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Title:
FABRIC BELT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/086642
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a fabric belt for producing a corrugated cardboard web in a corrugated cardboard machine, comprising multiple warp layers. In at least one edge region of the fabric belt, the surface of the upper warp layer of the fabric belt has at least first regions (21) which consist of first yarns and second regions (22) which consist of second yarns. The first yarns contain 30 wt.% to 100 wt.% of aromatic polyamide, 0 wt.% to 70 wt.% of aliphatic and/or alicyclic polyamide, and 0 wt.% to 5 wt.% of other materials. The sum of the polyamide and other materials equals 100 wt.%. The second yarns contain 50 wt.% to 85 wt.% of polyester and/or aliphatic polyamide and/or alicyclic polyamide, 15 wt.% to 50 wt.% of cellulose, and 0 wt.% to 5 wt.% of other materials. The sum of the polyester, polyamide, cellulose, and other materials equals 100 wt.%.

Inventors:
STEGER ALEXANDRA (DE)
Application Number:
PCT/DE2016/100532
Publication Date:
May 17, 2018
Filing Date:
November 14, 2016
Export Citation:
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Assignee:
MUEHLEN SOHN GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
D21F11/12; D21F1/00
Domestic Patent References:
WO1996007788A11996-03-14
WO2002086231A12002-10-31
WO1996007788A11996-03-14
Attorney, Agent or Firm:
JAKELSKI & ALTHOFF (DE)
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Claims:
Ansprüche

1 . Gewebegurt (1 ) zur Herstellung einer Wellpappenbahn in einer Wellpappenmaschine mit mehreren Kettlagen (71 , 72, 73), dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einem Randbereich (12, 13) des Gewebegurtes (1 ) eine Oberfläche seiner oberer Kettlage (71 ) wenigstens erste Bereiche (21 ) aufweist, die aus ersten Garnen (51 ) bestehen, und zweite Bereiche (22) aufweist, die aus zweiten Garnen (52) bestehen, wobei

- die ersten Garne (51 ) 30 Gew.-% bis 100 Gew.-% aromatische Polyamide, 0 Gew.-% bis 70 Gew.-% aliphatische und/oder alicylische Polyamide und 0 Gew.-% bis 5 Gew.-% sonstige Materialien enthalten, wobei die Summe der Polyamide und sonstigen Materialien 100 Gew.-% ergibt, und

- die zweiten Garne (52) 50 Gew.-% bis 85 Gew.-% Polyester und/oder aliphatische Polyamide und/oder alicylische Polyamide, 15 Gew.-% bis 50 Gew.-% Cellulose enthalten und 0 Gew.-% bis 5 Gew.-% sonstige Materialien, wobei die Summe der Polyester, Polyamide, Cellulose und sonstigen Materialien 100 Gew.-% ergibt.

2. Gewebegurt (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Bereiche (21 ) 1/6 bis 5/6 der Oberfläche des mindestens einen Randbereiches (12, 13) bedecken und die zweiten oder mehr Bereiche (22) die restliche Oberfläche bedecken.

3. Gewebegurt (1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (R) jedes Randbereiches (12, 13) im Bereich von 400 mm bis 650 mm liegt.

4. Gewebegurt (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass er zwei Randbereiche (12, 13) aufweist, zwischen denen sich ein Zentralbereich (1 1 ) befindet, der an der Oberfläche seiner oberen Kettlage nur zweite Garne (52) aufweist.

5. Gewebegurt (1 ) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Zentralbereich (1 1 ) eine Breite (Z) im Bereich von 800 mm bis 2.100 mm aufweist.

6. Gewebegurt (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Garne (51 ) und die zweiten Garne (52) Stapelfasergarne sind.

7. Gewebegurt (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Garne (51 ) und die zweiten Garne (52) jeweils eine Garnfeinheit im Bereich von 1 .000 dtex bis 5.000 dtex aufweisen.

8. Gewebegurt (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Garne (51 ) mindestens 30 Gew.-% meta-Aramid enthalten.

9. Gewebegurt (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Garne (51 ) mindestens 10 Gew.-% para-Aramid enthalten.

10. Gewebegurt (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die aliphatischen und/oder alicylischen Polyamide der ersten Garne (51 ) ausgewählt sind aus PA6 und/oder PA66.

1 1 . Gewebegurt (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettfäden (41 1 , 412, 413, 414) der oberer Kettlage (71 ) aus den ersten Garnen (51 ) und aus den zweiten Garnen (52) bestehen.

12. Gewebegurt (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass er eine obere Kettlage (71 ), eine innere Kettlage (72), eine untere Kettlage (73), Bindefäden (401 , 402, 403, 404) sowie zwei bis vier Lagen von Schussfäden (6) aufweist.

13. Gewebegurt (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass er Bindefäden (401 , 402, 403, 404) aufweist, die aus den zweiten Garnen (52) bestehen.

14. Gewebegurt (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine innere Kettlage (72) Kettfäden (409, 410) aus dritten Garnen (53) aufweist, welche aus Polyester bestehen.

15. Gewebegurt (1 ) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die dritten Garne (53) Multifilamentgarne sind.

Description:
Gewebegurt

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Gewebegurt zur Herstellung einer Wellpappenbahn in einer Wellpappenmaschine.

Stand der Technik

Wellpappenmaschinen weisen Obergurte und Untergurte auf, welche die Wellpappe durch die Wellpappenmaschine transportieren. Die obere Kettlage dieser Gewebegurte hat direkten Kontakt zur Wellpappe. Sie transportiert diese über eine gewisse Haftreibung durch die Wellpappenmaschine und sorgt dabei für eine kontrollierte Verklebung der Wellpappe. Hierzu entzieht der Gewebegurt der Wellpappe die Feuchtigkeit des Leims und gibt diese zu einem späteren Zeitpunkt wieder ab.

Der Obergurt transportiert die Wellpappe dabei unter anderem über Heizplatten. Randbereiche des Obergurtes, welche über die Breite der transportierten Wellpappe hinausstehen, können dabei in Kontakt mit den Heizplatten gelangen. Diese können Temperaturen von bis zu 200 °C erreichen. Dies hat eine thermische Schädigung der Randbereiche zur Fol- ge, was die Lebensdauer des Gewebegurtes verringert. Zudem erfolgt in den Randbereichen ein starker mechanischer Abrieb des Gewebegurtes.

Aus der WO 96/07788 A1 ist ein Gewebegurt bekannt, dessen obere Kettlage im Randbereich ausschließlich Kettfäden aufweist, die aus aromatischen Polyamidfasern bestehen, denen gegebenenfalls nicht rostende Stahlfasern beigemischt sind. Ein solcher Gewebegurt ist dazu in der Lage, in seinen Randbereichen den hohen Temperaturen der Heizplatten, sowie dem dort erfolgenden Abrieb standzuhalten. Allerdings verhindert das durchgehende Polyamidgewebe im Randbereich die Aufnahme von Wasser in den Gewebegurt. Damit können die Randbereiche dieses Gurtes nicht zum Feuchtigkeitsmanagement bei der Wellpappenherstellung beitragen.

Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Gewebegurt für eine Wellpappenmaschine bereitzustellen, welcher in seinen Randbereichen einerseits so temperaturbeständig und abriebfest ist, dass er einem Kontakt mit den Heizplatten standhalten kann und dessen Randbereiche andererseits zum Feuchtigkeitsmanagement bei der Wellpappenherstellung beitragen kann.

Offenbarung der Erfindung

Diese Aufgabe wird durch einen Gewebegurt zur Herstellung einer Wellpappenbahn in einer Wellpappenmaschine gelöst, der mehrere Kettlagen aufweist und der in mindestens einem Randbereich eine Oberfläche seiner obersten Kettlage mit wenigstens ersten Bereichen und zweiten Bereichen aufweist. Die ersten Bereiche bestehen aus ersten Garnen und die zweiten Bereiche bestehen aus zweiten Garnen. Dabei enthalten die ersten Garne 30 Gew.-% bis 100 Gew.-% aromatische Polyamide, 0 Gew.-% bis 70 Gew.-% aliphatische und/oder alicylische Polyamide und 0 Gew.-% bis 5 Gew.-% sonstige Materialien. Die Summe der Polyamide und sonstigen Materialien ergibt 100 Gew.-%. Die zweiten Garne enthalten 50 Gew.-% bis 85 Gew.-% Polyester und/oder aliphatische Polyamide und/oder alicylische Polyamide. Weiterhin enthalten sie 15 Gew.-% bis 50 Gew.-% Cellulose. Außerdem können sie 0 Gew.-% bis 5 Gew.-% sonstige Materialien enthalten. Die Summe der Polyester, Polyamide, Cellulose und sonstigen Materialien ergibt 100 Gew.-%. Die Cellulose ist insbesondere ausgewählt aus Viskose, Baumwolle, Modal, Lyocell und Gemischen daraus. Hierbei ist Viskose bevorzugt, da sie aufgrund ihres Quellverhaltens in der Länge und in der Dicke ein besonders gutes Wasseraufnahmeverhalten aufweist. Bei den sonstigen Materialien kann es sich beispielsweise um Metallfasern handeln, welche dem mindestens einen Randbereich antistatische Eigenschaften verleihen. Zu diesem Zweck können auch Carbonfasern verwendet werden. Es kann auch vorgesehen sein, dass sonstige Materialien in weiteren Bereichen in dem mindestens einen Randbereich angeordnet sind. So können zum Erhalten der antistatischen Eigenschaften beispielsweise dritte Bereiche vorgesehen sein, welche nur aus Metallfasern und/oder Carbonfasern bestehen.

Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass keine vollflächige Ausführung der Oberfläche eines Randbereiches aus thermisch und mechanisch besonders belastbaren ersten Garnen notwendig ist, um die thermische Beständigkeit des Randbereiches so weit zu erhöhen, dass er dem Kontakt mit den Heizplatten einer Wellpappenanlage ohne signifikante Schädigung standhalten kann. Vielmehr ist es ausreichend, die Oberfläche im Randbereich nur bereichsweise aus den ersten Garnen auszuführen. Dies bietet die Möglichkeit neben den ersten Bereichen zweite Bereiche vorzusehen, welche zweite Garne mit einer guten Wasseraufnahme- fähigkeit aufweisen. Dies ermöglicht ein Feuchtigkeitsmanagement der Wellpappe auch im Randbereich des Gewebegurtes.

Die ersten Bereiche bedecken bevorzugt 1 /6 bis 5/6 der Oberfläche des mindestens einen Randbereiches. Besonders bevorzugt bedecken sie ein 1/3 bis 2/3 der Oberfläche des mindestens einen Randbereiches. Die zweiten Bereiche bedecken dabei bevorzugt 1 /6 bis 5/6 der Oberfläche des mindestens einen Randbereiches. Besonders bevorzugt bedecken sie ein 1 /3 bis 2/3 der Oberfläche des mindestens einen Randbereiches. Ganz besonders bevorzugt bedecken sie die restliche Oberfläche, so dass es neben den ersten Bereichen und den zweiten Bereichen keine weiteren Bereiche gibt. Hierdurch wird sichergestellt, dass einerseits eine hinreichende thermische Stabilität der Randbereiche erhalten wird, damit diese der thermischen Belastung durch den Kontakt mit Heizelementen einer Wellpappenanlage standhalten können und andererseits ein ausreichend großer Bereich der Oberfläche von zweiten Garnen eingenommen wird, die Feuchtigkeit von der Gurtoberfläche in tiefer gelegene Gewebelagen transportieren können.

Vorzugsweise sind die zweiten Bereiche an der Oberfläche so angeordnet, dass alle zweiten Bereiche an der Oberfläche miteinander verbunden sind. Dies ermöglicht eine besonders effektive Weiterleitung aufgenommener Feuchtigkeit. Die ersten Bereiche bilden hierbei Inseln, die von den zweiten Bereichen umschlossen werden.

Die Breite jedes Randbereiches liegt bevorzugt im Bereich von 400 mm bis 650 mm, besonders bevorzugt im Bereich von 400 mm bis 600 mm. Dies stellt sicher, dass keine Bereiche des Gewebegurtes, die nicht als Randbereiche ausgeführt sind, mit den Heizplatten der Wellpappenmaschine in Kontakt kommen können. Herkömmliche Gewebegurte, wie sie aus der WO 96/07788 A1 bekannt sind, werden häufig nur mit 200 mm breiten Randbereichen ausgeführt, da diese aufgrund der fehlenden Wasseraufnahmefähigkeit der Randbereiche so schmal wie möglich ausgeführt werden sollten. Dies kann jedoch unerwünschterweise dazu führen, dass nicht thermisch stabil ausgeführte Bereiche des Gewebegurtes mit den Heizelementen in Kontakt gelangen. Die verbesserte Wasseraufnahmefähigkeit des erfindungsgemäßen Gewebegurtes führt dazu, dass auch signifikante Anteile eines Randbereiches unproblematisch von Wellpappe bedeckt werden können, ohne dass es zu Problemen beim Feuchtigkeitsmanagement kommt. Daher ermöglicht es die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Gewebegurtes die Randbereiche breit auszuführen, so dass es auch bei Verwendung schmaler Wellpappenbahnen nicht zum Freiliegen eines Zentralbereiches zwischen den Randbereichen kommen kann.

Der Gewebegurt ist vorzugsweise so ausgeführt, dass er zwei Randbereiche aufweist, zwischen denen sich ein Zentralbereich befindet. An der Oberfläche der oberen Kettlage des Zentralbereiches befinden sich dabei nur zweite Garne. Hiermit weist der Zentralbereich eine sehr gute Wasseraufnahmefähigkeit auf. Gleichzeitig ist der Gewebegurt einfach zu fertigen, da für die Oberfläche seines Zentralbereiches Garne verwendet werden, die auch an der Oberfläche der Randbereiche Verwendung finden.

Der Zentralbereich weist insbesondere eine Breite im Bereich von 800 mm bis 2.100 mm auf. Hiermit kann der Gewebegurt in allen gängigen Wellpappenmaschinen verwendet werden.

Die ersten Garne und die zweiten Garne sind vorzugsweise aus Stapelfasern. Stapelfasergarne haben gegenüber Monofilamenten und Drähten den Vorteil, dass sie eine Feuchtigkeitsaufnahme zwischen ihren Fasersträngen ermöglichen. Hiermit können selbst die ersten Garne, welche ausschließlich aus nicht wasseraufnahmefähigen Materialien bestehen, noch eine gewisse Wassermenge aufnehmen. Auch die Wasseraufnahmefähigkeit der zweiten Garne wird durch die Ausführung als Stapelfasern verbessert. Dabei ist zu beachten, dass nur der Celluloseanteil der zweiten Garne eine Wasseraufnahme im Fasermaterial ermöglicht. Die Polyester und Polyamide als synthetische Garnbestandteile können hingegen selbst kein Wasser aufnehmen. Sie können es jedoch in der Ausführung als Stapelfasergarne zwischen ihren Fasersträngen einschließen und dann an die Cellulose weiterleiten.

Die ersten Garne und die zweiten Garne weisen jeweils eine bevorzugte Garnfeinheit (Effektivtiter) im Bereich von 1 .000 dtex bis 5.000 dtex, besonders bevorzugt im Bereich von 2.000 dtex bis 4.000 dtex auf. Dies kann beispielsweise durch Verzwirnen mehrerer Einfachgarne mit der bevorzugten metrischen Nummer (Nm) 20/2 bis 20/10, besonders bevorzugt 20/4 bis 20/8, erreicht werden. Eine Definition der verwendeten Feinheitsbezeichnungen kann der Norm DIN 60910 entnommen werden. Derartige Faserfeinheiten ermöglichen eine hohe Abriebfestigkeit des Gewebegurtes in seinem Randbereich. Um die Abriebfestigkeit noch weiter zu erhöhen, ist es vorzugsweise vorgesehen, dass die Kettfäden der oberen Kettlage des Gewebegurtes aus mehreren ersten Garnen oder mehreren zweiten Garnen mit der genannten Garnfeinheit bestehen.

Die ersten Garne enthalten bevorzugt mindestens 30 Gew.-% meta- Aramid. Dieses aromatische Polyamid verleiht den Garnen eine besonders gute Beständigkeit. Meta-Aramid weist ein niedrigeres Elastizitätsmodul als der in den zweiten Garnen enthaltene Polyester und die in den zweiten Garnen enthaltene Cellulose auf und ist damit leichter dehnbar. Außerdem verfügt es über vergleichsweise hohe Abriebbeständigkeit. Weiterhin ist es bevorzugt, dass die ersten Garne mindestens 10 Gew.-% para-Aramid enthalten. Dieses aromatische Polyamid weist ebenfalls eine hohe thermische Beständigkeit auf. Im Gegensatz zum meta-Aramid ist es aufgrund seines hohen Elastizitätsmoduls nicht dehnbar. Durch eine geeignete Auswahl des Verhältnisses zwischen meta-Aramid und para- Aramid kann die Dehnbarkeit der ersten Garne so eingestellt werden, dass sie im Wesentlichen der Dehnbarkeit der zweiten Garne entspricht. Dies ist wichtig, um dem Randbereich ein einheitliches Dehnungsverhalten zu verleihen, welches idealerweise gleichzeitig dem Dehnungsverhalten des Zentralbereiches entspricht. Außerdem unterscheidet sich para-Aramid von allen anderen in der oberen Kettlage des Randbereiches verwendeten Materialien dadurch, dass es farbig ist. Es verleiht den ersten Bereichen eine gelbe Farbe, wodurch es einem Benutzer ermöglicht wird, die Randbereiche vom Zentralbereich zu unterscheiden.

Die aliphatischen und/oder alicylischen Polyamide der ersten Garne sind vorzugsweise aus Polyamid 6 und/oder Polyamid 66 ausgewählt. Diese Polyamide weisen eine schlechtere thermische Belastbarkeit auf als aromatische Polyamide. Diese ist jedoch in Kombination mit den erfindungsgemäßen Anteilen aromatischer Polyamide noch ausreichend, um dem Gewebegurt in seinen Randbereichen eine ausreichende thermische Stabilität zu verleihen. Gleichzeitig sind diese Materialien im Vergleich zu aromatischen Polyamiden deutlich kostengünstiger, was eine wirtschaftliche Herstellung des Gewebegurtes ermöglicht.

Die erfindungsgemäße Anordnung der ersten Bereiche und der zweiten Bereiche an der Oberfläche der oberen Kettlage kann insbesondere dadurch erreicht werden, dass die Kettfäden der oberen Kettlage des mindestens einen Randbereiches aus den ersten Garnen und aus den zweiten Garnen bestehen. Die Schussfäden bestehen insbesondere aus einem Polyester. Allerdings können sie kein Wasser im Polyestermaterial aufnehmen. Damit sie dennoch einen geringen Beitrag zum Feuchtigkeitsmanagement liefern können, ist es bevorzugt, dass es sich bei den Schussfäden um Stapelfasern handelt, die zwischen ihren Fasersträngen noch eine gewisse Feuchtigkeitsaufnahme ermöglichen.

Um für die Verwendung in einer Wellpappenmaschine optimal geeignet zu sein weist der Gewebegurt bevorzugt eine obere Kettlage, eine innere Kettlage, eine untere Kettlage, Bindefäden sowie zwei bis vier Lagen von Schussfäden auf. Unter Bindefäden werden hierbei Fäden verstanden, die alle Lagen von Schussfäden miteinander verbinden.

Die Bindefäden bestehen insbesondere aus den zweiten Garnen. Sie ermöglichen damit einen Feuchtigkeitstransport von der oberen Kettlage in die untere Kettlage. Eine möglichst gleichmäßige Feuchtigkeitsverteilung über die gesamte Gurtdicke beschleunigt das Trocknen des Gurtes bei seinem weiteren Umlauf in der Wellpappenmaschine.

Die innere Kettlage, die von der oberen Kettlage und der unteren Kettlage eingeschlossen wird, weist vorzugsweise Kettfäden aus dritten Garnen auf, welche aus Polyester bestehen. Besonders bevorzugt handelt es sich bei den dritten Garnen um Multifilamentgarne. Diese weisen eine höhere Zugfestigkeit auf als Stapelfasergarne. Damit verleihen sie dem Gewebegurt die Fähigkeit zur Kraftaufnahme in der Inneren Kettlage durch eine Substanzdehnung der dritten Garne. Für die dritten Garne sind dieselben Garnfeinheiten bevorzugt wie für die ersten Garne und die zweiten Garne. Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.

Fig. 1 zeigt eine Aufsicht auf einen Gewebegurt gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Fig. 2 zeigt eine Aufsicht auf die Oberfläche eines Randbereiches eines Gewebegurtes gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Fig. 3 zeigt die Bindungspatrone des Randbereiches der oberen Kettlage eines dreilagigen Gewebegurtes gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Fig. 4a zeigt schematisch einen Stich bei der Herstellung des Randbereiches eines Gewebegurtes gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Fig. 4b zeigt einen anderen Stich bei der Herstellung des Randbereiches eines Gewebegurtes gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Fig. 4c zeigt noch einen anderen Stich bei der Herstellung eines Gewebegurtes gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Fig. 5 zeigt einen schematischen Längsschnitt des Randbereiches eines Gewebegurtes gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Ausführungsbeispiel der Erfindung Ein Ausschnitt eines Gewebegurtes 1 , der als Obergurt in einer Wellpappenmaschine verwendet werden kann, ist in Fig. 1 dargestellt. Dieser weist einen Zentralbereich 1 1 und zwei Randbereiche 12, 13 auf. Die Randbereiche 12, 13 verlaufen parallel zur Längsrichtung 14 des Gewebegurtes 1 . Der Zentralbereich 1 1 hat im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Breite Z von 800 mm und die Randbereiche 12, 13 haben jeweils eine Breite R von 400 mm.

Der Gewebegurt 1 wird als Obergurt mittig in die Wellpappenmaschine eingezogen und verläuft dabei maximal um +/- 0,5 cm in der Breite. Die Wellpappe läuft unter dem Gurt, wobei die Wellpappenränder innerhalb der Randbereiche 12, 13 liegen sollen. Die obere Kettlage des Gewebegurtes 1 zeigt dabei nach unten und berührt die Wellpappe.

Die Oberfläche der Randbereiche 12, 13 ist in Fig. 2 dargestellt. Diese weist erste Bereiche 21 aus ersten Garnen und zweite Bereiche 22 aus zweiten Garnen auf. Die zweiten Bereiche 22 sind in Form eines Gittermusters so miteinander verbunden, dass sie die ersten Bereiche 21 voneinander trennen. Dadurch bilden die ersten Bereiche 21 rautenförmige „Inseln", die einander nicht berühren. Bei den ersten Garnen handelt es sich vorliegend um Nm 20/6 Stapelfasergarne mit einem Effektivtiter von 3.000 dtex, welche 50 Gew.-% meta-Aramid, 35 Gew.-% Polyamid 66 und 15 Gew.-% para-Aramid enthalten. Bei den zweiten Garnen handelt es sich um Nm 20/6 Stapelfasergarne mit einer Garnfeinheit (Effektivtiter) von 3.000 dtex, die 65 Gew.-% Polyester und 35 Gew.-% Viskose enthalten. Die gesamte Oberfläche des Zentralbereiches 1 1 besteht nur aus den zweiten Garnen. Während die zweiten Garne rohweiß sind, verleiht der para-Aramid-Anteil der ersten Garne diesen eine gelbe Farbe. Die Randbereiche 12, 13 des Gewebegurtes 1 lassen sich daher optisch durch eine gelb-weiße Musterung vom vollflächig weißen Zentralbereich 1 1 unterscheiden.

Der Gewebegurt 1 ist in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel als dreila- giges Gewebe ausgeführt. Ein Ausschnitt aus dem Rapport seiner Bindungspatrone ist in Fig. 3 dargestellt. Er weist zwölf Schüsse 301 - 312 auf. Die Grundketten werden in 14 Schäften 401 - 414 geführt, wobei für die Bildung der ersten Bereiche 21 und der zweiten Bereiche 22 an der Oberfläche der Randbereiche 12, 13 nur die obere Grundkette relevant ist, welche in den dargestellten Schäften 41 1 - 414 verläuft.

Der Einzug, welcher verwendet wird, um die Musterung der Randbereiche 12, 13 mit den ersten Bereichen 21 und den zweiten Bereichen 22 zu erreichen, ist für die Schäfte 401 - 414 in den Fig. 4a bis 4c dargestellt. Dabei werden die ersten Garne 51 nur in den Schäften 41 1 - 414 verwendet. Die zweiten Garne 52 werden in den Schäften 401 - 408 sowie 41 1 - 414 verwendet. In den Schäften 409 und 410 werden dritte Garne 53 verwendet. Bei diesen handelt es sich um Polyester-Multifilamentgarne mit einer Garnfeinheit von 3.300 dtex. In den Schäften 401 - 404 sowie 409 - 410 werden jeweils zwei Fäden der in den Fig. 4a bis 4c bezeichneten Garne n durch die Litzen geführt, die in den Schäften aufgereiht sind. In den Schäften 405 - 408 sowie 41 1 - 414 werden jeweils drei Fäden der bezeichneten Garne durch die Litzen geführt. Der erste Stich erfolgt gemäß Fig. 4a an der hinteren Litzenstange der verwendeten Webmaschine. Der zweite Stich erfolgt gemäß Fig. 4b an der vorderen Litzenstange. Der dritte Stich erfolgt gemäß Fig. 4c an der hinteren Litzenstange. Der vierte Stich erfolgt gemäß Fig. 4a an der vorderen Litzenstange. Der fünfte Stich erfolgt gemäß Fig. 4b an der hinteren Litzenstange. Der sechste Stich erfolgt ge- maß Fig. 4c an der vorderen Litzenstange. Diese sechs Stiche wiederholen sich so oft bis die gewünschte Breite der Randbereiche 12, 13 erreicht ist. Hierdurch wird in den Randbereichen 12, 13 ein Gewebe erhalten dessen oberste Kettlage an ihrer Oberfläche zu einem Drittel aus den ersten Garnen 51 und zu zwei Dritteln aus den zweiten Garnen 52 besteht.

Ein Längsschnitt eines der Randbereiche 12, 13 ist in Fig. 5 dargestellt. Dort sind die Kettfäden und Bindefäden des Gewebes mit denselben Bezugszeichen bezeichnet, welche in den Fig. 4a bis 4c für die jeweiligen Schäfte verwendet wurden, in denen diese geführt sind. Neben den Kettfäden und Bindefäden sind auch die Schussfäden 6 dargestellt. Es ist zu erkennen, dass das Gewebe drei Kettlagen 71 , 72, 73 aufweist. In der oberen Kettlage 71 , welche an ihrer Oberfläche die ersten Bereiche 21 und die zweiten Bereiche 22 aufweist, sind vier gegeneinander versetzte verlaufende Kettfäden 41 1 - 414 vorgesehen, die sowohl nach innen zur inneren Kettlage 72 hin als auch nach außen zur Papierseite hin jeweils über mindestens zwei Schussfäden 6 laufen. Dabei bestehen die Kettfäden 41 1 - 414 gemäß der Darstellung in den Fig. 4a bis 4c zu einem Drittel aus ersten Garnen 51 und zu zwei Dritteln aus zweiten 52. Die innere Kettlage 72 weist zwei zueinander versetzt laufende Kettfäden 409, 410 auf, die aus den dritten Garnen 53 bestehen und über jeweils zwei Schussfäden 6 laufen. Die untere Kettlage 73 besteht aus vier jeweils versetzt zueinander laufenden Kettfäden 405 - 408, die nach innen, also zur inneren Kettlage 72 hin, über nur einen Schussfaden 6 und nach außen über zumindest drei Schussfäden 6 laufen. Die Kettfäden 405 - 408 der unteren Kettlage 73 bestehen aus zweiten Garnen 52. Die drei Kettlagen 71 , 72, 73 sind über Bindefäden 401 - 404 miteinander verwebt. Die Bindefäden sind in jeweils zwei Fadengruppen unterteilt, wobei die eine Fadengruppe bildenden Bindefäden 403, 404 zueinander versetzt laufen und die obere Kettlage 71 mit der inneren Kettlage 72 binden. Diese Bindefä- den 403, 404 sind jeweils abwechselnd um einen Schussfaden 6 in der oberen Kettlage 71 und ein Schussfaden 6 in der inneren Kettlage 72 geführt. In entsprechender Weise bindet die aus den Bindefäden 401 , 402 gebildete Fadengruppe die untere Kettlage 73 an die innere Kettlage 72. Alle Schussfäden 6 bestehen aus Polyester-Stapelfasergarnen. Unter einem„Faden" wird voranstehend jeweils ein Bündel mehrere Fäden verstanden, das für die Bindefäden 401 - 404 sowie für die Kettfäden 409 - 410 der inneren Kettlage 72 jeweils aus zwei Fäden besteht und für die Kettfäden 405 - 408 der unteren Kettlage 73 sowie die Kettfäden 41 1 - 414 der oberen Kettlage 71 jeweils aus drei Fäden besteht. Nur die Schussfäden 6 bestehen jeweils nur aus einem Faden.

Im Betrieb einer Wellpappenmaschine werden nicht von der Wellpappenbahn bedeckte Abschnitte der Randbereiche 12, 13 zeitweilig den Heizplatten der Wellpappenmaschine ausgesetzt. Eine thermische und mechanische Schädigung der Randbereiche 12, 13 wird dabei durch die ersten Bereiche 21 , welche aus den ersten Garnen 51 bestehen, verhindert. Die Abschnitte der Randbereiche 12, 13, welche die Wellpappe bedecken, nehmen im Rahmen eines Feuchtigkeitsmanagements Wasser und Wasserdampf aus der Wellpappenbahn auf. Hierbei kann sowohl von den ersten Garnen 51 als auch von den zweiten Garnen 52 Wasser zwischen den Stapelfasern aufgenommen werden. Darüber hinaus kann der Viskoseanteil der zweiten Garne 52 bis zu 80 % seines Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen. Die Randbereiche 12, 13 des Gewebegurtes 1 erfüllen auf diese Weise eine Hybridfunktion aus thermischem und mechanischem Schutz und Feuchtigkeitsmanagement.