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Title:
ELEVATOR SYSTEM WITH A SAFETY DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/072658
Kind Code:
A1
Abstract:
An elevator system (10) is proposed, comprising at least two elevator cabins (12, 14), each of which comprises at least one elevator cabin door (16, 18) and each of which is provided for independent displacement in a common shaft (20), and comprising a plurality of shaft doors (22) and a safety device (24) having at least one door opening sensor (25, 26), at least one evaluation unit (28) and at least one data line (30) between the door opening sensor (25, 26) and the evaluation unit (28), wherein the evaluation unit (28) evaluates at least one signal of the door opening sensor (25, 26) in at least one evaluation step.

Inventors:
SONNENMOSER ASTRID (CH)
HESS MARTIN (CH)
MICHEL DAVID (CH)
Application Number:
PCT/EP2009/067474
Publication Date:
July 01, 2010
Filing Date:
December 18, 2009
Export Citation:
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Assignee:
INVENTIO AG (CH)
SONNENMOSER ASTRID (CH)
HESS MARTIN (CH)
MICHEL DAVID (CH)
International Classes:
B66B1/18; B66B13/22
Domestic Patent References:
WO2009073025A12009-06-11
WO2003011733A12003-02-13
Foreign References:
US20050082121A12005-04-21
EP1618059B12007-01-03
Attorney, Agent or Firm:
INVENTIO AG (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Aufzugsanlage (10) mit zumindest zwei Aufzugskabinen (12, 14), die jeweils zumindest eine Aufzugskabinentür (16, 18) aufweisen und dazu vorgesehen sind, unabhängig voneinander in einem gemeinsamen Schacht (20) verfahren zu werden, und mit mehreren Schachttüren (22) und mit einer Sicherheitseinrichtung (24), die wenigstens einen Türöffnungssensor (25, 26), wenigstens eine Auswerteeinheit (28) und wenigstens eine Datenleitung (30) zwischen dem Türöffnungssensor (25, 26) und der Auswerteeinheit (28) aufweist, wobei die Auswerteeinheit (28) dazu vorgesehen ist, bei wenigstens einem Auswertevorgang ein Signal des Türöffnungssensors (25, 26) auszuwerten, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteeinheit (28) dazu ausgelegt ist, als Resultat des Auswertevorgangs in Abhängigkeit von Positionen, Geschwindigkeiten und/oder Fahrtrichtungen von Aufzugskabinen (12, 14) eine Öffnungsberechtigung einer Schachttüre (22) zu erteilen.

2. Aufzugsanlage nach Anspruch 1 , bei der die Auswerteeinheit (28) dazu ausgelegt ist, bei unberechtigter Öffnung einer Schachttüre (22) eine Einfahrt einer Aufzugskabine (12, 14) in den Annäherungsbereich dieser Schachttüre (22) oder einer Vorbeifahrt an dieser

Schachttüre (22) zu verhindern.

3. Aufzugsanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der der Türöffnungssensor (25) von einem Schachttüröffnungssensor gebildet ist.

4. Aufzugsanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der die Datenleitung (30) von einem Bus gebildet ist, mit dem der Türöffnungssensor (25, 26) über zumindest einen Busknoten (34) verbunden ist.

5. Aufzugsanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der eine Bremseinheit (36) und eine Steuerleitung (38) zwischen der Bremseinheit (36) und der Auswerteeinheit (28) vorhanden ist, die von einem Systembus (32) gebildet ist.

6. Aufzugsanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der eine Aufzugskabinenpositionseinheit (40) vorhanden ist, die dazu vorgesehen ist, eine absolute Position mindestens einer Aufzugskabine (12, 14) innerhalb des Schachts (20) zu sensieren.

7. Aufzugsanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der die Auswerteeinheit (28) dazu vorgesehen ist, wenigstens einen relativen Abstand zweier Aufzugskabinen (12, 14) zu überwachen.

8. Aufzugsanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der die Auswerteeinheit (28) dazu vorgesehen ist, zur Überwachung wenigstens einer der Aufzugskabinen (12, 14) dann einer Schachttür (22) eine Öffnungsberechtigung zu erteilen, wenn die Aufzugskabine (12, 14) sich im Annäherungsbereich der Schachttür (22) befindet und ein Grenzwert für eine maximale Geschwindigkeit der Aufzugskabine (12, 14) unterschritten ist.

9. Aufzugsanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der die Auswerteeinheit (28) dazu vorgesehen ist, zur Überwachung wenigstens einer der Aufzugskabinen (12, 14) nur dann wenigstens einer Schachttür (22) eine Öffnungsberechtigung zu erteilen, wenn sich zwischen dieser Schachttür (22) und der

Aufzugskabine (12, 14) zumindest eine weitere Aufzugskabine (14, 12) befindet.

10. Aufzugsanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der die Auswerteeinheit dazu vorgesehen ist, bei zumindest einer Überwachung wenigstens einer der Aufzugskabinen (12) dann wenigstens einer Schachttür (22) eine Öffnungsberechtigung zu erteilen, wenn die Aufzugskabine (12) in eine Richtung fährt, die von dieser Schachttür (22) wegführt.

1 1. Aufzugsanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der die Auswerteeinheit (28) dazu vorgesehen ist, bei zumindest einer Überwachung wenigstens einer der Aufzugskabinen (12, 14) dann einer Schachttür (22) eine Öffnungsberechtigung zu erteilen, wenn die Schachttür (22) außerhalb eines geplanten aktuellen Verfahrwegs der Aufzugskabine (12, 14) zu einem

Zielstockwerk (F0-F12) liegt.

12. Aufzugsanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der die Sicherheitseinrichtung (24) zur Überwachung eines konventionell verdrahteten Sicherheitskreises (60) vorgesehen ist.

13. Verfahren zur Überwachung einer Aufzugsanlage (10), insbesondere nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit zumindest zwei Aufzugskabinen (12, 14), die jeweils zumindest eine Aufzugskabinentür (16, 18) aufweisen und dazu vorgesehen sind, unabhängig voneinander in einem gemeinsamen Schacht (20) verfahren zu werden, und mit mehreren Schachttüren (22), wobei mit einer Auswerteeinheit (28) einer Sicherheitseinrichtung (24) wenigstens ein von einer Datenleitung (30) übermitteltes Signal eines Türöffnungssensors (25, 26) bei einem Auswertevorgang ausgewertet wird, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Auswerteeinheit (28) als Resultat eines Auswertevorgangs eine Öffnungsberechtigung einer Schachttüre (22) abhängig von

Positionen, Geschwindigkeiten und/oder Fahrtrichtungen von Aufzugskabinen erteilt wird.

14. Verfahren nach Anspruch 13, in dem durch die Auswerteeinheit (28) bei unberechtigter Öffnung einer Schachttüre

(22) eine Einfahrt einer Aufzugskabine (12, 14) in den Annäherungsbereich dieser Schachttüre (22) oder eine Vorbeifahrt an dieser Schachttüre (22) verhindert wird.

15. Sicherheitseinrichtung (24) einer Aufzugsanlage (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 12.

Description:
Aufzugsanlage mit einer Sicherheitseinrichtung

Aus der Druckschrift EP 1 618 059 B1 ist bereits eine Aufzugsanlage bekannt mit einem Schacht, in dem zwei übereinander angeordnete Aufzugskabinen aufwärts und abwärts verfahrbar sind, wobei der Schacht mehrere Schachttüren aufweist und die Aufzugskabinen jeweils mindestens eine Aufzugskabinentür umfassen.

Zur Vermeidung potentiell gefährlicher Betriebssituationen weist die Aufzugsanlage eine so genannte Sicherheitskreise umfassende Sicherheitseinrichtung auf, mittels der sicherheitsrelevante Komponenten, wie Schachttüren, Aufzugskabinentüren,

Schachtendschalter, Puffer und Geschwindigkeitsseil, durch Sensoren überwacht werden, die jeweils mit einem Schalter gekoppelt sind. Die in einem Sicherheitskreis angeordneten Schalter sind in Serie angeordnet, wobei ein geschlossener Schalter einen sicheren Zustand der Komponente der Aufzugsanlage anzeigt. Das Öffnen eines einzigen Schalters reicht zur Unterbrechung des Sicherheitskreises aus, woraufhin zumindest der Aufzugsantrieb unterbrochen wird.

Jede der Aufzugskabinen des Aufzugsschachts verfügt über einen eigenen Sicherheitskreis, der den jeweiligen Fahrbereich der Aufzugskabine überwacht, so dass ein Öffnen des einen Sicherheitskreises in definierten Fällen keine unmittelbaren

Auswirkungen auf den Betrieb der anderen Aufzugskabine hat, wodurch ein Teil der Förderkapazität der Aufzugsanlage erhalten bleibt.

Der Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, eine Aufzugsanlage bereitzustellen, mittels der ein geringer Installationsaufwand und eine flexible Anpassung bei gleichzeitig gewährleisteter Förderkapazität der Aufzugsanlage erreicht werden kann.

Es wird eine Aufzugsanlage vorgeschlagen mit zumindest zwei Aufzugskabinen, die jeweils zumindest eine Aufzugskabinentür aufweisen und dazu vorgesehen sind, unabhängig voneinander in einem gemeinsamen Schacht verfahren zu werden, und mit mehreren Schachttüren und mit einer Sicherheitseinrichtung, die wenigstens einen Türöffnungssensor, wenigstens eine Auswerteeinheit und wenigstens eine Datenleitung zwischen dem Türöffnungssensor und der Auswerteeinheit aufweist, wobei die Auswerteeinheit dazu vorgesehen ist, bei wenigstens einem Auswertevorgang ein Signal des Türöffnungssensors auszuwerten.

Unter einem „Türöffnungssensor" soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Meßwertaufnehmer verstanden werden, der dazu vorgesehen ist, einen geöffneten und/oder geschlossenen Zustand einer Tür zu detektieren. In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann der Türöffnungssensor durch einen elektrischen Schalter gebildet sein.

Unter einer „Auswerteeinheit" soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Einheit verstanden werden, die eine Recheneinheit, eine Speichereinheit und insbesondere ein in der Speichereinheit gespeichertes Betriebsprogramm aufweist und insbesondere dazu ausgestattet ist, elektrische Kenngrößen von externen Sensoren aufzunehmen und insbesondere digital umzuwandeln und externe Aktoren zur Steuerung und/oder Regelung zu betätigen.

Mittels einer solchen Aufzugsanlage kann eine leitungsmäßige Verschaltung von Elementen einer Sicherheitseinrichtung zumindest teilweise durch eine rechnergestützte, logische Verknüpfung der Elemente ersetzt werden, wodurch erhebliche Einsparungen bei einer Installation bei gleichzeitig gewährleisteter Förderkapazität der Aufzugsanlage erreicht werden können. Eine rechnergestützte, logische Verknüpfung der Elemente ist flexibel und schnell an verschiedene Anwendungsbedingungen und auf neue und/oder geänderte Sicherheitsbedingungen, insbesondere auf Inspektions- und Reparatursituationen, anpassbar. Ferner können Überbrückungen von Türsensoren vorteilhaft vermieden werden.

Es wird vorgeschlagen, dass der Türöffnungssensor von einem Schachttüröffnungssensor gebildet ist. Die leitungsmäßige Verschaltung der Schachttüröffnungssensoren hat einen beträchtlichen Anteil am Installationsaufwand einer Sicherheitseinrichtung, der durch den Vorschlag erheblich reduziert werden kann.

Ferner wird vorgeschlagen, dass der Türöffnungssensor von einem Aufzugskabinentüröffnungssensor gebildet ist. Durch die Einbeziehung der Aufzugskabinentüröffnungssensoren können sich in sehr flexibler Weise rechnergestützte, logische Verbindungen der Sicherheitselemente aufbauen und einem Sicherheitskonzept anpassen lassen.

Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die Datenleitung von einem Bus gebildet ist, mit dem der Türöffnungssensor über zumindest einen Busknoten verbunden ist. Unter einem Bus soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine spezielle Leitung verstanden werden, die gezielt dazu vorgesehen ist, einen Informationsaustausch zwischen mehr als zwei Geräten, die parallel an dieser Leitung angeschlossen sind, zu ermöglichen, und die insbesondere einen Teil eines Systembusses darstellt.

Unter einem „Systembus" soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Datenleitung und vorzugsweise ein Satz von Datenleitungen verstanden werden, die bzw. der dazu vorgesehen ist, zwischen der Auswerteeinheit und den anderen Elementen der Sicherheitseinrichtung Daten zu adressieren, zu übertragen und Steuersignale zu übermitteln. Insbesondere umfasst der Systembus einen Datenbus, einen Adressbus und einen Signalbus. Ferner soll unter einem „Busknoten" in diesem Zusammenhang insbesondere eine Schnittstelle verstanden werden, die dazu vorgesehen ist, dem Bus zumindest eine elektrische Kenngröße des Türöffnungssensors in einer mit dem Bus kompatiblen Form bereitzustellen, wobei der Busknoten von einer vom Türöffnungssensor getrennten Einheit gebildet oder auch zumindest teilweise in den Türöffnungssensor integriert sein kann. Durch eine entsprechende Ausgestaltung kann der Installationsaufwand weiter reduziert und es kann ein flexibler Informationsaustausch einfach erreicht werden. Besonders vorteilhaft ist die Auswerteeinheit dazu vorgesehen, mittels des Systembusses periodisch die Daten aller Türöffnungssensoren der Sicherheitseinrichtung zu sammeln.

Ferner wird vorgeschlagen, dass die Aufzugsanlage eine Bremseinheit und eine Steuerleitung zwischen der Bremseinheit und der Auswerteeinheit umfasst. Insbesondere kann die Auswerteeinheit mittels der Steuerleitung und auf der Basis gesammelter Daten und der im Betriebsprogramm hinterlegten Algorithmen eine Aktivierung und/oder Deaktivierung der Bremseinheit durchführen.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Steuerleitung zwischen der Bremseinheit und der Auswerteeinheit von einem Signalbus, als Teil des Systembusses, gebildet ist. Insbesondere kann sich dadurch der Installationsaufwand für die Signalleitung zwischen der Bremseinheit und der Auswerteeinheit verringern, weil die Verbindung der Bremseinheit nur bis zum nächstliegenden Systembusanschluss ausgeführt werden muss.

Es wird weiterhin vorgeschlagen, dass die Aufzugsanlage eine

Aufzugskabinenpositionseinheit aufweist, die dazu vorgesehen ist, eine absolute Position mindestens einer Aufzugskabine innerhalb des Schachts zu detektieren. Insbesondere können sich durch eine Bereitstellung der absoluten Aufzugskabinenpositionen an die Auswerteeinheit neue Optionen für eine Sicherheitsüberwachung eröffnen.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Aufzugsanlage eine Auswerteeinheit mit wenigstens einer Speichereinheit mit einem darin gespeicherten Lernprogramm zur Erfassung eines Datensatzes auf. Vorteilhaft umfasst der Datensatz zumindest teilweise eine absolute Position zumindest einer Schachttür innerhalb des Schachts. Besonders vorteilhaft können absolute Positionen von vorhandenen Schachttüren mittels des Lernprogramms bei einer Durchführung einer Lernfahrt einer Aufzugskabine in dem Datensatz der Auswerteeinheit gespeichert werden. Alternativ wäre denkbar, dass Daten manuell von einem Bediener eingegeben werden und/oder von einer dritten Einheit auf die Auswerteeinheit überspielt werden.

Ferner wird vorgeschlagen, dass die Auswerteeinheit dazu vorgesehen ist, wenigstens eine Aufzugskabinengeschwindigkeit zu überwachen und/oder wenigstens einen relativen Abstand zweier Aufzugskabinen zu überwachen, wodurch weitere Randbedingungen vorteilhaft mit in eine Überwachung eingebunden werden können. Vorteilhaft kann die Auswerteeinheit dazu ausgestattet und programmiert sein, mithilfe von Echtzeit- Funktionen und unter Bezugnahme auf die absoluten Positionen der Aufzugskabine zu unterschiedlichen Zeitpunkten deren momentane Fahrgeschwindigkeit und/oder den relativen Abstand zweier Aufzugskabinen zu überwachen und bei Überschreitung festgesetzter Grenzwerte vorbestimmte Maßnahmen, wie etwa abgestufte

Bremsvorgänge, zu aktivieren. Bei einer Durchführung eines Auswertevorgangs kann die Auswerteeinheit, vorteilhaft nach jeder periodischen Datensammlung und typisch mehrfach in einer Sekunde, abhängig von Positionen, Geschwindigkeiten und Fahrtrichtungen von Aufzugskabinen für Schachttüren Öffnungsberechtigungen erteilen. Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die Auswerteeinheit dazu vorgesehen ist, zur isolierten Überwachung wenigstens einer der Aufzugskabinen dann einer Schachttür eine Öffnungsberechtigung zu erteilen, wenn die Aufzugskabine sich im Annäherungsbereich der Schachttür befindet und ein Grenzwert für eine maximale Geschwindigkeit der Aufzugskabine unterschritten ist, wodurch vorteilhaft ein sicheres Öffnen von Aufzugskabinentür und Schachttür beim Erreichen eines Zielstockwerks gewährleistet ist.

Unter einer „Öffnungsberechtigung" für eine Schachttür soll in diesem Zusammenhang insbesondere verstanden werden, dass die Schachttür ohne Verletzung einer

Überwachungsregel geöffnet werden kann. Unter einer „Überwachungsregel" soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine logische Verknüpfung zumindest von Signalen von Türöffnungssensoren und von Öffnungsberechtigungen für Schachttüren verstanden werden, die vorteilhaft in der Programmierung der Auswerteeinheit hinterlegt sein kann. Insbesondere kann eine Überwachungsregel auch Signale anderer sicherheitsrelevanter Komponenten, etwa Aufzugskabinentüröffnungssensoren, umfassen. Unter einer „Überwachung" soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Auswertung von Überwachungsregeln verstanden werden. Abhängig vom Ergebnis des Auswertevorgangs kann die Auswerteeinheit ausführbare Programmteile durchführen, die vorteilhaft in der Programmierung der Auswerteeinheit hinterlegt sind. Insbesondere können diese Programmteile die Aktivierung und/oder Deaktivierung der Bremseinheit betreffen. Unter einer „isolierten Überwachung" einer Aufzugskabine soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Überwachung durch die Auswerteeinheit verstanden werden, die nur diese Aufzugskabine betrifft, wobei in Überwachungsregeln zur Überwachung der Aufzugskabine auch Informationen über weitere Aufzugskabinen eingehen können.

Unter einem „Annäherungsbereich" der Schachttür soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Bereich kleiner als 0,7 m und vorteilhaft kleiner als 0,5 m unterhalb und oberhalb der Schachttür verstanden werden.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Auswerteeinheit dazu vorgesehen, in zumindest einem Auswertevorgang bei einem auftretenden Verstoß gegen eine Überwachungsregel durch eine Ausführung zumindest eines ausführbaren Programmteils, der vorteilhaft in der Programmierung der Auswerteeinheit hinterlegt ist, die Fahrt zumindest einer Aufzugskabine zu unterbrechen und insbesondere den Antrieb zumindest einer Aufzugskabine, für die die Überwachungsregel gilt, stillzulegen.

Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Auswerteeinheit dazu vorgesehen ist, zur isolierten Überwachung wenigstens einer der Aufzugskabinen dann wenigstens einer Schachttür eine Öffnungsberechtigung zu erteilen, wenn sich zwischen dieser Schachttür und der Aufzugskabine eine weitere Aufzugskabine befindet.

Insbesondere kann dadurch vorteilhaft erreicht werden, dass die Fahrt der von der Schachttür weiter entfernten Aufzugskabine weitergeführt werden kann, wenn diese Schachttür fehlerhaft unberechtigterweise geöffnet wurde, wodurch die Verfügbarkeit der Aufzugsanlage gesteigert werden kann.

In einer weiteren Ausgestaltung kann zur isolierten Überwachung einer der

Aufzugskabinen dann einer Schachttür eine Öffnungsberechtigung erteilt werden, wenn diese Schachttür außerhalb eines für die Aufzugskabine freigegebenen Fahrbereichs liegt. Auch hierbei kann vorteilhaft erreicht werden, dass diese Aufzugskabine ihre Fahrt fortsetzen kann, wenn die Schachttür, die außerhalb ihres Fahrbereichs liegt, unberechtigterweise geöffnet wurde, wodurch die Verfügbarkeit der Aufzugskabinen in der Aufzugsanlage erhöht werden kann.

Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die Auswerteeinheit dazu vorgesehen ist, bei zumindest einer isolierten Überwachung wenigstens einer der Aufzugskabinen dann wenigstens einer Schachttür eine Öffnungsberechtigung zu erteilen, wenn die

Aufzugskabine in eine Richtung fährt, die von dieser Schachttür wegführt. Aufgrund dessen, dass ein Überfahren der Schachttür im Fall einer unberechtigten Öffnung ausgeschlossen ist, kann auf eine Unterbrechung der Fahrt verzichtet werden, wodurch sich die Verfügbarkeit der Aufzugskabinen in der Aufzugsanlage verbessern kann.

Es wird vorgeschlagen, dass die Auswerteeinheit dazu vorgesehen ist, bei zumindest einer isolierten Überwachung wenigstens einer der Aufzugskabinen dann einer Schachttür eine Öffnungsberechtigung zu erteilen, wenn die Schachttür außerhalb eines geplanten aktuellen Verfahrwegs der Aufzugskabine zu einem Zielstockwerk liegt. Unter einem „geplanten aktuellen" Verfahrweg einer Aufzugskabine soll in diesem Zusammenhang der Fahrweg von einer aktuellen Position bis zum nächsten angeforderten, in der aktuellen Fahrtrichtung liegenden Zielstockwerk verstanden werden. Aufgrund dessen, dass ein Überfahren der Schachttür in einem entsprechenden Fall ausgeschlossen ist, kann auf eine Unterbrechung der Fahrt verzichtet werden, wodurch sich die Verfügbarkeit der Aufzugskabinen in der Aufzugsanlage verbessern kann.

Grundsätzlich lassen sich in sehr flexibler Weise weitere Fälle definieren, in denen die Auswerteeinheit einer Schachttür eine Öffnungsberechtigung erteilt, so dass bei einem Öffnen der Schachttür während einer Auswertung der Fahrbetrieb dennoch weitergeführt werden kann. So kann etwa die Auswerteeinheit dazu programmiert sein, bei unberechtigter Öffnung einer Schachttür eine Einfahrt in deren Annäherungsbereich oder eine Vorbeifahrt zu verhindern.

Auf die beschriebene Weise lassen sich auch weitere sicherheitsrelevante Elemente, wie etwa Schachtendschalter und Pufferschalter, in die vorgeschlagene Sicherheitseinrichtung einbinden und in logischen Verknüpfungen zur Überwachung einsetzen. Besonders vorteilhaft geschieht dies über eine Anbindung mittels Busknoten an den Systembus. Grundsätzlich wäre es aber auch möglich, durch zusätzliche, vom Systembus getrennte Leitungen redundante Überwachungen einzurichten.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Sicherheitseinrichtung auch zur Überwachung eines konventionell verdrahteten Sicherheitskreises vorgesehen. Unter einem „konventionell verdrahteten Sicherheitskreis" soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein elektrischer Schaltkreis gemäß der Druckschrift EP 1 618 059 B1 verstanden werden, in dem sicherheitsrelevante Komponenten, wie Aufzugskabinentüren, Schachtendschalter, Puffer oder ein Geschwindigkeitsseil, durch Sensoren überwacht werden, die jeweils mit einem elektrischen Schalter gekoppelt sind, und dass diese Schalter in einem elektrischen Schaltkreis seriell verbunden sind. Insbesondere kann die Sicherheitseinrichtung auf diese Weise vorteilhaft in vorhandene Aufzugsanlagen integriert und eine komplette Neuinstallation sämtlicher sicherheitsrelevanter Komponenten vermieden werden, ohne auf die Flexibilität einer rechnergestützten, logischen Verknüpfung von sicherheitsrelevanten Komponenten verzichten zu müssen. Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen. Es zeigen:

Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer Aufzugsanlage in einer schematischen Darstellung und

Fig. 2 einen sicherheitstechnischen Status der Aufzugsanlage in einer typischen Betriebssituation.

Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einer Aufzugsanlage 10 mit angetriebenen Treibscheiben 42 und zwei Aufzugskabinen 12 und 14, die jeweils eine Aufzugskabinentür 16 und 18 aufweisen und die übereinander, mit mehreren Tragseilen jeweils mit einem Gegengewicht verbunden, in einem gemeinsamen Schacht 20 angeordnet und unabhängig voneinander verfahrbar sind. Die Tragseile und Gegengewichte sind aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht abgebildet. Stellvertretend für weitere sicherheitsrelevante Elemente, die potentiell in die Sicherheitseinrichtung eingebunden werden könnten, ist ein Puffer 52 dargestellt. Die Aufzugsanlage 10 umfasst mehrere Schachttüren 22 und eine Sicherheitseinrichtung 24, die mehrere Türöffnungssensoren

25, 26, und zwar von Schachttüröffnungssensoren gebildete Türöffnungssensoren 25 und von Aufzugskabinentüröffnungssensoren gebildete Türöffnungssensoren 26, eine Auswerteeinheit 28 und eine Datenleitung 30 in Gestalt eines Datenbusses innerhalb eines Systembusses 32 aufweist, wobei der Systembus 32 die Türöffnungssensoren 25, 26 und die Auswerteeinheit 28 verbindet. Die Auswerteeinheit 28 umfasst eine

Recheneinheit 48 und eine Speichereinheit 50 und ist dazu vorgesehen, periodisch Auswertevorgänge durchzuführen und dabei insbesondere die Signale der Türöffnungssensoren 25, 26 auszuwerten. Die Türöffnungssensoren 25, 26 sind mittels Busknoten 34 an den Systembus 32 angekoppelt.

Entlang der gesamten Länge des Schachts 20 ist eine Leiste mit einem Codemarkenmuster als feststehender Teil einer Aufzugskabinenpositionseinheit 40 zur Bestimmung der absoluten Position der Aufzugskabinen 12 und 14 angebracht. An den Aufzugskabinen 12 und 14 installierte und mit dem Systembus 32 gekoppelte mobile Teile der Aufzugskabinenpositionseinheit 40 lesen während der Fahrt der Aufzugskabinen 12 und 14 das Codemarkenmuster aus. Ein Positionsmesssystem der beschriebenen Art ist in der Druckschrift WO 2003/011733 A1 offenbart.

Die Auswerteeinheit 28 ist dazu vorgesehen, die Daten der

Aufzugskabinenpositionseinheit 40 auszuwerten und den relativen Abstand der beiden Aufzugskabinen 12 und 14 zu überwachen. Darüber hinaus bestimmt die Auswerteeinheit 28, die mit Echtzeit-Funktionen ausgestattet ist, aus den Daten der Aufzugskabinenpositionseinheit 40 die absolute Geschwindigkeit der Aufzugskabinen 12 und 14 im Betrieb und überwacht in den periodischen Auswertevorgängen die Einhaltung einer vorgegebenen Geschwindigkeitsbeschränkung.

Die Auswerteeinheit 28 ist über Steuerleitungen 38, die in Form eines Steuerbusses innerhalb des Systembusses 32 ausgestaltet sind, mit einer Bremseinheit 36, die an den Treibscheiben 42 der Aufzugsanlage 10 angreift, verbunden.

Die Fig. 1 zeigt die Aufzugsanlage nach einem Austausch eines zuvor installierten, konventionell verdrahteten Sicherheitskreises, der Schachttürschalter, Kabinentürschalter und Bremskontrollschalter umfasste, gegen die beschriebenen, mit einem Systembus 32 verbundenen Komponenten. Die Auswerteeinheit 28 ist überdies mit anderen, noch bestehenden Komponenten der Aufzugsanlage, nämlich mit einem Pufferschalter 54 des Puffers 52 für die Aufzugskabinen 12, 14 und einem

Geschwindigkeitsbegrenzerseilschalter 58 eines Geschwindigkeitsbegrenzerseils 56, zu deren Überwachung in einem konventionell verdrahteten Sicherheitskreis 60 elektrisch verbunden.

Fig. 2 beschreibt für eine typische Betriebssituation der Aufzugsanlage 10 mit dargestellten Stockwerken von FO bis F12 den sicherheitstechnischen Status der Schachttüren 22 am Ende eines Auswertevorgangs durch die Auswerteeinheit 28. Ein dargestellter Fahrbereich 44 für die erste Aufzugskabine 12 und ein Fahrbereich 46 für die zweite Aufzugskabine 14 wurden durch eine nicht näher beschriebene Anlagensteuerung festgelegt. Die erste Aufzugskabine 12 befindet sich in der momentanen Situation zwischen dem Stockwerk F2 und dem Stockwerk F3, mit dem Stockwerk F4 als geplantem aktuellem Ziel. Die zweite Aufzugskabine 14 steht im Stockwerk F7 und hat als aktuell geplantes Ziel das Stockwerk F10.

Die von der Auswerteeinheit 28 in dieser Situation erteilten Öffnungsberechtigungen für die Schachttüren 22 sind in der Fig. 2 durch entsprechende Symbole dargestellt. Dabei bedeutet ein offener Kreis in einem Stockwerk F0-F12, dass die Auswerteeinheit 28 der Schachttür 22 dieses Stockwerks F0-F12 bei Abschluss des zuletzt durchgeführten Auswertevorgangs für die isolierte Überwachung der ersten Aufzugskabine 12 eine Öffnungsberechtigung erteilt hat. Für die zweite Aufzugskabine 14 ist dies durch ein offenes Dreieck im jeweiligen Stockwerk F0-F12 symbolisiert.

Zur isolierten Überwachung der ersten Aufzugskabine 12 hat die Auswerteeinheit 28 den Schachttüren 22 der Stockwerke F9 bis F12 jeweils eine Öffnungsberechtigung erteilt, da sich die Stockwerke F9 bis F12 außerhalb des für die erste Aufzugskabine 12 freigegebenen Fahrbereichs 44 befinden.

Die Auswerteeinheit 28 hat zur isolierten Überwachung der zweiten Aufzugskabine 14 den Schachttüren 22 der Stockwerke FO bis F6 jeweils eine Öffnungsberechtigung erteilt, da sich die Stockwerke FO bis F6 außerhalb des für die zweite Aufzugskabine 14 freigegebenen Fahrbereichs 46 befinden.

Zur isolierten Überwachung der ersten Aufzugskabine 12 hat die Auswerteeinheit 28 den Schachttüren 22 der Stockwerke F2 und F3 keine Öffnungsberechtigungen erteilt, weil die Aufzugskabine 12 sich zwar momentan im Annäherungsbereich der Schachttüren 22 der Stockwerke F2 und F3 aufhält, sich jedoch in Fahrt befindet und ein Grenzwert für eine maximale Geschwindigkeit der Aufzugskabine 12 überschritten ist.

Zur isolierten Überwachung der zweiten Aufzugskabine 14 hat die Auswerteeinheit 28 der Schachttür 22 des Stockwerks F7 eine Öffnungsberechtigung erteilt, weil die zweite Aufzugskabine 14 sich im Annäherungsbereich der Schachttüre 22 des Stockwerks F7 aufhält und der Grenzwert für eine maximale Geschwindigkeit der Aufzugskabine 12 unterschritten ist. Die Auswerteeinheit 28 hat zur isolierten Überwachung der ersten Aufzugskabine 12 der Schachttür 22 des Stockwerks F8 eine Öffnungsberechtigung erteilt, da sich zwischen der Schachttür 22 des Stockwerks F8 und der ersten Aufzugskabine 12 die zweite Aufzugskabine 14 befindet.

Die Auswerteeinheit 28 hat zur isolierten Überwachung der ersten Aufzugskabine 12 den Schachttüren 22 der Stockwerke FO und F1 jeweils eine Öffnungsberechtigung erteilt, da die Aufzugskabine 12 in eine Richtung fährt, die von den Schachttüren 22 der Stockwerke FO und F1 wegführt.

Zur isolierten Überwachung der ersten Aufzugskabine 12 hat die Auswerteeinheit 28 den Schachttüren 22 der Stockwerke F5 bis F8 jeweils eine Öffnungsberechtigung erteilt, da die Schachttüren 22 der Stockwerke F5 bis F8 außerhalb des geplanten aktuellen Verfahrwegs der ersten Aufzugskabine 12 zu ihrem Ziel, dem Stockwerk F4, liegt.

Zur isolierten Überwachung der zweiten Aufzugskabine 14 hat die Auswerteeinheit 28 den Schachttüren 22 der Stockwerke F1 1 und F12 jeweils eine Öffnungsberechtigung erteilt, da die Schachttüren 22 der Stockwerke F1 1 und F12 außerhalb des geplanten aktuellen Verfahrwegs der zweiten Aufzugskabine 14 zu ihrem Ziel, dem Stockwerk F10, liegen.

Anhand der Symbole für die momentan erteilten Öffnungsberechtigungen der Schachttüren 22 dieser Aufzugsanlage 10 ist der Vorteil hinsichtlich ihrer Förderkapazität für den Fall einer unberechtigten Öffnung einer Schachttür 22 klar erkennbar.