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Patent Searching and Data


Title:
EMERGENCY LOWERING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/076937
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a device for the emergency lowering of loads and/or individuals. Said emergency lowering device (1) comprises a revolving shaft (5) with a cable winder (2) positively coupled thereto. The device comprises at least one hub body (7), said hub body (7) being rotatably enclosed by an outer body (8) and a brake device (6) being interposed between the hub body (7) and the outer body (8).

Inventors:
VON GENCSY ALEXANDER (DE)
BECKER HANS-PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2006/012337
Publication Date:
July 12, 2007
Filing Date:
December 20, 2006
Export Citation:
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Assignee:
VON GENCSY ALEXANDER (DE)
BECKER HANS-PETER (DE)
International Classes:
A62B1/08; A62B1/10; A62B1/12; F16D57/02
Foreign References:
US4469196A1984-09-04
GB2168668A1986-06-25
DE4412473A11995-12-07
Attorney, Agent or Firm:
BRANDENBURG, Thomas (Hennef, DE)
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Claims:

Unser Zeichen: HOKA 9 Anmelder: von Gencsy 19.12.2005

Ansprüche

1. Vorrichtung zur Notabsenkung von Lasten und/oder Personen, dadurch gekennzeichnet, dass das Notabsenkgerät (1) eine umlaufende Achse (5) mit einer kraftschlüssig daran gekoppelten Seilspule (2) umfaßt wobei die Vorrichtung mindestens einen Nabenkörper (7) aufweist, wobei der Nabenkörper (7) von einem Außenkörper (8) drehbar umschlossen ist und zwischen dem Nabenkörper (7) und dem Außenkörper (8) eine Bremseinrichtung (6) angeordnet ist.

2. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Seilspule (2) mittels einer übersetzung oder eines übersetzungsgetriebes kraftschlüssig an eine umlaufende Achse (5a) gekoppelt ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Nabenkörper (7), Außenkörper (8) sowie Bremseinrichtung (6) auf der Achse (5) der Seilspule (2) angeordnet sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass, die Seilspule (2) über ein Planetengetriebe kraftschlüssig mit der Achse (5) verbunden ist.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung eine hydraulische Bremseinrichtung ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Nabenkörper (7) als Walzenkörper (13) ausgebildet ist, wobei der Walzenkörper wenigstens zwei Flügellamellen (14) aufweist, angeordnet im Walzenkörper (13) angeordneten Ausnehmungen, wobei die Achse (5) exzentrisch im Inneren des Außenkörper (8) angeordnet ist, bildend den asymmetrischen Spalt (16), wobei der Spalt (16) mit einer Flüssigkeit gefüllt ist und weiterhin die Flügellamellen (14) Steueröffnungen aufweisen.

7. Vorrichtung nach Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeit Hydraulikflüssigkeit ist.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung weiterhin eine Ringleitung (18) aufweist, verbindend den komprimierenden Abschnitt eines Ringspaltes (16) mit dem expandierenden Abschnitt des Ringspaltes, wobei weiterhin in der Ringleitung (18) ein Regelventil (19) angeordnet ist.

9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringleitung(18) weiterhin eine Stichleitung (2) aufweist, umfassend ein Steuermodul (21), wobei das Steuermodul (21) regelnd auf das Regelventil (19) einwirkt.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung (6) eine mechanische Bremseinrichtung ist.

11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Nabenkörper 7 als Bodenplatte (26) ausgebildet ist, wobei auf der Bodenplatte (26) wenigstens eine Bremsbacke (24) angeordnet ist, die an einem Schenkel mittels Achse (25) ausschwenkbar ist.

12. Vorrichtung nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Bremsbacken (24) vorgesehen sind, wobei die Bremsbacken (24) weiterhin jeweils einen bogenförmigen Ansatz (28) aufweisen, bildend einen Innenkonus, wobei die Bremseinrichtung weiterhin einen Konus (29) aufweist.

13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Konus (29) mittels Ausdrückeinrichtung (31) betätigbar ist.

14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung (6) eine pneumatische Bremseinrichtung ist.

15. Vorrichtung nach Anspruch (14), dadurch gekennzeichnet, dass der Nabenkörper (7) als Excenter (37) ausgebildet ist, verbunden mit wenigstens einem Kolben (34), welcher in dem zugeordneten Zylinder (33) oszillieren kann, wobei der Zylinder (33) wenigstens eine untere Steuerbohrung (41) aufweist.

16. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Excenter (37) aus zwei Hatbteilen gebildet ist, jeweils aufweisend einen umlaufenden Kranz (43) bildend die Umlaufrille (40).

17. Vorrichtung nach der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung wenigstens zwei Kolben/Zylindereinheiten in asymmetrischer Arbeitsstellung aufweist.

18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14, 15, 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass im Zylinder (33) ein Gegenkolben (45) angeordnet ist, wobei der Gegenkolben (45) weiterhin eine Steuerbohrung (41) aufweist.

19. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenkolben (45) auf der dem Kolben (34) zugewandten Seite mit einem Bremspuffer (46) versehen ist.

20. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenkolben (45) mittels eines Stellringes (44) in seiner Lage in Zylinder (33) eingestellt wird.

21. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass diese am freien Ende (3) des Seiles eine Koppeleinrichtung (4) aufweist.

22. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass, diese Mittel (51) zur lokalen, ortsfesten Montage der Vorrichtung an einem Gebäude B aufweist.

23. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass diese einen Hochlauf (48) zum Aufspulen des Seiles aufweist.

24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass der Hochlauf (48) mittels einer Handkurbel (49) betrieben wird.

25. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass der Hochlauf elektrisch, pneumatisch, hydraulisch oder mechanisch angetrieben wird.

26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 23 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass der Hochlauf (48) über einen Freilauf (50) kraftschlüssig an die Seilspule (2) gekoppelt ist.

Description:

Vorrichtung zur Notabsenkung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Notabsenkgerät zur Absenkung von Lasten und/oder Personen aus Höhenlagen bei Notsituationen und/oder beim Ausfall von betriebenen Hebe- und Absenkeinrichtungen, wie Fahrstühle oder motorisch betriebene Kräne. Weiterhin eignet sich das Notabsenkgerät insbesondere zur Eigenrettung von Personen aus Höhenlagen, der sogenannten Höhenrettung.

Die Höhenrettung von Personen stellt erhebliche Anforderungen. Neben der Rettung der Person aus der Höhe selbst kommen häufig weitere erschwerende Bedingungen hinzu, wie beispielsweise bei einem Hochhausbrand. Insbesondere bei Letzterem treten neben der Gefährdung durch Höhensturz die Gefährdungen durch Feuer oder Rauchgase für die zu rettende Person hinzu. Insbesondere bei Hochhausbränden ist bei der Verlegung der bauseitigen Fluchtwege, beispielsweise durch Feuer oder Rauchgas, eine Außenrettung notwendig.

Bekannte Maßnahmen zur Personenrettung aus Gebäuden umfassen die Bodenrettung mit Leitern oder Kränen sowie die Luftrettung mittels Helikopter oder anderer Fluggeräte, wie beispielsweise in der DE 102 51 208 beschrieben. Diese Verfahren weisen jedoch einige Nachteile auf. So ist die Bodenrettung in der Regel ab Gebäudehöhen, bzw. Aufenthaltsorten der zu rettenden Personen von über 40 m oberhalb der Bodenrettungseinheit in der Regel nicht mehr möglich. Die Luftrettung wird gerade bei Gebäudebränden häufig durch die Flammen und den damit verbundenen Auftrieb sowie die Rauchgase behindert oder unmöglich gemacht. Weiterhin ist den zuvor genannten Verfahren gemeinsam, dass diese erst nach Eintreffen von Rettungspersonal und Rettungsgerät die Höhenrettung ermöglichen. Insbesondere bei Notsituationen, in denen eine weitere Gefährdungsform, wie Feuer oder Rauchgas, die zu rettende Person betrifft, kann der damit verbundene Zeitverlust bis zur Durchführung der Höhenrettung verheerend sein.

Der zuvor genannte zeitliche Verlust wird durch sogenannte Selbstrettungsgeräte vermieden. So beschreibt die DE 80 30 414 U1 ein Kettenabsprunggerät zur Selbstrettung aus Höhen, bei der sich die sich rettende Person an einer Halteeinrichtung festhält oder befestigt wird, wobei die Halteeinrichtung über einen Seilzug mit einem am Boden befindlichen Kettengewicht verbunden ist. Zur Selbstrettung springt die Person von einer Plattform, wobei mit zunehmender Abwärtsstrecke mittels des Seilzuges das Kettengewicht angehoben wird, welches die Fallgeschwindigkeit der zu rettenden Person ausbremst. Dabei nimmt das Kettengewicht mit der Wegstrecke zu, insbesondere dadurch, dass mit zunehmender Wegstrecke zusätzliche Kettenstränge an dem Kettengewicht befestigt sind. Die Vorrichtung gemäß dieses Standes der Technik ist grundsätzlich zur Selbstrettung geeignet, weist jedoch ebenfalls erhebliche Nachteile auf. So bedarf das zuvor genannte Selbstrettungssystem eines erheblichen bautechnischen Aufwandes zur Installation an einem Gebäude. So weist das System den Nachteil auf, dass das Gewicht der zu rettenden Person nur in einem geringen Umfang variieren kann. Bei zu leichten Personen, wie z.B. Kindern, besteht die Gefahr, dass das Kettengewicht zu groß ist und die zu rettende Person nicht bis auf den Boden abgelassen wird. Im Gegenzug besteht bei schweren Personen die Gefahr, dass das Kettengewicht nicht ausreichend ist und die zu rettende Person mit zu hoher Geschwindigkeit auf den Boden auftrifft. Letzteres birgt eine erhebliche Verletzungsgefahr und ist abzulehnen.

Ein weiteres Problem besteht in der Absenkung von Lasten bei Ausfall der vorgesehenen Hebe- und Absenkeinrichtungen, insbesondere in Notsituationen. Die nachfolgenden Beispiele hierzu dienen ausschließlich der Verdeutlichung der Erfindung. So besteht beispielsweise bei Fahrstühlen in Hochhäusern das Problem, dass diese bei Ausfall ihrer Antriebseinrichtung durch die bekannten Notbremssysteme an dem jeweiligen Ort festgesetzt werden, an dem sie sich zum Zeitpunkt des Ausfalls des Antriebssystems befinden. Dies kann in nachteiliger Weise zwischen zwei Stockwerken geschehen, so dass ein Verlassen des Fahrstuhles unmöglich ist. Beim Zusammenfallen des Ausfalls der Antriebseinrichtung sowie einer weiteren Gefährdungssituation, wie beispielsweise einem Brand, kann dies zu einer erheblichen Gefährdung der im Fahrstuhl befindlichen Personen führen. Es besteht daher ein dringender Bedarf für eine selbsttätige Notabsenkeinrichtung, die unabhängig von den Antriebseinrichtungen sowie an den äußeren Eingriffen ist, wobei die genannte

Notabsenkeinrichtung gleichzeitig ein geregeltes Absenken, hier den Personenfahr- korb, bewirkt und sicherstellt.

Ein weiteres Beispiel für eine Notabsenkeinrichtung, die eine Last geregelt in einer Notsituation absenkt, bei gleichzeitigem Ausfall von den vorgesehenen Hebe- und Absenkeinrichtungen, ist beispielsweise die Absenkung von Rettungsbooten an Schiffen. Es liegt auf der Hand, dass es einen erheblichen Bedarf an selbsttätig regelnden Notabsenkeinrichtungen gibt, die die Rettungsboote von der oberen Bordkante auf die Wasserlinie absenken können, bei gleichzeitigem Ausfall der Schiffssysteme und damit dem Ausfall elektrischer oder hydraulischer Winden.

Die zuvor gemachten Beispiel dienen nur zur Darlegung der Bedürfnisse an der erfindungsgemäßen Notabsenkvorrichtung und stellen keine Beschränkung auf die zuvor genannten Anwendungsbeispiele dar.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden und eine Notabsenkvorrichtung bereitzustellen, die geeignet ist Personen und/oder Lasten aus Höhen abzusenken, wobei die Notabsenkvorrichtung selbsttätig eine vorbestimmte Absenkgeschwindigkeit einregelt. Weitere Teilaufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, dass die Absenkgeschwindigkeit innerhalb der Anwendungsgrenzen unabhängig von den zu erwartenden Lasten ist. Weitere Teilaufgabe der vorliegenden Erfindung ist es eine Notabsenkvorrichtung bereitzustellen, die unabhängig von vorgegebenen Hebe- und Absenkeinrichtungen arbeitet. Ebenfalls ist es Teilaufgabe der vorliegenden Erfindung, daß die Notabsenkvorrichtung ausfallsicher ist.

Gelöst werden die Aufgaben nach den technischen Merkmalen des unabhängigen Anspruches. Bevorzugte Ausführungsformen werden in den Unteransprüchen dargestellt.

Die vorliegende Erfindung geht von einer Notabsenkung von Personen und/oder Lasten mittels Abseilen aus. Erfindungsgemäß wird hierzu eine Vorrichtung bereitgestellt, umfassend in ihrer einfachsten Ausführungsform eine Seilspule auf einer umlaufenden Achse, wobei die umlaufende Achse unter Zwischenschaltung einer

übersetzung oder eines übersetzungsgetriebes mit einer Hemmeinrichtung verbunden ist.

Wahlweise kann die Vorrichtung fest am Gebäude, Schiff oder ähnlichem angebracht sein, wobei die abzusenkende Last oder Person, nachfolgend vereinfacht Last genannt, mittels dem freien Seilende des auf der Seilspule befindlichen Seils abgelassen werden oder die Vorrichtung fest an der abzulassenden Last, wie beispielsweise einem Rettungsboot oder Fahrstuhl installiert sein, wobei in der zuletzt genannten Ausführungsform das Seilende dann an dem Gebäude oder ähnlichem befestigt wird. Die zuvor genannte Befestigung wird zum Zwecke der Beschreibung nachfolgend Ankerpunkt genannt.

Geeigneter Weise ist das freie Seilende entweder mit einer Koppeleinrichtung versehen oder fest mit dem Ankerpunkt verbunden. Eine geeignete Koppeleinrichtung kann beispielsweise ein Karabinerhaken oder ähnliches sein. Die genannte Koppeleinrichtung ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die abzusenkende Last nach der Notabsenkung vom Absenkort entfernt werden soll. In diesem Fall wird die Last mittels der Koppeleinrichtung entkoppelt und kann frei bewegt werden.

Eine feste Verbindung mit dem Widerlager ist insbesondere dann geeignet, soweit die Last oder ein Lastträger nach der Notabsenkung nicht vom Absenkort entfernt werden soll. Beispiele für geeignete Lastenträger sind beispielsweise Fahrstuhlkörbe in Hochhäusern oder andere Lastenkörbe.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist die erfindungsgemäße Notabsenkvorrichtung zusätzlich einen Hochlauf auf. Unter Hochlauf im Sinne der vorliegenden Erfindung wird hierbei eine zusätzliche Einrichtung verstanden, mittels derer nach dem Notabsenken das Seil wieder auf die Spule aufgespult werden kann. Die Notabsenkvorrichtung steht nach dem Aufspulen des Seiles mittels des Hochlaufes für eine weitere Notabsenkung zur Verfügung. Geeigneter Weise ist der Hochlauf elektrisch oder mechanisch ausgeführt. Bei der elektrischen Ausführungsform des Hochlaufes kann dieser als Elektromotor ausgeführt sein. In der mechanischen Variante kann dies in einfachster Form als Handkurbel ausgeführt sein. Bei der Betätigung des Hochlaufes wird geeigneter Weise die Hemmeinrichtung entkoppelt. Dies kann mit bekannten Maßnahmen, wie beispielsweise einem Freilauf geschehen.

Der Einsatz eines Hochlaufes ist insbesondere bei der Ausführungsform geeignet, bei der das Notabsenkgerät an einem Gebäude, Schiff oder ähnlichem befestigt ist und die abzusenkende Last am freien Seilende befestigt ist. Nach Entkoppeln des Seilendes von der abzusenkenden Last kann das Seilende mittels Hochlauf in einfacher Weise wieder aufgespult werden und steht am Ausgangsort, d.h. an der erhöhten Stelle, von der die Notabsenkung aus stattfinden soll, wieder zur Verfügung.

Die Hemmungseinrichtung umfaßt eine zentrale umlaufende Achse auf der wenigstens ein Nabenkörper angeordnet ist. Weiterhin umfaßt die Hemmungseinrichtung einen Außenkörper innerhalb dessen sich der oder die Nabenkörper drehen. Zwischen dem Außenkörper und dem Nabenkörper ist wenigstens eine Bremseinrichtung angeordnet. Optional wird die Drehgeschwindigkeit der Seilspule, bzw. der umlaufenden Achse auf der die Seilspule angeordnet ist, mittels einer übersetzung oder eines übersetzungsgetriebes auf die Achse oder Nabenkörper der Hemmungseinrichtung übertragen. Hieraus ergibt sich eine höhere Rotationsgeschwindigkeit der Nabenkörper gegen über der Rotationsgeschwindigkeit der Achse der Seilspule. Die hieraus sich ergebenden Vorteile werden nachfolgend noch erläutert.

In einer weiteren Ausführungsform sind die Nabenkörper mit den dazugehörigen Baugruppen wie Außenkörper und Bremseinrichtung auf der Achse der Seilspule angeordnet. In der zuletzt genannten Ausführungsform kann die optionale übersetzung mittels eines Planetengetriebes erfolgen.

Das Notabsenkgerät in seiner Grundform wird nachfolgend anhand Figur 1 im weiteren erläutert.

Figur 1 zeigt das Absenkgerät 1 in der Ausführungsform, in der das Absenkgerät 1 in einem Gebäude (B) oder ähnlichem fest installiert ist, wobei die abzusenkende Last am freien Ende des Seiles 3 befestigt ist. Die abzusenkende Last 12 ist symbolisch als Gewicht dargestellt.

Das Notabsenkgerät 1 umfassend die Achse 5, auf der mittig die Seilspule 2 angeordnet ist. Die Seilspule 2 ist kraft- und/oder formschlüssig mit der Achse 5 verbunden. Die Seilspule 2 kann gegebenenfalls mit Seilführungseinrichtungen

bekannter Art versehen werden, um ein Verhaspeln des Seiles im Betrieb zu verhindern. Von der Seilspule 2 lässt sich das freie Ende des Seiles 3 abspulen. Das freie Ende des Seiles 3 endet in einer Koppeleinrichtung 4. Die Koppeleinrichtung 4 umfasst alle geeigneten Koppeleinrichtungen, beispielsweise einen Karabinerhaken. Mittels der Koppeleinrichtung 4 wird das Seilende mit geeigneten Maßnahmen befestigt.

In der dargestellten Ausführungsform sind die Seilspule 2 sowie die Hemmungseinrichtung 6 auf den Achsen 5 sowie 5a angeordnet. Die Kraftübertragung von der Achse 5 auf die Achse 5a oder die auf der Achse 5a angeordneten Nabenkörper 7 erfolgt mit geeigneten Kraftübertragungsmitteln, wie beispielsweise Gliederketten oder Zahnriemen.

Die Nabenkörper 7 sind ebenfalls kraft- und/oder formschlüssig auf der umlaufenden Achse 5a angeordnet. Die Nabenkörper 7 sind integrale Bestandteile der Hemmeinrichtung 6, welche weiterhin ein Bremssystem (nicht gezeigt) sowie einen Außenkörper 8 aufweisen. Im Rettungsbetrieb wird das Seil von der Seilspule 2 abgewickelt, wobei die Seilspule 2 mit der Achse 5 und unter Mitwirkung der Kraftübertragungsmittel den Nabenkörpern 7 in Rotation versetzt werden. Die Rotation wird mittels der Bremssysteme in der Hemmeinrichtung 6 verlangsamt, wobei als Widerlager der Außenkörper 8 dient. Der Außenkörper 8 wird dabei mittels geeigneter Maßnahmen an der Mitnahme gehindert, beispielsweise durch Befestigung am Gehäuse des Notabsenkgerätes 1.

Die dargestellte Ausführungsform weist weiterhin einen Hochlauf 48 auf. Wie ausgeführt dient der Hochlauf 48 dazu, das Seil 3 nach der Notabsenkung wieder auf die Seilspule 2 aufzuspulen. In der dargestellten Ausführungsform ist der Hochlauf als Handkurbel 49 ausgelegt, wobei die Handkurbel in der dargestellten Ausführungsform auf einer separaten Achse 5b angeordnet ist. Beim Drehen der Handkurbel 49 wird die Rotation mittels geeigneter Mittel, wie beispielsweise Ketten oder Zahnriemen auf die Achse 5 übertragen und das Seil 3 aufgespult. Wesentlich ist dabei allein, daß die Hemmeinrichtung 6 bei der gegensinnigen Drehung, nämlich zum Aufspulen, von der Achse 5 der Seilspule in ihrer Kraftwirkung getrennt wird. Dies kann beispielsweise mittels eines Freilaufes 50 erfolgen.

In der in Figur 12 dargestellten Ausführungsform ist es ebenfalls möglich die Achsen 5 und 5a zusammenzufassen, wonach sowohl Hemmungseinrichtung als auch Seilspule auf der Achse 5 angeordnet sind. In einer solchen Ausführungsform kann der Fachmann mittels geeigneter Mittel wie einem Freilauf die zuvor gegebenen Maßgaben ohne Weiteres erfüllen.

Figur 2 zeigt eine Ausführungsform des Notabsenkgerätes nach Figur 1 , wobei die abzusenkende Last an dem Notabsenkgerät befestigt ist. Das Seilende des Seiles 3 ist an einem geeigneten Ankerpunkt oberhalb des Ortes von dem die Absenkung erfolgen soll befestigt. In dieser Ausführungsform wird das Notabsenkgerät zugleich mit der abzusenkenden Last abgesenkt. Die abzusenkende Last 12 ist in der dargestellten Ausführungsform mittels einer Halteeinrichtung 9 und Tragleinen 10 am Gehäuse des Notabsenkgerätes 1 befestigt, wobei die Tragleinen 10 in einer Lastaufnahme 11 zusammengeführt sind, welche die abzusenkende Last 12 aufnimmt. In der Ausführungsform nach Figur 2 ist der Hochlauf 48 als elektrisch betriebener Hochlauf ausgeführt. Die elektrische Stromversorgung kann mittels Batterie oder elektrischer Kabel (jeweils nicht gezeigt) erfolgen.

Bevorzugte Bremssysteme zur Steuerung der Senkgeschwindigkeit werden nachfolgend erläutert. Ein bevorzugtes Bremssystem ist ein hydraulisches Bremssystem. Unterformen des hydraulischen Bremssystems werden nachfolgend anhand der Figuren 3 bis 5 erläutert.

Figur 3 zeigt einen Querschnitt durch das hydraulische Bremssystem in seiner einfachsten Ausführungsform. Figur 2 zeigt die Achse 5, auf der ein Walzenkörper 13 angeordnet ist. Der Walzenkörper 13 wirkt in dieser Ausführungsform als Nabenkörper. In an sich bekannter Weise sind in den Walzenkörper 13 wenigstens zwei, vorzugsweise vier, Ausnehmungen eingebracht, zur Aufnahme der Flügellamellen 14. Ausführungsformen mit drei, fünf, sechs, sieben, acht oder mehr Ausnehmungen zur Aufnahme von Flügellamellen 14 sind ebenfalls möglich.

Figur 3 zeigt dabei eine Ausführungsform mit vier Flügellamellen. Die Flügellamellen 14 werden unter Wirkung der Andruckfedern 15 auf die Innenseite des zylindrischen Außenkörpers 8 angepresst. Die Achse 5 ist exzentrisch und in ihrer Lage feststehend zu dem Zentrum des zylindrischen Außenkörpers 8 angeordnet. Hierdurch wird in an

sich bekannter Weise der asymmetrische Ringspalt 16 gebildet. Der Ringspalt 16 wird gemäß Figur 2 mittels Flügellamellen 14 in vier Segmente (17 a, b, c, d) geteilt. Der Ringspalt 16 ist weiterhin mit einer Flüssigkeit, vorzugsweise Hydrauliköl gefüllt. Die Flügellamellen 14 weisen in dieser Ausführungsform Steuerbohrungen auf. Die Steuerbohrungen verlaufen quer durch die Flügellamellen und sind so angeordnet, dass sie beim Eintauchen der Flügellamellen 14 in die Ausnehmungen nicht von dem Walzenkörper 13 verdeckt werden. Durch die Steuerbohrungen ist ein kontrolliertes Fließen der Flüssigkeit, vorzugsweise des Hydrauliköls, im Ringspalt 16 zwischen den Segmenten 17 möglich.

Beim Senkbetrieb wird durch Abspulen des Seiles 3 die Achse 5 in Drehung versetzt, welche den darauf befindlichen Walzenkörper 13 mitnimmt. Unter Bezugnahme auf Figur 3 wird die Funktion weiter für eine Drehung im Uhrzeigersinn erläutert. Eine gegensinnige Drehrichtung ist ebenfalls möglich.

Aufgrund der exzentrischen Anordnung des Walzenkörpers 13 innerhalb des Außenkörpers 8 wird bei der Drehung im Uhrzeigersinn das Volumen des Segmentes 17 a, gebildet durch den Walzenkörper 5, Außenkörper 8 sowie Flügellamellen 14, kontinuierlich verringert. Die in dem Segment 17 a befindliche Flüssigkeit wird damit unter Druck gesetzt und bietet somit einen Drehwiderstand, der zur Hemmung der Notabsenkeinrichtung 1 führt. Die Flüssigkeit gelangt durch die Steuerbohrungen innerhalb der Flügellamellen 14 in das Segment 17 b. Die Strömungsgeschwindigkeit und damit die Hemmung wird mittels Größe und/oder Anzahl der Steuerbohrungen eingestellt. Zeitgleich läuft der gegenteilige Vorgang beispielsweise im Segment 17 c ab, dessen Volumen sich bei der Drehung vergrößert. Die Hemmung wird hier durch den damit entstehenden Unterdruck in dem Segment 17 c bewirkt, der durch Strömung der Flüssigkeit aus dem Segment 17 b durch die Steuerbohrungen der zwischen den Segmenten 17 b und 17 c angeordneten Flügellamelle 14 erfolgt. Im Sinne der vorliegenden Beschreibung wird damit beispielsweise das Segment 17 a nach einer 90° Drehung zu Segment 17 d. Es ist für den Fachmann selbstverständlich, dass es sich bei der gezeigten Darstellung um eine zeitliche Momentaufnahme eines dynamischen, rotierenden Systems handelt. Zusammengefasst wird in den dargestellten Segmenten 17 a und 17 b aufgrund der Volumenverringerung und in den Segmenten 17 c und 17 d aufgrund der Volumenvergrößerung eine Hemmungswirkung erzeugt.

Figur 4 zeigt eine Fortbildung der Hemmungseinrichtung nach Figur 3. Dabei ist von den komprimierenden Segmenten 17 a und b eine Ringleitung zu den expandierenden Segmenten 17 c und d angeordnet. In der Ringleitung 18 ist ein weiteres Regelventil 19 angeordnet. In dieser Ausführungsform wirkt die Ringleitung 18 im Sinne eines Bypass. In geeigneter Weise sind in dieser Ausführungsform die Steuerbohrungen in den Flügellamellen 14 so ausgeführt, dass das Notabsenkgerät bei der größten anzunehmenden Belastung, z.B. einer sehr schweren Person, eine derartige Hemmung bewirken, dass eine geeignete Sinkgeschwindigkeit erreicht wird. Anders ausgedrückt sind in der Ausführungsform nach Figur 4 die Steuerbohrungen so ausgestaltet, dass sie ein geringeres Durchlaßvermögen für die Flüssigkeit aufweisen und somit eine erhöhte Hemmung vorliegt, verglichen mit der Ausführungsform nach Figur 3.

In der in Figur 4 gezeigten Ausführungsform wird die Flüssigkeit teilweise bei der Kompression in den Segmenten 17 a und/oder 17 b in die Ringleitung 18 gepresst, die auf der gegenüberliegenden Seite des Außenkörpers 8 in die Segmente 17 c und/oder 17d mündet, in denen das Volumen im Betrieb wieder vergrößert wird. Die Strömung der Flüssigkeit durch die Ringleitung 18 wird durch das Regelventil 19 eingestellt. Durch Vergrößern oder Verkleinern des Durchlasses im Regelventil 19 wird auf diese Weise der Strömungswiderstand und damit die Hemmung des Bremssystems eingestellt.

Zugrunde liegt dabei die Erkenntnis, dass bei dieser Ausführungsform nur ein Teil der Flüssigkeit durch die Steuerbohrung hindurchtreten muß, während ein anderer Teil der Flüssigkeit durch die Ringleitung 18 abgeleitet wird.

Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass durch die Bedienperson die Ablassgeschwindigkeit manuell geregelt werden kann. Weiterhin erlaubt es diese Ausführungsform, dass leichtere Personen mit der gleichen Rettungsvorrichtung mit hinreichend hoher Geschwindigkeit abgeseilt werden können, um den Gefahrenbereich zügig zu verlassen.

Figur 5 zeigt eine Fortbildung der Ausführungsform nach Figur 4, wobei von der Ringleitung 18 eine weitere Stichleitung 20 abzweigt, die in einem Steuermodul 21 endet. Das Steuermodul 21 wirkt auf das Regelventil 19.

Die dargestellte Ausführungsform zeigt ein Notabsenkgerät mit selbsttätig regulierender Abseilgeschwindigkeit bei unterschiedlichen Lasten, bzw. zu rettenden Personen mit stark unterschiedlichem Gewicht.

Bei Verwendung des Notabsenkgerätes mit einer großen Last bzw. einer schweren Person ist unter deren Schwerkraftwirkung die Rotationsgeschwindigkeit des Walzenkörpers mit den daran verbundenen Einrichtungen erhöht. Dies hat ein Ansteigen des hydraulischen Drucks im Leitungssystem 18 und 20 sowie dem Steuermodul 21 zur Folge. Der ansteigende hydraulische Druck wird durch das Steuermodul 21 registriert und das Regelventil 19 nachgesteuert.

Im belastungslosen Zustand hält das Steuermodul 21 das Regelventil 19 in geöffneter oder in weitestgehend geöffneter Stellung. Wird das Rettungsgerät nun mit einer großen Last belastet, so steigt der Druck innerhalb des Systems und das Regelventil 19 wird proportional zum Ansteigen des Druckes geschlossen, bis gegebenenfalls zum vollständigen Verschluß. Damit läuft die Hemmung nur noch über die Steuerbohrungen der Flügellamellen 14. Vorteilhafter Weise wird dabei die Lastabsinkgeschwindigkeit innerhalb großer Gewichtstoleranzen der Last bzw. der abzuseilenden Person weitestgehend konstant gehalten.

Ein geeignetes Steuermodul 21 kann einen druckfesten Körper umfassen, der im Inneren eine Steuermembran 22 aufweist, wobei die Steuermembran auf einer Seite von der Flüssigkeit belastet wird. Auf der gegenüberliegenden Seite der Steuermembran befindet sich die Feder 23, die gegen den hydrostatischen Druck wirkt und im unbelasteten Fall mittels eines Koppelgliedes das Regelventil 19 in geöffneter Stellung hält. Bei Druckbeaufschlagung der Flüssigkeit in der Stichleitung 20 wirkt die Steuermembran 22 gegen die Feder 23 und mittels des Koppelgliedes auf das Regelventil 19. Dabei ist die Regelwirkung durch die Stärke der Feder 23 beliebig einstellbar.

Eine weitere geeignete Ausführungsform für ein Bremssystem wird nachfolgend in den Figuren 6 und 7 erläutert. Bei der gezeigten Ausführungsform handelt es sich um eine mechanische Bremseinrichtung nach dem Prinzip der Fliehkraft gesteuerten Bremse. Figur 6 zeigt einen Querschnitt durch die Bremseinrichtung senkrecht zur Rotationsachse. Die Bremseinrichtung in der dargestellten Ausführungsform umfaßt zwei Bremsbacken 24. In anderen nicht dargestellten Ausführungsformen ist die Verwendung von nur einer oder mehr als zwei Bremsbacken möglich.

Die Bremsbacken 24 sind in an sich bekannter Weise halbkreisförmig ausgestaltet, jeweils korrespondierend zu der zylindrischen Innenseite des Außenkörpers 8. Weiterhin sind die Bremsbacken 24 an einem Schenkel mittels Achsen 25 auf der Bodenplatte 26 ausschwenkbar befestigt. Die Bodenplatte 26 wirkt in dieser Ausführungsform als Nabenkörper 7. Die Bodenplatte 26 wird durch die Achse 5a in Drehung versetzt. In geeigneter Weise kann zwischen der Achse 5a und der Bodenplatte 26 ein übersetzungsgetriebe angeordnet sein. Der Abtrieb des übersetzungsgetriebes wirkt in diesem Fall als Achse 5a. Das übersetzungsgetriebe kann z.B. als Planetengetriebe ausgeführt sein. Durch diesen Kunstgriff wird die Drehgeschwindigkeit der Bodenplatte 26 mit den dazugehörigen Baugruppen gegenüber der Drehgeschwindigkeit der Achse 5 deutlich erhöht. Gleichzeitig wird durch die zuvor genannte Maßnahme das Drehmoment gesenkt.

Im Rettungsbetrieb wirkt die Schwerkraft der angehängten Last, bzw. der zu rettenden Person auf die Seilspule 2 und damit auf die Achse 5, die damit in Rotation versetzt wird. Die Achse 5 bildet den Eingang für eine optionale übersetzung, in der eine Drehzahlsteigerung bei gleichzeitiger Drehmomentherabsetzung stattfindet. Der Abtrieb der übersetzung wirkt auf die Achse 5a und somit auf die Bodenplatte 26, die damit in Rotation versetzt wird. Durch die Rotation wirken auf die Bremsbacken 24 in an sich bekannter Weise Fliehkräfte, die ein Aufstellen der Bremsbacken 24 gegen die Innenwand des Außenkörpers 8 bewirken. Die Reibung der Bremsbacken 24 an der Innenseite des Außenkörpers 8 führt zu der gewünschten Hemmung. Die Rückstellung der Bremsbacken 24 nach Beendung des Abseilbetriebes erfolgt durch Rückstellfedern 27 (Figur 7).

Die dargestellte Ausführungsform weist den Vorteil einer Selbststeuerung der Hemmungswirkung und damit der Abseilgeschwindigkeit auf. Bei schweren Lasten,

bzw. schweren Personen kommt es anfänglich im Abseilbetrieb zu einer erhöhten Geschwindigkeit, wodurch sich die Drehzahl der Bodenplatte 26 mit den dazugehörigen Baugruppen erhöht. Dies hat wiederum eine Erhöhung der Fliehkraft, die auf die Bremsbacken 24 wirkt zur Folge, was wiederum zu einer erhöhten Anpressung der Bremsbacken 24 auf die Innenseite des Außenkörpers 8 und damit wiederum zu einer erhöhten Bremswirkung führt.

Figur 7 zeigt eine Fortbildung der Ausführungsform nach Figur 6, wobei die dargestellte Bremseinrichtung weitere Einrichtungen zur manuellen Einwirkung auf die Bremseinrichtung aufweist. Diese Ausführungsform ermöglicht einen Benutzereingriff zur Verringerung der Sinkgeschwindigkeit, bis hin zum Anhalten des Abseilbetriebes. Diese Ausführungsform ist insbesondere für Rettungskräfte geeignet, beispielsweise soweit die Rettungskräfte sich bei einem Hochhausbrand aus einem höher gelegenen Stockwerk abseilen, um eine zu bergende Person in einem darunter gelegenen Stockwerk aufzunehmen. In diesem Fall kann der Abseilvorgang in Höhe der zu bergenden Person unterbrochen werden, die Person aufgenommen und der Abseilvorgang bis zum Boden fortgeführt werden.

In der Ausführungsform nach Figur 7 weisen die Bremsbacken 24 mittig jeweils einen bogenförmigen Ansatz 28 auf. Der Ansatz 28 ist so ausgebildet, dass die Ansätze der Summe aller Bremsbacken 24 zusammen einen Innenkonus bilden. Weiterhin weist die Ausführungsform einen Konus 29 auf, der freilaufend auf der verschiebbaren Konusachse 30 angeordnet ist. Freilaufend im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet, dass der Konus um die Konusachse 30 rotieren kann. Die Konusachse 30 mit dem darauf befindlichen Konus 28 ist so angeordnet, dass sie mittels der Ausdrückeinrichtung 31 in den Innenkonus, gebildet durch die bogenförmigen Ansätze 28, eingedrückt werden kann. Weiterhin weist diese Ausführungsform einen Handapparat 32 auf, zur Betätigung der Ausdrückeinrichtung 31. Geeigneter Weise kann die Ausdrückeinrichtung 31 hydraulisch oder mechanisch mittels dem Handapparat 32 betätigt werden.

Zur Verlangsamung der Abseilgeschwindigkeit oder um den Abseilvorgang zum Stillstand zu bringen, kann die bedienende Person den Handapparat 32 betätigen, wodurch durch die Wirkung der Ausdrückeinrichtung 31 der Konus 29 in den durch die bogenförmigen Ansätze 28 gebildeten Innenkonus verfahren wird. Bei Kontakt des

Konus 29 mit dem durch die bogenförmigen Ansätze 28 gebildeten Innenkonus wird der Konus 29 von den rotierenden Bremsbacken 24 mitgenommen. Der Konus 29 rotiert dann frei auf der Konusachse 30. Bei weiterem Ausdrücken wird der Konus 29 weiter in den durch die bogenförmigen Ansätze 28 gebildeten Innenkonus eingedrückt, wodurch eine Spreizwirkung auf die Bremsbacken 24 ausgeübt wird. Die Spreizwirkung und der damit verbundene Anpreßdruck der Bremsbacken auf die Innenseite des Außenkörpers 8 kann durch den Umfang des Ausdrückens mittels der Ausdrückeinrichtung 31 über den Handapparat 32 beliebig geregelt werden. Die so auf die Bremsbacken 24 aufgebrachten Kräfte wirken zusätzlich zu den mittels der Fliehkraft erzeugten Bremskräfte.

Beim Loslassen des Handapparates wird der Konus 29 durch eine geeignete Rückstelleinrichtung, hier in Form der Rückstellfeder 33 zurückgezogen. Beim Zurückziehen des Konus 29 verringert sich die Spreizwirkung, wodurch die Bremsbacken wieder freigegeben werden. Die Bremswirkung wird dann allein wieder durch die Fliehkräfte im zuvor genannten Sinne bewirkt.

Ein weiteres geeignetes Bremssystem zur Steuerung der Abseilgeschwindigkeit besteht in einem pneumatischen Bremssystem und wird nachfolgend anhand der Figuren 8 bis 11 erläutert.

Figur 8 zeigt das pneumatische Bremssystem in seiner einfachsten Ausführungsform. Die pneumatische Bremseinrichtung umfasst Zylinder 33, angeordnet auf dem Außenkörper 8. In der dargestellten Ausführungsform umfasst die pneumatische Bremseinrichtung acht Zylinder. Die Anzahl der Zylinder mit den dazugehörigen Baugruppen kann ohne Weiteres variiert werden. So ist es möglich Bremseinrichtungen mit zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben oder mehr Zylindern zu verwenden. Weiterhin ist auf der umlaufenden Achse 5a ein Exzenter 37 angeordnet. In dieser Ausführungsform wirkt der Exzenter als Nabenkörper 7. Der Exzenter 37 wird nachfolgend noch detailliert erläutert. Der Exzenter 37 weist eine Umlaufrille 40 auf. In der Umlaufrille 40 können Rollenlager 39 laufen, die am unteren Ende einer Kolbenstange 35 angeordnet sind. Am entgegengesetzten Ende der Kolbenstange 35 befindet sich der Kolben 34, angeordnet im Zylinder 33. Ein seitliches Wegknicken oder Verziehen der Kolbenstange 35 wird durch die Kolbenstangenführung 36 verhindert.

Figur 9 zeigt den Zylinder 33 in vergrößerter Einzeldarstellung. Der Zylinder 33 ist als im Wesentlichen geschlossener Zylinder ausgeführt, in dem der Kolben 34 oszillieren kann. An den Kolben 34 schließt sich die Kolbenstange 35 an, die gegenüber dem Zylinder 33 abgedichtet ist. In der Darstellung unterhalb des Zylinders 33 ist die Kolbenstangenführung 36 angeordnet, die eine senkrechte Führung der Kolbenstange gewährleistet. Am anderen Ende der Kolbenstange schließt sich das Rollenlager 39 an. Weiterhin weist der Zylinder 33 Steuerbohrungen oder Steuerdüsen 41 auf, jeweils angeordnet am oberen und unteren Ende des Zylinders.

Im Abseilbetrieb wird entsprechend den zuvor gemachten Darstellungen der anderen Ausführungsformen die Achse 5 in Rotation versetzt, auf welcher der Exzenter 37 angeordnet ist. Mittels des Exzenters 37 werden über die Kolbenstangen 35 die Kolben 34 in eine oszillierende Bewegung versetzt. Beim Einfahren des Kolbens 34 findet eine Komprimierung des oberhalb des Kolbens 34 im Zylinder 33 befindlichen Gases, vorzugsweise Luft, statt. Das komprimierte Gas wird durch die obere Steuerbohrung 41 kontrolliert gegen einen Widerstand abgelassen, wodurch die Bewegung des Kolbens 34 gehemmt wird. Zeitgleich wird auf der gegenüberliegenden Seite des Kolbens 34 durch dessen Bewegung ein Unterdruck in dem entsprechenden Raum des Zylinders 33 gebildet. Der Ausgleich findet entsprechend über die untere Steuerbohrung 41 statt. Die Bewegung des Kolbens 34 erfolgt somit gleichzeitig gegen einen überdruck in Bewegungsrichtung als auch einen Unterdruck abseitig hiervon. Anders ausgedrückt ist das System doppelt gehemmt. Die Einstellung der Hemmung kann ohne Weiteres durch Wahl der Steuerbohrungen oder geeigneter Steuerdüsen erfolgen.

Weiterhin ist es möglich der Bremseinrichtung ein übersetzungsgetriebe vorzuschalten, wie dies zuvor beschrieben ist. Der Einsatz eines übersetzungsgetriebes hat den Vorteil, dass die Rotationsgeschwindigkeit der Bremseinrichtung erhöht wird, bei gleichzeitiger Reduktion des Drehmomentes. Die zuvor genannte Maßnahme führt zu einer Verbesserung der Steuerbarkeit sowie der Wirkung der Bremseinrichtungen.

Durch Verwendung mehrerer der zuvor genannte Kolben/Zylindereinheiten in asymmetrischer Arbeitsstellung wird das Aussetzen oder Verringern der Hemmung in der obersten oder untersten Stellung des Kolbens 34 in seinem Verfahrweg im Zylinder

33 kompensiert. Durch diesen Kunstgriff wird über die gesamte Abseildauer eine kontinuierliche und gleichmäßige Hemmung bereitgestellt.

Figur 10 zeigt eine geeignete Ausführungsform des Exzenters 37. Der Exzenter 37 besteht gemäß der dargestellten Ausführungsformen aus zwei spiegelbildlich ausgebildeten Halbteilen. Die Halbteile weisen jeweils exzentrische Achsaufnahmen 42 für die Aufnahme der Achse 5a auf. Umlaufend weisen die Halbteile weiterhin einen umlaufenden Kranz 43 auf, bildend die Umlaufrille 40. Die Umlaufrille 40 nimmt in verbautem Zustand die Rollenlager 39 auf. Die Rollenlager 39 können beim Rotieren des Exzenters 37 frei in der Umlaufrille 40 rollen.

Figur 11 zeigt eine Fortbildung der pneumatischen Bremseinrichtung nach Figur 8 mit einer Stillstandsbremse. Die Stillstandsbremse umfasst Gegenkolben 45, die im Zylinder 33 angeordnet sind. Die Anordnung der Gegenkolben 45 erfolgt abseitig der Achse 5a gegenüberliegend zum Kolben 34. Abweichend von der Ausführungsform nach Figur 8 ist der Zylinder außenseitig mit einer öffnung versehen, die keine Steuerwirkung hat. Die Steuerbohrung ist in dieser Ausführungsform innerhalb des Gegenkolbens 45. Optional kann der Gegenkolben 45 auf der dem Kolben 34 zugewandten Seite mit einem Bremspuffer 46 versehen sein. Ein geeigneter Bremspuffer besteht beispielsweise aus einem elastomeren Block. Der Gegenkolben 45 ist mit geeigneten Mitteln, wie beispielsweise einer Kolbenstange, an dem Stellring 44 befestigt. Mittels des Stellringes 44 kann der Gegenkolben 45 in seiner Lage im Zylinder 33 eingestellt werden. Eine geeignete Maßnahme besteht in der Anwendung einer Zwangsführung 47.

Im normalen Abseilbetrieb sind die jeweiligen Gegenkolben 45 in ihrer Ausgangsstellung, d.h. am äußeren Ende des Zylinders 33 angeordnet. Der Abseilbetrieb verläuft in dieser Stellung entsprechend der Ausführungsform nach Figur 8. Um den Abseilbetrieb zum Stillstand zu bringen, werden der oder die Gegenkolben 45 unter Wirkung des Stellringes 44 in die Zylinder 33 eingefahren. Dadurch erhöht sich kurzzeitig die Verdichtung im Zwischenraum zwischen Kolben 34 und Gegenkolben 45, was zu einer erhöhten Hemmung und damit Bremswirkung sowie einer verlangsamten Abseilgeschwindigkeit führt. Bei weiterem Einfahren der Gegenkolben 45 in den Zylinder 33 tritt wenigstens einer der verwendeten Gegenkolben in den Verfahrweg des ihm zugeordneten Kolben 34 ein, wodurch der

Kolben 34 an den Gegenkolben 45, gegebenenfalls unter Wirkung des Bremspuffers 46, anschlägt und damit zum Stillstand gebracht wird. Eine weitere Drehung der Achse 5a ist damit unterbunden und der Abseilvorgang unterbrochen.

Zum Fortführen des Abseilvorganges werden die Gegenkolben 45 unter Rückstellung des Stellringes 44 wieder in ihre Ausgangslage im jeweiligen Zylinder 33 zurückgefahren, womit den Kolben 34 wieder der Fahrweg zur Verfügung steht. Unter der Schwerkraftwirkung der zu rettenden Person, bzw. der anhängenden Last wird der Abseilbetrieb unverzüglich wieder aufgenommen.

Die dargestellte Ausführungsform nach Figur 11 weist den Vorteil auf, dass die Abbremsung bis zum Stillstand durch die Bedienperson ohne Weiteres durchgeführt werden kann, nämlich durch Verstellen des Stellringes, wonach die damit eingeleitete verstärkte Dämpfungswirkung zu einem sanften Abbremsen ohne weiteres Zutun des Bedieners führt.

Bezugszeichenliste

1. Notabsenkgerät

2. Seilspule

3. Seil

4. Koppeleinrichtung

5. 5a, 5b Achse

6. Bremseinrichtung

7. Nabenkörper 8. Außenkörper

9. Halteeinrichtung 10. Tragleine

11. Personenaufnahme

12. Last

13. Walzenkörper 14. Flügellamellen 15. Andruckfedern 16. Ringspalt 17.Segemente 18. Ringleitung

19. Regelventil 20. Stichleitung 21. Steuermodul

22. Steuermembran

23. Feder

24. Bremsbacken 25. Achse

26. Bodenplatte

27. Rückstellfeder 28. bogenförmiger Ansatz

29. Konus

30. Konusachse

31. Ausdrückeinrichtung

32. Handapparat 33.Zylinder

34. Kolben

35. Kolbenstange

36. Kolbenstangenführung 37. Exzenter 38. Laufrollen

39. Rollenlager 40. Umlaufrille

41. Steuerbohrung/Steuerdüse 42. Achsaufnahme 43. Umlaufender Kranz 44.Stellring

45. Gegenkolben

46. Bremspuffer

47. Zwangsführung 48. Hochlauf

49. Handkurbel

50. Freilauf




 
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