Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
ENDOSCOPE HAVING A CONTROLLABLE MOVABLE INTERMEDIATE SECTION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/154374
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an endoscope having an endoscope control body (1) with control elements (11, 12), a flexible insertion hose (2) on the distal side of the endoscope control body (1), and a bending portion (4) at the distal end of the endoscope. A controllable movable intermediate section (3) is provided in the form of a section of said flexible insertion hose (2), proximally to the bending portion (4).

Inventors:
VIEBACH THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/IB2018/000114
Publication Date:
August 30, 2018
Filing Date:
February 16, 2018
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
HOYA CORP (JP)
International Classes:
A61B1/005
Foreign References:
US20170042412A12017-02-16
JP2003220022A2003-08-05
EP2997875A12016-03-23
EP2837320A12015-02-18
EP2537452A12012-12-26
DE102005031304A12007-01-04
JP2001051210A2001-02-23
Other References:
None
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Endoskop mit

einem Endoskopkontrollkörper (1) mit Steuerelementen (11, 12), einem flexiblen Einführschlauch (2) an der distalen Seite des Endoskop- kontrollkörpers (1), und

einem Biegeabschnitt (4) am distalen Ende des Endoskops,

dadurch gekennzeichnet, dass

proximal vom Biegeabschnitt (4) ein steuerbarer beweglicher Zwischenabschnitt (3) als Abschnitt des flexiblen Einführschlauchs (2) vorgesehen ist.

2. Endoskop gemäß Anspruch 1, wobei

der steuerbare bewegliche Zwischenabschnitt (3) an den Biegeabschnitt (4) angrenzt.

3. Endoskop gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei

in einem Wandbereich des Zwischenabschnittes (3) sich zumindest ein Zugseil (31 - 34) erstreckt, das von der proximalen Seite steuerbar ist, um eine Krümmung des Zwischenabschnittes (3) als gesteuerte Bewegung zu bewirken.

4. Endoskop gemäß Anspruch 3, wobei

das zumindest ein Zugseil (31 - 34) spiralartig in Erstreckungsrichtung des Zwischenabschnittes (3) verläuft.

5. Endoskop gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei

in einem Wandbereich des Zwischenabschnittes (3) eine Vielzahl an Zugseilen (31 - 34) vorgesehen ist.

6. Endoskop gemäß einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei

das Zugseil oder die Zugseile (31 - 34) unabhängig von einem oder mehreren Zugseilen des Biegeabschnittes (4) am distalen Ende des Endoskops ist oder sind.

7. Endoskop gemäß einem der Ansprüche 3 bis 6, wobei

im Endoskopkontrollkörper (1) zumindest ein Steuerelement für die Zugseilsteuerung des Zwischenabschnittes (3) vorgesehen ist.

8. Endoskop gemäß Anspruch 7, wobei

das Steuerelement für die Zugseilsteuerung manuell betätigbar ist.

9. Endoskop gemäß Anspruch 7, wobei

das Steuerelement für die Zugseilsteuerung eine Antriebseinrichtung aufweist.

10. Endoskop gemäß Anspruch 9, wobei

die Antriebseinrichtung ein Motor ist, der ein jeweiliges Anspannen und Entlasten der jeweiligen Zugseile (31 - 34) rhythmisch pulsierend steuert.

11. Endoskop gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei

der Wandbereich des Zwischenabschnittes (3) ein elastischer Gummischlauch ist, in dem in Längsrichtung Spiralkanäle für die jeweiligen Zugseile (31 - 34) ausgebildet sind.

12. Endoskop gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei

im Zwischenabschnittes (3) ein Gelenksystem vorgesehen ist, das aus zueinander relativ schwenkbaren aneinander befestigten Gelenkgliedern besteht, an deren Außenflächen die Zugseile (31 - 34) in Längsrichtung des Zwischenabschnittes (3) verschiebbar spiralartig verlaufend verankert sind.

13. Endoskop gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei

zumindest sich im Zwischenabschnitt (3) zentrisch ein Stützelement axial erstreckt.

Description:
Beschreibung

Endoskop mit einem steuerbaren beweglichen Zwischenabschnitt proximal vom Biegeabschnitt

Die Erfindung betrifft ein Endoskop mit einem Endoskopkontrollkörper mit Steuerelementen, einem flexiblen Einführschlauch an der distalen Seite des Endoskop- kontrollkörpers, und einem Biegeabschnitt am distalen Ende des Endoskops.

Ein solches Endoskop kann zur Untersuchung z.B. des Darms oder der Speiseröhre oder auch des Duodenums, des Gallengangs, der Galle, des Bauchspeicheldrüsengangs, der Bauchspeicheldrüse etc., angewendet werden.

Ein solches Endoskop wird beim Patienten in einen Körpertrakt (Darm, Speiseröhre, etc.) eingeführt und bis zum Ort der erwünschten Untersuchung einge ¬ schoben. Dabei ist es kaum vermeidbar, dass beim Vorschieben des Endoskops die Außenwand des Endoskops die Innenwand des Körpertrakts berührt. Sollte der Druck des Endoskops auf die Innenwand des Körpertrakts zu groß werden, die Innenwand des Körpertrakts eine Vorverletzung aufweisen oder die gleiche Stelle an der Innenwand des Körpertrakts wiederholt durch das Endoskop gedrückt werden, kann die Innenwand des Körpertrakts verletzt werden.

Die vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, ein Endoskop zu schaffen, bei dem die Gefahr einer Verletzung einer Innenwand des Körpertrakts, in den das Endo ¬ skop eingeführt wird, zu mindern.

Diese Aufgabe ist durch einen Endoskop mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst.

Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

In der Erfindung hat ein Endoskop einen Endoskopkontrollkörper mit Steuerelementen, einen flexiblen Einführschlauch an der distalen Seite des Endoskopkon- trollkörpers, und einen Biegeabschnitt am distalen Ende des Endoskops. Proximal vom Biegeabschnitt ist ein steuerbarer beweglicher Zwischenabschnitt als Abschnitt des flexiblen Einführschlauchs vorgesehen.

Der steuerbare bewegliche Zwischenabschnitt ermöglicht ein aktives steuerbares Bewegen des flexiblen Einführschlauchs, um das Einführen des flexiblen Einführschlauchs in einen Körpertrakt zu unterstützen. Dadurch können Hindernisse, die sich aufgrund der Form des spezifischen Körpertrakts ergeben, durch wiederholtes aktives steuerbares Bewegen des flexiblen Einführschlauchs besser überwunden werden. Die Gefahr einer Verletzung der Innenwand des Körpertrakts wird gesenkt.

Der steuerbare bewegliche Zwischenabschnitt kann an den Biegeabschnitt angrenzen. Somit befindet der steuerbare bewegliche Zwischenabschnitt sich so weit wie möglich distal. Der distale Abschnitt des flexiblen Einführschlauchs wird als erstes in den Körpertrakt eingeführt. Die weiter proximal befindlichen Bereiche des flexiblen Einführschlauchs folgen der Bewegung des distalen Abschnittes des flexiblen Einführschlauchs im Körpertrakt.

In einem Wandbereich des Zwischenabschnittes kann sich zumindest ein Zugseil erstreckt, das von der proximalen Seite steuerbar ist, um eine Krümmung des Zwischenabschnittes als gesteuerte Bewegung zu bewirken. Somit wird der aktive Steuervorgang der Bewegung des beweglichen Zwischenabschnittes durch eine besonders einfache und leicht handhabbare Weise verwirklicht.

Das zumindest ein Zugseil kann spiralartig in Erstreckungsrichtung des Zwischenabschnittes verlaufen. Die Spiralform bringt eine besonders einfache aber wirkungsvolle steuerbare Bewegung des beweglichen Zwischenabschnittes mit sich.

In einem Wandbereich des Zwischenabschnittes kann eine Vielzahl an Zugseilen vorgesehen sein. Die vielen Zugseile können abwechselnd betätigt werden. Das Zugseil oder die Zugseile kann oder können unabhängig von einem oder mehreren Zugseilen des Biegeabschnittes am distalen Ende des Endoskops sein. Somit verfügt der Zwischenabschnitt über eine separate eigene Steuerung, die ausschließlich die Betätigung der Bewegung des Zwischenabschnittes zur Aufgabe hat.

Im Endoskopkontrollkörper kann zumindest ein Steuerelement für die Zugseilsteuerung vorgesehen sein. Somit ist es für den Anwender leicht, die Bewegung des Zwischenabschnittes zu steuern. Er ist es gewohnt, die Steuerelemente im Endoskopkontrollkörper vorzufinden.

Das Steuerelement für die Zugseilsteuerung kann manuell betätigbar sein.

Alternativ kann das Steuerelement für die Zugseilsteuerung eine Antriebseinrichtung aufweisen.

Die Antriebseinrichtung kann ein Motor sein, der ein jeweiliges Anspannen und Entlasten der jeweiligen Zugdrähte rhythmisch pulsierend steuert. Dadurch kann eine rhythmisch pulsierende Bewegung des Zwischenabschnittes erzielt werden.

Der Wandbereich des Zwischenabschnittes kann ein elastischer Gummischlauch sein, in dem in Längsrichtung Spiralkanäle für die jeweiligen Zugseile ausgebildet sind. Die Zugseile vergrößern somit die Dicke des flexiblen Einführschlauchs nicht. Die Spiralform ist eindeutig und dauerhaft vordefiniert.

Alternativ kann im Zwischenabschnitt ein Gelenksystem vorgesehen sein, das aus zueinander relativ schwenkbaren aneinander befestigten Gelenkgliedern besteht, an deren Außenflächen die Zugdrähte in Längsrichtung des Zwischenabschnittes spiralartig verlaufend verankert sind.

Zumindest im Zwischenabschnitt kann sich zentrisch ein Stützelement axial erstrecken. Dadurch kann die gesteuerte Bewegung des Zwischenabschnittes abgestützt werden. Ein ohnehin vorhandenes Element wie z.B. ein Arbeitskanal, ein Spülkanal etc. kann als ein solches Stützelement hergenommen werden. Das Endoskop kann ein Duodenoskop, ein Koloskop, ein Gastroskop oder ein Bronchoskop sein. Das Endoskop kann aber auch ein beliebiges anderes Endoskop sein.

Die vorstehend erläuterten Aspekte der vorliegenden Erfindung können geeignet kombiniert werden.

Kurzbeschreibung der Zeichnung

Fig. 1 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht eines Endoskops eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung.

Fig. 2 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht eines steuerbaren beweglichen Zwischenabschnittes der vorliegenden Erfindung.

Fig. 3 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht des steuerbaren beweglichen Zwischenabschnittes der vorliegenden Erfindung, wobei der Außenmantel des besseren Verständnisses wegen durchsichtig gezeigt ist.

Fig. 4 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht des steuerbaren beweglichen Zwischenabschnittes der vorliegenden Erfindung, wobei der Außenmantel des besseren Verständnisses wegen durchsichtig gezeigt ist und ein Zugseil gezogen ist.

Fig. 5 zeigt eine schematische perspektivische Außenansicht des steuerbaren beweglichen Zwischenabschnittes der vorliegenden Erfindung, wobei ein erstes Zugseil gezogen ist.

Fig. 6 zeigt eine schematische perspektivische Außenansicht des steuerbaren beweglichen Zwischenabschnittes der vorliegenden Erfindung, wobei ein zweites Zugseil gezogen ist. Fig. 7 zeigt eine schematische Ansicht eines Zwischenabschnittes eines anderen Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung.

Fig. 8 zeigt eine schematische Ansicht eines Dickdarms bei Anwendung eines Endoskops der vorliegenden Erfindung.

Fig. 9 zeigt eine schematische Ansicht des Dickdarms von Fig. 8, wobei das Endoskops in der gleichen Einführstellung wie in Fig. 8 ist und durch Ziehen der Zugseile eine Wellenbewegung des Endoskopschlauches erzeugt wird.

Fig. 10 zeigt eine schematische Ansicht des Dickdarms von Fig. 8 und 9, wobei das Endoskops der vorliegenden Erfindung gegenüber der Lage von Fig. 9 geringfügig weitergeschoben ist und durch Ziehen der Zugseile eine Wellenbewegung des Endoskopschlauches weiterhin erzeugt wird.

Nachstehend ist die vorliegende Erfindung detailliert unter Bezugnahme auf die Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben.

Erstes Ausführungsbeispiel

Fig. 1 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht eines Endoskops eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung.

Das erfindungsgemäße Endoskop hat einen Endoskopkontrollkörper 1 und an den Endoskopkontrollkörper 1 distal anschließend einen flexiblen Einführschlauch 2, den Endoskopschlauch. Der Endoskopschlauch 2 weist einen steuerbaren beweglichen Zwischenabschnitt 3 auf, der sich an den Abschnitt des herkömmlichen flexiblen Einführschlauchs 2 distal anschließt. Am distalen Ende des Endoskops ist ein Biegeabschnitt (bending section) 4 vorgesehen. Der Biegeabschnitt 4 ist distal vom steuerbaren beweglichen Zwischenabschnitt 3 vorgesehen.

Der Biegeabschnitt 4 besitzt an seiner distalen Seite einen Endoskopkopf 5. Der Biegeabschnitt 4 wird durch nicht gezeigte Steuerdrähte, die durch ein am Endo- skopkontrollkörper 1 angebrachtes Steuerelement wie z.B. ein Steuerrad 11 und ein Steuerrad 12 betätigt. Die nicht gezeigten Steuerdrähte erstrecken sich durch das Endoskop, also durch den Endoskopkontrollkörper 1, den flexiblen Einführschlauch 2 und den steuerbaren beweglichen Zwischenabschnitt 3. Es können z.B. vier Steuerdrähte für den Biegeabschnitt 4 vorgesehen sein. Insbesondere werden durch Betätigen des Steuerelements (Drehen des Steuerrades 11) die Steuerdrähte für den Biegeabschnitt 4 so gespannt oder entlastet, dass der Biegeabschnitt 4 eine Biegung in der erwünschten Richtung ausführt. Am distalen Ende des Biegeabschnittes 4 ist ein Endoskopkopf 5 angeordnet.

Der Endoskopkontrollkörper 1 ist über ein Kabel 10 mit einem Endoskopstecker verbunden.

Nachstehend ist der steuerbare bewegliche Zwischenabschnitt 3 genauer beschrieben.

Der steuerbare bewegliche Zwischenabschnitt 3 bildet einen Teil des Endo- skopschlauches 2. Genauer gesagt bildet der Zwischenabschnitt 3 einen distalen Abschnitt des Endoskopschlauches 2 und grenzt an den Biegeabschnitt 4 an.

Der Endoskopschlauch 2 ist als Mantelelement (Hohlschlauch) gebildet, durch das sich notwendige Einrichtungen zum Biegeabschnitt 4 und zum Endoskopkopf 5 erstrecken, wie z.B. ein Arbeitskanal, die Zugseile (Bowdenzüge) für den Biegeabschnitt 4, Signalleitungen für eine Kamera und eine Beleuchtungseinrichtung, und weitere Endoskop-Versorgungsleitungen etc. Als Material des Endoskopschlauches 2 wird Gummi oder Kunststoff eingesetzt.

Der steuerbare bewegliche Zwischenabschnitt 3 hat somit einen Mantel aus Gummi oder Kunststoff. In diesem Mantel sind Zugseilkanäle ausgebildet, die ausschließlich für Zugseile 31, 32, 33, 34 des Zwischenabschnittes 3 vorgesehen sind. Diese Zugseilkanäle erstrecken sich jeweils spiralartig entlang der Längsrichtung des Zwischenabschnittes 3. Es sind im Ausführungsbeispiel vier Zugseilkanäle für je eines der Zugseile 31, 32, 33, 34 vorgesehen. Die Zugseilkanäle haben jeweils die gleiche Spiralform zueinander und sind um 90 Grad in Um- fangsrichtung zueinander versetzt angeordnet.

Der steuerbare bewegliche Zwischenabschnitt 3 besitzt an der distalen Seite ein Ringelement 30. Am Ringelement 30 sind die distalen Enden der Zugseile 31, 32, 33, 34 verankert und münden in ihren jeweiligen Zugseilkanal und erstrecken sich spiralartig in die proximale Richtung.

Am proximalen Ende des Zwischenabschnittes 3 enden die Zugseilkanäle. Vom proximalen Ende des Zwischenabschnittes 3 erstrecken sich die Zugseile 31, 32, 33, 34 vorzugsweise gerade bis zu ihrem nachstehend beschriebenen Steuerelement.

Fig. 2 zeigt den Zwischenabschnitt 3 und den Biegeabschnitt 4 von außen, wobei die Lage einer gedachten Mantellinie 3A am Zwischenabschnitt 3 angedeutet ist.

Fig. 3 zeigt den Zwischenabschnitt 3 und den Biegeabschnitt 4 in der gleichen Stellung wie in Fig. 2, wobei der jeweilige Außenmantel des besseren Verständnisses wegen durchsichtig gezeigt ist. Der spiralartige Verlauf der Zugseile 31, 32, 33, 34 im Zwischenabschnitt 3 ist deutlich zu erkennen. Ferner ist in Fig. 3 zu erkennen, wie die ihren im Zwischenabschnitt 3 ausgebildeten Zugseilkanal verlassenden Zugseile 31, 32, 33, 34 sich in proximaler Richtung gerade erstrecken.

In der im Querschnitt gesehen Mitte des Zwischenabschnittes 3 erstreckt sich in axialer Richtung ein (nicht gezeigtes) Stützelement. Dieses Stützelement erstreckt sind zumindest im Zwischenabschnitt 3 entlang der Mittelachse des Zwischenabschnittes 3. Als ein solches Stützelement kann ein Arbeitskanal oder eine anderes im Endoskop vorhandenes Element fungieren.

In den Figuren 2 und 3 sind die Zugseile 31, 32, 33, 34 in nicht betätigter Stellung. Anders ausgedrückt ist keines der Zugseile 31, 32, 33, 34 gezogen. Fig. 4 zeigt eine Situation, bei der ausgehend von der Lage in Fig. 3 eines der Zugseile 31, 32, 33, 34, nämlich das Zugseil 31 in proximaler Richtung gezogen ist, siehe Pfeil F. Das Ziehen des Zugseils erfolgt durch die nachstehend erläuterte (nicht gezeigte) Steuereinrichtung.

Wie aus Fig. 4 ersichtlich, richtet sich das Zugseil 31, wenn es gezogen wird, gerade aus. Somit übt das gezogene Zugseil 31 auf die Kanalwand seines Zugseilkanals eine Kraft aus, die die Spiralform des Zugseilkanals im elastischen Mantel des Zwischenabschnittes 3 streckt. Anders ausgedrückt verkürzt sich der Zugseilkanal des gezogenen Zugseils 31 elastisch. Die mittlere Länge des Zwischenabschnittes 3 bleibt dabei gleich (konstant). Als Ergebnis verformt sich der Zwischenabschnitt 3 spiralartig.

Die Mantellinie 3A des durch Ziehen des ersten Zugseils 31 spiralartig verformten Zwischenabschnittes 3 ist in Fig. 5 erkennbar.

Somit wird durch Ziehen eines Zugseils im Zwischenabschnitt 3 eine Wellenbewegung erzeugt.

Wird das gezogene erste Zugseil 31 wieder entlastet und ein zweites Zugseil 32 gezogen, ändert sich somit die Wellenform des Zwischenabschnittes 3 zu einer anderen Spirale, bei der der Zugseilkanal des gezogenen Zugseils 32 gestreckt ist, siehe Fig. 6.

Anders ausgedrückt verlagert sich durch aufeinanderfolgendes Ziehen der verschiedenen Zugseile 31, 32, 33, 34 und Entlasten des zuvor gezogenen Zugseils die Position der Krümmungen im Zwischenabschnitt 3. Dabei wechselt eine Spiralform sich mit einer anderen Spiralform ab. Werden die Zugseile 31, 32, 33, 34 in Befestigungsreihenfolge nacheinander gezogen, wechselt eine Spiralform sich mit einer anderen um 90 Grad im Querschnitt des Zwischenabschnittes 3 versetzten Spiralform ab.

Die Zugseile 31, 32, 33, 34 können durch ein am Endoskopkontrollkörper 1 angeordnetes Steuerelement abwechselnd gezogen und entlastet werden. Zweites Ausführungsbeispiel

Fig. 7 zeigt eine schematische Ansicht eines Zwischenabschnittes 3 eines zweiten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung.

Im ersten Ausführungsbeispiel sind die Zugseile 31, 32, 33, 34 in ihren spiralartig geformten Zugseilkanälen angeordnet, die im Mantel des Zwischenabschnittes 3 ausgebildet sind.

Das zweite Ausführungsbeispiel unterscheidet sich vom ersten Ausführungsbeispiel dahingehend, dass der Zwischenabschnitt 3 nicht als elastischer Schlauch sondern in einer Art Gliederkette ausgebildet ist.

Wie in Fig. 7 gezeigt, weist der Zwischenabschnitt 3 eine Gliederkette als Gelenksystem angrenzend an den distalen Ring 30 auf.

Die Gliederkette ist aus einzelnen zueinander gelenkig gelagerten Zwischenab- schnittelementen 35 gebildet, die als Gliederkettenglieder oder Gelenkringe fungieren. Jedes dieser Gliederkettenglieder 35 ist ringartig geformt. Die Ringform des Gliederkettengliedes 35 hat eine Stirnseite als eine erste Seite und entgegengesetzt zur ersten Seite eine zweite Seite. Jedes der Gliederkettenglieder 35 weist zwei entgegengesetzte sich radial erstreckende Gelenkvorsprünge 36 auf. Die Gelenkvorsprünge 36 sind an der ersten Seite der Ringform des Gliederkettengliedes 35 vorgesehen. An der zweiten Seite hat das Gliederkettenglied 35 zwei entgegengesetzte sich axial von der Ringform weg erstreckende Gelenkflansche 37. Jeder Gelenkflansch 37 hat eine Durchgangsöffnung in radialer Richtung. Am jeweiligen Gliederkettenglied 35 sind die Gelenkflansche 37 relativ zu den Gelenkvorsprüngen 36 nicht nur an entgegengesetzten Seiten sondern auch um 90 Grad in Umfangsrichtung gedreht angeordnet. Die Gelenkvorsprünge 36 stehen mit den Öffnungen der Gelenkflansche 37 des benachbarten Gliederkettengliedes 35 in Eingriff. Somit sind die Gliederkettenglieder 35 miteinander über die Gelenkvorsprünge 36 und Gelenkflansche 37 zu einer langen Kette verbunden und zueinander gelenkig gelagert. Jedes Gliederkettenglied 35 hat an seiner Außenumfangsfläche vier Ösen 38, die gleich beabstandet an der gleichen Umfangslinie liegen. Die Öffnungen der Ösen 38 sind in der proximalen/distalen Richtung ausgerichtet.

Zugseile 31, 32, 33, 34 erstrecken sich durch die Ösen 38 jeweils spiralartig entlang der Längsrichtung des Zwischenabschnittes 3, wie dies in Fig. 7 gezeigt ist.

Somit ist jedes Zugseil 31, 32, 33, 34 am Außenumfang von jedem Gliederkettenglied 35 so abgestützt und geführt, dass sich insgesamt entlang der Längsrichtung des Zwischenabschnittes die Spiralform ergibt. Die Führung der Zugseile 31, 32, 33, 34 erfolgt durch die Ösen 38. Alternativ zu den Ösen 38 können auch Vorsprünge angewendet werden, die am Außenumfang von jedem Gliederkettenglied 35 sich radial erstreckend angeordnet sind.

Über den miteinander zu einer langen Kette verbundenen Gliederkettengliedern 35 ist ein in Fig. 7 nicht gezeigter elastischer Schutzschlauch angeordnet.

Die Funktion ist ansonsten wie im ersten Ausführungsbeispiel.

Es ist ferner zu beachten, dass auch andere Gelenksysteme in einem erfindungsgemäßen Zwischenabschnitt anwendbar sind.

Steuerung und Antrieb

Die Zugseile 31, 32, 33, 34 können in allen Ausführungsbeispielen durch ein am Endoskopkontrollkörper 1 angeordnetes Steuerelement abwechselnd gezogen und entlastet werden.

Die Steuerung der Zugseile 31, 32, 33, 34 kann manuell erfolgen.

Beispielsweise kann im Endoskopkontrollkörper 1 ein Exzenter angeordnet werden, an dem die vier Zugseile 31, 32, 33, 34 jeweils unter 90° zueinander ver- setzt angreifen. Dieser Exzenter kann als exzentrischer Zapfen ausgebildet sein, an dem die vier Zugseile 31, 32, 33, 34 in unterschiedlichen Richtungen eingehängt sind.

Alternativ kann eine Kurbelwelle angewendet werden, die sich senkrecht zur Achse des Endoskopkontrollkörpers 1 erstreckt. Die Kurbelwelle besitzt in Längs ¬ richtung vier zueinander exzentrische Wellenabschnitte (mehrfach gekröpft). Auf jedem Wellenabschnitt ist eine Scheibe drehbar gelagert. Am Außenumfang jeder Scheibe ist das proximale Ende eines der Zugseile 31, 32, 33, 34 verankert. Ein Drehen der Kurbelwelle bewirkt ein abwechselndes Bewegen der jeweiligen Scheiben in die proximale und distale Richtung. Aufgrund der zueinander exzentrischen Wellenabschnitte werden die Scheiben und somit die proximalen Enden der jeweiligen Zugseile 31, 32, 33, 34 abwechselnd zueinander in die proximale und distale Richtung bewegt.

Alternativ kann eine Taumelscheibe angewendet werden, bei der alle vier Zugseile 31, 32, 33, 34 parallel zueinander angeordnet werden können.

Eine Nockenwelle kann angewendet werden.

Beliebige Mechanismen, die eine oszillierende lineare (translatorische) Bewegung bei den Zugseilen 31, 32, 33, 34 erzeugen, können eingesetzt werden.

Besonders vorteilhaft ist hierbei die sich ergebende abwechselnde periodische Betätigung der Zugseile 31, 32, 33, 34.

Als Antrieb des Exzenters oder der Taumelscheibe, Kurbelwelle etc. kann eine Kurbel für den manuellen Betrieb angewendet werden.

In einer bevorzugten Variante erfolgt die Steuerung der Zugseile 31, 32, 33, 34 über ein Motor. In diesem Fall kann die Drehrichtung, d.h. vorwärts/rückwärts, die Geschwindigkeit und eventuell die Amplitude über Schalter oder Regler am Handgriff des Endoskopkontrollkörpers 1 gewählt werden Somit können die Zugseile 31, 32, 33, 34 so gesteuert werden, dass sich ein manueller oder motorischer Antrieb ergibt, bei dem die Zugseile 31, 32, 33, 34 periodisch phasenversetzt gezogen und entlastet werden.

Dadurch können die Zugseile 31, 32, 33, 34 periodisch nacheinander in einem vorbestimmten Drehsinn gezogen und entlastet werden, wodurch sich eine Wellenbewegung des Zwischenabschnittes 3 ergibt. Diese Wellenbewegung des Zwischenabschnittes 3 ist kein Vortrieb sondern eine oszillierende Bewegung, bei der eine Schraubenlinie (Helix) sich um ihre Achse zu drehen scheint. Diese Wellenbewegung des Zwischenabschnittes 3 ist ähnlich wie bei einem sich windenden Wurm.

Der Antrieb kann so gestaltet sein, dass er bei Bedarf zugeschaltet wird. Bei Nichtbenutzung des Antriebs sind die Zugseile 31, 32, 33, 34 entspannt. In dieser Stellung verhält sich das erfindungsgemäße Endoskop wie ein herkömmliches Endoskop.

Frequenz und Amplitude des Antriebsmechanismus können steuerbar sein. Der Drehsinn des Antriebsmechanismus kann umkehrbar sein. Anwendung

Die Figuren 8 - 10 zeigen ein Beispiel einer Anwendung des erfindungsgemäßen Endoskops im Dickdarm 100.

In Fig. 8 ist das erfindungsgemäße Endoskop durch den Enddarm 101 und den absteigenden Colon 102 in den Quercolon 103 des Dickdarms 100 vorgeschoben worden. Relativ starke Richtungsänderungen wie z.B. am Übergang von absteigendem Colon 102 zu Quercolon 103 erschweren das Vorschieben des Endoskops.

In der Situation von Fig. 8 hat der Biegeabschnitt 4 und der distale Bereich des Zwischenabschnittes 3 die Richtungsänderungen am Übergang von absteigendem Colon 102 zu Quercolon 103 bereits passiert. In dieser Situation kann aufgrund einer ungünstigen Relativlage zwischen der Dickdarm-Innenwand und dem Zwischenabschnitt 3 des Endoskops ein weiteres Vorschieben des Endoskops erschwert sein.

In der Situation von Fig. 8 wird durch abwechselndes, vorzugsweise rhythmisch pulsierendes, Ziehen der Zugseile eine Wellenbewegung im Zwischenabschnitt 3 erzeugt. Dadurch ändert sich permanent die Relativlage zwischen der Dickdarm- Innenwand und dem Zwischenabschnitt 3 des Endoskops. Fig. 9 zeigt die gleiche Einführstellung des Endoskops wie in Fig. 8, wobei aber sich durch Ziehen der Zugseile und dadurch bewirkter eine Wellenbewegung des Endoskopschlauches die Relativlage zwischen der Dickdarm-Innenwand und dem Zwischenabschnitt 3 geändert hat. Der Pfeil W deutet die Verlagerung der Wellenposition des Zwischenabschnittes 3 an.

Bei dieser permanenten Änderung der Relativlage ergibt sich jeweils eine Relativlage zwischen Dickdarm-Innenwand und Zwischenabschnitt 3, bei der ein Vorschieben des Endoskops leichter ist. Die Wellenbewegung des Zwischenabschnittes 3 findet nämlich zeitweise eine gute Übereinstimmung mit den Darmbiegungen. Fig. 10 zeigt eine schematische Ansicht des Dickdarms von Fig. 8 und 9, wobei das Endoskops relativ zu Fig. 9 geringfügig weitergeschoben ist und durch Ziehen der Zugseile die Wellenbewegung des Endoskopschlauches weiterhin erzeugt wird. Der Pfeil S zeigt das Vorschieben des Endoskops.

Vorteile der Erfindung

Der Anwender kann somit die Zugseile abwechselnd, vorzugsweise rhythmisch pulsierend, ziehen und auf jene Augenblicke warten, in denen ein Vorschieben des Endoskops leicht ist.

Die voranschreitende Wellenform erleichtert ein Gleiten des Endoskops in die Einschieberichtung. Das Endoskop kann sich dabei wie ein Wurm winden und sich an Hindernissen vorbeischlängeln, und diese somit überwinden. Nicht nur das Vorschieben des Endoskops wird durch die vorliegende Erfindung erleichtert. Da beim Vorschieben des Endoskops der Zwischenabschnitt 3 nicht immer wieder an der gleichen Stelle der Dickdarm-Innenwand drückt, kann auch ein Verletzungsrisiko der der Dickdarm-Innenwand gemindert werden.

Somit wird die Gefahr einer Verletzung einer Innenwand des Körpertrakts, in den das Endoskop eingeführt wird, gemindert.

Weitere Alternativen

In den Ausführungsbeispielen bildet der steuerbare bewegliche Zwischenabschnitt 3 einen Teil des Endoskopschlauches 2. Außerdem bildet der Zwischenabschnitt 3 einen distalen Abschnitt des Endoskopschlauches 2 und grenzt an den Biegeabschnitt 4 an. Alternativ kann zwischen dem Zwischenabschnitt 3 und dem Biegeabschnitt 4 sich ein weiterer Abschnitt des Endoskopschlauches 2 vorbestimmter (kurzer) Länge befinden, der nicht mit den Zugseilen 31 - 34 versehen ist. In dieser Alternative sind dem Zwischenabschnitt 3 und Biegeabschnitt 4 (geringfügig) beabstandet.

In einer weiteren Alternative kann der mit den Zugseilen 31 - 34 versehene Zwischenabschnitt 3 sich über die gesamte Länge des Endoskopschlauches 2 erstrecken.

In den Ausführungsbeispielen sind die vier Zugseile 31, 32, 33, 34 vorgesehen. Alternativ können zwei, drei, fünf oder mehr Zugseile vorgesehen sein.

Im ersten Ausführungsbeispiel haben die Zugseilkanäle jeweils die gleiche Spiralform zueinander. Die Erfindung ist nicht darauf beschränkt. Die Zugseilkanäle können eine zueinander unterschiedliche Spiralform haben. Dadurch wird zwar die Form der Windungsbewegung des Zwischenabschnittes 3 bei wechselndem Ziehen der Zugseile ungleichmäßiger. Dennoch ergibt sich eine Wellenbewegung des Zwischenabschnittes 3, die ein Vorschieben des Endoskops unterstützt. Im ersten Ausführungsbeispiel sind die Zugseilkanäle (und somit die Zugseile) unter Betrachtung des Querschnitts um 90 Grad zueinander versetzt angeordnet. Die Erfindung ist nicht darauf beschränkt. Die Zugseilkanäle und Zugseile können unter einem Abstand, der sich von 90 Grad unterscheidet, zueinander versetzt angeordnet sein.

Das erfindungsgemäße Endoskop kann bei einem beliebigen Körpertrakt angewendet werden.

Bezugszeichenliste

1 Endoskopkontrollkörper

2 flexibler Einführschlauch

3 steuerbarer beweglicher Zwischenabschnitt

3A gedachte Mantellinie

4 Biegeabschnitt

5 Endoskopkopf

10 Kabel zum Endoskopstecker

11 Steuerrad

12 Steuerrad

30 Ringelement

31 Zugseil

32 Zugseil

33 Zugseil

34 Zugseil

35 Gliederkettenglied

36 Gelenkvorsprung

37 Gelenkflansch mit Öffnung

38 Öse

100 Dickdarm

101 Enddarm

102 absteigendes Colon

103 Quercolon