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Title:
FACTOR VII OR VIIa GLA DOMAIN VARIANTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2004/111242
Kind Code:
A1
Abstract:
Gla domain variants of human Factor VII or human Factor VIIa, comprising 1-15 amino acid modifications relative to human Factor VII or human Factor VIIa, wherein a hydrophobic amino acid residue has been introduced by substitution in position 34, or having an amino acid substitution in position 36, or having amino acid substitutions in positions 10 and 32 and at least one further amino acid substitution in a position selected from 74, 77 and 116.

Inventors:
HAANING JESPER MORTENSEN (DK)
ANDERSEN KIM VILBOUR (DK)
BORNAES CLAUS (DK)
Application Number:
PCT/DK2004/000428
Publication Date:
December 23, 2004
Filing Date:
June 18, 2004
Export Citation:
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Assignee:
MAXYGEN HOLDINGS LTD
MAXYGEN APS (DK)
HAANING JESPER MORTENSEN (DK)
ANDERSEN KIM VILBOUR (DK)
BORNAES CLAUS (DK)
International Classes:
A61K38/37; A61K38/48; C12N9/64; C12N15/57; A61K38/00; (IPC1-7): C12N15/57; C12N9/64; C07K14/745; A61K38/36
Domestic Patent References:
WO2000066753A22000-11-09
WO2001058935A22001-08-16
WO1999020767A11999-04-29
WO2004029091A22004-04-08
WO1999020767A11999-04-29
WO2000066753A22000-11-09
WO2001058935A22001-08-16
WO2003093465A12003-11-13
WO2004029091A22004-04-08
Foreign References:
US6017882A2000-01-25
Other References:
SHAH A ET AL: "Manipulation of the membrane binding site of vitamin K-dependent proteins: enhanced biological function of human factor VII", PROCEEDINGS OF THE NATIONAL ACADEMY OF SCIENCES OF USA, NATIONAL ACADEMY OF SCIENCE. WASHINGTON, US, vol. 95, no. 8, 14 April 1998 (1998-04-14), pages 4229 - 4234, XP002092845, ISSN: 0027-8424
RUF WOLFRAM ET AL: "Importance of factor VIIa Gla-domain residue Arg-36 for recognition of the macromolecular substrate factor X Gla-domain", BIOCHEMISTRY, vol. 38, no. 7, 16 February 1999 (1999-02-16), pages 1957 - 1966, XP002297134, ISSN: 0006-2960
DATABASE EMBL 12 February 2004 (2004-02-12), XP002297135, Database accession no. ADF44983
BROZE; MAJERUS, J.BIOL. CHEM., vol. 255, 1998, pages 1242 - 1247
0STERUD; RAPPORT, PROC NATL ACAD SCI USA, vol. 74, 1996, pages 5260 - 5264
DE GROUCHY ET AL., HUM GENET, vol. 66, 1996, pages 230 - 233
O'HARA ET AL., PROC NATL ACAD SCI USA, vol. 84, 1997, pages 5158 - 5162
"Remington's Pharmaceutical Sciences", 1996, MACK PUBLISHING COMPANY
"Pharmaceutical Formulation Development of Peptides and Proteins", 2000, TAYLOR & FRANCIS
"Handbook of Pharmaceutical Excipients", 2000, PHARMACEUTICAL PRESS
Attorney, Agent or Firm:
Maxygen, Aps (Hørsholm, DK)
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Claims:
Patentansprüche
1. Transparente Formmassen, enthaltend A) 1 bis 99 Gew.% eines Copolymerisats, erhältlich durch Polymerisation eines Monomerengemisches aus aχ> 50 bis 90 Gew.% eines vinylaromatischen Monomeren, a2) 10 bis 50 Gew.% Acrylnitril oder Methacrylnitril oder eine Mischung davon, und a3) 0 bis 30 Gew.% eines weiteren Monomeren, und B) 99 bis 1 Gew. eines Polymerisats auf Basis eines viny¬ laromatischen Monomeren, erhältlich durch Polymerisation eines Monomerengemisches aus bχ> 60 bis 99 Gew.% einer Mischung bestehend aus bn) 100 bis 50 Gew.% eines vinylaromatischen Monomeren und bχ2) 0 bis 50 Gew.% Acrylnitril oder Methacrylnitril oder eine Mischung davon, und b2) 40 bis 1 Gew.% eines CιC2oAlkylesters der Meth acryl oder Acrylsäure oder Mischungen solcher Ester, und Umsetzen des nach 1) erhaltenen Polymeren mit einem Amin der allgemeinen Formel I RNH2 I in der R C2CχoAlkyl, C5C8Cycloalkyl, C60Aryl oder C6CιoArylCχC4alkyl bedeutet, wobei diese Reste, mit Ausnahme der C2Cιo~Alkylreste, bis zu dreifach mit Re sten, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus CχC Al kyl, Cι~C Alkoxy und Halogen, substituiert sein können.
2. Verfahren zur Herstellung von transparenten Formmassen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man A) 1 bis 99 Gew.% eines Copolymerisats, erhältlich durch Polymerisation eines Monomerengemisches aus a ) 50 bis 90 Gew.% eines vinylaromatischen Monomeren, a2) 10 bis 50 Gew.% Acrylnitril oder Methacrylnitril oder eine Mischung davon, und a3) 0 bis 30 Gew.% eines weiteren Monomeren, und B) 99 bis 1 Gew.% eines Polymerisats auf Basis eines viny¬ laromatischen Monomeren, erhältlich durch Polymerisation eines Monomerengemisches aus bχ> 60 bis 99 Gew.% einer Mischung bestehend aus bn) 100 bis 50 Gew.% eines vinylaromatischen Monomeren und bχ2) 0 bis 50 Gew.% Acrylnitril oder Methacrylnitril oder eine Mischung davon, und b2) 40 bis 1 Gew.% eines CχC2o~Alkylesters der Meth acryl oder Acrylsäure oder Mischungen solcher Ester, und Umsetzen des nach 1) erhaltenen Polymeren mit einem Amin der allgemeinen Formel I RNH2 I in der R C2CχoAlkyl, CsCsCycloalkyl, CβCioAryl oder C6Cχo~ArylCχC4alkyl bedeutet, wobei diese Reste, mit Ausnahme der C2CιoAlkylreste, bis zu dreifach mit Re¬ sten, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus CχC Al kyl, CχC Alkoxy und Halogen, substituiert sein können, mischt.
3. Verwendung der transparenten Formmassen gemäß Anspruch 1 zur Herstellung von Forrnkörpern.
4. Formkörper, erhältlich aus den transparenten Formmassen gemäß Anspruch 1. Transparente Formmassen aus glutarimidhaltigen Polymeren und StyrolAcrylnitrilCopolymeren Zusammenfassung Transparente Formmassen, enthaltend A) 1 bis 99 Gew.% eines Copolymerisats, erhältlich durch Poly merisation eines Monomerengemisches aus ax) 50 bis 90 Gew.% eines vinylaromatischen Monomeren, a2) 10 bis 50 Gew.% Acrylnitril oder Methacrylnitril oder eine Mischung davon, und a3) 0 bis 30 Gew.% eines weiteren Monomeren, und B) 99 bis 1 Gew.% eines Polymerisats auf Basis eines vinylaro matischen Monomeren, erhältlich durch' Polymerisation eines Monomerengemisches aus bχ> 60 bis 99 Gew.% einer Mischung bestehend aus bn) 100 bis 50 Gew.% eines vinylaromatischen Monomeren und bι2) 0 bis 50 Gew.% Acrylnitril oder Methacrylnitril oder eine Mischung davon, und b2) 40 bis 1 Gew.% eines CιC2oAlkylesters der Meth acryl oder Acrylsäure oder Mischungen solcher Ester, und Umsetzen des nach 1) erhaltenen Polymeren mit einem Amin der allgemeinen Formel I RNH2 I in der R C20Alkyl, CsCsCycloalkyl, CβCioAryl oder C6CιoArylCχC alkyl bedeutet, wobei diese Reste, mit Ausnahme der C2CιoAlkylreste, bis zu dreifach mit Resten, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus CχC Alkyl, CχC Alkoxy und Halogen, substituiert sein können.
Description:
Transparente Formmassen aus glutarimidhaltigen Polymeren und Styrol-Acrylnitril-Copolymeren

5 Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft transparente Formmassen, ent¬ haltend

10 A) 1 bis 99 Ge .-% eines Copolymerisats, erhältlich durch Poly¬ merisation eines Monomerengemisches aus

ai) 50 bis 90 Ge .-% eines vinylaromatischen Monomeren,

15 a 2 ) 10 bis 50 Gew.-% Acrylnitril oder Methacrylnitril oder eine Mischung davon, und

a 3 ) 0 bis 30 Gew.-% eines weiteren Monomeren,

20 und

B) 99 bis 1 Gew.-% eines Polymerisats auf Basis eines vinylaro¬ matischen Monomeren, erhältlich durch

25 1) Polymerisation eines Monomerengemisches aus

bi) 60 bis 99 Gew.-% einer Mischung bestehend aus

bn) 100 bis 50 Gew.-% eines vinylaromatischen Monomeren 30 und

2 ) 0 bis 50 Gew.-% Acrylnitril oder Methacrylnitril oder eine Mischung davon,

35 und

b 2 ) 40 bis 1 Gew.-% eines Cι-C 2 o-Al ylesters der Meth- acryl- oder Acrylsäure oder Mischungen solcher Ester, und

40 2) Umsetzen des nach 1) erhaltenen Polymeren mit einem Amin der allgemeinen Formel I i

RNH 2 I

45 in der R C 2 -Cιo-Alkyl, C 5 -C 8 -Cycloalkyl, C 6 -Cι 0 -Aryl oder

C 6 -Cιo-Aryl-C_-C 4 -alkyl bedeutet, wobei diese Reste, mit Ausnahme der C 2 -Cιo-Alkylreste, bis zu dreifach mit

Resten, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus

C-_-C:-Alkyl, Ci-Cή-Alkoxy und Halogen, substituiert sein können.

5 Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung dieser transparenten Formmassen, ihre Verwendung zur Hersteilung von Formkörpern sowie Formkörper, enthaltend diese transparenten Formmassen.

10 Poly-Styrol-Acrylnitril (SAN) ist ein transparenter, gut zu ver¬ arbeitender Werkstoff mit interessanten Eigenschaften. Für einige Anwendungszwecke ist die Wärmeformbeständigkeit jedoch nicht aus¬ reichend. Durch Abmischung mit einem weiteren Polymeren, das eine höhere Glasübergangstemperatur als SAN besitzt, ist es möglich,

15 die Wärmeformbeständigkeit zu erhöhen und transparente Produkte mit guten mechanischen Eigenschaften zu erhalten. Voraussetzung ist allerdings, daß die Polymeren thermodynamisch verträglich, d.h. mischbar sind.

20 Chemisch verschiedene Polymere sind im allgemeinen jedoch nicht miteinander verträglich. Eine Übersicht über mischbare Polymer¬ systeme findet sich z.B. bei Paul et al. in J. Macromol. Sei. - Rev. Macromol. Chem.; C 18 (1), 109-168 (1980) . Als äußeres Kennzeichen der vollständigen Mischbarkeit wird das Auf-

25 treten von nur einer Glasübergangstemperatur oder die Entstehung von klaren (transparenten) Proben oder Filmen angegeben (vgl. J. Brandrup, E.H. Immergut, Polymer Handbook; 3. Aufl. VI; 347-370). Teilverträglichkeit liegt in der Regel dann vor, wenn die Blends zwar zweiphasig sind, die Glasübergangstemperaturen der

30 Mischungspartner jedoch innerhalb des Bereiches der Glasüber¬ gangstemperaturen der jeweiligen reinen Polymeren liegen.

• Bekannt ist, daß Polymethylmethacrylat (PMMA) und Poly-Styrol- Acrylnitril, wenn der Acrylnitrilgehalt im SAN zwischen 10 und 35 30 Gew.-% liegt, miteinander molekular mischbar sind (Paul et al.; loc. cit.) . Dadurch ergeben sich zwar transparente Polymer- blends, die Wärmeformbeständigkeit dieser Blends ist aber unbe¬ friedigend.

40 Zur Erhöhung der Wärmeformbeständigkeit von SAN-Copolymeren kann man nach der EP-A 95 274 diese mit Polyglutarimiden mischen. In der EP-A 95 274 werden beispielsweise Mischungen aus 1 bis 99 Gew.-% Polymethacrylimid (PMI) und 1 bis 99 Gew.-% SAN bean¬ sprucht, die je nach Imid-Gehalt des PMI entweder verträgliche

45 (niedriger Imidgehalt) bzw. unverträgliche (hoher Imidgehalt)

Mischungen ergeben. Die in der EP-A 95 274 beanspruchten Polyglu- tarimide, hergestellt aus Einheiten von Methylmethacrylat und

Styrol, sind am Imid-Stickstoffatom entweder unsubstituierr oder mit einer Methylgruppe substituiert.

Die verträglichen PMI/SAN-Blends zeichnen sich durch eine zum SAN erhöhte Glasübergangstemperatur unter Erhalt der Transparenz aus. Dagegen besitzen die unverträglichen Blends 2 Glasübergangstempe¬ raturen und sind trüb bzw. opak.

In der EP-A 216 505 wird gelehrt, daß sich die Wärmeformbestän- digkeit von SAN-Copolymeren erhöhen läßt, wenn man diese Copoiy- mere mit Polymethacrylimid, erhältlich durch Umsetzung von Poly- methylmethacrylat mit Methylamin, mischt. Die in der EP-A 216 505 eingesetzten Polymethacrylimide können bis zu 25 Gew.-% α-Methyl- styrol oder Styrol als Comonomereinheiten enthalten. Derartige acrylreiche Abmischungen mit SAN-Copolymeren führen jedoch zu zweiphasigen und somit nicht transparenten Formmassen.

Für die technische Nutzung der SAN-Polymethacrylimid-Formmassen kommt in der Regel nur die Abmischung im Schmelzezustand in Frage. Polymethacrylimide werden im allgemeinen wegen ihrer hohen Glasübergangstemperaturen und ihrer geringen Fließfähigkeiten bei Temperaturen von mindestens 270°C, vorzugsweise 290 bis 310°C, verarbeitet. Unter diesen Bedingungen weisen die SAN-PMI-Form¬ massen in der Regel eine Gelbfärbung auf, die auf eine Verfärbung der SAN-Komponente bei diesen hohen Verarbeitungstemperaturen zu¬ rückzuführen ist.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, transparente Formmassen mit erhöhter Wärmeformbeständigkeit durch Abmischen von SAN-Copolymeren mit Vinylaromaten enthaltenden Polymeth- acryl- oder Polyacrylimiden zur Verfügung zu stellen, die eine - im Vergleich zu reinem Polymethacryl- oder Polyacrylimid als Abmischko ponente - verringerte Gelbfärbung aufweisen.

Demgemäß wurden die eingangs definierten transparenten Formmassen gefunden.

Ferner wurde ein Verfahren zur Herstellung dieser transparenten Formmassen, deren Verwendung zur Herstellung von Formkörpern so- wie Formkörper, enthaltend diese transparenten Formmassen, gefun¬ den.

Die als Komponente A) enthaltenden Copolymerisate sind erhältlich durch Polymerisation eines Monomerengemisches in an sich bekann- ter Weise aus

50 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 60 bis 80 Gew.-%, eines vinylaro¬ matischen Monomeren,

10 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 40 Gew.-%, Acrylnitril oder Methacrylnitril oder eine Mischung davon, und

0 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 20 Gew.-%, eines weiteren

Monomeren.

Als vinylaromatische Monomere eignen sich vorzugsweise Styrol, α-Methylstyrol, tert.-Butylstyrol, Monochlorstyrol und Vinylto- luol, besonders bevorzugt Styrol und α-Methylstyrol.

Als weitere Monomere eignen sich Cχ-C 2 o-Alkylester der Metha- cryl- und Acrylsäure, Maleinsäureanhydrid, gewünschtenfalls sub¬ stituierte Amide der Methacryl- und Acrylsäure sowie Maleinsäu- reimide, bevorzugt Maleinsäureanhydrid.

Die Menge der Komponente A) , bezogen auf das Gesamtgewicht der transparenten Formmassen, beträgt 1 bis 99 Gew.-%, bevorzugt 30 bis 70 Gew.-%.

Die Herstellung der Komponente A) führt man im allgemeinen nach bekannten Polymerisationsverfahren wie Lösungs-, Masse- oder Sus¬ pensionspolymerisation durch. Solche Verfahren sind beispiels¬ weise in Kunststoffhandbuch, Hrsg. Vieweg und Daumüller, Band V; Polystyrol, Carl-Hanser-Verlag, München 1969, S. 124 ff. be¬ schrieben.

Die als Komponente B) enthaltenen Polymerisate auf Basis eines vinylaromatischen Monomers sind erhältlich durch

1) Polymerisation eines Monomerengemisches aus

60 bis 99 Gew.-%, vorzugsweise 60 bis 90 Gew.-%, einer Mischung aus

b ι) 100 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 100 bis 60 Gew.-%, eines vinylaromatischen Monomeren und

2 ) 0 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 40 Gew.-%, Acrylnitril oder Methacrylnitril oder eine Mischung davon,

und

40 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise 40 bis 10 Gew.-%, eines C-_-C 2 o-Alky- lesters der Methacryl- oder Acrylsäure, oder Mischungen solcher Ester,

und anschließendes

2) Umsetzen des nach 1) erhaltenen Polymerisats mit einem Amin der allgemeinen Formel I

RNH 2 I

in der R C 2 -C 10 -Alkyl, C 5 -C 8 -Cycloalkyl, C 6 -Cχ 0 -Aryl oder C 6 -Cιo-Aryl-Cι-C 4 -alkyl bedeutet, wobei diese Reste, mit Aus¬ nahme der C 2 -Cιo-Alkylreste, bis zu dreifach mit Resten, aus- gewählt aus der Gruppe bestehend aus Cχ-C -Alkyl, Cι-C 4 -Alkoxy und Halogen, substituiert sein können.

Als vinylaromatische Monomere eignen sich vorzugsweise Styrol, α-Methylstyrol, tert.-Butylstyrol, Monochlorstyrol und Vinylto- luol, besonders bevorzugt Styrol und α-Methylstyrol.

Als Cι-C 2 o-Alkylester der Methacrylsäure kommen bevorzugt die Cχ-C 4 -Alkylester wie Methylmethacrylat ("MMA") , Ethylmethacrylat, Propylmethacrylat, n-Butylmethacrylat, Isobutylmethacrylat und tert.-Butylmethacrylat in Betracht, wobei Methylmethacrylat be¬ sonders bevorzugt ist, sowie Mischungen dieser Monomeren.

Als Cχ-C 2 o-Alkylester der Acrylsäure verwendet man bevorzugt die Cχ-C -Alkylester wie Methylacrylat ("MA"), Ethylacrylat, Propyl- acrylat, n-Butylacrylat, Isobutylacrylat und tert.-Butylacrylat, wobei Methylacrylat besonders bevorzugt ist, sowie Mischungen dieser Monomeren.

Als besonders vorteilhaft haben sich nach bisherigen Beobachtun- gen Polymerisate aus 65 bis 80 Gew.-% Styrol und 20 bis 35 Gew.-% Methylmethacrylat mit einem Molekulargewicht (Gewichtsmittelwert M w ) von 50.000 bis 200.000 g/mol erwiesen.

Der Zusatz von Acrylnitril und/oder Methacrylnitril bewirkt in der Regel eine Erhöhung der Spannungsrißbeständigkeit.

Polymerisate, hergestellt mit einem Gehalt an vinylaromatischen Monomeren von weniger als 50 Gew.-%, sind im allgemeinen nach der Imidierung mit der Komponente A) nicht verträglich und ergeben keine transparenten Blends.

Polymerisate, hergestellt mit einem Gehalt an Acrylaten und Methacrylaten von mehr als 40 Gew.-%, sind in der Regel nach der Imidierung mit der Komponente A) nicht verträglich und ergeben keine transparenten Blends.

Die Menge der Komponente B) , bezogen auf das Gesamtgewicht der transparenten Formmassen, beträgt erfindungsgemäß 99 bis 1 Gew.-%, bevorzugt 70 bis 30 Gew.-%.

Die Herstellung der Komponente B) führt man im allgemeinen nach bekannten Polymerisationsverfahren wie Masse-, Lösungs- oder Perlpolymerisation durch. Solche Verfahren sind beispielsweise in Kunststoffhandbuch, Bd. 9, Vieweg und Esser; Polymethylmethacry- lat, Carl-Hanser-Verlag, München, 1975, S. 36 ff beschrieben.

Als Imidierungsreagenz I, RNH , kommen primäre Amine zur Anwen¬ dung, die ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus C 2 -Cχc- Alkylaminen, Cs-Cs-Cycloalkylaminen, C 6 -Cχo-Arylaminen, C6-Cχc~ Aryl-Cχ-C 4 -alkylaminen, wobei die Cycloalkyl-, Aryl- und Aralkyl-- reste der Amine bis zu dreifach mit Resten, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Cχ-C 4 -Alkyl, Cχ-C 4 -Alkoxy und Halogen wie Fluor, Chlor und Brom, substituiert sein können.

Beispielhaft seien genannt Ethylamin, n-Propylamin, i-Propylamin, n-Butylamin, 1-Methylpropylamin, 2-Methylpropylamin, 1,1-Di- methylethylamin, n-Pentylamin, 1-Methylbutylamin, 2-Methylbutyl- amin, 3-Methylbutylamin, 2-Dimethylpropylamin, 1-Ethylpropylamin, n-Hexylamin, n-Heptylamin, n-Octylamin, n-Nonylamin, n-Decylamin, n-Undecylamin, n-Dodecylamin, Stearylamin, Cyclopentylamin, Cyclohexylamin, Cycloheptylamin, Cyclooctylamin, Anilin, 2-, 4-Methylanilin, 2-, 4-Methoxyanilin, 2-, 4-Chloranilin, 2-, 4-Bromanilin, Benzylamin, Phenethylamin und Phenylpropylamin, be¬ sonders bevorzugt Cyclohexylamin.

Die Imidierung kann man in an sich bekannter Weise, beispiels¬ weise lösungsmittelfrei in einem Extruder analog zu dem in der US-A 4 246 374 beschriebenen Verfahren oder in einem Lösungs¬ mittel durchführen.

Führt man die Imidierung nicht in einem Extruder durch, so be¬ steht eine bevorzugte Ausführungsform darin, daß man den durch die A inolyse der Estergruppen entstandenen Alkohol aus dem Reak¬ tionsgemisch entfernt. Besonders vorteilhaft kann man dies durch kontinuierliches Abdestillieren des Alkohols erreichen. Hierzu ist es zweckmäßig, daß man für die Imidierung ein Amin verwendet, das einen höheren Siedepunkt aufweist als der aus dem Reaktions-

gemisch zu entfernende Alkohol, so daß keine oder nur unwesentli¬ che Mengen Amin mitentfernt werden.

Prinzipiell kann man auch Amine mit gleichem oder niedrigerem Siedepunkt als der abzudestillierende Alkohol einsetzen, indem man das mitentfernte Amin beispielsweise durch weitere Destilla¬ tion vom Alkohol abtrennt und wieder in das Reaktionsgemisch ein¬ bringt. Jedoch wird die hier vorgeschlagene Variante (Siedepunkt Amin > Siedepunkt Alkohol) aufgrund der einfacheren Reaktionsfüh- rung bevorzugt.

Die Reaktion führt man in der Regel so durch, daß man eine Mi¬ schung bestehend aus Copolymerisat 1) und Amin bevorzugt in einem Lösungsmittel unter Sauerstoffausschluß zum Sieden erhitzt und den während der Reaktion entstehenden Alkohol durch Destillation kontinuierlich aus dem Reaktionsgemisch entfernt.

Das Amin kann man dabei gleich zu Beginn der Reaktion vorlegen oder beispielsweise kontinuierlich in dem Maße wie es verbraucht wird zugeben.

Das Gewichtsverhältnis von eingesetztem Amin zu Copolymerisat 1) wählt man im Bereich von 1:1 bis 400:1, bevorzugt von 1:1 bis 200:1.

Als Lösungsmittel kann man prinzipiell alle aprotischen, polaren Lösungsmittel wie

N,N'-disubstituierte, cyclische oder acyclische Carbonsäureamide wie Dimethylformamid, Diethylformamid, Dimethylacetamid, Diethy- lacetamid,

N-Methyl-2-pyrrolidon, N-Ethyl-2-pyrrolidon,

N,N,N' ,N'-tetrasubstituierte, cyclische oder acyclische Harn¬ stoffe wie Tetramethylharnstoff,

N-substituierte, cyclische oder acyclische (Poly)Amine wie Di- cyclohexylmethylarrαn, Dimethylcyclohexylamin, N,N,N' ,N'-Tetra- methylethylendiamin, N,N,N' ,N'-Tetramethylhexamethylendiamin,

hochsiedende Ether wie Ethylenglykoldimethylether, Diethylen- glykoldimethylether,

Alkylencarbonate wie Ethylencarbonat, Propylencarbonat,

sowie andere übliche aprotische und polare Lösungsmittel wie Hexamethylphosphorsäuretriamid, Nitroalkane wie Nitromethan, Di- methylsulfoxid, Diphenylsulfoxid und Sulfolan verwenden, wobei N-Methylpyrrolidon bevorzugt ist.

Das Gewichtsverhältnis von verwendetem Lösungsmittel zu Polymer liegt in der Regel im Bereich von 1:1 bis 100:1, bevorzugt von 1:1 bis 10:1.

Die Reaktionstemperatur wählt man im allgemeinen im Bereich von 100 bis 280°C, bevorzugt im Bereich von 120 bis 220°C.

Der Reaktionsdruck ist in der Regel unkritisch. Man arbeitet im allgemeinen im Bereich von 80 bis 250 kPa, bevorzugt unter At- mosphärendruck.

Der pH-Wert liegt wegen des eingesetzten Amins in der Regel ober¬ halb von 7.

Die Reaktionszeit liegt in der Regel im Bereich von 1 bis 20 h, bevorzugt 1 bis 10 h.

Des weiteren kann man dem Reaktionsgemisch Katalysatoren in Men¬ gen im Bereich von 0 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das eingesetzte Polymer, zur Beschleunigung der Reaktion zusetzen. Beispielhaft seien genannt

tertiäre Amine wie Tricyclohexylamin,

substituierte Guanidine wie 1, 1,3,3-Tetramethylguanidin, 1,3- Di- phenylguanidi ,

tetrasubstituierte Alkylammoniumverbindungen wie Trimethylstea- rylammoniumchlorid,

organische Titanverbindungen wie Tetrapropoxytitan, Tetrabutoxy- titan,

organische Zinnverbindungen wie Dibutylzinnoxid, Dibutylzinndido- decanat,

aromatische Amine und Imide wie Chinolin, Isochinolin, 4-Benzyl- pyridin, 4-Phenylpyridin, 2-Hydroxypyridin, 1,3-, 1,4- und 2,3-Benzodiazin, 2,2'-, 2,3'- und 2, 4'-Bipyridyl,

Imide wie N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid,

sowie Antimontrioxid, Zinndioxid, Natriumamid, Natrium- und Kaliumalkoholate wie Natrium- und Kaliummethanolat, Ammoniumchlo¬ rid und Ammoniumiodid.

Die Herstellung der erfindungsgemäßen transparenten Formmassen kann durch Schmelzemischen der Komponente A) und B) in üblichen Mischvorrichtungen wie Knetern, Banburymischern, Ein- oder Zwei¬ schneckenextrudern, oder auch durch Mischen der Komponente A) und B) in Lösung mit anschließendem Verdampfen des Lösungsmittels oder durch Fällen mit oder in einem Fällmittel erfolgen.

Die Herstellung von Formkörpern, insbesondere sterilisierbare me¬ dizinische Gegenstände, Folien oder Fasern kann man nach bekann¬ ten Verfahren wie Extrusion oder Spritzgießen durchführen.

Die erfindungsgemäßen transparenten Formmassen und die daraus hergestellten Formkörper, Folien oder Fasern können übliche Zu¬ satzstoffe und Verarbeitungshilfsmittel enthalten. Deren Anteil beträgt in der Regel bis zu 5, vorzugsweise bis zu 2 Gew.-%, be- zogen auf das Gesamtgewicht der Copolymerisate.

Übliche Zusatzstoffe sind beispielsweise Stabilisatoren und Oxidationsverzögerer, Mittel gegen Wärmezersetzung und Zersetzung durch ultraviolettes Licht, Gleit- und Entformungsmittel, Farb- Stoffe, Pigmente, Weichmacher und Antistatika.

Oxidationsverzögerer und Wärmestabilisatoren, die den thermopla¬ stischen Massen gemäß der Erfindung zugesetzt werden können, sind z.B. sterisch gehinderte Phenole, Hydrochinone, Phosphite und Ab- kömmlinge und substituierte Vertreter dieser Gruppe und Mischun¬ gen dieser Verbindungen, vorzugsweise in Konzentrationen bis zu 1 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Mischung.

Beispiele für UV-Stabilisatoren sind substituierte Resorcine, Sa- licylate, Benzotriazole und Benzophenone, die man im allgemeinen in Mengen bis zu 1 Gew.-% einsetzen kann.

Gleit- und Entformungsmittel, die man in der Regel bis zu 1 Gew.-% der thermoplastischen Masse zusetzen kann, sind beispiels- weise Stearinsäure, Stearylalkohol, Stearinsäurealkylester und - amide sowie Ester des Pentaerythrits mit langkettigen Fettsäuren. Geeignete Farbstoffe sind organische Farbstoffe, beispielsweise Anthrachinonrot, organische Pigmente und Lacke wie Phthalocyanin- blau, anorganische Pigmente wie Titandioxid und Cadmiumsulfid. Als Weichmacher seien beispielhaft Dioctylphthalat, Dibenzylph- thalat und Butylbenzylphthalat genannt.

Als weitere Zusatzstoffe kann man Flammschutzmittel in der Regel in Mengen von 1 bis 40 Gew.-% einsetzen.

Solche Flammschutzmittel sind beispielsweise organische Phosphor- Verbindungen wie die Ester der Phosphorsäure, phosphorigen Säure und von Phosphon- und Phosphinsäure sowie tertiäre Phosphine und Phosphinoxide. Als Beispiel sei Triphenylphosphinoxid genannt.

Als Flammschutzmittel sind auch solche Verbindungen geeignet, die Phosphor-Stickstoff-Bindungen enthalten, wie Phosphonnitrilchlo- rid, Phosphorsäureesteramide, Phosphorsäureamide, Phosphinsäurea- mide, Tris- (aziridinyl)-phosphinoxid oder Tetrakis- (hydroxyme- thyl)-phosphoniumchlorid.

Die erfindungsgemäßen_ transparenten Formmassen weisen gegenüber solchen aus dem Stand der Technik eine sehr gute Transparenz und eine verringerte Gelbfärbung auf.

Beispiele

Bei den verwendeten Styrol-Acrylnitril-Copolymeren (Kompo¬ nente A) ) handelte es sich um statistische Copolymere mit der folgenden Zusammensetzung:

Tabelle 1

Zusammensetzung und Eigenschaften der verwendeten SAN-Copolymeren

i ) AN = Acrylnitril; 2 > VZ = Viskositätszahl; 3 > τ g = Glasübergangstemperatur nach DSC

Herstellung von imidierten Styrol-MMA-Copolymeren (Komponente B) )

Auf einem Zweiwellenextruder (ZSK-40 Fa. Werner & Pfleiderer) ) mit gleichlaufenden, kämmenden Schnecken wurde das entspr. Copo¬ lymerisat (siehe Tabelle 2) kontinuierlich (10 kg/h bei einer Temperatur von 270°C mit 5 kg/h Cyclohexylamin umgesetzt. Nach der Reaktionszone wurde die Polymerschmelze auf dem gleichen Extruder entgast und granuliert.

Vergleichsbeispiel analog zu EP-B 234,726 & PMI-3

In einem Autoklaven wurde eine Lösung von 200 g des entsprechen¬ den Copolymerisats (s. Tabelle 2) in 600 g Toluol/Methanol (Gew.-Verhältnis 90/10) mit 8 g Methylamin versetzt und auf 230°C erhitzt. Nach 8 h wurde abgekühlt und das gebildete Polymer in Methanol ausgefällt und anschließend getrocknet.

Tabelle 2 Zusammensetzung und Eigenschaften von imidierten Styrol-MMA- Copolymeren (Komponente B)

1) Styrol- bzw. MMA-Gehalt im Ausgangspolymeren 2) theoretischer Imidierungsgrad (ber. aus dem N-Gehalt) 3) Glasübergangstemperatur nach DSC

Herstellung eines imidierten MMA/Styrol/Acrylnitril-Terpolymeren (Komponente B) )

In einem 2-1-Dreihalskolben mit Rührer, Füllkörperkolonne und In- nenthermometer wurde ein Gemisch aus 200 g eines Polymers, herge¬ stellt aus 37,5 Gew.-% MMA, 37,5 Gew.-% Styrol und 25 Gew.-% AN, 150 g Cyclohexylamin und 600 g N-Methylpyrrolidon unter Stick¬ stoff zum Sieden erhitzt.

Nach ca. 30 min war das gesamte Polymer gelöst und die Innentem¬ peratur betrug 140°C. Im Verlauf von 1 h sank die Kopftemperatur von anfangs 135°C auf 65°C (Siedepunkt des Methanols) ab. Das ent¬ standene Methanol wurde nun in einem Zeitraum von 6 h so langsam abgenommen, daß die Kopftemperatur nicht über 70°C stieg. An¬ schließend wurde das im Überschuß vorhandene Amin über Kopf abde¬ stilliert. Das auf diese Weise gebildete Polymethacrylimid wurde anschließend in Methanol ausgefällt und danach getrocknet.

Tabelle 3

Zusammensetzung und Eigenschaften eines imidierten MMA/Styrol/

Acrylnitril-Terpolymeren (Komponente B)

' - ■ Styrol-, AN- bzw. MMA-Gehalt im Ausgangspolymeren 10 21 theoretischer Imidierungsgrad (ber. aus dem N-Gehalt) 3) Glasübergangstemperatur nach DSC

Herstellung der Polymermischungen

15 Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Polymerblends wurden die beiden Komponenten entsprechend der nachfolgenden Tabelle 4 in einem Mischungsverhältnis von 50:50 Gew.-% auf einem Zweiwelle¬ nextruder ZSK-25 (Fa. Werner & Pfleiderer) bei 270°C gemischt und granuliert .

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Die Prüfung der optischen Eigenschaften erfolgte an gepreßten Rundscheiben nach DIN 5036. Die Messung der Glasübergangstempera¬ tur T g erfolgte mit einem DSC-Gerät der Fa. Mettler (DSC-30) .

25 Tabelle 4

Zusammensetzung und Eigenschaften von SAN/PMI-Blends

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