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Patent Searching and Data


Title:
EXTRUDER FOR THE VISCOSITY-INCREASING PREPARATION OF MELTABLE POLYMERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/008659
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an extruder (100) comprising a housing (10) having an inner housing recess (18) in which an extruder screw (20) having a helical extruder screw flight (32, 33, 34) is rotatably mounted. The outer diameter of the extruder screw (20) is subdivided into a diameter start region, diameter central region, and diameter end region, wherein the diameter central region (23) has a larger outer diameter than the other diameter regions, and a conical transition is formed in each case between regions of different diameters, and wherein at least one degassing zone (23.2) is formed in the diameter central region (23), said degassing zone having a housing recess from which at least one suction opening (15) extends to an outer side of the housing (10). The flow channel formed between the extruder screw shaft core and the inner wall of the housing recess (18) is designed as an annular expansion nozzle, wherein the outer diameter of the extruder screw flight (32, 33, 34) is constant and the radial flow channel height increases.

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Inventors:
GNEUSS STEPHAN (DE)
GNEUSS DETLEF (CH)
GNEUSS DANIEL (US)
Application Number:
PCT/DE2020/100630
Publication Date:
January 21, 2021
Filing Date:
July 19, 2020
Export Citation:
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Assignee:
GNEUSS GMBH (DE)
International Classes:
B29B7/42; B29B7/84; B29B7/86; B29C48/52; B29C48/53; B29C48/76
Domestic Patent References:
WO2020108705A12020-06-04
Foreign References:
CN103770312B2016-03-30
EP0588008A11994-03-23
US5975440A1999-11-02
DE2237190A11974-02-07
EP1434680B12006-07-05
CN202943854U2013-05-22
DE2237190A11974-02-07
EP1434680B12006-07-05
Attorney, Agent or Firm:
TARVENKORN & WICKORD PATENTANWÄLTE PARTG MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1. Extruder (100) zur viskositätserhöhenden Aufbereitung von auf

schmelzbaren Polymeren, wenigstens umfassend ein Gehäuse (10) mit einer inneren Gehäuseausnehmung (18), in welcher eine Extruderschne cke (20) mit wenigstens einem schraubenwendelförmigen Extruderschne ckensteg (31 , ..., 35) rotierbar angeordnet ist,

welche Extruderschnecke (20) sich hinsichtlich ihres Außendurchmes sers in einen Durchmesseranfangs-, Durchmessermittel- und Durchmes serendbereich (21 , 23, 25) unterteilt, wobei:

der Durchmessermittelbereich (23) einen größeren Außendurchmes ser besitzt als die übrigen Durchmesserbereiche (21 , 25);

- zwischen Bereichen (21 , 23, 25) mit unterschiedlichem Durchmesser jeweils ein Übergangskonus (22, 24) ausgebildet ist;

im Durchmessermittelbereich (23) wenigstens eine Entgasungszone (23.2) ausgebildet ist, welche eine Gehäuseausnehmung aufweist, von der aus sich wenigstens eine Absaugöffnung (15) zu einer Au ßenseite des Gehäuses (10) erstreckt, dadurch gekennzeichnet,

dass die Extruderschnecke (20) im Durchmessermittelbereich (23) derart ausgebildet ist, dass ein zwischen einem Extruderschnecken wellenkern und einer Innenwandung (19) der Gehäuseausnehmung (18) ausgebildeter Fließkanal als ringförmige Expansionsdüse ausge bildet ist, wobei der Außendurchmesser des wenigstens einen Extru derschneckenstegs (32, 33, 34) konstant ist und sich die radiale Fließ kanalhöhe erweitert; und

dass die wenigstens eine Absaugöffnung (15) in der Entgasungszone (23.2) am Ende des Durchmessermittelbereichs (23) angeordnet ist. 2. Extruder (100) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Extruderschnecke (20) funktionell zumindest in eine Meteringzone (21.2), in die Entgasungszone (23.2) und in eine Austragszone (25) unterteilt ist, wobei:

an der Extruderschnecke in der Meteringzone (21.2) Mittel zur Kom pression und/oder Homogenisierung der Polymerschmelze ausgebil det sind und sich die Meteringzone (21.2) in Fließrichtung gesehen vom Durchmesseranfangsbereich (21 ) über den Übergangskonus (22) hinweg bis in den Durchmessermittelbereich (23) erstreckt; und die Austragszone (25) vollständig im Durchmesserendbereich (25) ausgebildet ist.

3. Extruder (100) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Extruderschneckensteg (32, 33, 34) im Durchmessermittelbereich (23) einen Außendurchmesser D2 aufweist, der wenigstens dem 1 ,5fa- chen des Durchmessers D1 im Durchmesseranfangsbereich (21 ) ent spricht.

4. Extruder (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich net, dass der Durchmessermittelbereich (23) einen Anfangsabschnitt (23.1 ) und einen Endabschnitt (23.2) aufweist, und dass die radiale Gangtiefe der zwischen benachbarten Abschnitten des wenigstens einen Extruderschneckenstegs (32, 33, 34) ausgebildeten Gänge im Anfangs abschnitt (23.1 ) kleiner ist als im Endabschnitt (23.2).

5. Extruder (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass die Gangtiefe der Extruderschneckenstege (32, 33, 34) im Endabschnitt (23.2) des Durchmessermittelbereichs (23) wenigs tens das Dreifache der Gangtiefe des Anfangsabschnitts (23.1 ) beträgt. 6. Extruder (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass die Gangtiefe des wenigstens einen Extruderschne ckenstegs (32, 33, 34) im Anfangsabschnitt (23.1 ) der Entgasungszone (23) 1 % bis 5% des Durchmessers D2 beträgt.

7. Extruder (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass die Gangtiefe des wenigstens einen Extruderschne ckenstegs (32, 33, 34) im Endabschnitt (23.2) mindestens 10% des Durchmessers D2 in der Entgasungszone (23.2) beträgt.

8. Extruder (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass die Gangtiefe des wenigstens einen Extruderschne ckenstegs (32, 33, 34) im Endabschnitt (23.2) wenigstens 20 mmm be trägt.

9. Extruder (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass der Durchmesser D2 wenigstens dem 1 ,5fachen von D1 entspricht.

10. Extruder (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass die Länge der Entgasungszone (23.2) wenigstens das 2,0fache von D2 beträgt.

11. Extruder (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass die Extruderschnecke (20) am Übergang von der Me- teringzone (22) zur Entgasungszone (23.2) und/oder am Übergang von der Entgasungszone (23.2) zur Austragszone (25) jeweils eine kegelför mige Übergangszone (22, 24) aufweist, in welcher der Extruderschne ckensteg (31 , 32, 33, 34, 35) unterbrochen ist. 12. Extruder (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass zumindest in der Entgasungszone (23.2) wenigstens zwei ineinander verschlungene Extruderschneckenstege (32, 33, 34) mit gleicher Steigung auf der Extruderschnecke (20) ausgebildet sind.

Description:
Extruder zur viskositätserhöhenden Aufbereitung

von aufschmelzbaren Polymeren

Die Erfindung betrifft einen Extruder zur viskositätserhöhenden Aufbereitung von aufschmelzbaren Polymeren mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.

In der Kunststofftechnik werden Extruder zur Plastifizierung und zur Aufberei tung von Polymeren benutzt. Sofern das Ziel die bloße Plastifizierung ist, ste hen viele Bauarten als Monorotor mit einer Extruderschnecke oder als Dop pelrotor mit zwei Extruderschnecken zur Verfügung, wobei die besondere Ge ometrie der Extruderschnecken dazu führt, dass an einem Ende Kunststoff in Form fester Partikel eingezogen und dieser aufgeschmolzen und flüssig aus gestoßen wird. In vielen Anwendungsfällen wird auch eine Homogenisierung und Entgasung vorgenommen, um z. B. in den Feststoffen enthaltene Feuch tigkeit abzuführen. Nachteilig ist dabei oftmals, dass die starke Scherung im Extruder zur Reduzierung der Molekülkettenlängen im Polymer und damit zur Herabsetzung der Viskosität führt. Diese Effekte treten insbesondere bei hochviskosen Polymeren auf. Für bestimmte Anwendungsfälle darf die Visko sität während der Plastifizierung im Extruder jedoch nicht zu stark sinken, so fern für den Weiterverarbeitungsprozess eine bestimmte Viskosität des ge schmolzenen Polymers erforderlich ist. Dies gilt beispielsweise für das Recyc ling von hydrolisierbaren Polykondensaten wie Polyester (PET) und dabei insbesondere im Zusammenhang mit anspruchsvollen Weiterverarbeitungs prozessen wie der Herstellung von textilen Kunststofffasern.

In der DE 22 37 190 A wird ein Extruder zur Verarbeitung von Gummimi schungen beschrieben, der mit einer Extruderschnecke bestückt ist. Die Ent gasung wird dadurch verbessert, dass im Bereich der Absaugung der Schne ckendurchmesser erhöht ist, wobei die Gangtiefe des Extruderschne ckenstegs gegenüber der Einzugs- und Austragszone beibehalten ist, um eine konstante Förderleistung zu gewährleisten. Eine Anwendung für andere Polymere als Gummi und zur gezielten Beeinflussung der Viskosität ist nicht angegeben.

Für die Plastifizierung und vor allem für die Aufbereitung von Polymeren mit gleichzeitiger Erhöhung der Viskosität ist aus der EP 1 434 680 B1 ein Extru der mit einem Multi-Rotationssystem bekannt. Dieser sogenannten MRS- Extruder weist eine Extruderschnecke mit einem Mehrschneckenextruderteil auf, bei dem mehrere angetriebene Planetenschnecken um die Hauptschne cke herum angeordnet sind. Diese rotieren mit der Extruderschnecke als Ein heit und rotieren dabei zugleich um ihre eigene Achse. In dem Mehrschne ckenextruderteil kommt es zu einer starken Durchmischung und Vergröße rung der Oberfläche, so dass eine in diesem Bereich am Extrudergehäuse angeordnete Gasabsaugung besonders effektiv ist. Aufgrund der effizienten Absaugung eines Großteils der im Polymer enthaltenen Feuchtigkeit kann bei Polykondensaten eine deutliche Kettenverlängerung und damit eine Erhö hung der intrinsischen Viskosität erreicht werden. Da zugleich Fremdstoffe abgeschieden werden, eignet sich ein MRS-Extruder insbesondere für das Recycling von PET und ermöglicht, im Durchlaufbetrieb direkt aus Recycling ware hochreines PET zu erhalten, das ohne weitere Nachbehandlung für Ge tränke- und Lebensmittelverpackungen einsetzbar ist.

Während die für Getränke- und Lebensmittelverpackungen erforderliche Vis kosität mit dem bekannten MRS-Extruder problemlos erreichbar ist, ergibt sich bei Anwendungsprozessen, die PET mit noch höherer Viskosität benötigen, das Problem, dass sich auch bei Variation verschiedener Verfah rensparameter am MRS-Extruder eine maximal erreichbare Grenzviskosität einstellt. Viskositätserhöhung und -Verringerung finden also stets gleichzeitig stand, wobei am Anfang die zur Viskositätserhöhung führenden Effekte noch überwiegen, sich dann aber irgendwann die Waage mit den gegenteiligen Ef fekten halten.

Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, eine Aufbereitung von Poly merschmelze, insbesondere von PET, zu ermöglichen, wobei eine hohe intrinsische Viskosität von wenigstens 0,7 ml/g erreichbar ist.

Diese Aufgabe wird durch einen Extruder mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Überraschenderweise führt ein Konzept zum Erfolg, das einzelne Design merkmale der für die PET-Aufbereitung bewährten MRS-Extruder mit dem bekannten Monorotor für die Gummiverarbeitung kombiniert, aber auch eine weitere wesentliche Neuerung hinzufügt.

Zunächst basiert die Lösung der Erfindung auf einem Monorotor-Konzept, also auf einem Extruder mit nur einer Extruderschnecke. Auf die beim be kannten MRS-Extruder vorhandenen Planetenschnecken, die den meisten Anteil an der Scherung des Polymers haben, wird nach der Erfindung verzich tet. Zur Erhöhung der Umfangsgeschwindigkeit im Bereich der Vakuumab saugung ist eine partielle Durchmesservergrößerung der Extruderschnecke in einer Entgasungszone vorgesehen. Die mit dem erfindungsgemäßen Extru der erzielbare Viskositätserhöhung ist aber wesentlich darauf zurückzuführen, dass die Entgasungszone zweigeteilt ist und folgende wesentliche Merkmale umfasst:

Um auf die Geometrie der Extruderschnecke Bezug nehmen zu können, wer den die Durchmesser wie folgt bezeichnet:

- D1 in einer Einzugs-/Meteringzone

- D2 in einer Austragszone und - D2 in dem dazwischen liegenden Bereich, in dem auch die Entga sungszone angeordnet ist.

Der Außendurchmesser der Extruderschnecke, der durch die Außenkante des Extruderschneckenstegs auf der Extruderschneckenwelle definiert ist, ist gegenüber der vorhergehenden Einzugs- und Meteringzone wie auch der sich anschließenden Austragszone deutlich erhöht und beträgt mindestens 1 ,2-fache bis 2,0 fache des dortigen Durchmessers. Er ist über die Länge be vorzugt weitgehend konstant, so dass sich eine zylindrische Hüllkurve ergibt. Damit kann die zugehörige Bohrung im Gehäuse einfach hergestellt werden und geringe axiale Verschiebungen zwischen Extruderschnecke und Ge häuse sind möglich. Lediglich in den Übergangsbereichen zu den Abschnitten der Extruderschnecke davor und danach ergibt sich bevorzugt eine Kegel form.

Der Außendurchmesser des Wellenkerns der Extruderschnecke hingegen va riiert in zwei Teilbereichen der Entgasungszone stark: während er in einem stromaufwärts liegenden Anfangsbereich ebenfalls groß ist, wodurch sich eine geringe Gangtiefe zwischen den parallelen Abschnitten des Extruder schneckenstegs ergibt, ist er im anschließenden Endbereich deutlich kleiner, so dass sich tiefe Gänge ergeben.

Die wenigstens eine Absaugöffnung des Gehäuses befindet sich dort, wo die Gangtiefe groß ist. Sie kann sich bis zu dem Durchmessersprung des Wellen kerns zwischen Anfangs- und Endbereich erstrecken.

Die bereits im ersten Teil der Extruderschnecke plastifizierte Schmelze wird im Anfangsbereich der Entgasungszone stark komprimiert, da dort das freie Volumen in den zwischen Schneckensteg, Wellenkern und Gehäusebohrung gebildeten Gängen gering ist.

Im Endbereich der Entgasungszone ist das Volumen aber sehr viel größer und kann durch die herangeführte Schmelze nicht annähernd ausgefüllt wer den. Am Durchmessersprung des Wellenkerns findet daher eine schlagartige Expansion der Schmelze in das freie Volumen statt. Der Schmelzestrom reißt auf und führt zu einer erheblichen Oberflächenvergrößerung der Schmelze, welche die Absaugung der flüchtigen Stoffe aus der Schmelze ermöglicht.

Die Antriebsleistung für den erfindungsgemäßen Extruder ist gegenüber dem Stand der Technik durch den Entfall der angetriebenen Satellitenschnecken reduziert.

Wird der Durchmesser D2 > 1 ,5 x D1 gewählt, so wird gewährleistet, dass in der durch den Entgasungsanschluss gebildeten Vakuumkammer des Extru ders eine noch großflächigere Wechselwirkung zwischen Schmelze und Va kuum erreicht wird.

Zweckmäßig ist, dass die Länge der Schnecke in der Entgasungszone 2 x D2 ist. Damit ergibt sich eine möglichst große Fläche, die über den Entga sungsanschluss entgast werden kann, so dass die Fläche, an die das Va kuum angreifen kann, gegenüber der gattungsgemäßen Mehrschnecken extruderteil nur unwesentlich kleiner ist.

Wenn z.B. die Steigung des Schneckenstegs im Eingangsbereich und in der Entgasungszone im Wesentlichen gleich groß sind, ist es von Vorteil, wenn in der Entgasungszone der Schnecke zwischen dem Schneckensteg mindes tens einen weiteren Schneckensteg mit im Wesentlichen gleicher Steigung vorgesehen ist.

Durch die Durchmesservergrößerung im Endbereich der Entgasungszone des Extruders würde der Schneckensteg bei gleicher Steigung wie in der Ein zugs- und Meteringzone erheblich weiter auseinander liegen als in der Ein- zugs-/Meteringzone bzw. der Austragszone der Schnecke. Durch das Vorse hen mindestens eines zweiten Schneckenstegs bzw. mehrerer Schne ckenstege, die innerhalb des ersten Schneckenstegs angeordnet ist/sind, er geben sich auf die Länge der Schnecke in der Entgasungszone mehr Scher stellen zwischen dem Gehäuse den Wendeln, die Walkarbeit und Vorschubarbeit leisten können, so dass die Oberfläche der Schmelze in der Entgasungszone noch weiter vergrößert wird.

Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass z.B. die Steigung der Schnecke in der Einzugs-/Meteringzone und in der Austragszone im Wesentlichen gleich groß ist, dass aber die Steigung der Schneckenwendel in der Entgasungs zone größer ist als dort.

Dadurch wächst der Schneckensteg in der Entgasungszone des Extruders näher zusammen. Auch dadurch kann erreicht werden, dass mehr Walkarbeit und Vortriebsarbeit in die Schmelze eingebracht werden kann, wodurch sich die Oberfläche der Schmelze, die mit dem Vakuum in Kontakt kommt, vergrö ßert.

Vorteilhaft ist, wenn die Gangtiefe des Schneckenstegs in der Entgasungs zone mindestens 10% des Durchmessers D2 der Schnecke in der Entga sungszone beträgt. Von Vorteil ist aber auch, wenn die Oberfläche der zwi schen dem/den Schneckensteg(en) in der Entgasungszone der Schnecke ausgebildeten Gänge mindestens 1 ,5mal so groß ist wie die Oberfläche des zwischen der Wendel im Eingangsbereich angeordneten Nut.

Durch jede dieser Maßnahmen wird erreicht, dass die Gänge zwischen den Schneckenstegen nicht voll mit Schmelze gefüllt werden. Die Schmelze hat in einer entsprechenden Nut an der Flanke der Schneckenstege die größte Höhe und fällt zum Grund hin ab, und/oder kann sich über eine größere Länge verteilen. Hinzu kommt, dass durch die Bewegung der Schnecke die Schmelze im Gang zudem durchgewalkt werden kann. Auch diese Maßnah men dienen dazu, dass in gleicher Zeit eine größere Schmelzeoberfläche mit dem Unterdrück, der an den Entgasungsanschlüssen herrscht, in Kontakt kommt, und somit die Schmelze besser entgast werden kann.

Vorteilhaft kann sein, wenn der Extruder im Übergang von der Meteringzone zur Entgasungszone eine einstellbare Drossel bzw. einen einstellbaren Stau ring aufweist, über welchen der Scherspalt justiert werden kann. Dadurch kann einerseits sichergestellt werden, dass nur einwandfrei plastifizierte Schmelze in die Entgasungszone gelangt. Andererseits wird eine gewisse Abdichtung erreicht, die gewährleistet, dass es zu keinem Kurzschluss für den Unterdrück zum Eingangsbereich kommen kann.

Kurz gesagt beruht die Erfindung darauf, dass das Aufreißen, Verwirbeln und Durchmischen der Schmelze im Bereich der Absaugung nicht durch mechani sche Mischelemente bewirkt wird wie im Stand der Technik, sondern durch das Prinzip einer Expansionsdüse, welche bei der Erfindung durch den sich schlagartig reduzierenden Kerndurchmesser bei gleichem Stegaußendurch messer und konstantem Innendurchmesser der Gehäusebohrung in diesem Bereich bewirkt wird.

Das erfindungsgemäße Prinzip der Expansionsdüse in der Entgasungszone zieht neben den beschriebenen mechanischen Einflüssen auf die Schmelze auch einen Temperatureinfluss, nämlich eine Abkühlung, nach sich. Die sich einstellende Abkühlung kann bei dem erfindungsgemäßen Extruder als zu sätzlicher Effekt in verschiedener Weise genutzt werden.

Während beim MRS-Extruder im Stand der Technik fast immer eine innere Kühlung der Extruderschneckenwelle in der Entgasungszone notwendig ist, um den enormen Wärmeeintrag infolge mechanischer Scherung zu kompen sieren, kann nach der Erfindung zumindest für den Endbereich der Entga sungszone darauf verzichtet werden. Damit wird die für die gesamte Extru derschnecke notwendige Kühlleistung zumindest reduziert.

Unter Umständen ist die Abkühlung so stark, dass die Schmelze partiell ein- frieren kann. Um dem entgegen zu wirken, kann eine Beheizung des Endbe reichs der Entgasungszone vorgesehen sein. Dazu kann zum Beispiel das Gehäuse mit Heizbändern beheizt werden.

Da andererseits auch bei dem erfindungsgemäßen Extruder immer noch ein starker Wärmeeintrag durch Scherung in der Einzugs- und Meteringzone ge geben ist, bietet es sich an, auf eine externe Temperierung der Extruderschnecke zu verzichten und stattdessen ein Fluid zur Temperierung durch innere Kanäle der Schnecke umlaufen zu lassen, wozu nur eine ex terne Pumpe vorgesehen ist, jedoch kein externer Wärmetauscher Das Fluid wird am Wellenende in eine innere Schneckenbohrung eingeleitet, erwärmt sich in der Einzugs- und Meteringzone, evtl auch noch im Anfangsbereich der Entgasungszone und gibt dann die Wärme im Endbereich an die in den tiefen Schneckengängen geführte, abgekühlte Schmelze ab. Die Ausleitung erfolgt am anderen Ende der Extruderschneckenwelle. Der Rücklauf zur Pumpe erfolgt extern.

Von Vorteil ist dazu, wenn die Schnecke Temperierkanäle aufweist, die insbe sondere in der Entgasungszone z.B. in Form von peripheren Kanälen oder als konzentrischer Kanal, eine schnell wirkende, präzise Einstellung der Oberflächentemperatur der Schnecke gewährleisten. Selbst die Schne ckenstege lassen sich als Kanäle ausbilden.

Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf das in den Zeichnungen darge stellte Ausführungsbeispiel eines Extruders näher erläutert. Die Figuren zei gen im Einzelnen:

Fig. 1 einen Extruder in perspektivischer Ansicht von außen

Fig. 2 eine Extruderschnecke in perspektivischer Ansicht;

Fig. 3 ein Detail der Extruderschnecke in Seitenansicht;

Fig. 4 ein Detail des Extruders in perspektivischer Ansicht;

Fig. 5 ein Detail des Extruders in seitlicher, teilweise geschnittener An sicht und

Fig. 6 eine schematische Schnittdarstellung des Extruders.

In Figur 1 ist ein Extruder 100 nach der Erfindung in perspektivischer Ansicht von außen dargestellt, wobei endseitige Lager- und Antriebselemente nicht dargestellt sind. Sichtbar ist insbesondere das Gehäuse 10 mit einer inneren Gehäuseausnehmung 18, in der eine Extruderschnecke 20 rotierbar gelagert ist. Das Gehäuse 10 besitzt einen Eingangsbereich 11 mit einer Einzugsöff nung 12 für feste Polymerpartikel. Über einen Verbindungsflansch 13 schließt sich ein Zwischenbereich 14 mit erweitertem Durchmesser an, der wenigs tens eine Gehäuseöffnung 15 aufweist, die sich bis in die innenliegende Ge häuseausnehmung 18 erstreckt. An der Gehäuseöffnung 15 wird eine Ab saugeinrichtung angeschlossen, insbesondere eine Vakuumpumpe.

Über einen weiteren Verbindungsflansch 16 schließt sich ein Endbereich 17 des Gehäuses 10 an, dessen Durchmesser wiederum reduziert ist und der in etwa dem des Anfangsbereiches 11 entspricht. Am Ende des Endbereichs 17 öffnet sich die insbesondere als zylindrische Bohrung ausgebildete Gehäuse ausnehmung 18, so dass von dieser Stelle aus die aufbereitete Polymer schmelze zur weiteren Verarbeitung abgeleitet werden kann.

Figur 2 zeigt die Extruderschnecke 20 in perspektivischer Ansicht. Eine Ein zugszone 21.1 dient dem Einzug des Polymers als Feststoffpartikel. Es schließt sich eine Meteringzone 21.2 an. Eine Einzugszone 21.1 und eine Meteringzone 21.2 besitzen einen gemeinsamen wendelförmigen Extruder schneckensteg 31. Die Extruderschnecke 20 hat eine Austragszone 25 mit gleichem oder ähnlichem Durchmesser wie Einzugszone 21.1 und Metering zone 21.2 und besitzt ebenfalls nur einen Extruderschneckensteg 35.

Dazwischen befindet sich eine Entgasungszone 23, die sich wiederum in ei nen Anfangsbereich 23.1 und einen Endbereich 23.2 unterteilt. In der Entga sungszone 23 ist der Schneckenwellenkern, dessen Durchmesser über die Länge variiert, von insgesamt drei ineinander verschlungenen Extruderschne ckenstegen 32, 33, 34 umgeben.

In Figur 3 ist dieser erfindungswesentliche Abschnitt der Extruderschnecke 20 in einer vergrößerten, seitlichen Ansicht dargestellt, wobei auch die jeweiligen Außendurchmesser D1 , D2, D3 bezeichnet sind. Beispielhaft sind die Ab maße und geometrischen Relationen wie folgt:

- In der Meteringzone 21.2 weist der Extruderschneckensteg 31 einen rela tiv kleinen Außendurchmesser D1 von 1 10 mm auf.

- In der Austragszone 25 weist der Extruderschneckensteg 35 einen Au ßendurchmesser D2 auf, welcher dem 0,8 bis 1 ,2fachen des Außen durchmessers D1 entspricht, also in etwa D1 entspricht, aber 20% grö ßer oder kleiner sein kann;

- In der Entgasungszone 23 weisen die Extruderschneckenstege 32, 33, 34 einen einheitliche Außendurchmesser D2 auf, der wenigstens dem 1 ,5fa- chen von D2 entspricht, insbesondere sogar doppelt so groß ist. Im Bei spiel ist D2 = 190 mm.

Die Außendurchmesser D1 , D2 und D3 variieren also nur zwischen den Zo nen, sind innerhalb der jeweiligen Zone 21.2, 23, 25 aber konstant. Dazwi schen sind kegelförmige Übergangszonen 22, 24 ausgebildet

Der Wellenkerndurchmesser ist sowohl in der Meteringzone 21.2 wie in der Austragszone 25 weitgehend konstant. Kleine Variationen des Wellenkern durchmessers und/oder der Steigung der Schnecke sind vorgesehen, wie in der Extrusionstechnik üblich, um eine Homogenisierung und Verdichtung zu erreichen und/oder die Fließgeschwindigkeit lokal zu beeinflussen.

Unmittelbar im Übergang von der Entgasungszone zur Austragszone ist der Wellenkerndurchmesser der Austragszone beispielsweise gegenüber dem Durchmesser im weiteren Verlauf reduziert, damit der Schmelze druck in der Austragszone erneut aufgebaut werden kann, nachdem er in der Entgasungszone aufgrund des dort anliegenden Vakuums bei annä hernd null lag.

Erfindungswesentlich ist, dass sich der Wellenkerndurchmesser innerhalb der Entgasungszone 23 an einer Übergangsstelle 23.4 schlagartig redu ziert. Während im Anfangsbereich 23.1 der Entgasungszone 23 der Wellenkerndurchmesser groß ist und die Höhe der Extruderschne ckenstege 32, 33, 34 und damit die Höhe der dazwischen ausgebildeten Gänge 41 klein ist, ist der Wellenkerndurchmesser im Endbereich 23.2 deutlich kleiner. Bei dem angeführten Beispiel beträgt bei den Gängen 41 im Anfangsabschnitt 23.1 die Gangtiefe 4 mm, insbesondere zwischen 10% und 20% des Außendurchmessers D2. Im Endabschnitt 23.2 bei den Gängen 42 beträgt die Gangtiefe 32 mm, so dass sich die Höhe der Gänge 42 dort um den Faktor 3 bis 10 gegenüber den Gängen 41 im An fangsbereich 23.1 vergrößert hat.

Die gestrichelten Doppellinien in Figur 3 dienen dazu, den Verlauf der Extru derschneckenstege zu kennzeichnen. In der Meteringzone 21.2 und der Aus tragszone 25 gibt es jeweils nur einen wendelförmigen Extruderschne ckensteg 31 , 35. In der Entgasungszone 23 kennzeichnen die gestrichelten Doppellinien nur den Verlauf eines ersten Extruderschneckenstegs 32. Es ist deutlich zu erkennen, dass diese Linien jeweils zwei weitere Extruderschne ckenstege 33, 34 überkreuzen. Damit sind in der Entgasungszone 23 insge samt drei ineinander verschlungene Extruderschneckenstege 32, 33, 34 aus gebildet.

Figur 4 zeigt in einer perspektivischen Ansicht den Übergang von der Mete ringzone 21.2 in die Entgasungszone 23. Dazu sind die Gehäuseteile 11 und 13 (siehe Fig. 1 ) entfernt, so dass ein freier Blick auf die kegelförmige Über gangszone 22 gegeben ist. Der Extruderschneckensteg 31 der Meteringzone 21.2 läuft vor der Übergangszone 22 aus. Bereits innerhalb der Übergangs zone 22 haben die drei Extruderschneckenstege der Entgasungszone 23 ih ren Anfang, wobei in Figur 4 nur die Anfänge der Extruderschneckenstege 32, 33 sichtbar sind. Durch den Abschluss des Extruderschneckenstegs 31 vor der Übergangszone 22 und den Beginn der drei Extruderschneckenstege 32, 33 und 34 in der Übergangszone 22 wird eine frühzeitige Aufteilung des Schmelzestroms in drei Teilströme erreicht. Figur 5 zeigt den erfindungswesentlichen Teil des erfindungsgemäßen Extru ders 100 in einer teilweise geschnittenen Ansicht. Hierin ist der Zwischenbe reich 14 des Gehäuses 10 geschnitten dargestellt. Dadurch ist zum einen er kennbar, dass die Innenwandung 19 der Gehäuseausnehmung im Schnitt völlig geradlinig verläuft, dass die Gehäusebohrung also zylindrisch ist, mit Ausnahme der Unterbrechung an der Absaugöffnung 15. Weiterhin ist er kennbar, dass die Außenkanten aller drei Extruderschneckenstege 32, 33, 34 stets sehr dicht vor der Innenwandung 19 enden. Im Anfangsbereich 23.1 bil den sich sehr enge Gänge 41 , durch welche der gesamte Schmelzestrom hindurch gefördert werden muss. Schließlich erkennt man in Figur 5 gut den Verlauf des Durchmessers des Extruderwellenkerns, der sich in der Über gangsstelle 23.4 schlagartig reduziert und dann im Endbereich 23.2 kon stant klein bleibt. Dadurch bilden sich großvolumige Gänge 42 zwischen der Innenwandung 19, den parallelen Abschnitten der Extruderschne ckenstege 32, 33, 34 und dem Extruderwellenkern.

Figur 6 ist eine schematische, stark überzeichnete Darstellung der Größen verhältnisse an der Extruderschnecke 20. Abgebildet sind der Wellenkern durchmesser und der über die Außenkanten der Stege gemessene Außen durchmesser. Durch diese Darstellung wird insbesondere die Variation der Gangtiefe über die Länge der Extruderschnecke 20 deutlich. Zum Ende der Meteringzone 21 steigt der Wellenkerndurchmesser an. Der Außendurchmes ser D1 bleibt konstant. Dadurch verringert sind die Gangtiefe. Es kommt zu einer Kompression der geförderten Schmelze. In der Übergangszone 22 wei tet sich das durchströmbare Volumen auf, weil der Außendurchmesser auf D2 steigt. Dies wird durch eine nochmalige Reduzierung der Gangtiefe in der ko nischen Übergangszone 22 ausgeglichen. Das Ziel ist, die Schmelze so bis in den Anfangsbereich 23.1 zu fördern, dass die gebildeten Fließkanäle gefüllt sind. Der enge Spalt dort erhöht außerdem die Scherung.

In der Mitte der Entgasungszone 23 ist der Wellenkerndurchmesser schlagar tig deutlich reduziert, wobei der Außendurchmesser D2 der Stege konstant bleibt. Das dort entstehende Volumen des Fließkanals kann von der über die Anfangszone 23.1 herangeführten Schmelze nicht mehr gefüllt werden. Es kommt zu einer schlagartigen Expansion der zuvor stark gescherten und da mit auch stark erhitzten Schmelze. Bei der Expansion lösen sich die enthalte nen flüchtigen Stoffe besonders gut und können abgesaugt werden, wie durch den Blockpfeil angedeutet.

Danach kommt zu einer mehrfachen Fließkanalverengung, um die Schmelze wieder gasfrei zu sammeln und homogen zu fördern. Dazu verjüngt sich der Fließkanal zunächst leicht zur Übergangszone 24 hin. In der Übergangszone haben die Stege und der Wellenkern jeweils einen unterschiedlichen Konus winkel, wodurch auch eine Fließkanalvergrößerung bewirkt wird. Zwischen der Übergangszone 24 und dem Beginn der Austragszone 25 ist eine kurze konstante Gangtiefe vorgesehen, bevor sich der Wellenkerndurchmesser wie der vergrößert und die Gangtiefe folglich bei konstantem Außendurchmesser D2 der Extruderschneckenstege reduziert ist.