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Title:
ENERGY-SAVING MEDICAL DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/030446
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a medical device (1), wherein at least one device part (4, 9, 11) is electrically operated and can be switched between an idle state and an operational state. The invention further relates to a control method for a device of said kind. In the prior art, devices of said kind consume a lot of energy. The energy consumption is to be reduced using an improved medical device. According to the invention, a control device (5) is provided, which after expiration of a predeterminable or predetermined time interval, during which the control device (5) does not detect any use of the device (1), switches at least the device part (4, 9, 11) from the operating state into the idle state. Alternatively or additionally, a person detector (6, 10) and a control device (5) are provided, which switches at least the device part (4, 9, 11) into the operational state if the person detector (6, 10) detects a person (P) that is present away from the device (1). Alternatively or additionally, a control element for manually switching the device (1) from the operational state into the idle state is provided. The invention is preferably used with ophthalmological devices.

Inventors:
LUEMKEMANN FRANK (DE)
WEIGAND HEINO (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/007125
Publication Date:
March 12, 2009
Filing Date:
August 30, 2008
Export Citation:
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Assignee:
ZEISS CARL MEDITEC AG (DE)
LUEMKEMANN FRANK (DE)
WEIGAND HEINO (DE)
International Classes:
A61B3/00
Foreign References:
JP2001187021A2001-07-10
Attorney, Agent or Firm:
BECK, Bernard (Carl-Zeiss-Promenade 10, Jena, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Medizinisches Gerät ( 1 ), bei dem zumindest ein Geräteteil (4, 9, 1 1 ) zwischen einem Ruhezustand und einem Betriebszustand umschaltbar ist, gekennzeichnet durch einen Personendetektor (6, 10) und eine Steuereinheit (5), die, falls der Personendetektor (6, 10) eine entfernt vom Gerät (1 ) anwesende Person (P) detektiert, zumindest das Geräteteil (4, 9, 1 1 ) in den Betriebszustand schaltet.

2. Medizinisches Gerät ( 1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Personendetektors (6, 10) eine Person (P) detektierbar ist, die weiter vom Gerät ( 1 ) entfernt ist als es für eine Benutzung des Geräts ( 1 ) erforderlich ist, insbesondere eine Person (P), die mindestens 1 m vom Gerät (1) entfernt ist.

3. Medizinisches Gerät (1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (5) zunächst ermittelt, ob die detektierte Person (5) sich dem Gerät (1 ) nähert, und nur bei ermittelter Annäherung in den Betriebszustand schaltet.

4. Medizinisches Gerät ( 1 ), bei dem zumindest ein Geräteteil (4, 9, 1 1 ) zwischen einem Ruhezustand und einem Betriebszustand umschaltbar ist, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch ein berührungsempfindliches Bedienelement (12) als Personendetektor und eine Steuereinheit (5), die, falls der Personendetektor eine das Bedienelement (12) berührende Person (P) detektiert, zumindest das Geräteteil (4, 9, 1 1 ) in den Betriebszustand schaltet.

5. Medizinisches Gerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (5) nach Ablauf eines vorgebbaren oder vorgegebenen Zeitraums, in dem die Steuereinheit (5) keine Benutzung des Geräts (1) ermittelt und/oder in dem der Personendetektor (6, 10) keine Person detektiert, zumindest das Geräteteil (4, 9, 1 1) vom Betriebszustand in den Ruhezustand schaltet.

6. Medizinisches Gerät (1 ) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (5) zu einen vorgebbaren oder vorgegebenen Vorwarnzeitpunkt vor Ablauf des Zeitraums ein Warnsignal ausgibt.

7. Medizinisches Gerät (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Personendetektors (6, 10) eine Person (P) in einem das Gerät umgebenden architektonischen Innenraum, in einem Raumbereich im Umfeld des Geräts (1) oder an einer bestimmten Stelle detektierbar ist.

8. Medizinisches Gerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Personendetektor als Bewegungsmelder (10) ausgebildet ist.

9. Medizinisches Gerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Personendetektor als Beschleunigungssensor (6) ausgebildet ist.

10. Medizinisches Gerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Personendetektor als induktiver oder kapazitiver oder auf Mikrowellen basierender Annäherungssensor ausgebildet ist.

1 1. Medizinisches Gerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Personendetektor als Nahfunkempfänger ausgebildet ist, wobei ein Nahfunksender für die zu detektierende Person (P) vorgesehen ist.

12. Medizinisches Gerät (1), insbesondere nach Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinheit (5) mittels eines Nahfunkempfängers eine Zugangsberechtigungsinformation einer anwesenden Person für eine Funktion des Gerätes (1) ermittelt und der betreffenden Person einen Zugriff auf die betreffende Funktion in Abhängigkeit der ermittelten Zugangsberechtigungsinformation gewährt oder verweigert.

13. Medizinisches (1) Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Personendetektor als Druckkontakt an einem Sitz oder einer Liege für eine Person (P) ausgebildet ist.

14. Medizinisches (1) Gerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckkontakt zum Speichern der Druckenergie ausgebildet ist.

15. Medizinisches (1) Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät (1) ein ophtalmologisches Gerät ist.

16. Medizinisches Gerät (1) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät eine Spaltlampe, eine Funduskamera, ein Gerät zur Messung von Augeninnenabmessungen oder ein Laser ist.

17. Medizinisches Gerät (1 ) nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Teilgerät eine Lichtquelle oder eine Temperaturstabilisierung ist.

18. Medizinisches Gerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Ruhezustand an dem Teilgerät (4, 9, 1 1) eine reduzierte, von Null verschiedene Betriebsspannung anliegt.

19. Medizinisches Gerät (1), bei dem zumindest ein Geräteteil (4, 9, 1 1 ) elektrisch betrieben und zwischen einem Ruhezustand und einem Betriebszustand umschaltbar ist, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Steuereinheit (5), die nach Ablaufeines vorgebbaren oder vorgegebenen Zeitraums, in dem die Steuereinheit (5) keine Benutzung des Geräts (1) ermittelt, zumindest das Geräteteil (4, 9, 11) vom Betriebszustand in den Ruhezustand schaltet.

20. Medizinisches Gerät (1), insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Bedienelement zum manuellen Schalten des Geräts (1) vom Betriebszustand in den Ruhezustand.

21. Steuerungsverfahren für ein medizinisches, insbesondere ophtalmologisches Gerät ( 1 ), bei dem zumindest ein Geräteteil (4, 9, 1 1 ) zwischen einem Ruhezustand und einem Betriebszustand umschaltbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass nach Ablaufeines vorgebbaren oder vorgegebenen Zeitraums, in dem keine Benutzung des Geräts (1) ermittelt wird, zumindest das Geräteteil (4, 9, 1 1) vom Betriebszustand in den Ruhezustand geschaltet wird.

22. Steuerungsverfahren für ein medizinisches, insbesondere ophtalmologisches Gerät (1), bei dem zumindest ein Geräteteil (4, 9, 11 ) zwischen einem Ruhezustand und einem

Betriebszustand umschaltbar ist, insbesondere nach Anspruch 21 , dadurch gekennzeichnet, dass mittels eines Personendetektors (6, 10) eine vom Gerät (1 ) entfernt anwesende Person (P) detektiert wird und daraufhin zumindest das Geräteteil (4, 9, 1 1) in den Betriebszustand geschaltet wird.

23. Steuerungsverfahren für ein medizinisches, insbesondere ophtalmologisches Gerät (1 ), bei dem zumindest ein Geräteteil (4, 9, 1 1) zwischen einem Ruhezustand und einem Betriebszustand umschaltbar ist, insbesondere nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, dass mittels eines berührungsempfindlichen Bedienelements (12) als Personendetektor eine das Bedienelement berührende Person (P) detektiert wird und daraufhin zumindest das Geräteteil (4, 9, 1 1) in den Betriebszustand geschaltet wird.

24. Steuerungsverfahren nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, dass nach Ablaufeines vorgebbaren oder vorgegebenen Zeitraums, in dem keine Benutzung des Geräts (1 ) ermittelt und/oder mittels des Personendetektors (6, 10) keine Person (P) detektiert wird, zumindest das Geräteteil vom Betriebszustand in den Ruhezustand geschaltet wird.

25. Steuerungsverfahren nach Anspruch 21 oder 24, dadurch gekennzeichnet, dass zu einem vorgebbaren oder vorgegebenen Vorwarnzeitpunkt vor Ablauf des Zeitraums ein Warnsignal ausgegeben wird.

26. Computerprogramm zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 21 bis 25.

Description:

Energiesparendes medizinisches Gerät

Die Erfindung betrifft ein medizinisches Gerät, bei dem zumindest ein Geräteteil zwischen einem Ruhezustand und einem Betriebszustand umschaltbar ist, und ein Steuerungsverfahren für ein solches Gerät.

Medizinische Geräte enthalten in der Regel elektrische Bauteile, die im Betriebszustand Energie verbrauchen und dabei Abwärme erzeugen. Die Kühlung solcher Bauteile verbraucht weitere elektrische Energie, führt üblicherweise zur Erwärmung des umgebenden Raums und erzeugt, beispielsweise durch rotierende Lüfter, mehr oder weniger intensiven Lärm.

Medizinische Geräte in einer Praxis eines niedergelassenen Arztes werden typischerweise zu Beginn der öffnungszeiten der Praxis eingeschaltet und nach Ende der öffnungszeiten ausgeschaltet, um permanent verfügbar zu sein. In Krankenhäusern sind Medizingeräte aus demselben Grund oft rund um die Uhr eingeschaltet. In beiden Fällen werden die Geräte zwar nicht kontinuierlich benutzt, können aber aufgrund des permanent eingeschalteten Betriebszustandes sowohl wegen der Abwärme als auch wegen des eventuellen Lärms signifikante Gesundheitsbelastungen für das Bedienpersonal sein. Vor allem, wenn mehrere Geräte in einem Raum Abwärme und Lärm erzeugen, erzeugt dies Stress, der allerdings nicht immer bewusst wahrgenommen wird.

Bei anderen medizinischen Geräten ist der Betriebszustand hingegen akustisch und optisch so unauffällig, dass nach dem Ende einer Benutzung, also einer Untersuchung oder einer Behandlung, und der Abfertigung des Patienten leicht übersehen werden kann, dass ein Gerät noch im Betriebszustand ist. Da von solchen Geräten keine unmittelbar fühlbare Belastung des Bedienpersonals ausgeht, besteht möglicherweise für einzelne Personen kein Anlass, das Gerät bis zur nächsten Benutzung auszuschalten.

Es ist jedoch generell erstrebenswert, den Energiebedarf von technischen Geräten so niedrig wie möglich zu halten, um geringe Betriebskosten und ein gutes ökologisches Kosten-Nutzen- Verhältnis zu erreichen. Auch werden medizinische Geräte teilweise mit Akkumulatoren oder Batterien betrieben, sei es im Falle eines Stromausfalls oder in Gebieten ohne elektrisches Netz. Bei solchen Geräten ist es besonders wichtig, dass nicht unnötig Energie verbraucht wird.

Zudem haben die meisten elektrischen oder elektronischen Bauteile nur eine begrenzte Lebensdauer, die üblicherweise in einer mittleren Anzahl von zu erwartenden Betriebsstunden bis zu einem Ausfall (MTTF bzw. MTBF) angegeben wird. Beim Dauerbetrieb eines nur intermittierend benutzten Medizingeräts entstehen daher höhere Betriebskosten als beim Betrieb nach Bedarf. Durch den häufiger erforderlichen Austausch eines defekten Bauteils verschlechtert sich zudem das ökologische Kosten-Nutzen- Verhältnis des Geräts.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen reduzierten Energieverbrauch von medizinischen Geräten zu ermöglichen.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmalskombinationen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

Erfindungsgemäß ist für ein medizinisches Gerät mit einem schaltbaren Geräteteil eine Steuereinheit vorgesehen, die nach Ablauf eines vorgebbaren oder vorgegebenen Zeitraums, in dem die Steuereinheit keine Benutzung des Geräts ermittelt, zumindest das Geräteteil vom Betriebszustand in den Ruhezustand schaltet. Das Gerät verbraucht im Ruhezustand zumindest des Teilgeräts weniger Energie, eine eventuelle Kühlung erzeugt weniger oder gar keinen Lärm. Durch die Erfindung braucht das Gerät beziehungsweise das Geräteteil nicht manuell vom Bedienpersonal ausgeschaltet zu werden. Die Erfindung verhindert automatisch einen unerwünschten Dauerbetrieb eines Medizingeräts. Bei nur intermittierend benutzten Geräten wird somit der Energieverbrauch reduziert. Die begrenzte Lebensdauer kritischer Bauteile wird besser ausgenutzt. Bei vielen Geräteteilen kann die Lebensdauer durch eine elektronische Steuerung, welche das Gerätteil langsam in den Betriebszustand hochfährt (engl, „soft start"), sogar erhöht werden. Das ökologische Kosten-Nutzen- Verhältnis wird so in mehrfacher Hinsicht verbessert.

In einer anderen Ausprägung der Erfindung sind für ein medizinisches Gerät mit einem schaltbaren Geräteteil ein Personendetektor und eine Steuereinheit vorgesehen, wobei die Steuereinheit, falls der Personendetektor eine entfernt vom Gerät anwesende Person detektiert, zumindest das Geräteteil in den Betriebszustand schaltet. Eine Vorlauf- oder Aufwärmzeit (nachfolgend vereinheitlicht als Anlaufzeit bezeichnet) eines medizinischen

Gerätes aus dem Ruhezustand kann ohne negative Seiteneffekte nicht verkürzt werden. Durch Detektion einer noch entfernten Person kann ein notwendiger Vorlauf beziehungsweise ein notwendiges Aufwärmen jedoch frühzeitig begonnen werden, so dass das Medizingerät bei Ankunft der detektierten Person ohne oder allenfalls mit geringer Verzögerung betriebsbereit ist. Nach der Benutzung kann das Gerät beziehungsweise das Geräteteil wieder in den Ruhezustand versetzt werden. Durch die automatische Betriebsbereitschaft ohne oder mit nur geringer Verzögerung besteht kein Grund mehr, ein Medizingerät permanent im Betriebszustand zu belassen. Die Erfindung reduziert dadurch effektiv den Energieverbrauch des medizinischen Gerätes.

Bevorzugt sind dabei Ausgestaltungen, bei denen mittels des Personendetektors eine Person detektierbar ist, die weiter vom Gerät entfernt ist als es für eine Benutzung des Geräts erforderlich ist, insbesondere eine Person, die mindestens 1 m vom Gerät entfernt ist. Dies ermöglicht für Geräte mit längerer Anlaufzeit eine verzögerungsfreie Betriebsbereitschaft.

Vorteilhafterweise ermittelt die Steuereinheit zunächst, ob die detektierte Person sich dem Gerät nähert, und schaltet nur in den Betriebszustand, wenn eine Annäherung ermittelt werden kann. So kann ein unnötiges Einschalten des Betriebszustandes vermieden werden. Beispielsweise wird bei offener Tür im Falle einer eintretenden Person das Gerät in den Betriebszustand versetzt, nicht jedoch bei Personen, die vor der Tür auf dem Flur vorübergehen.

In einer anderen Ausprägung der Erfindung ist ein berührungsempfindliches Bedienelement, das vorzugsweise kein Betriebsschalter ist, als Personendetektor und eine Steuereinheit vorgesehen, wobei die Steuereinheit, falls der Personendetektor eine das Bedienelement berührende Person detektiert, zumindest das Geräteteil in den Betriebszustand schaltet. Das Bedienpersonal braucht in dieser Ausprägung keinen Schalter zu betätigen, um das Medizingerät betriebsbereit zu machen. Bei Geräten mit kurzer Anlaufzeit genügt die Zeit von einer ersten Berührung eines Bedienteils, beispielsweise bei einer Anpassung auf eine Körpergröße des Patienten, bis zum Beginn einer Untersuchung oder Behandlung aus. Das Gerät ist dann ohne spürbare Verzögerung betriebsbereit. Nach der Benutzung kann das Gerät beziehungsweise das Geräteteil wieder in den Ruhezustand versetzt werden. Durch die automatische Betriebsbereitschaft ohne oder mit nur geringer Verzögerung besteht auch hier kein Grund, ein Medizingerät permanent im Betriebszustand zu belassen. Die Erfindung

reduziert dadurch auch in dieser Ausprägung effektiv den Energieverbrauch des medizinischen Gerätes.

Diese Ausprägung der Erfindung kann vorteilhafterweise mit der Detektion einer noch entfernten Person kombiniert werden, um Nah- und Fernbereich der Geräteumgebung zu erfassen.

Besonders bevorzugt ist eine Ausfuhrungsform eines erfindungsgemäßen Medizingeräts, bei welcher zusätzlich zu einer personendetektionsbasierten Einschaltung die Steuereinheit nach Ablauf eines vorgebbaren oder vorgegebenen Zeitraums, in dem die Steuereinheit keine Benutzung des Geräts ermittelt und/oder in dem der Personendetektor keine Person detektiert, zumindest das Geräteteil vom Betriebszustand in den Ruhezustand schaltet. Dies reduziert den Energieverbrauch maximal. Das automatische, zeitbasierte Ausschalten vermeidet einen versehentlichen Permanentbetrieb des Geräts. Die begrenzte Lebensdauer kritischer Bauteile wird besser ausgenutzt. Das ökologische Kosten-Nutzen- Verhältnis wird so in mehrfacher Hinsicht verbessert.

Je nach Ausführung des Personendetektors kann bei einer längeren Benutzungspause oder bei einer nicht erfassbaren Form der Benutzung trotz Anwesenheit von Bedienpersonal und Patient ein Nichtbenutzungszeitraum verstreichen. Vorteilhafterweise gibt die Steuereinheit in Ausfuhrungsformen mit zeitbasierter Schaltung in den Ruhezustand zu einem vorgebbaren oder vorgegebenen Vorwarnzeitpunkt vor Ablauf des Zeitraums ein Warnsignal aus. Dies ermöglicht es dem Bedienpersonal, eine kurze, von der Steuereinheit erfassbare Bedienungshandlung ohne weitere Wirkung vorzunehmen oder sich lediglich zu bewegen, so dass der Zeitraum der Nichtbenutzung beendet und die bevorstehende Umschaltung in den Ruhezustand vermieden werden kann.

Vorzugsweise ist mittels des Personendetektors eine Person in einem das Gerät umgebenden architektonischen Innenraum, in einem Raumbereich im Umfeld des Geräts oder an einer bestimmten Stelle detektierbar. Dadurch die Beschränkung des Detektionsbereichs kann ein unnötiges Schalten in den Betriebszustand vermieden werden. Der Energieverbrauch kann so minimiert werden.

In einer bevorzugten Ausfuhrungsform ist der Personendetektor als Bewegungsmelder ausgebildet. Als Bewegungsmelder werden hierbei alle Sensoren angesehen, die in einem bestimmten Raumbereich, beispielsweise einem festen Raumwinkel, Bewegungen und/oder Temperaturveränderungen ermitteln können, beispielsweise passiv mittels Infrarotstrahlung oder Schall oder aktiv mittels Schall, Ultraschall oder Mikrowellen oder Kombinationen derselben. Solche an sich bekannten Bewegungsmelder sind kostengünstig verfügbar. Sie können vorteilhafterweise einen großen Raumwinkelbereich überwachen. So kann beispielsweise ein definierter Raum über einen ebenen Winkel von 360° rund um das Gerät mit geringem Aufwand erfasst werden. Dadurch können beispielsweise mehrere Geräte in demselben architektonischen Raum unterschiedliche Teilräume überwachen. Auf diese Weise kann vermieden werden, dass mehrere oder alle Geräte gleichzeitig eingeschaltet werden, sobald eine Person den Raum betritt. Dabei können planmäßig auch mehrere überwachte Teilräume überlappen oder übereinstimmen, wenn zu einer bestimmten Tätigkeit ohnehin mehrere Geräte benötigt werden. Generell können mehrere oder gar alle medizinische Geräte in einem Raum mit demselben Personendetektor verbunden sein.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Personendetektor als Beschleunigungssensor ausgebildet. Jede sich bewegende Person erzeugt im Fußboden Erschütterungen, die sich allseitig als Raumwellen und als Oberflächen wellen auch durch Tische und Ständer ausbreiten. Mit einem Beschleunigungssensor entsprechender Empfindlichkeit können diese Erschütterungen mit geringem Platz- und Kostenaufwand allseitig des Geräts ermittelt werden. Eine sich nähernde Person kann mit geringem Aufwand anhand der zunehmenden Amplitude der Erschütterungen identifiziert werden. Durch eine untere Amplitudengrenze für die Detektion kann der überwachte Raumbereich eingeschränkt werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Personendetektor als induktiver, kapazitiver oder auf Mikrowellen basierender Annäherungssensor ausgebildet. Dies stellt ebenfalls eine kostengünstige Form der Personendetektion dar.

In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist der Personendetektor als Nahfunkempfänger ausgebildet, wobei ein Nahfunksender für die zu detektierende Person vorgesehen ist. Damit können einzelne Personen für die Schaltung in den Betriebszustand privilegiert werden. Nahfunk umfasst jegliche Form der lokalen Kommunikation mittels

Radiowellen, insbesondere in einem Entfernungsbereich bis zu 100 m, beispielsweise RFID, „Bluetooth", ein drahtloses lokales Funknetz (WLAN), den GSM-Standard oder die sogenannte „Near Field Communication" (NFC). Der Nahfunksender für die zu detektierende Person kann dabei insbesondere als aktiver oder passiver Transponder ausgeführt sein. Beispielsweise können Transponder für das gesamte Bedienpersonal eines Geräts einer Krankenhausabteilung in der Arbeitsbekleidung eingenäht werden. So kann außerdem bewirkt werden, dass die Arbeitskleidung tatsächlich getragen wird. Alternativ können bereits vorhandene Zugangsberechtigungsinformationen aus Zugangsberechtigungsmitteln wie RFID-Chipkarten verwendet werden, so dass keine zusätzlichen Transponder erforderlich sind. Auch diese Ausführungsform minimiert den Energieverbrauch, da bei nicht einschaltberechtigten Personen kein unnötiges Schalten in den Betriebszustand erfolgt.

Zugangsberechtigungsmittel wie RFID-Chipkarten können generell auch dazu genutzt werden, den Zugriff anhand ihrer Zugangsberechtigungsinformationen auf das medizinische Gerät einzuschränken. So kann, insbesondere unabhängig vom Schalten des Betriebs- oder Ruhezustandes eines Geräteteils, dem Bedienpersonal abhängig von den individuellen Zugangsrechten nur Zugriff auf vorbestimmte Funktionen gewährt werden, beispielsweise Wartungs- oder Reinigungsfunktionen (beispielsweise für nichtmedizinisches Personal), Geräteeinstellungen und Patientendaten sowie Zugriff auf Messwerte und Diagnosedaten (beispielsweise für medizinisches Assistenzpersonal) oder das Auslösen/Durchführen einer diagnostischen Messung und/oder therapeutischen Behandlung (beispielsweise für ärztliches Personal). Auch eine von den Zugangsrechten abhängige sicherheitstechnische Steuerung ist möglich. So kann das Gerät beispielsweise so eingerichtet sein, dass ein ophthalmologischer Laser nur bei Anwesenheit einer Person mit augenärztlichen Zugangsrechten und einer speziellen Laserberechtigung eingeschaltet werden kann. Die Laserberechtigung kann beispielsweise nur an Personen vergeben werden, die im Umgang mit Lasern besonders geschult sind. Alternativ ist es möglich, dass Schutzeinrichtungen, beispielsweise Schutzblenden gegen Laserstrahlung, nur von Personen mit besonderen Zugangsrechten, also beispielsweise gemäß den vorhergehenden Beispiel mit augenärztlichen Zugangsrechten und einer speziellen Laserberechtigung, deaktiviert werden können. Durch beide Alternativen kann ein versehentliches Einschalten des Lasers vermieden werden.

Zu diesem Zweck kann die aus den Zugangsberechtigungsmitteln zu ermittelnde Zugangsberechtigungsinformation entweder eine reine Personenidentifikationsgröße oder

unmittelbar einzelne Zugangsrechte umfassen. Bei einer reinen Personenidentifϊkationsgröße fragt die Steuereinheit die eigentlichen Zugangsrechte der detektierten Person zweckmäßigerweise über eine unabhängige Datenanbindung bei einer zentralen Kontrolleinheit ab. Die zentrale Kontrolleinheit sollte mit einer entsprechenden Datenbank ausgerüstet sein. Die Kontrolle der Zugangsberechtigung durch Vergleich der tatsächlichen Zugangsrechte der detektierten Person mit den notwendigen, funktionsabhängig vorgegebenen Zugangsrechten kann dabei entweder in der Steuereinheit oder in der entfernten Kontrolleinheit durchgeführt werden. Im zweiten Fall übergibt die Steuereinheit bei der Abfrage auch die notwendigen Zugangsrechte für die aktuell vom Bedienpersonal benötigte Funktion an die zentrale Kontrolleinheit.

In einer weiteren Ausführungsform ist der Personendetektor als Druckkontakt an einem Sitz oder einer Liege für eine Person, vorzugsweise einem Patienten, ausgebildet. Sobald die Person platznimmt, wird das Medizingerät in den Betriebszustand geschaltet. In der Regel wird der Patient vor dem Bedienpersonal zur Untersuchung/Behandlung auf seinem Sitz oder seiner Liege bereit sein und löst damit die Schaltung in den Betriebszustand aus. Das medizinische Gerät ist daher bereits betriebsbereit, wenn das Bedienpersonal das Gerät am Patienten benutzen will.

Vorteilhafterweise ist der Druckkontakt zum Speichern der Druckenergie ausgebildet. So kann eine drahtlose Verbindung zwischen Druckkontakt und medizinischem Gerät verwendet werden, ohne dass regelmäßig eine Batterie im Sitz beziehungsweise der Liege gewechselt oder ein Akkumulator aufgeladen werden muss.

Die verschiedenen Ausführungsformen des Personendetektors können beliebig kombiniert werden. So können verschiedene Reichweitenbereiche erfasst werden. Beispielsweise kann ein entfernungsauflösender Beschleunigungssensor mit berührungsempfindlichen Bedienelementen kombiniert werden, um auch bei nahezu bewegungslosem Patienten und Bedienungspersonal eine automatische Abschaltung während einer Untersuchung/Behandlung, die nicht anderweitig ermittelbar ist, zu verhindern.

Die Reaktion des medizinischen Geräts auf die Detektion einer anwesenden oder sich nähernden Person kann mehrstufig ausgestaltet werden. Beispielsweise können auf unterschiedlichen Stufen verschiedene Geräteteile in den Betriebszustand geschaltet werden.

Die Geräteteile können dabei von Stufe zu Stufe alternativ oder kumulativ in ihren Betriebszustand geschaltet werden. Die Stufen können beispielsweise in Abhängigkeit von Zugangsberechtigungsinformationen definiert werden. Je nach Zugangsberechtigung der detektierten Person werden dann unterschiedliche Geräteteile oder Geräteteilegruppen in den Betriebszustand geschaltet. Beispielsweise wird für nichtmedizinisches Bedienpersonal nur ein Steuerrechner, nicht aber eine Behandlungseinheit eingeschaltet, so dass Wartungsarbeiten möglich sind. Alternativ oder zusätzlich können die Stufen in Abhängigkeit der Entfernung der Person zum Gerät definiert sein, sofern die Detektion entfemungsaufgelöst möglich ist. So können beispielsweise mit abnehmender Entfernung stufenweise mehr und mehr Geräteteile in den Betriebszustand geschaltet werden. Dazu können Entfernungsbereiche definiert werden. Vorzugsweise werden diejenigen Geräteteile mit der längsten Anlaufzeit zuerst, also bei Detektion im weitesten Entfernungsbereich, und diejenigen mit der kürzesten Anlaufzeit und/oder dem höchsten Energieverbrauch und/oder dem höchsten Verschleiß (insbesondere beim Einschaltvorgang) zuletzt, also bei Detektion im geringsten Entfernungsbereich, in den Betriebszustand geschaltet.

Besonders bevorzugt ist eine Ausprägung der Erfindung, in der das Gerät ein ophthalmologisches Gerät ist, insbesondere eine Spaltlampe, eine Funduskamera, ein Gerät zur Messung von Augeninnenabmessungen oder ein Laser, insbesondere in der refraktiven Chirurgie. Ophtalmologische Geräte enthalten in der Regel eine Hochleistungslichtquelle mit entsprechendem Energieverbrauch. Sie ziehen daher besonderen Vorteil aus der erfindungsgemäßen Verbrauchsreduktion. Im Falle eines Lasers ist die Temperaturstabilisierung ein großer Verbraucher, der von der Erfindung profitieren kann. Wegen der Verletzungsgefahr, die von einem unbeaufsichtigt aktiven Laser ausgehen kann, wird durch die erfindungsgemäße, automatische Aus- und/oder Einschaltung auch die Betriebssicherheit erhöht.

Es ist vorteilhafterweise möglich, dass im Ruhezustand an dem Teilgerät eine reduzierte, von Null verschiedene Betriebsspannung anliegt. So muss das Gerät beziehungsweise das Geräteteil nicht vollständig abgeschaltet werden. Dadurch kann trotz des reduzierten Energieverbrauchs im Ruhezustand die Rückkehr in den Betriebszustand schneller erfolgen. Dieser Ruhezustand mit reduzierter Betriebsspannung kann beispielsweise durch eine Akkumulatorpufferung aufrechterhalten werden.

Vorzugsweise ist an dem medizinischen Gerät ergänzend oder alternativ zu einer zeitbasierten automatischen Schaltung in den Ruhezustand ein Bedienelement zum manuellen Schalten des Geräts vom Betriebszustand in den Ruhezustand vorgesehen. Das Bedienpersonal kann das Gerät damit unmittelbar nach Benutzungsende aktiv in den Ruhezustand versetzen. Ein Zeitraum der Nichtbenutzung braucht so nicht abgewartet zu werden, was den Energieverbrauch reduziert.

Die Steuereinheit und/oder der Personendetektor müssen nicht zwangsläufig in oder an dem medizinischen Gerät angeordnet sein, sondern können sich bei gleicher Funktion entweder separat oder zusammen in einer externen Einheit befinden. Die externen Einheiten können beliebig angeordnet sein, soweit die Position zur Personendetektion geeignet ist. Beispielsweise kann es sich bei dem Personendetektor um eine am Raumeingang angeordnete Lichtschranke handeln. Vorzugsweise wird eine mehrkanalige Lichtschranke verwendet, so dass zwischen Betreten und Verlassen des Raums unterschieden werden kann. Das Schalten in den Betriebszustand erfolgt dann nur bei Betreten, ein eventuell vorgesehenes Schalten in den Ruhezustand nur bei Verlassen des Raums. Dabei kann eine Einschaltverzögerung vorgesehen werden, so dass das Geräteteil bei einer kurzen Abfolge von Betreten und (Wieder-)V erlassen nicht in den Betriebszustand geschaltet wird. Ebenso kann eine Ausschaltverzögerung vorgesehen werden, so dass das Geräteteil bei einer kurzen Abfolge von Verlassen und (Wieder-)Betreten nicht in den Ruhezustand geschaltet wird.

Die Erfindung umfasst die von der Steuereinheit durchzuführenden Steuerungsverfahren, insbesondere in Form eines Computerprogramms.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.

In den Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Spaltlampe mit Beschleunigungssensor und berührungsempfindlichem Bedienelement,

Fig. 2 ein Ablaufdiagramm des Steuerverfahrens und

Fig. 3 eine schematische Darstellung einer opthtalmologischen Excimer-Lasers mit Bewegungsmelder.

In allen Zeichnungen haben übereinstimmende Teile gleiche Bezugszeichen.

Fig. 1 zeigt schematisch ein medizinisches Gerät 1 in Form einer Spaltlampe, die beispielhaft auf einem Tisch 2 angeordnet ist. Die Spaltlampe 1 ist mit einer an sich bekannten Beleuchtungseinheit 3 ausgerüstet, die eine Halogenlampe (nicht abgebildet) und einen Laser (nicht abgebildet) enthält. Die Halogenlampe wird von einem regulierbaren Netzteil 4 mit elektrischem Strom versorgt. Das Netzteil 4 der Halogenlampe ist mit einer Steuereinheit 5 verbunden, die die von dem Netzteil 4 an die Halogenlampe abgegebene elektrische Spannung regulieren kann. In die Steuereinheit 5 ist ein Beschleunigungssensor 6 in Form eines integrierten Schaltkreises integriert. Die Spaltlampe 1 ist außerdem mit einem Steuerknüppel 12, einem Okular 13, einem Objektiv 14 und einer einstellbaren Kopfstütze 15 ausgerüstet.

Die Halogenlampe als Teil der Spaltlampe 1 befindet sich beispielhaft nach einer vorangegangenen Benutzung in einem Ruhezustand. Dieser wird zeichnet sich dadurch aus, dass die reguläre Betriebsspannung der Halogenlampe am Netzteil 4 auf beispielhafte 20 % reduziert ist. In einer alternativen Ausgestaltung (nicht abgebildet) kann die Betriebsspannung der Halogenlampe für den Ruhezustand vollständig ausgeschaltet werden. Im Ruhezustand ist der Energieverbrauch und die Abwärmeproduktion der Spaltlampe 1 niedrig.

Mittels des Beschleunigungssensors 6 sind Erschütterungen beispielsweise in drei Dimensionen messbar. Insbesondere kann die Steuereinheit 5 mittels des Beschleunigungssensors 6 Erschütterungen erfassen, die als Schwingungen vom Fußboden 7 über den Tisch 2 zur Spaltlampe 1 übertragen werden. Solche Schwingungen entstehen insbesondere, wenn eine Person P sich in der Nähe der Spaltlampe 1 bewegt. Abgebildet ist als Person P ein Arzt. Die Steuereinheit 5 kann also mittels des Beschleunigungssensors 6 eine sich in der Umgebung der Spaltlampe 1 bewegende Person P berührungslos detektieren. Der Beschleunigungssensor 6 unterscheidet in der gezeigten Ausfuhrungsform nicht zwischen verschiedenen Personen, so dass auch ein sich in der Umgebung bewegender Patient, ein technischer Assistent, ein Pfleger oder ein Arzthelfer detektiert werden können.

Die Steuereinheit 5 erfasst die Signale des Beschleunigungssensors 6 in einem gleitenden Zeitfenster einer beispielhaften Länge von zwei Sekunden. Sie wertet dabei den Betrag der Vektorsumme aller drei Dimensionen des Beschleunigungssensors 6 aus. Werte, die unter einem vorgebbaren Mindestwert liegen, werden bei der Auswertung ignoriert. So führt ein untergründiges Signalrauschen nicht zu einer falsch-positiven Personendetektion. Die Schwingungsamplituden nehmen mit zunehmender Entfernung von der Quelle, also der sich bewegenden Person P, ab. Der Mindestwert hat aufgrund dieser Abnahme außerdem eine bei der Detektion maximal berücksichtigte Entfernung um die Spaltlampe 1 zur Folge. Bei der Vorgabe des Mindestwerts ist die Empfindlichkeit des Beschleunigungssensors 6 und die unterschiedlichen Erschütterungsstärken verschiedener Personen entsprechend zu berücksichtigen.

Ermittelt die Steuereinheit 5 eine Zunahme der Erschütterungsintensität innerhalb des Zeitfensters, so deutet dies daraufhin, dass sich die detektierte Person P der Spaltlampe 1 nähert. Wenn die ermittelte Zunahme über einem vorgebbaren Mindestzunahmewert liegt, regelt die Steuereinheit 5 das regulierbare Netzteil 5 schrittweise auf die reguläre Betriebsspannung der Halogenlampe hoch. Innerhalb kurzer Zeit erreicht die Halogenlampe daraufhin ihren Betriebszustand, in der Regel noch bevor die Person P an der Spaltlampe 1 angelangt ist. Der Arbeitsablauf der Person P wird dadurch nicht beeinträchtigt. Durch die schrittweise Umschaltung in den Betriebszustand wird die Lebensdauer der Halogenlampe auch bei häufigem Umschalten zwischen Ruhe- und Betriebszustand kaum beeinträchtigt.

Nach der Benutzung der Spaltlampe 1 , also einer Behandlung oder Untersuchung eines Patienten (nicht abgebildet), verlassen alle Personen P die Spaltlampe 1 ohne weitere Bedienungshandlung. Die Steuereinheit 5 erfasst daraufhin einen Zeitraum von zehn Minuten der Nichtbenutzung sowie der Abwesenheit von Personen P, wobei sie bereits nach neun Minuten eine akustische Vorwarnung in Form eines dezenten Gongzeichens ausgibt. Nach Ablauf des Zeitraums stellt die Steuereinheit 5 die abgegebene Spannung des Netzteils 4 wieder auf 20 % des regulären Wertes ein, um die Halogenlampe in den Ruhezustand zu schalten. In der obengenannten alternativen Ausgestaltung würde die Betriebsspannung vollständig abgeschaltet werden, um einen minimalen Energieverbrauch zu erreichen.

Alternativ oder zusätzlich zu der berührungslosen Detektion mittels des Beschleunigungssensors 6 können andere Personendetektoren, beispielsweise ein

Bewegungsmelder, vorgesehen sein. Beispielsweise können der Steuerknüppel 12 und/oder die Stellelemente (nicht abgebildet) der Kopfstütze 15 an ihren Oberflächen mit Metallkontakten versehen sein, so dass aus einer Berührung durch Bedienpersonal eine Detektion einer anwesenden Person abgeleitet werden kann.

In Fig. 2 ist der Ablauf des Steuerverfahrens, das von der Steuereinheit 5 durchgeführt wird, in Form eines Ablaufdiagramms dargestellt. Selbstverständlich können für den Nichtbenutzungszeitraum andere Dauern vorgegeben werden. Vorzugsweise kann die Dauer am Medizingerät 1 selbst eingestellt werden, ebenso wie die Empfindlichkeit des Personendetektors .

Fig. 3 zeigt ein anderes medizinisches Gerät 1 in Form eines ophtalmologi sehen Excimer- Lasers für die refraktive Chirurgie. Das Gerät 1 ist an einem Monitor 8 der Laser- und Bedieneinheit 9 mit einem Bewegungsmelder 10 ausgerüstet, der einen ebenen Erfassungswinkel von 360° aufweist. Der Bewegungsmelder 10 ist mit einer Steuereinheit 5 verbunden, die ihrerseits mit einer Lasersteuerung 1 1 , die insbesondere eine Temperaturstabilisierung (nicht abgebildet) regelt, verbunden ist.

Im beispielhaften Ausgangszustand ist die Laser- und Bedieneinheit 9 in einem Ruhezustand mit geringem Energieverbrauch. Ein integrierter Rechner (nicht dargestellt) befindet sich in einem Schlafmodus. Der Laser (nicht abgebildet) wie auch seine Temperaturstabilisierung sind über die Lasersteuerung 1 1 ausgeschaltet und somit ebenfalls im Ruhezustand. Eine Gehäuselüftung (nicht abgebildet) ist ausgeschaltet. Der Energieverbrauch, die Abwärmeproduktion und der Lärmpegel des Geräts 1 sind minimal.

Sobald der Bewegungsmelder 10 eine sich bewegende Person P detektiert, schaltet die Steuereinheit 5 alle im Ruhezustand befindlichen Geräteteile über die Lasersteuerung 1 1 in den Betriebszustand. Dieser wird erst nach einer Anlaufzeit von etwa einer Minute erreicht. Da die Person P bereits beim Betreten des das Gerät 1 umgebenden architektonischen Innenraums berührungslos detektiert wird und in der Regel noch einige Vorbereitungen für eine Behandlung mit dem Gerät 1 trifft, ist das Gerät 1 einsatzbereit noch bevor die Person P es benutzen möchte.

Nach der Benutzung des Geräts verlassen die Person P und der behandelte Patient das Gerät 1. Die Steuereinheit 5 erfasst daraufhin einen Zeitraum von zwanzig Minuten der Nichtbenutzung sowie der Abwesenheit von Personen P, wobei sie bereits nach neunzehn Minuten eine akustische und optische Vorwarnung ausgeben kann. Die Vorwarnung kann vom Bedienpersonal manuell abgeschaltet und zugelassen werden. Die Abschaltung kann als generelle Vorgabe oder im Einzelfall, insbesondere nach Beginn der Ausgabe der Vorwarnung, erfolgen. Nach Ablauf des Zeitraums der Nichtbenutzung schaltet die Steuereinheit 5 alle ruhefähigen Geräteteile wieder in den Ruhezustand für minimalen Energieverbrauch.

Alternativ oder zusätzlich könnte ein Druckkontakt in der Patientenliege als Personendetektor vorgesehen sein. Das Gerät 1 wird dann mit der Einnahme der Behandlungsposition durch den Patienten rechtzeitig vor der Benutzung in den Betriebszustand versetzt.

In allen Ausführungsformen kann die Steuereinheit 5 mit einer selbstlernenden Zeitsteuerung ausgerüstet oder programmiert werden, welche die Benutzungsgewohnheiten des Bedienpersonals erfasst, speichert und daraus ein zukünftiges Schaltverhalten für das Umschalten aus dem Ruhezustand in den Betriebszustand ableitet. So kann beispielsweise nach einigen Benutzungsdurchgängen abgeleitet werden, dass das Gerät 1 erst bei Anwesenheit von mindestens zwei Personen benutzt wird. Die Steuereinheit 5 wird dann den Betriebszustand des Geräts 1 beziehungsweise der ruhenden Teilgeräte erst einschalten, wenn zwei Personen detektiert worden sind. Ein solches Schaltverhalten kann auch ohne selbstlernende Zeitsteuerung fest in die Steuereinheit 5 integriert werden.

Die Einleitung des Ruhezustands eines oder mehrerer Geräteteile oder die zum Ruhezustand führenden Detektionsdaten können in weiterführenden Ausgestaltungen auch an externe Geräte ausgegeben werden. Auf diese Weise können beispielsweise ein an das Gerät 1 extern angeschlossener Drucker, Netzsteckdosen, eine Fixierleuchte oder ein Instrumententisch in einen Ruhezustand um- oder ausgeschaltet werden.

In allen Ausführungsformen der Erfindung kann eine Kontrolle der Zugangsberechtigung des Bedienpersonals durchgeführt und der Zugriff auf das medizinische Gerät 1 und die darin gespeicherten Daten anhand einer Zugangsberechtigungsinformation der detektierten Personen P gewährt oder eingeschränkt werden. Die personenindividuell vorgebbare

Zugangsberechtigungsinformation wird dazu vorzugsweise aus tragbaren Zugangsberechtigungsmitteln vorzugsweise über Nahfunk ermittelt, beispielsweise per RFlD. Die daraus zu ermittelnden Zugangsrechte können rollenbasiert und/oder bezüglich Daten auch eigentümerbasiert vergeben werden, wobei beispielsweise durch Unterrechte zwischen rein lesendem Zugriff (Datenabfrage), schreibendem Zugriff (Dateneingabe), Wartungszugriff und Diagnose-/Behandlungszugriff differenziert werden kann. Eine weitere Differenzierung kann zwischen der Art der Daten erfolgen. So können beispielsweise einer Gruppe („Rolle") „medizinisches Assistenzpersonal" oder auch nur einzelnen Assistenzpersonen lediglich Adressdaten von Patienten zugänglich gemacht werden, nicht aber Messwerte oder Diagnosen. Unter Zugänglichmachen fallt dabei nicht nur die Ausgabe am Bildschirm, sondern auch auf einen Drucker, einen Datenträger oder in Form eines Datentransfers über ein Rechnernetz, beispielsweise ein Intranet einer Arztpraxis oder eines Krankenhauses, zu einem Zentralrechner oder an eine andere Person wie den behandelnden (Haus-)Arzt oder einen externen Spezialisten, beispielsweise per E-Mail. Zweckmäßigerweise können die Zugangsrechte für diese unterschiedlichen Ausgabekanäle differenziert vergeben werden, so dass beispielsweise ein Versand per E-Mail nur einzelnen, ausgewählten Personen möglich ist.

Zusätzlich zur Ermittlung der Zugangsberechtigungsinformation mittels Nahfunk kann am Gerät 1 ein individuelles Passwort abgefragt werden. Enthält die Zugangsberechtigungsinformation eine Personenidentifikationsgröße, so ist damit die Identität der jeweils detektierten Person P bekannt. Bei nicht identifizierbaren Personen P kann stattdessen ein Benutzername abgefragt werden. Zweckmäßigerweise werden sowohl erfolgreiche als auch fehlgeschlagene Passworteingaben aufgezeichnet. Bei überschreiten einer vorgebbaren Anzahl von fehlgeschlagenen Versuchen kann das Gerät 1 eine Warnmeldung ausgeben und diese insbesondere an eine zentrale Kontrolleinheit übermitteln. Es ist auch denkbar, dass das Gerät 1 bei überschreiten einer vorgebbaren Anzahl von fehlgeschlagenen Versuchen so in einen Sperrzustand übergeht, dass es nur durch einen Eingriff von Wartungspersonal wieder funktionsfähig wird. Vorzugsweise bietet die Steuereinheit 5 einen Notfallmodus an, in dem auch ohne Passworteingabe und trotz einer eventuellen Sperrung auf Daten und Funktionen des Geräts 1 zugegriffen werden kann. Die Anwendung dieses Notfallmodus sollte zu überprüfungszwecken aufgezeichnet werden.

Stellt die Steuereinheit 5 einen Zeitraum der Nichtbenutzung fest, insbesondere in Verbindung mit einer Abwesenheit von Personen P, so kann sie sicherheitshalber eine erneute Passworteingabe verlangen, bevor das Gerät 1 wieder benutzt werden kann. Daneben kann die Steuereinheit 5 für eine Fernwartung eingerichtet sein, die vorzugsweise ausschließlich über eine Passwortabfrage und/oder verschlüsselt möglich ist. Jede Fernwartung und alle während einer Fernwartung durchgeführten Handlungen sollten mit Uhrzeit und Benutzeridentifikation protokolliert werden.

Die Zuteilung der Zugangsrechte auf die einzelnen Personen P oder auf Benutzerrollen kann entweder lokal am Gerät 1 oder in einer zentralen Kontrolleinheit erfolgen. Im zweiten Fall können die Zugangsrechte für mehrere oder alle medizinischen Geräte 1 (und auch andere Geräte) beispielsweise einer Arztpraxis, einer Krankenhausabteilung oder eines ganzen Krankenhauses zentral verwaltet werden. Sie sind dadurch nicht lokal am Gerät 1 manipulierbar. Neben der Zugriffsbeschränkung/-gewährung können Lesezugriffe, änderungen an den vorhandenen Daten oder das Anlegen neuer Daten mit Uhrzeit und Benutzeridentifikation der bedienenden Person P protokolliert werden. Sämtliche nichtlokalen Abfragen oder Datenzugriffe der Steuereinheit 5, insbesondere bei einer zentralen Kontrolleinheit, sollten verschlüsselt erfolgen, um Manipulationen zu verhindern.

Unabhängig von einer differenzierten Zugriffsbeschränkung/-gewährung auf das Gerät 1 und seine Daten kann die per Nahfunk ermittelte Zugangsberechtigungsinformation optional auch für eine bedingte Schaltung eines oder mehrerer Geräteteile in den Betriebszustand dienen. Die Schaltung kann mehrstufig erfolgen, beispielsweise in Abhängigkeit der Zugangsrechte der jeweils detektierten Person P und/oder in Abhängigkeit von einer Entfernung der Person P vom Gerät 1. Die Entfernung der Person P kann beispielsweise anhand der empfangenen Nahfunk-Signalstärke ermittelt werden.

Bezugszeichenliste

1 Medizinisches Gerät

2 Tisch

3 Beleuchtungseinheit

4 Netzteil

5 Steuereinheit

6 Beschl euni gungssensor

7 Fußboden

8 Monitor

9 Laser- und Bedieneinheit

10 Bewegungsmelder

1 1 Lasersteuerung

12 Steuerknüppel

13 Okular

14 Objektiv

15 Kopfstütze

Person