Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
ELEVATOR SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/153016
Kind Code:
A1
Abstract:
A method for determining a condition of at least one carrying means in an elevator system comprises the following steps: establishing a characteristic value of the carrying means, the carrying means carrying an elevator car and being guided via at least one roller; establishing a characteristic value of a reference element, the reference element not carrying an elevator car; the carrying means and the reference element each comprising at least one tension member and a sheath, the at least one tension member being arranged substantially within the sheath; and determining the condition of the carrying means, taking into consideration the established characteristic value of the carrying means and the established characteristic value of the reference element.

Inventors:
HENNEAU PHILIPPE (CH)
Application Number:
PCT/EP2013/057281
Publication Date:
October 17, 2013
Filing Date:
April 08, 2013
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
INVENTIO AG (CH)
International Classes:
B66B7/12
Domestic Patent References:
WO2005094250A22005-10-13
WO2005094250A22005-10-13
Foreign References:
EP2336072A12011-06-22
DE3934654A11991-05-23
US7123030B22006-10-17
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Bestimmung eines Zustandes mindestens eines Tragmittels (5) in einer Aufzugsanlage (1), das Verfahren umfassend die Schritte:

Ermitteln eines Kennwertes des Tragmittels (5), wobei das Tragmittel (5) eine Kabine (2) trägt und über mindestens eine Rolle geführt ist;

Ermitteln eines Kennwertes eines Referenzelementes (6), wobei das Referenzelement (6) keine Kabine (2) trägt; wobei das Tragmittel (5) und das Referenzelement (6) je mindestens einen Zugträger (9) und einen Mantel (10) umfassen, und wobei der mindestens eine Zugträger (9) jeweils im Wesentlichen im Mantel (10) angeordnet ist; und

Bestimmen des Zustandes des Tragmittels (5) unter Berücksichtigung des ermittelten Kennwertes des Tragmittels (5) und des ermittelten Kennwertes des Referenzelementes (6).

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Bestimmen des Zustandes des Tragmittels (5) anhand einer Differenz zwischen dem ermittelten Kennwert des Tragmittels (5) und dem ermittelten Kennwert des Referenzelementes (6) erfolgt.

3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei anhand der Differenz zwischen dem ermittelten Kennwert des Tragmittels (5) und dem ermittelten Kennwert des Referenzelementes (6) eine Restbruchkraft des Tragmittels (5) bestimmt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei die ermittelte Restbruchkraft mit einem vordefinierten Schwellenwert verglichen wird, und wobei die Aufzugsanlage (1) für einen Förderbetrieb gesperrt wird, wenn die ermittelte Restbruchkraft kleiner ist als der vordefinierte Schwellenwert.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Kennwert des Tragmittels (5) ein elektrischer Widerstand des zumindest einen Zugträgers (9) des Tragmittels (5) ist, und wobei der Kennwert des Referenzelementes (6) ein elektrischer Widerstand des zumindest einen Zugträgers (9) des Referenzelementes (6) ist.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei für die Ermittlung des Kennwertes des Tragmittels (5) die Kabine (2) in eine Messposition gebracht wird.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Referenzelement (6) so in der Aufzugsanlage (1) angeordnet ist, dass das Referenzelement (6) im Wesentlichen denselben Umwelteinflüssen wie das Tragmittel (5) ausgesetzt ist.

8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei das Referenzelement (6) über die Rolle geführt ist und wobei das Referenzelement (6) im Wesentlichen neben dem Tragmittel (5) angeordnet ist, sodass das Tragmittel (5) und das Referenzelement (6) bei einer Fahrt der Kabine (2) im Wesentlichen eine gleiche Lageveränderung erfahren.

9. Verfahren nach Anspruch 7, wobei das Referenzelement (6) so in der Aufzugsanlage (1) angeordnet ist, dass das Referenzelement (6) bei einer Fahrt der Kabine (2) keine Lageveränderung erfährt, und dass das Referenzelement (6) eine im Wesentlichen gleiche Lage wie das Tragmittel (5) in Bezug auf eine Höhe der Aufzugsanlage (1) aufweist, wenn die Kabine (2) in einer Messposition ist.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, wobei die Kabine (2) für eine bestimmte Zeitperiode in der Messposition angeordnet wird, bevor der Kennwert des Tragmittels (5) ermittelt wird.

11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Bestimmung des Zustandes des Tragmittels (5) in einer Aufzugsanlage (1) nach einem der Ansprüche 12 bis 15 durchgeführt wird.

12. Aufzugsanlage (1) umfassend:

eine Kabine (2); ein Tragmittel (5), wobei das Tragmittel (5) die Kabine (2) trägt und über mindestens eine Rolle geführt ist;

ein Referenzelement (6), wobei das Referenzelement (6) keine Kabine (2) trägt; und

eine Überwachungsvorrichtung (15);

wobei das Tragmittel (5) und das Referenzelement (6) je mindestens einen Zugträger (9) und einen Mantel (10) umfassen, und wobei der mindestens eine Zugträger (9) jeweils im Wesentlichen im Mantel (10) angeordnet ist, und wobei die Üb erwachungs Vorrichtung (15) so mit dem Tragmittel (5) und mit dem Referenzelement (6) gekoppelt ist, dass ein Zustand des Tragmittels (5) unter Berücksichtigung eines Kennwertes des Tragmittels (5) und eines Kennwertes des Referenzelementes (6) bestimmbar ist.

13. Aufzugsanlage nach Anspruch 12, wobei der Kennwert des Tragmittels (5) und der Kennwert des Referenzelementes (6) jeweils ein elektrischer Widerstand des Zugträgers (9) ist, und wobei die Zugträger (9) jeweils von einem ersten Kontaktelement (7) und einem zweiten Kontaktelement (8) elektrisch kontaktiert sind, und wobei die Kontaktelemente (7, 8) das Tragmittel (5) an je einem Ende des Tragmittels (5) kontaktieren, wobei diese Enden des Tragmittel (5) durch je eine Tragmittelbefestigung (11) entlastet sind.

14. Aufzugsanlage nach einem der Ansprüche 12 oder 13, wobei der Zugträger (9) des Tragmittels (5) und der Zugträger (9) des Referenzelementes (6) aus demselben Material bestehen und einen gleichen Querschnitt aufweisen und oder wobei das Referenzelement (6) weniger Zugträger (9) als das Tragmittel (5) aufweist.

15. Aufzugsanlage nach einem der Ansprüche 12 bis 14, wobei der Zustand des Tragmittels (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 bestimmbar ist.

Description:
Aufzugsanlage

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Aufzugsanlage mit einer Üb erwachungs Vorrichtung für ein Tragmittel, sowie ein Verfahren zur Bestimmung eines Zustandes eines Tragmittels in einer Aufzugsanlage.

Bei Aufzugsanlagen wurden zum Tragen und / oder Antreiben einer Aufzugskabine herkömmlicherweise Stahlseile als Tragmittel eingesetzt. Gemäss einer Weiterentwicklung solcher Stahlseile werden auch riemenartige Tragmittel, welche Zugträger und eine um die Zugträger angeordnete Ummantelung aufweisen, eingesetzt. Solche riemenartigen Tragmittel lassen sich jedoch nicht auf herkömmliche Art überwachen, weil die Zugträger, welche eine Bruchlast des Tragmittels bestimmen, nicht sichtbar sind durch die Ummantelung.

Zur Überwachung solcher Zugträger in riemenartigen Tragmitteln kann ein Prüfstrom an die Zugträger angelegt werden. In dem so gebildeten Stromkreis oder in mehreren so gebildeten Stromkreisen wird ein Stromfluss bzw. eine Stromstärke, eine Spannung, ein elektrischer Widerstand oder eine elektrische Leitfähigkeit gemessen. Anhand einer derart gemessenen Grösse kann auf eine Intaktheit bzw. einen Abnützungsgrad des Tragmittels zurückgeschlossen werden. Verringert sich nämlich der Durchmesser eines Zugträgers durch Brüche einzelner Drähte, wächst der elektrische Widerstand dieses Zugträgers an.

Die Offenlegungsschrift DE3934654A1 offenbart beispielsweise eine serielle Verbindung aller einzelnen Zugträger und ein Amperemeter, wobei überprüft wird, ob ein elektrischer Strom durch die in Serie geschalteten Zugträger fliesst. Dadurch kann festgestellt werden, ob einer der Zugträger an einer Stelle unterbrochen ist.

Das Patent US7123030B2 offenbart eine Berechnung eines elektrischen Widerstandes durch eine Messung einer aktuellen Spannung mittels einer Kelvinbrücke und einen Vergleich des so ermittelten Spannungswertes mit einem eingegebenen Referenzwert.

Die Veröffentlichungsschrift WO2005/094250A2 offenbart eine temperaturabhängige Messung des elektrischen Widerstands oder der elektrischen Leitfähigkeit, in der die un- terschiedliche Umgebungs- und somit auch angenommene Tragmitteltemperatur Berücksichtigung findet, die insbesondere in hohen Aufzugsschächten sehr unterschiedlich sein kann.

Bei all diesen bekannten Überwachungen des Tragmittels ist jedoch nachteilig, dass Umwelteinflüsse, welche den elektrischen Widerstand eines Zugträgers beeinflussen, nur ungenügend berücksichtigt werden. So haben neben der Temperatur auch andere Faktoren einen Einfluss auf die Leitfähigkeit der Zugträger, wie beispielsweise magnetische Felder oder die Luftfeuchtigkeit. Die bekannten Überwachungen liefern daher keine verlässlichen Angaben zum Zustand des Tragmittels.

Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Bestimmung eines Zustandes eines Tragmittels bereitzustellen, welches verschiedene Umwelteinflüsse auf die elektrische Leitfähigkeit der Zugträger berücksichtigt, und welches kostengünstig und robust ist, sowohl in der Herstellung als auch im Gebrauch. Zudem ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Aufzugsanlage mit einer Üb erwachungs Vorrichtung zur Überwachung eines Tragmittels zur Verfügung zu stellen, wobei bei einer Bestimmung eines Tragmittelzustandes verschiedene Umwelteinflüsse auf die elektrische Leitfähigkeit der Zugträger des Tragmittels berücksichtigt werden.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Bestimmung eines Zustandes mindestens eines Tragmittels in einer Aufzugsanlage gelöst welches Verfahren folgende Schritte umfasst: Ermitteln eines Kennwertes des Tragmittels, wobei das Tragmittel eine Kabine trägt und mindestens über eine Rolle geführt ist; Ermitteln eines Kennwertes eines Referenzelementes, wobei das Referenzelement keine Kabine trägt; das Tragmittel und das Referenzelement umfassen je mindestens einen Zugträger und einen Mantel, wobei der mindestens eine Zugträger jeweils im Wesentlichen im Mantel angeordnet ist; und Bestimmen des Zustandes des Tragmittels unter Berücksichtigung des ermittelten Kennwertes des Tragmittels und des ermittelten Kennwertes des Referenzelementes.

Die Verwendung eines solchen Referenzelementes ist zunächst nachteilig, weil ein zusätzliches Element für die Tragmittelüberwachung benötigt wird. Das Referenzelement trägt keine Kabine und erfüllt dadurch nicht die normale Funktion eines Tragmittels. Das Referenzelement erlaubt es jedoch, Umwelteinflüsse wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder magnetische Felder zu erfassen, und dadurch einen ermittelten Kennwert des Tragmittels besser einschätzen zu können. Durch das Ermitteln solcher Umwelteinflüsse mit Hilfe des Referenzelementes kann der Zustand des Tragmittels unabhängig von den Umwelteinflüssen besser bestimmt werden.

In einer vorteilhaften Ausführungsform erfolgt das Bestimmen des Zustandes des Tragmittels anhand einer Differenz zwischen dem ermittelten Kennwert des Tragmittels und dem ermittelten Kennwert des Referenzelementes. Durch die Bildung einer solchen Differenz können die Umwelteinflüsse, welche gleichermassen auf das Referenzelement wie auf das Tragmittel einwirken, rechnerisch von den Einflüssen, welche der Zustand des Tragmittels auf den Kennwert des Tragmittels hat, getrennt werden.

In einer vorteilhaften Ausführungsform wird anhand der Differenz zwischen dem ermittelten Kennwert des Tragmittels und dem ermittelten Kennwert des Referenzelementes eine Restbruchkraft des Tragmittels bestimmt. Dies hat den Vorteil, dass anhand einer bestimmten Restbruchkraft abgeschätzt werden kann, wann ein Tragmittel ausgetauscht werden muss, um eine Sicherheit der Aufzugsanlage zu gewährleisten. In einer vorteilhaften Ausführungsform wird die ermittelte Restbruchkraft mit einem vordefinierten Schwellenwert verglichen, wobei die Aufzugsanlage für einen Förderbetrieb gesperrt wird, wenn die ermittelte Restbruchkraft kleiner ist als der vordefinierte Schwellenwert. Je nach Sicherheitsanforderungen und Auslegung der Aufzugsanlage kann ein solcher Schwellenwert bei beispielsweise 60% der Restbruchkraft oder 80% der Restbruchkraft definiert sein.

In einer vorteilhaften Ausführungsform wird für die Ermittlung des Kennwertes des Tragmittels die Kabine in eine Messposition gebracht. Dies hat den Vorteil, dass der Kennwert des Tragmittels immer bei gleichbleibender Anordnung des Tragmittels in der Aufzugsanlage erfolgt. Dadurch sind nacheinander gemessene Kennwerte des Tragmittels besser miteinander vergleichbar. Beispielsweise kann eine solche Messposition so definiert sein, dass die Kabine sich auf dem obersten Stockwerk befindet. In einer beispielhaften Ausführungsform stimmt die Messposition mit einer Ruheposition der Aufzugsanlage, das heisst in einer Position, welche die Aufzugsanlage einnimmt, wenn keine Zielrufe erfolgen, überein. In einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Referenzelement so in der Aufzugsanlage angeordnet, dass das Referenzelement im Wesentlichen denselben Umwelteinflüssen wie das Tragmittel ausgesetzt ist. Dadurch wird eine grösstmögliche Berücksichtigung von Umwelteinflüssen auf das Tragmittel bzw. das Referenzelement gewährleistet.

Gemäss einem Ausführungsbeispiel ist das Referenzelement über die Rolle geführt und dabei im Wesentlichen neben dem Tragmittel angeordnet. Dadurch erfahren das Tragmittel und das Referenzelement bei einer Fahrt der Kabine im Wesentlichen eine gleiche Lageveränderung. Eine solche Anordnung hat den Vorteil, dass das Referenzelement sehr nahe am Tragmittel angeordnet ist und dadurch nahezu identische Umwelteinflüsse erfährt. Ein Nachteil einer solchen Anordnung ist es jedoch, dass das Referenzelement ebenfalls über die Rolle gebogen wird und dadurch Abnutzungserscheinungen aufweisen kann. Da das Referenzelement im Gegensatz zum Tragemittel nicht unter Belastung steht, kann eine solche Abnützung durch Biegung über eine Rolle unter Umständen in Kauf genommen werden.

In einer alternativen Ausführungsform ist das Referenzelement so in der Aufzugsanlage angeordnet, dass das Referenzelement bei einer Fahrt der Kabine keine Lageveränderung erfährt, und dass das Referenzelement eine im Wesentlichen gleiche Lage wie das Tragmittel in Bezug auf eine Höhe der Aufzugsanlage aufweist, wenn die Kabine in einer Messposition ist. Eine solche Anordnung des Referenzelementes in der Aufzugsanlage hat den Vorteil, dass das Referenzelement keinen Belastungen wie beispielsweise Biegewechsel über eine Rolle ausgesetzt ist. Ein Nachteil einer solchen Anordnung des Referenzelementes ist es jedoch, dass das Referenzelement nicht direkt neben dem Tragmittel angeordnet werden kann, und dadurch nicht genau denselben Umwelteinflüssen wie das Tragmittel ausgesetzt ist. Durch eine Anordnung des Referenzelementes im Wesentlichen auf gleicher Höhe des Tragmittels in einer Messposition kann dieser Nachteil zum gröss- ten Teil kompensiert werden. Je nach Aufzugsanlage und vorherrschenden Umwelteinflüssen kann es auch ausreichen, dass Referenzelement in unterschiedlicher Lage in Bezug zum Tragmittel anzuordnen. Der Zustand des Tragmittels lässt sich jedoch umso genauer bestimmen, je ähnlicher die Lage des Referenzelementes zur Lage des Tragmittels ist.

In einer vorteilhaften Ausführungsform wird die Kabine für eine bestimmte Zeitperiode in der Messposition angeordnet, bevor der Kennwert des Tragmittels ermittelt wird. Dadurch wird erreicht, dass die Umwelteinflüsse auf das Tragmittel einwirken können, bevor der Kennwert des Tragmittels ermittelt wird. Ist es beispielsweise unten in einem Aufzugsschacht kühl und oben in einem Aufzugsschacht heiss, und wird die Kabine in ihre Messposition auf dem obersten Stockwerk angeordnet, dann dauert es eine bestimmte Zeitperiode, bis das Tragmittel die es jeweils umgebende Temperatur angenommen hat. Eine solche bestimmte Zeitperiode kann beispielsweise zwischen 10 Sekunden und einer Stunde betragen, vorteilhafterweise zwischen einer Minute und 30 Minuten, besonders vorteilhaft zwischen 2 Minuten und 10 Minuten.

In einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Kennwert des Tragmittels ein elektrischer Widerstand des zumindest einen Zugträgers des Tragmittels und der Kennwert des Referenzelementes ist ein elektrischer Widerstand des zumindest einen Zugträgers des Referenzelementes. Die Verwendung des elektrischen Widerstandes als Kenngrösse des Zu- standes des Zugträgers bzw. des Tragmittels hat den Vorteil, dass das Anlegen und Messen von elektrischem Strom an dem Zugträger kostengünstig und robust ist. In einer alternativen Ausführungsform wird anstelle eines elektrischen Stromes ein akustisches Signal in den Zugträger eingekoppelt oder es werden Ultraschallwellen in den Zugträger eingekoppelt. Die Bestimmung eines Zustandes eines Tragmittels mit Hilfe eines Referenzelementes kann prinzipiell mit jeder Art der Charakterisierung des Tragmittels erfolgen.

Um den Einfluss einer Beladung der Kabine zu berücksichtigen, wird in einer bevorzugten Ausführungsform eine oder mehrere Lernfahrten durchgeführt. So kann beispielsweise eine Lernfahrt mit voller Kabine und eine Lernfahrt mit leerer Kabine durchgeführt werden. Dadurch ergeben sich unter Umständen verschiedene Kennwerte des Tragmittels. Dies hat den Vorteil, dass eine Ermittlung des Kennwertes des Tragmittels sowohl bei leerer als auch bei voller Kabine erfolgen kann, ohne dass dabei die unterschiedliche Belastung des Tragmittels eine Aussage über den Zustand des Tragmittels verfälschen würde.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform werden für das Referenzelement Minimal- und / oder Maximal- Werte definiert. Eine Bestimmung des Zustandes des Tragmittels kann nur dann erfolgen, wenn der ermittelte Kennwert des Referenzelementes inner- halb dieses vordefinierten Bereiches liegt. Dadurch wird verhindert, dass eine Beschädigung des Referenzelementes erkannt werden kann und es somit verhindert wird, eine falsche Bestimmung des Zustandes des Tragmittels vorzunehmen. So könnte es beispielsweise vorkommen, dass das Referenzelement Rost ansetzt oder durchgetrennt wird. Solche Schäden am Referenzelement würden eine genaue Bestimmung des Zustandes des Tragmittels nicht mehr zulassen. Durch eine angepasste Definition eines minimalen und / oder eines maximalen Kennwertes des Referenzelementes können solche Fehlbestimmungen vermieden werden.

Die gestellte Aufgabe wird zudem gelöst durch eine Aufzugsanlage umfassend eine Kabine, ein Tragmittel, wobei das Tragmittel die Kabine trägt und über mindestens eine Rolle geführt ist, ein Referenzelement, wobei das Referenzelement keine Kabine trägt, und eine Üb erwachungs Vorrichtung, wobei das Tragmittel und das Referenzelement je mindestens einen Zugträger und einen Mantel umfassen, und wobei der mindestens eine Zugträger jeweils im Wesentlichen im Mantel angeordnet ist, und wobei die Überwachungsvorrichtung so mit dem Tragmittel und mit dem Referenzelement gekoppelt ist, dass ein Zustand des Tragmittels unter Berücksichtigung eines Kennwertes des Tragmittels und eines Kennwertes des Referenzelementes bestimmbar ist.

In einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Kennwert des Tragmittels und der Kennwert des Referenzelementes jeweils ein elektrischer Widerstand des Zugträgers. Dabei sind die Zugträger jeweils von einem ersten Kontaktelement und einem zweiten Kontaktelement elektrisch kontaktiert. Die Kontaktelemente kontaktieren das Tragmittel an je einem Ende des Tragmittels, wobei diese Enden des Tragmittels durch je eine Tragmittelbefestigung entlastet sind.

In einer vorteilhaften Ausführungsform bestehen der Zugträger des Tragmittels und der Zugträger des Referenzelementes aus demselben Material und weisen einen im Wesentlichen gleichen Querschnitt auf. Dies hat den Vorteil, dass der Kennwert des Tragmittels mit dem Kennwert des Referenzelementes direkt vergleichbar ist.

In einer vorteilhaften Ausführungsform weist das Referenzelement weniger Zugträger als das Tragmittel auf. Dies hat den Vorteil, dass das Referenzelement günstiger ausgebildet werden kann. Da das Referenzelement keine tragende Funktion erfüllt, ist es unter Um- ständen nicht notwendig, gleich viele Zugträger im Referenzelement anzuordnen wie im Tragmittel.

Die hier offenbarte Bestimmung eines Zustandes eines Tragmittels kann in unterschiedlichen Arten von Aufzugsanlagen eingesetzt werden. So können beispielsweise Aufzugsanlagen mit oder ohne Schacht, mit oder ohne Gegengewicht, oder Aufzugsanlagen mit unterschiedlichen Übersetzungsverhältnissen eingesetzt werden. Somit kann jedes Tragmittel in einer Aufzugsanlage, welches eine Kabine trägt, mit der hier offenbarten Methode bzw. Vorrichtung überwacht werden.

Eine Rolle im Sinne dieser Erfindung ist eine Antriebsrolle oder eine Umlenkrolle oder eine Tragrolle.

Anhand von Figuren wird die Erfindung symbolisch und beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 eine schematische Darstellung einer beispielhaften Aufzugsanlage

Figur 2 eine schematische Darstellung einer beispielhaften Aufzugsanlage

Figur 3 eine schematische Darstellung einer beispielhaften Aufzugsanlage

Figuren 4a - 4e eine beispielhafte Ausführungsform eines Referenzelementes

Figur 5 eine beispielhafte Ausführungsform einer Überwachungsvorrichtung und eines Referenzelementes und mehreren Tragmitteln

Figur 6 eine beispielhafte Ausführungsform einer Tragmittelbefestigung und eines Kontaktelementes, und

Figur 7 eine beispielhafte Ausführungsform eines Verfahrens zur Bestimmung eines Zustandes eines Tragmittels.

In Figur 1 ist eine beispielhafte Ausführungsform einer Aufzugsanlage 1 dargestellt. Die Aufzugsanlage 1 umfasst eine Kabine 2, ein Gegengewicht 3, einen Antrieb 4 und ein Tragmittel 5. Dabei ist das Tragmittel 5 durch eine erste Tragmittelbefestigung (nicht dargestellt) in der Aufzugsanlage fixiert, über eine Gegengewichttragrolle 13 geführt, über den Antrieb 4 geführt, über zwei Kabinentragrollen 12 geführt, und durch eine zweite Tragmittelbefestigung (nicht dargestellt) wiederum in der Aufzugsanlage befestigt. Im Bereich der Tragmittelbefestigungen (nicht dargestellt) ist jeweils ein erstes Kontaktelement 7 und ein zweites Kontaktelement 8 angeordnet. Mit Hilfe dieser Kontaktelemente 7, 8 werden die Zugträger des Tragmittels 5 mit einem elektrischen Strom beaufschlagt.

Ein Referenzelement 6 ist ebenfalls in der Aufzugsanlage 1 angeordnet. Das Referenzelement 6 ist dabei im Wesentlichen um eine Fahrbahn der Kabine 2 und des Gegengewichtes 3 herum angeordnet. Das Referenzelement 6 ist wie das Tragmittel 5 vom ersten Kontaktelement 7 und vom zweiten Kontaktelement 8 kontaktiert. Somit können auch die Zugträger des Referenzelementes 6 mit einem elektrischen Strom beaufschlagt werden.

Das erste Kontaktelement 7 ist mit einer Überwachungsvorrichtung 15 gekoppelt. Die vom ersten Kontaktelement 7 ermittelten Kennwerte des Tragmittels 5 und des Referenzelementes 6 werden von der Üb erwachungs Vorrichtung 15 ausgewertet, um den Zustand des Tragmittels 5 zu bestimmen.

Die beispielhafte Aufzugsanlage 1 in Figur 1 umfasst ein Gegengewicht 3. In einer nicht dargestellten alternativen Ausführungsform umfasst die Aufzugsanlage kein Gegengewicht. In einer solchen gegengewichtslosen Aufzugsanlage kann ebenfalls ein Referenzelement eingesetzt werden, um den Zustand des Tragmittels zu bestimmen.

In Figur 2 ist eine weitere beispielhafte Ausführungsform einer Aufzugsanlage 1 dargestellt. Im Unterschied zur Aufzugsanlage in Figur 1 sind die Kabine 2 und das Gegengewicht 3 in diesem Ausführungsbeispiel direkt aufgehängt. Das Tragmittel 5 ist dabei an der Kabine 2 und am Gegengewicht 3 befestigt. Das Tragmittel 5 ist zudem über einen Antrieb 4 und eine Umlenkrolle 14 geführt. Das erste Kontaktelement 7 und das zweite Kontaktelement 8 sind jeweils wiederum an den Enden des Tragmittels 5 angeordnet.

Das Referenzelement 6 ist ebenfalls in der Aufzugsanlage 1 angeordnet. Auch das Referenzelement 6 ist an seinen Enden durch ein erstes Kontaktelement 7 und ein zweites Kontaktelement 8 kontaktiert. Das Referenzelement 6 ist derart in der Aufzugsanlage 1 angeordnet, dass es eine im Wesentlichen gleiche Lage wie das Tragmittel 5 in Bezug auf eine Höhe der Aufzugsanlage 1 aufweist, wenn die Kabine 2 in der dargestellten Position ist.

Die Aufzugsanlage 1 umfasst zudem eine Üb erwachungs Vorrichtung 15. In diesem Ausführungsbeispiel sind die Kontaktelemente 7, 8 und die Üb erwachungs Vorrichtung 15 drahtlos miteinander gekoppelt.

In Figur 3 ist eine weitere beispielhafte Ausführungsform einer Aufzugsanlage 1 dargestellt. Im Unterschied zur Aufzugsanlage in Figur 2 ist das Referenzelement 6 in diesem Ausführungsbeispiel so angeordnet, dass das Tragmittel 5 und das Referenzelement 6 bei einer Fahrt der Kabine 2 im Wesentlichen eine gleiche Lageveränderung erfahren. Das Referenzelement 6 ist dabei wie das Tragmittel 5 über den Antrieb 4 und die Umlenkrolle 14 geführt. Im Unterschied zum Tragmittel 5 trägt das Referenzelement 6 jedoch nicht die Kabine 2, sondern läuft nur neben dem Tragmittel 5 mit. Das Referenzelement 6 ist weniger stark gespannt als das Tragmittel 5.

Sowohl das Tragmittel 5 wie auch das Referenzelement 6 sind an ihren Enden von einem ersten Kontaktelement 7 und von einem zweiten Kontaktelement 8 kontaktiert. Wiederum sind die Kontaktelemente 7,8 mit der Üb erwachungs Vorrichtung 15 drahtlos gekoppelt.

In den Figuren 4a bis 4e sind beispielhafte Ausführungsformen eines Referenzelementes 6 dargestellt. Das Referenzelement 6 weist jeweils mindestens einen Zugträger 9 und einen Mantel 10 auf. Dabei ist der mindestens eine Zugträger 9 im Mantel 10 angeordnet. Die Anzahl der Zugträger 9 sowie die Form des Mantels 10 kann unterschiedlich ausgestaltet sein. Dabei kann das Referenzelement 6 dieselbe Form aufweisen wie das Tragmittel (nicht dargestellt), oder aber das Referenzelement 6 kann sich in der Form vom Tragmittel unterscheiden.

In Figur 5 ist eine Üb erwachungs Vorrichtung 15, ein erstes Kontaktelement 7, ein zweites Kontaktelement 8, ein Referenzelement 6, sowie drei Tragmittel 5 dargestellt. Das Referenzelement 6 sowie die drei Tragmittel 5 sind jeweils an ihren Enden von einem Kontaktelement 7, 8 kontaktiert. Die drei Tragmittel 5 sind an einer ersten Tragmittelbefestigung 11 befestigt, sodann über eine Gegengewichttragrolle 13 geführt, über einen Antrieb 4 geführt, über zwei Kabinentragrollen 12 geführt, und wiederum an einer zweiten Tragmittelbefestigung 11 befestigt. Diese Komponenten wirken auf die Tragmittel 5, jedoch nicht auf das Referenzelement 6, ein. Da das Referenzelement 6 und die Tragmittel 5 im Wesentlichen denselben Umwelteinflüssen ausgeliefert sind, kann durch einen Vergleich der Kennwerte des Referenzelementes 6 und der Tragmittel 5 eine Zustandsveränderung der Tragmittel 5 festgestellt werden, welche durch die Einwirkung von einer Zugbeanspruchung und einer Quetschung der Tragmittel 5 durch die Befestigung an den Tragmittelbefestigungen 11 und die Gewichte der Kabine 2 und des Gegengewichtes 3 sowie einer Biegung über die Gegengewichttragrolle 13, die Kabinentragrolle 12 und den Antrieb 4 entstehen.

Die Üb erwachungs Vorrichtung 15 vergleicht jedes der drei Tragmittel 5 mit dem Referenzelement 6. In einer vorteilhaften Ausführungsform vergleicht die Üb erwachungs Vorrichtung 15 auch die Tragmittel 5 untereinander. Durch solche Vergleiche kann der Zustand jedes einzelnen Tragmittels 5, bedingt durch die Beanspruchung der Tragmittel 5 durch Last und Biegung, bestimmt werden.

In Figur 6 ist eine beispielhafte Ausführungsform einer Tragmittelbefestigung 11 und eines Kontaktelementes 7, 8 dargestellt. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Tragmittelbefestigung 11 als Keilschloss ausgestaltet. Das Tragmittel 5 ist dabei um einen Keil geschlungen, welcher in einem Gehäuse der Tragmittelbefestigung 11 festgezogen werden kann. Das Kontaktelement 7, 8 kontaktiert das Tragmittel 5 an dessen unbelasteten Ende. Die Üb erwachungs Vorrichtung 15 ist mit dem Kontaktelement 7, 8 gekoppelt. Durch eine solche Anordnung kann das Tragmittel 5 über seine gesamte Länge überwacht werden, unter anderem auch derjenige Abschnitt des Tragmittels 5, welcher sich in der Tragmittelbefestigung 11 befindet.

In Figur 7 ist eine beispielhafte Ausführungsform eines Verfahrens zur Bestimmung eines Zustandes eines Tragmittels in einer Aufzugsanlage dargestellt. Verfahrensschritt A symbolisiert die Ermittlung eines Kennwertes des Tragmittels, wobei das Tragmittel eine Kabine trägt und über mindestens eine Rolle geführt ist. Verfahrensschritt B symbolisiert die Ermittlung eines Kennwertes eines Referenzelementes, wobei das Referenzelement keine Kabine trägt. Verfahrensschritt C symbolisiert die Bestimmung des Zustandes des Tragmittels unter Berücksichtigung des ermittelten Kennwertes des Tragmittels und des ermittelten Kennwertes des Referenzelementes. Je nach bestimmtem Zustand des Tragmittels folgt ein weiterer Verfahrensschritt Dl, D2, oder D3. Falls der Zustand des Tragmittels allen Anforderungen restlos genügt, wird die Aufzugsanlage ohne weitere Massnahmen weiterbetrieben, symbolisiert durch Verfahrensschritt Dl . Falls der bestimmte Zustand des Tragmittels den gestellten Anforderungen teilweise genügt, wird die Aufzugsanlage weiterbetrieben, und gleichzeitig wird ein Signal an eine Betreiberin der Aufzugsanlage gesendet, welches anzeigt, dass das Tragmittel in einem gewissen Zeitrahmen ausgetauscht werden muss. Dieser Verfahrensschritt ist mit D2 symbolisiert. Falls der bestimmte Zustand des Tragmittels den gestellten Anforderungen nicht genügt, wird die Aufzugsanlage umgehend in eine Sicherheitsposition gebracht und steht nicht für weitere Förderbetriebe zur Verfügung, bis das Tragmittel ausgetauscht ist. Dieser Verfahrensschritt ist mit D3 symbolisiert.