axial verschiebbar. Die weitere Baueinheit ist vorzugsweise von einer in Fig. 7 dargestellten Ausgangsstellung entgegen einer Betätigungsrichtung der Spindel 14 in einem Bereich eines Spaltes al verschiebbar. Darüber hinaus ist die weitere Baueinheit von einer in Fig. 7 dargestellten Ausgangsstellung in

Betätigungsrichtung der Spindel 14 in einem Bereich eines Spaltes a2 verschiebbar.

In der in Fig. 7 dargestellten Ausgangsstellung der weiteren Baueinheit, ohne Pedalkraft des Fahrers, sind die Spalte al und a2 gleich groß und die

Befestigungsplatte 34 steht mittig. Die Befestigungsplatte 34, die Fingerelemente

35 und die Lagervorrichtung 20 weisen als gemeinsamen Anschlag die Stirnseite 15b der Spindelmutter 15 auf, an welchem diese jeweils ausrichtbar sind. Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend beschrieben wurde, ist sie nicht darauf beschränkt, sondern auf vielfältige Art und Weise modifizierbar. Insbesondere lässt sich die Erfindung in mannigfaltiger Weise verändern oder modifizieren, ohne vom Kern der Erfindung abzuweichen.

Beispielsweise kann die Lagervorrichtung auch eine andere geeignete Form aufweisen bzw. aus einem anderen geeigneten Material ausgebildet sein. Des Weiteren können die Gleitlager beispielsweise in anderer Weise an der

Lagervorrichtung befestigbar sein.

Bezugszeichenliste

1 Bremskraftverstärker

7 Bremszylinder

8 Gehäuse

12 Getriebe

12a Getriebegehäuseboden

14 Spindel

15 Spindelmutter

15a Außenumfang der Spindelmutter

15b Stirnseite der Spindelmutter

16 erstes Tragelement

18 zweites Tragelement

20 Lagervorrichtung

20a Mitten abschnitt

20b erster Endabschnitt

20c zweiter Endabschnitt

20d Löcher

22 Öffnung

23 Öffnung

24 Vielzahnnabe

25 Zahnrad

26 Ventilkörper

27 Eingangsstange

28 Federelement

29 Rückstellfeder

30 erstes Gleitlager

32 zweites Gleitlager

33 Plunger

34 Befestigungsplatte

35 Fingerelemente 40 weitere Lagervorrichtung α Kippwinkel

al, a2 Abstand

L Längsachse

V Verstellachse

El erste Ebene

E2 zweite Ebene