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Title:
FASTENING DEVICE FOR FASTENING A PROTHESIS SHAFT TO A PROSTHETIC KNEE JOINT, AND PROSTHETIC KNEE JOINT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/025274
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a fastening device (1) for fastening a prosthesis shaft (10) to a prosthetic knee joint (20) that has a proximal top part (21) and a distal bottom part (22), which are mounted on one another to pivot about a prosthetic knee joint axis (23). The fastening device (1) has a distal bracket (2) for attachment to the bottom part (22) or to a lower-leg tube (30). At least one strut (3) extends in the proximal direction from the holder (2) beyond the prosthetic knee joint axis (23) and on the strut (3) a receptacle (4) is arranged proximally to the prosthetic knee joint axis (23) for pivotally mounting the prosthesis shaft (10) about a shaft pivot axis (14). At least one force transfer element (5) is fastened offset to the shaft pivot axis (14) at a proximal bearing point (15) to transfer a pivoting movement of the prosthesis shaft (10). The force transfer element (5) is coupled to the top part (21) at a distal bearing point (25) in such a way that a pivoting movement of the prosthesis shaft (10) about the shaft pivot axis (14) causes a pivoting movement of the top part (21) about the prosthetic knee joint axis (23).

Inventors:
SCHOLL PATRICK (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/068533
Publication Date:
February 06, 2020
Filing Date:
July 10, 2019
Export Citation:
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Assignee:
OTTOBOCK SE & CO KGAA (DE)
International Classes:
A61F2/64; A61F2/68
Domestic Patent References:
WO2003092545A22003-11-13
Foreign References:
DE102010031723A12012-01-26
US20160015531A12016-01-21
GB2134392A1984-08-15
DE102009051668A12011-05-05
DE102009053128B42017-08-17
Attorney, Agent or Firm:
GRAMM, LINS & PARTNER PATENT- UND RECHTSANWÄLTE PARTGMBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Befestigungseinrichtung (1 ) zur Befestigung eines Prothesenschaftes (10) an einem Prothesenkniegelenk (20), das ein proximales Oberteil (21 ) und ein dista- les Unterteil (22) aufweist, die schwenkbar um eine Prothesenkniegelenksachse (23) aneinander gelagert sind,

- die Befestigungseinrichtung (1 ) weist eine distale Halterung (2) zur Festle- gung an dem Unterteil (22) oder einem Unterschenkelrohr (30) auf,

- von der Halterung (2) erstreckt sich zumindest eine Strebe (3) in Proximal- richtung über die Prothesenkniegelenksachse (23) hinaus,

- an der Strebe (3) ist proximal zu der Prothesenkniegelenksachse (23) eine Aufnahme (4) zur schwenkbaren Lagerung des Prothesenschaftes (10) um ei- ne Schaftschwenkachse (14) angeordnet,

- versetzt zu der Schaftschwenkachse (14) ist zumindest ein Kraftübertra- gungselement (5) an einem proximalen Lagerpunkt (15) befestigt, um eine Schwenkbewegung des Prothesenschaftes (10) zu übertragen,

- das Kraftübertragungselement (5) ist an einem distalen Lagerpunkt (25) mit dem Oberteil (21 ) dergestalt gekoppelt, dass eine Schwenkbewegung des Prothesenschaftes (10) um die Schaftschwenkachse (14) eine Schwenkbe- wegung des Oberteiles (21 ) um die Prothesenkniegelenksachse (23) bewirkt.

2. Befestigungseinrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der proximale Lagerpunkt (15) an dem Prothesenschaft (10) oder an einem Hebel (6) angeordnet ist, der um die Schaftschwenkachse (14) schwenkbar und mit dem Prothesenschaft (10) gekoppelt ist.

3. Befestigungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an der zumindest einen Strebe (3) ein Bügel (7) mit einer Aufnahmeein- richtung (17) zur Festlegung des Prothesenschaftes (10) an dem Bügel (7) ge- lagert ist.

4. Befestigungseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeeinrichtung (17) als Teil eines Pyramidenadapters ausgebildet ist.

5. Befestigungseinrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel (7) als einarmiger oder zweiarmiger Bügel ausgebildet ist.

6. Befestigungseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der distale Lagerpunkt (25) an einem Träger (26) ange- ordnet ist, der eine Koppeleinrichtung (28) zur Festlegung an dem Oberteil (21 ) aufweist.

7. Befestigungseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppeleinrichtung (28) als Teil eines Pyramidenadapters ausgebildet ist.

8. Befestigungseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftübertragungselement (5) als ein Bügel mit zwei Schenkeln (51 , 52) ausgebildet ist, die medial und lateral des Prothesenschaf- tes (10) angeordnet sind, zwei proximale Lagerpunkte (15) ausbilden und distal über einen Querträger (53) miteinander verbunden sind.

9. Befestigungseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftübertragungselement (5) schwenkbar um den proximalen Lagerpunkt (15) gelagert ist.

10. Befestigungseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Prothesen schaft (10) eine formstabile Endkappe (11 ) aufweist, an der der zumindest eine proximale Lagerpunkte (15) ausgebildet ist und/oder ein distales Befestigungselement (12) zur Kopplung mit der Strebe (3) angeordnet ist.

11. Befestigungseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (2) lösbar an dem Unterteil (22) oder einem Unterschenkelrohr (30) festlegbar ist.

12. Befestigungseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Prothesen schaft (10) ein distales Ende aufweist, das distal über die Schaftschwenkachse (14) hinausragt.

13. Befestigungseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaftschwenkachse (14) im Bereich einer natürli- chen Kniegelenksachse angeordnet ist.

14. Prothesenkniegelenk (20) mit einer Befestigungseinrichtung (1 ) nach einem der voranstehenden Ansprüche.

Description:
Befestigungseinrichtung zur Befestigung eines Prothesenschaftes an einem Prothesenkniegelenk und Prothesenkniegelenk

Die Erfindung betrifft eine Befestigungseinrichtung zur Befestigung eines Prothesen- schaftes an einem Prothesenkniegelenk sowie ein Prothesenkniegelenk mit einer solchen Befestigungseinrichtung. Das Prothesenkniegelenk weist ein proximales Oberteil und ein distales Unterteil auf, die schwenkbar um eine Prothesenkniegelenk- sachse aneinander gelagert sind.

Prothetische Versorgungen an unteren Extremitäten sind notwendig, um bei fehlen- den Gliedmaßen eine Annäherung an das natürliche Erscheinungsbild zu erreichen und nach Möglichkeit die Funktion einer natürlichen Gliedmaße nachzuahmen und zu ersetzen. Patienten mit einem fehlenden Kniegelenk benötigen ein Prothesen knie- gelenk, das in der Regel an einem Prothesenschaft befestigt ist, der an einem Ober- schenkelstumpf festgelegt wird. Zur Festlegung des Oberschenkelschaftes an dem Stumpf sind mehrere Systeme bekannt. Den Systemen gemeinsam ist, dass in dem Prothesenschaft der Oberschenkelstumpf gehalten ist und über ein Prothesen kn iege- lenk mit einem Unterschenkelrohr und einem Prothesenfuß die Verbindung zu dem Boden hergestellt wird. Das Prothesenkniegelenk ermöglicht eine schwenkbare Ver- bindung des Unterschenkelteils gegenüber dem Oberschenkelstumpf. Um ein mög- lichst natürliches Gangbild und ein möglichst natürliches äußeres Erscheinungsbild zu erreichen, wird die Prothesenkniegelenksachse nach Möglichkeit auf Flöhe der natürlichen Kniegelenksachse des unversorgten, gesunden Beines angeordnet. An- derenfalls würde sich ein sehr ungleichmäßiges Gangbild ergeben. Ist der Ober- schenkelstumpf vergleichsweise kurz, kann der Abstand über ein Oberschenkelrohr ausgeglichen werden.

Die DE 10 2009 051 668 A1 betrifft ein Kniegelenk für eine Prothese, umfassend eine Schwungphasensteuerung mit einem mit einem Oberschenkelverbindungsstück gekoppelten, gegen einen Zylinder bewegbaren Kolben, wobei der Zylinder mit ei- nem Unterschenkelverbindungstück gekoppelt und gegen das Unterschenkelverbin- dungsstück um wenigstens eine Achse verschwenkbar ist. Der Zylinder ist über ei- nen achsfernen Anlenkpunkt mit einem Federmittel verbunden, das sich an dem Un- terschenkelverbindungsstück abstützt. Die DE 10 2009 053 128 B4 betrifft ein Prothesenkniegelenk mit einem Pyramiden- adapter zur Befestigung eines Prothesenschaftes. Distal zu dem Pyramidenadapter befindet sich ein Querlenker, in dem zwei Querbohrungen angeordnet sind. Die erste Querbohrung nimmt zwei vordere Verbindungshebel auf, die zweite Querbohrung ei- nen Verbindungshebel. Der Verbindungshebel ist gelenkig an einer sogenannten Hemmung gelagert, die wiederum gelenkig an einem distalen Unterteil gelagert ist. Dazu beanstandet sind die beiden Verbindungshebel an dem Unterteil schwenkbar gelagert. Die Hemmung ist in einem Langloch in dem Unterteil gegen ein Federele- ment gelagert.

Die WO 03/092545 A2 betrifft ein Prothesenkniegelenk mit vier Achsbolzen, wobei die vier Achsbolzen einen Kniekopf, zwei Verbindungsplatten, eine Gabel und einen Sitz zur Verbindung mit einem Unterschenkelteil miteinander verbinden und eine dreieckige Stützung aufbauen, wobei der Angriffspunkt auf der Spitze des umgekehr- ten Dreiecks liegt, das von den vier Achsbolzen gebildet ist.

Eine besondere Problematik ergibt sich bei Knieexartikulationspatienten. Bei einer Knieexartikulation bleibt der Oberschenkelknochen im Wesentlichen unverletzt, die distalen Kondylen des Oberschenkelknochens bleiben im Wesentlichen erhalten. Eine solche Versorgung ist für einen Patienten im Hinblick auf die Druckbelastung des Weichteilgewebes im Stumpfendbereich vorteilhaft. Problematisch bei Knieexar- tikulationen ist, dass ein Prothesenkniegelenk an das distale Ende des Prothesen- schaftes angebracht werden muss, so dass sich eine zusätzliche Oberschenkelver- längerung beispielsweise durch einen Prothesenliner, den Prothesenschaft, ein Be- festigungselement an dem Prothesenschaft zur Festlegung an dem Oberteil des Pro- thesenkniegelenkes und das Oberteil selbst ergibt. Der Abstand von dem Hüftgelenk zu der Prothesenkniegelenksachse ist mitunter signifikant größer als der Abstand von dem Hüftgelenk zur natürlichen Kniegelenksachse. Dies hat Nachteile sowohl beim Gehverhalten als auch beim Sitzen zur Folge, beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln mit eingeschränkter Beinfreiheit. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Befestigungseinrichtung und ein Prothesenkniegelenk bereitzustellen, mit denen diese Nachteile verringert oder vermieden werden können.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Befestigungseinrichtung mit den Merkmalen des Hauptanspruches sowie durch ein Prothesenkniegelenk mit den Merkmalen des nebengeordneten Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung sowie den Figuren offenbart.

Die Befestigungseinrichtung zur Befestigung eines Prothesenschaftes an einem Pro- thesenkniegelenk, das ein proximales Oberteil und ein distales Unterteil aufweist, die schwenkbar um eine Prothesenkniegelenksachse aneinander gelagert sind, weist eine distale Halterung zur Festlegung an dem Unterteil oder einem Unterschenkel- rohr, das mit dem Unterteil verbunden ist, auf. Von der Halterung erstreckt sich zu- mindest eine Strebe in Proximalrichtung über die Prothesenkniegelenksachse hin aus. An der Strebe ist proximal zu der Prothesenkniegelenksachse eine Aufnahme zur schwenkbaren Lagerung des Prothesenschaftes um eine Schwenkachse ange- ordnet. Versetzt zu der Schaftschwenkachse, also exzentrisch zu der Schaft- schwenkachse, ist zumindest ein Kraftübertragungselement an einem proximalen La- gerpunkt befestigt, um eine Schwenkbewegung des Prothesenschaftes zu übertra- gen. Das Kraftübertragungselement ist an einem distalen Lagerpunkt mit dem Ober- teil dergestalt gekoppelt, dass eine Schwenkbewegung des Prothesenschaftes um die Schaftschwenkachse eine Schwenkbewegung des Oberteils des Prothesen knie- gelenkes um die Prothesenkniegelenksachse bewirkt. Über die Befestigungseinrich- tung ist es möglich, ein herkömmliches Prothesenkniegelenk auch für Patienten mit einer Knieexartikulation oder mit besonders langen Oberschenkelstümpfen zu ver- wenden. Das Prothesenkniegelenk kann als einfaches Sperrkniegelenk mit einer mo- nozentrischen Schwenkachse, als ein Mehrlenkerkniegelenk, als Prothesen kn iege- lenk mit einer Dämpfereinrichtung und insbesondere als ein Prothesenkniegelenk mit einer elektronischen Steuerung zur Veränderung eines Extensions- und/oder Flexi- onswiderstandes ausgebildet sein. Konstruktive Änderungen an den Kniegelenken sind durch die Kopplung des Prothesen Schaftes mit dem Prothesenkniegelenk über die Befestigungseinrichtung nicht notwendig. Trotz Vorhandensein eines sehr langen Oberschenkelstumpfes mit einem zusätzlichen Prothesenschaft, der die effektive Länge des Stumpfes noch vergrößert, ist es möglich, eine prothetische Versorgung mit Segmentlängen, die zu den Segmentlängen eines gesunden Beines korrespon- dieren, bereitzustellen. Dadurch wird ein verbessertes Gangverhalten sowie eine Mi- nimierung der Oberschenkelverlängerung beim Sitzen erreicht. Die Strebe, die an dem Unterteil des Prothesenkniegelenkes oder auch an einem Unterschenkelrohr festgelegt und fixiert ist, ist starr mit dem Unterteil oder dem Unterschenkelrohr ver- bunden und steht in proximaler Richtung über die Prothesenkniegelenksachse hin aus. Die Aufnahme zur schwenkbaren Lagerung des Prothesenschaftes an der Strebe kann integral mit der Strebe ausgebildet sein, alternativ kann ein Bauteil oder ein Adapter an der Strebe befestigt sein, an dem der Prothesenschaft direkt oder in- direkt festgelegt wird. Der Prothesenschaft kann unmittelbar an der Strebe oder der Aufnahme fixiert sein, dazu sind an dem Prothesenschaft entsprechende Aufnah- men, Zapfen oder Lager angeordnet oder ausgebildet, alternativ kann an dem Pro- thesenschaft ein Zwischenstück angeordnet sein, über das der Prothesenschaft mit der Strebe oder der Aufnahme gekoppelt ist. Eine direkte Anbindung des Prothesen- schaftes an der Strebe oder an den Streben verringert die Anzahl der zu fertigenden Komponenten und damit auch das Gewicht. Werden Zwischenstücke, Bauteile oder Adapter vorgesehen, die zwischen der Strebe und dem Prothesenschaft angeordnet werden können, kann eine erleichterte Anpassung eines individuellen Prothesen- schaftes an standardisierte Prothesenkomponenten, insbesondere an eine standardi- sierte Befestigungseinrichtung erfolgen.

Durch die exzentrisch oder versetzt zu der Schaftschwenkachse befestigte Kraftüber- tragungseinrichtung ist es möglich, Kräfte oder Momente, die durch eine Verschwen- kung des Prothesenschaftes um die Schaftschwenkachse aufgebracht werden, in distale Richtung weiterzuleiten, so dass das Oberteil relativ zu dem Unterteil korres- pondierend zu einer Verschwenkung des Prothesenschaftes relativ zu der Strebe verschwenkt wird. Das Kraftübertragungselement weist einen proximalen Lagerpunkt und einen distalen Lagerpunkt auf, wobei der distale Lagerpunkt mit dem Oberteil ge- koppelt ist. Der distale Lagerpunkt kann entweder direkt an dem Oberteil ausgebildet sein oder über ein weiteres Bauteil mit dem Oberteil gekoppelt werden. Wird ein Bau- teil zwischen dem Oberteil des Prothesenkniegelenkes und dem Kraftübertragungs- element vorgesehen, ist eine erleichterte Anpassung an die individuellen Bedürfnisse möglich.

Der proximale Lagerpunkt kann an dem Prothesenschaft selbst oder an einem Hebel angeordnet sein, der um die Schaftschwenkachse schwenkbar und mit dem Prothe- senschaft gekoppelt ist. Wird der proximale Lagerpunkt der Kraftübertragungseinrich- tung an dem Prothesen schaft selbst ausgebildet, bildet der Prothesenschaft einen Teil des Mehrlenkergetriebes, das durch die zumindest eine Strebe, dem Prothesen- schaft und die Kraftübertragungseinrichtung ausgebildet ist. Das distale Ende der Kraftübertragungseinrichtung kann ebenfalls schwenkbar mit dem Oberteil des Pro- thesenkniegelenkes gekoppelt sein, so dass drei schwenkbar aneinander gelagerte Hebel vorhanden sind, die wiederum durch das Prothesenkniegelenk miteinander ge- koppelt sind. Alternativ zu einer Anordnung des proximalen Lagerpunktes unmittelbar an dem Prothesen schaft ist es möglich, dass ein Hebel ausgebildet ist, der drehfest und momentenübertragend mit dem Prothesenschaft gekoppelt ist, so dass bei einer Verschwenkung des Prothesenschaftes um die Schaftschwenkachse der Hebel mit verschwenkt wird. Durch die Ausgestaltung eines Hebels ist es möglich, die Befesti- gungseinrichtung als ein vorfertigbares Modul auszubilden, das an zwei Stellen mit dem vorhandenen Prothesenkniegelenk und an einer Stelle mit dem Prothesenschaft gekoppelt werden muss. Die Strebe ist an dem Unterteil festgelegt oder starr zu dem Unterteil an einer distal zu der Prothesenkniegelenksachse angeordneten Prothe- senkomponente fixiert. Das Kraftübertragungselement ist distal mit dem Oberteil des Prothesenkniegelenkes gekoppelt und der Prothesenschaft ist dergestalt mit der Kraftübertragungseinrichtung schwenkbar an der zumindest einen Strebe gekoppelt, dass eine Verschwenkung um die Schaftschwenkachse eine Verlagerung des Kraft- Übertragungselementes bewirkt. Dies erleichtert die Zusammenstellung der endgülti- gen Prothese, insbesondere den Austausch von Prothesenkniegelenken mit standar- disierten Aufnahmeeinrichtungen für die Befestigungseinrichtung. An der Befesti- gungseinrichtung selbst kann eine standardisierte Aufnahmeeinrichtung zur Festle- gung des Prothesen Schaftes angeordnet oder ausgebildet sein. An der zumindest einen Strebe kann ein Bügel mit einer Aufnahmeeinrichtung zur Festlegung des Prothesenschaftes an dem Bügel gelagert sein. Die Aufnahmeein- richtung kann als Teil eines Pyramidenadapters ausgebildet sein, der Bügel kann als einarmiger oder zweiarmiger Bügel ausgebildet sein. Aus Gründen der Stabilität sind bevorzugt zwei Bügel, ein medialer und ein lateraler Bügel vorgesehen, zwischen de- nen der Prothesenschaft aufgenommen und gelagert wird. Erfolgt eine Lagerung nicht unmittelbar an dem Prothesenschaft, kann zum Ausgleich von Maßabweichun- gen oder zur Anpassung an unterschiedliche Prothesenschaftgrößen eine Befesti- gung über einen Bügel erfolgen, der schwenkbar in der Aufnahme an der Strebe ge- lagert ist. Bei zwei Streben bietet sich ein zweiarmiger Bügel an, so dass eine medi- ale und laterale Lagerung und eine Verschwenkung um eine gemeinsame Schaft- schwenkachse ermöglicht werden. An dem Bügel, beispielsweise zentral zwischen den Bügelenden, kann eine Aufnahmeeinrichtung, beispielsweise eine herkömmliche Pyramidenadapterkomponente angeordnet sein, so dass ein herkömmlicher Prothe- senschaft mit den üblichen distalen Anschlussmitteln zur Festlegung an einem Pro- thesenkniegelenk verwendet werden kann, um eine Kopplung und Anbindung des Prothesenschaftes an der Befestigungseinrichtung und damit an dem Prothesen knie- gelenk zu ermöglichen. Die Aufnahmeeinrichtung legt den Prothesen schaft drehstarr und momentenübertragend an dem Bügel fest, so dass eine Relativverlagerung des Prothesenschaftes zu dem Unterteil des Prothesenkniegelenkes und aufgrund der starren Anbindung der zumindest einen Strebe an dem Unterteil auch eine Relativ- verlagerung des Prothesenschaftes zu der Strebe über den Bügel zu einer Ver- schwenkung um die Schaftschwenkachse und aufgrund der exzentrischen Lagerung des Kraftübertragungselementes und dessen Kopplung mit dem Oberteil zu einer Relativbewegung des Oberteils des Prothesenkniegelenkes zu dem Unterteil des Prothesenkniegelenkes führt.

Der distale Lagerpunkt der Kraftübertragungseinrichtung kann an einem Träger an- geordnet sein, der eine Koppeleinrichtung zur Festlegung an dem Oberteil aufweist. Die Koppeleinrichtung kann als Teil eines Pyramidenadapters ausgebildet sein, die an dem Träger ausgebildet oder angeordnet ist. Der Träger selbst kann beispiels weise als Platte oder Ausleger ausgebildet sein, der eine Aufnahme oder mehrere Aufnahmen zur Festlegung, insbesondere schwenkbaren Festlegung der Kraftüber- tragungseinrichtung aufweist. Durch die schwenkbare Lagerung sowohl an dem dis- talen Lagerpunkt als auch an dem proximalen Lagerpunkt ist es möglich, die Drehbe- wegung des Prothesenschaftes relativ zu der Strebe oder den Streben in eine Line- arbewegung umzusetzen, die wiederum in eine Drehbewegung des Oberteils um die Prothesenkniegelenksachse umgesetzt wird. Der Kraftvektor von dem proximalen Lagerpunkt zu dem distalen Lagerpunkt ist dabei so ausgerichtet, dass er über den Verlauf der gesamten Verschwenkbewegung des Prothesenschaftes beabstandet zu der Prothesenkniegelenksachse orientiert ist, so dass keine Totpunktlage und damit eine Blockierung der Verschwenkung des Prothesen Schaftes über den gewollten Verschwenkbereich hinaus auftritt.

Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Kraftübertragungselement als ein Bügel mit zwei Schenkeln ausgebildet ist, die medial und lateral des Prothesen- schaftes angeordnet sind. Die Bügel bilden zwei proximale Lagerpunkte aus und sind distal über einen Querträger miteinander verbunden. Der Querträger und die Schen- kel sind schwenkbar um eine Schwenkachse miteinander verbunden. Die Schwenk- achse der beiden Schenkel ist beabstandet zu der Prothesen kn iegelenksschwen k- achse. Das Kraftübertragungselement ist an dem proximalen Lagerpunkt schwenk- bar gelagert. Bevorzugt ist das Kraftübertragungselement auch an dem distalen La- gerpunt schwenkbar gelagert.

Der Prothesenschaft kann eine formstabile Endkappe aufweisen, an der die proxima- len Lagerpunkte oder der zumindest eine proximale Lagerpunkt ausgebildet ist. Alter- nativ oder ergänzend kann ein distales Befestigungselement zur Kopplung mit der Strebe an dem Prothesenschaft angeordnet sein, so dass beispielsweise eine Befes- tigung des Prothesen Schaftes an einem Adapter oder an einem schwenkbaren Bügel möglich ist.

Die Halterung kann lösbar an dem Unterteil oder einem Unterschenkelrohr festlegbar sein. Bevorzugt ist die Halterung auswechselbar an der Strebe angeordnet, so dass eine Strebe durch Austausch der jeweiligen Halterung an unterschiedliche Prothe- senkniegelenke ankoppelbar ist. Die Halterung legt die Strebe oder die Streben starr relativ zu dem Unterteil fest. Der Prothesenschaft weist ein distales Ende auf, das bevorzugt distal über die Schaftschwenkachse hinaus ragt. Die Schaftschwenkachse ist bevorzugt im Bereich einer natürlichen Kniegelenksachse angeordnet, so dass verglichen mit dem unver- sorgten Bein gleiche Segmentlängen erreicht werden können. Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Prothesenkniegelenk mit einer wie oben beschriebenen Befestigungs- einrichtung.

Die Entfernung des proximalen Lagerpunktes der Kraftübertragungseinrichtung zu der Schaftschwenkachse kann veränderlich ausgebildet sein. So können beispiels- weise mehrere zueinander beabstandete Formschlusselemente, wie Bohrungen, Ge- winde oder Bolzen an dem Prothesenschaft oder einem Hebel angeordnet sein, um die Position der Kraftübertragungseinrichtung relativ zu der Schaftschwenkachse zu verändern. Ebenso ist es möglich, den Abstand der proximalen Lagerpunkte und der distalen Lagerpunkte voneinander veränderbar auszugestalten, beispielsweise durch eine Vielzahl zueinander beabstandeter Lagerbohrungen. Auch ist es möglich, den Abstand des distalen Lagerpunktes von der Kniegelenksschwenkachse einstellbar auszugestalten. Statt einer Veränderbarkeit der jeweiligen Abstände über unter- schiedliche, in festgelegten Abstände angeordnete Befestigungselemente kann auf eine verschiebliche und fixierbare Anordnung der Lagerpunkte oder Lagerstellen ausgebildet sein, beispielsweise über Langlochführungen und klemmenden Fixierun- gen. Rasteinrichtungen, wie Verzahnungen, können alternativ zu einer stufenlosen Verschieblichkeit und Fixierbarkeit vorgesehen sein.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Fi- guren näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 - eine schematische Frontalansicht eines Prothesenkniegelenkes mit einer

Befestigungseinrichtung;

Figur 2 - eine Seitenansicht;

Figur 3 - eine Seitenansicht einer Variante in gestreckter Position

Figur 4 - die Variante gemäß Figur 3 in flektierter Position; sowie Figur 5 die Variante gemäß Figur 3 in Rückansicht.

Figur 1 zeigt in einer schematischen frontalen Darstellung ein Prothesenkniegelenk 20 mit einem Oberteil 21 und einem Unterteil 22, die um eine Schwenkachse 23 schwenkbar miteinander verbunden sind. Zwischen dem Oberteil 21 und dem Unter- teil 22 können Dämpfereinrichtungen, Aktuatoren, Endanschläge sowie Steuerein- richtungen und Antriebe zum Verstellen von Widerständen, Anschlägen oder derglei- chen angeordnet sein. An dem Unterteil 22 ist distal ein Unterschenkelrohr 30 ange- ordnet, das das Prothesenkniegelenk 20 mit einem nicht dargestellten Prothesenfuß verbindet. An dem Oberteil 21 können übliche Anschlussmittel zur Festlegung an ei- nem Prothesenschaft angeordnet sein, beispielsweise ein Pyramidenadapter.

An dem Prothesenkniegelenk 20 ist eine Befestigungseinrichtung 1 angeordnet, die in dem distalen Bereich eine Flalterung 2 aufweist, um die Befestigungseinrichtung 1 an dem Unterteil 22 oder, wie in dem dargestellten Ausführungsbeispiel gezeigt, an dem Unterschenkelrohr 30 festzulegen. Über die Flalterung 2 wird die Befestigungs- einrichtung 1 starr mit dem Unterteil 22 oder dem Unterschenkelrohr 30 gekoppelt, beispielsweise über Formschlusselemente oder über Klemmeinrichtungen.

Die Befestigungseinrichtung 1 weist zwei sich von der distalen Flalterung 2 in Proxi- malrichtung erstreckende Streben 3 oder Schenkel 3 auf, die medial und lateral des Prothesenkniegelenkes 20 angeordnet sind. Die beiden Streben 3 oder Schenkel 3 sind miteinander verbunden, so dass sich eine U-förmige Ausgestaltung im proxima- len Bereich der Befestigungseinrichtung 1 ausbildet. An den proximalen Enden der Streben 3 oder Schenkel 3 sind Aufnahmen 4 ausgebildet, beispielsweise Lagerzap- fen, Lagerbohrungen oder ähnliches, durch die eine Schaftschwenkachse 14 ver- läuft. Statt zweier Streben 3 oder Schenkel 3 kann in einer Variante der Erfindung auch nur eine Strebe 3 oder ein Schenkel 3 ausgebildet sein, entweder medial oder lateral dem Prothesenkniegelenk 2. Eine Ausgestaltung mit zwei Streben 3 oder Schenkeln 3 erhöht die Stabilität und die Führungsgenauigkeit.

Um die Schaftschwenkachse 14 ist ein Bügel 7 schwenkbar gelagert, der ebenfalls U-förmig ausgebildet ist und seinen tiefsten Punkt, also seinen maximal distalen Punkt, in der Mitte zwischen den beiden Streben 3 oder Schenkeln 3 aufweist. An dem Bügel 7 ist eine Aufnahmeeinrichtung 17 angeordnet, beispielsweise ein Pyra- midenadapter, der zur Festlegung eines Prothesen Schaftes 10 dient. An dem Prothe- senschaft 10, der als formstabiler Prothesenschaft zur Aufnahme eines Oberschen- kelstumpfes oder mit einer formstabilen Endkappe 1 1 ausgebildet ist, insbesondere zur Aufnahme eines Oberschenkelstumpfes nach einer Knieexartikulation, ist ein dis- tales Befestigungselement 12 angeordnet, beispielsweise eine Pyramidenadap- teraufnahme, um eine reversible, formschlüssige und ausrichtbare Befestigung des Prothesenschaftes 10 an der Aufnahmeeinrichtung 17 vornehmen zu können. Der Prothesenschaft 10 ist über das distale Befestigngselement 12 und die Aufnahmeein- richtung 17 drehfest und momentenübertragend an dem Bügel 7 fixiert. Über die Festlegung an dem Bügel 7 kann der Prothesenschaft 10 um die Schaftschwenk- achse 14 verschwenkt werden. Die Schaftschwenkachse 14 verläuft proximal zu dem distalen Ende des Prothesenschaftes 10. Durch die reversible Festlegung über das distale Befestigungslement 12 an der Aufnahmeeinrichtung 17 kann ein einfacher Austausch der Komponenten erfolgen.

An dem Bügel 7 selbst ist ein Ausleger oder Hebel 6 befestigt, der starr mit dem Bü- gel 7 gekoppelt ist. Der Hebel 6 erstreckt sich in rückwärtiger Richtung, also in poste- riore Richtung, und bildet jeweils einen proximalen Lagerpunkt 15 aus. Es sind zwei Hebel 6 an dem Bügel 7 ausgebildet oder befestigt und symmetrisch zur Längser- streckung des Prothesenkniegelenkes 20 angeordnet. Von dem proximalen Lager- punkt 15 an dem Hebel 6 erstreckt sich jeweils ein Kraftübertragungselement 5 in distale Richtung, wo das jeweilige Kraftübertragungselement 5 an einem distalen La- gerpunkt 25 an einem Träger 26 gelagert ist. Das Kraftübertragungselement 5 ist so- wohl an dem proximalen Lagerpunkt 15 als auch an dem distalen Lagerpunkt 20 schwenkbar gelagert. Der Träger 26 verbindet die beiden Kraftübertragungselemente 5 miteinander, so dass ein weiterer, U-förmiger Bügel gebildet wird. Der Träger 26 weist eine Koppeleinrichtung 28 auf, die mit den oberen Anschlussmitteln des Ober- teils 21 korrespondiert, also beispielsweise eine Pyramidenadapteraufnahme ausbil det, ähnlich der Aufnahmeeinrichtung an dem Prothesenschaft 10. Verschwenkt der Prothesenschaft 10 um die Schaftschwenkachse 14 und flektiert den Prothesen- schaft 10 und damit den Stumpf relativ zu dem Unterschenkelrohr 30 oder dem Un- terteil 22, verschwenkt der Bügel 7 und damit die beiden Hebel 6, so dass die Kraft- übertragungseinrichtungen 5 in distale Richtung verlagert werden. Aufgrund der dis- talen Verlagerung der Kraftübertragungseinrichtungen 5 werden die distalen Lager- punkte 25 mit einer Druckkraft beaufschlagt, Aufgrund der exzentrischen Anordnung der Lagerpunkte 25 relativ zu der Kniegelenkschwenkachse 23 entsteht ein Moment um die Prothesenkniegelenksachse 23, so dass das Oberteil 21 um die Prothesen- kniegelenksachse 23 relativ zu dem Unterteil 22 verschwenkt wird.

Die Schaftschwenkachse 14 bildet somit für den Prothesennutzer diejenige Achse aus, um die die gesamte prothetische Einrichtung, abgesehen von dem Prothesen- schaft 10, verschwenkt. Durch die Positionierung der Schaftschwenkachse 14 in dem Bereich des distalen Endes des Prothesenschaftes 10, jedoch proximal zu dem dis- talen Ende des Prothesenschaftes 10 ist es möglich, die für den Nutzer relevante Schwenkachse nahe der natürlichen Kniegelenksachse zu positionieren. Dadurch ist es möglich, nahezu identische Segmentlängen von Oberschenkel und Unterschenkel bzw. Oberschenkelstumpf und distale Prothesenkomponente bereitzustellen. Eine konstruktive Veränderung herkömmlicher Prothesenkniegelenke 20 ist nicht weiter notwendig, sowohl die Anschlusseinrichtungen als auch die Abstimmungen und die Programmierungen können unverändert beibehalten werden. Unterschiedliche Bein- längen können einfach durch eine Verlagerung der Position der Schaftschwenkachse 14 ausgeglichen werden, ebenso können Übersetzungsverhältnisse durch eine Ein- stellung und Modifikation der Position der jeweiligen Lagerpunkte 15, 25 bzw. der Be- festigung des Prothesenschaftes 10 an den Streben 3 oder Schenkeln 3 oder der Strebe 3 oder dem Schenkel 3 verändert werden.

Figur 2 zeigt in einer Seitenansicht die Befestigungseinrichtung 1 mit der Schaft- schwenkachse 24 an dem proximalen Ende der Streben 3 oder Schenkel 3, dem Un- terschenkelrohr 30 und dem Prothesenkniegelenkunterteil 22. Der Prothesenschaft 10 erstreckt sich in distaler Richtung über die Schaftschwenkachse 14 hinaus. An dem Prothesenschaft 10 ist eine formstabile Endkappe 11 angeordnet oder ausgebil- det, über die eine Festlegung des Prothesenschaftes 10 an den Streben 3 oder Schenkeln 3 erfolgen kann. Die Festlegung kann über proxmale Lagerpunkte 15 er- folgen, so dass die Endkappe 11 direkt oder über Zwischenstücke an den Streben 3 oder Schenkeln 3 schwenkbar festgelegt werden können. Figur 3 zeigt in einer gestreckten Stellung eine Variante der Erfindung in einer sche- matischen Schnittansicht. Die Befestigungseinrichtung 1 , die als Adapter zur Festle- gung des Prothesen Schaftes 10 an einem herkömmlichen Prothesenkniegelenk 20 ausgebildet ist, ist mit ihrem distalen Ende über eine Flalterung 2, die auswechselbar an der Befestigungseinrichtung 1 angeordnet sein kann, lösbar direkt mit dem Unter- teil 22 des Prothesenkniegelenkes 20 oder in einer Variante mit dem Unterschenkel- rohr 30 verbunden. Die Streben 3 oder Schenkel 3 erstrecken sich in proximaler Richtung bis über das distale Ende des Prothesenschaftes 10 hinaus. Die Schaft- schwenkachse 14 liegt proximal zu dem distalen Schaftende des Prothesenschaftes 10, und die Schenkel des Bügels 7 erstrecken sich distal zu der nicht zu erkennen- den Aufnahmeeinrichtung 17, die zur Aufnahme des Prothesenschaftes 10 dient. In der Seitenansicht ist zu erkennen, dass die Hebel 6 in posteriorer, also in die in Geh- richtung hinterer Richtung von der Anbindungsstelle an der Aufnahmeeinrichtung 17 überstehen, so dass ein Flebelarm ausgebildet wird, so dass bei einer Verschwen- kung des Prothesenschaftes 10 um die Schaftschwenkachse 14 das Kraftübertra- gungselement 5, das schwenkbar an dem proximalen Lagerpunkt 15 und dem dista- len Lagerpunkt 25 gelagert ist, im Wesentlichen geradlinig nach unten bewegt wird. Der distale Lagerpunkt 25 ist an dem Träger 26 ebenfalls in Gehrichtung posterior, also hinter der Kniegelenksschwenkachse 23 angeordnet, so dass der Kraftvektor von dem proximalen Lagerpunkt 15 zum distalen Lagerpunkt 25 nicht die Kniege- lenksschwenkachse 23 schneidet. Dadurch wird ein Moment um die Prothesen kn ie- gelenksschwenkachse 23 erzeugt, so dass das Oberteil 21 um die Prothesen kn iege- lenksschwenkachse 23 relativ zu dem Unterteil 22 verschwenkt wird.

Die verschwenkte Stellung ist in der Figur 4 gezeigt.

Die Befestigungseinrichtung 1 ermöglicht die Versetzung des effektiven Kniedreh- punktes auf die anatomische Höhe, indem die Schaftschwenkachse 14 eingeführt wird. Konventionelle Prothesenkniegelenke 20 können auch für Patienten mit langen Oberschenkelstümpfen, insbesondere Knieexartikulationspatienten, angewendet werden. Eine Momentenübertragung findet von der Befestigungseinrichtung 1 auf die herkömmlichen Prothesenkniegelenke statt. Die Kopplung des Prothesenschaftes 10 mit der Befestigungseinrichtung 1 erfolgt entweder über einen herkömmlichen Pyra- midenadapter oder aber über einlaminierte Anbindungspunkte, über die die Schenkel medial und lateral mit dem Prothesenschaft 10 verbunden werden können, gegebe- nenfalls unter Einsatz von Distanzstücken.

Figur 5 zeigt die Variante gemäß der Figuren 3 und 4 in einer rückwärtigen Ansicht.

In der Figur 5 ist zu erkennen, dass der Prothesenschaft 10 an seinem distalen Ende über einen Pyramidenadapter als Aufnahmeeinrichtung 17 an dem Bügel 7 zentral festgelegt ist. Die Ausgestaltung der Aufnahmeeinrichtung 17 als Pyramidenadapter hat den Vorteil, dass herkömmliche Prothesen schäfte 10 verwendet werden können, die bereits zur unmittelbaren Befestigung an einem Prothesenkniegelenk ausgebildet sind. Alternativ kann der Prothesenschaft 10 mit anderen Befestigungseinrichtungen an dem Bügel 7 oder über andere Einrichtungen mit dem oder den Kraftübertra- gungselementen 5 gekoppelt sein. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Bügel 7 über die Schaftschwenkachse 14 in Proximalrichtung hinausgehend verlän- gert, sodass die Hebel 6 eine Verbindung zwischen der Schaftschwenkachse 14 und den Lagerpunkten 15 ausbilden Dadurch wird eine Kraftkopplung zwischen dem Pro- thesenschaft 10 und den proximalen Lagerpunkten 15 bereitgestellt, sodass bei einer Verschwenkung des Prothesenschaftes 10 um die Schaftschwenkachse 14 die Schenkel 51 , 52 des Kraftübertragungselementes 5 aufgrund der schwenkbaren La- gerung in den Lagerpunkten eine Kraft in Distalrichtung auf die distalen Lagerpunkte ausüben. Dadurch wird der Träger 26, der als Querträger 53 den medialen und late ralen Schenkel 51 , 52 miteinander verbindet, um die Prothesenkniegelenksachse 23 verschwenkt.

Die distale Halterung ist über Bolzen oder Schrauben 200 lösbar an dem Unterteil 22 befestigt. Eine Dämpfereinrichtung, wie sie in der Figur 1 dargestellt ist, ist in der Va- riante gemäß der Figuren 3 bis 5 nicht dargestellt. Eine solche Dämpfereinrichtung kann an dem Oberteil 21 und dem Unterteil 22 befestigt werden. Die Streben 3 sind medial und lateral an dem Unterteil 22 über die Schrauben oder Bolzen 200 festge- legt, statt einer formschlüssigen Befestigung der Streben 3 kann auch eine Klem- mung an dem Unterteil 22 erfolgen.