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Extrusionsblasformverfahren umfassend die Schritte Plastifizieren eines thermoplastischen Kunststoffs zu einer Schmelze in einem Extruder (10), Fördern der Schmelze unter Druck von dem Extruder (10) zu einem Kopf (13) mit einer Austrittsöffnung (17) , Umformen der Schmelze in dem Kopf (13) zu einem Vorformling (18), Austreten des Vorformlings (18) aus der Austrittöffnung (17) des Kopfs (13) mit einer Austrittsgeschwindigkeit, Vereinzeln des Vorformlings (18), gekennzeichnet durch die weiteren Schritte Erfassen der Austrittsgeschwindigkeit des aus der Austrittsöffnung (17) austretenden Vorformlings (18), Steuern eines Schmelzespeichers (20) zur Aufnahme eines Teils der von dem Extruder (10) geförderten Schmelze oder zur Abgabe von zuvor aufgenommener Schmelze zusätzlich zu der geförderten Schmelze in Abhängigkeit von der erfassten Austrittsgeschwindigkeit während des Austretens und vor dem Vereinzeln des Vorformlings (18), wobei der Schmelzespeicher (20) Schmelze abgibt, wenn die erfasste Austrittsgeschwindigkeit kleiner als ein Sollwert für die Austrittsgeschwindigkeit ist und der Schmelzespeicher (20) Schmelze aufnimmt, wenn die erfasste Austrittsgeschwindigkeit größer als der Sollwert für die Austrittsgeschwindigkeit ist . 2. Extrusionsblasformverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsgeschwindigkeit mehrfach während des Austretens und vor dem Vereinzeln des Vorformlings (18) erfasst wird. 3. Extrusionsblasformverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsgeschwindigkeit kontinuierlich während des Austretens und vor dem Vereinzeln des Vorformlings (18) erfasst wird. 4. Extrusionsblasformverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zum Erfassen der Austrittsgeschwindigkeit die Zeit (tXi) für den Austritt einer Teillänge des Vorformlings (18) gemessen wird. 5. Extrusionsblasformverfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Messung der Zeit (tx±) für den Austritt einer Teillänge des Vorformlings (18) eine Lichtschranke (28a-d) durch das untere Ende (18a) des austretenden Vorformlings (18) unterbrochen wird. 6. Extrusionsblasformverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schmelzespeicher (20) hydraulisch oder elektromotorisch betätigt wird. Extrusionsblasformverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Größe der Austrittsöffnung (17) des Kopfs (13) während des Austretens des Vorformlings (18) aus der Austrittöffnung (17) verändert wird. 8. Vorrichtung zur Herstellung von Hohlkörpern mittels Blasformen, die einen Extruder (10) zum Plastifizieren eines thermoplastischen Kunststoffs zu einer Schmelze und zum Fördern der Schmelze, einen Kopf (13) zum Umformen der Schmelze zu einem Vorformling (18) mit einer Eintrittsöffnung (15) für die Schmelze und einer Austrittsöffnung (17) durch die der Vorformling (18) austritt und mindestens eine Blasform aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen Schmelzespeicher (20) zur Aufnahme eines Teils der von dem Extruder (10) geförderten Schmelze oder zur Abgabe von zuvor aufgenommener Schmelze zusätzlich zu der von dem Extruder (10) geförderten Schmelze sowie mindestens eine Messvorrichtung (27) zum Erfassen der Austrittsgeschwindigkeit des aus der Austrittsöffnung (17) austretenden Vorformlings (18) aufweist und eine Steuerung (26) des Schmelzespeichers (20) derart eingerichtet ist, dass der Schmelzespeicher (20) Schmelze abgibt, wenn die erfasste Austrittsgeschwindigkeit kleiner als ein Sollwert für die Austrittsgeschwindigkeit ist und der Schmelzespeicher Schmelze aufnimmt, wenn die erfasste Austrittsgeschwindigkeit größer als der Sollwert für die Austrittsgeschwindigkeit ist. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Schmelzespeicher (20) und der Extruder (10) über eine Rohrleitung (12 a,b) mit der Eintrittsöffnung (15) des Kopfs (13) verbunden sind. 10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Schmelzespeicher (20) als integraler Bestandteil des Extruders ausgebildet ist. 11. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Schmelzespeicher (20) als separate Baugruppe ausgebildet ist. 12. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Schmelzespeicher (20) als integraler Bestandteil des Kopfs (13) ausgebildet ist. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (27) mindestens einen schaltenden Sensor aufweist, um die Zeit (tXi) für den Austritt einer Teillänge des Vorformlings (18) zu erfassen . Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnung (17) des Kopf (13) größeneinstellbar ist. |
Durchführung
Die Erfindung betrifft ein Extrusionsblasformverfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung eines
Extrusionsblasformverfahrens .
Bei einem Extrusionsblasformverfahren wird in einem Extruder thermoplastischer Kunststoff zu einer Schmelze plastifiziert und unter Druck zu einem Kopf gefördert. Aus einer
Austrittsöffnung des Kopfs tritt der Vorformling
kontinuierlich mit einer Austrittsgeschwindigkeit aus. Die insbesondere unterhalb des Kopfs befindliche Blasform nimmt den am Kopf hängenden, als Schlauch ausgebildeten Vorformling auf, in der der Schlauch zum fertigen Hohlkörper aufgeweitet wird. Zum Vereinzeln des Vorformlings unterhalb der
Austrittsöffnung des Kopfs jeweils nach dem Extrudieren einer gegebenen Länge des Vorformlings kommt beispielsweise eine Schneidvorrichtung zum Einsatz. Der vereinzelte Vorformling kann auch mit einer Handhabungseinheit an die Blasform übergeben werden.
Für die Herstellung einwandfreier Hohlkörper, beispielsweise einer Flasche oder eines Kanisters, ist es erforderlich, dass der aus dem Kopf austretende Vorformling eine Mindestlänge aufweist. Andererseits sollte eine bestimmte Länge des
Vorformlings nicht überschritten werden, da sonst mehr
Material als notwendig verbraucht wird. Die Einhaltung der richtigen Länge des Vorformlings ist darüber hinaus
notwendig, da bei modernen Extrusionsblasformverfahren vielfach die Wanddicke des Vorformlings nach einem
vorgegebenen Programm geregelt wird.
Beim Extrusionsblasformverfahren kommt zu Viskositäts Förder- , Regenerat- und Material- sowi
Schüttdichteschwankungen . Aufgrund die Schwankungen es unvermeidbar, dass je Blasformzyklus unterschiedlich lange Vorformlinge extrudiert werden. Überschreitet die Länge die Soll-Länge, ist der Abfallanteil zu groß. Unterschreitet die Länge die Soll-Länge wird möglicherweise Ausschuss
produziert. Außerdem besteht die Gefahr, dass bei einer programmierten Regelung der Wanddicke des Vorformlings die Bereiche mit bestimmten Wanddicken nicht ihre richtige relative Lage zu der den extrudierten Vorformling
aufnehmenden Blasform einnehmen.
Aus der DE 25 44 171 A ist es bekannt, unterhalb der Blasform eine Lichtschranke anzuordnen, die durch das untere Ende des extrudierten schlauchförmigen Vorformlings unterbrochen wird, sobald dieser eine Soll-Länge erreicht hat. Unterschreitet die bis zum Erreichen der Soll-Länge benötigte Zeit eine
Soll-Zeit, in welcher bei absolut regelmäßigem Arbeiten des Extruders der schlauchförmige Vorformling seine Soll-Länge erreicht, arbeitet der Extruder zu schnell. In diesem Fall wird mit Hilfe einer Steuerung die Drehzahl der Schnecke des Extruders reduziert. Überschreitet die Zeit bis zum Erreichen der Soll-Länge die Soll-Zeit bedeutet dies, dass der Extruder zu langsam arbeitet. In diesem Fall wird mit Hilfe der
Steuerung die Drehzahl der Schnecke des Extruders erhöht, sofern die Zeitüberschreitung außerhalb einer eingeplanten Toleranz liegt. Der Vorformling weist zum Zeitpunkt der
Abtastung durch die Lichtschranke eine Länge auf, die der Soll-Länge entspricht. Ausschuss durch zu kurze
Schlauchlängen wird hierdurch vermieden. Veränderungen der Extrusionsgeschwindigkeit durch Einstellen der
Schneckendrehzahl wirken sich jedoch erst auf den nächsten Blasformzyklus aus. Schwankungen der
Extrusionsgeschwindigkeit und damit der Zeitspanne zum
Extrudieren eines schlauchförmigen Vorformlings lassen sich daher mit der bekannten Vorrichtung nicht vermeiden. Es werden daher zur Durchführung des Extrusionsblasformverfahrens recht lange Wartezeiten
innerhalb eines Blasformzyklus benötigt.
Ferner ist es aus der DE 25 44 609 A bekannt, die Spaltbreite der Austrittsöffnung des Kopfs in Abhängigkeit von
Längenänderungen des Vorformlings zu verstellen.
Aus der DE 10 2004 015 719 B4 ist ein gattungsgemäßes
Verfahren zum Blasformen von Hohlkörpern bekannt. Das
Verfahren umfasst eine Regelung hingewiesen, welche die
Extrusionsgeschwindigkeit so korrigiert, dass der Vorformling in der Blasform eine vorgegebene Position einnimmt. Das
Regelverfahren basiert auf einem Wanddicken-Programm, das auf die Spaltbreite des Düsenspaltes in kritischen
Querschnittsbereichen einwirkt, wobei der Regelkreis das Ist- Gewicht eines aufgeteilten unteren Abfallbutzens und/oder des aufgeteilten Hohlkörpers mit einem entsprechenden Soll- Gewichts-Wert vergleicht. Das Einstellen der Lage des
nachfolgenden Vorformlings erfolgt in Abhängigkeit von dem Soll-Ist-Gewichts-Wertvergleich durch Änderung der Spaltweite des Düsenspaltes und/oder der Schneckendrehzahl des
Extruders .
Um ein Verkleben oder Verschweißen der Vorformlinge nach dem Abtrennen eines Vorformlings zu vermeiden, wird in der EP 1 354 692 AI vorgeschlagen, den Austritt des Vorformlings aus der Düse des Düsenkopfes, während des Vereinzelens der
Vorformlinge, kurzzeitig zu unterbrechen. Zur Unterbrechung des Förderns wird die Schmelze vorzugsweise von dem Extruder in einen Schmelzespeicher umgeleitet. Die während der
kontinuierlichen Extrusion zwischengespeicherte Schmelze kann der dem Düsenkopf zugeführten Schmelze nach der Unterbrechung wieder zugemischt wird. Die Steuerung des Schmelzespeichers erfolgt durch den Strömungswiderstand, der durch den Weg zum Speicherraum des Schmelzespeichers bzw. den Düsenkopf
bestimmt wird. Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein Extrusionsblasformverfahren der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei dem die
Längenschwankungen der Vorformlinge möglichst gering sind. Darüber hinaus wird angestrebt, die benötigte Schmelzemenge je Blasformzyklus so gering wie möglich zu halten. Des
Weiteren liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Extrusionsblasformverfahrens vorzuschlagen . Die Lösung dieser Aufgabe basiert auf dem Gedanken, noch während des Blasformzyklus auf die Länge des in diesem
Blasformzyklus hergestellten Vorformlings Einfluss zu nehmen.
Im Einzelnen wird die Aufgabe bei einem
Extrusionsblasformverfahren der eingangs erwähnten Art durch die weiteren Schritte
Erfassen der Austrittsgeschwindigkeit des aus der
Austrittsöffnung austretenden Vorformlings,
Steuern eines Schmelzespeichers zur Aufnahme eines Teils der von dem Extruder geförderten Schmelze oder zur Abgabe von zuvor aufgenommener Schmelze zusätzlich zu der geförderten Schmelze in Abhängigkeit von der erfassten Austrittsgeschwindigkeit während des Austretens und vor dem Vereinzeln des Vorformlings, wobei der Schmelzespeicher Schmelze abgibt, wenn die erfasste Austrittsgeschwindigkeit kleiner als ein Sollwert für die Austrittsgeschwindigkeit ist und der Schmelzespeicher Schmelze aufnimmt, wenn die erfasste Austrittsgeschwindigkeit größer als der Sollwert für die Austrittsgeschwindigkeit ist gelöst.
Eine Vorrichtung zur Herstellung von Hohlkörpern im
Extrusionsblasformverfahren ergibt sich aus den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 8.
Ein Blasformzyklus zum Herstellen eines Formteils umfasst das Umformen der Schmelze in dem Kopf, das Austreten des
Vorformlings aus der Austrittsöffnung des Kopfs sowie das Vereinzeln des Vorformlings nach dem Austreten. Während dieses Blasformzyklus wird die Austrittsgeschwindigkeit des aus der Austrittsöffnung austretenden Vorformlings erfasst. In Abhängigkeit von der erfassten Austrittsgeschwindigkeit wird noch während des Blasformzyklus der Schmelzespeicher gesteuert. Der Schmelzespeicher gibt während des
Blasformzyklus zuvor aufgenommene Schmelze zusätzlich zu der von dem Extruder geförderten Schmelze ab, wenn die erfasste Austrittsgeschwindigkeit kleiner als ein Soll-Wert für die Austrittsgeschwindigkeit ist. Hierdurch wird die
Austrittsgeschwindigkeit des Vorformlings, während des
Blasformzyklus erhöht. Der Soll-Wert für die
Austrittsgeschwindigkeit ist derjenige Wert, bei welchem der Vorformling seine exakte Soll-Länge in einem Blasformzyklus erreicht . Der Schmelzespeicher nimmt indes einen Teil der vom Extruder geförderten Schmelze auf, wenn die erfasste
Austrittsgeschwindigkeit des Vorformlings größer als der Soll-Wert für die Austrittsgeschwindigkeit ist. Hierdurch wird die Austrittsgeschwindigkeit des Vorformlings noch während des Blasformzyklus reduziert. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird die
Reproduzierbarkeit der extrudierten Länge des schlauchartigen Vorformlings , des Gewichts sowie der axialen
Wanddickenverteilung des Vorformlings verbessert.
Das Vereinzeln des Vorformlings in einem Blasformzyklus erfolgt beispielsweise durch ein Durchtrennen des
Vorformlings unterhalb der Austrittsöffnung des Kopfs. Eine andere Möglichkeit zum Vereinzeln des Vorformlings besteht darin, dass der Austritt des Vorformlings aus dem Kopf durch Steuern der Austrittsöffnung unterbrochen wird.
Um die dauerhafte Betriebsbereitschaft des Schmelzespeichers, insbesondere bei aufeinanderfolgenden Blasformzyklen mit zu hohen oder zu niedrigen Austrittsgeschwindigkeiten des
Vorformlings sicherzustellen, kann die Fördermenge des
Extruders insbesondere durch eine Drehzahländerung und /oder eine gravimetrische Durchsatzregelung des dem Extruder zugeführten Kunststoffgranulats erhöht oder abgesenkt werden. Die Fördermenge wird erhöht, um der Gefahr zu begegnen, dass sich der Schmelzespeicher bei anhaltend zu niedrigen
Austrittsgeschwindigkeiten vollständig entleert. Die
Fördermenge wird abgesenkt, um der Gefahr zu begegnen, dass der Schmelzespeicher bei anhaltend zu hohen
Austrittsgeschwindigkeiten keine Schmelze mehr aufnehmen kann .
Um die Reproduzierbarkeit der extrudierten Länge des
schlauchartigen Vorformlings weiter zu verbessern, ist es in einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die
Austrittsgeschwindigkeit mehrfach während des Austretens und vor dem Vereinzeln des schlauchförmigen Vorformlings erfasst wird. Alternativ besteht die Möglichkeit, die
Austrittsgeschwindigkeit kontinuierlich während des
Austretens und vor dem Vereinzeln des Vorformlings zu
erfassen . Sofern die Austrittsgeschwindigkeit nicht kontinuierlich erfasst wird, erfolgt die Geschwindigkeitsmessung
vorzugsweise durch Zeitmessung einer Wegstrecke. Hierzu wird mindestens einmal, vorzugsweise jedoch mehrmals die Zeit für den Austritt einer Teillänge des Vorformlings vor dem
Abtrennen gemessen. Die Teillänge ist ein prozentualer Anteil der Soll-Länge des Vorformlings. Gemessen wird beispielsweise die Zeit bis zum Austritt von 20 %, 40 %, 60 % und 80 % der Soll-Länge des Vorformlings. Hierzu werden an entsprechenden Positionen unterhalb des Kopfes Lichtschranken angeordnet, die durch das aus der Austrittsöffnung des Werkzeugkopfes austretende untere Ende des Vorformlings unterbrochen werden. Sofern der Schmelzespeicher hydraulisch betätigt ist, kann dieser von der Steuerung mittels Wege- oder Proportional- Ventilen angesteuert werden. Ein elektromotorisch,
beispielsweise über einen Linearmotor, betätigter Speicher wird insbesondere über ein elektronisch arbeitendes
Schaltelement angesteuert.
In einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zusätzlich die Größe der Austrittsöffnung des Kopfs während des Austretens des Vorformlings verändert. Hierdurch kann die Wanddicke des Vorformlings nach einem vorgegebenen Programm geregelt werden. Dies geschieht insbesondere durch Änderung der Spaltbreite der Austrittsöffnung. Bei größerer
Spaltbreite nimmt die Wanddicke zu, während sich durch eine kleinere Spaltbreite eine geringere Wanddicke ergibt. Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, den Vorformling über seine Länge mit unterschiedlichen Wanddicken zu versehen, wobei die Lage der einzelnen Wanddickenbereiche des
Vorformlings an Erfordernisse angepasst ist, die sich aus dem herzustellenden Hohlkörper ergeben. Selbstverständlich ist es im Rahmen der Erfindung jedoch auch möglich den Grundspalt der Austrittsöffnung einzustellen, um eine zusätzliche Regulierung des Vorformlings zu erreichen. Vorzugsweise wird die Regulierung durch Einstellen des Grundspaltes erst dann durchgeführt, wenn sich das Extrusionsblasformverfahren in Bezug auf die Wanddicke, das Artikelgewicht und die
Zykluszeit im eingeschwungenen Zustand befindet.
Ein als separate Baugruppe ausgebildeter Schmelzespeicher und der Extruder sind vorzugsweise über eine Rohrleitung mit der Eintrittsöffnung des Kopfs verbunden.
Der Schmelzspeicher kann als LIFO-, vorzugsweise jedoch als FIFO-Speicher ausgeführt sein. Der Vorteil des FIFO-Speichers besteht darin, dass die Verweildauer der Schmelze in dem Schmelzespeicher vergleichmässigt wird. Die bei LIFO- Speichern auftretende unterschiedlich lange thermische
Belastung in dem Schmelzespeicher kann bei der
Weiterverarbeitung der Kunststoffschmelze zu dem fertigen Hohlkörper zu Beeinträchtigungen von dessen mechanischen Eigenschaften und/oder dessen Aussehen führen. Der Aufbau eines für eine Vorrichtung zur Durchführung des
Extrusionsblasformverfahrens geeigneten FIFO-Speichers ist dem hier zuständigen Fachmann an sich bekannt und ergibt sich beispielsweise aus der DE 42 26 467 Cl . Der Aufbau eines für eine Vorrichtung zur Durchführung des
Extrusionsblasformverfahrens geeigneten LIFO-Speichers ist dem hier zuständigen Fachmann an sich bekannt und ergibt sich beispielsweise aus der DE 102 17 311 AI.
In einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Durchführung des Extrusionsblasformverfahrens kann der Schmelzespeicher als integraler Bestandteil des Extruders ausgebildet sein, wie dies beispielsweise bei
Schubschnecken-Extrudern der Fall ist. Der Aufbau eines
Schubschnecken-Extruders ist dem hier zuständigen Fachmann an sich bekannt und ergibt sich beispielsweise aus der DE 1 554 Schließlich kann der Schmelzespeicher als integraler
Bestandteil des Kopfs ausgebildet sein. Ein Kopf mit
integriertem FIFO-Schmelzespeicher ist dem hier zuständigen Fachmann beispielsweise aus der DE 1 704 791 A bekannt. Der Kopf weist ein Gehäuse, eine Eintrittsöffnung für die
Schmelze, einen Kern, einen Ringspalt für den Austritt der Schmelze sowie einen durch einen Ringkolben entleerbaren Speicherraum auf. Die Schmelze tritt diskontinuierlich durch den Ringspalt aus, und zwar unter der Einwirkung des
Ringkolbens, der den Speicherraum entleert. Dabei stammt ein Teil der den Vorformling bildenden Schmelze auch direkt von dem mit der Eintrittsöffnung des Kopfs verbundenen Extruder, der während des Austretens des Vorformlings kontinuierlich arbeitet. In Folge dessen kann der in dem Kopf enthaltene Schmelzespeicher zusätzlich zu der von dem Extruder
geförderten Schmelze in Abhängigkeit von der erfassten
Austrittsgeschwindigkeit Schmelze abgeben bzw. einen Teil der von dem Extruder geförderten Schmelze in dem Speicherraum aufnehmen.
Um die Zeit für den Austritt einer Teillänge des Vorformlings zu erfassen, weist die Messvorrichtung mindestens einen schaltenden Sensor auf. Der schaltende Sensor ist, wie bereits eingangs erwähnt, insbesondere Bestandteil einer
Lichtschranke. Alternativ kann der schaltende Sensor jedoch auch Bestandteil einer Ultraschallschranke oder
Mikrowellenschranke sein. Neben den berechnenden Verfahren zur Geschwindigkeitsmessung durch Zeitmessung einer Wegstrecke können zur
Geschwindigkeitsmessung auch bestimmte phyikalische Effekte, wie der Doppler-Effekt genutzt werden. Wenn Schall,
Mikrowellen oder Laserstrahlen von einem Objekt reflektiert werden, hat das Echo eine höhere Frequenz, wenn sich das Objekt auf den Betrachter zu bewegt. Dieser Frequenzunterschied aufgrund des Doppler-Effektes kann zur Geschwindigkeitsmessung des austretenden Vorformlings
ausgewertet werden. Zur Geschwindigkeitsmessung können beispielsweise auch
Zeilenkameras zum Einsatz gelangen. Die einzige
lichtempfindliche Zeile, der sogenannte
http : //de . wikipedia .org/wiki/Zeilensensor Zeilensensor, wird vorzugsweise in Austrittsrichtung des Vorformlings
ausgerichtet, um dessen Austrittsgeschwindigkeit zu erfassen.
Sofern das erfindungsgemäße Extrusionsblasformverfahren mit einer trendbasierten Spaltregelung kombiniert werden soll, kann die Austrittsöffnung des Kopfs mit Hilfe eines axial in dem Kopf verschieblichen Kerns eingestellt werden. Der Kern stellt an seinem unteren Ende die innere Begrenzung eines Ringspaltes dar, der nach außen von dem Gehäuse des Kopfs begrenzt wird. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt
Figur 1 ein Schema einer Vorrichtung zum Herstellen von Hohlkörpern aus thermoplastischem
Kunststoff im Extrusionsblasformverfahren .
Die in Figur 1 schematisch dargestellte Vorrichtung weist einen Extruder (10) auf, dessen Schnecke (11) durch einen nicht dargestellten Motor angetrieben wird. Das
Kunststoffgranulat wird dem Extruder (10) über einen nicht dargestellten Trichter zugeführt. Das zugeführte
Kunststoffgranulat wird in dem Extruder (10) plastifiziert und über eine Rohrleitung (12a) zu dem Kopf (13) gefördert. Das Gehäuse (14) des Kopfs (13) ist mit einer
Eintrittsöffnung (15) für die vom Extruder (10) kommende Schmelze versehen, die, nachdem sie die Eintrittsöffnung (15) passiert hat, einen Kanal (16) durchströmt, der an der unteren Seite des Kopfs (13) in einer ringförmigen
Austrittsöffnung (17) mündet, aus der die Schmelze als schlauchartiger Vorformling (18) kontinuierlich austritt.
An die Rohrleitung (12a) zwischen dem Extruder (10) und dem Kopf (13) ist über eine weitere Rohrleitung (12b) ein
Schmelzespeicher (20) angeschlossen. Der Schmelzespeicher (20) umfasst einen in Richtung seiner Austrittsöffnung (19) konisch zulaufenden Speicherraum (21), in dem ein
entsprechend geformter Schmelzekolben (22) hin- und
herbeweglich geführt ist. Der Schmelzekolben (22) ist über eine Kolbenstange mit einem doppelt wirkenden
Hydraulikzylinder (23) verbunden, dessen Kolben (23) mit gegenüberliegenden Kolbenflächen (23a, b) zwei aktive
Bewegungsrichtungen des Schmelzekolbens (22) ermöglicht. Die Arbeitsräume (24a, b) des doppelt wirkenden
Hydraulikzylinders (23) sind über Wege-Ventile (25a, b) mit einem Arbeitsmedium, in der Regel Hydraulikflüssigkeit, beaufschlagbar. Die Wege-Ventile (25a, b) sind elektrisch betätigt. Zu diesem Zweck sind die Steueranschlüsse der Wege- Ventile (25a, b) mit einer Steuerung (26) verbunden, deren Arbeitsweise weiter unten erläutert wird.
Unterhalb des Kopfes (13) ist eine in der Figur 1 nicht dargestellte Blasform angeordnet, die aus mindestens zwei Teilen besteht. Dieser Blasform ist eine ebenfalls in der Zeichnung der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellte Einrichtung für die Zuführung eines Druckmittels zugeordnet, durch welche der Vorformling (18) in der geschlossenen
Blasform zu dem gewünschten Formteil aufgeweitet wird.
Unterhalb des Kopfes (13) ist darüber hinaus eine
Messvorrichtung (27) zum Erfassen der
Austrittsgeschwindigkeit des aus der Austrittsöffnung (17) des Kopfs (13) austretenden Vorformlings (18) angeordnet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst die Messvorrichtung insgesamt vier Lichtschranken (28 a-d) , die in dem
Ausführungsbeispiel als Reflexlichtschranken ausgeführt sind. Das von dem Sender der Reflexlichtschranke ausgehende
Lichtsignal wird über das untere Ende (18a) des Vorformlings (A) selbst zurückgeworfen. Sender und Empfänger der
Reflexlichtschranke befinden sich parallel zueinander in einem gemeinsamen Gehäuse. Die Lichtschranken (28a-d) sind in unterschiedlichen Abständen von der Austrittsöffnung (17) des Kopfs (13) ortsfest angeordnet.
Nachfolgend wird die Durchführung das
Extrusionsblasformverfahrens näher erläutert:
In dem Extruder (10) wird der thermoplastische Kunststoff zu einer Schmelze plastifiziert und von dem Extruder (10) über die Rohrleitung (12a) zu dem Kopf (13) gefördert. Des
Weiteren gelangt Schmelze über die Rohrleitung (12b) zu dem Schmelzespeicher (20) und füllt dessen Speicherraum (21), der einen Teil der von dem Extruder (10) plastifizierten und geförderten Schmelze aufnimmt.
In dem Kopf (13) wird die Schmelze in dem Kanal (16) zu dem schlauchförmigen Vorformling (18) umgeformt. Der Vorformling (18) tritt aus der Austrittsöffnung (17) des Kopfs (13) aus, wobei der Vorformling (18) in die nicht dargestellte Blasform eintritt . Während der Vorformling (18) bis zu seiner Soll-Länge
extrudiert wird, wird mit Hilfe der Messvorrichtung (27) an den durch die Positionen der Lichtschranken (28a-d)
vorgegebenen Messpunkten die Zeit für den Austritt
unterschiedlicher Teillängen des Vorformlings (18) gemessen. Die Teillänge ist dabei jeweils die Länge des Vorformlings
(18) von der Austrittsöffnung (17) bis zu dessen unterem Ende (18a) zum Zeitpunkt der Unterbrechung einer der
Lichtschranken (28a-d) . Das Ergebnis der Zeitmessung, die Zeiten t x i bis t x4 werden in der Steuerung (26) mit zuvor ermittelten Soll-Zeiten t s i bis t s4 verglichen, die bei einem absolut gleichmäßigen Betrieb des Extruders (10) zum
Erreichen der durch die Position der Lichtschranken (28a-d) vorgegebenen Messpunkte benötigt werden. Ist die gemessene Zeit t X i kleiner als die Soll-Zeit t s ± bedeutet dies, dass die Austrittsgeschwindigkeit zu hoch ist. Ist die gemessene Zeit t X i größer als die Soll-Zeit t s ± bedeutet dies, dass die
Austrittsgeschwindigkeit zu niedrig ist.
Ist die erfasste Austrittsgeschwindigkeit zu niedrig, gibt der Schmelzespeicher (20) zuvor aufgenommene Schmelze
zusätzlich zu der von dem Extruder (10) geförderten Schmelze ab. Hierdurch wird die Austrittsgeschwindigkeit des
Vorformlings (18) noch während des Blasformzyklus erhöht. Ist die erfasste Austrittsgeschwindigkeit zu hoch, nimmt der Schmelzespeicher (20) einen Teil der von dem Extruder (10) plastifizierten und geförderten Schmelze in seinem
Speicherraum (21) auf. Hierdurch wird die
Austrittsgeschwindigkeit des Vorformlings (18) noch währende des Blasformzyklus reduziert. Die Soll-Wert-Abweichung wird in der Steuerung (26) in einen Impuls variabler Dauer (K t ) und mit variablem Vorzeichen (signum) umgewandelt und an die Wegeventile (25a, b)
ausgegeben. Um aus dem Schmelzespeicher (20) Schmelze
zusätzlich zu der von dem Extruder ( 10 ) geförderten Schmelze abzugeben, bringt der Impuls das Vier-Drei-Wege-Ventil (25a) und das Vier-Zwei-Wege-Ventil (25b) jeweils in die rechte Schaltstellung, wodurch die Kolbenfläche (23a) mit der
Druckquelle (P) beaufschlagt und der Arbeitsraum (24b) mit dem Tank (T) verbunden wird. Der Schmelzekolben (22) wird hierdurch nach rechts in die in Figur 1 dargestellte Position bewegt. Zum Aufnehmen eines Teils der von dem Extruder (10) geförderten Schmelze bringt der Impuls das Vier-Drei-Wege- Ventil (25a) in die linke Schaltstellung und das Vier-Zwei- Wege-Ventil (25b) in die rechte Schaltstellung. Nunmehr ist die Kolbenfläche (23b) von der Druckquelle (P) beaufschlagt, während der Arbeitsraum (24a) mit dem Tank (T) über das Vier- Zwei-Wegeventil (25b) verbunden ist. Der Schmelzekolben (22) bewegt sich nach links und Schmelze wird in den Speicherraum (21) aufgenommen. In dem während eines Blasformzyklus zur Bildung des
schlauchförmigen Vorformlings (18) die
Austrittsgeschwindigkeit des aus dem Kopf (13) austretenden Vorformlings (18) erfasst und in Abhängigkeit von der
erfassten Austrittsgeschwindigkeit der Schmelzespeicher (20) noch während des Blasformzyklus einen Teil der von dem
Extruder (10) geförderten Schmelze aufnimmt oder zusätzlich zu der von dem Extruder (10) geförderten Schmelze abgibt, wird die Reproduzierbarkeit der Länge, des Gewichts und der Wanddickenverteilung der schlauchförmigen Vorformlinge (18) erfindungsgemäß erhöht.
Bezugszeichenliste
Nr. Bezeichnung
10 Extruder
11 Schnecke
12 a, b Rohrleitung
13 Kopf
14 Gehäuse
15 Eintrittsöffnung
16 Kanal
17 Austrittsöffnung
18 Vorformling
18a unteres Ende des Vorformlings
19 Austrittsöffnung
20 Schmelz speieher
21 Speicherraum
22 Schmelzekolben
23 Hydraulikzylinder
23a, b Kolbenflächen
24a, b Arbeitsräume
25a, b Wegeventile
26 Steuerung
27 Mess orrichtung
28a-d Lichtschranken
Next Patent: REFRIGERATION DEVICE HAVING AN ICE MAKER