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Title:
ELEVATOR SYSTEM HAVING A SERVICE VEHICLE FOR EXTRACTING AN ELEVATOR CAR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/129541
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an elevator system (100) having at least one elevator shaft (111, 112, 113, 114) and at least one elevator car (130), which can travel in the at least one elevator shaft (111, 112, 113, 114), having at least one service vehicle (200), which is designed to receive an elevator car (130) of the elevator system (100) which is located in a stop floor (102, 104, 106), in that the elevator car (130) moves into the service vehicle (200) in an extraction direction, perpendicular to an extension direction of the at least one elevator shaft (111, 112, 113, 114), and, after receiving the elevator car (130), to remove it from the at least one elevator shaft (111, 112, 113, 114).

Inventors:
GAINCHE PHILIPPE (DE)
KUCZERA THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/085508
Publication Date:
July 04, 2019
Filing Date:
December 18, 2018
Export Citation:
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Assignee:
THYSSENKRUPP ELEVATOR AG (DE)
THYSSENKRUPP AG (DE)
International Classes:
B66B9/00; B66B5/00
Domestic Patent References:
WO2016109338A12016-07-07
Foreign References:
US5799755A1998-09-01
US20170107080A12017-04-20
DE102014224323A12016-06-02
Attorney, Agent or Firm:
THYSSENKRUPP INTELLECTUAL PROPERTY GMBH (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Aufzugsystem (100) mit wenigstens einem Aufzugschacht (111, 112, 113, 114) und wenigstens einem in dem wenigstens einen Aufzugschacht (111, 112, 113, 114) verfahrbaren Fahrkorb (130),

gekennzeichnet, durch

wenigstens ein Servicefahrzeug (200), das dazu eingerichtet ist, einen in einem Haltestockwerk (102, 104, 106) befindlichen Fahrkorb (130) des

Aufzugsystems (100) aufzunehmen, indem der Fahrkorb (130) in einer

Entnahmerichtung senkrecht zu einer Erstreckungsrichtung des wenigstens einen Aufzugschachts (111, 112, 113, 114) in das Servicefahrzeug (200) verfahren wird, und nach Aufnahme des Fahrkorbs (130) diesen aus dem wenigstens einen

Aufzugschacht (111, 112, 113, 114) zu entnehmen.

2. Aufzugsystem (100) nach Anspruch 1, wobei die Erstreckungsrichtung des wenigstens einen Aufzugschachts (111, 112, 113, 114) vertikal verläuft und wobei die Entnahmerichtung horizontal verläuft.

3. Aufzugsystem (100) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Servicefahrzeug (200) eine in der Entnahmerichtung verlaufende Schiene (205) aufweist, entlang welcher der Fahrkorb (130) in der Entnahmerichtung in das Servicefahrzeug (200) verfahrbar ist.

4. Aufzugsystem (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei in dem wenigstens einen Aufzugschacht (111, 112, 113, 114) eine in der

Erstreckungsrichtung verlaufende Schiene (121, 122, 123, 124) angeordnet ist, entlang welcher der Fahrkorb (130) in dem wenigstens einen Aufzugschacht (111, 112, 113, 114) verfahrbar ist, wobei diese Schiene (121, 122, 123, 124) einen sich in dem Haltestockwerk (102, 104, 106) befindlichen, drehbaren Abschnitt (121A, 122A) aufweist, der aus einer ersten Ausrichtung parallel zu der

Erstreckungsrichtung in eine zweite Ausrichtung parallel zu der

Entnahmerichtung drehbar ist.

5. Aufzugsystem (100) nach Anspruch 4 soweit auf Anspruch 3 rückbezogen, wobei der drehbare Abschnitt (121A, 122A) der Schiene (121, 122, 123, 124) des wenigstens einen Aufzugschachts (111, 112, 113, 114) in seiner zweiten

Ausrichtung parallel und fluchtend zu der Schiene (205) des Servicefahrzeugs (200) ausgerichtet ist.

6. Aufzugsystem (100) nach Anspruch 4 oder 5 soweit auf Anspruch 3 rückbezogen, wobei der Fahrkorb (130) entlang des drehbaren Abschnitts (121A, 122A) der Schiene (121, 122, 123, 124) des wenigstens einen Aufzugschachts (111, 112, 113, 114) in seiner zweiten Ausrichtung und entlang der Schiene (205) des Servicefahrzeugs (200) in das Servicefahrzeug (200) verfahrbar ist.

7. Aufzugsystem (100) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, wobei der Fahrkorb (130) entlang des drehbaren Abschnitts (121A, 122A) der Schiene (121, 122, 123, 124) in seiner zweiten Ausrichtung in der Entnahmerichtung zwischen zwei Aufzugschächten (111, 112, 113, 114) des Aufzugsystems verfahrbar ist.

8. Aufzugsystem (100) nach einem der Ansprüche 3 bis 7, wobei an der Schiene (121, 122, 123, 124) des wenigstens einen Aufzugschachts (111, 112, 113, 114) und/oder an der Schiene (205) des Servicefahrzeugs (200) jeweils ein Teil eines Linearantriebs zum Verfahren des Fahrkorbs (130) angeordnet ist.

9. Aufzugsystem (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Servicefahrzeug (200) einen Antrieb (202) zum Verfahren in dem Haltestockwerk (102, 104, 106) aufweist.

10. Aufzugsystem (100) nach Anspruch 9, ferner aufweisend ein

Steuerungssystem, das dazu eingerichtet ist, eine Bewegung des Servicefahrzeugs (200) in dem Haltestockwerk (102, 104, 106) zu steuern.

11. Aufzugsystem (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Servicefahrzeug (200) wenigstens einen Sensor (207) aufweist, der dazu eingerichtet ist, Bodenmarkierungen (300) in dem Haltestockwerk (102, 104, 106) abzutasten.

12. Servicefahrzeug (200) für ein Aufzugsystem (100) mit wenigstens einem Aufzugschacht (111, 112, 113, 114) und wenigstens einem in dem wenigstens einen Aufzugschacht (111, 112, 113, 114) verfahrbaren Fahrkorb (130),

dadurch gekennzeichnet, dass

das Servicefahrzeug (200) dazu eingerichtet ist, einen in einem

Haltestockwerk (102, 104, 106) befindlichen Fahrkorb (130) des Aufzugsystems (100) aufzunehmen, indem der Fahrkorb (130) in einer Entnahmerichtung senkrecht zu einer Erstreckungsrichtung des wenigstens einen Aufzugschachts

(111, 112, 113, 114) in das Servicefahrzeug (200) verfahren wird, und nach Aufnahme des Fahrkorbs (130) diesen aus dem wenigstens einen Aufzugschacht

(111, 112, 113, 114) zu entnehmen.

13. Verfahren zur Entnahme eines Fahrkorbs (130) aus einem Aufzugschacht

(111, 112, 113, 114) eines Aufzugsystems (100),

wobei der Fahrkorb (130) in dem Aufzugschacht (111, 112, 113, 114) in ein Haltestockwerk (102, 104, 106) verfahren wird, wobei der Fahrkorb (130) in dem Haltestockwerk (102, 104, 106) in einer Entnahmerichtung senkrecht zu einer Erstreckungsrichtung des Aufzugschachts (111, 112, 113, 114) in ein Servicefahrzeug (200) verfahren wird,

wobei das Servicefahrzeug (200) nach Aufnahme des Fahrkorbs (130) diesen aus dem wenigstens einen Aufzugschacht (111, 112, 113, 114) entnimmt.

14. Verfahren nach Anspruch 13,

wobei der Fahrkorb (130) entlang einer in der Erstreckungsrichtung verlaufenden Schiene (121, 122, 123, 124) in dem Aufzugschacht (111, 112, 113, 114) in das Haltestockwerk (102, 104, 106) verfahren wird,

wobei ein sich in dem Haltestockwerk (102, 104, 106) befindlicher, drehbarer Abschnitt (121A, 122A) dieser Schiene (121, 122, 123, 124) von einer ersten Ausrichtung parallel zu der Erstreckungsrichtung in eine zweite

Ausrichtung parallel zu der Entnahmerichtung gedreht wird und

wobei der Fahrkorb (130) entlang des drehbaren Abschnitts (121A, 122A) der Schiene (111, 112, 113, 114) in seiner zweiten Ausrichtung in das

Servicefahrzeug (200) verfahren wird.

Description:
Aufzugsystem mit einem Servicefahrzeug zur Entnahme eines Fahrkorbs

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Aufzugsystem mit wenigstens einem

Aufzugschacht und wenigstens einem in dem wenigstens einen Aufzugschacht verfahrbaren Fahrkorb sowie ein Servicefahrzeug für ein Aufzugsystem und ein Verfahren zur Entnahme eines Fahrkorbs aus einem Aufzugschacht eines

Aufzugsystems.

Stand der Technik ln Aufzugsystemen, in welchen Fahrkörbe in einem Aufzugschacht verfahrbar sind, kann es gewünscht sein, einzelne Fahrkörbe aus dem Aufzugschacht zu entfernen, beispielsweise um diese Fahrkörbe in regelmäßigen lntervallen zu warten oder um defekte Fahrkörbe einer Reparatur zu unterziehen.

Beispielsweise ist aus der WO 2016/109338 Al eine Transferstation für ein seilloses Aufzugsystem bekannt, in welcher Fahrkörbe zwischen Aufzugschächten und einem Parkbereich bewegt werden können.

Eine derartige Transferstation ist jedoch konstruktiv aufwendig und nimmt einen großen Bauraum in Anspruch. Es ist wünschenswert, eine verbesserte Möglichkeit zur Entnahme eines Fahrkorbs aus einem Aufzugschacht bereitzustellen. Offenbarung der Erfindung

Erfindungsgemäß werden ein Aufzugsystem sowie ein Servicefahrzeug für ein Aufzugsystem und ein Verfahren zur Entnahme eines Fahrkorbs aus einem

Aufzugschacht eines Aufzugsystems mit den Merkmalen der unabhängigen

Patentansprüche vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der nachfolgenden Beschreibung.

Das erfindungsgemäße Aufzugsystem weist wenigstens einen Aufzugschacht und wenigstens einen in dem wenigstens einen Aufzugschacht verfahrbaren Fahrkorb auf. Ferner ist wenigstens ein Servicefahrzeug vorgesehen, das dazu eingerichtet ist, einen in einem Haltestockwerk befindlichen Fahrkorb des Aufzugsystems aufzunehmen, indem der Fahrkorb in einer Entnahmerichtung senkrecht zu einer Erstreckungsrichtung des wenigstens einen Aufzugschachts in das Servicefahrzeug verfahren wird. Weiterhin ist das Servicefahrzeug dazu eingerichtet, nach

Aufnahme des Fahrkorbs diesen aus dem wenigstens einen Aufzugschacht zu entnehmen. Für das Servicefahrzeug wird ferner gesondert um Schutz

nachgesucht. lm Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Fahrkorb in dem

Aufzugschacht in ein Haltestockwerk verfahren und dort in einer

Entnahmerichtung senkrecht zu einer Erstreckungsrichtung des Aufzugschachts in ein Servicefahrzeug verfahren. Nach Aufnahme des Fahrkorbs entnimmt das Servicefahrzeug diesen Fahrkorb aus dem wenigstens einen Aufzugschacht.

Bevorzugte Ausgestaltungen und Vorteile des erfindungsgemäßen Aufzugsystems, des erfindungsgemäßen Servicefahrzeugs und des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in entsprechender Art und Weise. Unter der Erstreckungsrichtung des wenigstens einen Aufzugschachts sei in diesem Zusammenhang insbesondere diejenige Dimension zu verstehen, in welcher der Aufzugschacht bzw. die Aufzugschächte jeweils ihre größte

Ausdehnung aufweisen. Es versteht sich, dass der Aufzugschacht bzw. die

Aufzugschächte ebenfalls Ausdehnung in weiteren Dimensionen, sprich in zu dieser Erstreckungsrichtung senkrechten Richtungen aufweisen lnsbesondere ist diese Erstreckungsrichtung eine vertikale Richtung und der der wenigstes eine Fahrkorb ist dabei in dem wenigstens einen Aufzugschachts vertikal verfahrbar. Ebenso ist es denkbar, dass die Erstreckungsrichtung eine horizontale Richtung ist und dass der wenigstes eine Fahrkorb dabei in dem wenigstens einen

Aufzugschachts horizontal verfahrbar ist. Durch die Entnahme senkrecht zu der Erstreckungsrichtung des wenigstens einen Aufzugschachts können Fahrkörbe insbesondere auf platzsparende Weise entnommen werden lnsbesondere entspricht die Entnahmerichtung einer Erstickungsrichtung des Haltestockwerks.

Unter der Entnahme des Fahrkorbs aus dem wenigstens einen Aufzugschacht sei in diesem Zusammenhang insbesondere zu verstehen, dass der Fahrkorb komplett aus den Aufzugschächten des Aufzugsystems entfernt wird und dass sämtliche Verbindungen bzw. Kopplungen zwischen dem Fahrkorb und den Aufzugschächten getrennt werden. Nach Entnahme des Fahrkorbs kann dieser insbesondere unabhängig von den Aufzugschächten mit Hilfe des Servicefahrzeugs in dem Haltestockwerk oder auch aus dem Haltestockwerk hinaus bewegt werden. Der entnommene Fahrkorb kann beispielsweise geparkt, gewartet und/oder repariert werden. Zu diesem Zweck kann in dem Haltestockwerk insbesondere ein spezieller Park- bzw. Wartungsbereich vorgesehen sein, zu welchem der entnommene Fahrkorb mit Hilfe des Servicefahrzeugs bewegt werden kann. Es ist auch denkbar, den entnommenen Fahrkorb in ein separates Aufzugsystem beispielsweise in einem anderen Gebäude einzubringen.

Der Fahrkorb bzw. die Fahrkörbe des Aufzugsystems weisen jeweils insbesondere eine Kabine sowie einen die Kabine tragenden Fahrkorbrahmen auf. Ein derartiger Fahrkorbrahmen wird insbesondere mittels Führungen, z.B. Rollenführungen, an Führungsschienen geführt, welche in dem wenigstens einen Aufzugschacht angeordnet sind. Zweckmäßigerweise weisen die Fahrkörbe jeweils einen

Schlitten auf, welcher den Fahrkorbrahmen an den Führungsschienen führt lnsbesondere kann der Schlitten relativ zum Fahrkorbrahmen verdrehbar sein. An dem Schlitten sind zweckmäßigerweise Antriebselemente zum Verfahren des Fahrkorbs in dem wenigstens einen Aufzugschacht angeordnet, beispielsweise Teile eines Linearantriebs.

Als ein Haltestockwerk sei in diesem Zusammenhang insbesondere ein Stockwerk in einem das Aufzugsystem aufweisenden Gebäude zu verstehen, in welches die Fahrkörbe im Zuge regulärer Transportvorgänge verfahren werden und dort reguläre Haltestopps durchführen, im Zuge derer beispielsweise Passagiere die Fahrkörbe betreten oder verlassen können lnsbesondere ist der wenigstens eine Fahrkorb in dem wenigstens einen Aufzugschacht entlang der

Erstreckungsrichtung verfahrbar, zweckmäßigerweise um derartige reguläre Transportvorgänge durchzuführen.

Das Gebäude, welches das Aufzugsystem aufweist, kann eine zweckmäßige Anzahl von Stockwerken aufweisen. Das Haltestockwerk, in welchem der Fahrkorb entnommen werden kann, kann dabei ein geeignetes dieser Vielzahl von

Stockwerken sein. Es versteht sich, dass das Haltestockwerk beispielsweise auch eine Serviceetage des Gebäudes sein kann, zu welchem nur befugten Personal Zutritt gewährt ist und in welchem beispielsweise Wartungs- und

Reparaturarbeiten an Fahrkörben durchgeführt werden. lnsbesondere können in dem Haltestockwerk mehrere Servicefahrzeuge vorgesehen sein, um jeweils einen Fahrkorb aufzunehmen. Zweckmäßigerweise kann auch in mehreren verschiedenen Haltestockwerken jeweils wenigstens ein Servicefahrzeug vorgesehen sein. Somit können insbesondere mehrere Fahrkörbe gleichzeitig aus dem wenigstens einen Aufzugschacht entnommen werden, wodurch eine Flexibilität zur Entnahme von Fahrkörben erhöht wird.

Durch die Erfindung wird es ermöglicht, Fahrkörbe in einem derartigen

herkömmlichen Haltestockwerken zu entnehmen, welches die Fahrkörbe des Aufzugsystems auch im Zuge regulärer Transportvorgänge anfahren. lnsbesondere ist es somit nicht notwendig, zusätzliche Stationen bzw. Transferstationen in dem das Aufzugsystem aufweisenden Gebäude vorzusehen, um dort Fahrkörbe zu entnehmen. Somit kann Bauraum in dem Gebäude eingespart werden und

Fahrkörbe können auf einfache, aufwandsarme Weise entnommen werden lnsbesondere ist es weiterhin nicht notwendig, Fahrkörbe zunächst zu einer derartigen zusätzlichen Station bzw. Transferstation zu verfahren, um sie

Fahrkorb dort zu entnehmen. Stattdessen kann ein Fahrkorb in seinem regulären Betrieb entnommen werden, beispielsweise nachdem er ohnehin einen

Transportvorgang zu dem Haltestockwerk durchgeführt hat und sich bereits in diesem befindet. Somit können Fahrkörbe auf flexible unkomplizierte Weise entnommen werden.

Es versteht sich, dass ein entnommener Fahrkorb zweckmäßigerweise auch wieder in den wenigstens einen Aufzugschacht eingebracht werden kann. Zu diesem Zweck wird der entnommene Fahrkorb in dem Haltestockwerk auf entsprechend umgekehrte Weise in der Entnahmerichtung von dem

Servicefahrzeug in den wenigstens einen Aufzugschacht verfahren.

Wenn in dem Aufzugsystem beispielsweise eine Vielzahl von Fahrkörben vorgesehen ist, kann zweckmäßigerweise gemäß vorgegebenen Kriterien ausgewählt werden, welcher Fahrkorb bzw. welche Fahrkörbe entnommen werden. Wenn beispielsweise zu Zeiten mit geringem Verkehrsaufkommen vergleichsweise wenige Transportvorgänge durchgeführt werden und nicht alle Fahrkörbe ausgelastet sind, können beispielsweise einer oder mehrere aktuell nicht verwendete Fahrkörbe entnommen werden. Wenn sich daraufhin in Stoßzeiten die Anzahl durchzuführender Transportvorgänge erhöht, können entnommene Fahrkörbe wieder flexibel eingebracht werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung verläuft die Erstreckungsrichtung des wenigstens einen Aufzugschachts vertikal und die Entnahmerichtung horizontal. Zur Entnahme aus dem wenigstens einen Aufzugschacht ist der Fahrkorb in dem Haltestockwerk somit vorteilhafterweise horizontal in das Servicefahrzeug verfahrbar. Derartiges horizontales Verfahren des Fahrkorbs ermöglicht das Einsparen von Bauraum zur Entnahme von Fahrkörben, da es insbesondere nicht notwendig ist, eine Transferstation oberhalb oder unterhalb eines

Haltestockwerks zu verwenden, in welche eine zu entnehmende Kabine ausschließlich vertikal verfahren werden kann.

Vorteilhafterweise weist das Servicefahrzeug eine in der Entnahmerichtung verlaufende Schiene auf, besonders bevorzugt eine horizontale Schiene, entlang welcher der Fahrkorb in der Entnahmerichtung in das Servicefahrzeug verfahrbar ist. Unter in der Entnahmerichtung verlaufend sei in diesem Zusammenhang insbesondere zu verstehen, dass die Schiene in der Entnahmerichtung ihre größte Ausdehnung besitzt. Es versteht sich, dass Schiene ebenfalls Ausdehnungen in weiteren Dimensionen, also in zu der Entnahmerichtung senkrechten Richtungen aufweist. Diese Schiene interagiert insbesondere mit dem Fahrkorb,

zweckmäßigerweise mit dem Schlitten des Fahrkorbs, um diesen in der

Entnahmerichtung in das Servicefahrzeug zu verfahren lnsbesondere weist das Aufzugsystem ein Positionierungssystem auf, mittels welchem das Servicefahrzeug bzw. dessen Schiene in dem Haltestockwerk relativ zu dem wenigstens einen Aufzugschacht und/oder relativ zu dem zu entnehmenden Fahrkorb positioniert bzw. ausgerichtet werden kann lnsbesondere erfolgt diese Positionierung oder Ausrichtung derart, dass der Fahrkorb in dem Haltestockwerk mit der Schiene des Servicefahrzeugs interagieren kann. Weiterhin kann zweckmäßigerweise ein Verriegelungssystem vorgesehen sein, mittels welchem der in das Servicefahrzeug verfahrene Fahrkorb an dem Servicefahrzeug gesichert bzw. fixiert werden kann. Bevorzugt ist in dem wenigstens einen Aufzugschacht eine in der Erstreckungsrichtung verlaufende Schiene, vorzugsweise eine vertikale Schiene, angeordnet, entlang welcher der Fahrkorb in dem wenigstens einen Aufzugschacht verfahrbar ist. Analog zu obiger Erläuterung sei unter in der Erstreckungsrichtung verlaufend in diesem Zusammenhang zu verstehen, dass diese Schiene

insbesondere in dieser Erstreckungsrichtung ihre größte Ausdehnung besitzt lnsbesondere ist diese Schiene als eine Führungsschiene ausgebildet, an welcher der Fahrkorb mittels einer Führung geführt ist, z.B. einer Rollenführung

lnsbesondere ist in jedem Aufzugschacht des Aufzugsystem eine derartige Schiene vorgesehen. Die Schiene weist einen sich in dem Haltestockwerk befindlichen, drehbaren Abschnitt auf, der aus einer ersten Ausrichtung parallel zu der

Erstreckungsrichtung, vorzugsweise eine vertikale Ausrichtung, in eine zweite Ausrichtung parallel zu der Entnahmerichtung, bevorzugt eine horizontale

Ausrichtung, drehbar ist. lnsbesondere ist dieser drehbare Abschnitt dabei relativ zu einer Kabine des Fahrkorbs drehbar. Zu diesem Zweck ist insbesondere der Schlitten der Kabine oder zumindest ein Teil des Schlittens, mittels welchem der Fahrkorbrahmen an der Schiene geführt wird, relativ zu der Kabine bzw. relativ zu dem Fahrkorbrahmen drehbar. Vorteilhafterweise wird der Fahrkorb entlang dieser Schiene in dem Aufzugschacht in das Haltestockwerk verfahren und der drehbare Abschnitt der Schiene wird vorzugsweise von der ersten Ausrichtung in die zweite Ausrichtung gedreht. Daraufhin wird der Fahrkorb vorteilhafterweise entlang des drehbaren Abschnitts in der zweiten Ausrichtung parallel zu der Entnahmerichtung in das Servicefahrzeug verfahren.

Vorteilhafterweise ist der drehbare Abschnitt der Schiene des wenigstens einen Aufzugschachts in seiner zweiten Ausrichtung parallel und fluchtend zu der Schiene des Servicefahrzeugs ausgerichtet lnsbesondere wird das Servicefahrzeug zur Entnahme des Fahrkorbs relativ zu diesem drehbaren Abschnitt ausgerichtet bzw. positioniert, zweckmäßigerweise derart, dass die Schiene des Servicefahrzeugs und der drehbare Abschnitt in seiner zweiten Ausrichtung lückenlos aneinander anschließen.

Vorzugsweise ist der Fahrkorb entlang des drehbaren Abschnitts der Schiene des wenigstens einen Aufzugschachts in seiner zweiten Ausrichtung und entlang der Schiene des Servicefahrzeugs in das Servicefahrzeug verfahrbar. lnsbesondere schließen der drehbare Abschnitt in seiner zweiten Ausrichtung und die Schiene des Servicefahrzeugs wie obig erläutert zu diesem Zweck lückenlos aneinander, so dass der Fahrkorb von dem drehbaren Abschnitt auf die Schiene des

Servicefahrzeugs bewegt werden kann.

Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Fahrkorb entlang des drehbaren Abschnitts der Schiene in seiner zweiten Ausrichtung in der Entnahmerichtung zwischen zwei Aufzugschächten des Aufzugsystems verfahrbar. Das Aufzugsystem ist in diesem Fall vorteilhafterweise als ein sog. schachtwechselndes

Mehrkabinensystem ausgebildet, in welchem Fahrkörbe zwischen verschiedenen Aufzugschächten wechseln können lnsbesondere weisen zu diesem Zweck benachbarte Aufzugschächte jeweils in dem Haltestockwerk einen entsprechenden drehbaren Abschnitt auf. Wenn beide drehbaren Abschnitte dieser benachbarten Aufzugschächte jeweils in die zweite Ausrichtung gedreht sind, kann der Fahrkorb zweckmäßigerweise zwischen den beiden Aufzugschächten entlang der

Entnahmerichtung, vorzugsweise horizontal, verfahren werden. Somit können die drehbaren Abschnitte zweckmäßigerweise neben dem Wechseln der Fahrkörbe zwischen Aufzugschächten ebenfalls zur Entnahme von Fahrkörben verwendet werden.

Vorteilhafterweise ist an der Schiene des wenigstens einen Aufzugschachts und/oder an der Schiene des Servicefahrzeugs jeweils ein Teil eines Linearantriebs angeordnet, mittels welchem der Fahrkorb insbesondere seillos, also insbesondere ohne Tragseile oder Tragriemen, verfahrbar ist. Dieser an den Schienen

angeordnete Teil des Linearantriebs wechselwirkt insbesondere mit einem weiteren an dem Fahrkorb bzw. an dessen Schlitten angeordneten Teil

lnsbesondere sind an den Schienen jeweils stromdurchflossene Spulen als Stator bzw. Primärteil des Linearantriebs angeordnet, welche mit Permanent- und/oder Elektromagneten wechselwirken, welche als Reaktionsteil bzw. Sekundärteil des Linearantriebs an dem Fahrkorb bzw. an dessen Schlitten angeordnet sind.

Alternativ können auch an den Schienen Permanent- und/oder Elektromagnete als Reaktionsteil bzw. Sekundärteil angeordnet sein und an dem Fahrkorb

stromdurchflossene Spulen als Stator bzw. Primärteil. Weiterhin ist auch eine Ausgestaltung des Linearantriebs als asynchroner Linearantrieb denkbar, der ohne Permanent- oder Elektromagnete ausgebildet ist.

Die Erfindung eignet sich besonders für ein sog. MULTl®-Aufzugsystem der Anmelderin, bei welchem mehrere Fahrkörbe in ein oder mehreren

Schachtabschnitten mittels eines Linearmotorantriebs jeweils unabhängig voneinander verfahren werden können. Ein derartiges Aufzugsystem mit mehreren Fahrkörben, die zwischen Schachtabschnitten wechseln können, ist beispielsweise aus der DE 10 2014 224 323 Al bekannt.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das Servicefahrzeug einen Antrieb zum Verfahren in dem Haltestockwerk auf, beispielsweise einen Elektromotor oder einen Linearantrieb lnsbesondere ist das Servicefahrzeug mittels dieses Antriebs entlang bzw. auf dem Bodes des Haltestockwerks verfahrbar.

Zweckmäßigerweise weist das Servicefahrzeug zu diesem Zweck Rollen oder Reifen auf, welche beispielsweise von dem Antrieb direkt angetrieben werden können oder welche beispielsweise auch als Stütze des Servicefahrzeugs dienen können.

Vorzugsweise ist ein Steuerungssystem vorgesehen und dazu eingerichtet, eine Bewegung des Servicefahrzeugs in dem Haltestockwerk zu steuern lnsbesondere kann mittels dieses Steuerungssystems ein automatisches Verfahren des

Servicefahrzeugs in dem Haltestockwerk ermöglicht werden. Zweckmäßigerweise i o kann das Steuerungssystem zu diesem Zweck mit dem Antrieb des

Servicefahrzeugs interagieren.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das Servicefahrzeug wenigstens einen Sensor auf, der dazu eingerichtet ist, Bodenmarkierungen in dem

Haltestockwerk abzutasten lnsbesondere sind diese Sensoren und diese

Bodenmarkierungen Teil des Steuerungssystems. Mittels dieser

Bodenmarkierungen können insbesondere Pfade bzw. Wege vorgegeben sein, entlang welcher das Servicefahrzeug verfahren werden kann. Beispielsweise können diese Bodenmarkierungen optisch und/oder magnetische Markierungen in dem Boden des Haltestockwerks sein. Das Servicefahrzeug kann somit

zweckmäßigerweise automatisch diese Bodenmarkierungen erkennen und automatisch den durch diese Markierungen vorgegebenen Wege folgen.

Zweckmäßigerweise kann eine übergeordnete Kontrolleinheit vorgesehen sein, welche beispielsweise analog zu obigen Erläuterungen gemäß vorgegebenen Kriterien auswählt, welcher Fahrkorb bzw. welche Fahrkörbe entnommen werden sollen und welche insbesondere weiterhin bestimmt, an welche spezielle Position in dem Haltestockwerk diese entnommenen Fahrkörbe transportiert werden sollen. Wenn in dem Haltestockwerk mehrere Servicefahrzeuge vorgesehen sind, kann diese Kontrolleinheit zweckmäßigerweise weiterhin bestimmen, welches dieser Servicefahrzeuge zur Entnahme eines speziellen Fahrkorbs verwendet wird lnsbesondere kann die Kontrolleinheit dieses Servicefahrzeug entsprechend anweisen und entsprechende lnformationen übermitteln, so dass dieses

Servicefahrzeug mit Hilfe des Steuerungssystems automatisch den entsprechenden Fahrkorb aufnehmen und automatisch zu der vorgesehenen Position in dem Haltestockwerk transportieren kann.

Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der

Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung. Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.

Figurenbeschreibung

Figur 1 zeigt schematisch eine bevorzugte Ausgestaltung eines

erfindungsgemäßen Aufzugsystems in einer Frontalansicht.

Figur 2 zeigt schematisch eine bevorzugte Ausgestaltung eines

erfindungsgemäßen Servicefahrzeugs in perspektivischen Ansichten.

Figur 3 zeigt schematisch einen Teil einer bevorzugten Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Aufzugsystems in perspektivischen Ansichten.

Figur 4 zeigt schematisch einen Teil einer bevorzugten Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Aufzugsystems in einer Draufsicht.

Detaillierte Beschreibung der Zeichnung ldentische Bezugszeichen in den Figuren bezeichnen gleiche oder baugleiche Elemente. ln Figur 1 ist eine bevorzugte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen

Aufzugsystems schematisch dargestellt und mit 100 bezeichnet. Das Aufzugsystem erstreckt sich über eine Vielzahl von Stockwerken in einem Gebäude. Der Übersichtlichkeit halber sind in Figur 1 nur sieben Stockwerke 101, 102, 103, 104, 105, 106, 107 gezeigt. Es versteht sich, dass sich das Aufzugsystem jedoch über eine größere Anzahl von Stockwerken erstrecken kann.

Das Aufzugsystem 100 umfasst eine Vielzahl von vertikal verlaufenden

Aufzugschächten 111, 112, 113, 114. Eine Erstreckungsrichtung der

Aufzugschächte 111, 112, 113, 114 entspricht somit einer vertikalen Richtung. ln diesen Aufzugschächten 111, 112, 113, 114 sind jeweils Fahrkörbe 130 vertikal verfahrbar. Zu diesem Zweck sind in den Aufzugschächten 111, 112, 113, 114 jeweils Schienen 121, 122, 123, 124 vorgesehen, an welchen jeweils

stromdurchflossene Spulen als Stator bzw. Primärteil eines Linearantriebs vorgesehen sind, welche mit Elektromagneten wechselwirken, die als Reaktionsteil bzw. Sekundärteil des Linearantriebs an den Fahrkörben 130 angeordnet sind. lm Zuge von Transportvorgängen werden die Fahrkörbe 130 innerhalb der Aufzugschächte 111, 112, 113, 114 verfahren und führen in den einzelnen

Stockwerken bzw. Haltestockwerken 101, 102, 103, 104, 105, 106, 107

Haltestopps durch, im Zuge derer Passagiere die Fahrkörbe 130 betreten oder verlassen können.

Das Aufzugsystem 100 ist als ein schachtwechselndes Mehrkabinensystem ausgebildet, in welchem Fahrkörbe 130 zwischen den verschiedenen

Aufzugschächten 111, 112, 113, 114 wechseln können ln speziellen

Umsetzstockwerken 102, 104, 106 können die Fahrkörbe 130 zu diesem Zweck zwischen benachbarten Aufzugschächten horizontal verfahren werden.

Die Schienen 121, 122, 123, 124 weisen zu diesem Zweck in den speziellen

Umsetzstockwerken 102, 104, 106 jeweils einen drehbaren Abschnitt auf, welcher jeweils aus einer ersten, vertikalen Ausrichtung in eine zweite, horizontale Ausrichtung drehbar ist. ln Figur 1 sind beispielsweise die drehbaren Abschnitte 121A und 122A der Schienen 121 und 122 in dem Umsatzstockwerk 102 jeweils in ihrer zweiten, horizontalen Ausrichtung dargestellt. Die Umsetzstockwerke 102,

104. 106 sind dabei auch als Haltestockwerke ausgebildet, zu welchen die

Fahrkörbe 130 auch im Zuge regulärer Transportvorgänge verfahren werden.

Zum Wechseln zwischen zwei benachbarten Aufzugschächten, beispielsweise den Schächten 111 und 112, wird ein Fahrkorb in eines dieser Umsetzstockwerke vertikal verfahren, z.B. in das Stockwerk 102. Daraufhin werden die

entsprechenden drehbaren Abschnitte 121A, 122A der in den Aufzugschächten 111, 112 angeordneten Schienen 121, 122 von ihrer ersten, vertikalen in ihre zweite, horizontale Ausrichtung gedreht, wie es in Figur 1 dargestellt ist. ln ihrer zweiten Ausrichtung bilden die drehbaren Abschnitte 121A, 122A zusammen mit zwischen den Aufzugschächten 111 und 112 angeordneten horizontalen

Schienenabschnitten 125 eine horizontale Schiene, entlang welcher der Fahrkorb horizontal zwischen den beiden Aufzugschächten 111 und 112 verfahren werden kann. Nach dem Wechsel des Fahrkorbs 130 zwischen den Aufzugschächten 111, 112 werden die drehbaren Abschnitte 121A, 122A wieder in ihre erste, vertikale Ausrichtung gedreht.

Ferner können an diesen Umsetzstockwerken 102, 104, 106 Fahrkörbe 130 aus den Aufzugschächten 111, 112, 113, 114 entnommen werden, beispielsweise um diese entnommenen Fahrkörbe 130 zu warten oder zu reparieren oder weil diese Fahrkörbe 130 aufgrund eines geringen Verkehrsaufkommens aktuelle nicht zum Durchführen von Transportvorgängen benötigt werden.

Zu diesem Zweck ist in den Umsetzstockwerken 102, 104, 106 jeweils ein

Servicefahrzeug 200 oder eine Vielzahl von Servicefahrzeugen 200 vorgesehen, welche jeweils dazu eingerichtet sind, einen in dem jeweiligen Umsetzstockwerk

102. 104. 106 befindlichen Fahrkorb 130 aufzunehmen, indem dieser Fahrkorb 130 in einer Entnahmerichtung senkrecht zu der Erstreckungsrichtung der Aufzugschächte 111, 112, 113, 114 in das Servicefahrzeug 200 verfahren wird. Diese Entnahmerichtung entspricht im vorliegenden Beispiel einer horizontalen Richtung. Nach Aufnahme des Fahrkorbs 130 wird dieser durch das

Servicefahrzeug 200 aus den Aufzugschächten 111, 112, 113, 114 entnommen und/oder in eine Position entfernt von den Aufzugschächten 111, 112, 113, 114 verfahren.

Ein derartiger Entnahmevorgang wird im Nachfolgenden in Bezug auf die Figuren 2 bis 4 erläutert. ln den Figuren 2a und 2b ist jeweils eine bevorzugte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Servicefahrzeugs 200 schematisch in einer perspektivischen Ansicht dargestellt.

Das Servicefahrzeug 200 weist einen Rahmen 201 auf sowie einen Antrieb 202, beispielsweise einen Elektromotor. Durch diesen Antrieb 202 werden zwei an dem Rahmen 201 angeordnete Räder 203 aktiv angetrieben. Das Servicefahrzeug 200 weist zwei weitere an dem Rahmen 201 angeordnete, nicht aktiv angetriebene Räder 204 auf. Ferner sind an dem Servicefahrzeug 200 einer oder mehrere Sensoren 207 angeordnet.

Weiterhin weist das Servicefahrzeug eine in der Entnahmerichtung, also horizontal verlaufende Schiene 205 auf, entlang welcher der Fahrkorb 130 in der

Entnahmerichtung, also horizontal, in das Servicefahrzeug 200 verfahrbar ist. Analog zu den Schienen 121, 122, 123, 124 in den Aufzugschächten 111, 112, 113, 114 sind auch an dieser Schiene 205 des Servicefahrzeugs 200 stromdurchflossene Spulen als Stator bzw. Primärteil eines Linearantriebs angeordnet, welche mit Elektromagneten wechselwirken, die als Reaktionsteil bzw. Sekundärteil des Linearantriebs an den Fahrkörben 130 angeordnet sind. Ein Verriegelungssystem 206 ist vorgesehen, mittels welchem der in das Servicefahrzeug 200 verfahrene Fahrkorb 130 an gesichert bzw. fixiert werden kann. ln den Figuren 3a und 3b ist jeweils ein Teil des Aufzugsystems 100 aus Figur 1 schematisch in einer perspektivischen Ansicht dargestellt und zwar ein Ausschnitt des Aufzugschachts 111 in dem Halte- bzw. Umsetzstockwerk 102.

Figur 3a zeigt diesen Ausschnitt vor der Entnahme eines Fahrkorbs 130. Eines der Servicefahrzeuge 200 wird zu diesem Zweck zu der Schiene 121 des

Aufzugschachtes 111 verfahren und relativ zu dem drehbaren Abschnitt 121A dieser Schiene 121 ausgerichtet lnsbesondere wird das Servicefahrzeug 200 dabei derart ausgerichtet, dass die Schiene 205 des Servicefahrzeugs 200 mit dem drehbaren Abschnitt 121A lückenlos aneinander schließt, wenn sich der drehbare Abschnitt 121A in seiner zweiten, horizontalen Ausrichtung befindet.

Zur Entnahme eines Fahrkorbs 130 wird dieser Fahrkorb 130 zunächst entlang der Schiene 121 in dem Aufzugschacht 111 in das Haltestockwerk 102 verfahren. Daraufhin wird der drehbare Abschnitt 121A der Schiene 121 von seiner ersten, vertikalen Ausrichtung in seine zweite, horizontale Ausrichtung gedreht.

Anschließend wird der Fahrkorb 130 entlang des drehbaren Abschnitts 121A in seiner zweiten Ausrichtung und entlang der Schiene 205 des Servicefahrzeugs 200 in dieses verfahren. Mittels des Verriegelungssystems 206 wird der Fahrkorb 130 fixiert. Anschließend wird der drehbare Abschnitt 121A wieder von seiner zweiten, horizontalen Ausrichtung in seine erste, vertikale Ausrichtung gedreht.

Diese Situation, nachdem der Fahrkorb 130 in das Servicefahrzeug 200

aufgenommen wurde, ist in Figur 3b dargestellt. Der von dem Servicefahrzeug 200 aufgenommene Fahrkorb 130 wird daraufhin aus den Aufzugschächten 111, 112, 113, 114 entfernt und in dem Haltestockwerk 102 mit Hilfe des Servicefahrzeugs 200 in einen Parkbereich 310 transportiert ln Figur 3b ist dieser Parkbereich 310 dargestellt, wobei bereits weitere Fahrkörbe 130 jeweils mittels eines

entsprechenden Servicefahrzeugs 200 entnommen wurden. ln Figur 4 ist der Ausschnitt des Aufzugsystems, der in Figur 3b perspektivisch gezeigt ist, schematisch in einer Draufsicht dargestellt.

Wie in Figur 4 gezeigt, ist ein Steuerungssystem vorgesehen, um Bewegungen der Servicefahrzeuge 200 in dem Haltestockwerk 102 zu steuern. Dieses

Steuerungssystem weist Bodenmarkierungen 300 in dem Boden des

Haltestockwerks 102 auf. Diese Bodenmarkierungen 300 können von den an dem Rahmen 201 der Servicefahrzeuge 200 angeordneten Sensoren 207 abgetastet werden, so dass sich die einzelnen Servicefahrzeuge 200 an diesen

Bodenmarkierungen 300 entlang tasten und orientieren können und somit automatisch verfahren werden können.

Bezugszeichenliste

100 Aufzugsystem

101 bis 107 Haltestockwerke

111 bis 114 Aufzugschächte

121 bis 124 Schienen der Aufzugschächte

121A, 122A drehbarer Abschnitt

125 horizontaler Schienenabschnitt

130 Fahrkorb

200 Servicefahrzeug

201 Rahmen des Servicefahrzeugs

202 Antrieb des Servicefahrzeugs

203 aktiv angetriebene Räder des Servicefahrzeugs 204 nicht aktiv angetriebene des Servicefahrzeugs

205 Schiene des Servicefahrzeugs

206 V erriegelungssy stem

207 Sensor

300 Bodenmarkierungen

310 Parkbereich