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Title:
EX SITU PRODUCTION OF A LITHIUM ANODE PROTECTIVE LAYER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/055614
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a process for producing an anode for a lithium cell and/or a lithium cell and also to such anodes and lithium cells. In order to increase the service life of the lithium cell, and to specifically form a first protective layer (2) comprising electrolyte decomposition products on an anode (1) comprising metallic lithium, a first electrolyte is applied to the anode (1) ex situ, i.e. before the lithium cell to be produced is assembled. In a subsequent process step, a second protective layer (3) can be applied to stabilize the first protective layer (2).

Inventors:
WEGNER MARCUS (DE)
GRIMMINGER JENS (DE)
TENZER MARTIN (DE)
LOHMANN TIMM (US)
Application Number:
PCT/EP2011/065088
Publication Date:
May 03, 2012
Filing Date:
September 01, 2011
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
WEGNER MARCUS (DE)
GRIMMINGER JENS (DE)
TENZER MARTIN (DE)
LOHMANN TIMM (US)
International Classes:
H01M4/134; H01M4/04; H01M4/1395; H01M4/38; H01M4/40; H01M10/052; H01M10/058; H01M10/42
Domestic Patent References:
WO2001039303A12001-05-31
Foreign References:
US20050008938A12005-01-13
US20050042515A12005-02-24
Other References:
DING F ET AL: "1,3-dioxolane pretreatment to improve the interfacial characteristics of a lithium anode", RARE METALS - XIYOU JINSHU, PRESS OF METALLURGICAL INDUSTRY, BEIJING, CN, vol. 25, no. 4, 1 August 2006 (2006-08-01), pages 297 - 302, XP022935253, ISSN: 1001-0521, [retrieved on 20060801], DOI: 10.1016/S1001-0521(06)60057-0
ISHIKAWA M ET AL: "Pretreatment of Li metal anode with electrolyte additive for enhancing Li cycleability", JOURNAL OF POWER SOURCES, ELSEVIER SA, CH, vol. 146, no. 1-2, 26 August 2005 (2005-08-26), pages 199 - 203, XP025269010, ISSN: 0378-7753, [retrieved on 20050826], DOI: 10.1016/J.JPOWSOUR.2005.03.007
Attorney, Agent or Firm:
ROBERT BOSCH GMBH (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zur Herstellung einer Anode für eine Lithiumzelle und/oder einer Lithiumzelle, umfassend den Verfahrensschritt:

a) Aufbringen eines ersten Elektrolyten auf eine, metallisches Lithium umfassende Anode (1) zum Ausbilden einer ersten, insbesondere Elektrolytzersetzungsprodukte umfassenden, Schutzschicht (2) auf der Anode (1), wobei Verfahrensschritt a) vor dem Zusammenfügen der herzustellenden Lithiumzelle erfolgt.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , wobei das Verfahren weiterhin den Verfahrensschritt:

a1) Erwärmen der Anordnung aus Verfahrenschritt a), insbesondere auf eine Temperatur > 30 °C,

umfasst.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Verfahren weiterhin den Verfahrensschritt:

b) Aufbringen eines polymerisierbaren und/oder polymeren Materials auf die erste Schutzschicht (2) zum Ausbilden einer zweiten Schutzschicht (3) auf der ersten Schutzschicht (2),

umfasst.

4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei das Verfahren weiterhin den Verfahrensschritt:

b1) Bestrahlen oder Erwärmen der Anordnung aus Verfahrenschritt b), insbesondere zur Polymerisation des polymerisierbaren Materials, umfasst.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Verfahren weiterhin den Verfahrensschritt: c) Zusammenfügen der Anodenanordnung aus Verfahrensschritt a), a1), b) oder b1), mit einer Kathode, einem zweiten Elektrolyten und gegebenenfalls einem oder mehreren, weiteren Zellbauteilen zu einer Lithiumzelle, umfasst.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der erste und/oder zweite Elektrolyt mindestens ein Lösungsmittel umfasst, welches ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Kohlensäureestern, wie Ethylencarbonat, Propylencarbonat, Dimethylcarbonat, Diethylcarbonat, Vinylencarbonat, Lac- tonen, wie γ-Butyrolacton, Ethern, insbesondere cyclischen oder acyclischen Ethern, wie 1 ,3-Dioxolan, Ethylenglycoldimethylether, Ethylenglycoldiethy- lether, Diethylenglykoldimethylether und/oder Triethylenglykoldiemethylether, und Kombinationen davon.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der erste und/oder zweite Elektrolyt mindestens ein Leitsalz umfasst, welches ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Lithiumbis(trifluormethylsulphonyl)imid, Lithiumhe- xafluorophosphat, Lithiumtetrafluoroborat, Lithiumtrifluormethansulfonat, Li- thiumchlorat, Lithiumbis(oxalato)borat, Lithiumfluorid, Lithiumnitrat, Lithium- hexafluoroarsenat und Kombinationen davon.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der erste Elektrolyt ein oder mehrere Lösungsmittel und/oder Leitsalze aufweist, welche besser zum Ausbilden einer Schutzschicht aus Elektrolytzersetzungsprodukten auf dem Anodenmaterial geeignet sind als das oder die Lösungsmittel und/oder Leitsalze des zweiten Elektrolyten.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei

- der erste Elektrolyt einen Kohlensäureester oder eine Kohlensäureestermischung, insbesondere einen cyclischen Kohlensäureester oder eine Mischung cyclischer Kohlensäureester, als Lösungsmittel aufweist, und

- der zweite Elektrolyt einen Ether oder eine Ethermischung, insbesondere einen cyclischen oder acyclischen Mono-, Di- oder Triether oder eine Mischung von cyclischen und/oder acyclischen Mono-, Di- und/oder

Triethern, als Lösungsmittel aufweist.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der erste Elektrolyt und/oder das polymerisierbare und/oder polymere Materials mindestens ein Additiv umfasst, welches ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus po- lymerisierbaren und/oder polymerisierten Verbindungen, insbesondere mit polymerisierbaren und/oder polymerisierten Doppelbindungen, beispielsweise Acrylsäurederivaten und/oder auf der Basis von Acrylsäurederivaten, wie Butylacrylat, Methylmethacrylat, Acrylnitril, Verbindungen mit delokalisierten Elektrodensystemen, wie Vinylencarbonat und/oder Catecholcarbonat, Polymeren, insbesondere halogenierten beziehungsweise perfluorierten Polymeren, wie Polyvinylidenfluorid, Lithiumionen leitenden Verbindungen beziehungsweise Festkörperpartikeln, wie Aluminiumtriiodid, Aluminiumtrifluorid und/oder Lanthanzirkonaten, und Kombinationen davon.

1 1. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das polymerisierbare und/oder polymere Material ein oder mehrere Monomere umfasst, welche ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Ethylenoxid, Ethylen, Propy- len, Styrol, Vinylcarbonat, Acrylaten und Mischungen davon.

12. Anode für eine Lithiumzelle, hergestellt durch ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 oder 6 bis 1 1.

13. Lithiumzelle, hergestellt durch ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11.

14. Anode für eine Lithiumzelle, umfassend

- ein Anodenmaterial (1),

- eine erste, insbesondere Elektrolytzersetzungsprodukte umfassende, Schutzschicht (2) und

- eine zweite, insbesondere Polymere umfassende, Schutzschicht (3), wobei die erste Schutzschicht (2) auf dem Anodenmaterial (1) ausgebildet ist,

wobei die zweite Schutzschicht (3) auf der ersten Schutzschicht (2) ausgebildet ist.

15. Lithiumzelle, umfassend eine Anode nach Anspruch 14.

Description:
Beschreibung

Titel

Ex-situ-Herstellung einer Lithiumanodenschutzschicht

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Anode für eine Lithiumzelle und/oder einer Lithiumzelle sowie derartige Anoden und Lithiumzellen.

Stand der Technik

Bei herkömmlichen Lithium-Zellen und Lithium-Ionen-Zellen bildet sich bereits unmittelbar nach dem Zusammenfügen (Assemblieren) der Zelle auf der Anode eine Schicht aus Elektrolytzersetzungsprodukten. Diese Schicht, welche sowohl anorganische als auch organische Bestandteile enthalten kann und auch als So- lid-Electrolyte-Interface (SEI) bezeichnet wird, ist für den Betrieb einer Lithium- (lonen-)Batterie unerlässlich, da der Elektrolyt im Allgemeinen elektrochemisch instabil gegenüber der Anode ist. Bedingt durch Alterung, ebenso wie durch wiederholtes Laden und Entladen der Zelle, wird die Schicht jedoch wiederholt zerstört und an den schadhaften Stellen erneut nachgebildet, wobei kontinuierlich das Aktivmaterial der Anode sowie der Elektrolyt verbraucht wird. In besonderem Maße ist durch diesen Effekt die Funktionsweise von Anoden, welche metallisches Lithium umfassen, beeinträchtigt.

Neben dem Verbrauch von Anodenmaterial und Elektrolyt führt die fortlaufende Zerstörung der Schicht auch dazu, dass sich an den schadhaften Stellen vermehrt Dendriten bilden können, welche die Sicherheit der gesamten Zelle nachteilig beeinträchtigen können. Auf lange Sicht verschlechtert sich hierdurch die gesamte Oberflächenmorphologie der Anode, so dass die Anodenkapazität bis hin zum Versagen der Zelle sinken kann. Offenbarung der Erfindung

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer Anode für eine Lithiumzelle und/oder einer Lithiumzelle, umfassend den Verfah- rensschritt:

a) Aufbringen eines ersten Elektrolyten auf eine, metallisches Lithium umfassende Anode zum Ausbilden einer ersten, insbesondere Elektrolytzersetzungsprodukte umfassenden, Schutzschicht auf der Anode. Erfindungsgemäße erfolgt Verfahrensschritt a) ex situ (außerhalb der herzustellenden Lithiumzelle) beziehungsweise vor dem Zusammenfügen, insbesondere der Anode und der Kathode, der herzustellenden Lithiumzelle. Insbesondere kann Verfahrensschritt a) vor dem Zusammenfügen der Anode, der Kathode und des eigentlichen Elektrolyten, später zweiter Elektrolyt genannt, der herzustellen- den Lithiumzelle erfolgen.

Unter einer Lithiumzelle kann im Sinn der vorliegenden Erfindung insbesondere eine galvanische Zelle verstanden werden, deren Anode metallisches Lithium gegebenenfalls in Form einer Legierung umfasst.

Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die gezielte Herstellung einer Elektrolytzersetzungsprodukte umfassenden Schutzschicht (Solid-Electrolyte-Interface (SEI)) auf einer Lithium umfassenden Anode. Erreicht wird dies dadurch, dass der Prozess der Schutzschichtbildung, der üblicherweise in der Zelle bei den ers- ten Lade- und Entladevorgängen abläuft, gezielt noch vor dem Zusammenbau der Zelle auf der Anode bewirkt wird. Dies hat den Vorteil, dass die erste, Elektrolytzersetzungsprodukte umfassende Schutzschicht in einem weiteren Verfahrensschritt wirksam stabilisiert und verstärkt werden kann, um ein dauerhaftes und robustes Schutzschichtsystem auf der Anode zu etablieren, welches sich insbesondere vorteilhaft auf die Kapazität, die Lebensdauer und die Sicherheit der Zelle auswirken kann.

Im Rahmen einer Ausführungsform umfasst das Verfahren weiterhin den Verfahrensschritt:

a1) Erwärmen der Anordnung aus Verfahrenschritt a), insbesondere auf eine

Temperatur .. 30 °C, beispielsweise > 50 °C, zum Beispiel auf 60 °C. So kann vorteilhafterweise das Ausbilden der ersten Schutzschicht unterstützt werden.

Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform umfasst das Verfahren weiterhin den Verfahrensschritt:

b) Aufbringen eines polymerisierbaren und/oder polymeren Materials auf die erste Schutzschicht zum Ausbilden einer zweiten Schutzschicht auf der ersten Schutzschicht.

Durch die zweite Schutzschicht kann die erste Schutzschicht weiter stabilisiert und eine dichte, stabile und dauerhafte Trennung zwischen der Anode und dem später in der Lithiumzelle verwendeten Elektrolyten gewährleistet werden. So kann vorteilhafterweise die Lebensdauer und Sicherheit der Anode und damit auch der gesamten Zelle deutlich erhöht werden. Selbst bei größeren Schäden an der gesamten Zelle kann eine derartig geschützte Anode vor äußeren Einflüssen besser als eine Anode mit einer konventionellen SEI-Schutzschicht geschützt sein.

Auch Verfahrensschritt b) kann insbesondere vor dem Zusammenfügen der Anode und der Kathode, insbesondere der Anode, der Kathode und des eigentlichen Elektrolyten, später zweiter Elektrolyt genannt, der herzustellenden Lithiumzelle erfolgen.

Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform umfasst das Verfahren weiterhin den Verfahrensschritt:

b1) Bestrahlen oder Erwärmen der Anordnung aus Verfahrenschritt b), beispielsweise mit ultravioletter oder infraroter Strahlung, insbesondere zur Polymerisation des polymerisierbaren Materials.

So kann vorteilhafterweise das Ausbilden der zweiten Schutzschicht unterstützt werden.

Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform umfasst das Verfahren weiterhin den Verfahrensschritt:

c) Zusammenfügen der Anodenanordnung aus Verfahrensschritt a), a1), b) oder b1), mit einer Kathode, einem zweiten Elektrolyten und gegebenenfalls einem oder mehreren, weiteren Zellbauteilen zu einer Lithiumzelle. Weitere Zellbauteile können dabei beispielsweise ein Separator, Stromkollektoren, Stromleitungselementen, Isolationselementen, Verbindungselementen, Verpackungselemente und/oder Gehäuseelementen sein. Der erste Elektrolyt und/oder der zweite Elektrolyt kann ein flüssiger oder fester

Elektrolyt, insbesondere ein flüssiger Elektrolyt, sein.

Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform umfasst der erste und/oder zweite Elektrolyt mindestens ein Lösungsmittel, welches ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Kohlensäureestern, Lactonen, Ethern, insbesondere cyclischen oder acyclischen Ethern, und Kombinationen davon.

Dabei können die Kohlensäureester beispielsweise Ethylencarbonat (EC), Propylencarbonat (PC), Dimethylcarbonat (DMC), Diethylcarbonat (DEC) und/oder Vi- nylencarbonat (VC), insbesondere Ethylencarbonat (EC), Propylencarbonat (PC),

Dimethylcarbonat (DMC) und/oder Diethylcarbonat (DEC), sein.

Die Lactone können dabei beispielsweise γ-Butyrolacton (GBL) oder v- Butyrolactonderivate sein.

Die Ether können dabei insbesondere cyclische oder acyclische Mono-, Di- oder Tri-Ether, zum Beispiel Mono-, Di- oder Tri-Alkylenether, wie Mono-/Di-/Tri-1 ,n- Alkylendialkylethern, sein, insbesondere wobei Alkylen Methylen, Ethylen(glykol), Propylen oder Butylen beziehungsweise Alkyl Methyl, Ethyl, Propyl oder Butyl ist. Beispielsweise können die Ether dabei 1 ,3-Dioxolan (DOL), Ethylenglycoldi- methylether (Glyme, Monoethylenglycoldimethylether, DME), Ethylenglycol- diethylether (EGDEE), Diethylenglykoldimethylether (Diglyme) und/oder Triethy- lenglykoldiemethylether (Triglyme, TEGDME) sein. Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform umfasst der erste und/oder zweite

Elektrolyt mindestens ein Leitsalz, welches ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Lithiumbis(trifluormethylsulphonyl)imid (LiTFSI), Lithiumhexafluo- rophosphat (LiPF 6 ), Lithiumtetrafluoroborat (LiBF 4 ), Lithiumtrifluormethansulfonat (UCF 3 SO 3 ), Lithiumchlorat (LiCI0 4 ), Lithiumbis(oxalato)borat (LiBOB), Lithiumflu- orid (LiF), Lithiumnitrat (LiN0 3 ), Lithiumhexafluoroarsenat (LiAsF 6 ) und Kombinationen davon. Vorzugsweise weist der zweite Elektrolyt andere Komponenten und/oder eine andere Zusammensetzung, insbesondere andere Lösungsmittel und/oder Leitsalze, als der erste Elektrolyt auf.

5

Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform weist der erste Elektrolyt ein oder mehrere Lösungsmittel und/oder Leitsalze auf, welche besser zum Ausbilden einer Schutzschicht aus Elektrolytzersetzungsprodukten auf dem Anodenmaterial geeignet sind als das oder die Lösungsmittel und/oder Leitsalze des zweiten 10 Elektrolyten. So kann vorteilhafterweise einerseits eine stabile erste Schutzschicht ausgebildet werden und andererseits Wechselwirkungen der Anode mit dem (zweiten) Elektrolyten während des Betriebs der Zelle vermieden werden.

Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform weist der erste Elektrolyt einen Köhl s lensäureester oder eine Kohlensäureestermischung, beispielsweise einen cycli- schen Kohlensäureester oder eine Mischung cyclischer Kohlensäureester, als Lösungsmittel auf. Zum Beispiel kann der erste Elektrolyt einen Kohlensäureester oder eine Kohlensäureestermischung, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Ethylencarbonat (EC), Propylencarbonat (PC), Dimethylcarbonat (DMC),

20 Diethylcarbonat (DEC), Vinylencarbonat (VC), insbesondere Ethylencarbonat

(EC), Propylencarbonat (PC), Dimethylcarbonat (DMC), Diethylcarbonat (DEC), und Kombinationen davon, als Lösungsmittel aufweisen. Derartige Lösungsmittel haben sich als besonders vorteilhaft zum Ausbilden einer SEI-Schutzschicht erwiesen.

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Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform weist der zweite Elektrolyt einen Ether oder eine Ethermischung, beispielsweise einen cyclischen oder acycli- schen Ether oder eine Mischung von cyclischen und/oder acyclischen Ethern, wie einen cyclischen oder acyclischen Mono-, Di- oder Triether oder eine Mi-

30 schung von cyclischen und/oder acyclischen Mono-, Di- und/oder Triethern, zum

Beispiel einen oder mehrere Mono-, Di- oder Tri-Alkylenether, wie Mono-/Di-/Tri- 1 ,n-Alkylendialkylether, insbesondere wobei Alkylen Methylen, Ethylen(glykol), Propylen oder Butylen beziehungsweise Alkyl Methyl, Ethyl, Propyl oder Butyl ist, als Lösungsmittel auf. Zum Beispiel kann der zweite Elektrolyt einen Ether oder 35 eine Ethermischung, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1 ,3-Dioxolan

(DOL), Ethylenglycoldimethylether (Glyme, Monoethylenglycoldimethylether, DME), Ethylenglycoldiethylether (EGDEE), Diethylenglykoldimethylether (Digly- me) und/oder Triethylenglykoldiemethylether (Triglyme, TEGDME) und Kombinationen davon, als Lösungsmittel aufweisen. Derartige Lösungsmittel haben sich als besonders vorteilhaft als Elektrolytlösungsmittel während des Betriebes der Zelle erwiesen.

Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform umfasst der erste Elektrolyt und/oder das polymerisierbare und/oder polymere Material mindestens ein Additiv, welches ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus polymerisierbaren und/oder polymerisierten Verbindungen, insbesondere mit polymerisierbaren und/oder polymerisierten Doppelbindungen, beispielsweise Acrylsäurederivaten und/oder auf der Basis von Acrylsäurederivaten, wie Butylacrylat, Methylmethac- rylat, Acrylnitril, Verbindungen mit delokalisierten Elektrodensystemen, wie Viny- lencarbonat (VC) und/oder Catecholcarbonat, Polymeren, insbesondere haloge- nierten beziehungsweise perfluorierten Polymeren, wie Polyvinylidenfluorid

(PVDF), Lithiumionen leitenden Verbindungen beziehungsweise Festkörperpartikeln, wie Aluminiumtriiodid (All 3 ), Aluminiumtrifluorid (AIF 3 ) und/oder Lanthanzir- konaten, und Kombinationen davon. Durch polymerisierbare und/oder polymerisierte Verbindungen, Verbindungen mit polymerisierbaren und/oder polymerisierten Doppelbindungen und/oder mit delokalisierten Elektrodensystemen und Polymere kann vorteilhafterweise die erste und/oder zweite Schutzschicht verstärkt werden. Durch Lithiumionen leitende Verbindungen beziehungsweise Festkörperpartikel kann vorteilhafterweise die Lithiumionenleitfähigkeit der ersten und/oder zweiten Schutzschicht verbessert werden.

Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform umfasst das polymerisierbare und/oder polymere Material ein oder mehrere Monomere, welche ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Ethylenoxid, Ethylen, Propylen, Styrol, Vi- nylcarbonat, Acrylaten und Mischungen davon.

In Verfahrensschritt a) beziehungsweise a1) kann beispielsweise eine erste Schutzschicht mit einer Schichtdicke in einem Bereich von > 0,01 μηι bis < 50 μηι ausgebildet werden. In Verfahrenschritt b) beziehungsweise b1) kann beispiels- weise eine zweite Schutzschicht mit einer Schichtdicke in einem Bereich von > 0,01 μηι bis < 100 μηι ausgebildet werden.

Vorzugsweise wird das Verfahren unter Edelgasatmosphäre, insbesondere Ar- gonatmosphäre, durchgeführt.

Hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens wird hiermit explizit auf die Erläuterungen im Zusammenhang mit den erfindungsgemäßen Anoden und Lithiumzellen sowie die Figurenbeschreibung ver- wiesen.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Anode für eine Lithiumzelle, welche durch ein erfindungsgemäßes Verfahren hergestellt ist.

Hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäß hergestellten Anode wird hiermit explizit auf die Erläuterungen im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren, der erfindungsgemäßen Anode und den erfindungsgemäßen Lithiumzellen sowie die Figurenbeschreibung verwiesen.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Lithiumzelle, welche durch ein erfindungsgemäßes Verfahren hergestellt ist. Hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäß hergestellten

Lithiumzelle wird hiermit explizit auf die Erläuterungen im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren, der erfindungsgemäßen Anoden und der erfindungsgemäßen Lithiumzelle sowie die Figurenbeschreibung verwiesen.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Anode für eine Lithiumzelle, welche ein Anodenmaterial, eine erste, insbesondere Elektrolytzersetzungsprodukte umfassende, Schutzschicht und eine zweite, insbesondere Polymere umfassende, Schutzschicht umfasst. Dabei ist die erste Schutzschicht auf dem Anodenmaterial und die zweite Schutzschicht auf der ersten Schutzschicht ausgebildet. Die erste Schutzschicht kann beispielsweise Elektrolytzersetzungsprodukte von einem Elektrolyten aus mindestens einem Lösungsmittel, welches ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Kohlensäureestern, Lactonen, Ethern, insbeson- dere cyclischen oder acyclischen Ethern, und Kombinationen davon, und mindestens einem Leitsalz, welches ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Lithiumbis(trifluormethylsulphonyl)imid (LiTFSI), Lithiumhexafluorophosphat (LiPF 6 ), Lithiumtetrafluoroborat (LiBF 4 ), Lithiumtrifluormethansulfonat (LiCF 3 S0 3 ), Lithiumchlorat (LiCI0 4 ), Lithiumbis(oxalato)borat (LiBOB), Lithiumfluorid (LiF), Li- thiumnitrat (LiN0 3 ), Lithiumhexafluoroarsenat (LiAsF 6 ) und Kombinationen davon, umfassen. Insbesondere kann die erste Schutzschicht Elektrolytzersetzungsprodukte von einem Elektrolyten umfassen, welcher einen Kohlensäureester oder eine Kohlensäureestermischung, beispielsweise einen cyclischen Kohlensäureester oder eine Mischung cyclischer Kohlensäureester, als Lösungsmittel auf- weist.

Die zweite Schutzschicht kann beispielsweise mindestens ein Polymer umfassen, welches ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Polyethylenoxid, Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol, Polyacrylaten, perfluorierten Polymeren, ins- besondere Polyethylenoxid, Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol, Polyacrylaten, und Kombinationen davon.

Vorzugsweise umfasst die erste und/oder zweite Schutzschicht mindestens ein Additiv, welches ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Polymeren, ins- besondere Polymeren mit polymerisierten Doppelbindungen, beispielsweise auf der Basis von Acrylsäurederivaten, wie Butylacrylat, Methylmethacrylat, Acryl- nitril, und/oder halogenierten beziehungsweise perfluorierten Polymeren, wie Po- lyvinylidenfluorid (PVDF), Verbindungen mit delokalisierten Elektrodensystemen, wie Vinylencarbonat (VC) und/oder Catecholcarbonat, Lithiumionen leitenden Verbindungen beziehungsweise Festkörperpartikeln, wie Aluminiumtriiodid (All 3 ),

Aluminiumtrifluorid (AIF 3 ) und/oder Lanthanzirkonaten, und Kombinationen davon.

Beispielsweise kann die erste Schutzschicht eine Schichtdicke in einem Bereich von > 0,01 μηι bis < 50 μηι und die zweite Schutzschicht eine Schichtdicke in einem Bereich von > 0,01 μηι bis < 100 μηι aufweisen. Hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen Anode wird hiermit explizit auf die Erläuterungen im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren, der erfindungsgemäß hergestellten Anode und den erfin- dungsgemäßen Lithiumzellen sowie die Figurenbeschreibung verwiesen.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Lithiumzelle, welche eine erfindungsgemäße Anode umfasst.

Die Lithiumzelle kann beispielsweise einen Elektrolyten aufweisen, welcher mindestens ein Lösungsmittel umfasst, welches ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Kohlensäureestern, Lactonen, Ethern, insbesondere cyclischen oder acyclischen Ethern, und Kombinationen davon.

Dabei können die Kohlensäureester beispielsweise Ethylencarbonat (EC), Propylencarbonat (PC), Dimethylcarbonat (DMC), Diethylcarbonat (DEC) und/oder Vi- nylencarbonat (VC), insbesondere Ethylencarbonat (EC), Propylencarbonat (PC), Dimethylcarbonat (DMC) und/oder Diethylcarbonat (DEC), sein.

Die Lactone können dabei beispielsweise γ-Butyrolacton (GBL) oder v- Butyrolactonderivate sein.

Die Ether können dabei insbesondere cyclische oder acyclische Mono-, Di- oder Tri-Ether, zum Beispiel Mono-, Di- oder Tri-Alkylenether, wie Mono-/Di-/Tri-1 ,n-

Alkylendialkylethern, sein, insbesondere wobei Alkylen Methylen, Ethylen(glykol), Propylen oder Butylen beziehungsweise Alkyl Methyl, Ethyl, Propyl oder Butyl ist. Beispielsweise können die Ether dabei 1 ,3-Dioxolan (DOL), Ethylenglycoldi- methylether (Glyme, Monoethylenglycoldimethylether, DME), Ethylenglycol- diethylether (EGDEE), Diethylenglykoldimethylether (Diglyme) und/oder Triethy- lenglykoldiemethylether (Triglyme, TEGDME) sein.

Vorzugsweise weist die Lithiumzelle einen Elektrolyten auf, welcher einen Ether oder eine Ethermischung, beispielsweise einen cyclischen oder acyclischen Ether oder eine Mischung aus cyclischen oder acyclischen Ethern, zum Beispiel einen oder mehrere cyclische oder acyclische Mono-, Di- oder Triether, insbe- sondere einen oder mehrere Mono-, Di- oder Tri-Alkylenether, wie Mono-/Di-/Tri- 1 ,n-Alkylendialkylether, als Lösungsmittel aufweist. Dabei kann Alkylen insbesondere für Methylen, Ethylen(glykol), Propylen oder Butylen beziehungsweise Alkyl für Methyl, Ethyl, Propyl oder Butyl stehen. Zum Beispiel kann die Lithium- zelle einen Elektrolyten aufweisen, welcher einen Ether oder eine Ethermi- schung, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1 ,3-Dioxolan (DOL), Ethy- lenglycoldimethylether (Glyme, Monoethylenglycoldimethylether, DME), Ethy- lenglycoldiethylether (EGDEE), Diethylenglykoldimethylether (Diglyme) und/oder Triethylenglykoldiemethylether (Triglyme, TEGDME) und Kombinationen davon, als Lösungsmittel aufweist.

Zum Beispiel kann die Lithiumzelle einen Elektrolyten aufweisen, welcher mindestens ein Leitsalz umfasst, welches ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Lithiumbis(trifluormethylsulphonyl)imid (LiTFSI), Lithiumhexafluorophosphat (LiPF6), Lithiumtetrafluoroborat (LiBF4), Lithiumtrifluormethansulfonat

(UCF3S03), Lithiumchlorat (LiCI04), Lithiumbis(oxalato)borat (LiBOB), Lithium- fluorid (LiF), Lithiumnitrat (LiN03), Lithiumhexafluoroarsenat (LiAsF6) und Kombinationen davon. Hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen Lithiumzelle wird hiermit explizit auf die Erläuterungen im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren, den erfindungsgemäßen Anoden und der erfindungsgemäß hergestellten Lithiumzelle sowie die Figurenbeschreibung verwiesen.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein elektrisches Gerät, welches eine erfindungsgemäße Lithiumzelle umfasst. Beispielsweise kann es sich bei dem elektrischen Gerät um ein Gerät handeln, welches ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Elektrowerkzeugen, Elektrogartengeräten, Com- putern, wie Einzelplatzrechnern, Notebooks, Multimediageräten, Telekommunikationsgeräten, wie Mobiltelefonen und PDAs, Hybridfahrzeugen, Plug-in-Hybrid- Fahrzeugen, Elektrofahrzeugen und Kombinationen davon. Hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile wird hiermit explizit auf die vorstehenden Erläuterungen und die nachfolgende Figurenbeschreibung verwiesen. Zeichnungen und Beispiele

Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Gegenstände werden durch die Zeichnung veranschaulicht und in der nachfolgenden Beschreibung erläutert. Dabei ist zu beachten, dass die Zeichnung nur beschreibenden Charakter hat und nicht dazu gedacht ist, die Erfindung in irgendeiner Form einzuschränken. Es zeigt

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Anoden.

Figur 1 veranschaulicht, dass in Verfahrensschritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens ein erster Elektrolyt ex situ, also vor dem Zusammenfügen der herzustellenden Lithiumzelle, auf eine Anode 1 aufgebracht wird, welche metallisches Lithium, in elementarer Form oder in Form einer Legierung umfasst. Aufgrund der chemischen Instabilität des ersten Elektrolyten kommt es zu Reaktionen, deren Produkte eine dünne, erste Schutzschicht 2 auf der Anode 1 formen.

Das Ausbilden der ersten Schutzschicht 2 kann beispielsweise durch Erwärmen beziehungsweise Temperieren der Anordnung, beispielsweise bei etwa 60 °C, im Rahmen eines Verfahrensschritts a1) unterstützt werden.

Auf die so gebildete erste Schutzschicht 2 wird in einem nachfolgenden Verfahrensschritt b) eine zweite Schutzschicht 3 zur Verstärkung und Stabilisierung aufgetragen. Hierzu wird ein polymerisierbares und/oder polymeres Material auf die erste Schutzschicht 2 aufgebracht. Diese zweite Schutzschicht 2 wird vorzugsweise sehr dünn aufgetragen, um die ionische Leitfähigkeit nicht zu beeinträchtigen. Es genügt bereits eine wenige Mikrometer dicke, zweite Schutzschicht, beispielsweise mit einer Schichtdicke in einem Bereich von > 0,01 μηι bis < 100 μηι, um die erste Schutzschicht 2 ausreichend zu stabilisieren. Die zweite Schutzschicht 3 wird vorzugsweise dadurch erzeugt, dass eine Zusammensetzung aus einer Monomerart oder einer Mischung verschiedener Monomerarten, welche gegebenenfalls eines oder mehrere Additive und/oder Lösungsmittel umfasst, auf die erste Schutzschicht 2 gegeben wird. Die aufgebrachte Zusammensetzung kann anschließend polymerisieren und sich dabei fest mit der ersten Schutzschicht 2 verbinden und dabei einen festen Schutzschichtverbund 2,3 ausbilden. Dies ist bei konventionellen in situ ausgebildeten SEI-Schutzschichten nicht möglich.

Die Polymerisation kann abhängig von den verwendeten Monomeren radikalisch oder anionisch initiiert werden. So kann das Ausbilden der zweiten Schutzschicht 3, insbesondere die Polymerisation des polymerisierbaren Materials, beispielsweise durch Bestrahlen oder Erwärmen der Anordnung aus Verfahrenschritt b) im Rahmen eines Verfahrensschritts b1) unterstützt werden.

Durch die zweite Schutzschicht 3 wird vorteilhafterweise die erste Schutzschicht 2 stabilisiert, so dass das auf der Anode 1 gebildete Schutzschichtsystem 2,3 deutlich stabiler und langlebiger ist, als eine in der Zelle in situ gebildete SEI- Schutzschicht.

Anschließend kann die so hergestellte Anode in einem weiteren, nicht dargestellten Verfahrensschritt c) mit einer Kathode, einem zweiten Elektrolyten und gegebenenfalls einem oder mehreren, weiteren Zellbauteilen zu einer Lithiumzelleas- sembliert werden.