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Title:
FASTENING SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/017708
Kind Code:
A1
Abstract:
A fastening system is disclosed which can be applied multiple times to third-party components, with a preferably smooth surface, for the purpose of releasable fixing thereon, consisting of at least two functional parts (2, 6) with a flat extent which are connected to one another and of which at least one functional part (2), configured as a sheet, bears information and at least one further functional part (6) has a multiplicity of individual elements (4) which stick with their free end sides (8) on the surface of the respective third-party component by means of adhesion.

Inventors:
POULAKIS KONSTANTINOS (DE)
HEEPE LARS (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/066914
Publication Date:
January 27, 2022
Filing Date:
June 22, 2021
Export Citation:
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Assignee:
BINDER GOTTLIEB GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
F16B5/00; F16B11/00
Foreign References:
EP1520690A12005-04-06
US20160270217A12016-09-15
DE10012261A12001-09-27
US20070063375A12007-03-22
EP0429269B11997-07-02
DE102012013124A12014-01-02
DE102016108328B32017-09-07
Attorney, Agent or Firm:
BARTELS UND PARTNER, PATENTANWÄLTE (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1 . Befestigungssystem, das mehrfach auf Drittbauteilen, mit vorzugsweise glatter Oberfläche, zwecks wiederlösbarem Festlegen an denselben ap plizierbar ist, bestehend aus zumindest zwei miteinander verbundenen Funktionsteilen (2, 6) mit flächiger Ausdehnung, von denen zumindest ein Funktionsteil (2) als Folie ausgebildet informationstragend ist und zumindest ein weiteres Funktionsteil (6) eine Vielzahl von Einzelele menten (4) aufweist, die mit ihren freien Stirnseiten (8) mittels Adhäsion an der Oberfläche des jeweiligen Drittbauteils anhaften.

2. Befestigungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für das Aneinanderhalten der beiden Funktionsteile (2, 6) zwischen diesen ein Verbindungsmittel (22), insbesondere in Form eines Klebstoffes, ein gebracht ist.

3. Befestigungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass für einen sandwichartigen Aufbau zwischen den beiden Funktions teilen (2, 6) ein drittes Funktionsteil (26) angeordnet ist, das als Träger teil (28) konzipiert zumindest auf einer seiner beiden Seiten, vorzugs weise auf beiden Seiten, das Verbindungsmittel (22) zu zumindest ei nem der benachbart angeordneten Funktionsteile (2, 6) aufweist.

4. Befestigungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alle Funktionsteile (2, 6, 26, 28) einschließlich et waiger Verbindungsmittel (22) in Schichtform vorliegen und zumindest in einem Ausgangszustand vor Anwendung planparallel und vollflächig sowie überstandsfrei in Anlage miteinander sind.

5. Befestigungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Funktionsteile (2, 6, 26,

28) selbst einen Mehrschichtenaufbau aufweist. 6. Befestigungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Funktionsteil (6) als Ganzes mit den Einzelelementen (4) in Gruppen (30) unterteilt ist, die zumindest in ei ner Längs- und/oder Querrichtung zum Folienverlauf des einen Funkti onsteils (2) einen vorgebbaren Abstand (34) voneinander einnehmen, der vorzugsweise eine Spaltgröße hat, die kleiner ist als die Folienstärke eines jeden der Funktionsteile (2, 6, 26, 28).

7. Befestigungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gruppenmitglied (30) der Gruppen (30) aus einem einzelnen Teilelement (32) gebildet ist, das mit weiteren Teilele menten (32) das weitere Funktionsteil (6) bildet.

8. Befestigungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die benachbart zueinander angeordneten Funkti onsteile (2, 6, 26, 28) klebstofffrei mittels eines Laminier- oder Kaschier verfahrens miteinander verbunden sind.

9. Befestigungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige Funktionsteil (2, 6, 26, 28) aus ei nem Kunststoffmaterial, wie Polyethylenmaterial, besteht und dass das weitere Funktionsteil (6) zumindest im Umfang seiner Einzelelemente (4) mit Adhäsionseigenschaft aus der Klasse der Poly(organo)siloxane, vorzugsweise aus einem Polyvinylsiloxanmaterial gebildet ist.

10. Befestigungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das eine Funktionsteil (2) als informationstragend

- farbig, mit Symbolen, vorzugsweise mit Text bedruckt, reflektierend, fluoreszierend, leuchtend, matt oder glänzend, und/oder mit Kl versehen ausgebildet ist.

1 1 . Befestigungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der Funktionsteile (2, 6, 26, 28) mit Zusatzfunktionen ausgestattet ist, wie flammhemmend, recyclebar,

- biologisch abbaubar,

- veraschbar, magnetisierbar oder magnetische Eigenschaften aufweisend, resistent gegen elektrostatische Aufladung oder elektro-magne- tisch verträglich (EMV), und/oder

- abriebfest.

12. Befestigungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Funktionsteil (6) mit den adhäsionsfä higen Einzelelementen (4) unter Einsatz eines Formsiebes im Chi I I-Rol I- Verfahren herstellbar ist.

13. Befestigungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es als Roll- oder Wickelmaterial ausgebildet im abgerollten bzw. abgewickelten Zustand und in vorgebbaren Längen abgeteilt dem jeweiligen Verwendungszweck zuführbar ist.

14. Handelbare Wareneinheit bestehend aus mehreren Befestigungssyste men nach einem der vorstehenden Ansprüche, die auf einem Träger band (38) zusammengefasst als voneinander vereinzelbare Kleinteile (40) vom Trägerband (38) abgelöst in der Anwendung für eine lösbare Verbindung mit dem Drittbauteil vorgesehen sind.

15. Verwendung eines Befestigungssystems nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass es dem Unwirksammachen von Informationsgehalten von Verkehrsschildern jeglicher Art und/oder als Warnhinweis zum Kenntlichmachen von Fahrzeugen, wie Baufahrzeu- gen, dient und dass durch Ablösen des Befestigungssystems von sol chen Drittbauteilen das Unwirksam- bzw. Kenntlichmachen rückstands frei aufgehoben ist.

Description:
GOTTLIEB BINDER GMBH & CO. KG Bahnhofstraße 19, 71088 Holzgerlingen, Deutschland

Befestigungssystem

Die Erfindung betrifft ein Befestigungssystem.

Aus dem Stand der Technik sind Befestigungssysteme unterschiedlicher Art und für die unterschiedlichsten Verwendungszwecke bekannt. So gibt es Befestigungssysteme, die sich an Drittbauteilen mittels Klebstoffen, wie bei spielsweise Acryl haftklebern, in wieder lösbarer Weise zyklisch festlegen lassen (EP 0429 269 B1 ). Solche Klebstoff-Befestigungssysteme haben den Nachteil, dass ein erneutes Ablösen vom Drittbauteil regelmäßig nicht rück standsfrei erfolgt und dass nur eine geringe Anzahl von Befestigungszyklen erreichbar ist.

Zur Vermeidung dieser Nachteile wurden in der Vergangenheit bereits wei tere Befestigungssysteme (DE 10 2012 013 124 A1 ) entwickelt zur vollflä chig anliegenden, rückstandsfreien und schadlosen Abdeckung von Dritt- bauteilen, wie Verkehrszeichen, wobei Magnete, an einer Rückseite des Drittbauteils angebracht, einfache Abdeckelemente aus Eisenblech an die sem Drittbauteil anliegend befestigen. Ferner gibt es im Stand der Technik Lösungen, mit denen man unmittelbar in wieder lösbarer Weise Magnetfo lien an einem metallischen Drittbauteil anbringt. Die dahingehenden Lö- sungen haben den Nachteil, dass man insbesondere bei nichtmetallischen Drittbauteilen wie aus Kunststoffmaterial, zum Festlegen einen zusätzlichen Magneten benötigt bzw. mit der Magnetfolie eine Lösung in Händen hält, die sich auf nichtmagnetischen Oberflächen erst gar nicht befestigen lässt.

Des Weiteren gibt es im Stand der Technik Lösungen in Form eines Ab- deck-Klebebandsystems (DE 10 2016 108 328 B3), das als Klebeschichtmit tel Silikon einsetzt, wobei sich das dahingehend selbstanhaftende System an Drittbauteilen immer dann als nachteilig erweist, wenn die aneinander zu bringenden Oberflächen mit Partikeln verschmutzt sind, eine entsprechend hohe Umgebungsfeuchte vorliegt oder die Oberfläche, auf die das selbsthaf tende Befestigungssystem aufzubringen ist, entsprechend eine hohe Rauheit aufweist.

Die vorstehend bekannten Befestigungslösungen wurden bereits dazu ein gesetzt, dekorative und informative Kennzeichnungen an Flugzeugen sowie an Kraftfahrzeugen und Schienenfahrzeugen anzubringen (EP 0429 269 B1 ) oder um Informationsgehalte von Verkehrsschildern, wie hinfällig ge wordene Weghinweise, sichtbar auszukreuzen (DE 10 2012 013 124 A1 ).

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Befestigungssystem zu schaffen, das die vorstehend genann ten Nachteile vermeiden hilft. Eine dahingehende Aufgabe löst ein Befesti gungssystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.

Das erfindungsgemäße Befestigungssystem ist dadurch charakterisiert, dass dieses mehrfach - auch in unmittelbarer zeitlicher Abfolge - auf Drittbau teilen mit vorzugsweise glatter Oberfläche zwecks wieder lösbarem Festle gen an denselben applizierbar ist und aus zumindest zwei miteinander ver bundenen Funktionsteilen mit flächiger Ausdehnung besteht, von denen zu mindest ein Funktionsteil als Folie ausgebildet, informationstragend ist und zumindest ein weiteres Funktionsteil eine Vielzahl von Einzelelementen aufweist, die mit ihren freien Stirnseiten mittels Adhäsion an der Oberfläche des jeweiligen Drittbauteils anhaften.

Wie im Stand der Technik aufgezeigt, kann das eine folienartige informati onstragende Funktionsteil dekorativ und mit Kennzeichnungen versehen an Flugzeugen, Kraftfahrzeugen und Schienenfahrzeugen angebracht werden bzw. der vorübergehenden Abdeckung zumindest von Teilen von Verkehrs zeichen dienen, um deren nicht mehr zutreffenden Informationsgehalte aus zukreuzen respektive dergestalt unkenntlich zu machen.

Mit dem zweiten weiteren Funktionsteil mit seiner Vielzahl von Einzelele menten ist eine Adhäsionsanhaftung des Befestigungssystems an beliebigen Oberflächen des Drittbauteils erreicht, insbesondere haftet aufgrund der Ad häsionswirkung das Befestigungssystem auch auf feuchten, verschmutzten und relativ rauen Oberflächen gut an, wobei die Anhaftung rückstandsfrei erfolgt (auch auf solchen mit nichtmagnetischen Eigenschaften).

In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass für das An einanderhalten der beiden Funktionsteile zwischen diesen ein Verbindungs mittel, insbesondere in Form eines Klebstoffes, eingebracht ist. Vorzugs weise kommt dabei ein Klebstoff zum Einsatz, der artverwandt ist zu zumin dest einem der beiden Funktionsteile, beispielsweise ein Silikonklebstoff, sofern das eine Funktionsteil mit der Vielzahl von Einzelelementen aus ei nem Polyvinylsiloxan-Werkstoff besteht.

In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass für einen sandwichartigen Aufbau zwischen den beiden Funktionsteilen ein drittes Funktionsteil angeordnet ist, das als Trägerteil konzipiert zumindest auf einer seiner beiden Seiten, vorzugsweise auf beiden Seiten, die Verbin dungsschicht zu zumindest einem der benachbart angeordneten Funktions- teile aufweist. Vorzugsweise ist dabei das dritte Funktionsteil in der Art ei ner Profilträgerschicht ausgebildet, mit der es möglich ist das Befestigungs system im Hinblick auf die jeweils benötigte Steifigkeit entsprechend anzu passen, insbesondere lässt sich die Biegesteifigkeit des Befestigungssystems dergestalt erhöhen.

In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass alle Funktionsteile einschließlich etwaiger Verbindungsmittel in Schicht form vorliegen und zumindest in einem Ausgangszustand vor Anwendung planparallel und vollflächig sowie überstandsfrei in Anlage miteinander sind. Aufgrund der planparallelen, überstandsfreien Schichtform lassen sich in besonders vorteilhafter weise die üblichen Folien-Herstellungsprozesse zum Einsatz bringen, um eben kostengünstig ein funktionssicheres Befesti gungssystem zu erhalten.

In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass zumindest ein Teil der Funktionselemente selbst einen Mehrschichtenauf bau aufweist. Dadurch ist ein jeweiliges, derart ausgebildetes Funktionsele ment mit Schichten aufbaubar, die voneinander unterschiedliche Funktio nen bereitstellen, die zusammen die gewünschte Gesamtfunktion des jewei ligen Funktionselements ergeben.

In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das weitere Funktionsteil als Ganzes mit den Einzelelementen in Gruppen unterteilt ist, die zumindest in einer Längs- und/oder Querrichtung zum Fo lienverlauf des einen Funktionsteils einen vorgebbaren Abstand voneinan der einnehmen, der vorzugsweise eine Spaltgröße hat, die vorzugsweise kleiner ist als die Folienstärke eines jeden der Funktionsteile. Bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass ein Gruppenmitglied der Gruppe aus einem einzel nen Teilelement gebildet ist, das mit weiteren Teilelementen das weitere Funktionsteil als Ganzes bildet. Das bevorzugt in einem sogenannten Chili- Roll-Verfahren als Mikroreplikationsverfahren hergestellte weitere Funkti onsteil mit der Vielzahl von Einzelelementen kann hersteilbedingt nur in ei ner gewissen maximalen Breite zur Verfügung stehen, von beispielsweise 100 mm, so dass sich dann in Querrichtung zum Folienverlauf mehrere der einen Art von Funktionsteilen in Nebeneinanderanordnung aufbringen las sen. Da die genannten Bänder, die das weitere Funktionsteil ausbilden auch nur eine bestimmte Herstell-Fänge aufweisen, entstehen auch Spalte in Fängsrichtung zum längsorientierten Folienverlauf des einen Funktionsteils. Die insoweit auf dem einen Funktionsteil in Gruppen aufgebrachten Teil elemente bilden dann mit den weiteren Gruppen von Teilelementen das weitere Funktionsteil als Ganzes aus.

In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die benachbart zueinander angeordneten Funktionsteile klebstofffrei mittels eines Faminier- oder Kaschierverfahrens miteinander verbunden sind.

So verfügen die aus Kunststoffmaterialien bestehenden einzelnen Funktions teile bedingt durch ihren Herstell prozess noch über eine gewisse Rest wärme und sind insoweit noch nicht vollständig ausvernetzt. Es lässt sich dann über ein übliches Walzengestühl ein derart hoher Anpressdruck ein stellen, dass die folienartigen Funktionsteile miteinander intrinsisch und dergestalt ein Produkt bildend miteinander verbunden werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit quasi in-situ erneut unter Einsatz der Reaktions wärme zur Verbindung der Folien miteinander zwischen diese eine folien artige Acrylat-Klebstoffschicht einzubringen, was zu einer verbesserten, langandauernden Klebstoffverbindung zwischen den Funktionsteilen führt.

In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das jeweilige Funktionsteil aus einem Kunststoffmaterial, wie Polyethylen material, besteht und dass das weitere Funktionsteil zumindest im Umfang seiner Einzelelemente mit Adhäsionseigenschaft aus einem Polyvinylsilo xanmaterial gebildet ist. Insgesamt ist es jedoch möglich hier Materialien aus der Klasse der Poly(organo)siloxane zu verwenden. Vorzugsweise ist das gesamte weitere Funktionsteil mit seinen Einzelelementen aus einem Polyvinylsiloxanmaterial gebildet, dessen Adhäsionseigenschaft zu einer verbesserten Anhaftung des Befestigungssystems an Drittbauteilen führt, mit insbesondere erhöhten Haft-, Schäl- und Scherfestigkeitswerten.

In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das eine Funktionsteil als informationstragend farbig, mit Symbolen be druckt, reflektierend, fluoreszierend, leuchtend, matt, glänzend oder mit Kl versehen ausgebildet ist. Dadurch sind mittels des einen Funktionsteils In formationen unter Einbezug von Warnhinweisen an das Befestigungssystem betrachtende Personen übermittelbar. Sofern in diesem Zusammenhang von Kl (Künstlicher Intelligenz) die Rede ist, meint dies intelligente Systeme wie Transponder, Rechnerchips, Digitalanzeigen etc..

In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass zumindest eines der Funktionsteile mit Zusatzfunktionen ausgestattet ist, wie flammhemmend, recyclebar, biologisch abbaubar, veraschbar, magneti sierbar oder magnetische Eigenschaften aufweisend, resistent gegen elektro statische Aufladung oder elektromagnetisch verträglich (EMV) sowie abrieb fest. Dadurch ist die Grundfunktion des jeweiligen Funktionsteils modular erweiterbar.

In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das weitere Funktionsteil mit den adhäsionsfähigen Einzelelementen unter Einsatz eines Formsiebes im Chill-Roll-Verfahren herstellbar ist. Dadurch lässt sich in großtechnischem Maßstab das weitere Funktionsteil mit den ad häsionsfähigen Einzelelementen mittels eines Mikroreplikationsverfahrens hersteilen und das derartig hergestellte Extrusionsprodukt lässt sich mit den sonstigen Funktionsteilen des Befestigungssystems in Folienbauweise im Rahmen von Laminier- oder Kaschierverfahren fortlaufend hersteilen, wobei sich der dahingehende Prozess weitgehend automatisieren lässt.

In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass es als Roll- oder Wickelmaterial ausgebildet im abgerollten bzw. abgewickel ten Zustand und in vorgebbaren Längen abgeteilt dem jeweiligen Verwen dungszweck zuführbar ist. Dadurch ist das Befestigungssystem besonders raumsparend transportier- und lagerbar.

Gegenstand der Erfindung ist auch eine handelbare Wareneinheit beste hend aus mehreren derartigen Befestigungssystemen, die auf einem Träger band zusammengefasst als voneinander vereinzelbare Kleinteile vom Trä gerband abgelöst in der Anwendung für eine lösbare Verbindung mit dem Drittbauteil vorgesehen sind. Insbesondere im Rahmen von Baustellenan wendungen lassen sich die dergestalt nach unterschiedlich konfektionierten Befestigungssysteme vor Ort zur Verfügung stellen.

Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung eines dahingehen den Befestigungssystems, das dem Unwirksammachen von Informationsge halten von Verkehrsschildern jeglicher Art dient und/oder als Warnhinweis zum Kenntlichmachen von Fahrzeugen, wie Baufahrzeugen, dient und das durch Ablösen des Befestigungssystems von solchen Drittbauteilen das Un wirksam- bzw. Kenntlichmachen rückstandsfrei aufgehoben ist. Dadurch ist das Befestigungssystem mit einer hohen Wiederholbarkeit auf verschmutz ten, rauen, feuchten und/oder nicht-magnetischen Verkehrszeichen bzw. Fahrzeugen ohne ein Hinterlassen von Rückständen auf diesem jeweiligen Drittbauteil haftend anbringbar.

Im Folgenden wird ein erfindungsgemäßes Befestigungssystem anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen in prinzipieller und nicht maßgeb licher Darstellung die Fig. 1 in perspektivischer Draufsicht einen Teil des Befestigungssys tems mit nach oben vorstehenden Einzelelementen als Teil ei ner Adhäsionsfolie, die das weitere anhaftende Funktionsteil bildet, das auf der darunterliegenden Folie angeordnet ist, die das eine informationstragende Funktionsteil bildet;

Fig. 2 in einer Seitenansicht ein erfindungsgemäßes Befestigungssys tem, bestehend aus dem einen Funktionsteil und dem weite ren Funktionsteil gemäß der Darstellung nach der Fig. 1 ;

Fig. 3 in einer Seitenansicht das Befestigungssystem aus Fig. 2, wo bei zwischen den beiden Funktionsteilen ein Verbindungsmit tel vorgesehen ist;

Fig. 4 in einer Seitenansicht das Befestigungssystem aus Fig. 3, wo bei zwischen dem einen Funktionsteil und dem weiteren Funktionsteil ein drittes Funktionsteil in Form eines Trägerteils vorgesehen ist, zwischen dem und dem einen Funktionsteil ein Verbindungsmittel eingebracht ist;

Fig. 5 in einer Seitenansicht das Befestigungssystem aus Fig. 4, wo bei zwischen dem einen Funktionsteil und dem Trägerteil so wie zwischen dem Trägerteil und dem weiteren Funktionsteil jeweils ein Verbindungmittel vorgesehen ist;

Fig. 6 in einer Seitenansicht das Befestigungssystem aus Fig. 2, wo bei das weitere Funktionsteil in jeweils einer Gruppe zugehö rige Teilelemente unterteilt dargestellt ist; Fig. 7 in einer Seitenansicht das Befestigungssystem aus Fig. 3, wo bei das weitere Funktionsteil entsprechend Fig. 6 in Teilele mente unterteilt dargestellt ist;

Fig. 8 in einer Seitenansicht das Befestigungssystem aus Fig. 7, wo bei zusätzlich zu dem weiteren Funktionsteil das Verbin dungsmittel entsprechend der Teilelemente des weiteren Funktionsteils unterteilt ist; und

Fig. 9 in einer perspektivischen Schrägansicht eine handelbare Wa reneinheit mit mehreren erfindungsgemäßen Befestigungssys temen aus Fig. 1 bis 8.

Die Figuren zeigen ein Befestigungssystem zum mehrfachen, wiederlösba ren Anbringen auf Drittbauteilen mit vorzugsweise glatter Oberfläche (nicht dargestellt). Das Befestigungssystem weist mindestens zwei miteinander ver bundene Funktionsteile 2, 6 mit flächiger Ausdehnung auf, nämlich zumin dest ein als Folie ausgebildetes, informationstragendes erstes Funktionsteil 2 und zumindest ein eine Vielzahl von Einzelelementen 4 aufweisendes zweites, weiteres Funktionsteil 6. Die Einzelelemente 4 haften mit ihren freien Stirnseiten 8 mittels Adhäsion an der Oberfläche des jeweiligen Dritt- bauteils, beispielsweise der Oberfläche eines Verkehrsschildes oder eines Kraftfahrzeuges, an.

Fig. 1 zeigt die von einer ersten freien und ebenen Seitenfläche 10 eines Ba sisteils 12 des weiteren Funktionsteils 6 sich im Wesentlichen in einem rechten Winkel wegerstreckenden Einzelelemente 4. An seiner der ersten Seitenfläche 10 gegenüberliegenden zweiten ebenen Seitenfläche 14 ist das weitere Funktionsteil 6 mit einer ersten ebenen Seitenfläche 16 des einen Funktionsteils 2 fest verbunden. Die Einzelelemente 4 sind jeweils aus Stiel- oder Stängelteilen 18 gebildet, die an ihren freien Enden 8 in Form einer Verbreiterung 20 im Durchmesser erweitert sind. Die Einzelelemente 4 sind des Weiteren derart eingerichtet, dass eine Anhaftung der Verbreiterungen 20 an einem Drittbauteil überwie gend mittels Van-der-Waals-Kräften realisiert ist.

Das derart ausgebildete weitere Funktionsteil 6 lässt sich im großind ustriel- len Maßstab sehr kostengünstig hersteilen und mit der Oberfläche eines be liebigen Drittbauteils mehrfach wiederlösbar verbinden, indem die Einzel elemente 4 mit ihren Verbreiterungen 20 unmittelbar mit der Oberfläche des Drittbauteils über die Van-der-Waals-Kräfte wechselwirken.

Weil die Van-der-Waals-Kräfte nur über eine kurze Distanz wirken, entspre chen sich sämtliche Einzelelemente 4 vorzugsweise in ihrer Länge respek tive Höhe, so dass die freien Enden 8 der Einzelelemente 4 in einer Ebene angeordnet sind. Zum Vermeiden eines Wegknickens der Einzelelemente 4 von der zu kontaktierenden Oberfläche des Drittbauteils, weisen die Ein zelelemente 4 eine hinreichende Eigensteifigkeit auf. Zum Sicherstellen ei nes hinreichend guten Ablöseverhaltens können die Verbreiterungen 20 der Einzelelemente 4 jeweils über eine entsprechende Durchmesserreduzie rung im Übergangsbereich zum Stängelteil 18 mit dem Stängelteil 18 ver bunden sein, so dass an der Übergangsstelle eine Art Gelenk gebildet ist. Dadurch kann beim Wiederlösen des Befestigungssystems von einem Dritt bauteil das Basisteil 12 des weiteren Funktionsteils 6 zusammen mit den Stängelteilen 18 bereits abgeschält werden und die zeitgleich noch anhaf tende Verbreiterung 20 der Einzelelemente 4 der Abschälbewegung im Sinne einer Abrollbewegung über das jeweilige Gelenk nachfolgen. Sehr gute Verhaftungsresultate haben sich ergeben, wenn etwa 16.000 Einzelele mente 4 und mehr pro Quadratzentimeter Material des Basisteils 12 vorhan den sind, wobei die Einzelelemente 4 dabei eine Länge von etwa 100 miti oder weniger aufweisen in Kombination mit einem Durchmesser der kopf seitigen Verbreiterung 20 in der Breite von etwa 60 miti oder weniger.

Fig. 2 zeigt die verbindungsmittelfrei fest miteinander verbundene Kombi- nation des einzigen einen Funktionsteils 2 und des einzigen weiteren Funk tionsteils 6 in einer schematischen Prinzipdarstellung.

Zwischen zwei benachbarten Funktionsteilen 2, 6 kann ein Verbindungs mittel 22 eingebracht sein für ein festes Aneinanderhalten bzw. ein festes Verbinden der beiden Funktionsteile 2, 6 miteinander. So ist in Fig. 3 zwi schen der ersten Seitenfläche 16 des einzigen einen Funktionsteils 2 und der zweiten Seitenfläche 14 des einzigen weiteren Funktionsteils 6 eine derartige Verbindungsschicht 22 eingebracht, insbesondere in Form eines hierfür geeigneten Klebstoffes.

In Fig. 4 ist in der Art eines sandwichartigen Aufbaus zwischen diesen bei den Funktionsteilen 2, 6 ein drittes Funktionsteil 26 in Form eines Träger teils 28 angeordnet, das mit dem weiteren Funktionsteil 6 verbindungsmit telfrei fest verbunden ist. Zudem ist zwischen dem Trägerteil 28 und dem einen Funktionsteil 2 ein Verbindungsmittel 22 vorgesehen. In Fig. 5 ist ge nauso wie in Fig. 4 zwischen dem als Trägerteil 28 ausgebildeten dritten Funktionsteil 26 und dem einen Funktionsteil 2 sowie zusätzlich zwischen dem Trägerteil 28 und dem weiteren Funktionsteil 6 jeweils ein Verbin dungsmittel 22 vorgesehen. Das Trägerteil 28 kann als Profi Iträgerschicht bezeichnet werden. Das jeweilige Verbindungsmittel 22 kann aus einer Klebstoffschicht gebildet sein, beispielsweise unter Einsatz eines Acrylat- klebstoffes.

Fig. 6 zeigt die Kombination des einzigen einen Funktionsteils 2 und des einzigen weiteren Funktionsteils 6. Das weitere Funktionsteil 6 ist ein schließlich seiner Einzelelemente 4 als Ganzes zumindest in Längsrichtung des Befestigungssystems in Gruppen 30 unterteilt. Jede Gruppe 30 weist zu mindest ein einzelnes Teilelement 32 auf, das jeweils zumindest in Längs richtung des Befestigungssystems einen vorgebbaren Abstand 34 zu dem benachbarten Teilelement 32 einer weiteren Gruppe 30 aufweist, der klei ner ausgebildet ist als die Folienstärke eines jeden der Funktionsteile 2, 6. Das Befestigungssystem aus Fig. 7 unterscheidet sich von dem Befestigungs system aus Fig. 6 lediglich dahingehend, dass zwischen den beiden Funkti onsteilen 2, 6 eine durchgehende Schicht des Verbindungsmittels 22 vorge sehen ist, wohingegen in Fig. 8 zusätzlich zu dem weiteren Funktionsteil 6 das Verbindungs- oder Klebstoffmittel entsprechend der Teilelemente 32 des weiteren Funktionsteils 6 unter Ausbildung des vorgebbaren Abstands 34 unterteilt ist.

Sämtliche Funktionsteile 2, 6, 26, 28 und Verbindungsmittel 22 sind in Schichtform ausgebildet, wobei jedes Funktionsteil 2, 6, 26, 28 einen in den Figuren nicht dargestellten Mehrschichtenaufbau aufweisen kann. Sämtliche Schichten des Befestigungssystems sind zumindest in einem Aus gangszustand vor dem erstmaligen Anbringen des Befestigungssystems plan parallel, vollflächig und überstandsfrei in Anlage miteinander.

Das weitere Funktionsteil 6 ist zumindest im Umfang seiner Einzelelemente 4 mit Adhäsionseigenschaft aus einem Polyvinylsiloxanmaterial gebildet.

Das eine Funktionsteil 2 ist zumindest teilweise aus einem Kunststoff mate rial, wie beispielsweise Polyethylenmaterial, gefertigt und kann als informa tionstragend farbig, mit Symbolen einschließlich Text bedruckt, reflektie rend, fluoreszierend, leuchtend und/oder matt oder glänzend ausgestaltet sein. Auch ist es denkbar, dass eine Mensch-Maschine-Schnittsteile, eine Anzeige, beispielsweise Digitalanzeige, ein Sensor, eine Daten- und/oder eine Transponderschnittstelle, in das eine Funktionsteil 2 integriert sind, die jeweils zur Datenverarbeitung mit einer Recheneinheit verbunden sind, auf der selbstlernende Algorithmen im Sinne von maschinellem Lernen imple mentiert sein können. Ein derart ausgebildetes Funktionsteil 2, 6, 26, 28 wird vorliegend als mit künstlicher Intelligenz versehen bezeichnet.

Jedes Funktionsteil 2, 6, 26, 28 kann zumindest eine zusätzliche Eigen schaft aufweisen; es kann beispielsweise flammhemmend, recyclebar, bio logisch abbaubar, veraschbar, magnetisierbar oder magnetisch, resistent ge gen elektrostatische Aufladung oder elektromagnetisch verträglich und/oder abriebfest ausgebildet sein.

Ein derart ausgebildetes Befestigungssystem kann zum Unwirksammachen von Informationsgehalten von Verkehrsschildern jeglicher Art und/oder als Warnhinweis zum Kenntlichmachen von Fahrzeugen, wie Baufahrzeugen dienen, wobei nach Ablösen des Befestigungssystems von diesen Drittbau- teilen das Unwirksam- bzw. Kenntlichmachen rückstandsfrei aufgehoben ist. Dadurch ist das Befestigungssystem mit einer hohen Wiederholbarkeit auch auf verschmutzten, rauen, feuchten und/oder nicht-magnetischen Drittbauteilen in Form von Verkehrszeichen bzw. Fahrzeugen ohne ein Hinterlassen von Rückständen auf dem jeweiligen Drittbauteil haftend an- bringbar.

Fig. 9 zeigt ein Trägerband 38, auf dem mehrere Befestigungssysteme als voneinander vereinzelbare Kleinteile 40, sogenannte Patches 40, mittels ei nes handelsüblichen Klebstoffs lösbar angeordnet sind, die vom Trägerband 38 abgelöst mehrfach wiederlösbar an einem Drittbauteil festlegbar sind. Auch denkbar ist, dass das Befestigungssystem zu Transportzwecken oder zur Fagerung als Roll- oder Wickelmaterial ausgebildet ist, das im abgeroll ten bzw. abgewickelten Zustand und in vorgebbaren Fängen, beispiels weise mittels Schneiden abgeteilt an Drittbauteilen mehrfach wiederlösbar anbringbar ist. Im Folgenden wird das Herstellungsverfahren eines derartigen Befestigungs systems näher erläutert:

Zunächst ist das weitere Funktionsteil 6 mittels eines in den Figuren nicht dargestellten sogenannten Chill-Roll-Verfahrens hergestellt. Bei diesem Ver fahren wird ein Kunststoff einer als Förderspalt ausgebildeten Formgebungs zone zugeführt, die zwischen einem Druckwerkzeug in Form einer Druck walze und einem Formwerkzeug in Form einer Formwalze gebildet ist. Das Formwerkzeug weist an seinem Umfang ein Formsieb auf, in das über sei nen Außenumfang regelmäßig verteilte Formhohlräume eingebracht sind. Die Formhohlräume weisen, im Längsschnitt (senkrecht zur Drehachse der jeweiligen Walze) gesehen, zwei gegenüberliegende Begrenzungswände auf, vorzugsweise jeweils mit durchgehend konvexem Bahnverlauf. Der Ab stand der Begrenzungswände erweitert sich ausgehend von dem Außenum fang des Formsiebes in Richtung der Drehachse des Formwerkzeuges.

Wenn die beiden Walzen in entgegengesetzte Drehrichtungen angetrieben werden, fördern diese den Kunststoff durch den Förderspalt, wobei dabei das Basisteil 12 respektive Trägerteil des weiteren Funktionsteils 6 geformt wird und an der der Formwalze anliegenden Seite des Basisteils 12 mittels der formgebenden Formhohlräume der Formwalze die Einzelelemente 4 ausgebildet werden.

Darauffolgend wird das weitere anhaftende Funktionsteil 6 entsprechend der jeweiligen Fig. 1 bis 8, gegebenenfalls in Schichtbauweise unter Zwi schenanordnung des Trägerteils 28 und/oder des Verbindungsmittels 22 oder verbindungsmittelfrei, mittels eines Laminier- oder Kaschierverfahrens, fest mit dem einen informationstragenden Funktionsteil 2 verbunden, wodurch das jeweilige in Fig. 1 bis 8 gezeigte Befestigungssystem gebildet wird.