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Title:
ELECTROSURGICAL GRIPPING INSTRUMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/068583
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an electrosurgical gripping instrument in which, of an electrode and an abutment, at least one is designed to be movable, while the other is either also movable or immovable.

Inventors:
KROGMANN MICHAEL (DE)
MIERSCH HANNES (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/072376
Publication Date:
May 16, 2013
Filing Date:
November 12, 2012
Export Citation:
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Assignee:
WINTER & IBE OLYMPUS (DE)
International Classes:
A61B18/14
Domestic Patent References:
WO2002024089A12002-03-28
Foreign References:
US20110087218A12011-04-14
US20070265613A12007-11-15
DE202007015547U12008-01-03
Attorney, Agent or Firm:
EISENFÜHR SPEISER & PARTNER (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Elektrochirurgisches Greifinstrument zum Anschluss an einen HF-Generatormit einem ersten Maulteil und einem zweiten Maulteil, welche zueinander eine zangenartige Greifbewegung durchführen können, mit einer dem zweiten Maulteil zugewandten Schneidelektrode an dem ersten Maulteil, und mit einem Schalter, mittels welchem ein Schneidstrom in die Schneidelektrode einleitbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidelektrode relativ zum ersten Maulteil und in Richtung des zweiten Maulteils beweglich ist und in diesem Sinne ein bewegliches Element bildet, das mit einer betätigbaren Aktivierungseinrichtung wirkverbunden ist, welche einen Auslöser aufweist und welche mit der Schneidelektrode verbunden und so ausgebildet ist, dass eine Betätigung des Auslösers eine in Richtung des zweiten Maulteils wirkende Kraft auf die Schneidelektrode bewirkt, und dadurch, dass der Auslöser mit dem Schalter gekoppelt ist, so dass bei Betätigung des Auslösers die Schneidelektrode im Betrieb mit Schneidstrom beaufschlagt wird.

2. Elektrochirurgisches Greifinstrument zum Anschluss an einen HF-Generator mit einem ersten Maulteil und einem zweiten Maulteil, welche zueinander eine zangenartige Greifbewegung durchführen können, mit einer dem zweiten Maulteil zugewandten Schneidelektrode an dem ersten Maulteil, einem der Schneidelektrode zugewandten und dieser gegenüberliegenden Gegenlager an dem zweiten Maulteil, und mit einem Schalter, mittels welchem ein Schneidstrom in die Schneidelektrode einleitbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass entweder die Schneidelektrode relativ zum ersten Maulteil und in Richtung des zweiten Maulteils beweglich oder das Gegenlager relativ zum zweiten Maulteil und in Richtung des ersten Maulteils beweglich ist oder sowohl die Schneidelektrode als auch das Gegenlager relativ zum jeweiligen Maulteil beweglich sind und in diesem Sinne ein bewegliches Element bilden, das mit einer betätigbaren Aktivierungseinrichtung wirkverbunden ist, welche einen Auslöser aufweist und welche mit der Schneidelektrode und/oder dem Gegenlager verbunden und so ausgebildet ist, dass eine Betätigung des Auslösers eine in Richtung des Gegenlagers wirkende Kraft auf die Schneidelektrode bewirkt und/oder eine in Richtung der Schneidelektrode wirkende Kraft auf das Gegenlager bewirkt, so dass sich die Schneidelektrode und das Gegenlager einander nähern können, ohne dass sich die Maulteile relativ zueinander bewegen, und dadurch, dass der Auslöser mit dem Schalter gekoppelt ist, so dass bei Betätigung des Auslösers die Schneidelektrode im Betrieb mit Schneidstrom beaufschlagt wird.

Elektrochirurgisches Greifinstrument gemäß Anspruch 1 oder 2, bei welchem die Aktivierungseinrichtung derart ausgebildet ist, dass eine Bewegung der Schneidelektrode in Richtung eines zwischen erstem und zweiten Maulteil gegriffenem Gewebe erst bewirkt wird, nachdem die Schneidelektrode mit Schneidstrom beaufschlagt ist.

Elektrochirurgisches Greifinstrument gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, bei welchem der Auslöser ein Betätigungshebel oder Betätigungsschieber ist.

Elektrochirurgisches Greifinstrument gemäß Anspruch 4, bei welchem die Aktivierungseinrichtung eine Kraftübertragungseinrichtung aufweist, die den Betätigungshebel oder Betätigungsschieber mit der Schneidelektrode und/oder dem Gegenlager zum Übertragen einer auf den Betätigungshebel oder Betätigungsschieber ausgeübten Handkraft auf die Schneidelektrode bzw. auf das Gegenlager verbindet und die ein Kraftbegrenzungselement aufweist, das die maximal übertragene Kraft begrenzt. Elektrochirurgisches Greifinstrument gemäß Anspruch 5, bei welchem die Aktivierungseinrichtung ausgebildet ist, eine über den Auslöser aufgebrachte Handkraft auf einem ersten Betätigungsweg des Auslösers zu begrenzen und/oder abzufedern und eine über den Auslöser aufgebrachte Handkraft auf einem zweiten Betätigungsweg des Auslösers im Wesentlichen begrenzungsfrei und/oder ungefedert zu übertragen.

Elektrochirurgisches Greifinstrument gemäß Anspruch 5 oder 6, bei welchem das Kraftbegrenzungselement eine Zug- oder Druckfeder ist.

Elektrochirurgisches Greifinstrument gemäß einem der Ansprüche 4 bis 7, bei welchem der Betätigungsgriff mit einem Rückstellelement verbunden ist, welches den Betätigungshebel oder Betätigungsschieber in eine Ruheposition zurückstellt.

Elektrochirurgisches Greifinstrument gemäß Anspruch 1 oder 2, bei welchem der Auslöser ein Kraftspeicherelement aufweist, das in seinem Ruhezustand vorgespannt ist und wobei das Kraftspeicherelement derart mit der Schneidelektrode oder dem Gegenlager verbunden ist, dass das Kraft-speicherelement nach seinem Auslösen die in Richtung des Gegenlagers oder der Schneidelektrode wirkende Kraft auf die Schneidelektrode oder das Gegenlager bewirkt.

Elektrochirurgisches Greifinstrument gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, bei welchem die Schneidelektrode und/oder das Gegenlager mittels eines Gelenks so am jeweiligen Maulteil befestigt ist, dass sie/es sich bei Einwirken der in Richtung des Gegenlagers bzw. der Schneidelektrode wirkenden Kraft auf das Gegenlager bzw. die Schneidelektrode zu bewegt.

Elektrochirurgisches Greifinstrument gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, bei welchem das erste Maulteil einen dem zweiten Maulteil zugewandten ersten Koagulationsabschnitt und einen dem zweiten Maulteil zugewandten weiteren ersten Koagulationsabschnitt aufweist, wobei die Schneidelektrode zwischen dem ersten Koagulationsabschnitt und dem weiteren ersten Koagulationsabschnitt angeordnet ist.

Elektrochirurgisches Greifinstrument gemäß Anspruch 1 1 , bei welchem der erste Koagulationsabschnitt und der weitere erste Koagulationsabschnitt Schenkel einer U-förmigen ersten Koagulationselektrode sind.

13. Elektrochirurgisches Greifinstrument gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, bei welchem das zweite Maulteil einen dem ersten Maulteil zugewandten zweiten Koagulationsabschnitt und einen dem ersten Maulteil zugewandten weiteren zweiten Koagulationsabschnitt aufweist, wobei das Gegenlager zwischen dem zweiten Koagulationsabschnitt und dem weiteren zweiten Koagulationsabschnitt angeordnet ist.

14. Elektrochirurgisches Greifinstrument gemäß Anspruch 13, bei welchem der zweite Koagulationsabschnitt und der weitere zweite Koagulationsabschnitt Schenkel einer U-förmigen zweiten Koagulationselektrode sind.

15. Elektrochirurgisches Greifinstrument gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, bei welchem die Schneidelektrode und zwischen dem ersten und zweiten Maulteil gegriffenes Gewebe derart gegeneinander führbar sind, dass beim Schneiden ein Linienkontakt zwischen einer Schneidfläche der Schneidelektrode und dem Gewebe im Wesentlichen vermieden wird.

16. Elektrochirurgisches Greifinstrument gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, bei welchem eine Schneidfläche der Schneidelektrode derart in Richtung des zweiten Maulteils profiliert ist, dass ein Linienkontakt zwischen der Schneidfläche und zwischen dem ersten und zweiten Maulteil gegriffenes Gewebe beim Schneiden im Wesentlichen vermieden wird.

Description:
Eletrochirurgisches Greifinstrument

Die Erfindung betrifft ein elektrochirurgisches Greifinstrument zum Anschluss an einen Hochfrequenz (HF)-Generator. Das elektrochirurgische Greifinstrument weist ein erstes Maulteil und ein zweites Maulteil auf, welche zueinander eine zangenartige Greifbewegung durchführen können. Ferner weist es eine dem zweiten Maulteil zugewandte Schneidelektrode an dem ersten Maulteil und ein der Schneidelektrode zugewandtes und dieser gegenüberliegendes Gegenlager an dem zweiten Maulteil auf. Außerdem weist es einen Schalter auf, mittels welchem ein Generator aktiviert werden kann, welcher einen Schneidstrom erzeugt, der in die Schneidelektrode einleitbar ist.

Elektrochirurgische Greifinstrumente der genannten Art werden verwendet, um menschliches oder tierisches Gewebe zu durchtrennen. Beispielsweise kann mit einem solchen elektrochirurgischen Greifinstrument eine blutführende Ader durchtrennt werden. Typischerweise wird hierzu an die Schneidelektrode mittels eines Hochfrequenz(HF)- Generators eine HF-Spannung angelegt, welche zu einem Strom und somit zu einem Lichtbogen durch das zu schneidende Gewebe führt. Die damit einhergehende Erwärmung des Gewebes führt zum Zerplatzen von Zellwänden und damit zum Durchtrennen des Gewebes.

Ein beispielhaftes elektrochirurgisches Greifinstrument ist in dem Dokument DE 10 2007 053 359 C3 gezeigt. Es weist eine Klemmeinrichtung auf, mit welcher ein zu schneidendes Gewebe festgehalten werden kann, und es weist ferner eine Trenneinrichtung auf, mit welcher das von der Klemmeinrichtung festgehaltene Gewebe durchtrennt werden kann. Eine Abwandlung dieses Instruments ist in dem Dokument DE 20 201 1 000 800 U1 gezeigt, wobei durch die Verwendung flexibler Werkstoffe ein Schneidvorgang unter Verbiegung von Komponenten des elektrochirurgischen Greifinstruments durchgeführt werden kann.

Es ist wünschenswert, ein alternatives, beispielsweise einfacher zu handhabendes elekt- rochirurgisches Greifinstrument vorzusehen.

Dies wird erfindungsgemäß durch ein elektrochirurgisches Greifinstrument gemäß An- spruch 1 erreicht. Vorteilhafte Ausgestaltungen können beispielsweise den Unteransprüchen entnommen werden.

Ein erfindungsgemäßes elektrochirurgisches Greifinstrument weist ein erstes Maulteil und ein zweites Maulteil auf, welche zueinander eine zangenartige Greifbewegung durchführen können. Außerdem weist es eine dem zweiten Maulteil zugewandte Schneidelektrode an dem ersten Maulteil auf und kann ein der Schneidelektrode zugewandtes und dieser gegenüberliegendes Gegenlager an dem zweiten Maulteil aufweisen. Das elektrochirur- gische Greifinstrument verfügt des Weiteren über einen Schalter, mittels welchem ein Schneidstrom in die Schneidelektrode einleitbar ist.

Das erfindungsgemäße elektrochirurgische Greifinstrument ist entweder so ausgebildet, dass die Schneidelektrode relativ zum ersten Maulteil und in Richtung des zweiten Maulteils beweglich ist, oder dass das Gegenlager relativ zum zweiten Maulteil und in Richtung des ersten Maulteils beweglich ist, oder dass sowohl die Schneidelektrode als auch das Gegenlager relativ zum jeweiligen Maulteil beweglich sind. In diesem Sinne bilden entweder die Schneidelektrode, oder das Gegenlager oder beide ein gegenüber dem jeweiligen Maulteil bewegliches Element, das mit einer betätigbaren Aktivierungseinrichtung mechanisch verbunden ist. Die betätigbare Aktivierungseinrichtung weist einen Auslöser auf und ist mit der Schneidelektrode und/oder dem Gegenlager verbunden. Sie ist derart ausgebildet, dass eine Betätigung des Auslösers eine in Richtung des Gegenlagers wirkende Kraft auf die Schneidelektrode bewirkt oder eine in Richtung der Schneid- elektrode wirkende Kraft auf das Gegenlager bewirkt, so dass sich die Schneidelektrode und das Gegenlager einander nähern können, ohne dass sich die Maulteile relativ zueinander bewegen. Der Auslöser ist mit dem Schalter so gekoppelt, dass bei Betätigung des Auslösers im Betrieb ein HF-Strom in die Schneidelektrode fließt. Der Auslöser bewirkt somit sowohl eine mechanische Aktivierung als auch eine elektrische Aktivierung der Schneidelektrode. Das erfindungsgemäße elektrochirurgische Greifinstrument ermöglicht eine besonders einfache Handhabung und ein zuverlässiges Durchtrennen von Gewebe durch das Herstellen bzw. Sicherstellen eines Kontakts zwischen Schneidelektrode und Gewebe. Dies wird zum einen dadurch erreicht, dass der Schneidelektrode unmittelbar ein Gegenlager gegenübersteht, auf welches ein zu durchschneidendes Gewebe gedrückt werden kann. Der Bereich, in welchem das zu durchschneidende Gewebe von der Schneidelektrode gedrückt werden kann, wird hierdurch begrenzt. Dies verringert die Zugbelastung auf die Stellen, an welchen das Gewebe eingeklemmt wird. Zum anderen wird durch den mit dem Auslöser gekoppelten Schalter erreicht, dass die HF-Spannung unmittelbar beim Ausfahren des jeweiligen beweglichen Elements aktiviert wird. Dies spart einen zusätzli- chen Arbeits-schritt des Benutzers, nämlich das separate Einschalten des HF- Generators, und verhindert mögliche Probleme durch zu frühes oder zu spätes Einschalten.

Das erste Maulteil und das zweite Maulteil sind typischerweise mittels eines Gelenks, beispielsweise eines Drehgelenks, miteinander verbunden. Sowohl das erste Maulteil als auch das zweite Maulteil können jeweils als Teil einer Branche ausgeführt sein, wobei eine jeweilige Branche neben dem jeweiligen Maulteil auch einen jeweiligen Griffteil aufweist. Der Griffteil dient dazu, das elektrochirurgische Greifinstrument in der Hand zu halten, und er kann ferner zum Bewegen der beiden Maulteile relativ zueinander benutzt werden. Wenn sowohl das erste Maulteil als auch das zweite Maulteil als Bestandteil einer jeweiligen Branche mit jeweiligem Griffteil ausgeführt sind, kann das elektrochirurgische Greifinstrument die bekannte Form einer Greifzange haben. Durch Zusammendrücken der beiden Griffteile kann dann eine zangenartige Greifbewegung der beiden Bauteile relativ zueinander erreicht werden. Dies ermöglicht eine besonders einfache Handhabung. Alternativ kann jedoch auch nur eines der beiden Maulteile als Bestandteil einer Branche mit einem Griffteil ausgeführt sein, wobei das jeweils andere Maulteil in diesem Fall auf eine andere Art, beispielsweise mittels eines Schiebers oder eines Pistolenabzugs, relativ zu dem Maulteil, welches mit dem Griffteil eine Branche bildet, bewegbar ist.

Die Schneidelektrode ist an dem ersten Maulteil ausgebildet. Beispielsweise kann sie so ausgebildet sein, dass sie aus einer dem zweiten Maulteil zugewandten Oberfläche des ersten Maulteils ausfahrbar ist. In diesem Fall hat sie bevorzugt eine eingefahrene Position, in welcher sie wenigstens abschnittsweise nicht über die Oberfläche des ersten Maulteils hinaussteht.

Bei der Schneidelektrode ist bevorzugt lediglich eine solche Fläche leitend (Schneidflä- che), welche zum Gegenlager gerichtet ist. Die dazu quer stehenden Seitenflächen der Schneidelektrode sind bevorzugt isoliert. Damit kann die Ausbildung eines Lichtbogens an den Seiten der Schneidelektrode verhindert werden. Mit anderen Worten wird auf diese Weise die elektrische Schneidwirkung auf die Oberseite der Schneidelektrode konzentriert. Die Seitenflächen können alternativ jedoch auch teilweise isoliert und teil- weise leitend sein.

Es hat sich gezeigt, dass insbesondere die Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit eines Schneidvorgangs dadurch erhöht werden kann, dass beim Schneiden ein Linienkontakt zwischen Schneidfläche der Schneidelektrode und zu schneidendem Gewebe weitestgehend vermieden wird. Vielmehr ist eine Verringerung der Kontaktfläche, z. B. durch ein oder mehrere Punktkontakte, von Vorteil. Zur Vermeidung eines Linienkontaktes sind verschiedene vergleichsweise einfach und damit vorteilhaft zu realisierende Ausgestaltungen der Schneidelektrode bzw. deren Schneidfläche denkbar.

In einer bevorzugten Ausgestaltung ist eine Schneidfläche der Schneidelektrode konvex oder konkav in Richtung des zweiten Maulteils ausgebildet. Eine Schneidelektrode kann lediglich genau einen konvexen bzw. konkaven Abschnitt aufweisen. Die Schneidfläche der Schneidelektrode kann auch, ausgehend vom Zangengelenk in Richtung des zu greifenden Gewebes, schräg ansteigend und/oder schräg abfallend in Richtung des zweiten Maulteils ausgebildet sein. Eine Schneidelektrode kann lediglich genau einen schräg ansteigenden und/oder genau einen schräg abfallenden Abschnitt aufweisen. Das Gegenlager kann jeweils komplementär zu der Schneidfläche der Schneidelektrode ausgebildet sein.

Ein Linienkontakt zwischen Schneidfläche der Schneidelektrode und zu schneidendem Gewebe kann sowohl durch die gerade beschriebenen Ausgestaltungen der Schneidfläche, als auch durch ein geeignetes Führen einer (unter Umständen auch geraden und/oder ebenen) Schneidfläche einer Schneidelektrode bezüglich des Gewebes bewirkt werden. In einer bevorzugten Ausgestaltung des Greifinstruments sind die Schneidelektrode und zwischen dem ersten und zweiten Maulteil gegriffenes Gewebe derart gegeneinander führbar, dass ein Linienkontakt zwischen einer Schneidfläche der Schneidelektro- de und dem Gewebe im Wesentlichen vermieden wird. Derart lässt sich eine Schneidstromdichte vorteilhaft maximieren.

Das der Schneidelektrode zugewandte und dieser gegenüberliegende Gegenlager an dem zweiten Maulteil dient als Auflage für das zu schneidende Gewebe. Gemäß einer bevorzugten Ausführung ist das elektrochirurgische Greifinstrument so ausgebildet, dass die Schneidelektrode in ihrer maximal betätigten Position bis an das Gegenlager heranreicht.

Durch das Gegenlager kontaktiert die Schneidelektrode das Gewebe mit einer definierten Auflagefläche. Das Gegenlager stellt einen definierten Gegenpart dar, gegen welchen die Schneidelektrode das Gewebe drückt. Damit ist ein permanenter Kontakt zwischen Gewebe und Schneidelektrode während des gesamten Schneidvorgangs sichergestellt. Damit kann auch eine mögliche Zugbelastung auf seitlich davon gelegene Teile des Gewebes verringert werden.

Der elektrische Anschluss dient dazu, die Schneidelektrode mittels der elektrischen Leitung mit einer Spannung beaufschlagen zu können, welche typischerweise eine von einem HF-Generator gelieferte hochfrequente Spannung ist. Sofern eine entsprechende Gegenelektrode vorhanden ist, welche beispielsweise in dem ersten oder zweiten Maulteil oder in dem Gegenlager oder aber auch extern zum elektrochirurgischen Greifinstrument angeordnet sein kann, fließt bei angelegter Spannung durch die elektrische Leitung ein Strom, welcher von der Schneidelektrode an das Gewebe abgegeben wird. Dabei entsteht typischerweise ein Lichtbogen, der das Gewebe durchschneiden kann.

Mittels des Schalters ist die elektrische Verbindung zwischen dem HF-Generator und der Schneidelektrode steuerbar, d.h. im Normalfall kann mittels des Schalters die elektrische Versorgung ein- oder ausgeschaltet werden. Durch den Schalter, z.B. ein Handschalter, kann der mit der Schneidelektrode verbundene Ausgang aktiviert bzw. deaktiviert werden, wodurch ein vom Generator erzeugter Schneidstrom in die Schneidelektrode geleitet wird. Dies ermöglicht es, lediglich mittels des im elektrochirurgischen Greifinstrument befindlichen Schalters die Zeiträume zu bestimmen, in welchen die HF-Spannung angelegt werden soll. Durch die Kopplung des Auslösers mit dem Schalter wird erreicht, dass im Betrieb bei Betätigung des Auslösers die Schneidelektrode mit dem elektrischen Strom beaufschlagt wird. Der Auslöser wird im Regelfall betätigt, wenn der Schneidvorgang beginnen soll. Eine Ausbildung des elektrochirurgischen Greifinstruments kann dafür sorgen, dass die HF-Spannung genau zu dem Zeitpunkt an der Schneidelektrode anliegt, wenn der Kontakt zum Gewebe hergestellt ist.

Um die Ausbildung eines Lichtbogens zu begünstigen, beispielsweise für ein Schneiden von besonders fettreichem Gewebe, hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, die Schneidelektrode bereits vor einem Kontakt mit dem Gewebe oder vor der Bewegung in Richtung Gewebe mit einem Schneidstrom zu beaufschlagen. Dementsprechend kann die Aktivierungseinrichtung ausgebildet bzw. der Auslöser mit dem Schalter derart verkoppelt sein, dass ein Kontakt der Schneidelektrode mit Gewebe oder vielmehr die An- näherung/Bewegung zum Gewebe, insbesondere zwischen erstem und zweiten Maulteil gegriffenen bzw. zu greifendem Gewebe, erst bewirkt wird, nachdem die Schneidelektrode mit Schneidstrom beaufschlagt ist, d.h. nachdem der Schalter betätigt ist.

Das elektrochirurgische Schneiden wird oft kontaktlos mittels eines Lichtbogens, der zwischen Schneideelektrode und Gewebe brennt, bewirkt. Ein„zeitlicher Versatz" zwi- sehen Kontakt der Schneidelektrode mit dem Gewebe und der Beaufschlagung der Schneidelektrode mit Schneidstrom kann durch eine entsprechende mechanische Ver- kopplung von Auslöser mit dem Schalter sicher gestellt werden, indem die Befestigungswege und/oder Federkräfte so dimensioniert sind, dass zunächst der Stromkreis zur Schneideelektrode z. B. mittels des Schalters geschlossen wird und erst ein Verlauf des weiteren Betätigungsweges des Auslösers der Schneideelektrode in eine Position bewegt wird, in der sie Gewebekontakt haben kann. Die Verkopplung zwischen Auslöser und Schalter kann derart variierbar ausgestaltet sein, dass auch der besagte zeitliche Versatz variierbar ist. So kann das elektrochirurgische Greifinstrument optimal auf verschiedene Gewebebedingungen optimal angepasst werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann der Schalter bzw. ein in dem Schalter enthaltenes Federelement, das der Betätigung des Schalters entgegenwirkt, seriell mit dem Auslöser und/oder einem von dem Greifinstrument umfassten Federelement, insbesondere einer Rückstellfeder und/oder Ausgleichsfeder, verkoppelt sein. Das in dem Schalter enthaltene Federelement kann schwächer sein als das umfasste Federelement. Für die Ausgestaltung des beweglichen Elements gibt es drei Möglichkeiten. Zum einen kann die Schneidelektrode relativ zum ersten Maulteil und in Richtung des zweiten Maulteils beweglich sein. Zum anderen kann das Gegenlager relativ zum zweiten Maulteil und in Richtung des ersten Maulteils beweglich sein. Außerdem ist es auch möglich, dass sowohl die Schneidelektrode als auch das Gegenlager relativ zum jeweiligen Maulteil beweglich sind. In den ersten beiden Fällen wird das bewegliche Element lediglich durch entweder die Schneidelektrode oder das Gegenlager gebildet. In dem letztgenannten Fall wird das bewegliche Element durch sowohl die Schneidelektrode wie auch das Gegenla- ger gebildet.

Wenn die Schneidelektrode beweglich ausgebildet ist, bedeutet dies, dass die Schneidelektrode aktiv gegen das Gewebe gedrückt wird. Wenn an dem ersten Maulteil noch weitere Elektroden vorhanden sind, beispielsweise Koagulationselektroden wie weiter unten beschrieben, ist zwischen der Schneidelektrode und den weiteren Elektroden bevorzugt ein ausreichender Isolationsabstand vorgesehen, um einen Überschlag zwischen den Elektroden zu verhindern. Relativ zur Ausdehnung des ersten Maulteils ist die Schneidelektrode deshalb typischerweise schmal ausgeführt. Außerdem stellt die schmale Ausführung eine für die Lichtbogenerzeugung wichtige hohe Stromdichte sicher.

Wenn das Gegenlager relativ zu dem zweiten Maulteil beweglich ausgeführt ist, wird das Schneidprinzip umgekehrt. In diesem Fall wird das Gegenlager auf die Schneidelektrode zu bewegt, um das Gewebe kontrolliert gegen die Schneidelektrode zu drücken und den Lichtbogen dabei zu führen. Diese Ausführung bietet den Vorteil, dass im zweiten Maulteil, also in dem Maulteil mit dem Gegenlager, häufig deutlich mehr Bauraum für eine Kraftübertragung vorhanden ist. Außerdem sind die Anforderungen an Isolationsabstände beim Gegenlager geringer. Damit kann eine einfachere Bauart des Instruments erreicht werden.

Es sei erwähnt, dass die Ausführung mit dem beweglichen Gegenlager ferner den Vorteil haben kann, dass für den Fall, dass der Auslöser aus ergonomischen Gründen an einer Branche angebracht werden soll, welche das zweite Maulteil als Bestandteil enthält, eine komplizierte Übertragung der Bewegung des Auslösers auf das erste Maulteil nicht mehr nötig ist.

Die Aktivierungseinrichtung dient dazu, das bewegliche Element auszulösen oder zu bewegen. Dies bedeutet in der Praxis, dass der Abstand zwischen der Schneidelektrode und dem Gegenlager verringert wird. Die Betätigung des Auslösers erfolgt dabei typi- scherweise durch einen Benutzer, welcher eine Kraft auf den Auslöser ausübt. Der Auslöser kann für eine solche Betätigung durch einen Benutzer beispielsweise ein Betätigungsgriff sein. Dieser kann beispielsweise als Hebel, als Betätigungsschieber oder als Abzug ausgebildet sein. Eine mechanische Verbindung zwischen dem Auslöser und dem beweglichen Element kann gemäß einer Ausführungsform dadurch erfolgen, dass die Aktivierungseinrichtung eine Kraftübertragungseinrichtung aufweist, die den Betätigungsgriff mit der Schneidelektrode und/oder dem Gegenlager zum Übertragen einer auf den Betätigungsgriff ausgeübten Handkraft auf die Schneidelektrode bzw. auf das Gegenlager verbindet. Eine solche Kraftübertragungseinrichtung kann beispielsweise in Form eines Bowdenzugs, eines Seilzugs, einer Schubstange, eines Systems von Stangen mit Gelenken und/oder Umlenkrollen, mittels einer hydraulischen oder pneumatischen Einrichtung oder ähnlich ausgeführt sein. Alternativ ist auch eine elektromotorische oder magnetische Betätigung möglich.

Gemäß einer bevorzugten Ausführung weißt die Übertragungseinrichtung ein Kraftbegrenzungselement auf, das die maximale übertragene Kraft begrenzt. Mit Hilfe eines solchen Kraftbegrenzungselements kann die Übertragung einer zu hohen Kraft auf das Gewebe verhindert werden. Dies wiederum kann verhindern, dass das Gewebe mecha- nisch geschnitten wird, d. h. es wird durch das Kraftbegrenzungselement sicher gestellt, dass die Durchtrennung tatsächlich auf Grund eines ausgebildeten Lichtbogens und nicht auf Grund mechanischer Schneidwirkung der Schneidelektrode erfolgt. Damit kann beispielsweise eine Beschädigung des Gewebes verhindert werden. Die Übertragene Kraft kann dadurch unterhalb einer Gewebetrennkraft gehalten werden. Um besonders gewebeschonend arbeiten zu können, kann die maximal übertragene Kraft auf den Kraftbetrag begrenzt sein, der gerade erforderlich ist eine Annäherung von Schneidelektrode und Gewebe bis zu einem gemeinsamen Kontakt zu bewirken.

Das Kraftbegrenzungselement ist gemäß einer bevorzugten Ausführung eine Zug- oder Druckfeder. Ob eine Zugfeder oder eine Druckfeder verwendet wird, bestimmt sich maß- geblich durch die konkrete Ausführung der Kraftübertragungseinrichtung. Bevorzugt ist, wenn die Kraftübertragungseinrichtung eine Druckkraft zum Auslösen des beweglichen Elements überträgt, als Kraftbegrenzungselement eine Druckfeder verwendet. Ebenso ist, wenn die Kraftübertragungseinrichtung eine Zugkraft zum Auslösen auf das bewegliche Element überträgt, bevorzugt eine Zugfeder als Kraftbegrenzungselement vorgese- hen. Es sind jedoch auch Ausführungen denkbar, in welchen die jeweils andere Art von Feder als Kraftbegrenzungselement verwendet werden kann.

Es kann im Einzelfall gewünscht sein, die für eine Annäherung von Schneidelektrode und Gewebe bis zu einem gemeinsamen Kontakt erforderliche Kraft, oder beispielsweise auch eine durch das Kraftbegrenzungselement definierte Maximalkraftschwelle gezielt überschreiten zu können. Dies beispielsweise zum vorteilhaften Überwinden leichter Gewebeanhaftungen, die möglicherweise nach mehreren Schneidzyklen auftreten können. Dazu kann die Aktivierungseinrichtung ausgebildet sein, eine über den Auslöser aufgebrachte Handkraft auf einem ersten Betätigungsweg des Auslösers zu begrenzen und/oder abzufedern. Die Aktivierungseinrichtung kann ebenfalls ausgebildet sein, eine über den Auslöser aufgebrachte Handkraft auf einem zweiten Betätigungsweg des Auslösers im Wesentlichen begrenzungsfrei und/oder ungefedert weiterzuleiten bzw. zu übertragen. Um eine besonders einfache Bedienung zu ermöglichen kann der erste Betätigungsweg dabei von einer Ruheposition des Auslösers ausgehen, der zweite Betätigungsweg kann sich an den ersten Betätigungsweg in gleicher Betätigungsrichtung anschließen. Um wiederum die Bediensicherheit zu erhöhen, können der erste und/oder der zweite Betätigungsweg auch von einer Ruheposition des Auslösers in verschiedener Betätigungsrich- tung ausgehen.

Bei der Verwendung einer Druckfeder, die wie beschrieben auch als Kraftbegrenzungselement dienen kann, kann ein erster Betätigungsweg durch den freien Federweg der Druckfeder definiert sein. Eine auf den Auslöser aufgebrachte Handkraft wird dementsprechend auf dem ersten Betätigungsweg abgefedert. Ein zweiter Betätigungsweg kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass die Druckfeder in der Aktivierungseinrichtung auf Block gehen kann. Ist die Druckfeder auf Block, kann sie ab diesem Federzustand keine weitere Federenergie speichern, so dass eine zusätzlich auf den Auslöser aufgebrachte Handkraft nunmehr unbegrenzt bzw. ungefedert über die Kraftübertragungseinrichtung auf den Schneidmechanismus übertragen wird. Als Alternative zu einer auf Block gehenden Feder kann jeweils auch ein mechanischer Anschlag vorgesehen sein, der ab einem bestimmten Betätigungsweg für eine direkte Kraftübertragung vom Auslöser die Schneidelektrode sorgt. Ein solcher Anschlag lässt sich auch in Verbindung mit einer Zugfeder als Kraftbegrenzungselement realisieren. Gemäß einer bevorzugten Ausführung ist der Betätigungsgriff mit einem Rückstellelement verbunden, welches den Betätigungsgriff und/oder das bewegliche Element in eine Ruheposition zurückstellt. Ein solches Rückstellelement kann beispielsweise eine geeignet angebrachte Feder sein. Damit wird erreicht, dass der Betätigungsgriff wieder in seine Ruheposition zurückgeht, wenn er vom Benutzer losgelassen wird. Damit wird üblicherweise auch erreicht, dass das bewegliche Element wieder in eine Ruheposition zurückgeht. Im Fall einer beweglichen Schneidelektrode kann dies beispielsweise bedeuten, dass sich die Schneidelektrode wieder unter die Oberfläche des ersten Maulteils zurückzieht. Im Fall eines beweglichen Gegenlagers kann dies bei- spielsweise bedeuten, dass das Gegenlager sich wieder von der Schneidelektrode entfernt und seinen größtmöglichen Abstand zur Schneidelektrode einnimmt.

Alternativ ist es auch möglich, dass das Rückstellelement nicht mit dem Betätigungsgriff verbunden ist, sondern direkt mit dem beweglichen Element oder auch mit einer anderen Stelle der Aktivierungseinrichtung verbunden ist. Wenn das Rückstellelement beispiels- weise direkt mit einer beweglichen Schneidelektrode verbunden ist und diese in ihre Ruheposition zurückstellt, so wird im Regelfall auf Grund einer beidseitig wirkenden Verbindung zur Aktivierungseinrichtung auch der Betätigungsgriff wieder in seine Ruheposition zurückkehren.

Gemäß einer zur Ausführung mit einem Betätigungsgriff alternativen Ausführung weißt der Auslöser ein Kraftspeicherelement auf, dass in seinem Ruhezustand vorgespannt ist. Das Kraftspeicherelement ist derart mit der Schneidelektrode und/oder dem Gegenlager verbunden, dass das Kraftspeicherelement nach seinem Auslösen die in Richtung des Gegenlagers beziehungsweise der Schneidelektrode wirkende Kraft auf die Schneidelektrode beziehungsweise das Gegenlager bewirkt. Eine solche Ausführung kann beispielsweise mittels einer Feder als Kraftspeicherelement ausgeführt sein, wobei die Feder im Ruhezustand gespannt ist und von einer zu lösenden Arretierung, z.B. einem Haken gehalten wird. Bei Betätigung des Auslösers wird die Arretierung gelöst, so dass sich die Feder entspannen kann. Dabei wird die entsprechende Kraft auf das bewegliche Element ausgeübt. Eine solche Ausführung hat beispielswei- se den Vorteil, dass der Benutzer nicht mehr die zum Schneiden notwendige Kraft selbst aufbringen muss, sondern nur noch die Bremse lösen muss. Damit kann der vom Benutzer aufzuwendende Kraftaufwand verringert werden. Außerdem kann mit einer solchen Ausführung ein definierter Anpressdruck der Schneidelektrode oder des Gegenlagers an das Gewebe eingestellt werden, indem beispielsweise eine geeignet starke Feder als Kraftspeicherelement vorgesehen wird. Das elektrochirurgische Greifinstrument kann damit auch von Benutzern mit unterschiedlicher Kraft in den Fingern identisch angewendet werden oder automatisch z.B. vom HF-Generator ausgelöst werden. Die Bezeichnung„Kraft, welche in Richtung des Gegenlagers auf die Schneidelektrode oder in Richtung der Schneidelektrode auf das Gegenlager wirkt", ist nicht so zu verstehen, dass die Kraft im Sinne eines Vektors zwingend auf das jeweils andere der beiden Elemente zuweisen muss. Vielmehr ist unter dieser Bezeichnung jede Kraft zu verstehen, die bewirkt dass sich das jeweilige Element, also die Schneidelektrode oder das Gegenlager, auf das jeweils andere Element zubewegt.

Die Kraft kann beispielsweise auf das jeweilige Element derart wirken, dass sie vektoriell auf das andere Element hinzeigt. Dies kommt beispielsweise dann vor, wenn das jeweilige Element in einer beidseitigen Führung gelagert ist und sich linear auf das jeweils andere Element zubewegen kann.

Gemäß einer hierzu alternativen Ausführungsform ist die Schneidelektrode und/oder das Gegenlager mittels eines Gelenks so am jeweiligen Maulteil befestigt, dass sie/es sich bei Einwirkung der in Richtung des Gegenlagers bzw. der Schneidelektrode wirkenden Kraft auf das Gegenlager bzw. die Schneidelektrode zubewegt. Bei einer solchen Ausführung bewegt sich das jeweilige Element nicht linear, sondern dreht sich partiell um das Gelenk und die Kraft bewirkt ein entsprechendes Drehmoment.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist bei dem elektrochirurgischen Greifinstrument das erste Maulteil einen dem zweiten Maulteil zugewandten ersten Koagulationsabschnitt und einen dem zweiten Maulteil zugewandten weiteren ersten Koagulationsab- schnitt auf, wobei die Schneidelektrode zwischen dem ersten Koagulationsabschnitt und dem weiteren ersten Koagulationsabschnitt angeordnet ist. Der erste Koagulationsabschnitt und der weitere erste Koagulationsabschnitt sind dabei bevorzugt Schenkel einer U-förmigen ersten Koagulationselektrode. Alternativ können der erste Koagulationsabschnitt und der weitere erste Koagulationsabschnitt jedoch auch jeweils eigene Elektro- den sein.

Der erste Koagulationsabschnitt und der weitere erste Koagulationsabschnitt beziehungsweise die erste Koagulationselektrode sind bevorzugt elektrische leitend mit einem elektrischen Koagulationselektrodenanschluss verbunden. Ein solcher kann Teil einer Multifunktionsbuchse sein, welche mehrere Pins aufweist, z.B. für bipolare Koagulation, bipolares Schneiden, Eingangsleitung für Handschalter oder Instrumentenerkennung. Mittels des elektrischen Koagulationselektrodenanschlusses können der erste Koagulationsabschnitt und der weitere Koagulationsabschnitt beziehungsweise die Koagulationselektrode mit einem HF-Generator oder einem weiteren oder dem gleichen, z.B. multi- funktionalen bipolaren Ausgang des bereits zum Schneiden verwendeten HF-Generators verbunden werden, wobei der Ausgang eine hochfrequente Spannung liefert.

Ebenso wie beim ersten Maulteil ist es auch beim zweiten Maulteil bevorzugt, wenn dieses einen dem ersten Maulteil zugewandten zweiten Koagulationsabschnitt und einen dem ersten Maulteil zugewandten weiteren zweiten Koagulationsabschnitt aufweist, wobei das Gegenlager zwischen dem zweiten Koagulationsabschnitt und dem weiteren zweiten Koagulationsabschnitt angeordnet ist. Auch hier ist es bevorzugt, wenn der zweite Koagulationsabschnitt und der weitere zweite Koagulationsabschnitt Schenkel einer U-förmigen zweiten Koagulationselektrode sind. Außerdem ist es auch hier bevor- zugt, wenn der zweite Koagulationsabschnitt und der weitere zweite Koagulationsabschnitt bzw. die zweite Koagulationselektrode mittels eines weiteren elektrischen Koagulationsanschlusses mit einem weiteren HF-Generator, einem weiteren Ausgang des schon zum Schneiden verwendeten HF-Generators oder bevorzugt mit dem gleichen Ausgang verbind bar sind. Die Koagulationsabschnitte sind, wie erwähnt, bevorzugt so angeordnet, dass sie die Schneidelektrode beziehungsweise das Gegenlager seitlich umgeben. Damit ist es möglich, ein zu schneidendes Gewebe benachbart zur Schnittstelle zu koagulieren. Hierzu wird bevorzugt eine hochfrequente Spannung beispielsweise zwischen der ersten Koagulationselektrode einerseits und der zweiten Koagulationselektrode andererseits angelegt. Wenn es sich bei dem zu behandelnden Gewebe beispielsweise um eine blutführende Ader handelt, kann diese durch die Koagulation verschlossen werden, wodurch verhindert wird, dass nach dem nachfolgenden Durchschneiden des Gewebes Blut aus der Ader austritt. Ferner wird eine oder werden beide Koagulationselektrode(n) bevorzugt als Rückleitelektrode beim bipolaren Schneiden verwendet. Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden dem Fachmann bei Betrachtung der nachfolgend mit Bezug auf die beigefügten Figuren beschriebenen Ausführungsbeispiele offensichtlich werden. Merkmale verschiedener Ausführungs-beispiele können beliebig miteinander kombiniert werden.

Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines elektrochirurgischen Greifinstruments gemäß der Erfindung.

Fig. 2 zeigt eine transparente Seitenansicht eines Maulteils des elektrochirurgischen Greifinstruments von Fig. 1. Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Maulteils des elektrochirurgischen Greifinstruments von Fig. 1 mit eingefahrener Schneidelektrode.

Fig. 4 zeigt das Maulteil von Fig. 3 mit ausgefahrener Schneidelektrode.

Fig. 5 zeigt in Schnittansicht einen Teil der Aktivierungseinrichtung des elektrochi- rurgischen Greifinstruments von Fig. 1.

Fig. 6 zeigt die Aktivierungseinrichtung von Fig. 5 in einem betätigten Zustand.

Fig. 7 zeigt eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Aktivierungseinrichtung.

Fig. 8 zeigt eine schematische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer

Aktivierungseinrichtung.

Fig. 9 zeigt eine schematische Ansicht noch eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Aktivierungseinrichtung.

Fig. 10 zeigt eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Aktivierungseinrichtung, welche ein Kraftspeicherelement hat. Fig. 1 1 zeigt eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels von Maulteilen eines elektrochirurgischen Greifinstruments mit beweglichem Gegenlager.

Fig. 12 zeigt eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels von Fig. 1 1.

Fig. 13 zeigt schematisch mögliche Ausführungsformen des Gegenlagers.

Fig. 14 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines Maulteils mit einer Schneid- elektrode.

Fig. 15 zeigt das Ausführungsbeispiels von Fig. 14 in einer Schnittansicht.

Fig. 16 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel eines Maulteils mit einer Schneidelektrode. Fig. 17 zeigt das Ausführungsbeispiel von Fig. 16 in einer Schnittansicht.

Fig. 18 zeigt eine schematische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer

Aktivierungseinrichtung.

Fig. 19 zeigt eine schematische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer

Aktivierungseinrichtung.

Fig. 20 zeigt eine schematische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer

Aktivierungseinrichtung.

Fig. 21 zeigt schematische Ansichten verschiedener Ausführungsbeispiele einer

Schneidelektrode eines elektrochirurgischen Greifinstruments.

Fig. 1 zeigt ein elektrochirurgisches Greifinstrument 10 gemäß der Erfindung. Das elekt- rochirurgische Greifinstrument 10 weist eine erste Branche 100 und eine zweite Branche 200 auf, welche mittels eines Zangengelenks 20 drehbar miteinander verbunden sind. Die erste Branche 100 weist ein erstes Griffteil 1 10 und ein zweites Maulteil 120 auf. Die zweite Branche 200 weist ein zweites Griffteil 210 und ein zweites Maulteil 220 auf.

An dem ersten Maulteil 120 ist eine Schneidelektrode angebracht, welche in der Darstellung in Fig. 1 nicht zu sehen ist, da die beiden Maulteile 120, 220 relativ zueinander geschlossen sind. Ebenso ist in dem zweiten Maulteil 220 ein Gegenlager angeordnet, welches in der Darstellung von Fig. 1 ebenfalls nicht zu sehen ist.

Die Schneidelektrode kann mittels einer Aktivierungseinrichtung 300 betätigt werden. Die Aktivierungseinrichtung 300 wiederum wird mittels eines Auslösers 310 betätigt, welcher vorliegend ähnlich eines Pistolenabzugs ausgebildet ist. Die Funktionsweise der Aktivierungseinrichtung 300 und des Auslösers 310 werden mit Bezug auf die nachfolgenden Figuren beschrieben werden.

Des Weiteren weist das elektrochirurgische Greifinstrument 10 einen elektrischen An- schluss 400 sowie einen Aktivierungsanschluss 405 auf. Durch den elektrischen An- schluss 400 kann die Schneidelektrode mit einem HF-Generator verbunden werden. Mittels des Aktivierungsanschlusses 405 kann der HF-Generator aktiviert werden. Fig. 2 zeigt eine Schnittansicht des ersten Maulteils 120 des elektrochirurgischen Greifin- struments 10 von Fig. 1. In der Darstellung von Fig. 2 ist eine Schneidelektrode 500 zu sehen, welche vorliegend länglich ausgebildet ist. Die Schneidelektrode 500 ist um ein versetzt zum Zangengelenk 20 angeordnetes Gelenk 510 drehbar und an einer Anbringstelle 520 mit einer Kraftübertragungseinrichtung 320 der Aktivierungseinrichtung 300 verbunden. Durch die versetzte Anordnung des Zangengelenks 20 relativ zu dem Gelenk 510 hat die Schneidelektrode 500 einen anderen Drehpunkt als die beiden Maulteile 120, 220. In einer nicht dargestellten, alternativen Ausführung könnten jedoch das Gelenk 510 und das Zangengelenk 20 übereinander liegen, d.h. den gleichen Drehpunkt aufweisen. Wenn die Kraftübertragungseinrichtung 320, welche vorliegend in Form eines Bowdenzugs ausgeführt ist, in Richtung auf die Schneidelektrode 500 zu geschoben wird, wird dabei der in Fig. 2 links vom Gelenk 510 dargestellte Teil der Schneidelektrode 500 nach unten weggedrückt.

Fig. 3 zeigt das erste Maulteil 120 des elektrochirurgischen Greifinstruments 10 von Fig. 1 in einer perspektivischen Ansicht. Dabei ist auch die Schneidelektrode 500 zu sehen, welche sich in der Darstellung von Fig. 3 in einem eingefahrenen Zustand befindet. Mit anderen Worten ragt die Schneidelektrode 500 im eingefahrenen Zustand nicht über eine Außenkontur des ersten Maulteils 120 hinaus. Damit kann sie auch noch kein Gewebe durchschneiden. Wie in Fig. 3 weiter zu sehen ist, weist das erste Maulteil 120 eine erste Koagulationselektrode 600 auf, welche vorliegend U-förmig ausgebildet ist. Ein erster Koagulationsabschnitt 610 und ein weiterer erster Koagulationsabschnitt 620 werden dabei durch Schenkel der U-förmigen Koagulationselektrode 600 gebildet. Die erste Koagulationselektrode 600 weist eine elektrisch leitfähige Oberfläche auf, mit welcher ein Koagulati- onsstrom auf ein zu behandelndes Gewebe angewendet werden kann.

Wie gezeigt, ist die Schneidelektrode 500 zwischen dem ersten Koagulationsabschnitt 610 und dem weiteren ersten Koagulationsabschnitt 620 angeordnet. Damit kann ein zu durchtrennendes Gewebe seitlich zum zu durchtrennenden Bereich koaguliert werden, um anschließend von der Schneidelektrode 500 durchtrennt zu werden. Wenn es sich beispielsweise bei dem zu durchtrennenden Gewebe um eine blutführende Ader handelt, kann auf diese Weise verhindert werden, dass nach dem Durchschneiden der Ader Blut austritt. Fig. 4 zeigt das erste Maulteil 120 des elektrochirurgischen Greifinstruments 10 in der gleichen Darstellung wie in Fig. 3. Im Unterschied zur Darstellung von Fig. 3 ist jedoch in der Darstellung von Fig. 4 die Schneidelektrode 500 ausgefahren. Damit kann die Schneidelektrode an ein an das erste Maulteil 120 angrenzendes Gewebe Strom über- tragen und es dadurch durchschneiden.

Zum Durchschneiden wird an die Schneidelektrode 500 üblicherweise eine hochfrequente Spannung angelegt. Erforderlich ist hierzu jedoch auch eine Gegenelektrode, welche beispielsweise in dem Gegenlager ausgebildet sein kann. Alternativ und bevorzugt kann jedoch auch eine Koagulationselektrode, beispielsweise eine Koagulationselektrode an dem zweiten Maulteil 220 angebracht sein. Ferner kann auch eine extern zum elektrochirurgischen Greif Instrument 10 am Patienten angebrachte Elektrode verwendet werden.

Bei der Schneidelektrode 500 ist vorliegend lediglich der unmittelbar zum zweiten Maulteil 220 weisende Teil leitfähig. Die Seitenflächen, welche dazu querstehen, sind demgegenüber elektrisch isolierend ausgebildet. Damit wird ein Überschlag, beispielsweise in Form eines Lichtbogens, zu der ersten Koagulationselektrode 600 verhindert. Ein zwischen der Schneidelektrode 500 und der ersten Koagulationselektrode 600 einzuhaltender Isolationsabstand 550 kann damit verringert werden.

An dem leitfähigen Teil der Schneidelektrode 500 bildet sich im Betrieb, d. h. bei ausgefahrener Schneidelektrode 500 und bei Anlegung einer hochfrequenten Spannung, ein Lichtbogen aus. Dieser führt im angrenzenden Gewebe zu einer lokalen Erwärmung und somit zum Verdampfen von Zellwasser. Damit kann das Gewebe durch Platzen der Zellwände durchschnitten werden.

Fig. 5 zeigt eine Schnittansicht eines Teils der Aktivierungseinrichtung 300 des elektrochirurgischen Greifinstruments 10 in einer Ruheposition. Wenn sich die Aktivierungs- einrichtung in dieser Ruheposition befindet, so befindet sich typischerweise auch eine verbundene Schneidelektrode in einer Ruheposition.

Die Aktivierungseinrichtung 300 weist den bereits erwähnten Auslöser 310 auf, welcher sich in der Darstellung von Fig. 5 in seiner Ruheposition befindet. Dieser steht über das erste Griffteil 1 10 heraus und kann damit von einem Benutzer gegriffen und betätigt werden. Der Auslöser 310 ist um ein Gelenk 330 drehbar. Der über das erste Griffteil 1 10 hinausstehende Teil kann somit von dem Benutzer in Richtung von dem ersten Maulteil 120 weg gezogen werden. Der Auslöser 310 verfügt weiter über einen halbrunden Teil 340, welcher zur Aufnahme eines runden Endteils 350 der Kraftübertragungseinrichtung 320 dient, welche wie bereits erwähnt vorliegend als Bowdenzug ausgebildet ist. Der Endteil 350 wird dabei von dem halbkreisförmigen Teil 340 des Auslösers 310 so gehalten, dass er sich nicht weiter als von dem halbkreisförmigen Teil 340 erlaubt auf das erste Maulteil 120 zu bewegen kann.

Zwischen dem halbkreisförmigen Teil 340 des Auslösers 310 und der Kraftübertragungseinrichtung 320 besteht ferner eine Verbindung durch eine Druckfeder 360, welche einerseits an dem halbkreisförmigen Teil 340 des Auslösers 310 und andererseits an einem Anstoßelement 365 der Kraftübertragungseinrichtung 320 anstößt. Durch die Druckfeder 360 wird eine in der Darstellung von Fig. 5 nach links gerichtete Kraft, welche durch das halbkreisförmige Teil 340 beim Betätigen des Auslösers 310 der Druckfeder 360 ausgeübt wird, in gleicher Richtung auf die Kraftübertragungseinrichtung 320 übertragen. Damit wird die Kraftübertragungseinrichtung 320 auf das erste Maulteil 120 zu geschoben, was wie mit Bezug auf Fig. 2 erläutert dazu führt, dass die Schneidelektrode 500 ausgelenkt wird.

Die Feder 360 begrenzt dabei die maximal auf die Kraftübertragungseinrichtung 320 übertragene Kraft. Wenn beispielsweise die Schneidelektrode 500 beim Auslenken auf einen Widerstand stößt, so wird sich ab einer vorgegebenen Kraft die Feder 360 zusammendrücken, was trotz einer weiteren Auslenkung des Auslösers 310 nicht zu einer weiteren Bewegung der Kraftübertragungseinrichtung 320 führt. Durch diese Feder 360 werden damit das elektrochirurgische Greifinstrument 10 und auch ein zu behandelndes Gewebe vor mechanischen Beschädigungen geschützt. Des Weiteren kann durch die Feder 360 aufgrund deren Begrenzung der maximal übertragenen Kraft verhindert werden, dass das Gewebe unerwünscht mechanisch geschnitten wird. Vielmehr wird da- durch sichergestellt, dass das Gewebe durch die elektrische und nicht eine mechanische Schneidwirkung durchschnitten wird.

Durch den freien Federweg der Feder 360 ist gleichzeitig ein erster Betätigungsweg definiert. Eine auf den Auslöser 310 aufgebrachte Handkraft wird dementsprechend auf diesem ersten Betätigungsweg abgefedert. Die Feder 360 kann auch derart in der Akti- Vierungseinrichtung 300 vorgesehen sein, dass die Feder 360 auf Block gehen kann (dies im vorliegenden Ausführungsbeispiel nicht der Fall). Ist die Feder 360 auf Block, kann sie ab diesem Federzustand keine weitere Federenergie speichern, so dass eine zusätzlich auf den Auslöser 310 aufgebrachte Handkraft nunmehr unbegrenzt bzw. ungefedert über die Kraftübertragungseinrichtung 320 auf den Schneidmechanismus (nicht gezeigt) übertragen wird.

Wie in Fig. 5 weiter zu sehen ist weist das elektrochirurgische Greifinstrument einen Schalter 420 auf, welcher mittels einer Aktivierungsleitung 430 mit dem Aktivierungs- anschluss 405 verbunden ist. Damit kann der Schalter 420 ein Aktivierungssignal an einen mit dem Aktivierungsanschluss 405 verbundenen HF-Generator liefern, so dass dieser die HF-Spannung genau dann anlegt, wenn der Schalter 420 von dem Auslöser 310 berührt wird. Eine Berührung durch den Auslöser 310 ist gleichbedeutend damit, dass der Benutzer die elektrochirurgische Schneidelektrode betätigt hat und den Schneidvorgang beginnen will. Somit wird sichergestellt, dass genau zum richtigen Zeitpunkt die Schneidelektrode 500 mit einer elektrischen Spannung beaufschlagt wird.

Außerdem zeigt Fig. 5 eine Rückstellfeder 380, welche vorliegend in Form einer Blattfeder ausgeführt ist. Die Rückstellfeder 380 drückt den Auslöser 310 in Richtung seiner Ruheposition. Fig. 6 zeigt die Aktivierungseinrichtung 300 von Fig. 5 in einem eingedrückten Zustand. Dabei ist gezeigt, dass der Auslöser 310 eingedrückt wurde. Er berührt dabei den Schalter 420, wodurch dieser wie beschrieben einen externen HF-Generator aktivieren kann.

Ferner ist der halbkreisförmige Teil 340 des Auslösers 310 in Richtung auf das erste Maulteil 120 zu bewegt worden, so dass der Endteil 350 der Kraftübertragungseinrichtung 320 nunmehr nicht mehr in Kontakt mit dem halbkreisförmigen Teil 340 des Auslösers 310 steht. Die Feder 360 ist damit eingedrückt und steht unter erhöhter Spannung. Sie wird deshalb ausgehend von dem in Fig. 6 gezeigten Zustand eine Kraft auf die Kraftübertragungseinrichtung 320 ausüben, was bei Fehlen eines von der Schneidelektrode 500 ausgehenden Gegendrucks dazu führen wird, dass das Ende 350 der Kraftübertra- gungseinrichtung 320 sich wieder an das halbkreisförmige Teil 340 des Auslösers 310 annähern wird. Gleichzeitig wird dann dabei auch die Schneidelektrode, wie bereits mit Bezug auf Fig. 2 beschrieben wurde, ausgefahren. Wenn Gewebe gegriffen ist, drückt die Schneidelektrode gegen das Gewebe mit der Kraft der Feder 360. Auch andere Ausführungsformen ohne die Feder 360 sind jedoch möglich, wobei der Auslöser 310 direkt mit der Kraftübertragungseinrichtung verbunden ist. Die Rückstellfeder 380 ist in dem Zustand von Fig. 6 ausgelenkt, so dass sie den Auslöser 310 wieder in seine Ruheposition zurückdrückt, sobald der der Auslöser vom Benutzer losgelassen wird.

Fig. 7 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Aktivie- rungseinrichtung 300a, wie sie in einem erfindungsgemäßen elektrochirurgischen Greifinstrument verwendet werden kann und sich in einem Ruhezustand befindet.

Die Aktivierungseinrichtung 300a weist einen Auslöser 310a auf, welcher um ein Gelenk 330a drehbar ist. Der Auslöser 310a ist mit einem Schalter 420a gekoppelt, welcher wie bereits beschrieben einen externen HF-Generator aktivieren kann. Eine Kraftübertragungseinrichtung 320a ist vorliegend stabförmig ausgebildet. Die Kraftübertragungseinrichtung 320a ist mittels einer Kraftbegrenzungsfeder 362a mit dem Auslöser 310a verbunden. Die Kraftbegrenzungsfeder 362a begrenzt die maximal auf die Kraftübertragungseinrichtung 320a übertragene Kraft. Damit werden, wie bereits in Bezug auf Fig. 6 beschrieben, die dort erwähnten Vorteile erreicht. Die Kraftbegrenzungsfeder 362a kann zur Realisierung eines zweiten Betätigungsweges derart vorgesehen sein, dass sie auf Block gehen kann. Die Kraftübertragungseinrichtung 320a ist an einer Anbringstelle 520a einer Schneidelektrode 500a mit der Schneidelektrode 500a verbunden. Die Schneidelektrode 500a befindet sich in der Darstellung von Fig. 7 in ihrem Ruhezustand und grenzt dabei an einen Anschlag 570 an. Die Schneidelektrode kann, wenn sie ausgelenkt werden soll, um ein Gelenk 510a rotieren. Wenn die Kraftübertragungseinrichtung 320a durch Betätigung des Auslösers 310a mittels der Kraftbegrenzungsfeder 362a von der Schneidelektrode 500a weggezogen wird, bewegt sich die Schneidelektrode 500a um das Gelenk 510a. Ähnlich wie bereits mit Bezug auf Fig. 2 beschrieben wurde wird die Schneidelektrode 500a damit ausgelenkt. Die Aktivierungseinrichtung 300a weist ferner eine Rückstellfeder 364a auf, welche die Kraftübertragungseinrichtung 320a, und damit über die Kraftbegrenzungsfeder 362a auch den Auslöser 310a, wieder in eine Ruheposition zurückstellt, wenn der Benutzer den Auslöser 310a loslässt. Damit wird auch die Schneidelektrode 500a wieder in ihre Ruhestellung zurückgedrückt. Vorliegend ist die Rückstellfeder 364a schwächer ausgebildet als die Kraftbegrenzungsfeder 362a. Damit wird erreicht, dass die Kraftbegrenzungsfeder 362a eine größere Zugkraft auf die Kraftübertragungseinrichtung 320a übertragen kann als die Rückstellfe- der 364a in der entgegengesetzten Richtung ausübt. Damit wird es ermöglicht, dass die Kraftübertragungseinrichtung 320a sich so bewegt, dass die Schneidelektrode 500a ausgelenkt wird.

Allgemein betrachtet ist es grundsätzlich vorteilhaft, wenn eine auf die Kraftüber- tragungseinrichtung 320a wirkende Rückstellkraft kleiner ist als die maximal vom Auslöser 310a auf die Kraftübertragungseinrichtung 320a übertragbare Kraft. Ansonsten könnte der Fall eintreten, dass der Benutzer zwar den Auslöser 310a betätigt, die Schneidelektrode 500a dabei selbst aber bei fehlender externer Gegenkraft nicht ausgelenkt wird.

Fig. 8 zeigt eine Abwandlung der in Fig. 7 gezeigten Aktivierungseinrichtung, wobei ähnlich wirkende Teile statt mit dem Index„a" mit dem Index„b" bezeichnet werden. Nachfolgend soll lediglich auf die Unterschiede zwischen den Ausführungen von Fig. 7 und Fig. 8 eingegangen werden. Gleichwirkende Teile werden deshalb nicht mehr erwähnt.

Im Gegensatz zur Schneidelektrode 500a von Fig. 7 ist eine Schneidelektrode 500b von Fig. 8 so ausgebildet, dass sie dann aus ihrer Ruheposition ausgelenkt wird, wenn eine Kraftübertragungseinrichtung 320b eine Druckkraft auf sie ausübt. Hierzu ist die Schneidelektrode 500b um ein Gelenk 510b drehbar. Die Kraftübertragungseinrichtung 320b ist mittels einer Kraftbegrenzungsfeder 362b an einem Auslöser 310b angebracht, welcher durch einen Benutzer betätigt werden kann. Wenn der Benutzer den Auslöser 310b wie durch den in Fig. 8 dargestellten Pfeil angedeutet betätigt, drückt die Kraftbegrenzungsfeder 362b die Kraftübertragungseinrichtung 320b in Richtung auf die Schneidelektrode 500b zu. Damit wird eine Druckkraft auf die Schneidelektrode 500b ausgeübt, wodurch diese ausgelenkt wird. Die Druckkraft wird dabei durch die Kraftbegrenzungsfeder 362b begrenzt, was zu den bereits beschriebenen Vorteilen führt. Ferner ist an dem Auslöser 310b eine Rückstellfeder 364b angebracht, welche den Auslöser 310b und dadurch die Schneidelektrode 500b in seine Ruheposition zurückstellt, wenn dieser vom Benutzer losgelassen wird. Mit anderen Worten drückt der Benutzer bei Betätigung des Auslösers 310b gegen die durch die Rückstellfeder 364b ausgeübte Kraft. Im Fall des Ausführungsbeispiels von Fig. 8 ist es nicht zwingend erforderlich, dass die Rückstellfeder 364b schwächer ausgebildet ist als die Kraftbegrenzungsfeder 362b. Vielmehr kann mittels der Rückstellfeder 364b unabhängig von der maximal auf die Schneidelektrode 500b zu übertragenden Kraft diejenige Kraft eingestellt werden, welche der Benutzer zur Betätigung des Auslösers 310b überwinden muss. Damit kann beispielsweise ein unbeabsichtigtes Auslösen verhindert werden.

Fig. 9 zeigt eine weitere Abwandlung der Aktivierungseinrichtung, wobei ebenfalls ähnlich wirkende Komponenten wie bei denjenigen von Fig. 7 und 8 nunmehr mit dem Index„c" und gleicher Nummerierung dargestellt sind, und wobei auch auf identisch wirkende Komponenten nicht erneut eingegangen wird.

Wie bei der Ausführung von Fig. 7 wird bei der Ausführung von Fig. 9 eine Schneidelektrode 500c dadurch ausgelenkt, dass an einer Anbringstelle 520c eine Zugkraft auf diese ausgeübt wird. Ein Auslöser 310c kann durch einen Benutzer wie durch den in Fig. 9 dargestellten Pfeil angezeigt betätigt werden. Dabei übt der Benutzer, ebenso wie bereits im Zusammenhang mit Fig. 8 erläutert, eine Kraft gegen eine Rückstellkraft aus, welche durch eine Rückstellfeder 364c ausgeübt wird. Nach dem Ende der Betätigung werden der Auslöser 310c und die Schneidelektrode 500c durch die Rückstellfeder 364c wieder in seine Ruheposition zurückgeführt.

Eine vom Benutzer auf den Auslöser 310c übertragene Kraft wird mittels einer Kraftbegrenzungsfeder 362c auf eine Kraftübertragungseinrichtung 320c übertragen, welche vorliegend als ein Stab ausgeführt ist. Durch die Zwischenschaltung der Kraftbegrenzungsfeder 362c werden die bereits erwähnten Vorteile erreicht. Auch im Fall des Ausführungsbeispiels von Fig. 9 können die Stärken der Kraftbegrenzungsfeder 320c und der Rückstellfeder 364c unabhängig voneinander gewählt werden.

Fig. 10 zeigt eine im Vergleich zu Fig. 9 insofern abgewandelte Ausführung einer Aktivierungseinrichtung, als bei der Ausführung von Fig. 10 eine Betätigung eines Auslösers 31 Od nicht unmittelbar durch eine aufgewandte Kraft erfolgt. Vielmehr weist die Ausführung von Fig. 10 eine Kraftspeicherfeder 366d auf, welche in einer Ruheposition derart vorgespannt ist, dass sie bei Entspannung eine Kraft ähnlich zu derjenigen, welche in der Ausführung von Fig. 9 ein Benutzer ausüben würde, auf den Auslöser 31 Od ausüben kann. Die Ruheposition wird dabei durch eine Arretierung 370d gehalten, welche in der Ruheposition eine Entspannung der Kraftspeicherfeder 366d verhindert. Die Arretierung 370d ist mit einer Ausnehmung 372d ausgestattet, welche vom Benutzer in eine durch den in Fig. 10 dargestellten Pfeil angedeutete Richtung gezogen werden kann. Damit wird der Auslöser 31 Od freigegeben, wodurch sich die Kraftspeicherfeder 366d unter Bewegung des Auslösers 31 Od entspannen kann. Dabei wird, wie bereits beschrieben, die Kraft mittels einer Kraftbegrenzungsfeder 362d auf eine Kraftübertragungseinrichtung 320d übertragen, wodurch eine Schneidelektrode 500d ausgelenkt wird. Nach Durchführung des Schneidvorgangs kann der Auslöser 31 Od wieder in seine Ruheposition zurückgestellt werden, was manuell erfolgen kann. Anschließend kann die Arretierung 370d wieder in ihre Ausgangsposition zurückgebracht werden, wodurch es den Auslöser 31 Od wieder in seiner Ruheposition hält. Damit ist das Gerät bereit für einen neuen Einsatz.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass auch die mit Bezug auf die Fig. 8 bis 10 beschriebenen Kraftbegrenzungsfedern 362b, 362c und 362d zur Realisierung eines zweiten Betätigungsweges derart vorgesehen sein können, dass sie auf Block gehen können.

Fig. 1 1 zeigt schematisch ein mögliches Ausführungsbeispiel eines elektrochirurgischen Greifinstruments mit einem verstellbaren Gegenlager. Dabei ist lediglich eine schematische Schnittansicht durch ein erstes Maulteil 120e und ein zweites Maulteil 220e gezeigt.

Ein Gegenlager 700e ist gegenüber einer Schneidelektrode 500e angeordnet. Die Schneidelektrode befindet sich dabei zwischen einem ersten Koagulationsabschnitt 61 Oe und einem weiteren ersten Koagulationsabschnitt 620e, welche als Bestandteil einer ersten Koagulationselektrode 600e ausgebildet sind. Das Gegenlager befindet sich zwischen einem weiteren Koagulationsabschnitt 630e und einem weiteren zweiten Koagulationsabschnitt 640e, welche als Bestandteile einer zweiten Koagulationselektrode 625e ausgebildet sind.

Die Schneidelektrode 500e ist fest oder beweglich an dem Maulteil 120e angebracht. Das Gegenlager ist wie durch den in Fig. 1 1 dargestellten Doppelpfeil angezeigt beweglich. Die Betätigung kann über eine Aktivierungseinrichtung erfolgen, wie sie bereits mit Bezug auf die vorherigen Figuren beschrieben wurde. Ebenso wie bei der Schneidelektrode sind zur Betätigung eines Gegenlagers alle möglichen Ausführungen anwendbar.

Wie in Fig. 1 1 dargestellt reicht die Schneidelektrode 500e bei nahezu geschlossenen Maulteilen 120e, 220e bis in eine Ausnehmung des zweiten Maulteils 220e hinein. Durch Bewegung des Gegenlagers 700e in Richtung auf die unbewegliche Schneidelektrode 500e zu wird ein zwischen den beiden Maulteilen 120e, 220e eingeklemmtes Gewebe auf die Schneidelektrode 500e gedrückt. Wenn diese mit einer hochfrequenten Spannung beaufschlagt wird und wie bereits beschrieben eine geeignete Gegenelektrode vorhanden ist, so kann der zwischen der Schneidelektrode 500e und dem Gewebe fließende elektrische Strom das Gewebe durchschneiden.

Fig. 12 zeigt eine Abwandlung der Ausführung von Fig. 1 1 insofern, als eine Schneidelektrode 500f auch bei vollständig geschlossenen Maulteilen 120f, 220f nicht bis in eine Ausnehmung des zweiten Maulteils 220f hineinreicht, sondern in dem ersten Maulteil 120f zurückgezogen ist. Ein Gegenlager 700f muss somit weiter auf das erste Maulteil 120f zu bewegt werden. Der Schneidvorgang findet somit in einer Ausnehmung des ersten Maulteils 120f statt. Ansonsten sind die Ausführungen von Fig. 1 1 und 12 identisch.

Fig. 13 zeigt mögliche Ausbildungen des Gegenlagers in Bezug auf diejenige Fläche, welche an die Schneidelektrode angrenzt. Fig. 13a zeigt einen Fall, in welchem ein Gegenlager 700g eine Spitze hat, mit welcher es an eine Schneidelektrode 500g angrenzt.

In der Ausführung von Fig. 13b weist ein Gegenlager 700h eine Fläche zu einer Schneidelektrode 500h hin auf, welche genau so breit ist wie die Schneidelektrode 500h. Neben dem Anstoßbereich zur Schneidelektrode 500h ist das Gegenlager 700h abgeschrägt. Fig. 13c zeigt einen Fall, in welchem ein Gegenlager 700i eine plane Fläche an der gesamten Seite aufweist, welch e in Richtung einer Schneidelektrode 500i weist. Dies entspricht auch dem in den Fig. 1 1 und 12 dargestellten Fall.

Welche Art von Gegenlager verwendet wird, hängt insbesondere von dem zu behandelnden Gewebe ab. Figur 14 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines ersten Maulteils 120j. Das erste Maulteil 120j weist eine Schneidelektrode 500j auf, welche sich in Abwandlung zu den in den Figuren 3 und 4 gezeigten Ausführungsbeispielen in einer länglichen Vertiefung 505j befindet, welche einen deutlich erkennbaren Luftspalt zwischen der Schneidelektrode 500j und dem umgebenden Material des ersten Maulteils 120j lässt. Dieser dient der Isolation und der Beweglichkeit der Schneidelektrode 500j. Die Schneidelektrode 500j ist um ein Gelenk 51 Oj drehbar und mittels einer an einer Anbringstelle 520j angebrachten Betätigungseinrichtung auslenkbar. Damit kann die Schneidelektrode 500j ebenso betätigt werden wie die bereits beschriebenen Ausführungen. Die Schneidelektrode 500j weist einen verbreiterten Bereich 530j auf, an welchem die Schneidelektrode 500j seitlich sehr nahe an den umgebenden Bereich des ersten Maulteils 120j angrenzt. Damit wird die Schneidelektrode 500j seitlich stabilisiert, was eine gerade Führung der Schneidelektrode 500j bei einer Auslenkung aus der Vertiefung 505j heraus sicherstellt. Das erste Maulteil 120j weist ferner eine erste Koagulationselektrode 600j auf, welche U- förmig ausgeführt ist. Dabei umschließt die erste Koagulationselektrode 600j die Schneidelektrode 500j und die Vertiefung 505j derart, dass sich ein erster Schenkel 61 Oj der Koagulationselektrode 600j entlang einer Längsseite der Schneidelektrode 500j befindet und dass sich ein weiterer erster Koagulationsabschnitt 620j Koagulationselekt- rode 600j entlang einer gegenüberliegenden Längsseite der Schneidelektrode 500j befindet. Sowohl zwischen dem ersten Koagulationsabschnitt 61 Oj und der Vertiefung 505j, wie auch zwischen dem weiteren ersten Koagulationsabschnitt 620j und der Vertiefung 505j ist jeweils ein Isolationsabstand 550j ausgebildet. Dieser unterdrückt weitgehend einen elektrischen Stromfluss zwischen der Schneidelektrode 500j und dem ersten Koagulationsabschnitt 61 Oj oder dem weiteren ersten Koagulationsabschnitt 620j.

Ein zu der ersten Koagulationselektrode 600j gehörender gebogener Teil, welcher den ersten Koagulationsabschnitt 61 Oj und den zweiten Koagulationsabschnitt 620j verbindet, befindet sich an einem distalen Ende des ersten Maulteils 120j.

Figur 15 zeigt das Ausführungsbeispiel eines ersten Maulteils 120j von Figur 14 in einer Schnittansicht. Des Weiteren ist in Figur 15 auch ein dem ersten Maulteil 120j gegenüberliegendes zweites Maulteil 220j gezeigt, in welchem ein der Schneidelektrode 500j gegenüberliegendes Gegenlager 700j ausgebildet ist.

Das Gegenlager 700j ist in einer Rille ausgebildet, in welche die Schneidelektrode 500j bei Auslösung eintritt. Ein in Figur 15 nicht dargestelltes Gewebe, welches sich beim Schnei-den typischerweise zwischen dem ersten Maulteil 120j und dem zweiten Maulteil 220j befindet, wird zwischen der Schneidelektrode 500j und dem Gegenlager 700j zerschnitten. Das Gewebe kann dabei maximal bis zum Gegenlager 700j von der Schneid- elektrode 500j gedrückt werden, was die Zugbelastung auf umliegendes Gewebe verringert und einen guten Kontakt zwischen dem Gewebe und der Schneidelektrode 500j sicherstellt.

Deutlich zu erkennen ist in Figur 15 auch die Anordnung der ersten Koagulationselektro- de 600j mit ihrem ersten Koagulationsabschnitt 61 Oj und ihrem weiteren ersten Koagulationsabschnitt 620j, welche gegenüberliegend zu einer im zweiten Maulteil 220j ausgebildeten zweiten Koagulationselektrode 625j angeordnet ist, wobei die zweite Koagulationselektrode 625j einen dem ersten Koagulationsabschnitt 61 Oj gegenüberliegenden zweiten Koagulationsabschnitt 630j aufweist und außerdem einen dem weiteren ersten Koagula- tionsabschnitt 620j gegenüberliegenden weiteren zweiten Koagulationsabschnitt 640j aufweist. Jeweilige zum jeweils anderen Maulteil zuweisende Flächen der Koagulationsabschnitte 61 Oj, 620j, 630j, 640j sind unmittelbar dem jeweils gegenüberliegenden Koagulationsabschnitt zugewandt, so dass ein Strom auf kurzem Weg zwischen jeweils gegenüberliegenden Koagulationsabschnitten 61 Oj, 620j, 630j, 640j schließen kann. Mit diesem Strom kann, wie bereits beschrieben wurde, Gewebe seitlich zur zu schneidenden Stelle durchtrennt werden.

Figur 16 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel eines ersten Maulteils 120k. Das erste Maulteil 120k von Figur 16 ist in weiten Teilen identisch ausgebildet zu dem ersten Maulteil 120j, welches in Figur 14 dargestellt ist. Auf gleiche Teile mit gleicher Funktion wird deshalb nicht erneut eingegangen. Dies gilt insbesondere für eine erste Koagulationselektrode 600k mit ihrem ersten Koagulationsabschnitt 610k und ihrem weiteren ersten Koagulationsabschnitt 620k, für ein Gelenk 510k und für eine Anbringstelle 520k.

Im Unterschied zur Schneidelektrode 500j von Figur 14 weist eine Schneidelektrode 500k des ersten Maulteils 120k von Figur 16 eine umgebende Isolierung 540k auf. Die Isolie- rung 540k sorgt dafür, dass die Schneidelektrode 500k zusammen mit der sie umgebenden Isolierung 540k einen erheblich größeren Teil des Querschnitts einer länglichen Vertiefung 505k einnimmt, welche ebenso wie die Vertiefung 505j von Figur 14 in dem ersten Maulteil 120k ausgebildet ist. Damit sorgt die Isolierung 540k auch dafür, dass die Schneidelektrode 500k bei einer Betätigung, bei welcher die Schneidelektrode 500k aus dem ersten Maulteil 120k heraus ausgelenkt wird, stabilisiert wird. Auf einen verbreiterten Bereich, wie er in Figur 14 gezeigt ist, kann somit bei diesem Ausführungsbeispiel verzichtet werden. Des Weiteren sorgt die Isolierung 540k auch dafür, dass ein Stromfluss an den Seitenflächen der Schneidelektrode 500k effektiv verhindert wird. Dies sorgt nicht nur dafür, dass ein möglicher Stromfluss zu der ersten Koagulationselektrode 600k weiter unterdrückt wird, sondern auch dafür, dass ein Stromfluss durch das Gewebe sich auf die Oberseite der Schneidelektrode konzentriert, was die Schneidwirkung weiter verbessert. Beispielsweise kann dadurch die Ausbildung eines Lichtbogens erleichtert werden.

Figur 17 zeigt einen Querschnitt durch das erste Maulteil 120k von Figur 16. Des Weiteren ist in Figur 17 auch ein gegenüberliegendes Maulteil 220k gezeigt. Die Darstellung von Figur 17 ist in weiten Teilen identisch mit derjenigen von Figur 15. Auf identische und gleich wirkende Teile wird deshalb nachfolgend nicht mehr eingegangen. Dies gilt insbesondere für die Koagulationselektrode 600k mit ihrem ersten Koagulationsabschnitt 610k und ihrem weiteren ersten Koagulationsabschnitt 620k, für ein Gegenlager 700k, für eine zweite Koagulationselektrode 625k mit einem zweiten Koagulationsabschnitt 630k und einem weiteren zweiten Koagulationsabschnitt 640k sowie für die Anordnung und Wir- kung der Koagulationselektroden 600k, 625k.

In Figur 17 ist ein Querschnitt des Isolators 540k zu sehen. Dabei ist gezeigt, wie der Isolator 540k zu jeweiligen Seitenflächen der Vertiefung 505k hin so breit ausgebildet ist, dass er eine nur geringfügig kleinere Breite aufweist als die Vertiefung 505k. Wie bereits beschrieben wird somit die Schneidelektrode 500k beim Auslenken aus der Vertiefung 505k stabilisiert. Eine Schneidwirkung der Schneidelektrode 500k erfolgt ebenso wie mit Bezug auf Figur 15 beschrieben, wobei in Abwandlung dazu bei der Ausführung von Figur 17 die Schneidwirkung noch näher auf eine Oberseite der Schneidelektrode 500k konzentriert ist. Wie bereits beschrieben liegt dies daran, dass jeweilige Seitenflächen der Schneidelektrode 500k durch den Isolator 500k isoliert sind. Im Folgenden ist mit Bezug auf die Fig. 18 bis 20 beschriebenen, wie durch geeignete beispielhafte Ausgestaltung einer Aktivierungseinrichtung erreicht werden kann, dass ein Kontakt der Schneidelektrode mit Gewebe oder eine Bewegung in Richtung Gewebe erst bewirkt wird, nachdem die Schneidelektrode mit Schneidstrom beaufschlagt ist. Die gezeigten Aktivierungseinrichtungen 300I, 300m, 300n sind dabei Abwandlungen der bereits weiter vorne ausführlich mit Bezug auf die Fig. 7 bis 9 beschriebenen Aktivierungseinrichtungen. Ähnlich wirkende Teile sind, der bisherigen Nummerierung folgend, mit den Indizes„I",„m" sowie„n" bezeichnet. Die Aktivierungseinrichtung 3001, 300m, 300n der Fig. 18 bis 20, die in einem Ruhezustand dargestellt sind, weisen einen Auslöser 3101, 310m bzw. 31 On auf, welcher um ein Gelenk 330I, 330m bzw. 330n drehbar ist. Der Auslöser 3101, 310m bzw. 31 On ist mit einer vorliegend stabförmig ausgebildeten Kraftübertragungseinrichtung 320I, 320m bzw. 320n gekoppelt, welche wiederum mit einer Anbringstelle einer Schneidelektrode (nicht gezeigt) gekoppelt ist. Die Auslenkung der Schneidelektrode erfolgt dann beispielsweise wie mit Bezug auf die Fig. 7 bis 9 beschrieben.

Die Aktivierungseinrichtung 300I, 300m bzw. 300n der Fig. 18 bis 20 weist ferner einen Schalter 420I, 420m bzw. 420 n auf, welcher wie bereits beschrieben einen externen HF- Generator aktivieren kann.

Der Schalter 420I der Aktivierungseinrichtung 300I aus Fig. 18 ist starr an den Auslöser 3101 gekoppelt. Die Aktivierungseinrichtung 3001 weist ferner eine Rückstellkraft FR bewirkende Rückstellfeder 3641 auf, die mit dem Auslöser 3101 gekoppelt ist. Eine Nutzerbetätigung des Schneidmechanismus, angedeutet durch die Handkraft FH in Pfeil- richtung, erfolgt im vorliegenden Beispiel nicht über den Auslöser 3101 direkt, sondern mittelbar über den Schalter 4201. Eine der Beaufschlagung der Schneidelektrode mit Schneidstrom zeitlich nachgelagerte Bewegung der Schneidelektrode in Richtung Gewebe wird dadurch erreicht, dass ein in dem Schalter 4201 enthaltenes Federelement, das der elektrischen Betätigung des Schalters 4201 entgegenwirkt, schwächer ausgebildet ist als die Rückstellfeder 3641. Eine auf den Schalter 4201 aufgebrachte Handkraft FH führt dementsprechend zunächst zu einer elektrischen Betätigung des Schalters 4201 und damit zu Beaufschlagung der Schneidelektrode mit Schneidstrom. In diesem Moment wird der Schneidmechanismus noch nicht oder nur unwesentlich ausgelenkt. Eine Weiterbetätigung des Schalters 4201 führt zu einer Kompression der Rückstellfeder 3641 und zu einer Auslenkung des Auslöser 3101, wodurch eine Auslenkung des Schneidmechanismus hin zum Gewebe bewirkt wird. Das im Schalter 4201 enthaltene Federelement, die Rückstellfeder 3641 sowie der Auslöser 3101 sind seriell miteinander verkoppelt.

Bei der Aktivierungseinrichtung 300m in Fig. 19 ist der Schalter 420m im Unterschied zu dem vorherigen Ausführungsbeispiel gestellfest und mit dem Auslöser 310m über ein als Druckfeder ausgebildete Ausgleichsfeder 363m gekoppelt. Ein im Schalter 420m enthaltenes Federelement, der Auslöser 310m und Ausgleichsfeder 363m sind ebenfalls seriell miteinander verkoppelt. Eine Nutzerbetätigung des Schneidmechanismus, angedeutet durch die Handkraft FH in Pfeilrichtung, erfolgt über den Auslöser 310m direkt. Ein der Beaufschlagung der Schneidelektrode mit Schneidstrom zeitlich nachgelagerte Bewe- gung der Schneidelektrode in Richtung Gewebe wird dadurch erreicht, dass das in dem Schalter 420m enthaltene Federelement schwächer ausgebildet ist als die Ausgleichsfeder 363m. Eine auf den Auslöser 310m aufgebrachte Handkraft FH führt dementsprechend zunächst zu keiner Kompression der Ausgleichsfeder 363m, sondern zu einer elektrischen Betätigung des Schalters 420m. Eine Kompression der Ausgleichsfeder 363m wird erst durch eine Weiterbetätigung des Auslöser 310m bewirkt, wodurch wiederum eine Auslenkung des Schneidmechanismus hin zum Gewebe bewirkt wird. Die Ausgleichfeder 363m kann optional gleichzeitig als Rückstellfeder 363m dimensioniert sein. Bei der Aktivierungseinrichtung 300n in Fig. 20 ist der der Schalter 420n einerseits mit der gestellfesten Ausgleichsfeder 363n, andererseits über ein Druckstück 321 n mit der vorliegend stabförmig ausgebildeten Kraftübertragungseinrichtung 320n gekoppelt. Der Auslöser 310n ist wiederum über mit der eine Rückstell kraft FR bewirkenden Rückstellfeder 364n gekoppelt. Die Rückstellfeder 364n ist über den Auslöser 31 On parallel mit der Ausgleichsfeder 363n verschaltet. Ein in dem Schalter 420n enthaltenes Federelement ist schwächer ausgebildet ist als die Ausgleichsfeder 363n. Erfolgt nun eine Nutzerbetätigung in Form einer Handkraft FH in Pfeilrichtung, über den Auslöser 31 On, wird die Kraftübertragungseinrichtung 320n und das Druckstück 321 n gleichermaßen entlang des Weges s ausgelenkt. Dadurch, dass der Schalter 420n durch die Ausgleichsfeder 363n an das Druckstück 321 n angedrückt wird, erfolgt eine elektrische Betätigung des Schalters 420n bereits in einem frühen Stadium der Auslenkung, nämlich dann, wenn die Schneidelektrode noch keinen Gewebekontakt hat.

Verschiedene Ausführungsbeispiele einer Schneidfläche 500' einer Schneidelektrode 500 zum Schneiden eines Gewebes 1 unter Vermeidung eines Linienkontaktes werden im Folgenden mit Bezug auf Fig. 21 beschrieben. In jeder der Unterfiguren a) bis e) ist die Lage eines zweiten Maulteils 220 sowie eines Zangengelenks 20 angedeutet.

Eine Schneidfläche 500' in Fig. 21 a) ist konvex in Richtung des zweiten Maulteils 220 ausgebildet. Die Schneidelektrode 500 weist genau einen konvexen Abschnitt in Form der Schneidfläche 500' auf. Eine Schneidfläche 500' in Fig. 21 b) ist konkav in Richtung des zweiten Maulteils 220 ausgebildet. Die Schneidelektrode 500 weist genau einen konkaven Abschnitt in Form der Schneidfläche 500' auf. Eine Schneidfläche 500' in Fig. 21 c) ist in vom Zangengelenk 20 in Richtung des Gewebes 1 weisender Richtung schräg ansteigend bezüglich des zweiten Maulteils 220 ausgebildet. Die Schneidelektrode 500 weist genau einen schräg ansteigenden Abschnitt in Form der Schneidfläche 500' auf. Eine Schneidfläche 500' in Fig. 21 d) ist in vom Zangengelenk 20 in Richtung des Gewebes 1 weisender Richtung schräg abfallend bezüglich des zweiten Maulteils 220 ausgebildet. Die Schneidelektrode 500 weist genau einen schräg abfallenden Abschnitt in Form der Schneidfläche 500' auf.

Eine Schneidfläche 500' in Fig. 21 e) ist in vom Zangengelenk 20 in Richtung des Gewe- bes 1 weisender Richtung zunächst schräg ansteigend und im Anschluss daran schräg abfallend bezüglich des zweiten Maulteils 220 ausgebildet. Die Schneidelektrode 500 weist genau einen schräg ansteigenden sowie genau einen schräg abfallenden Abschnitt in Form der Schneidfläche 500' auf.