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Patent Searching and Data


Title:
EXPLOSIVE SMOKE GRENADE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/206927
Kind Code:
A1
Abstract:
In order to obtain an explosive smoke grenade (1), which can be fired from a portable anti-tank weapon, in particular a recoilless infantry weapon, and which permits an enemy position or a vehicle to be fogged as quickly as possible, so that the enemy has only a very limited radius of action, the invention proposes providing the explosive smoke grenade (1) with a time fuse (6) which can be programmed such that the burst charge (5) detonates in the direct vicinity of the enemy position but before the grenade has reached the ground, and there releases the smoke-generating active material (7). In addition, the pyrotechnic active substance (7) arranged between the burst charge (5) and the grenade casing (2) consists of a plurality of film strips, which are coated with a red-phosphorus-containing incendiary composition (flares). For this purpose, the dimensions of the flares are selected such that they generate a visibility barrier in both the visible and the infrared wavelength regions.

Inventors:
GUTH SVEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/062293
Publication Date:
December 29, 2016
Filing Date:
May 31, 2016
Export Citation:
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Assignee:
RHEINMETALL WAFFE MUNITION GMBH (DE)
International Classes:
F42B12/48; F41G1/473; F42B12/70; F42C11/06; F42C17/04
Foreign References:
EP0805333A21997-11-05
US4860657A1989-08-29
DE102011107960B32012-03-22
US20090007766A12009-01-08
US7021187B12006-04-04
US20120175418A12012-07-12
Attorney, Agent or Firm:
DIETRICH, Barbara (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1. Nebelsprenggranate (1) mit den Merkmalen: a) die Nebeisprenggranate (1) umfasst eine Granathülse (2) mit einer sich in Richtung der Längsachse (3) der Nebelsprenggranate (1) erstreckenden zentralen Zerlegerladung (5) und einem zur Aktivierung der Zerlegerladung (5) vorgesehenen, einstellbaren Zeitzünder (6); b) zwischen der Zerlegerladung (5) und der Granathülse (2) ist eine Nebel erzeugende pyrotechnische Wirkmasse (7) angeordnet, die aus einer Vielzahl von Folienstreifen besteht, welche jeweils mit einem Brandsatz beschichtet sind, der roten Phosphor enthält (Flares).

2. Nebelsprenggranate (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Flares unterschiedliche Beschichtungsstärken des Brandsatzes aufweisen, wobei die Be- schichtungsstärken zwischen 400 Mm und 800 μιη liegen.

3. Nebelsprenggranate (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Granathülse (2) aus Kunststoff oder einem dünnwandigen Aluminiumblech besteht.

4. Nebelsprenggranate (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zerlegerladung (5) innerhalb eines von den Flares der Wrkmasse (7) umgebenden Siebrohres (4) angeordnet ist.

5. Nebelsprenggranate (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Siebrohr (4) aus metallischem Material besteht.

6. Nebelsprenggranate (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Granathülle (2) zerlegbar ist und vorzugsweise Sollbruchstel!en aufweist.

7. Panzerabwehrwaffe, wie rückstoßfreie Infanteriewaffe, zum Abschießen der Nebeisprenggranate (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch einen Entfernungsmessers zur Ermittlung der Distanz zum Ziel (8) sowie einer Verarbei- tungs- und Programmiereinheit zur Programmierung des Zeitzünders (6). 8. Panzerabwehrwaffe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie tragbar ist.

Description:
BESCHREIBUNG

Nebelsprenggranate

Die Erfindung betrifft eine aus einer tragbaren Panzerabwehrwaffe, insbesondere einer rückstoßfreien Infanteriewaffe, abschießbare Nebelsprenggranate.

Nebelsprenggranaten bestehen jeweils im Wesentlichen aus einer Granathülse mit einer sich in Richtung der Längsachse der Granate erstreckenden zentralen Zerlegerladung (Sprengladung) sowie einer die Zerlegerladung umschließenden, Nebel erzeugenden, pyrotechnischen Wirkmasse. In der Regel besitzen die bekannten Nebelgranaten vorderseitig einen Aufschlagzünder, der beim Auftreffen der Granate auf das Zielgebiet die Zerlegerladung zündet und die pyrotechnische Wirkmasse, die beispielsweise aus weißem Phosphor besteht, freisetzt (vgl. beispielsweise: Rheinmetali „Waffentechnisches Taschenbuch", 7. Auflage 1985, S. 491).

Es ist auch bekannt, dass Nebelgranaten mittels tragbarer Panzerabwehrwaffen, z.B. Panzerfäusten, verschießbar sind. So wird in dem am 02.05.2012 abgerufenen Internetartikel„FFV Carl Gustaf (http://de.wikipedia.org/wiki/FFV_Carl_Gustaf) angegeben, dass für die reaktive Panzerbüchse FFV Carl Gustav auch Nebelgranaten zur Verfügung stehen. Allerdings ist aus dem veröffentlichten Stand der Technik der Aufbau einer derartigen Nebelgranate nicht bekannt.

Problematisch bei der Verwendung von Nebelsprenggranaten, die aus tragbaren Panzerabwehrwaffen verschießbar sind, ist unter anderem, dass die zur Sichtsperre im sichtbaren, aber auch im infraroten Weilenlängenbereich benötigte Menge an Nebel erzeugender Wirkmasse relativ gering ist. Auch ist es mit derartigen Waffen in der Rege! nicht möglich, mehrere Granaten gleichzeitig in das Zielgebiet zu verbringen, um ein größeres Zielgebiet zu vernebeln. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Nebelsprenggranate anzugeben, die aus einer tragbaren Panzerabwehrwaffe verschießbar ist, und es ermöglicht, eine feindliche Stellung oder ein feindliches Fahrzeug möglichst schnell und großflächig einzunebeln.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.

Aus der DE 10 2012 010 378 A1 ist eine Munition mit Wirkmitteln bekannt, die zeitgleich und / oder zeitversetzt initiiert und ausgestoßen werden. Die Einstellung erfolgt über sogenannte Verzögerungssätze. Die unterschiedlichen Verzögerungszeiten können ihrerseits in verschiedenen Verzögerungselementen implementiert werden. Ein druckgesteuertes Verzögerungselement wird in der DE 10 2012 014 150 A1 und ein mechanisch verstellbares in der DE 10 2012 014 149 B3 beschrieben.

Die vorliegende Erfindung beruht hingegen im Wesentlichen auf dem Gedanken, die Nebelsprenggranate statt mit einem Aufschlagzünder mit einem Zeitzünder zu versehen. Dieser ist derart programmierbar, dass die Zerlegerladung in unmittelbarer Nähe der feindlichen Stellung, aber bevor die Granate den Boden erreicht hat, gezündet wird und die Nebel erzeugende Wirkmasse dort freigibt. Ein vorzugsweise in der Waffe integrierter Entfernungsmesser ermittelt die Distanz zum Ziel. Das Ziel wird beispielsweise manuell anvisiert und der Entfernungsmesser, z.B. ein Laser, bevorzugt manuell ausgelöst. Alternativen kennt der Fachmann. Dieser gemessene Wert wird dann in der Zünder-Eiektronik verarbeitet und definiert die Laufzeit bis zur Zerlegung (Airburst). Durch eine Zündung der Nebel erzeugenden Masse, ca. 6-8 m über dem Boden, wird sehr schnell eine relativ ausgedehnte Nebelwand (Sichtsperre) zwischen dem Schützen und dem Ziel erzeugt. Die pyrotechnische Wirkmasse wird durch Flares gebildet, die aus einer Vielzahl von Folienstreifen bestehen.

Die pyrotechnische Wirkmasse ist bevorzugt zwischen der Zerlegerladung und einer Granathülse angeordnet. Die Foiienstreifen sind jeweils mit einem Brandsatz beschichtet, der insbesondere Roten Phosphor (RP) enthält. Die Wirkmasse setzt sich bevorzugt aus Rotem Phosphor, Kaliumnitrat und einem Bindemittel zusammen. Die Abmessungen der Flares und die Beschichtungsstärken der entsprechenden Brandsätze sind dabei derart gewählt, dass der durch die Wirkmasse erzeugte Nebel sowohl eine Sichtsperre im sieht- baren als auch im infraroten Wellenlängenbereich bewirkt. Die Abmessungen der Flares sind frei wählbar und für jedes Kaliber anpassbar. Die Schichtdicken der den Roten Phosphor enthaltenden Brandsatzbeschichtungen sollten bevorzugt zwischen 400 μηι und 800 μ ηη liegen. Als Trägermaterial dienen bevorzugt Kunststofffolien. Die Granathülse bzw. Granathülle besteht vorzugsweise aus Kunststoff oder einem dünnwandigen Aluminiumblech.

Die Zerlegeriadung ist vorzugsweise innerhalb eines von den Flares umgebenden Siebrohres aus einem metallischen Werkstoff angeordnet, da das Siebrohr nicht zerlegt werden soll. Das Siebrohr definiert eine gleichmäßige Anzündung der Flares. Die Wandstärke des Siebrohrs ist in Abhängigkeit der Detonationsbelastung auszulegen, der das Siebrohr standhalten muss.

Die Nebelwand kann noch dadurch optimiert werden, dass die verwendeten Flares verschiedene Beschichtungsstärken des Brandsatzes aufweisen. Dadurch wird ein homogener Nebelvorhang erzeugt. Die dünner beschichteten Flares können aufgrund ihres geringen Gewichtes, und der damit verbundenen geringen Sinkgeschwindigkeit, fast vollständig in der Luft abbrennen. Hingegen weisen die dicker mit dem Brandsatz beschichteten Flares eine größere Sinkgeschwindigkeit auf und fallen schneller zu Boden. Diese erzeugen dann noch vom Boden aus Nebel.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den folgenden, anhand von Figuren erläuterten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:

Fig.1 einen Längsschnitt durch den Wirkkörper einer schematisch dargestellten erfindungsgemäßen Sprenggranate und

Fig.2 eine schematische Ansicht der Verwendung einer derartigen Sprenggranate. in Fig.1 ist mit 1 der Wirkkörper einer aus einer Panzerfaust abschießbaren Nebeisprenggranate bezeichnet. Die Nebelsprenggranate 1 umfasst eine vorzugsweise zerlegbare Granathülse 2, im Idealfall aus Kunststoff oder dünnwandigem Aluminium, mit einem sich in Richtung der Längsachse 3 der Nebelsprenggranate 1 erstreckenden Siebrohr 4, in dem sich eine Zerlegerladung 5 befindet. Dazu weist die Granathülse 2 bevorzugt Sollbruchstellen oder dergleichen auf (nicht näher dargestellt). Heckseitig hinter der Zerlegerladung 5 ist ein programmierbarer Zeitzünder 6 angeordnet.

Zwischen der Zerlegerladung 5 und der Granathülse 2 befindet sich eine Nebel erzeugende pyrotechnische Wirkmasse 7. Diese besteht aus einer Vielzahl von Folienstreifen, welche jeweils mit einem Brandsatz beschichtetet sind, der roten Phosphor enthält (Flares) und vorzugsweise radial um die Zerlegerladung 5, d.h. dem Siebrohr 4 (mit Löchern), angeordnet sind.

Die Flares der Wirkmasse 7 weisen unterschiedliche Beschichtungsstärken des Brandsatzes auf, wobei die Beschichtungsstärken bevorzugt zwischen 400 μιη und 800 pm liegen.

Nachfolgend wird mit Hiife von Fig.2 auf die Wirkungsweise der Nebelsprenggranate 1 eingegangen:

Um beispielsweise eine feindliche Stellung 8 zu umgehen oder einen Stellungswechsel vorzunehmen, bestimmt der entsprechende Schütze von seiner eigenen Stellung 9 zunächst mit Hilfe eines Entfernungsmessers (beispielsweise eines Feuerleitvisieres) die Distanz zur feindlichen Stellung 8 des Gegners. Anschließend ermittelt der Schütze dann die Entfernung, bei welcher der Zeitzünder 6 der Nebelsprenggranate 1 gezündet werden soll. Dieser Zündzeitpunkt sollte in der Regel einige Meter vor dem Ziel und etwa 6-8 m über dem Boden liegen. Besitzt die Panzerfaust einen Feuerleitrechner, kann die Programmierung über diesen erfolgen. Anschließend wird der Zeitzünder 6 der Nebelsprenggranate 1 entsprechend programmiert, der Richtwinkel bestimmt und die Waffe gerichtet.

Nach Abschuss der Nebelsprenggranate 1 erfolgt entsprechend der Zeiteinstellung des Zeitzünders 6 die Zerlegung bzw. Aktivierung durch den Zeitzünder 6, wodurch die Flares angezündet und verteilt werden. Die zerlegbare Geschosshülse 2 wird in kleine Stücke zerlegt, während die Flares brennend zu Boden fallen und einen Nebelvorhang sowie eine Infrarot-Deckung bilden. Dabei sind die Abmessungen der Flares derart gewählt, dass sie sowohl eine Sichtsperre im sichtbaren als auch im infraroten Wellenlängenbereich erzeugen. Bevorzugt verfügen die Flares über verschiedene Schichtsichtstärken, die einen homogenen Vorhang (Nebelwand 10) entstehen lassen. Die dünner beschichteten Flares brennen fast vollständig in der Luft ab und sinken langsamer zu Boden als die dicker be- schichteten Flares. Diese fallen aufgrund ihres damit verbundenen schwereren Eigengewichts schneller zu Boden, bilden dabei noch vor dem Boden den Nebel. Diese Kombination verschieden beschichteter Flares ergibt eine optimale Nebelwand 10 und Deckung, da die dünner beschichteten den oberen Bereich der Nebelwand 10 und die schwereren den unteren Bereich (nahe dem Boden) der Nebelwand 10 bilden. Nach bzw. mit Erzeugung der Nebelwolke 10 kann dann zum Beispiel der gewünschte Stellungswechsel erfolgen.

Die Nebelsprenggranate 1 kann, wie bereits erwähnt, aus einer tragbaren Panzerabwehrwaffe, insbesondere einer rückstoßfreien Infanteriewaffe, verschossen bzw. abgeschossen werden.

Bezugszeichenliste

1 Wirkkörper, Nebelsprenggranate

2 Granathülle (Granathülse)

3 Längsachse

4 Siebrohr

5 Zeriegerladung

6 Zeitzünder

7 Wirkmasse

8 feindliche Stellung /Ziel

9 eigene Stellung

10 Nebelwolke /Nebelwand