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Title:
FACILITY FOR CUTTING FABRIC, FACILITY FOR FEEDING FABRIC AND METHOD FOR CUTTING FABRIC
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1998/029324
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a facility for cutting fabric comprising at least one fabric wind-off device (1, 1') for one fabric bolt (7), a conveyor belt (5) for conveying the unwound fabric, and a cutting device (3) which cuts a piece of fabric of a given shape from the length of fabric deposited on the conveyor belt (5). Said conveyor belt (5) extends without interruption from at least that point where the fabric is deposited by the wind-off device (1, 1') to the working area of the cutting device (3). The wind-off device (1, 1') places the length of fabric directly onto the conveyor belt (5) or onto one or more lengths of fabric already deposited on said conveyor belt. The invention further relates to a facility for feeding fabric and a method for cutting fabric on a cutting facility.

Inventors:
SCHULTES ROBERT WERNER (DE)
Application Number:
PCT/EP1997/006500
Publication Date:
July 09, 1998
Filing Date:
November 20, 1997
Export Citation:
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Assignee:
SCHULTES ROBERT W (DE)
International Classes:
A41H43/00; B26D5/00; B26D7/27; B26F1/38; B65H16/00; B65H23/032; B65H23/06; B65H26/06; B65H35/00; (IPC1-7): B65H16/00; B65H35/00
Foreign References:
FR2579963A11986-10-10
FR2731595A11996-09-20
EP0668231A21995-08-23
US3831472A1974-08-27
EP0578903A11994-01-19
US5172326A1992-12-15
US5193424A1993-03-16
Attorney, Agent or Firm:
Von Samson-himmelstjerna F. R. (M�nchen, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Stoffzuschneideanlage mit wenigstens einer Stoffabwickelvorrichtung (1, für einen Stoffballen (7), einem Förderband (5) zum Transportieren des abgewickelten Stoffes, und einer Zuschneidevorrichtung (3), die ein Schnittbild aus der auf dem Förderband (5) ausgelegten Stoffbahn schneidet, wobei sich das Förderband (5) durchgehend wenigstens von der Stelle, wo der Stoff von der Abwickelvorrichtung (1, 1') abgelegt wird, bis zum Arbeitsbereich der Zuschneidevorrichtung (3) erstreckt und die Abwickelvorrichtung (1,1') die Stoffbahn unmittelbar auf das Förderband (5) oder auf eine oder mehrere bereits darauf ausgelegte Stoffbahnen legt.
2. Stoffzuschneideanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffabwickelvorrichtung/en (1, mit einer Stoffabschneidevorrichtung (11) ausgerüstet ist/sind.
3. Stoffzuschneideanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffabwickelvorrichtung/en (1,1') mit einer Stoffzugbeaufschlagungseinrichtung (10) ausgerüstet ist/sind, die den Stoff beim Abschneiden mit der Stoffabschneidevorrichtung (11) festhält.
4. Stoffzuschneideanlage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffabwickelvorrichtung/en (1,1') so ausgebildet ist/sind, daß sie den Stoff nach dem Abschneiden mit der Stoffabschneidevorrichtung (11) selbsttätig auf den Stoffballen (7) zurückwickeln kann/können.
5. Stoffzuschneideanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffabwickelvor richtung/en (1, mit einer StoffendeSensorik ausgerüstet ist/sind, die das Erreichen oder Annähern des Endes des Stoffes auf dem Stoffballen (7), vorzugsweise anhand eines Erfassens des vollständigen oder weitgehenden Abgewickeltseins des Stoffballens detektiert.
6. Stoffzuschneideanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die StoffendeSensorik von einer Lichtschranke gebildet ist, durch die die Stoffbahn vorzugsweise im Bereich der Abwickelvorrichtung (1, hindurchgeführt ist.
7. Stoffzuschneideanlage nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Detektieren des Erreichens oder Annäherns des Stoffendes das Abschneiden des Stoffes mit der Stoffabschneidevorrichtung (11) initiiert.
8. Stoffzuschneideanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie zumindest zwei einander nachgeordnete Abwickelvorrichtungen (1,1') aufweist.
9. Stoffzuschneideanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß nach Abschneiden eines Stoffes mit der dem jeweiligen Stoffballen (7) zugeordneten Stoffab schneidevorrichtung (11) die Steuerung der Anlage veranlaßt, daß der betreffende Stoffballen (7) zurück gewickelt wird und das Abwickeln des Stoffes vom anderen Stoffballen (7), dessen Auslegen auf das Förderband (5) und dessen Transport zum Arbeitsbereich der Zuschneide vorrichtung (3) unmittelbar anschließend durchgeführt wird, so daß ein Stoffballenwechsel ohne oder mit nur geringer Arbeitsunterbrechung erzielt wird.
10. Stoffzuschneideanlage nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß nach Abschneiden der Stoffbahn oderbei nichtvorhandener Stoffabschneide vorrichtungDetektieren des Stoffendes die Steuerung den Zuschneidevorgang spätestens bei der, insbesondere aus der Geschwindigkeit des Förderbandes (5) und dem Abstand zwischen Stoffabschneidevorrichtung (11) bzw. StoffendeSensorik und Zuschneidevorrichtung (3) errechneten Ankunft des abgeschnittenen Endes der Stoffbahn an der Zuschneidevorrichtung (3) unterbricht und bei einem WiederanlaufSignals der Zuschneidevorrich tung (3) nach Ankunft einer neuen oder anderen Stoffbahn insbesondere von einer anderen Abwickelvorrichtung (1, fortzusetzen.
11. Stoffzuschneideanlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung nach Wiederanlaufen der Abwickelvorrichtung (1, für eine neue oder andere Stoffbahn selbsttätig die Zeit bis zur Ankunft des Anfangs dieser Stoffbahn an der Zuschneidevorrichtung (11) bestimmt.
12. Stoffzuschneideanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Ankunft der Stoffbahn an einem bestimmten Punkt in der Nähe des Arbeitsbereichs der Zuschneidevorrichtung (3) automatisch detektiert wird, vorzugsweise auf optischem Wege, und auf der Grundlage dieser Detektion eine selbsttätige Nullpunktsetzung in der Vorschubrichtung der Stoffbahn für den folgenden Schneidvorgang erfolgt.
13. Stoffzuschneideanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welche einen Sensor (13) zur Detektion der Lage des Stoffbahnrandes quer zur Vorschubrichtung aufweist, bei der der Stoffballen (7) in dieser Querrichtung durch einen Querantrieb verschiebbar ist, und die mit einer Nachführung ausgerüstet ist, die den Stoffballen (7) während des Abwickelns automatisch so in Querrichtung verschiebt, daß der abgewickelte Stoffbahnrand in einer vom Benutzer vorwählbaren Querposition zu liegen kommt, so daß unterschiedlich breite Webkanten (14) sowie hinsichtlich der Querrichtung ungleichmäßige Aufwicklungen des Stoffes kompensiert werden können.
14. Stoffzuschneideanlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der StoffbahnrandSensor (13) nach der Art einer Lichtschranke von einer oder mehreren, den Stoffrand unmittelbar nach der Abwicklung beleuchtenden Lichtquellen und einem oder mehreren Sensoren zur räumlichen Detektierung des durch den Stoff unter brochenen und/oder des an der Stoffbahn vorbeifallenden Lichtes gebildet ist.
15. Stoffzuschneideanlage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung aus der Geschwindigkeit des Förderbandes und dem Zeitpunkt des Erkennens des Stoffendes durch den StoffendeSensor diejenigen Schablonen (24') des Schnittbildes zu bestimmen vermag, die vor Erreichen des Stoffendes vollständig ausgeschnitten werden können und die übrigen Schablonen (24'') des Schnittbildes zu speichern vermag, wobei die Steuerung das Ausschneiden der übrigen Schablonen (24'') aus einer neuen Stoffbahn selbsttätig fortsetzt.
16. Stoffzuschneideanlage nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daßfalls ein Stoffballenende innerhalb eines Schnittbildes erreicht wirddas Schnittbild steuerungsmäßig zerlegt wird, indem diejenigen Einzelschablonen (24'') des Schnittbildes, die nicht vom alten Ballen (7) vollständig geschnitten werden können, automatisch erkannt und, vorzugsweise nach automatischer Erkennung des Nullpunkts in Vorschubrichtung, aus dem nächsten Stoffballen geschnitten werden.
17. Stoffzuschneideanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine Markierungsvorrichtung (2,2') vorgesehen ist, die linienartige Markierungen (25) für Nahtoder Stepplinien auf die von der Abwickelvorrichtung (1, auf das Förderband (5) ausgelegte Stoffbahn aufbringt.
18. Stoffzuschneideanlage nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Markierungsvorrichtung (2, gesondert von der Zuschneidevorrichtung (3) angeordnet und unabhängig von ihr ansteuerbar ist, und das Zuschneiden und Markieren simultan erfolgt.
19. Stoffzuschneideanlage nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß auch die die Markierungsvorrichtung (2, mit einem Zuschneidemittel und/oder die Zuschneidevorrichtung (3) mit einem Markierungsmittel ausgerüstet ist, und die Steuerung der Anlage so ausgebildet ist, daß als Notlaufbetrieb bei einem Ausfall der Zuschneidevorrichtung (3) ein Zuschneiden mit Hilfe des an der Markierungsvorrichtung (2,2') angeordneten Zuschneidemittels und/oder bei einem Ausfall der Markierungsvorrichtung (2, ein Markieren mit Hilfe des an der Zuschneidevorrichtung (3) angeordneten Markiermittels möglich ist.
20. Stoffzuschneideanlage nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Marier ungsvorrichtung (2,2') einen in Querund ggf. in Vorschubrichtung der Stoffbahn verfahrbaren Markierkopf (20) aufweist, dessen Position und Markieraktivität von der Steuerung der Anlage, die insbesondere als CAD gestützte Steuerung, die insbesondere als CNCoder als DNCSteuerung ausgebildet ist, steuerbar ist.
21. Stoffzuschneideanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuschneidevorrichtung (3) einen Schneidkopf (18) aufweist, dessen Position und Schneidaktivität von der Steuerung der Anlage steuerbar ist.
22. Stoffzuschneideanlage nach einem der Ansprüche 8 bis 21, welche so ausgebildet ist, daß auf dem Förderband (5) zwei oder mehr Lagen Stoff übereinander ausgelegt werden.
23. Stoffzuschneideanlage nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der Abwickelvorrichtungen (1, wenigstens jeweils eine Markierungsvorrichtung (2,2') zugeordnet ist, wobei die Markierungsvorrichtungen (2, so angeordnet sind, daß sie jeweils vor dem Auflegen einer weiteren Stoffbahnlage die Markierungen aufzubringen vermögen, und zeitlich sowie örtlich derart steuerbar sind, daß die Markierungen der schließlich übereinanderliegenden Stoffbahnlagen miteinander deckungsgleich sind.
24. Stoffzuschneideanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffbahn/en durch Unterdruck an das Förderband (5) gesaugt werden, oder daß das Förderband (5) ohne Ansaugvorrichtungen ausgeführt und dafür mit einem rauhen und/oder adhäsiven Belag versehen ist, vorzugsweise in Form einer von einem Filz gebildeten Oberfläche.
25. Stoffzuschneideanlage nach einem der Ansprüche 3 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß zum faltenfreien Auslegen der Stoffbahn/en der Vorschub der Abwickelvorrichtung/en (1, oder ggf. der Stoffzugbeaufschlagungseinrichtung/en (10) etwas kleiner als der Vorschub des Förderbands (5) ist.
26. Stoffzuschneideanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, bei welcher zum faltenfreien Auslegen der Stoffbahn diese durch eine Andruckeinrichtung, insbesondere eine Andruckwalze (19), gegen das Förderband (5) gedrückt wird.
27. Stoffzuschneideanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcherstatt der bekannten geschnittenen KnipseKennzeichnungen (26) für Nahtende oder Nahtanfang in Form von Markierungen auf den Stoffen aufgebracht werden, vorzugsweise durch die Markierungsvorrichtung/en (2,.
28. Stoffzuschneideanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche zum Schneiden von Stoffteilen mit einer sich über eine spätere Naht hinaus erstreckenden Nahtzugabe, bei welcher auf die Nahtzugabe codierte oder uncodierte Informationen (27) aufgebracht werden.
29. Stoffzuführungsanlage mit wenigstens einer Stoffabwickelvorrichtung (1,1') für einen Stoffballen (7), einem Förderband (5) zum Transportieren des abgewickelten Stoffes, wobei die Abwickelvorrichtung (1, 1') die Stoffbahn unmittelbar auf das Förderband (5) oder auf eine oder mehrere bereits darauf ausgelegte Stoffbahnen legt, wobei die Stoffzuführungsanlage eines oder mehrere Merkmale der Ansprüche 220,2228 aufweist.
30. Verfahren zum Zuschneiden von Stoff mit folgenden Schritten : Auslegen wenigstens einer Lage eines Stoffes auf einem Förderband (5) durch Abrollen eines rollenartigen Stoffballens (7) von einer Abwickelvorrichtung (1,1') und direktes Ablegen auf das kontinuierlich oder diskontinuierlich bewegte Förderband (5) oder auf eine oder mehrere bereits darauf ausgelegte Stoffbahnen, Transportieren des ausgelegten Stoffes auf dem Förderband (5) zu einer Zuschneidevorrichtung (3), automatisches Ausschneiden eines gewünschten Schnittbild aus der Stoffbahn mit der Zuschneidevorrichtung (3).
31. Verfahren nach Anspruch 30, wobei das Förderband (5) wenigstens von der Ablegestelle bis zum Arbeitsbereich der Zuschneidevorrichtung (3) durchgeht.
32. Verfahren nach Anspruch 30 oder 31, welches eines oder mehrere der Merkmale der Ansprüche 228 aufweist.
Description:
Stoffzuschneideanlage, Stoffzuführanlage und Verfahren zum Zuschneiden von Stoff Die Erfindung betrifft eine Stoffzuschneideanlage, eine Stoffzuführanlage und ein Verfahren zum Zuschneiden von Stoff.

Eine Stoffzuführanlage ist beispielsweise aus der EP-A-0 589 089 bekannt. Sie ist als Mulde mit angetriebener Oberfläche ausgebildet, so da$ der in der Mulde liegende Stoffballen durch Reibungskräfte in Rotation versetzt wird und sich somit abwickelt. Die so abgewickelte Stoffbahn wird auf ein der Stoffabwickelvorrichtung zugeordnetes Förderband abgelegt und durch dieses einem weiteren, einer gesonderten Zuschneidevorrichtung zugeordneten Förderband übergeben (und somit insgesamt der Zuschneidevorrichtung zugeführt, woher die Bezeichnung der Anlage rührt).

Herkömmliche Anlagen dieser Art sind jedoch nicht optimal, da bei ihnen ein faltenfreies, geradliniges Ausbringen des Stoffes erschwert ist und die Genauigkeit, mit der das Stoffzuschneiden ausgeführt werden kann, begrenzt ist.

Die Erfindung hat zum Ziel, eine Stoffzuschneideanlage bereitzustellen, welche die genannten Nachteile des Standes der Technik überwindet. Hierzu gehört auch die Bereitstellung eines entsprechenden Verfahrens zum Stoffzuschneiden. Die Erfindung soll ferner eine verbesserte Stoffzuführanlage bereitstellen.

Diese Aufgabe wird durch eine Stoffzuschneideanlage, die folgendes aufweist, gelöst : wenigstens eine Stoffabwickelvor- richtung für einen Stoffballen, ein Förderband zum Transpor- tieren des abgewickelten Stoffes und eine Zuschneidevor- richtung, die ein Schnittbild aus der auf dem Förderband ausgelegten Stoffbahn schneidet, wobei sich das Förderband durchgehend wenigstens von der Stelle, wo der Stoff von der Abwickelvorrichtung abgelegt wird, bis zum Arbeitsbereich der Zuschneidevorrichtung erstreckt und die Abwickelvorrichtung die Stoffbahn unmittelbar auf das Förderband oder auf eine oder mehrere bereits darauf ausgelegte Stoffbahnen legt.

Aufgrund der Verwendung des durchgehenden Förderbandes hat die Steuerung der Stoffzuschneideanlage eine hochgenaue Information über die Lage des Stoffes im Arbeitsbereich der Zuschneide- vorrichtung zur Verfügung. Daneben erleichtert diese Maßnahme ein faltenfreies und geradliniges Ausbringen des Stoffes.

Folglich kann das Schnittbild genauer auf dem Stoff positioniert werden, so daß das Zuschneiden mit größerer Genauigkeit erfolgen werden kann.

Die im folgenden erläuterten Unteransprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.

Während im Stand der Technik das Abschneiden des Stoffes am Ende eines Schnittbildes oder am Stoffballenende i. a. durch die Zuschneidevorrichtung erfolgt, ist bei der Ausgestaltung gemäß Anspruch 2 die Stoffabwickelvorrichtung mit einer Stoffab- schneidevorrichtung ausgerüstet (im Fall mehrerer Stoff- abwickelvorrichtungen sind diese vorteilhaft jeweils mit einer Stoffabschneidevorrichtung ausgerüstet). Mit dieser Maßnahme kann-auf der Basis der erhöhten Fördergenauigkeit aufgrund des durchgehenden Förderbandes-das Abschneiden beim Schnittbild-oder Ballenende-bereits bei der (jeweiligen) Stoffabwickelvorrichtung erfolgen. Dies erhöht die Arbeits- geschwindigkeit, da es die Zuschneidevorrichtung von dieser Aufgabe entlastet und ein schnelleres Auswechseln des Stoffballens ermöglicht. Die Abschneidevorrichtung erlaubt ein einfaches Entfernen eines Stoffrestes, indem nicht an der Zu- schneidevorrichtung, sondern an der Abwickelvorrichtung zerschnitten wird. Grundsätzlich könnte dieser Rest auch über das Förderband ablaufen. Der abgeschnittene Stoffrest hat üblicherweise eine Länge von 0,2 m bis 1 m und kann von einer Bedienungsperson oder der Stoffzuschneideanlage (siehe unten) aufgewickelt und entfernt werden. Gemäß Anspruch 3 ist die Stoffabwickelvorrichtung mit einer Stoff-Zugbeaufschlagungs- einrichtung ausgerüstet, die den Stoff beim Abschneiden mit der Stoffabschneidevorrichtung festhält.

Um einen besonders schnellen Wechsel des zu schneidenden Stoffes zu ermöglichen, ist/sind die Stoffabwickel-

vorrichtung/en so ausgestaltet, daß sie den Stoff nach dem Abschneiden mit der Stoffabschneidevorrichtung selbsttätig auf den Rest des Stoffballens (ggf. eine Wickelhülse) zurückwickeln kann/können. Dies erlaubt ein besonders schnelles Umrüsten auf einen neuen Stoffballen.

Das Abschneiden des Stoffes kann-wie gesagt-aus zwei verschiedenen Gründen erfolgen : ein möglicher Grund ist das Erreichen des Endes eines Schnittbildes, wenn das folgende Schnittbild aus einem anderen Stoff (z. B. ein Stoff mit anderer Farbe oder Musterung) geschnitten werden soll. Das nötige Abschneidesignal kommt dann von der Steuerung der Stoffzu- schneideanlage, die Kenntnis über die zu schneidenden Schnittbilder hat. Ein anderer Grund liegt im Erreichen des Endes des auf dem Stoffballen befindlichen Stoffes. Gemäß Anspruch 5 ist/sind die Stoffabwickelvorrichtung/en mit einer Stoffende-Sensorik ausgerüstet, die das Erreichen oder Annähern des Stoffendes detektiert, vorzugsweise anhand eines Erfassens des vollständigen oder weitgehenden Abgewickeltseins des Stoffballens. Gemäß Anspruch 6 ist die Stoffende-Sensorik von einer Lichtschranke gebildet, durch die die Stoffbahn vorzugsweise im Bereich der Abwickelvorrichtung hindurchgeführt ist. Gemäß Anspruch 7 stoppt die Steuerung der Stoffzuschneide- anlage bei Erkennen des Stoffendes vorteilhaft den Abwickel- vorgang und veranlaßt das Abschneiden des Stoffes. Aufgrund des durchgehenden Förderbandes kennt die Steuerung mit hoher Genauigkeit die Ankunft des Stoffbahnendes an der Zuschneide- vorrichtung, und kann daher die Beendigung des Zuschneide- vorgangs entsprechend synchronisieren.

Die Vorteile der Erfindung können besonders wirkungsvoll dann genutzt werden, wenn-wie in Anspruch 8 ausgedrückt-zwei oder mehr Abwickelvorrichtungen vorgesehen sind. Mit dieser Maßnahme ist beispielsweise eine bedeutende Verringerung der Standzeiten der Stoffzuschneideanlage, und damit eine wesentliche Erhöhung der effektiven Arbeitsgeschwindigkeit möglich. Wie oben ausgeführt wurde, muß nämlich ein Stoffballen wegen einem erforderlichen Farb-oder Musterwechsel oder wegen Erreichen des Stoffballenendes häufig ausgewechselt werden.

Gemäß Anspruch 9 ist ein derartiger Stoffballenwechsel praktisch ohne Arbeitsunterbrechung möglich, indem nach Abschneiden eines Stoffes mit der dem jeweiligen Stoffballen zugeordneten Stoffabschneidevorrichtung die Steuerung der Anlage veranlaßt, daß der betreffende Stoffballen zurück- gewickelt wird und das Abwickeln des Stoffes vom anderen Stoffballen, dessen Auslegen auf das Förderband und dessen Transport zum Arbeitsbereich der Zuschneidevorrichtung unmittelbar anschließend durchgeführt wird.

Aufgrund des durchgehenden Förderbandes kann die Ankunft des Stoffbahnendes bei der Zuschneidevorrichtung genau errechnet werden. Gemäß Anspruch 10 unterbricht die Steuerung den Zuschneidevorgang spätestens bei der errechneten Ankunft des Stoffbahnendes an der Zuschneidevorrichtung und setzt ihn bei einem Wiederanlauf-Signal-nach Ankunft einer weiteren Stoffbahn wieder fort. Die Errechnung der Ankunftszeit erfolgt vorteilhaft auf der Grundlage der Förderbandgeschwindigkeit und des Abstands zwischen Stoffabschneidevorrichtung oder Stoff- ende-Sensorik und Zuschneidevorrichtung. Die Stoffende-Sensorik kann aufgrund der Verwendung eines durchgehenden Förderbandes nahe am Stoffballen an der Abwickelvorrichtung angeordnet sein (und nicht an der Zuschneidevorrichtung, obwohl dies auch möglich wäre und auch zu einem selbsttätigen Erkennen des Stoffendes führen würde).

Die Steuerung kann gemäß Anspruch 11 nach Wiederanlaufen der Abwickelvorrichtung für eine weitere Stoffbahn auch selbsttätig die Ankunftszeit des Anfangs dieser Stoffbahn an der Zuschneidevorrichtung errechnen. Grundlage hierfür ist wiederum das durchgehende Förderband.

Alternativ erfolgt die Bestimmung der Ankunft einer Stoffbahn in der Nähe des Arbeitsbereichs nicht aufgrund einer Berechnung, sondern aufgrund einer direkten Detektion des Stoffanfangs. Diese kann beispielsweise auf optischem Wege erfolgen. Hierzu kann das Förderband in einer besonderen Farbe ausgeführt sein, die sich von den im allgemeinen verwendeten Stoffarben unterscheidet. Ein optischer Sensor ist empfindlich

auf vom Förderband reflektiertes Licht (welches die besondere Farbe des Förderbandes hat). Bei Ankunft des Stoffes (welcher eine andere Farbe hat) nimmt die Intensität des detektierten Lichts ab, woraus das Ankunftssignal gewonnen wird. Eine andere Möglichkeit der Stofferkennung beruht auf einer optischen Abstandsmessung. Der Abstand zwischen einer Abstandsmeßein- richtung über dem Förderband und der sichtbaren Oberfläche des Förderbands verringert sich nämlich, wenn Stoff auf dem Förderband liegt. Diese Abstandsverringerung erlaubt die Detektion der Anwesenheit eines Stoffes. Die Messung beruht z. B. darauf, daß Licht auf das Förderband fokussiert wird, und das von dort reflektierte Licht detektiert wird. Die Anwesenheit des Stoffes bedingt, daß der Brennpunkt unter der reflektierenden Fläche (jetzt dem Stoff) liegt, was sich in einer deutlichen Abnahme der detektierten Reflexionslicht- intensität äußert. Beide Meßmethoden können alternativ oder in Kombination angewendet werden.

Gemäß Anspruch 12 erfolgt auf der Grundlage dieser Detektion eine selbsttätige Schnittbild-Nullpunktsetzung in der Vorschub- richtung der Stoffbahn für den folgenden Schneidevorgang.

Dieser Nullpunkt liegt in Längsrichtung um eine vorbestimmte Strecke (z. B. 2 cm) in Richtung des Stoffinneren vom Stoffbahnanfang versetzt. Mit der Nullpunktsetzung wird bevorzugt auch das Wiederanlaufsignal für den Schneidevorgang erzeugt.

Quer zur Vorschubrichtung ist für die Nullpunkteinstellung eine von Stoffballen zu Stoffballen unterschiedlich breite Webkante zu berücksichtigen. Die Webkante ist derjenige Randbereich, der in Farbe und Musterung vom übrigen Stoff abweicht. Genauer gesagt, muß der Quernullpunkt eine vorbestimmte Strecke vom inneren Rand der Webkante zum Stoffinneren hin versetzt sein.

Die Detektion des inneren Randes der Webkante kann grund- sätzlich automatisch auf optischem Weg erfolgen. Bevorzugt ist jedoch eine halbautomatische Setzung des Quernullpunkts gemäß Anspruch 13. Diese beruht auf einer automatischen Stoffballen- Nachführung, die ungleichmäßige Aufwicklungen des Stoffes in Querrichtung kompensiert. Zu Beginn der Abwicklung eines neuen

Stoffballens definiert eine Bedienungsperson die Lage des Quernullpunktes relativ zur Stoffkante. Soll der Quernullpunkt beispielsweise 1 cm innerhalb des inneren Randes der Webkante liegen, so setzt die Bedienungsperson im Fall einer z. B. 2 cm breiten Webkante den Quernullpunkt auf 3 cm innerhalb der Stoffkante. Die Stoffballennachführung verschiebt den Stoffballen dann während des Abwickelns automatisch so, daß der Quernullpunkt jeweils an einer festen Querposition des Förder- bandes (der Quernullpunktposition) zu liegen kommt. Gemäß Anspruch 14 wird die hierzu erforderliche Kenntnis der Stoff- bahnrandposition durch einen Stoffbahnrand-Sensor nach Art einer Lichtschranke gebildet, welche eine oder mehrere, den Stoffrand unmittelbar nach der Abwicklung beleuchtende Lichtquellen und einen oder mehrere Sensoren zur räumlichen Detektierung des durch den Stoff unterbrochenen und/oder des an der Stoffbahn vorbeifallenden Lichts umfaßt.

Bei der erfindungsgemäßen Stoffzuschneideanlage kann die Steuerung aufgrund des durchgehenden Förderbandes genau vorherbestimmen, ob ein zu schneidendes Schnittbild noch vollständig aus der vorhandenen Länge des Reststoffes ausgeschnitten werden kann. Gemäß der Ausgestaltung nach Anspruch 15 ist es sogar möglich, daß die Steuerung diejenigen Schablonen eines Schnittbildes bestimmt, die vor Erreichen des Stoffendes noch vollständig ausgeschnitten werden können. Die Steuerung speichert diejenigen Schablonen, die nicht mehr vollständig ausgeschnitten werden können und veranlaßt, daß diese Schablonen nach Fortsetzung der Bearbeitung aus dem neuen Stoff selbsttätig ausgeschnitten werden. Steuerungstechnisch ist dies gemäß Anspruch 16 vorzugsweise dadurch lösbar, daß- falls ein Stoffballenende innerhalb eines Schnittbildes erreicht wird-dieses steuerungsmäßig zerlegt wird, indem diejenigen Einzelschablonen, die nicht vom alten Ballen vollständig geschnitten werden können, automatisch erkannt und, vorzugsweise nach automatischer Erkennung des Nullpunkts in Vorschubrichtung, aus dem nächsten Stoffballen geschnitten werden. Diese Maßnahmen erlauben eine deutliche Verringerung der Verschnittmenge.

Die einzelnen Schablonen müssen häufig mit zusätzlichen Nähten und Absteppungen versehen werden. Dies kann z. B. bei Schablonen für den Bezug eines Polstermöbels der Fall sein, bei dem die Polsterfalten durch Abnähen der einzelnen Schablonen vor dem Zusammennähen des Bezuges erzeugt werden. Hierzu ist es zweckmäßig, daß die Schablonen mit Markierungen versehen sind, entlang derer dann die Naht-oder Stepplinien gesetzt werden können. Um nicht jede einzelne Schablone markieren zu müssen, werden diese Markierungen vorzugsweise auf die noch nicht geschnittene Stoffbahn aufgebracht. Für die spätere Weiter- verarbeitung der ausgeschnittenen Stoffschablonen müssen im allgemeinen Markierungen auf den Stoff aufgebracht werden.

Beispielsweise zeigen solche Markierungen an, wo später Steppnähte anzubringen sind. Gemäß Anspruch 17 ist hierfür eine Markierungsvorrichtung vorgesehen. Im Stand der Technik verwendet man hierzu einen Markierkopf (z. B. einen Sprühkopf), welcher an der Zuschneidevorrichtung angebracht ist, und zwar genauer an dem i. a. vorhandenen beweglichen Schlitten, welcher auch den Schneidkopf der Zuschneidevorrichtung trägt. Die Stoffbearbeitung erfolgt im Stand der Technik i. a. so, da$ zunächst durch entsprechendes Verfahren des Schlittens die nötigen Markierungen auf den Stoff aufgebracht werden, und daß anschließend, wiederum durch entsprechende Bewegungen des Schlittens, die erforderlichen Stoffschnitte vorgenommen werden.

Demgegenüber schlägt die Ausgestaltung nach Anspruch 18 vor, daß eine von der Zuschneidevorrichtung gesondert angeordnete und unabhängig von ihr ansteuerbare Markierungsvorrichtung vorgesehen ist, und daß das Zuschneiden und Markieren simultan erfolgt. Vorteilhaft ist die Markierungsvorrichtung zwischen Abwickelvorrichtung und Zuschneidevorrichtung angeordnet. Durch die Markierung des Stoffes direkt nach dem Abwickeln von dem Stoffballen werden die Stoffbahnen bereits schneidfertig der Zuschneidevorrichtung zugeführt. Da die Zuschneidevorrichtung nun ausschließlich dem Schneiden dient, kann die Bearbei- tungsgeschwindigkeit durch diese Maßnahme um bis zu einem Faktor 2 erhöht werden.

Bei einer Störung der Zuschneidevorrichtung oder der Markierungsvorrichtung muß eine Stoffzuschneideanlage des Standes der Technik im allgemeinen vollständig stillgesetzt werden, bis die Störung behoben ist. Um derartige Produktionsausfälle zu vermeiden, ist bei einer Weiterbildung der obigen Ausgestaltung gemäß Anspruch 19 auch die Markierungsvorrichtung mit einem Zuschneidemittel (z. B. einem Schneidkopf) und/oder die Zuschneidevorrichtung mit einem Markierungsmittel (z. B. einem Markierkopf) ausgerüstet. Die Steuerung der Anlage ist dabei so ausgebildet, daß als Notlaufbetrieb bei einem Ausfall des normalerweise arbeitenden Zuschneidemittels oder Markierungsmittels ein Zuschneiden mit dem an der Markierungsvorrichtung angebrachten Zuschneidemittel und ein Markieren mit dem an der Zuschneidevorrichtung ange- brachten Markierungsmittel möglich ist, also ein Rollentausch vorgenommen wird. Bei einem Totalausfall einer der beiden Vorrichtungen ist ein weitergehender Notlaufbetrieb vorgesehen, bei dem die nicht ausgefallene Vorrichtung beide Funktionen (Zuschneiden und Markieren) übernimmt. Im erstgenannten Fall erfolgt ein Weiterarbeiten mit simultanem Zuschneiden und Markieren ohne Leistungsverlust. Im zweiten Fall erfolgt ein nicht-simultanes Schneiden und Markieren, was ein Weiterar- beiten mit wenigstens der halben Bearbeitungsgeschwindigkeit erlaubt.

Die Abwicklung des Stoffes und dessen Förderung auf dem Förderband kann kontinuierlich oder diskontinuierlich erfolgen.

Im ersten Fall wird der Stoff ohne Unterbrechung oder Verzögerung von den Ballen abgezogen und während des Vorschubs geschnitten und ggf. markiert. In der Steuerung einfacher ist jedoch eine Vorschubweise, bei der die Abwickelvorrichtung (en) und das Förderband jeweils zum Schneiden eines Schneidfensters und ggf. zum Markieren eines"Markierfensters"angehalten wird.

Gemäß Anspruch 19 weist die Stoffzuschneideanlage einen in Querrichtung und ggf. in Vorschubrichtung der Stoffbahn verfahrbaren Markierkopf auf. Dieser kann mit einer Sprühvorrichtung ausgerüstet sein, welche die linienartigen Markierungen auf die Stoffbahn aufbringt. Dabei kann ein

trockenes Pulver aufgesprüht werden, das nach der weiteren Bearbeitung des Stoffes wieder herausbürstbar ist, es kann jedoch auch eine haftende Substanz, z. B. ein Farbstoff, aufgesprüht werden, welcher ggf. ohne Zuhilfenahme technischer Mittel (z. B. Fluoreszenzlampe) unsichtbar ist. Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform wird die Markierungs- vorrichtung von einem Markierkopf gebildet, der ähnlich einem Plotter die Markierungen über einen entlang der zu markierenden Linien bewegten Stift aufbringt. Dabei kann ein einzelner Stift verwendet werden, es kann jedoch auch ein Wechselmagazin vorgesehen sein, aus dem der Markierkopf den Stift entnimmt.

Letztere Ausführungsform hat den Vorteil, daß zum einen die Stifte bei Verschleiß ohne lange Rüstzeiten austauschbar sind, und zum anderen mehrere Stifte für verschiedenfarbige Markierungen durch den Markierkopf handhabbar sind. Die Stifte können z. B. Kreidestifte oder andere übliche Markierstifte sein. Die Bewegung des Markierkopfs wird vorzugsweise von einer einen Mikroprozessor aufweisenden Steuereinheit gesteuert.

Diese Steuerung kann z. B. eine aus dem Werkzeugmaschinenbau bekannte CNC-oder DNC-Steuerung sein. Eingangsgröße der Steuerung ist neben der Lage der aufzubringenden Markierungen auf den einzelnen Schablonen auch die Anordnung des Schnitt- bildes. Um diese Daten einlesen zu können, weist die Steuerung bevorzugt eine Schnittstelle auf, an die entweder eine zentrale Steuereinheit zur Steuerung der aus Abwickelvorrichtung und Förderband gebildeten Stoffzuführung und der Zuschneidevor- richtung angeschlossen ist, oder über die die Daten aus einem anderen Rechner, z. B. der Steuerung der Zuschneideanlage, übernommen werden können. Einlesbare Datenformate sind bevorzugt die in der Textilverarbeitung üblichen Formate *. DXF AAMA oder Formate nach ISO 6983, wobei die Daten i. a. mit Hilfe von CAD-Systemen erzeugt werden. Eine Anpassung an jedes beliebige Datenformat ist möglich, z. B. kann die Steuerung der Anlage Eigenformate anderer Maschinenhersteller, wie z. B. das Eigenformat der französischen Firma LECTRA SYSTEMES, einlesen und verarbeiten. Das Programm zur Steuerung des Markierkopfes kann entweder ebenfalls über die Schnittstelle für die Lagedaten der Markierungen eingelesen werden, oder auch in einem beständigen Speicher, z. B. einem EPROM oder auch einem

elektrisch löschbaren und wiederbeschreibbaren EEPROM, abgelegt sein.

Gemäß Anspruch 21 weist die Zuschneidevorrichtung einen Schneidkopf auf, der in Querrichtung und ggf. in Vorschub- richtung der Stoffbahn verfahrbar ist und dessen Position und Schneidaktivität von der Steuerung der Anlage steuerbar ist.

Die Schneidkopfsteuerung ist vorzugsweise in gleicher Weise ausgebildet wie die oben dargestellte Markierkopfsteuerung. Die beiden Steuerungen können ein und denselben oder gesonderte Mikroprozessoren verwenden. Ferner können die beiden Kopf- steuerungen Teil der Steuerung der gesamten Stoffzuschneide- anlage sein, welche ggf. einen einzigen gemeinsamen Mikroprozessor aufweist.

Der Schneidkopf kann ein Schneidmesser aufweisen, das beispielsweise als elektronisch angetriebenes Kreismesser ausgebildet ist. Bei anderen Ausführungsformen ist das Schneidmesser als Stoßmesser ausgebildet, welches vorzugsweise e ultraschall-erregt sein kann, wodurch gewährleistet bleibt, daß die Schneidbewegung auch bei schnellen Vorschüben senkrecht zur Stoffbahn erfolgt. Der Schneidkopf kann auch als Stanze ausgebildet sein, welche die Schablonen aus der Stoffbahn ausstanzt.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der Schneidkopf ein Laserstrahl-Schneidkopf. Er weist hierzu eine Laserstrahlquelle und eine entsprechende Fokussieroptik auf, die den Laserstrahl im wesentlichen auf die Stoffbahn fokussiert. Zur Vermeidung unerwünschter Oxidation kann zusätzlich eine Schutzglasdüse vorgesehen sein, die an der Schneidstelle den in der Luft enthaltenen Sauerstoff durch Reaktionsträgegase, wie z. B.

Stickstoff oder Edelgas, verdrängt. Insbesondere bei kunstfaserhaltigen Stoffen kann eine Rauchabzugsvorrichtung vorgesehen sein, die während des Schneidens ggf. entstehende Substanzen zur Einhaltung der erforderlichen Arbeitsschutzwerte (MAK-Werte) am Arbeitsplatz absaugt.

Schließlich kann der Schneidkopf aber auch als Wasserstrahl-

Schneidkopf ausgebildet sein, der eine Wasserstrahldüse aufweist, aus der ein Hochdruckwasserstrahl zum Stoffschneiden austritt. In diesem Fall weist die Zuschneidevorrichtung an der dem Schneidkopf abgewandten Seite eine geeignete Sammelvor- richtung für das Schneidwasser auf. Vorteilhaft ist auch eine Kombination eines der oben genannten mechanischen Schneid-oder Stanzwerkzeuge mit einer Laserstrahlschneidvorrichtung oder einer Hochdruckwasserstrahl-Zuschneidevorrichtung.

Um in einem Arbeitsgang mehrere gleichartige Schablonen ausschneiden zu können, ist es im Stand der Technik bekannt, mehrere Lagen von Stoffbahnen übereinanderzu-legen, die übereinandergelegten Bahnen der Zuschneidevorrichtung zuzuführen und mit einem durchgehenden Schnitt gemeinsam zu schneiden (siehe z. B. die eingangs genannte EP-A-0 589 091).

Bei Verwendung herkömmlicher Markierungsvorrichtungen (siehe z. B. DE-U-295 03 230) kann jedoch bei dieser mehrlagigen Verarbeitung jeweils nur die oberste Stofflage markiert werden.

Bei der Ausgestaltung gemäß Anspruch 22 ist die Stoff- zuschneideanlage so ausgebildet, daß auf dem Förderband zwei oder mehrere Lagen Stoff übereinander ausgelegt werden. Hierfür findet eine entsprechende Anzahl von Stoffabwickelvorrichtungen Anwendung. Aufgrund des durchgehenden Förderbandes können die Stoffbahnen sehr genau übereinander positioniert werden.

Gemäß Anspruch 23 ist jeder der Abwickelvorrichtungen jeweils eine Markierungsvorrichtung zugeordnet. Die Markierungs- vorrichtungen sind dabei so angeordnet, daß sie jeweils vor dem Auflegen einer weiteren Stoffbahnlage die Markierungen aufzubringen vermögen. Sie sind zeitlich und örtlich derart steuerbar, daß die Markierungen der schließlich übereinander- liegenden Stoffbahnlagen miteinander deckungsgleich sind. Die so vorkonfektionierte mehrlagige Stoffbahn wird dann der Zuschneidevorrichtung zugeführt. Auf den dann ausgeschnittenen Schablonen sind die Markiermuster deckungsgleich. Die Markierungsvorrichtungen sind vorteilhaft zwischen den einzelnen Abwickelvorrichtungen bzw.-betreffend die letzte Markierungsvorrichtung-zwischen der letzten Abwickelvor-

richtung und der Zuschneidevorrichtung angeordnet und markieren jeweils die von der zugeordneten Abwickelvorrichtung abgewickelte Stoffbahnlage, bevor ggf. durch die sich anschließende Abwickelvorrichtung die nächste Lage darüber- gelegt wird. Damit nach dem Übereinanderlegen die Markierungen der einzelnen Lagen deckungsgleich liegen, sind die Markierungsvorrichtungen und die Abzugsgeschwindigkeit der einzelnen Abwickelanlagen zeitlich synchronisiert gesteuert.

Bevorzugt arbeiten alle Markierungsvorrichtungen simultan, wobei jede ein in der Reihenfolge des Stoffausstoßes zeitlich nachgeordnetes Markierungsfenster bearbeitet. Die Markierungs- fenster können zu einem oder zu verschiedenen Schnittbildern gehören. Nach dem Bearbeiten jeweils eines Markierungsfensters werden die Stoffbahnen vorgezogen ; das jeweils nächste Markierungsfenster wird aufgebracht. Steuerungsmäßig sind die einzelnen Markierungsfenster so synchronisiert, daß in dem fertig konfektionierten Stofflagenpaket die Markierungen deckungsgleich untereinanderliegen. Bei einem diskontinuier- lichen Betrieb trägt beispielsweise die zweite Markierungs- vorrichtung auf die zweite Stofflage exakt dasjenige Markie- rungsmuster auf, welches in einem vorangegangenen Schritt die erste Markierungsvorrichtung auf die erste Stofflage aufgebracht hat. Die Markierungen der ersten und zweiten Stofflage liegen dann deckungsgleich übereinander. Alternativ ist auch ein kontinuierlicher Vorschub möglich. Die Stoffbahnen werden dabei während des Markierens unter den Markierungsvorrichtungen durchgezogen.

Vorteilhaft ist die Stoffzuschneideanlage mit wenigstens einer, einer Abwickelvorrichtung nachgeordneten Abdeckmaterialzu- führung ausgerüstet, welche auf die ausgelegte Stoffbahn eine Abdeckschicht auslegt. Auf diese Weise kann auf die oberste Stoffbahnlage ein Abdeckmaterial zum Ausbilden einer Vakuum- abdichtung aufgelegt werden. Eine derartig abgedeckte Stoffbahn kann beim späteren Schneiden durch einen Unterdruck an das Förderband angesaugt werden, wodurch das Risiko einer Relativ- verschiebung der einzelnen Stoffbahnlagen während des Schneid- vorgangs verringert wird. Ein geeignetes Abdeckmaterial kann dabei z. B. eine Kunststoffolie, eine Papierlage oder ein

anderes folienartiges Material sein. Die Luftdurchlässigkeit des Abdeckmaterials ist vorzugsweise deutlich geringer als diejenige der Stoffbahnlagen, so daß eine ausreichende Fixierung durch das Ansaugen erfolgt. Bei anderen Ausführungsformen erfolgt die Vakuumansaugung ohne Abdeckung der obersten Stoffbahn. Eine ausreichende Ansaugwirkung kann nämlich auch allein durch die relativ geringe Luftdurch- lässigkeit der zu schneidenden Stoffbahnen erzielt werden.

Bei der einfacheren und kostengünstigeren Ausgestaltung gemäß Anspruch 25 ist das Förderband mit einem rauhen und/oder adhäsiven Belag versehen, der ohne Vakuumansaugung die Stoffbahn/en sicherzuhalten vermag. Es handelt sich hierbei vorzugsweise um einen Filzbelag. Dies erspart zum einen die relativ aufwendige Ansaugeinrichtung und macht zum anderen eine Abdeckung der Stoffbahn obsolet.

Um mit hoher Genauigkeit zuschneiden zu können und die Ausschußrate möglichst klein zu halten, sind verschiedene Maßnahmen zum faltenfreien Auslegen der Stoffbahn/en auf dem Förderband vorgesehen. So ist gemäß Anspruch 25 der Vorschub der Abwickelvorrichtung/en oder der ggf. vorhandenen Stoffzugbeaufschlagungseinrichtung/en etwas kleiner als der Vorschub des Förderbands. Dies bedingt, daß der Stoff mit einer gewissen Spannung auf das Band aufgelegt wird. Gemäß Anspruch 26 wird die Stoffbahn durch eine Andruckeinrichtung, insbesondere in Form einer Andruckwalze, gegen das Förderband gedrückt.

Im Stand der Technik werden beim Zuschneiden häufig in den Randbereich von Schablonen sogenannte Knipse geschnitten. Es handelt sich hierbei um dreieckförmige Einschnitte, welche dem Näher bei der nachfolgenden Vernähung der Stoffschablone anzeigen, wo anzubringende Nähte beginnen oder enden. Um die Bearbeitungszeit weiter zu verkürzen, schlägt Anspruch 27 vor, die Kennzeichnungen für Nahtende oder Nahtanfang statt durch geschnittene Knipse in Form von (farbigen) Markierungen auf den Stoff aufzubringen. Dies erfolgt vorzugsweise durch die oben erwähnte/n Markierungsvorrichtung/en, welche simultan mit der

Zuschneidevorrichtung arbeiten. Da die Zuschneidevorrichtung im allgemeinen stärker ausgelastet ist als die Markierungs- vorrichtung/en bringt das Ersetzen der ausgeschnittenen Knipse durch (optisch erkennbare) Markierungen eine gleichmäßigere Auslastung und damit insgesamt eine Steigerung der Bearbeitungsgeschwindigkeit.

Die Markierungsvorrichtung/en kann vorteilhaft auch zur sonstigen Markierung der Stoffstücke eingesetzt werden. Eine solche Markierung kann beispielsweise die Zuordnung verschiedener Stoffstücke zu einem bestimmten Möbelstück kennzeichnen. Dies ist besonders wertvoll, wenn die zu einem Möbelstück gehörenden Stoffstücke von verschiedenen Schnittbildern stammen (etwa weil das Möbelstück einen verschiedenfarbigen Bezug erhält) oder wenn ein Schnittbild wegen eines Stoffballenendes teils aus einem alten und teils aus einem neuen Stoffballen geschnitten wird. Gemäß Anspruch 28 wird diese Zuordnungsinformation oder andere Information mit Hilfe der Markierungsvorrichtung/en auf eine sogenannte Nahtzugabe aufgebracht. Hierbei handelt es sich um einen sich über eine spätere Naht hinaus erstreckenden Stoffteil. Die Information kann kodiert oder unkodiert dargestellt werden.

Die Stoffzuschneideanlage kann-alternativ oder zusätzlich- eine Etikettiervorrichtung aufweisen, welche die einzelnen Schablonen eines Schnittbildes oder verschiedener Schnittbilder mit Etiketten versieht, so daß die Schablonen bei der Weiter- verarbeitung einander zuordenbar sind. Die Etikettier- vorrichtung kann dabei sowohl vor als auch hinter der Zuschneidevorrichtung angeordnet sein und kann über die Anlagensteuerung gesteuert sein.

Die Abwickelvorrichtung ist vorteilhaft als stangenlose Abwickelvorrichtung ausgebildet, wobei der Stoffballen auf unter ihm angeordneten Lagerungen aufliegt und zur Abwicklung des Stoffes durch eine zu seiner Mantelfläche tangentiale Bewegung der Lagerungen in Abzugsrichtung in Rotation versetzt wird.

Die Stoffzuschneideanlage kann auch ein dem Förderband nachgeordnetes Abräumband aufweisen, welches die fertig zugeschnittenen und ggf. markierten Schablonen abtransportiert oder beispielsweise auf verschiedene Transportkörbe verteilt.

Das Abräumband kann auch von einem verlängerten Bereich des Förderbands gebildet sein.

Die Stoffzuschneideanlage weist schließlich vorteilhaft mindestens einen Monitor auf, auf dem das Schnittmuster und/oder die aufzubringenden Markierungen ablesbar sind.

Wie eingangs erwähnt wurde, verwendet man im Stand der Technik für die Stoffzuführung und das Zuschneiden gesonderte Anlagen, die im Betrieb zusammengestellt werden. Die obengenannten Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Stoffzuschneideanlage sind auch für solche gesonderten Anlagen vorteilhaft, auch wenn damit teilweise nicht die optimalen Ergebnisse der erfindungs- gemäßen als Einheit ausgebildeten Stoffzuschneideanlage erzielt werden. Es existiert in den textilverarbeitenden Ländern ein großer Bestand an solchen gesonderten Anlagen, die noch für mehrere Jahre einsatzfähig sind. Um diese bestehenden Anlagen von den Vorteilen der obigen Ausgestaltungen profitieren zu lassen, wird vorgeschlagen, den Zuschneideteil zu erhalten und den Zuführungsteil durch eine, gemäß einer oder mehrerer der obigen Ausgestaltungen ausgebildete Stoffzuführanlage zu ersetzen. Gemäß Anspruch 29 wird demnach eine Stoffzuführanlage vorgeschlagen mit wenigstens einer Stoffabwickelvorrichtung (1, 1') für einen Stoffballen (7), einem Förderband (5) zum Transportieren des abgewickelten Stoffes, wobei die Abwickelvorrichtung (1,1') die Stoffbahn unmittelbar auf das Förderband (5) oder auf eine oder mehrere bereits darauf ausgelegte Stoffbahnen legt, wobei die Stoffzuführanlage ein oder mehrere Merkmale der Ansprüche 2-20,22-28 aufweist.

Soweit in diesen Ansprüchen eine Stoffzuschneidevorrichtung erwähnt ist, ist in diesem Zusammenhang der gesonderte Zuschneideteil gemeint. Gegebenenfalls wird der gesonderte Zuschneideteil steuerungsmäßig mit der erfindungsgemäßen Stoffzuführanlage gekoppelt, so daß beispielsweise der Gegenstand des Anspruchs 15 (Bestimmung und Abarbeitung noch

ausscheidbarer Schablonen vor dem Stoffende) auch bei der erfindungsgemäßen Zuführeinrichtung mit zugestelltem, her- kömmlichem Zuschneideteil höchst vorteilhaft ist. Besonders vorteilhaft ist auch eine Ausgestaltung gemäß Anspruch 23, wonach ein mehrlagiges Markieren ermöglicht wird. Hiervon profitieren in höchstem Maße bestehende Zuschneideteile, wenn sie mit einer so ausgestalteten Zuführvorrichtung zusammen betrieben werden.

Die Erfindung stellt schließlich gemäß Anspruch 30 ein Verfahren zum Stoffzuschneiden bereit, welches vorteilhaft gemäß einer oder mehrerer der obigen Ausgestaltungen weitergebildet sein kann (Anspruch 31). Bezüglich der Einzelheiten wird auf die vorausgehenden Ausführungen zur Stoffzuschneide-und Stoffzuführanlage verwiesen, die vollinhaltlich auch auf das Verfahren und dessen Ausgestal- tungen zutreffen.

Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen sowie der angefügten schematischen Zeichnung näher beschrieben.

In der Zeichnung zeigen : Figur 1 eine Seitenansicht einer Stoffzuschneideanlage mit zwei Abwickelvorrichtungen, jedoch ohne Markierungsvorrichtung ; Figur 2 eine Draufsicht auf die in Figur 1 dargestellte Stoffzuschneideanlage ; Figur 3 eine Seitenansicht einer Stoffzuschneideanlage ähnlich Figur 1, die jedoch zusätzlich mit zwei Markierungsvorrichtungen und einem Abräumband ausgerüstet ist ; Figur 4 eine Draufsicht auf die in Figur 3 dargestellte Stoffzuschneideanlage ; Figur 5 eine schematische Darstellung einer Stoffbahn mit Schnittbild und zu schneidenden Schablonen ; Figur 6 ein Schnittbild, dessen Schablonen auf zwei verschiedene Stoffbahnen verteilt ist ; Figur 7 eine Seitenansicht einer Stoffzuschneideanlage

ähnlich Figur 1, die gegenüber Ausfällen der Schneidevorrichtung und der Markierungsvorrichtung robust ist ; und Figur 8 eine Seitenansicht einer Stoffabwickelanlage, die der Stoffzuschneideanlage von Figur 3 ähnelt, jedoch nicht mit einer Zuschneidevorrichtung ausgerüstet ist.

In den Figuren tragen funktionsgleiche oder-ähnliche Teile gleiche Bezugszeichen.

Die Stoffzuschneideanlage gemäß Figuren 1 und 2 weist zwei Abwickelvorrichtungen 1, 1'auf. Jeweils ein rollenartiger Stoffballen 7 liegt auf einer V-förmigen Bandanordnung 8 der Abwickelvorrichtungen 1, 1'mit drei Walzen 9 auf. Die Bänder werden bevorzugt durch die mittlere der drei Walzen 9 angetrieben. Die Trumkräfte der Bandanordnung 8 werden durch Reibung auf den Stoffballen 7 übertragen, der hierdurch in Rotation versetzt wird und sich abwickelt.

Die Stoffzuschneideanlage ist mit einem Förderband 5 ausge- rüstet, welches sich von der Stelle, wo der Stoff von der ersten Abwickelvorrichtung 1 abgelegt wird, bis zum Arbeitsbereich einer Zuschneidevorrichtung 3 erstreckt. Unter der"ersten Abwickelvorrichtung"wird diejenige verstanden, die sich am weitesten entfernt von der Zuschneidevorrichtung 3 befindet. Die Stoffbahn wird von den Abwickelvorrichtungen 1, 1'unmittelbar auf das Förderband 5 abgelegt. Mit einem Pfeil ist die Richtung des Förderband-Vorschubs gekennzeichnet.

Gemäß der Darstellung in Figur 1 ist die zweite Abwickel- vorrichtung 1'aktiv. Die erste Abwickelvorrichtung 1 befindet sich im Wartezustand. Die Zuschneidevorrichtung 3 schneidet also Stoff, der diskontinuierlich jeweils um die Länge eines Schneidfensters von dem Stoffballen 7 der zweiten Abwickel- vorrichtung 1'abgewickelt wird.

Die Abwickelvorrichtungen 1, 1'sind jeweils mit einer (nicht näher dargestellten) Stoffende-Sensorik ausgerüstet. Diese

besteht z. B. aus einer Lichtsender-Lichtempfanger-Einheit und einem Reflektor. Sie kann so angeordnet sein, daß der Licht- strahl über die beiden äußeren Walzen 9 der Bandanordnung 8 verläuft, so daß der Stoffballen 7 die Lichtschranke unterbricht. Wenn der Durchmesser des Stoffballens 7 hingegen einen gewissen Wert unterschreitet, gibt er die Lichtschranke frei, was als Stoffende-Signal einem (nicht dargestellten) Steuergerät zugeführt wird.

Dieses Signal initiiert ein Abschneiden des bereits auf dem Förderband 5 ausgelegten Stoffes von dem Stoffrest auf dem Stoffballen 7. Hierzu wird der Stoff von einer Stoffzug- beaufschlagungseinrichtung 10 festgehalten und von einer anschließend angeordneten Stoffabschneidevorrichtung 11 abgeschnitten. Beide sind jeweils an den Abwickelvorrichtungen 1, 1'angeordnet, in einem Bereich, in dem der bereits abgewickelte Stoff noch nicht das Förderband 5 erreicht. Nach dem Abschneiden wird der Stoffrest auf den Stoffballen der zweiten Abwickelvorrichtung 1'zurückgewickelt.

Während das auf dem Förderband 5 ausgelegte Ende der Stoffbahn von der Zuschneidevorrichtung 3 zugeschnitten wird, hat die erste Abwickelvorrichtung 1 bereits auf das Förderband 5 abgewickelt. Mit einem doppelten Bandvorschub gelangt der Stoff der ersten Abwickelvorrichtung 1 bereits ausgelegt in den Arbeitsbereich der Zuschneidevorrichtung 3,-so daß ein Stoffballenwechsel mit nur geringer Arbeitsunterbrechung erzielt wird. Die Bedienungsperson kann nun an der zweiten Abwickelvorrichtung 1'den Stoffballenrest entfernen und einen neuen Stoffballen auflegen.

Für die Fortsetzung des Schneidvorgangs mit dem neuen Stoff ist eine Nullpunkteinstellung erforderlich. In Vorschubrichtung erfolgt diese Nullpunkteinstellung vollautomatisch, indem ein Vorschubrichtungs-Nullpunktsensor 11 die Ankunft der vorderen Stoffkante im Arbeitsbereich der Zuschneidevorrichtung detektiert. Die Detektion beruht auf einer optischen Erkennung der von der Farbe des Förderbands 5 abweichenden Stoffarbe und/oder einer optischen Abstandserkennung. In Querrichtung

erfolgt die Nullpunkteinstellung halbautomatisch. Und zwar sind die Abwickelvorrichtungen 1, 1'jeweils durch einen (nicht dargestellten) Querantrieb in Querrichtung verschiebbar. Dieser ist mit einer Nachführungssteuerung ausgerüstet, die auf der Grundlage der Signale eines optischen Stoffbahnrand-Sensors den Stoffballen während des Abwickelns automatisch so in Quer- richtung verschiebt, daß der abgewickelte Stoffbahnrand in einer konstanten Querposition zu liegen kommt. Hierdurch wird vermieden, daß eine ungleichmäßige Abwicklung des Stoffes zu Querverschiebungen des ausgelegten Stoffes auf dem Förderband 5 führt. Die Querposition des abgewickelten Stoffes, die von der Nachführsteuerung automatisch gehalten wird, kann vom Benutzer von Stoffballen zu Stoffballen jeweils individuell eingestellt werden. Dies ist erforderlich, da die Breite der sog. Webkante 13 im allgemeinen von Stoffballen zu Stoffballen schwankt. Für diese Einstellung dient eine feststellbare Quernullpunkt-Leere 14. Die Quernullpunkt-Einstellung besteht also darin, daß die Bedienungsperson nach dem Einlegen eines neuen Stoffballens die Quernullpunkt-Leere auf einen bestimmten Abstand (z. B. 1 cm) innerhalb des inneren Webkantenrands einstellt. Hierdurch wird sichergestellt, daß der Querantrieb die Abwickelvorrichtung 1, 1'automatisch so steuert, daß der eingestellte Quernullpunkt jeweils an der gleichen Querposition des Förderbands 5 abgelegt wird.

Diese Quernullpunkteinstellung kann bereits. vor dem eigentlichen Arbeitsbeginn einer Abwickelvorrichtung vorgenommen werden und bedingt daher keinerlei Arbeits- unterbrechung.

Die Zuschneidevorrichtung 3 umfaßt einen in Vorschubrichtung verfahrbaren Schlitten 16 in Form einer Quertraverse 17, auf der ein Schneidkopf 18 verfahrbar ist. Bei dem Schneidkopf 18 handelt es sich z. B. um einen Laser-Schneidkopf.

Das (nicht dargestellte) Steuergerät hat die zu schneidenden Schnittbilder gespeichert. Auf einem Monitor 6 sind u. a. diese virtuellen Schnittbilder darstellbar. Auf der Grundlage der gespeicherten Schnittbilder steuert das Steuergerät das

Abziehen von der jeweiligen Abwickelvorrichtung 1 bzw. 1', den schnittfensterweisen Vorschub des Förderbands 5, die automatische Einstellung des Nullpunkts in Vorschubrichtung, die Bewegungen des Schneidkopfs 18 in Vorschub-und Quer- richtung sowie dessen Schneidaktivität, sowie das Stoffab- schneiden und den Wechsel von einer Abwickelvorrichtung zur anderen aufgrund eines von der Schneidaufgabe vorgegebenen Wechsels von einem Stoff zum anderen oder aufgrund eines Stoffbahnendes. Näheres hierzu wird unten im Zusammenhang mit den Figuren 5 und 6 beschrieben.

Ein faltenfreies Auslegen des Stoffes auf dem Förderband 5 wird einerseits dadurch erzielt, daß die Stoffzugbeaufschlagungs- einrichtung 10 nur einen etwas geringeren Stoffvorschub zuläßt als dem Vorschub des Förderbands 5 entsprechen würde. Dadurch wird der Stoff unter einer gewissen Spannung auf dem Förderband 5 ausgelegt. Andererseits ist bei jeder Abwickelvorrichtung 1, 1'eine Andruckwalze 19 vorgesehen, welche den Stoff gegen das Förderband 5 drückt.

Das Förderband 5 ist mit einer filzartigen Oberfläche versehen.

Der Stoff haftet auf dieser Oberfläche so gut, daß er beim Schneidvorgang nicht verrutscht.

Die Stoffzuschneideanlage gemäß Figuren 3 und 4 erlaubt das Markieren und Schneiden mehrlagiger Stoffbahnen. Die obigen Ausführungen zu den Figuren 1 und 2 haben auch für diese Stoffzuschneideanlage Gültigkeit. Zusätzlich ist bei ihr hinter jeder Abwickelvorrichtung 1, 1'jeweils eine Markierungs- vorrichtung 2, die auf die soeben abgewickelte Stoffbahn Markierungen für später anzubringende Stepp-oder Nahtlinien aufbringt. Die Markierungen bestehen z. B. aus einer selbstverflüchtigenden Substanz, die nur im ultravioletten oder infraroten Spektralbereich sichtbar ist. Die Markierungsvor- richtungen 2, im Aufbau der oben beschriebenen Zuschneidevorrichtung 3, und zwar weisen sie jeweils einen in Vorschubrichtung verfahrbaren Schlitten 16 mit Quertraverse 17 und einen daran verfahrbaren Markierkopf auf. Letzterer ist z. B. ein Sprühkopf, der die Markiersubstanz im Lauf der

Sprühkopfbewegung aussprüht und dadurch linienartige Markierungen beliebiger Linienform auf den Stoff aufbringt.

Nachdem die erste Lage der Stoffbahn von der ersten Abwickelvorrichtung 1 ausgelegt wurde, von der ersten Markierungsvorrichtung markiert wurde und vom Förderband 5 weitertransportiert wurde, legt die zweite Abwickelvorrichtung 1'hierüber eine zweite Stoffbahnlage. Diese wird durch die zweite Markierungsvorrichtung 2'markiert. Die Markierungs- vorgänge sind so gesteuert, daß am Ende die Markierungen der übereinanderliegenden Stoffbahnen deckungsgleich sind. Das Förderband 5 transportiert die fertigkonfektionierte mehrlagige Stoffbahn zur Zuschneidevorrichtung 3, wo sämtliche Lagen gemeinsam in einem Arbeitsgang geschnitten werden. Eine im Arbeitsbereich der Zuschneidevorrichtung 3 an der Unterseite des Förderband-Obertrums angeordnete Vakuumbox 21 saugt Luft durch das Förderband und die darübergelegten Stoffbahnen. Dies bewirkt eine ausreichende Anpressung der Stoffbahnen an das Förderband, um ein Verrutschen während des Zuschneidevorgangs auszuschließen.

Auf dem Monitor 6 sind bei dieser Ausführungsform nicht nur die (virtuellen) Schnittlinien, sondern auch die Markierungslinien darstellbar.

Hinter der Zuschneidevorrichtung 3 schließt. sich ein Abräum- bereich 22 an, der von einem verlängerten Teil des Förderbands 5 gebildet ist. Über den Abräumbereich 22 können entweder die fertig zugeschnittenen Schablonen durch das Bedienungspersonal vonhand sortiert werden oder einem automatischen Verteil-und Sortiersystem zugeführt werden. Auch können hier eventuelle Fehlschnitte und Verschnittstücke vonhand aussortiert werden.

Figur 5 zeigt eine Stoffbahn vor dem Zuschneiden. An einem Längsrand befindet sich die Webkante 14, welche üblicherweise eine Breite von 2 cm hat. Der (virtuelle) Nullpunkt 23 befindet sich in Querrichtung etwas innerhalb des Innenrandes der Webkante (z. B. 0,2 mm), sowie in Vorschubrichtung etwas innerhalb des vorderen Stoffrandes (z. B. 1 cm). Auf dem Stoff

sind die Schnittlinien der auszuschneidenden Schablonen 24 dargestellt. (Anmerkung : Der Begriff"Schablone"bezeichnet in der Stoffzuschneidetechnik ein ausgeschnittenes Stoffteil.) Dies dient nur der Veranschaulichung, denn in Realität sind diese Schnittlinien nur virtuell im Speicher des Steuergeräts vorhanden. Längs dieser virtuellen Schnittlinien wird der Markierkopf 20 der Zuschneidevorrichtung 3 bewegt, so daß er die dargestellten Schablonen 24 ausschneidet. Ebenfalls eingezeichnet sind Markierungslinien 25. Diese sind zunächst ebenfalls nur virtuell im Speicher des Steuergeräts vorhanden, nach Anbringen der Markierungen jedoch auf dem Stoff in der dargestellten Form sichtbar. Im Bereich der Schnittlinien sind ferner dreieckförmige Markierungen 26 dargestellt. Diese werden ebenfalls von den Markierungsvorrichtungen 2,2'aufgebracht.

Sie dienen bei der späteren Bearbeitung als Kennzeichnungen für Nahtende oder Nahtanfang. Schließlich sprüht die Markierungs- vorrichtung 2,2'in die Nahtzugaben der Schablonen 24 Information 27, z. B. eine Kommissions-und Schablonennummer, um nach dem Zuschneiden eine Zuordnung der einzelnen Schablonen zu erleichtern.

Wenn die Lange eines Schnittbildes, wie beispielhaft in Figur 5 dargestellt, die Lange des Arbeitsbereichs der Zuschneidevor- richtung 3 überschreitet, wird das virtuelle Schnittbild in mehrere virtuelle Schnittfenster aufgeteilt, die dieser Lange entsprechen. Die Steuerung der Anlage ist so ausgelegt, daß nach einem Vorschub um eine Schnittfensterlänge jeweils das nächste Schnittfenster geschnitten wird, so daß im Ergebnis das in Figur 5 gezeigte Schnittbild stückweise bearbeitet wird.

Figur 6 zeigt ein Schnittbild in einer derartigen Aufteilung in drei Schnittfenster. In dem dargestellten Beispiel kommt das Stoffbahnende inmitten des mittleren Schnittfensters zu liegen.

Die Steuerung der Anlage ermittelt automatisch, welche der virtuellen Schablonen dieses Schnittfensters noch im ganzen herausgeschnitten werden können, und für welche dies nicht der Fall ist. Sie veranlaßt das Ausschneiden der noch ganz heraus- schneidbaren Schablonen 24'aus der zuendegehenden Stoffbahn, und das Herausschneiden der nicht mehr ganz herausschneidbaren

Schablonen 24''aus der nachfolgenden neuen Stoffbahn. Zuvor setzt die Steuerung automatisch den Nullpunkt 23 der neuen Stoffbahn. Diese Maßnahme erlaubt es, den Verschnitt auf ein Minimum zu reduzieren und bei Stoffbahnwechsel praktisch unterbrechungsfrei weiterzuarbeiten.

Die gezeigte Stoffzuschneideanlagen sind modulartig aufgebaut.

Dadurch lassen sich auf einfache Weise auch andere als die dargestellten Ausführungsformen zusammenstellen. Besonders vorteilhaft ist beispielsweise eine Ausführungsform für einlagige Stoffbearbeitung ähnlich Figur 1, die jedoch zusätzlich hinter der zweiten Abwickelvorrichtung 1'eine Markierungsvorrichtung nach Art der in Figur 3 beschriebenen Markierungsvorrichtungen aufweist. Eine solche Ausführungsform ist in Figur 7 gezeigt. Mit ihr läßt sich einlagig markieren und zuschneiden, wobei sich aufgrund der doppelt vorhandenen Abwickelvorrichtung und der simultanen Durchführung von Markieren und Schneiden sehr hohe Verarbeitungsgeschwindig- keiten erzielen lassen. Die Stoffzuschneideanlage der Figur 7 entspricht in den übrigen, nicht erwähnten Merkmalen den Figuren 1-4.

Anders als bei den Figuren 3,4 ist bei ihr zur Erhöhung der Robustheit gegenüber Ausfällen die Markierungsvorrichtung 2 (bzw.-bei mehreren Markierungsvorrichtungen wie in Figuren 3, letzte Markierungsvorrichtung) mit einem Schneidkopf 18'ausgerüstet. Entsprechend ist die Zuschneidevorrichtung 3 mit einem Markierkopf 20'ausgerüstet. Jeweils eine Vakuumbox befindet sich im Markierungs-und im Zuschneidebereich. Im Normalbetrieb werden die zusätzlichen Köpfe 18', 20'nicht verwendet. Bei einem Ausfall eines der normalerweise verwendeten Köpfe 18,20 werden die zusätzlichen Köpfe 18', 20' verwendet. Es kommt also zum Rollentausch : Die Zuschneide- vorrichtung 3 übernimmt nun das Markieren, die Markierungs- vorrichtung 2 das Schneiden. Das Markieren findet also bei diesem Notlaufbetrieb nach dem Zuschneiden statt ; markiert werden die bereits ausgeschnittenen Schablonen. Aufgrund der nach wie vor simultanen Arbeitsweise kann die normale Arbeits- geschwindigkeit aufrechterhalten werden. Bei einem Totalausfall

der Zuschneidevorrichtung 3 oder der Markierungsvorrichtung 2 kommt ein weitergehender Notlaufbetrieb zur Anwendung. Und zwar fungiert die noch arbeitsfähige Vorrichtung 2 oder 3 durch Aktivierung des Markierkopfs 20'bzw. des Schneidkopfs 18', Markieren und Zuschneiden erfolgt nun nacheinander. Die Anlage kann dann trotz des Totalausfalls weiterarbeiten, wobei wegen der dann nicht mehr simultanen Arbeitsweise die Verarbeitungs- geschwindigkeit herabgesetzt ist.

Figur 8 zeigt eine Stoffzuführanlage, die der in Figur 3 dargestellten Stoffzuschneideanlage entspricht. Der einzige Unterschied zu jener besteht darin, daß sie keine Zuschneide- vorrichtung 3 (und auch keinen dieser nachgeordneten Abräum- bereich 22) aufweist. Vielmehr endet bei ihr das Förderband 5 direkt nach der letzten Markierungsvorrichtung 2'. Sie ist dazu bestimmt, mit einer gesonderten (in der Figur 8 nur teilweise angedeuteten) Zuschneidevorrichtung 3', welche ein eigenes Förderband 5'aufweist, zusammengestellt zu werden. Sämtliche Ausführungen zu den Fig. 1-7 treffen somit auch für diese Stoffzuführanlage zu. Die gezeigte Ausführungsform erlaubt wie diejenige gemäß Fig. 3-ein Erstellen mehrlagiger markierter Stoffnahnen, bevor die Schablonen gemeinsam aus dem Stoffbahnpaket ausgeschnitten werden.