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Title:
FASTENING DEVICE FOR A DENTAL PROSTHESIS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/228811
Kind Code:
A1
Abstract:
A fastening device for a dental prosthesis, in particular for use with a plurality of implants in the mouth of a patient, is described, said fastening device having a lower part, which is connectable to an implant along a first axis and has a holding element which is arranged along a second axis and is enclosed by an upper part, wherein the upper part is suitable for connection to a dental prosthesis, wherein an adhesion gap is formed between upper part and lower part and, after introduction of an adhesive material, permits a compensation between upper part and lower part.

Inventors:
BREHM PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/063951
Publication Date:
December 20, 2018
Filing Date:
May 28, 2018
Export Citation:
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Assignee:
BREDENT GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
A61C8/00
Foreign References:
DE112012001947T52014-02-13
US4986753A1991-01-22
EP2111815A12009-10-28
DE102008064273A12010-07-01
DE102008058305A12010-05-20
Attorney, Agent or Firm:
BAUR & WEBER PATENTANWÄLTE PARTG MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche:

1 . Befestigungsvorrichtung für eine Zahnprothese (ZP), insbesondere zur Verwendung mit mehreren Implantaten im Mund eines Patienten, die ein Unterteil (UT) aufweist, das entlang einer ersten Achse (EA) mit einem Implantat verbindbar ist und ein entlang einer zweiten (ZA) Achse angeordnetes Halteelement (HE) aufweist, das von einem Oberteil (OT) umschlossen ist, wobei das Oberteil (OT) zur Verbindung mit der Zahnprothese (ZP) geeignet ist, wobei zwischen Oberteil (OT) und Unterteil (UT) ein Klebespalt (KS) ausgebildet ist, der nach Einbringen eines Klebematerials einen Ausgleich zwischen Oberteil (OT) und Unterteil (UT) ermöglicht.

2. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1 , bei der der Klebespalt (KS) zwischen Oberteil (OT) und Unterteil (UT) mit einem Abflusskanal (AK) versehen ist.

3. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der der Klebespalt (KS) das Halteelement (HE) vollständig überdeckt.

4. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die erste Achse (EA) und die zweite Achse (ZA) einen Winkel zueinander aufweisen.

5. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die erste Achse (EA) und die zweite Achse (ZA) eine gleiche Orientierung aufweisen.

6. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der das Oberteil (OT) eine auf der Oberseite angeordnete Öffnung aufweist, die mit einem Innengewinde (IG) versehen ist, in das eine Abzugsschraube (AS) entlang der zweiten Achse (ZA) einbringbar ist.

7. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei der das Unterteil (UT) als Abutment ausgeführt ist.

8. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der das Unterteil (UT) patientenindividuell vorgefertigt ist.

9. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei der das Oberteil (OT) mit einer Kappe (KA) verbindbar ist, die zur Aufnahme der Zahnprothese (ZP) geeignet ist.

10. Befestigungsvornchtung nach Anspruch 9, bei der zwischen der Kappe (KA) und der Zahnprothese (ZP) ein weiterer Klebespalt (WK) ausgebildet ist.

Description:
Befestigungsvorrichtung für eine Zahnprothese.

Die Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung für eine Zahnprothese, insbesondere zur Verwendung mit mehreren Implantaten im Mund eines Patien- ten.

Aus dem allgemeinen Stand der Technik ist es bekannt, dass dentale Brücken zur Herstellung von Teilprothesen oder Vollprothesen genutzt werden können, indem diese auf im Kiefer verankerte Implantate aufgesetzt werden. Dazu wird zur Anpassung der dentalen Brücke üblicherweise nach der Implantation mittels Abformung die tatsächliche Position der Implantate übertragen, so dass die Brücke passgenau hergestellt werden kann. Das Setzen der Implantate an den vorgesehenen Positionen erfolgt beispielsweise durch geführte Implantation mittels einer geeigneten Schablone oder aber freihändig durch den Chirurgen. Dabei ist eine sofortige Belastung und Versorgung mit der vor der Operation vorgefertigten Prothetik der gesetzten Implantate nicht ohne weiteres möglich.

Häufig wird jedoch beobachtet, dass die Implantate unmittelbar nach Einsetzen in den Kiefer bezüglich ihrer Position nicht exakt dem ursprünglich geplanten Zustand entsprechen, so dass Lageungenauigkeiten zwischen den Implantaten und der dentalen Brücke auftreten.

Als Verbindungselemente zwischen Zahnprothese und Implantat sind unterschiedliche Anordnungen bekannt.

So ist aus der DE 10 2008 064 273 A1 eine Doppelkrone, insbesondere in Form einer Teleskopkrone, bekannt, die für die Herstellung von Zahnersatz in Form von Brücken, Suprakonstruktionen und dergleichen vorgesehen ist. Sie besteht aus einer auf einem Zahnstumpf oder einem Abutment eines Implantats befestigbaren Primärkrone, ferner aus einer im Zahnersatz vorgesehenen, auf die Primärkrone aufsetzbaren Sekundärkrone. Zwischen der Primärkrone und der Sekundärkrone ist eine Distanzkrone vorgesehen, die entweder fest mit der Primär- und Sekundärkrone verbunden ist oder mit zumindest einer dieser bei- den Kronen unter Reibschluss in Verbindung steht.

Aus der DE10 2008 058 305 A1 ist eine Verbindungsvorrichtung zur Befestigung einer dentalen Prothese an einem Kieferknochen mit mindestens zwei Verbindungselementen bekannt, die jeweils ein in einen Kieferknochen einzu- setzendes Implantat und eine sich entlang einer Patrizenachse von dem Implantat erstreckende Patrize zur Verbindung mit einer dentalen Prothese aufweisen. Dabei ist vorgesehen, dass die Patrizenachsen, entlang derer sich die Patrizen der mindestens zwei Verbindungselemente bei in einem Kieferknochen angeordneten Verbindungselementen erstrecken, im Wesentlichen paral- lel zueinander verlaufen. Darüber hinaus beschreibt diese Schrift eine weitere Verbindungsvorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung einer Verbindungsvorrichtung zur Befestigung einer dentalen Prothese an einem Kieferknochen. Auf diese Weise werden eine Verbindungsvorrichtung zur Befestigung einer dentalen Prothese an einem Kieferknochen sowie ein Verfahren zur Herstel- lung einer Verbindungsvorrichtung geschaffen, die eine einfache Anordnung einer Prothese an einem Kieferknochen ermöglichen. Zur Herstellung der in dieser Schrift beschriebenen Patrizen kann auch ein CAD/CAM-Verfahren (CAD/CAM: Computer Aided Design/Computer Aided Manufacturing) eingesetzt werden.

Zwar ist unmittelbar nach dem Setzen eine Lageveränderung des Implantats zwar durch Druck auf die zum Implantat unmittelbar benachbarte kortikale Schicht noch möglich, eine radiale Druckbelastung würde jedoch später die Osseointegration des Implantats behindern. Demnach erfordert sowohl das Setzen des Implantats als auch eine beispielsweise mittels eines CAD/CAM- Verfahrens durchgeführte individuelle Herstellung der für die Befestigung der Zahnprothese vorgesehenen Verbindungselemente eine hohe Präzision, die nicht immer gewährleistet werden kann.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung eine Befestigungsvorrichtung für eine Zahnprothese, insbesondere zur Verwendung mit einer Vielzahl neugesetzter Implantate im Mund eines Patienten, zu schaffen, die die oben genannte Nachteile überwindet und einen gewisse Robustheit gegenüber Toleranzen ermög- licht.

Diese Aufgabe wird durch den unabhängigen Patentanspruch 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind jeweils Gegenstand der Unteransprüche. Diese können in technologisch sinnvoller Weise miteinander kom- biniert werden. Die Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit der Zeichnung, charakterisiert und spezifiziert die Erfindung zusätzlich.

Gemäß der Erfindung wird eine Befestigungsvorrichtung für eine Zahnprothese, insbesondere zur Verwendung mit mehreren Implantaten im Mund eines Patienten, angegeben, die ein Unterteil aufweist, das entlang einer ersten Achse mit einem Implantat verbindbar ist und ein entlang einer zweiten Achse angeordnetes Halteelement aufweist, das von einem Oberteil umschlossen ist, wobei das Oberteil zur Verbindung mit einer Zahnprothese geeignet ist, wobei zwischen Oberteil und Unterteil ein Klebespalt ausgebildet ist, der nach Ein- bringen eines Klebematerials einen Ausgleich zwischen Oberteil und Unterteil ermöglicht.

Die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung stellt somit eine Möglichkeit bereit, einen Lageausgleich zwischen einer dem Oberteil zugeordneten Zahn- prothese und einem oder mehreren dem Unterteil zugeordneten Implantat oder Implantaten zu schaffen. Der Klebespalt dient somit der Korrektur von Lageun- genauigkeiten beim Setzen des oder der Implantate oder von Fertigungstoleranzen bei der Herstellung der benötigten Teile. Demnach kann insbesondere das Unterteil bezüglich der geometrischen Ausgestaltung wie Angulation oder Formgebung im Bereich der Gingiva vorgefertigt und patientenindividuell, beispielsweise mittels eines CAD/CAM-Verfahren individuell erzeugt werden. Eventuelle Abweichungen können über den Klebespalt kompensiert werden, so dass die Zahnprothese mittels der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrich- tung auf die Implantate gebracht werden kann, ohne dabei insbesondere in radialer Richtung wirkende mechanische Kräfte auszuüben, die die Osseoin- tegration der Implantate behindern könnten. Zur Bildung eines Klebespaltes kann das Oberteil das Unterteil vollständig oder auch lediglich abschnittsweise umschließen.

Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist der Klebespalt zwischen Oberteil und Unterteil einen Abflusskanal auf.

Der Abflusskanal kann somit verwendet werden, überschüssiges Klebematerial abzugeben, was insbesondere die Verwendung der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung erleichtert, da kein präzises Auftragen des Klebematerials mit vorbestimmtem Volumen erforderlich ist.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung überdeckt der Klebe- spalt das Halteelement vollständig oder wenigstens abschnittsweise vollständig.

Demnach lässt sich bei der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung sowohl eine stabile Befestigung der Zahnprothese auf dem oder den Implantaten als auch eine Abdichtung des Oberteils gegen das Unterteil zur Verhinderung von Ablagerungen erreichen.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weisen die erste Achse und die zweite Achse einen Winkel zueinander auf.

Insbesondere bei der Fertigung mittels CAD/CAM-Verfahren lässt sich die An- gulation der Befestigungsvorrichtung individuell wählen, so dass eine für die Mundsituation angepasste Ausrichtung der ersten Achse zur zweiten Achse gewählt werden kann.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weisen die erste Achse und die zweite Achse eine gleiche Orientierung auf. Die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung lässt sich auch bei geraden geformten Unterteilen einsetzen, bei dem Halteelement und Implantat in die gleiche Richtung orientiert sind. Angulierte und nicht-angulierte Ausführungsformen können selbstverständlich auch für unterschiedliche Implantatpositionen unterschiedlich gewählt sein.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Oberteil eine auf der Oberseite angeordnete Öffnung auf, die mit einem Innengewinde versehen ist, in das eine Abzugsschraube entlang der zweiten Achse einbringbar ist.

Im Rahmen der Behandlung eines Patienten ist oftmals unumgänglich, das Oberteil zu entfernen, um Zugriff auf das Unterteil mit dem darunterliegenden Implantat zu erlangen, was gemäß der Erfindung auf einfache Weise mit der Abzugsschraube gelingt, ohne dabei übermäßig Kräfte auf die Implantate einwirken zu lassen.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Unterteil als Abutment ausgeführt.

Das Unterteil kann dabei je nach Verwendung an unterschiedliche Implantate angepasst sein, um Kompatibilität mit unterschiedlichen Implantatausführungen zu schaffen.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Unterteil patientenindividuell vorgefertigt.

Das Unterteil kann insbesondere bezüglich der Angulation, d.h. dem Winkel zwischen der ersten und der zweiten Achse, und/oder im Bereich des Zahnfleischübergangs zur Gingivaformung für die jeweilige Mundsituation an der vorgesehenen Implantatposition vorgefertigt werden, so dass eine bestmögliche patientenindividuelle Verwendung möglich wird. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Oberteil mit einer Kappe verbindbar, die zur Aufnahme einer Zahnprothese geeignet ist.

Die Kappe kann dabei mit beliebigen aus dem Stand der Technik bekannten Verbindungsarten lösbar mit dem Oberteil befestigt sein. Neben der Befesti- gung mit Halteringen oder Federringen kommt auch ein Versplinten oder Ver- schrauben in Frage.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist zwischen der Kappe und der Zahnprothese ein weiterer Klebespalt ausgebildet. Eventuelle Abweichungen können über den Klebespalt allein bzw. in Kombination mit dem weiteren Klebespalt oder auch alleine durch den weiteren Klebespalt kompensiert werden, so dass die Zahnprothese mittels der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung ohne mechanische Kräfte auszuüben auf die Implantate gebracht werden kann.

Nachfolgend werden einige Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung in einer Schnittansicht,

Fig. 2 eine weitere erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung in einer

Schnittansicht,

Fig. 3 eine weitere erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung in einer

Schnittansicht,

Fig. 4 eine weitere erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung in einer

Schnittansicht.

In den Figuren sind gleiche oder funktional gleichwirkende Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

In Fig. 1 ist eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung BV in einer Schnittansicht gezeigt. Die Befestigungsvorrichtung BV weist ein Unterteil UT auf, das an seinem unteren Ende ein um eine erste Achse EA rotationssymmetrisch ausgebildetes Aufnahmeelement AE aufweist, das von einem Befestigungskanal zur Aufnahme einer Befestigungs- schraube durchdrungen ist. Das Aufnahmeelement kann beispielsweise in ein Implantat (nicht in Fig. 1 gezeigt) eingeführt werden und mittels einer nicht dargestellten Schraube im Befestigungskanal BK gesichert werden. Im wesentlichen rotationssymmetrisch um eine zweite Achse ZA, die zur ersten Achse EA einen individuell angepassten Winkel aufweist, ist ein Halteelement HE ausgebildet, das bis auf den Bereich der von dem Befestigungskanal BK durchdrungen wird, einen kegelstumpfförmigen Aufbau aufweist. Das Unterteil UT stellt somit ein individuell angepasstes Abutment dar, das in ein Implantat eingebracht werden kann.

Auf das Halteelement HE ist ein Oberteil OT aufbringbar, dass das Halteelement HE umschließt. Dazu weist das Oberteil Innenflächen IF auf, die mit entsprechenden Außenflächen AF des Unterteils UT korrespondieren, wobei wie- derum der Bereich des Befestigungskanals BK ausgenommen ist. Somit bildet sich zwischen der Innenfläche IF und der Außenfläche AF ein Klebespalt KS, der mit einem Klebematerial gefüllt werden kann, so dass das Oberteil OT auf dem Unterteil UT fixiert ist. Das Oberteil OT wird typischerweise mit einer Zahnprothese in Verbindung gebracht, so dass die Zahnprothese über das Oberteil OT und das Unterteil UT mit dem Implantat befestigt werden kann.

Neben dem gezeigten kegelstumpfförmigen Aufbau im Bereich des Klebespalte KS sind auch andere Ausführungen, beispielsweise mit geraden Seitenflächen möglich. Der Klebespalt KS ist dabei auch im Bereich unterhalb des unteren Endes des Oberteils OT ausgebildet, so dass sich überschüssiger Kleber im Klebespalt KS nach außen abgeführt werden kann. In wiederum anderen Ausführungsformen ist es jedoch möglich, auch einen speziellen Abflusskanal AK, wie in Fig. 1 angedeutet, bereitzustellen. In Fig. 2 ist eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung BV gezeigt. Im Unterschied zu der Ausführung gemäß Fig. 1 weist das Oberteil OT hier eine von einem Innengewinde IG begrenzte Öffnung auf, durch die eine als Madenschraube ausgeführte Abzugsschraube AS geführt ist. Die Abzugsschraube AS wird dabei zum Abtrennen des Oberteils OT vom Unterteil UT mit ihrem Außengewinde AG entlang der zweiten Achse ZA weiter in das Innengewinde IG eingeführt, so dass diese, sobald sie mit dem Halteelement HE in Verbindung tritt, eine Abzugskraft bewirkt, so dass das Oberteil OT vom Unterteil UT gelöst werden kann. Die Abzugsschraube AS kann sich an der Oberseite des Halteelements HE abstützen. Die Oberseite des Oberteils OT kann mit der Oberseite der Abzugsschraube AS bis zur Verwendung der Abzugsfunktion eine plane Fläche bilden. Nachdem das Oberteil OT vom Unterteil UT gelöst ist, kann das Unterteil UT durch Lösen einer Schraube im Befestigungskanal BK vom Implantat entfernt werden, so dass diese nun zugänglich ist. Die Überwindung der Haltekraft des Klebematerials im Klebespalt KS ist mittels einer Abzugsschraube AS möglich, ohne dabei Kräfte aufzubringen, die überwiegend in radialer Richtung auf das Implantat wirken würden, so dass das Einwachsen der Implantate im Kieferknochen erschwert werden würde.

In Fig. 3 ist eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung BV gezeigt. Zusätzlich zu der Ausführung gemäß Fig. 1 ist hier eine Kappe KA und ein Haltering HR vorgesehen, der in korrespondierende Ringnuten zwischen Kappe KA und Oberteil OT eingreift. Somit ist es möglich, eine Zahnprothese, die über die in Fig. 3 gezeigte Kappe KA mit dem Oberteil OT in Verbindung gebracht werden kann, zu entnehmen, so dass beispielsweise Anpassungen, Ersetzungen oder Reinigungen vorgenommen werden können. Neben der Befestigung mit dem Haltering HR können Kappe KA und Oberteil OT auf vielfältige andere Weise lösbar verbindbar sein. So käme beispielsweise auch ein Versplinten, Verschrauben oder das Anbringen eines Federrings oder anderer retentiver Elemente in Frage.

Die Verbindung einer Zahnprothese ZP mit der Kappe ist in Fig. 4 als eine vierte Ausführungsform zusammen mit der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung BV gezeigt. Zusätzlich zu der Ausführung gemäß Fig. 3 ist zwischen Kappe KA und Oberteil OT ein weiterer Klebespalt WK vorgesehen. Somit ist es möglich, eventuelle Abweichungen über den weiteren Klebespalt WK kompensiert werden, so dass die Zahnprothese mittels der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung BV ohne mechanische Kräfte auszuüben auf die Implantate gebracht werden kann. Hier kann optional der Klebespalt KS zwischen Oberteil OT und Unterteil UT auch mit einem geringeren Abstand gewählt sein, da nunmehr auch der weitere Klebespalt WK zur Kompensation zur Verfügung steht.

Die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung BV eignet sich insbesondere zur Verwendung frisch gesetzter Implantate, da mittels des Klebespalts KS bzw. des weiteren Klebespalts WK eine Anpassung an die individuelle Situation eines Patienten möglich ist. Demnach können Unterteile als Abutments an den jeweiligen Implantatpositionen patientenindividuell, beispielsweise mittels eines CAD/CAM-Verfahrens individuell erzeugt werden. Eventuelle Abweichungen können über den Klebespalt KS allein bzw. in Kombination mit dem weiteren Klebespalt WK oder auch alleine durch den weiteren Klebespalt WK kompensiert werden, so dass die Zahnprothese mittels der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung BV ohne mechanische Kräfte auszuüben auf die Implantate gebracht werden kann. Die Dimensionierung des Klebespalts KS kann dabei so vorgenommen werden, dass Abweichungen von einigen Grad (bei- spielsweise 3°) kompensiert werden können. Bezüglich der Dimensionierung des weiteren Klebespalts WK ist eine größere Kompensation möglich.

Die vorstehend und die in den Ansprüchen angegebenen sowie die den Abbil- düngen entnehmbaren Merkmale sind sowohl einzeln als auch in verschiedener Kombination vorteilhaft realisierbar. Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern im Rahmen fachmännischen Könnens in mancherlei Weise abwandelbar.

Liste der Bezugszeichen:

AE Aufnahmeelement

AF Außenfläche

AG Außengewinde

AK Abflusskanal

AS Abzugsschraube

BK Befestigungskanal

BV Befestigungsvorrichtung

EA erste Achse

HE Halteelement

HR Haltering

IF Innenfläche

IG Innengewinde

KA Kappe

KS Klebespalt

OT Oberteil

UT Unterteil

WK weiterer Klebespalt

ZA zweite Achse

ZP Zahnprothese