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Patent Searching and Data


Title:
ELEVATOR SYSTEM HAVING A CAR COMPRISING A CATCHING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/054927
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an elevator system (1) comprising a car (3) that is movable in an elevator shaft. Fitted underneath the car (3) is a catching device (4) for catching or intercepting individuals falling into the elevator shaft. The catching device (4) has a catch net (5), which is suspended on the car (3) via flexible holding elements (6). Thanks to a monitoring device (7) for detecting a load acting on the catching device (4), it is possible to determine whether an individual is in the catch net (5) or whether the catching device (4) is suspended in the elevator shafts

Inventors:
TROTTMANN GILLES (CH)
Application Number:
PCT/EP2017/073690
Publication Date:
March 29, 2018
Filing Date:
September 20, 2017
Export Citation:
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Assignee:
INVENTIO AG (CH)
International Classes:
B66B11/02; B66B7/00
Foreign References:
CN103058035A2013-04-24
CN204198193U2015-03-11
KR20110114190A2011-10-19
KR20110114190A2011-10-19
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Claims:
Patentansprüche

1. Aufzugsanlage (1) mit einer in einem Aufzugsschacht (2) bewegbaren Kabine (3), wobei unterhalb der Kabine (3) eine Auffangeinrichtung (4) zum Auffangen von in den Aufzugsschacht fallenden Personen an der Kabine (3) angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Überwachungseinrichtung (7) zum Erfassen einer auf die Auffangeinrichtung (4) wirkenden Last vorgesehen ist.

2. Aufzugsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auffangeinrichtung (4) ein flächiges Auffangelement und insbesondere ein Fangnetz (5) um- fasst.

3. Aufzugsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufzugsschacht (2) eine niedrige Schachtgrube mit einer Grubentiefe von weniger als 60 cm und vorzugsweise weniger als 35 cm aufweist.

4. Aufzugsanlage nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Auffangelement (5) über Halteelemente (6) an der Kabine (3) angehängt ist und dass die Auffangeinrichtung (4) und der Aufzugsschacht (2) derart ausgestaltet sind, dass, wenn die Kabine (3) sich im untersten Stockwerk eines Gebäudes befindet, das Auffangelement (5) am Schachtboden (15) aufliegt, das Auffangelement (5) sich näher an der Kabine (3) befindet.

5. Aufzugsanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Auffangeinrichtung (4) flexible Halteelemente (6) aufweist oder dass die Auffangeinrichtung

(4) mittels einer Bewegungsmechanik bewegliche Halteelemente (6) aufweist.

6. Aufzugsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung (7) einen Sensor (12) oder einen Sicherheitskontakt oder -Schalter (8, 9) aufweist.

7. Aufzugsanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung (7) wenigstens einen Seilzug (10, 11) umfasst, der im Auffangelement

(5) vorgesehen oder integriert ist, wobei der Seilzug (10, 11) mit dem Sensor (12), dem Sicherheitskontakt oder dem Sicherheitsschalter (8, 9) verbunden ist.

8. Aufzugsanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Seilzug (9) vorgesehen ist, der etwa diagonal im Auffangelement (5) verläuft.

9. Aufzugsanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweiter Seilzug (11) vorgesehen ist, der randseitig im Auffangelement (5) angeordnet ist.

10. Aufzugsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufzugsanlage eine Steuereinrichtung (13) zum Ansteuern eines Antriebs zum Bewegen der Aufzugskabine aufweist und dass die Überwachungseinrichtung (7) derart mit der Steuereinrichtung (13) verbunden ist, dass bei Erfassen einer kritischen Last durch die Überwachungseinrichtung (7) die Steuereinrichtung (13) ein Bewegen der Aufzugskabine verhindert oder stoppt.

11. Aufzugsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Auffangelement (5) seitlich in einer Rahmenstruktur (14) eingefasst ist, die flexibel ausgestaltet ist.

Description:
AUFZUGSANLAGE MIT EINER KABINE UMFASSEND EINE

AUFFANGEINRICHTUNG

Die Erfindung betrifft eine Aufzugsanlage gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1.

Aufzugsanlagen zur Beförderung von Personen und Gütern enthalten Kabinen, die in einem Aufzugsschacht auf und ab bewegbar sind. Die Kabinen können über Tragmittel, beispielsweise in Form von Tragseilen oder Tragriemen, mittels einer Antriebseinheit bewegt werden. Infolge von Störungen oder Nothalten kann es vorkommen, dass die Kabine zwischen den Stockwerken steckenbleibt. In solchen Störfällen müssen die eingeschlossenen Personen aus der Kabine auf die nächste Haltestelle evakuiert werden. Zwischen der Unterseite der Kabine und dem Stockwerkboden kann in diesem Fall ein Spalt entstehen, durch den die Person bei der Evakuierung in den Schacht abstürzen könnte.

Aus KR20110114190 ist eine Sicherheitsanordnung für Aufzugsanlagen mit mehreren Fangnetzen bekannt geworden. Die unten an der Kabine angebrachten Fangnetze können in den Aufzugsschacht stürzende Personen auffangen und verhindern so einen vollständigen Absturz in den Aufzugsschacht, bei welchem sich die stürzende Person schwer oder tödlich verletzen würde.

Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Aufzugsanlage mit weiter verbesserter Personensicherheit zu schaffen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss mit einer Aufzugsanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die Aufzugsanlage weist eine in einem Aufzugsschacht bewegbare Kabine auf. Unterhalb der Kabine ist eine Auffangeinrichtung zum Auffangen bzw. Abfangen von in den Aufzugsschacht fallenden Personen, Gegenständen oder Tieren an der Kabine angebracht. Dadurch, dass eine Überwachungseinrichtung zum Erfassen einer auf die Auffangeinrichtung wirkenden Last vorgesehen ist, dank welcher ermittelbar ist, ob eine Person sich in der Auffangeinrichtung befindet bzw. aufgefangen wurde, ergeben sich mehrere Vorteile. So kann durch entsprechende Ausgestaltung der Steuerung der Aufzugsanlage verhindert werden, dass nach Beseitigung der Störung eine sich in der Auffangeinrichtung befindende Person mit der Kabine unerwünscht mitfahren kann. Dabei sind vor allem Abwärtsfahrten problematisch; insbesondere bei Aufzugsanlagen mit Schachtgruben mit geringen Grubentiefen oder für grubenlose Aufzüge. So kann aus baulichen oder anderen Gründen zu wenig Platz für eine konventionelle Aufzugsanlage mit Schachtgrube und Schachtkopf vorhanden sein. Insbesondere bei dem nachträglichen Einbau oder Anbau einer Aufzugsanlage in ein bereits existierendes Gebäude kommen vermehrt Aufzugschächte ohne oder mit niedrigen Schachtgruben und ohne Schachtkopf zum Einsatz. Bekannt und gebräuchlich sind derartige spezielle Aufzugsanlagen mit derart niedrigen Schachtgruben mit Grubentiefen, die kleiner als 60 cm und bevorzugt kleiner als 35 cm kleiner sind.

Bei Vorliegen einer in der Auffangeinrichtung aufgefangenen Person kann mit Hilfe entsprechender Kommunikationsmittel automatisch ein Notruf an eine Notrufzentrale, an den Aufzugsbetreiber oder an eine Servicefirma erzeugt werden. Die beschriebene Überwachung der auf die Auffangeinrichtung wirkenden Last kann auch dazu benutzt werden, zu ermitteln, ob die Auffangeinrichtung bei einer Kabinenfahrt unbeabsichtigt im Schacht an der Schachtausrüstung hängen geblieben ist. Bevorzugt soll bei Feststellen eines Hängenbleibens der Kabine die Kabinenfahrt unverzüglich gestoppt werden.

Die Auffangeinrichtung kann ein Fangnetz oder ein anderes flächiges Auffangelement umfassen. Für das Auffangelement kann zum Beispiel eine ausreichend starke Folie, eine starre oder flexible Platte oder ein Gitter verwendet werden. Das Fangnetz oder Auffangelement soll vorzugsweise den Schachtraum des Aufzugsschachts im Grundriss bzw. in der Draufsicht - bis auf den durch die Schachtausrüstung sowie den durch das Gegengewicht beanspruchten Bereich - nahezu vollständig abdecken.

Das Auffangelement kann über Halteelemente an der Kabine angehängt sein und die Auffangeinrichtung und der Aufzugsschacht kann derart ausgestaltet sein, dass, wenn die Kabine sich in einem untersten Stockwerk eines Gebäudes befindet, wobei das Auffangele- ment am Schachtboden aufliegt, das Auffangelement sich näher an der Kabine befindet. Mit anderen Worten kann die Auffangeinrichtung und der Aufzugsschacht derart ausgestaltet sein, dass das Auffangelement über die genannten Halteelemente in einer Normaloder Bereitschaftsstellung um einem vordefinierten Abstand an der Kabine angehängt ist und in einer untersten Stellung, wenn die sich im untersten Stockwerk des Gebäudes befindet, das Auffangelement am Schachtboden aufliegt, wobei das Auffangelement in der untersten Stellung um einen gegenüber dem vordefinierten Abstand verkürzten Abstand von der Kabine (bzw. vom Kabinenboden der Kabine) entfernt ist. Die Auffangeinrichtung kann flexible Halteelemente aufweisen, die in der untersten Stellung, wenn die Kabine sich im untersten Stockwerk eines Gebäudes befindet und das Auffangelement am Schachtboden aufliegt, die Halteelemente dank der Flexibilität verkürzt oder zusammengelegt sind. Ein derartiges flexibles Halteelement kann zum Beispiel ein Seil sein. Die Auffangeinrichtung kann dabei derart mit dem Schachtboden des Aufzugsschachts zusammenwirken, dass nach erstmaliger Kontaktierung des Schachtbodens durch das Auffangelement bei weiterem Absenken der Kabine das Seil deformiert wird und so eine Annäherung der Kabine an den Schachtboden zulässt. Beim Wegfahren vom untersten Stockwerk werden die flexiblen Halteelemente wieder gestreckt, das Auffan- gelement wird in die Bereitschaftsstellung zurückgeführt. Die Rückführbewegung in die Bereitschaftsstellung kann bei Bedarf durch geeignete Massnahmen wie etwa Zusatzgewichte oder Federn zum Erzeugen einer Vorspannkraft zuverlässig gewährleistet werden.

Alternativ zu flexiblen Halteelementen kann die Auffangeinrichtung mittels einer Bewegungsmechanik bewegliche Halteelemente aufweisen. Die Bewegungsmechanik ist dabei derart ausgeführt, dass, wenn die Kabine sich im untersten Stockwerk eines Gebäudes befindet und das Auffangelement am Schachtboden aufliegt, die Halteelemente eingeklappt, eingeschoben oder verlagert sind. Zum Schaffen der Bewegungsmechanik kann das Halteelement zum Beispiel teleskopierbar ausgeführt sein. Die Auffangeinrichtung könnte weiter auch mittels eines Scherenmechanismus, Klappmechanismus bewegliche Halteelemente aufweisen. Mittels Federmitteln oder anderen Mitteln zum Erzeugen einer Rückstellkraft kann das Auffangelement in der Bereitschaftsstellung vorgespannt sein. Bei Hochfahren der Kabine aus der untersten Position nimmt das Auffangelement automatisch und zuverlässig wieder die Bereitschaftsstellung ein.

Besonders für Aufzugsanlagen mit Schachtgruben mit geringen oder für grubenlose Aufzüge ist es vorteilhaft sein, wenn die Auffangeinrichtung die vorgängig beschriebenen flexiblen oder mittels einer Bewegungsmechanik bewegliche Halteelemente aufweist.

Zum Erfassen einer auf die Auffangeinrichtung wirkenden Last kann die Überwachungseinrichtung einen Sensor, beispielsweise einen Lastmess-Sensor, einen Sicherheitskontakt oder einen Sicherheitsschalter aufweisen. Die Überwachungseinrichtung kann über eine Leitung oder einen Bus mit einer Antriebseinheit zum Bewegen der Aufzugskabine derart verbunden sein, dass die Aufzuganlage in einen speziellen Betriebsmodus überführbar ist, falls sich eine Person im Fangnetz befindet oder ein Anhängen des Fangnetzes vorliegt.

Wenn die Auffangeinrichtung ein Fangnetz aufweist, kann es vorteilhaft sein, dass die Überwachungseinrichtung wenigstens einen Seilzug umfasst, der im Fangnetz vorgesehen oder integriert ist. Der Seilzug ist dabei mit dem Sensor, mit dem Sicherheitskontakt oder -Schalter verbunden. Sobald eine bestimmte Zugkraft auf den Seilzug wirkt, kann zum Beispiel der Sicherheitskontakt oder -Schalter ausgelöst bzw. in einen anderen Schaltzustand überführt werden. Es wäre auch denkbar, den Seilzug in einem anderen flächigen Auffangelement als im Fangnetz vorzusehen.

Der vorerwähnte wenigstens eine Seilzug kann einen ersten Seilzug aufweisen, der etwa diagonal im Fangnetz verläuft. Damit kann ausreichend sicher erfasst werden, ob sich eine Person sich im Fangnetz befindet.

Zur weiteren Erhöhung der Sicherheit kann ein zweiter Seilzug vorgesehen sein, der rand- seitig im Fangnetz verläuft bzw. angeordnet ist. Denkbar wären selbstverständlich noch weitere Seilzüge, wobei jeder Seilzug vorzugsweise mit einem Sicherheitskontakt oder - Schalter verbunden ist. Diese Anordnung gewährleistet ein sicheres Erfassen von aufgefangenen Personen auch in Fällen, in denen aufgefangene Personen dezentral im Fangnetz liegen.

Der wenigstens eine Sicherheitskontakt oder Sicherheitsschalter kann Bestandteil eines Sicherheitskreises für die Aufzugsanlage sein. Bei unterbrochenem Sicherheitskreis ist die Antriebseinheit zum Bewegen der Aufzugskabine von der Energiezufuhr getrennt so dass die Kabine stillsteht. Ausserdem kann die Betriebsbremse stromlos geschaltet sein.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Aufzugsanlage eine Steuereinrichtung zum Ansteuern einer Antriebseinheit zum Bewegen der Aufzugskabine auf und die Überwachungseinrichtung ist derart mit der Steuereinrichtung verbunden und die Steuereinrichtung derart eingestellt, dass bei Erfassen einer kritischen Last durch die Überwachungseinrichtung, also wenn festgestellt wird, dass eine Person aufgefangen wurde oder wenn die Auffangeinrichtung hängenbleibt, die Steuereinrichtung ein Bewegen der Aufzugskabine verhindert oder stoppt. Zum Schutz einer stürzenden Person vor Verletzungen kann es vorteilhaft sein, wenn das Fangnetz seitlich in einer Rahmenstruktur eingefasst ist, die flexibel ausgestaltet ist. Die Rahmenstruktur kann durch ein oder mehrere biegsame Kunststoffrohre gebildet sein, die bei einem Sturz nachgeben.

Weitere Einzelmerkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Zeichnungen.

Es zeigen:

Fig. 1 eine stark vereinfachte und schematisierte perspektivische Darstellung einer er- findungsgemässen Aufzugsanlage mit einer Kabine und einer daran angehängten und mittels einer Überwachungseinrichtung überwachten Auffangeinrich- tung, und

Fig. 2 eine perspektivische Ansicht auf eine Auffangeinrichtung für die Aufzugsanlage gemäss Fig. 1.

Fig. 1 zeigt eine insgesamt mit 1 bezeichnete Aufzugsanlage für ein mehrstöckiges Gebäude. Das Gebäude verfügt dabei über einen Aufzugsschacht 2 oder je nach Bedarf mehrere Aufzugsschächte. Die Aufzugsanlage 1 enthält eine im Aufzugsschacht 2 vertikal auf und ab bewegbare Kabine 3 zum Transport von Personen oder Gütern zu einzelnen Stockwerken. Die beispielhaft eine über einen Elektromotor drehbare Treibscheibe aufweisende Antriebseinheit 16 zum Bewegen der Kabine 3 kann zum Bilden eines maschinenraumlosen Aufzugs an einer Schachtwand des Aufzugsschachts 2 befestigt sein. Die Bewegung der Kabine 3 erfolgt über mit 17 bezeichnete Tragmittel, an denen die Kabine 3 befestigt ist; die Tragmittel 17 können dabei ein oder mehrere Tragseile oder Tragriemen sein. Selbstverständlich wären alternativ zur in Fig. 1 gezeigten Ausgestaltung aber auch andere Aufhängungs-Konfigurationen oder andere Aufzugstypen denkbar. Unterhalb der Kabine 3 ist eine nachfolgend im Detail beschriebene Auffangeinrichtung 4 zum Auffangen von in den Aufzugsschacht 2 fallenden Personen an der Kabine 3 angebracht. Auf eine Darstellung weiterer Komponenten der Aufzugsanlage 1 , wie etwa ein mit der Kabine verbundenes Gegengewicht, Führungsschienen, etc. wurde aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit verzichtet.

Die Antriebseinheit 16 zum Bewegen der Kabine 3 ist mit einer Steuereinrichtung 13 zur Ansteuerung der Antriebseinheit 13 verbunden. Die Steuereinrichtung 13 empfängt Eingangssignale zum Beispiel von einer (nicht dargestellten) Eingabeeinrichtung (z.B. Tab- leau mit Stockwerkstasten) in der Kabine 3 oder von (nicht dargestellten) Eingabeeinrichtungen auf den Stockwerken. Die Steuereinrichtung 13 gibt, abhängig von den Eingangssignalen, eine Geschwindigkeitskurve vor und regelt den Motor der Antriebseinheit 16 für die Kabinenfahrt entsprechend.

Die Auffangeinrichtung 4 umfasst ein Fangnetz 5, beispielsweise ein zertifiziertes Sicherheitsnetz zur Absturzsicherung. Die Auffangeinrichtung 4 umfasst weiter Halteelemente 6 beispielsweise in Form von Seilen, über welche das Fangnetz 5 an der Kabine 3 angehängt ist. Die Auffangeinrichtung 4 hat die Aufgabe, in den Aufzugsschacht 2 stürzende Personen aufzufangen und so vor einem vollständigen Absturz zu bewahren. Eine solche Absturzsicherung kann erforderlich sein, wenn die Kabine 3 zwischen den Stockwerken steckenbleibt und danach die in der Kabine 3 eingeschlossenen Personen aus der Kabine 3 evakuiert werden müssen. Zwischen der Unterseite der steckengebliebenen Kabine 3 und dem Stockwerkboden kann ein Spalt entstehen. Dieser Spalt kann mittels einer Kabinenschürze an sich wenigstens teilweise geschlossen werden. Bei Aufzugsanlagen mit Schachtgruben mit geringen Grubentiefen (Grubentiefe kleiner als 60 cm, bevorzugt kleiner als 35 cm), für welche die vorliegende Auffangeinrichtung 4 besonders geeignet ist, können verkürzte Kabinenschürzen, welche die Kabinenunterseite 18 um beispielsweise nur 10- 15cm überragen, eingesetzt werden. Im ungünstigen Fall, bei dem die Kabine 3 etwa mittig zwischen den Stockwerken steckenbleibt, kann trotz Kabinenschürze ein gefährlicher Spalt entstehen. Die Kabine kann dann zum Beispiel 150 cm über dem Halteniveau stehen. Die aus der Kabine 3 absteigende Person kann in seltenen Fällen in Rücklage kommen und durch den Spalt zwischen Kabinenunterseite und Stockwerkboden in den Aufzugsschacht 2 abstürzen. Dank der Auffangeinrichtung 4, die die so abstürzende Person auffängt, kann ein vollständiger Absturz, der tödlich enden würde, verhindert werden. Die Auffangeinrichtung 4 ist einfach hinsichtlich Aufbau und Montage und kostengünstig in der Anschaffung. Komplizierte und teure faltbare oder teleskopierbare Kabinenschürzen sind nicht notwendig. In der in Fig. 1 gezeigten Normal- oder Bereitschaftsstellung ist das Fangnetz 5 durch die Halteelemente 6 frei aufgehängt und es liegt ein vorgegebener Netzabstand zwischen Kabinenunterseite 18 und Fangnetz 5 vor. Dieser Netzabstand kann bei üblichen Kabinen- grössen und Deckenhöhen der Stockwerke zwischen 100 cm und 200 cm (z.B. 150 cm) betragen. Die Auffangeinrichtung 4 kann alternativ zum erwähnten Fangnetz 5 ein anderes flächiges, den Schachtraum des Aufzugsschachts 2 im Grundriss bzw. in der Draufsicht abdeckendes Auffangelement (z.B. Folie, starre oder flexible Platte, Gitter) zum Auffangen von Personen aufweisen.

Die Seile zum Aufhängen der Auffangeinrichtung 4 sind flexibel ausgestaltet und ermöglichen bei Aufzugsanlagen mit Schachtgruben mit geringen Grubentiefen, dass in der untersten Stockwerkposition die Kabinenunterseite 18 praktisch unmittelbar an den Schachtboden 15 der Schachtgrube heranreicht. Das Fangnetz 5 liegt dann am Schachtboden 15 auf, die flexiblen Halteelemente 6 sind zusammengelegt. Beim Wegfahren werden die flexiblen Halteelemente 6 wieder gestreckt, und das Auffangelement wird wieder in die Bereitschaftsstellung geführt. Das Fangnetz 5 ist seitlich in einer Rahmenstruktur 14 ein- gefasst, die vorzugsweise flexibel ausgestaltet ist. Zum Schaffen der Rahmenstruktur können biegsame Kunststoffrohre verwendet werden, die bei einem Sturz nachgeben und so das Verletzungsrisiko weiter verringert.

An der Schnittstelle der Auffangeinrichtung 4 zur Kabine 3 sind Lastmess-Sensoren 12 angeordnet, mit denen die auf die Auffangeinrichtung 4 wirkende Last erfassbar sind. Jedem Halteelement 6 ist vorliegend ein Lastmess-Sensor 12 zugeordnet. Die Lastmess- Sensoren 12 sind an den oberen Seilenden der Halteelemente 6 angeordnet und können zum Beispiel in den Verbindungsteilen zum Verbinden der Seile an die Kabine 3 integriert sein. Eine andere Anordnung der Lastmess-Sensoren 12 in der Auffangeinrichtung 4 wäre auch vorstellbar. So könnten die Lastmess-Sensoren 12 auch am unteren Ende der Seile 6 oder im Fangnetz 5 angeordnet werden. Die durch eine Person im Fangnetz resultierende Laständerung kann mittels der Lastmess-Sensoren 12 ermittelt und erfasst werden. So lässt sich einfach feststellen, ob eine Person in die Auffangeinrichtung 4 gefallen ist. Die Lastmess-Sensoren 12 sind Bestandteil einer Überwachungseinrichtung 7 zum Erfassen der auf die Auffangeinrichtung 4 wirkenden Last. Die Überwachungseinrichtung 7 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel mit der Steuereinrichtung 13 verbunden. Bei Überschreiten eines bestimmten Grenzwerts der durch die Lastmess-Sensoren 12 erfassten Messsignale gibt die Steuereinrichtung 13 ein Steuersignal an die Antriebseinheit ab, so dass eine allfällige Fahrt der Kabine gestoppt wird. Für den Fall, dass die Kabine 3 stillsteht, bewirkt das Signal der Überwachungseinrichtung 7 ein Verbleiben der Antriebseinheit 16 in Ruhe- bzw. inaktiver Stellung. So kann insbesondere verhindert werden, dass eine abwärtsfahrende Kabine die vom Netz aufgefangene Person in der Schachtgrube zerquetschen kann. Die Lastmess-Sensoren 12 der Überwachungseinrichtung 7 zum Erfassen der auf die Auffangeinrichtung 4 wirkenden Last könnten mit Knoten eines Sicherheitsbusses verbunden sein, an den die Steuereinrichtung 13 angebunden ist. Die Steuereinrichtung 13 ist wenigstens bezüglich der Überwachung der Auffangeinrichtung 4 als Sicherheitssteuerung ausgestaltet, die je nach empfangenen Signalen der Lastmess-Sensoren 12 eine situationsabhängige Reaktion auslöst oder initiiert.

Die Anbindung der Lastmess-Sensoren 12 in der Überwachungseinrichtung 7 kann je nach Anforderungen und Anwendungsgebiet unterschiedlich ausgestaltet werden. Die Überwachungseinrichtung 7 kann auch Bestandteil eines konventionellen Sicherheitskreises sein. Ein solcher Sicherheitskreis würde bei Feststellen einer Person in die gefallenen Auffangeinrichtung 4 unmittelbar den Betrieb der Aufzugkabine unterbrechen. Weiter ist es vorstellbar, das dem Fangnetz 5 zugeordnete Sicherheitssystem autark von den anderen Systemen zum Betreiben der Aufzugsanlage auszuführen, um eine erhöhte Sicherheit zu gewährleisten.

Fig. 2 zeigt eine Auffangeinrichtung 4 mit einem Fangnetz 5 und vier flexiblen Halteelemente 6 beispielsweise in Form von Seilen mit beispielsweise ca. 150 cm Länge, über welche das Fangnetz 5 an der (hier nicht dargestellten) Kabine angehängt ist. Zusätzlich sind zwei Seilzüge 10 und 11 vorgesehen, die im Fangnetz 5 eingearbeitet sind. Der erste Seilzug 9 verläuft etwa diagonal im Fangnetz 5. Der zweite Seilzug 11 ist randseitig im Fangnetz 5 angeordnet. Die Seilzüge 10, 11 sind an ihren kabinenseitigen Enden über Sicherheitskontakte 8, 9 an die (nicht dargestellte) Kabinenunterseite gekoppelt. In Fig. 2 wird somit für die Überwachung der Auffangeinrichtung 4 ersichtlicherweise - im Gegensatz zur in Fig. 1 gezeigten Variante, bei der die Überwachungsmittel den Halteelementen zugeordnet sind - eine von den Halteelementen 6 separierte Überwachungseinrichtung 7 verwendet. Die Halteelemente 6 dienen hier lediglich zum Halten des Fangnetzes. Wenn eine Person in das Fangnetz fällt wird wenigstens einer der - in der Regel wohl beide - Sicherheitskontakte 8, 9 geöffnet. Anstelle von Sicherheitskontakten 8, 9 könnten auch Sicherheitsschalter verwendet werden, die, wenn eine Person in das Fangnetz fällt, umgeschaltet werden.

Die Sicherheitskontakte 8, 9 können zum Beispiel in einer (hier nicht dargestellten) Serieschaltung miteinander verbunden und Bestandteil eines Sicherheitskreises sein. Der Sicherheitskreis wird zum Beispiel von einer Spannungsquelle gespeist, wobei am Ende des Sicherheitskreises ein Sicherheitsrelais angeschlossen ist. Falls die Sicherheitskontakte 8, 9 (und allenfalls weiter Sicherheitskontakte) geschlossen sind, wird das Sicherheitsrelais aktiviert. Die Aufzugssteuerung überwacht den Zustand des Sicherheitsrelais und falls das Sicherheitsrelais aktiviert ist, gibt die Steuereinrichtung (13) beispielsweise einen anstehenden Fahrbefehl frei.

Anstelle der durch Seile gebildeten Halteelemente 6 könnten auch andere Arten von Halteelementen zum Halten des Fangnetzes 5 verwendet werden. Zum Beispiel könnten te- leskopierbare Halteelemente eingesetzt werden, die wenn die Kabine sich im untersten Stockwerk eines Gebäudes befindet und das Auffangelement am Schachtboden aufliegt, eingeschoben sind. Die Auffangeinrichtung könnte weiter auch mittels eines Scherenmechanismus, Klappmechanismus bewegliche Halteelemente aufweisen. Zum Beispiel könnten schwenkbar mit der Kabine verbundene Halteelemente eingesetzt werden, die wenn die Kabine sich im untersten Stockwerk eines Gebäudes befindet und das Auffangelement am Schachtboden aufliegt, eingeklappt sind.