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Title:
ENERGY SUPPLY SYSTEM, SETUP METHOD FOR SETTING UP SAME, AND ENERGY SUPPLY METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/155707
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an energy supply system, to a setup method for setting up same, and to an energy supply method. The energy supply system has a first load (11); a second load (12); a network connection (2) via which the first load (11) and the second load (12) are connected to an energy supply network; an emergency power unit (3) which is connected to the first load (11) and the second load (12) and which is designed to supply the first load (11) and the second load (12) with electric power in the event of a power drop of the energy supply network at the network connection (2); and a separating element (4) which is arranged between the second load (12) and the emergency power unit (3). The separating element (4) is designed to interrupt a power consumption from the emergency power unit (3) by the second load (12) upon being activated, while the first load (11) is further supplied with electric power by means of the emergency power unit (3).

Inventors:
STIEFENHOFER TORSTEN (DE)
Application Number:
PCT/DE2016/100147
Publication Date:
October 06, 2016
Filing Date:
March 29, 2016
Export Citation:
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Assignee:
SONNEN GMBH (DE)
International Classes:
H02J9/06; H02J3/00; H02J3/32; H02J3/38; H02J7/35
Foreign References:
US20150022004A12015-01-22
US20150015075A12015-01-15
JP2010226851A2010-10-07
Other References:
ALBERT MOLDERINK ET AL: "Algorithms for Balancing Demand-Side Load and Micro-Generation in Islanded Operation", SYSTEMS ENGINEERING, 2008. ICSENG '08. 19TH INTERNATIONAL CONFERENCE ON, IEEE, PISCATAWAY, NJ, USA, 19 August 2008 (2008-08-19), pages 115 - 120, XP031315075, ISBN: 978-0-7695-3331-5
ARTHUR H ROSENFELD ET AL: "Smart Meters and Spot Pricing: Experiments and Potential", IEEE TECHNOLOGY AND SOCIETY MAGAZINE, IEEE SERVICE CENTER, PISCATAWAY, NJ, US, vol. 5, no. 1, 1 March 1986 (1986-03-01), pages 23 - 28, XP011360994, ISSN: 0278-0097, DOI: 10.1109/MTAS.1986.5009991
Attorney, Agent or Firm:
ADARES PATENT- UND RECHTSANWÄLTE REININGER & PARTNER (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1 . Energieversorgungssystem für ein Gebäude (1 ) mit mindestens einem

ersten Verbraucher (1 1 ) und mindestens einem zweiten Verbraucher (12), einem Netzanschluss (2), über den der erste Verbraucher (1 1 ) und der zweite Verbraucher (12) mit einem Energieversorgungsnetz verbunden sind, einer Notstromeinheit (3), welche mit dem ersten Verbraucher (1 1 ) und dem zweiten Verbraucher (12) verbunden und ausgebildet ist, bei einem am Netzanschluss (2) auftretenden Leistungsabfall des

Energieversorgungsnetzes den ersten Verbraucher (1 1 ) und den zweiten Verbraucher (12) mit elektrischer Leistung zu versorgen, und einem zwischen dem zweiten Verbraucher (12) und der Notstromeinheit (3) angeordneten Trennelement (4), welches ausgebildet ist, bei seiner Aktivierung eine Leistungsaufnahme aus der Notstromeinheit (3) durch den zweiten Verbraucher (12) zu unterbrechen, während der erste

Verbraucher (1 1 ) weiterhin mittels der Notstromeinheit (3) mit

elektrischer Leistung versorgt wird.

2. Energieversorgungssystem nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Trennelement (4) eine steuerbare Sicherung in einem

Elektroinstallations-Verteiler des Gebäudes (1 ) ist.

3. Energieversorgungssystem nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Trennelement (4) als integraler Teil einer

Gebäudeautomatisierungsanlage ausgebildet ist.

4. Energieversorgungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trennelement (4) ferngesteuert aktivierbar ausgebildet ist.

5. Energieversorgungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trennelement (4) ein Verbraucher- Leistungsmessgerät aufweist, welches ausgebildet ist die bei deaktiviertem Trennelement (4) von dem zweiten Verbraucher

aufgenommene elektrische Leistung zu messen.

6. Energieversorgungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trennelement (4) zwischen zwei oder mehreren zweiten Verbrauchern (12, 13) und der Notstromeinheit (3) angeordneten und ausgebildet ist, bei seiner Aktivierung eine

Leistungsaufnahme aus der Notstromeinheit (3) durch die zwei oder mehreren zweiten Verbrauchern (12, 13) zu unterbrechen.

7. Energieversorgungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Steuereinheit (5), welche über eine Trenn- Signalverbindung (54) mit dem Trennelement (4) verbunden und

ausgebildet ist, beim Auftreten eines Leistungsabfalls des

Energieversorgungsnetzes das Trennelement (4) zu aktivieren.

8. Energieversorgungssystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (5) ausgebildet ist, das Trennelement (4) in

Abhängigkeit von einem Notstrom -Leistungspegel und/oder einem

Ladezustand der Notstromeinheit (3) zu aktivieren.

9. Energieversorgungssystem nach Anspruch 7 oder 8, dadurch

gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (5) über eine

Messsignalverbindung (52) mit einem Leistungsmessgerät (6) verbunden ist, welche ausgebildet ist, die am Netzanschluss (2) bereitgestellte Leistung des Energieversorgungsnetzes zu überwachen, wobei die

Steuereinheit (5) ausgebildet ist, das Trennelement (4) in Abhängigkeit von einem mittels des Leistungsmessgerätes (6) ermittelten Netz- Leistungspegel zu aktivieren.

10. Einrichtungsverfahren zur Einrichtung eines Energieversorgungssystems für ein Gebäude (1 ) mit mindestens einem ersten Verbraucher (1 1 ) und mindestens einem zweiten Verbraucher (12), und einem Netzanschluss (2), über den der erste Verbraucher (1 1 ) und der zweite Verbraucher (12) mit einem Energieversorgungsnetz verbunden ist, gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:

- Verbinden einer Notstromeinheit (3) mit dem ersten Verbraucher (1 1 ) und dem zweiten Verbraucher (12) und Konfigurieren der

Notstromeinheit (3) derart, dass bei einem am Netzanschluss (2) auftretenden Leistungsabfall des Energieversorgungsnetzes die

Notstromeinheit (3) den ersten Verbraucher (1 1 ) und den zweiten Verbraucher (12) mit elektrischer Leistung versorgt; und

- Anordnen eines Trennelementes (4) zwischen dem zweiten Verbraucher (12) und der Notstromeinheit (3) derart, dass bei Aktivierung des Trennelementes (4) eine Leistungsaufnahme aus der Notstromeinheit (3) durch den zweiten Verbraucher (12) unterbrochen wird, während der erste Verbraucher (1 1 ) weiterhin mittels der Notstromeinheit (3) mit elektrischer Leistung versorgt wird. Energieversorgungsverfahren für ein Gebäude (1 ), bei dem mindestens ein erster Verbraucher (1 1 ) und mindestens ein zweiter Verbraucher (12) über einen Netzanschluss (2) mittels eines Energieversorgungsnetz mit elektrischer Leistung versorgt werden, wobei bei einem am Netzanschluss (2) auftretenden Leistungsabfall des Energieversorgungsnetzes ein zwischen dem zweiten Verbraucher (12) und einer Notstromeinheit (3) angeordnetes Trennelement (4) aktiviert wird und infolge dessen eine Leistungsaufnahme aus der Notstromeinheit (3) durch den zweiten

Verbraucher (12) unterbricht, während der erste Verbraucher (1 1 ) mittels der Notstromeinheit (3) mit elektrischer Leistung versorgt wird.

Description:
Titel:

Energieversorgungssystem, Einrichtungsverfahren zu dessen Einrichtung und Energieversorgungsverfahren

Beschreibung:

Die Erfindung betrifft ein Energieversorgungssystem, ein Einrichtungsverfahren zu dessen Einrichtung und ein Energieversorgungsverfahren.

Energieversorgungssysteme für Gebäude im gewerblichen oder privaten Bereich werden über das öffentliche Energieversorgungsnetz mit elektrischer Leistung versorgt. Die Verbindung des Energieversorgungssystems mit dem

Energieversorgungsnetz erfolgt über einen Netzanschluss, der einphasig oder mehrphasig ausgebildet sein kann. Verbraucher bzw. Lasten, die sich in oder an dem Gebäude befinden, sind über den Netzanschluss mit dem

Energieversorgungsnetz verbunden. Damit bei einem Stromausfall die

Verbraucher weiterhin mit elektrischer Leistung versorgt werden, ist

üblicherweise eine Notstromeinheit vorgesehen, welche sich bei einem

Leistungsabfall an dem Netzanschluss einschaltet und die Verbraucher anstelle des Energieversorgungsnetzes versorgt.

Eine Notstromeinheit ist jedoch üblicherweise nicht dazu eingerichtet, alle Verbraucher in einem Gebäude mit Notstrom zu versorgen. Diese Situation kann von vornherein vorgesehen sein, wenn eine Notstromeinheit mit einer zu geringen Leistung installiert ist. Sie kann aber auch von Fall zu Fall auftreten, beispielsweise wenn als Notstromeinheit eine Batterie verwendet wird, welche zeitweise nicht vollständig geladen ist, oder bei Wind- und Solarstromanlagen, wenn das Wetter nicht die vorgesehene Leistungsausbeute zulässt. Das

Energieversorgungssystem kann in diesen Fällen ausgebildet sein, essenzielle Verbraucher vorrangig mit Strom zu versorgen, während andere, weniger wichtige Verbraucher während der Dauer der Stromunterbrechung nicht beliefert werden. Essenzielle Verbraucher können beispielsweise Kühlschränke oder Einbruchssicherungsanlagen sein, während Waschmaschinen und Trockner möglicherweise eher zu den weniger wichtigen Verbrauchern zählen, die bei einem Stromausfall nicht unbedingt mit Notstrom beliefert werden müssen. Der Prozess, bestimmte Verbraucher mit Notstrom zu versorgen, und andere nicht, wird unter dem Begriff der Notstrom -Priorisierung geführt. Eine

Möglichkeit, die Notstrom -Priorisierung umzusetzen besteht darin, neben dem Haupt- Verteilerkasten bzw. Sicherungskasten, der dafür zuständig ist, die vom Energieversorgungsnetz bereitgestellte Leistung auf die Verbraucher in dem Gebäude zu verteilen, einen Notstrom -Verteilerkasten vorzusehen. Der

Notstrom-Verteilerkasten übernimmt die Aufgabe des Haupt-Verteilerkastens für die oben genannten essenziellen Verbraucher. Das bedeutet, über den Notstrom-Verteilerkasten wird die von der Notstromeinheit bereitgestellte Leistung nur an die essenziellen Verbraucher verteilt. Der Haupt- Verteilerkasten ist nicht direkt an die Notstromeinheit angeschlossen, sodass die übrigen Verbraucher im Notstromfall nicht versorgt werden. Das Aufstellen eines Notstrom-Verteilerkastens und seine Einrichtung sind jedoch

zeitaufwendig und teuer. Der Notstrom-Verteilerkasten nimmt zudem Platz ein, was im Normalbetrieb unnötig erscheint, da die Leistungsverteilung für die essenziellen Verbraucher doppelt vorliegt. Schließlich wird ein

Neukonfigurieren des Notstrom -Verteilerkastens notwendig, wenn die

Notstrom -Priorisierung aktualisiert werden soll.

Bei einer anderen Art der Notstrom -Priorisierung können bei einem

dreiphasigen Netzanschluss die essenziellen Verbraucher gemeinsam an einem der drei Phasen, der Notstrom -Phase, angeschlossen sein. In diesem Fall kann die Notstromanlage an der Notstrom -Phase angeschlossen sein, so dass im Notstromfall nur die essenziellen Verbraucher mit Notstrom versorgt werden. Dieses Vorgehen hat jedoch den Nachteil, dass auch bei Normalbetrieb alle essenziellen Verbraucher an der genannten Phase angeschlossen sind. Das Herstellen einer symmetrischen Lastenverteilung wird mit dieser zusätzlichen Randbedingung erschwert. Zudem wird, wie im Falle eines Notstrom- Verteilerkastens, bei einer Aktualisierung der Notstrom -Priorisierung auch hier eine Änderung der Verkabelung notwendig. Schließlich ist diese Art der

Notstrom -Priorisierung immer dann gar nicht möglich, wenn nur eine Phase dem Gebäude zur Verfügung steht. Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Energieversorgungssystem, ein

Einrichtungsverfahren zu dessen Einrichtung und ein

Energieversorgungsverfahren bereitzustellen, mit denen eine Notstrom- Priorisierung kostengünstig und effizient umzusetzbar ist. Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch ein Energieversorgungssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 , durch ein Einrichtungsverfahren zur

Einrichtung eines Energieversorgungssystems mit den Merkmalen des Anspruchs

9 und durch ein Energieversorgungsverfahren mit den Merkmalen des Anspruchs

10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den

Unteransprüchen aufgeführt.

Die Erfindung beruht auf der Überlegung, zumindest einem Verbraucher des Gebäudes ein Trennelement zuzuordnen, das im Notfall aktiviert wird, um diesen Verbraucher von der Notstromeinheit zu trennen. Zweckmäßigerweise handelt es sich hierbei um einen Verbraucher, der von vornherein als nicht essenziell angesehen wird, oder um einen Verbraucher, bei dem zum Zeitpunkt der Installation des Energieversorgungssystems noch nicht eindeutig klar ist, ob es als essentiell anzusehen ist oder nicht. Das vorliegend beschriebene

Energieversorgungssystem umfasst zumindest einen ersten und einen zweiten Verbraucher. Wenn im Energieversorgungsnetz ein Leistungsabfall auftritt, der am Netzanschluss messbar ist, dann wird die Leistungsversorgung der

Verbraucher durch die Notstromeinheit übernommen. Das elektrisch zwischen dem zweiten Verbraucher und der Notstromeinheit angeordnete Trennelement erlaubt es, den zweiten Verbraucher von der Notstromeinheit zu trennen, während der erste Verbraucher weiterhin aus der Notstromeinheit elektrische Leistung bezieht. Dadurch, dass das Trennelement situationsabhängig gesteuert werden kann, ist es möglich, die Notstrom -Priorisierung flexibel zu implementieren. Im

Gegensatz zu einer fest verdrahteten Notstrom -Priorisierung lässt sich eine Aktualisierung schnell und mit geringem Aufwand vornehmen. Idealerweise wird jedem Verbraucher in dem Gebäude ein Trennelement zugeordnet, mit dem sich der Verbraucher von der Notstromeinheit trennen lässt. Auf diese Weise wird eine maximale Flexibilität erreicht. Eine jedenfalls an

Trennelementen sparsamere Vorgehensweise besteht darin, Trennelemente zumindest bei den Verbrauchern einzusparen, die auf jeden Fall als essentiell einzustufen sind und unter keinen Umständen von der Notstromeinheit getrennt werden sollten.

Das hier beschriebene Energieversorgungssystem für das Gebäude wird vorzugsweise von vornherein mit einer Notstromeinheit und einem oder mehreren Trennelementen aufgebaut. Eine nachträgliche Einrichtung bzw. Nachrüstung des Energieversorgungssystems ist jedoch ebenfalls möglich. In diesem Fall wird die Notstromeinheit mit dem ersten und dem zweiten

Verbraucher verbunden und eingerichtet, die Verbraucher mit elektrischer Leistung zu versorgen. Anschließend wird das Trennelement zwischen dem zweiten Verbraucher und der Notstromeinheit angeordnet.

Vorzugsweise ist eine Netztrennvorrichtung vorgesehen, die dafür sorgt, dass während eines Notstrombetriebes die von der Notstromeinheit bereitgestellte Spannung nicht auf dem Energieversorgungsnetz anliegt. Die

Netztrennvorrichtung kann hierbei elektrisch vor oder hinter dem

Netzanschluss angeordnet sein. Ein eventuell vorgesehenes Leistungsmessgerät, welches die Netzspannung überwacht, müsste in diesem Fall entsprechend auf der Seite des Energieversorgungsnetzes der Netztrennvorrichtung angeordnet sein, um auch während des Notstrombetriebes die Netzspannung beobachten zu können.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Trennelement eine steuerbare Sicherung in einem Elektroinstallations-Verteiler des Gebäudes ist, also eine Sicherung, die durch ein Steuersignal aktiviert werden kann. Der Elektroinstallations-Verteiler, umgangssprachlich auch als Sicherungskasten bekannt, ist üblicherweise ohnehin an jedem Gebäude installiert und enthält für jeden Verbraucher oder für jede Gruppe von Verbrauchern eine elektrische Sicherung. Beim Nachkonfigurieren des Energieversorgungssystems mit einer Notstromeinheit kann die Sicherung für den zweiten Verbraucher in dem Sicherungskasten durch eine steuerbare Sicherung ersetzt werden, welche als Trennelement fungiert. Alternativ kann das Trennelement als integraler Teil einer

Gebäudeautomatisierungsanlage ausgebildet sein. Auf diese Weise kann auf eine zusätzliche Installation eines Trennelementes gänzlich verzichtet werden. Es ist auch möglich, dass das Trennelement bereits integraler Bestandteil des zweiten Verbrauchers ist, wenn es sich hierbei um ein intelligentes Gerät handelt. Schließlich kann das Trennelement als ein steuerbarer Schalter am Netzkabel des zweiten Verbrauchers, an seinem Netzstecker oder zwischen dem Netzstecker und einer Wandsteckdose angeordnet sein.

Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform ist vorgesehen, dass das

Trennelement ferngesteuert aktivierbar ausgebildet ist. Insbesondere kann es sich hierbei um ein funkgesteuertes Trennelement handeln. Hierdurch wird eine zusätzliche Verdrahtung überflüssig und die Installation somit erleichtert. Alternativ kann die Steuerung mittels eines sogenannten Powerline-Verfahrens erfolgen. Hierbei wird über eine Leistung tragende Leitung ein Steuersignal an das Trennelement geleitet. Dies hat den Vorteil, dass keine weitere

Signalleitung notwendig ist. Alternativ kann die Steuerung des Trennelementes mittels eines Powerline- Verfahrens über eine Stromleitung erfolgen, welche den zweiten Verbraucher mit Leistung versorgt. Vorzugsweise weit das Trennelement ein Verbraucher- Leistungsmessgerät auf, welches ausgebildet ist die bei deaktiviertem Trennelement von dem zweiten Verbraucher aufgenommene elektrische Leistung zu messen. Es handelt sich also um ein Trennelement, welches zusätzlich leistungsmessend ausgeführt ist. Alternativ kann ein solches Verbraucher- Leistungsmessgerät getrennt vom Trennelement zwischen dem zweiten Verbraucher und der Notstromeinheit angeordnet sein. Bei dem Energieversorgungsverfahren, insbesondere mittels einer nachfolgend beschriebenen Steuereinheit durchgeführt, kann das

Trennelement in Abhängigkeit von einer mittels des Verbraucher- Leistungsmessgerätes ermittelten Verbraucher- Leistungsaufnahme aktiviert werden. Beispielsweise kann das Trennelement erst dann aktiviert werden, wenn die Leistungsaufnahme des zweiten Verbrauchers einen vorgegebenen Schwellwert übersteigt. Bei komplexeren Systemen kann die mittels des Verbraucher-Leistungsmessgerätes ermittelte Verbraucher-Leistungsaufnahme in einen Steueralgorithmus einfließen, der dann mehrere Trennelemente steuert. Der Messwert des Verbraucher-Leistungsmessgerätes und/oder das Signal zur Aktivierung des Trennelementes können mittels Powerline über eine Stromverbindung übertragen werden.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass das Trennelement zwischen zwei oder mehreren zweiten Verbrauchern und der Notstromeinheit angeordneten und ausgebildet ist, bei seiner Aktivierung eine

Leistungsaufnahme aus der Notstromeinheit durch die zwei oder mehreren zweiten Verbraucher zu unterbrechen. Mit anderen Worten, ist das

Trennelement für das Trennen von zwei oder mehr Verbrauchern zuständig. Es ist auch möglich, dass das Trennelement eine gesamte Phase eines

mehrphasigen Energieversorgungssystems von der Notstromeinheit trennen kann.

Insbesondere ist es üblich, dass das Gebäude mittels eines dreiphasigen

Netzanschlusses an das Energieversorgungsnetz angeschlossen ist, wobei jede Phase einem Teilbereich des Gebäudes zugeordnet ist. Beispielsweise kann eine erste Phase den Keller, eine zweite Phase den Erdgeschoss und eine dritte Phase das Dachgeschoss versorgen. In diesen Fällen kann das Trennelement ausgebildet sein, alle Verbraucher in dem genannten Teilbereich von der Notstromeinheit zu trennen. Die Notstromeinheit kann einen elektrischen Energiespeicher und/oder eine Energiequelle umfassen. Als Energiespeicher kommt insbesondere eine Batterie infrage. Bei der Energiequelle kann es sich insbesondere um eine regenerative Energiequelle wie beispielsweise eine Photovoltaikanlage bzw. ein Solarmodul oder ein Windkraftwerk handeln. Alternativ oder zusätzlich kann ein

Notstromgenerator eingesetzt werden, der beispielsweise von einer

Verbrennungskraftmaschine betrieben wird. Es können zudem mehrere

Notstromeinheiten vorgesehen sein, die unabhängig voneinander an ein

Gebäudestromnetz angeschlossen sind, über das die Verbraucher wiederum mit Leistung versorgt werden. Beispielsweise können eine Energiequelle und eine Batterie vorgesehen sein, wobei die Energiequelle dazu dienen kann, während des Notstrombetriebs die Batteriekapazität zu schönen.

Bei dem Trennelement handelt es sich vorzugsweise um einen Trennschalter, insbesondere einen einphasigen, zweiphasigen oder mehrphasigen

Trennschalter. Der Trennschalter kann als Schütz ausgebildet sein,

beispielsweise wenn er eine ganze Phase in einem Gebäudestromnetz von der Notstromeinheit trennt. Alternativ kann es sich bei dem Trennelement um ein nicht deaktivierbares Element handeln, das nach dem Aktivieren manuell zurückgesetzt oder ersetzt werden muss, um wieder eine elektrische

Verbindung zwischen dem zweiten Verbraucher und der Notstromeinheit oder zwischen dem zweiten Verbraucher und dem Netzanschluss zu bilden.

Das Energieversorgungsverfahren, welches dafür sorgt, dass das Trennelement aktiviert wird und infolge dessen eine Leistungsaufnahme aus der

Notstromeinheit durch den zweiten Verbraucher unterbricht, während der erste Verbraucher mittels der Notstromeinheit weiterhin mit elektrischer Leistung versorgt wird, wird vorzugsweise mittels einer Steuereinheit implementiert. Auf diese Weise ist es möglich, eine Änderung bzw.

Aktualisierung in der Notstrom-Priorisierung softwaremäßig zu implementieren.

Bevorzugterweise ist eine Steuereinheit vorgesehen, welche über eine Trenn- Signalverbindung mit dem Trennelement verbunden und ausgebildet ist, beim Auftreten eines Leistungsabfalls des Energieversorgungsnetzes das

Trennelement zu aktivieren. Wie vorangehenden angedeutet, kann die

Signalverbindung mittels einer elektrischen Signalleitung realisiert sein, oder aber auch als drahtlose Verbindung, beispielsweise als eine Funkverbindung. Alternativ kann die Signalverbindung mittels eine Powerline-Verfahrens über eine Stromleitung realisiert sein.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Steuereinheit ausgebildet ist, das Trennelement in Abhängigkeit von einem Notstrom- Leistungspegel und/oder einem Ladezustand (SOC - State of Charge) der Notstromeinheit zu aktivieren. Wenn der Leistungspegel bzw. der Ladezustand der Notstromeinheit zu gering ist, so müssen mehr Trennelement aktiviert werden um Verbraucher mit geringerer Priorität von der Notstromeinheit zu trennen, damit Verbraucher mit höherer Priorität sicher weiter betrieben werden können. Auf diese Weise lässt sich ein Notstromsystem mit abgestufter Priorisierung herstellen. Das Einbeziehen des Ladezustandes der

Notstromeinheit ist dann sinnvoll, wenn die Notstromeinheit einen elektrischen Energiespeicher umfasst, beispielsweise eine Batterie. Das Einbeziehen des Leistungspegels kann sinnvoll sein, wenn die Notstromeinheit eine regenerative Energiequelle wie beispielsweise eine Photovoltaikanlage bzw. ein Solarmodul oder ein Windkraftwerk umfasst.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, das Trennelement mit einem Leistungsmessgerät auszustatten, um die vom dem zweiten Verbraucher oder den mehreren zweiten Verbrauchern aufgenommen Leistung zu messen bzw. zu beobachten. Das Messergebnis des Leistungsmessgerätes kann über eine Signalleitung, mittels Powerline über das Stromnetz oder per Funk an die Steuerung übertragen werden. Durch diese zusätzliche Information kann die Laststeuerung im Notstrombetrieb noch intelligenter erfolgen. Dies erfolgt dann entweder mittels Zuschalten eines Erzeugers im Notstrombetrieb, beispielsweise eine Photovoltaikanlage oder ein Stromgenerator, zu welchem gewisse Lasten notwendig sind um den Erzeuger nutzen zu können. Oder es erfolgt, um Lasten präziser abschalten zu können, da hinter einem Trennelement nicht die gesamte Leistung steht. Auf diese Weise kann das System auch in Abhängigkeit von der Größe der Verbraucher oder mittels Lastprofilerkennung eine Abschaltung vornehmen und nicht nur in Abhängigkeit einer vorbestimmten Priorität der Verbraucher.

Um einen Leistungspegel oder einen Ladezustand der Notstromeinheit zu ermitteln, kann die Steuereinheit über eine Signalleitung mit einem

Spannungsmessgerät am Ausgang der Notstromeinheit verbunden sein.

Alternativ ist die Steuereinheit über eine Steuer/Messsignalverbindung mit der Notstromeinheit verbunden. Die Steuer/Messsignalverbindung kann ebenfalls entweder in Form einer Signalleitung, einer Funkverbindung oder mittels Powerline realisiert sein.

In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Steuereinheit über eine Messsignalverbindung mit einem Leistungsmessgerät verbunden ist, welches ausgebildet ist, die am Netzanschluss bereitgestellte Leistung des Energieversorgungsnetzes zu überwachen, wobei die Steuereinheit ausgebildet ist, das Trennelement in Abhängigkeit von einem mittels des

Leistungsmessgerätes ermittelten Netz-Leistungspegel zu aktivieren. In der einfachsten Ausführungsform erkennt die Steuereinheit aufgrund eines

Leistungsabfalls am Netzanschluss, dass ein Stromausfall vorliegt und setzt die Notstrom -Priorisierung um.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Figuren erläutert. Hierbei zeigen:

Fig. 1 ein Blockschaltdiagramm eines Energieversorgungssystems für ein

Gebäude gemäße einer bevorzugten Ausführungsform; und

Fig. 2 ein Blockschaltdiagramm eines Energieversorgungssystems für ein

Gebäude gemäße einer weiteren bevorzugten Ausführungsform.

In der Fig. 1 wird eine Ausführungsform eines Energieversorgungssystems eines Gebäudes 1 anhand eines Blockschaltdiagramms schematisch dargestellt. Das Energieversorgungssystem umfasst einen Netzanschluss 2, über den es mit einem Energieversorgungsnetz (EVN, nicht dargestellt) verbunden ist. Die elektrische Leistung erreicht über den Netzanschluss 2 ein Gebäudestromnetz 15 des Gebäudes 1 und wird über dieses zu Verbrauchern 11 , 12, 13 in dem Gebäude 1 geleitet. Eine Notstromeinheit 3 ist ebenfalls mit dem

Gebäudestromnetz 15 verbunden. Beim Vorliegen einer Störung im EVN, können die Verbraucher 11 , 12, 13 über das Gebäudestromnetz 15 mittels der Notstromeinheit 3 mit elektrischer Leistung versorgt werden. Die Notstromeinheit 3 ist mittels einer Steuer/Messsignalverbindung 53 mit der Steuereinheit 5 verbunden. Die Steuer/Messsignalverbindung 53 dient dazu, Informationen über den Status der Notstromeinheit 3, beispielsweise über den Ladezustand einer in der Notstromeinheit 3 enthaltenen Batterie, an die Steuereinheit 5 zu senden und umgekehrt Steuersignale von der Steuereinheit 5 an die Notstromeinheit 3 zu übertragen. Während ein erster Verbraucher 11 ununterbrochen Leistung aus der Notstromeinheit 3 ziehen kann, ist zwischen dem zweiten Verbraucher 12 und der Notstromeinheit 3 ein Trennelement 4 eingeordnet. In ähnlicher Weise ist ein weiterer Verbraucher 13 über ein weiteres Trennelement 43 mit der Notstromeinheit 3 verbunden. Das

Trennelement 4 und das weitere Trennelement 43 sind über eine Trenn- Signalverbindung 54 mit der Steuereinheit 5 verbunden, sodass die

Steuereinheit 5 die Trennelemente 4, 43 bei Bedarf aktivieren und

gegebenenfalls auch deaktivieren kann. Schließlich befindet sich an dem Netzanschluss 2 ein Leistungsmessgerät 6, das den Leistungspegel bzw. den Spannungspegel der von dem EVN am

Netzanschluss 2 bereitgestellten Leistung überwacht. Die vom

Leistungsmessgerät 6 ermittelten Messwerte werden über eine

Messsignalverbindung 52 an die Steuereinheit 5 geleitet. Wenn im EVN eine Störung vorliegt, die das Gebäudestromnetz 15 beeinflusst, dann erkennt das Leistungsmessgerät 6 einen Leistungsabfall am Netzanschluss 2 und meldet dies an die Steuereinheit 5. Daraufhin wird die Notstromeinheit 3 aktiviert, um die Verbraucher 11 , 12, 13 mit Notstrom zu versorgen. Weil der Steuereinheit 5 bekannt ist, dass die Notstromeinheit 3 nicht dazu ausgelegt ist, alle

Verbraucher 11 , 12, 13 zu versorgen, wird sie mittels eines entsprechenden Signals über die Trenn-Signalverbindung 54 das Trennelement 4 aktivieren. Daraufhin wird die elektrische Verbindung zwischen dem zweiten Verbraucher

12 und der Notstromeinheit 3 getrennt. Hier ist also der erste Verbraucher 11 als essenzieller Verbraucher konfiguriert, der von der Notstromeinheit 3 nicht getrennt werden kann. Wenn die Notstromeinheit 3 eine Batterie enthält, dann kann die Steuereinheit 5 über die Steuer/Messsignalverbindung 53 einen Ladezustand (SOC) der Batterie erfragen. Alternativ oder zusätzlich kann die Notstromeinheit 3 ein Solarmodul enthalten. In diesem Fall kann die

Steuereinheit 5 über die Steuer/Messsignalverbindung 53 einen Notstrom- Leistungspegel der Notstromeinheit 3 erfahren. Wenn die Steuereinheit 5 feststellt, dass der Ladezustand bzw. der Leistungspegel der Notstromeinheit 3 auch bei aktiviertem Trennelement 4 nicht ausreicht, kann zusätzlich das weitere Trennelement 43 aktiviert werden, um auch den weiteren Verbinder

13 von der Notstromeinheit 3 zu trennen.

Das Leistungsmessgerät 6 kann weiterhin den Leistungspegel am Netzanschluss 2 beobachten. Wenn dieser Leistungspegel wieder ansteigt und einen

Normalwert erreicht, wird dies ebenfalls der Steuereinheit 5 mitgeteilt.

Daraufhin deaktiviert die Steuereinheit 5 die Notstromeinheit 3 und auch die Trennelemente 4, 43. Die Verbraucher 11 , 12, 13 werden dann wieder über den Netzanschluss 2 von dem Energieversorgungsnetz mit Leistung versorgt.

In der Fig. 1 sind lediglich drei Verbraucher 11 , 12, 13 angedeutet. Die hier gezeigten Verbraucher 11 , 12, 13 können jedoch auch jeweils stellvertretend für eine Gruppe von Verbrauchern eingesehen werden, die zusammen in einem Bereich des Gebäudes angeordnet sind. Beispielsweise kann der Verbraucher 11 sämtliche Verbraucher in einem bestimmten Stockwerk des Gebäudes 1 repräsentieren. Ein Energieversorgungsnetz gemäß einer weiteren Ausführungsform wird in der Fig. 2 dargestellt. Diese unterscheidet sich von der in Fig. 1 gezeigten

Ausführungsform darin, dass der zweite Verbraucher 12 und der weitere Verbraucher 13 gemeinsam über das Trennelement 4 mit der Notstromeinheit 3 verbunden sind. Das Aktivieren des Trennelementes 4 führt also dazu, dass beide Verbraucher 12, 13 von der Notstromeinheit 3 getrennt werden.

Bezugszeichen liste:

1 Gebäude

1 1 erster Verbraucher

12 zweite Verbraucher

13 weitere Verbraucher

15 Gebäudestromnetz

2 Netzanschluss

3 Notstromeinheit

4 Trennelement

43 weiteres Trennelement

5 Steuereinheit

52 Messsignalverbindung

53 Steuer/Messsignalverbindung

54 Trenn-Signalverbindung

6 Leistungsmessgerät