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Patent Searching and Data


Title:
FILLING BODIES FOR CHIMNEYS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/004246
Kind Code:
A1
Abstract:
A chimney is filled with a plurality of filling bodies (1) in order to increase the amount of condensate. The chimney is preferably made of PVDF plactics. The filling bodies (1) are hemispherical and grid-shaped. Pairs of filling bodies may be interconnected into spheres (15). The spheres (15) may then be either plugged onto each other or used as a loose bulk material. The filling bodies (1) have a round base surface that consists of a plurality of circular concentric rings. Semi-circular ribs (8) mounted on the outermost ring are connected to the inner rings by a plurality of vertical spacers (13). The round base surface may have a semicircular depression at its centre in which half of a spherical neutralisation body (22) is received. These filling bodies (1) are in general also suitable inside exhaust gas ducts, pipes, chemical reactors or columns.

Inventors:
WUNSCH HORST (CH)
Application Number:
PCT/CH1994/000125
Publication Date:
February 09, 1995
Filing Date:
June 23, 1994
Export Citation:
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Assignee:
WUNSCH HORST (CH)
International Classes:
B01J19/30; F23J15/00; (IPC1-7): F23J15/00; B01J19/30
Domestic Patent References:
WO1989005688A11989-06-29
Foreign References:
EP0215558A21987-03-25
Other References:
DATABASE WPI Section PQ Week 8916, 31 May 1989 Derwent World Patents Index; Class Q78, AN 89-121153
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 14, no. 330 (C - 0741) 16 July 1990 (1990-07-16)
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Claims:
Patentansprüche:
1. Füllkörper zur Emissionsreduzierung insbesondere von Schadstoffen in Rohren von Kaminen, Abgasleitungen, Rohrleitungen, chemischen Reaktoren oder Kolonnen, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl von Füllkörpern (1) in das Kamin bzw. Leitungsrohr (2) eingefüllt' ist und der Füllkörper (1) jeweils eine gasdurchlässige Gitterkonstruktion besitzt.
2. Füllkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllkörper (1) halbkugelförmig ist.
3. Füllkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Füllkörper (1) jeweils paarweise zu Kugeln (15) zusammenfügbar sind.
4. Füllkörper nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Füllkörper (1) mittels Verbindungsklipsen (17) zu einer Kugel (15) zusammenfügbar sind.
5. Füllkörper nach den Ansprüchen 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere zusammengefügte Kugeln (15) mittels einer Verbindungsvorrichtung (14) aufeinandersteckbar sind.
6. Füllkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Gitterkonstruktion des Füllkörpers (1) eine Vielzahl voneinander beabstandeter, konzentrischer Ringe (4, 5) a fweist.
7. Füllkörper nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die kreisförmigen Ringe (4, 5) des Füllkörpers (1) eine runde Grundfläche (3) des Füllkörpers (1) bilden.
8. Füllkörper nach den Ansprüchen 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass auf einem äusseren Ring (4) halbkreisförmige Rippen (8) angebracht sind, die über vertikale Streben (13) mit inneren Ringen (5) verbunden sind.
9. Füllkörper nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die halbkreisförmigen Rippen (8) durch pfeilförmige Streben (16) miteinander verbunden sind.
10. Füllkörper nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass « die halbkreisförmigen Rippen (8) in ihrem Scheitelpunkt (10) zusammentreffen.
11. Füllkörper nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die halbkreisförmigen Rippen (8) durch ein zylindrisches becherförmiges Teil (6) unterbrochen sind.
12. Füllkörper nach Anspruch 5 und 11, dadurch gekennzeichnet, dass das becherförmige Teil (6) zusammen mit einer Scheibe (11) und einem Bolzen (12) die Verbindungsvorrichtung (14) bilden.
13. Füllkörper nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Streben (13) und/oder Rippen (8) einen kreuzförmigen Querschnitt aufweisen.
14. Füllkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllkörper (1) dem Rohrquerschnitt des Kaminrohrs (2) bündig angepasst ist.
15. Füllkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl von Füllkörpern (1) als Schüttfüllung in das Kaminrohr (2) eingefüllt ist.
16. Füllkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllkörper (1) einen Neutralisationskörper (22) enthält.
17. Füllkörper nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, ..dass der Füllkörper (1) einen zentralen Aufnahmeraum (23) für den Neutralisationskörper (22) aufweist.
18. Füllkörper nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeraum (23) eine halbkugelförmige Einbuchtung der Grundfläche (3) ist.
19. Füllkörper nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Neutralisationskörper (22) Kalk ist.
20. Füllkörper nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Neutralisationskörper (22) aus einem sauren Material besteht.
21. Füllkörper nach einem der Ansprüche 16 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass ein Adsorptionskörper anstatt des Neutralisationskörpers (22) oder zusammen mit dem Neutralisationskörper (22) vorgesehen ist.
22. Füllkörper nach einem der Ansprüche 2 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass zwei halbkugelförmige Füllkörper (1) mit einem Filmscharnier (20) verbunden sind.
Description:
FULLKORPER IN KAMINEN

Um der steigenden Verschmutzung der Luft Einhalt zu gebie¬ ten, sucht man bei allen Verbrennungsprozessen nach Möglich¬ keiten zur Reduktion der Schadstoffemissionen und zur Erhö¬ hung des Wirkungsgrades.

Dies gilt auch für Heizanlagen in Gebäuden. Gebäude werden meistens durch die Verbrennung von Erdöl, Erdgas oder Kohle geheizt. Das dabei entstehende Kohlendioxid verursacht neben anderen Gasen den Treibhauseffekt. Mit der modernen Technik des kalten, nassen, kondensierenden Kamins hat man eine Möglichkeit gefunden, die Schadstoffemission von Heizanlagen deutlich zu reduzieren. Diese Technik besteht darin, dass die Betriebstemperatur des Heizkessels bei der Brennwert¬ technik auf ca. 30-40°C und bei der Niedertemperaturtechnik bis auf ca.90-140° abgesenkt wird. Das Abgas kühlt sich dann im Kaminrohr soweit ab, bis ein grosser Teil des Abgases, insbesondere der Wasserdampf, aber auch Schwefelsäure-und Salzsäuregase, kondensiert.

Durch diese Technik kann der Wirkungsgrad der Heizung we¬ sentlich verbessert werden. Ein grosser Teil der Wärmeener¬ gie, inklusive der Kondensationswärme des kondensierten Ga¬ ses, lässt sich zurückgewinnen.

Bei Flüssigkeiten wirken zwischen den Molekülen Kohäsions- kräfte. Führt man der Flüssigkeit Energie zu, wird die Bewe¬ gung (Brownsche Bewegung) der Moleküle immer heftiger, bis schliesslich die Kohäsionskräfte überwunden werden. Der vor¬ her flüssige Stoff geht in den gasförmigen Aggregatzustand über. In diesem Zustand bewegen sich die Moleküle des Stof¬ fes fast völlig frei im Raum und verteilen sich folglich auf ein wesentlich grösseres Raumvolumen als im flüssigen Aggre¬ gatzustand. Für den Phasenübergang vom flüssigen in den gas¬ förmigen Zustand muss eine bestimmte stoffspezifische Um¬ wandlungswärme aufgewendet werden. Sie wird für die Über-

windung der Kohäsionskräfte benötigt.

Umgekehrt wird beim Übergang von Stoffen vom gasförmigen in den flüssigen Aggregatzustand die entsprechende Energiemen¬ ge wieder frei. Diese freiwerdende Energiemenge wird Kon¬ densationswärme genannt.

Bei der Technik des nassen, kalten, kondensierenden Kamins entsteht im Kamin Kondensat. Bei der Kondensierung wird dem Rauchgas ein grosser Teil der Kondensationswärme entzogen und im Kamin zurückgehalten. Zusätzlich hat derjenige Teil des Abgases, welcher das Kamin verlässt eine viel niedrigere Temperatur als bei den herkömmlichen heissen Kaminen. Da¬ durch gelangt ebenfalls weniger Wärmeenergie in die Atmo¬ sphäre.

Ein weiterer Vorteil dieser Technik liegt in der Reduktion der Wasserdampf- und Säureemission. Wasserdampf, Schwefel¬ säuregas (Schwefeloxide) und Salzsäuregas sind umweltre¬ levante Stoffe. Wasserdampf führt in grossen Mengen zur Kli¬ maerwärmung. Die Säuregase sind gesundheitsgefährdend und belasten auch die Gewässer, die Böden und die Vegetation. Die Technik des kalten, nassen, kondensierenden Kamins lei¬ stet folglich einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz. Die Reduktion der Gasemission und des Energieverlustes ist um so stärker, je mehr Kondensat im Kamin entsteht.

Man war daher auf der Suche nach Vorrichtungen oder Verfah¬ ren, mit deren Hilfe die Kondensatmenge pro Gasvolumen ver- grössert werden kann.

Zu den bekannten Vorrichtungen gehören Füllkörper, welche die Oberfläche, mit der die gasförmigen oder flüssigen Stof¬ fe in Berührung kommen, vergrössern.

Gemäss dem heutigen Stand der Technik ist es jedoch nicht bekannt, solche Füllkörper in Kaminen von Gebäudeheizanlagen einzusetzen.

Die Erfindung stellt sich nun die Aufgabe, einen Kamin mit

Füllkörpern zu schaffen und gleichzeitig einen Füllkörper zu finden, welcher sich für den Einbau in die dünnen Kamin¬ rohre eignet und mit dessen Hilfe die pro Volumeneinheit eines Gases entstehende Kondensatmenge vergrössert und das saure Kondensat neutralisiert werden kann.

Die Aufgabe wird mit Hilfe der Ausbildungsmerkmale nach dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 gelöst.

Gegenstand der Erfindung ist ein Kamin, welcher zur Erhöhung der Kondensatmenge mit einer Vielzahl von Füllkörpern ge¬ füllt ist. Es werden vorzugsweise die vorgeschlagenen Füll¬ körper verwendet, welche speziell für den Einsatz in Kamin¬ rohren geeignet sind. Diese Füllkörper sind halbkugelförmig. Je zwei halbkugelförmige Füllkörper können mit Klipsen zu einer Kugel verbunden werden. Der Füllkörper ist in zwei un¬ terschiedlichen Ausbildungsarten verwirklicht, welche sich in der Anordnung der Klipse und der Verbindungsvorrichtungen unterscheiden, mit deren Hilfe die kugelförmigen Füllkörper¬ paare aufeinandergesteckt werden können. Der Füllkörper ist als Gitterkonstruktion verwirklicht. In seinem Innenraum können zur Neutralisierung des sauren Kondensats Körper aus Marmor, Kalkstein oder säurefester Keramik angeordnet sein. Die Erfindung ist unter anderem in den Zeichnungen erläu¬ tert. Es zeigen:

Fig. 1 Längsschnitt durch einen Kaminrohrabschnitt mit einer Vielzahl eingesetzter, aufeinandergesteckter Füllkörper ohne Neutralisationskörper

Fig. 2 Längsschnitt durch einen Kaminrohrabschnitt mit einer Vielzahl eingesetzter, aufeinandergesteckter Füllkörper mit Neutralisationskörper

Fig. 3a dreidimensionale Darstellung eines Füllkörpers der ersten Ausbildungsart ohne Neutralisationskörper

Fig. 3b dreidimensionale Darstellung eines Füllkörpers der zweiten Ausbildungsart ohne Neutralisationskörper

Fig. 4 runde Grundfläche eines Füllkörpers

Fig. 5a eine der Radialflächen eines Füllkörpers der er¬ sten Ausbildungsart ohne Neutralisationskörper

Fig. 5b eine der Radialflächen eines Füllkörpers der zwei¬ ten Ausbildungsart ohne Neutralisationskörper

Fig. 6a eine der Radialflächen eines Füllkörpers der er¬ sten Ausbildungsart mit Neutralisationskörper

Fig. 6b eine der Radialflächen eines Füllkörpers der zwei¬ ten Ausbildungsart mit Neutralisationskörper

Fig. 7 Querschnitt durch einen Stab der Gitterkonstruk¬ tion

Fig. 8 detaillierte, dreidimensionale Darstellung einer Vorrichtung zur Verbindung zweier Füllkörperkugeln

Fig. 9 dreidimensionale Darstellung von drei aufeinander- gesteckten Füllkörpern ohne Neutralisationskörper

Fig. 10 detaillierte Darstellung von zwei pfeilförmigen Querstreben, welche zwei benachbarte, halbkreis¬ förmige Rippen miteinander verbinden

Fig. 11 Querschnitt durch die äussersten Ringe zweier ver¬ bundener Füllkörper im Bereich eines Verbindungs¬ klips

Der Innenraum des vorgeschlagenen Kamins wird mit Füllkör¬ pern 1 gefüllt. Der Kamin kann unterschiedlich ausgebildet sein. Er kann zum Beispiel eine gemauerte, aussenliegende Kaminwandung aufweisen, in deren Innenraum ein dünneres Kaminrohr 2 verläuft, durch welches das Rauchgas fliesst. In diesem Fall wird nur das innenliegende Kaminrohr 2 mit Füll¬ körpern 1 gefüllt. Der Kamin kann auch lediglich aus einem Kaminrohr 2 bestehen. Das ist vor allem bei Aussenmontagen von Kaminen der Fall.

Der vorgeschlagene Kamin eignet sich vor allem für die Tech¬ nik des kalten, nassen, kondensierenden Kamins. Zum Füllen des Kamins wird vorzugsweise der im folgenden beschriebene Füllkörper 1 verwendet, welcher sich speziell für dünne Kaminrohre 2 eignet.

Der vorgeschlagene Füllkörper 1 hat, wie bereits erwähnt, die Form einer Halbkugel. Er ist als Gitterkonstruktion ver¬ wirklicht und in erster Linie für den Einbau in Kaminrohre 2 gedacht. Er eignet sich aber auch allgemein für Abgas- leitungen und andere Rohrleitungen sowie für chemische Reak¬ toren oder Kolonnen, Hochkamine, Grosskamine und Filter von Müllverbrennungsanlagen.

Im folgenden wird nur noch der Begriff Kaminrohre verwendet. Dieser Begriff soll auch alle anderen möglichen Konden- sationsgefässe wie Rohrleitungen, chemische Reaktoren und Kolonnen umfassen.

Ein Kaminrohr 2 nimmt eine Vielzahl solcher Füllkörper 1 auf.

Für den Einbau der Füllkörper 1 in ein Kaminrohr 2 gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten:

Bei der ersten Möglichkeit werden die Füllkörper 1 für den Einbau paarweise zu Kugeln 15 zusammengefügt. Die einzelnen Kugeln 15 werden dann aufeinandergesteckt und formen im Ka¬ minrohr 2 eine Füllkörpersäule (vgl. Fig. 1 und 2). Die zweite Möglichkeit besteht darin, die Füllkörper 1 als loses Schüttgut zu verwenden. Die Füllkδrper 1 werden in diesem Falle lose ins Kaminrohr 2 hineingeschüttet.

Für den Füllkörper 1 sind zwei unterschiedliche Varianten vorgesehen. Bei der ersten Variante weist der Füllkörper 1 keinen Neutralisationskörper zur Neutralisierung des sauren Kondensats auf (vgl. Fig. 1 und 5); bei der zweiten Variante verfügt der Füllkörper 1 über einen solchen Neutralisations¬ körper 22 (vgl. Fig. 2 und 6).

Die Neutralisationskörper 22 sind kugelförmig. Ihr Durch¬ messer entspricht etwa einem Drittel des Füllkörperdurchmes¬ sers. Die Neutralisationskörper bestehen aus Marmor, Kalk¬ stein oder säurefester Keramik. Sie können die Form eines Presslings aus Marmormehl haben oder aber aus einem kompak¬ ten Steinstück bestehen.

Falls die Rauchgase Lauge enthalten, ist es auch möglich, die Neutralisationskörper 22 und/oder die Füllkörper 1 aus einer sauren Substanz oder aus einem laugenbeständigen Ma¬ terial, wie z.B. ECTFE oder Acetalharz, zu verwenden. Ein Füllkörper 1 verfügt über eine runde Grundfläche 3 (vgl. Fig. 4). Beim Füllkörper 1 ohne einen Neutralisationskörper 22 ist dies Grundfläche 3 flach (vgl. Fig. 5), beim Füllkör¬ per 1 mit einem Neutralisationskörper 22 ist die Grundfläche 3 in ihrem mittleren Bereich halbkugelförmig nach innen gebogen. Dadurch entsteht ein halbkugelförmiger Raum, wel¬ cher die Hälfte eines Neutralisationskörper 22 aufnehmen kann (vgl. Fig. 6).

Die Grundfläche 3 besteht aus mehreren kreisförmigen Ringen 4, 5. Die Ringe 4, 5 sind konzentrisch, in gleichen Abstän¬ den angeordnet (vgl. Fig. 4). Beim Füllkörper 1 ohne einen Neutralisationskörper 22 liegen alle Ringe 4, 5 auf einer geraden Ebene (vgl. Fig. 5). Beim Füllkörper 1 mit einem Neutralisationskörper 22 sind die innersten Ringe 5 bezüg¬ lich der weiter aussen liegenden Ringen 4, 5 stufenweise in der Richtung der Verbindungsvorrichtung 14 versetzt. Dadurch wird der oben erwähnte halbkugelförmige Raum geformt (vgl. Fig. 6)

Auf dem äussersten Ring 4 der Grundfläche 3 steht eine Viel¬ zahl von halbkreisförmigen Rippen 8. In den Zeichnungen sind

beispielsweise Füllkörper 1 mit zwölf solchen halbkreisför¬ migen Rippen 8 dargestellt (vgl. Fig. 3). Die Anzahl der Rippen 8 kann- jedoch beliebig gewählt werden. Die halbkreis¬ förmigen Rippen 8 sind regelmässig auf dem Umfang der runden Grundfläche 3 verteilt. Ihre Fusspunkte bilden also ein re- gelmässiges Vieleck. Die Scheitelpunkte 10 der halbkreisför¬ migen Rippen 8 liegen auf der gedachten Längsachse 9 des Füllkörpers 1. Die halbkreisförmigen Rippen 8 sind aus Stä¬ ben mit kreuzförmigem Querschnitt gefertigt (vgl. Fig. 8). Beim Füllkörper 1 der ersten Ausbildungsart sind die halb¬ kreisförmigen Rippen 8 an ihrem Scheitelpunkt 10 durch eine runde Scheibe 11 unterbrochen. Auf derjenigen Seite der Scheibe 11, welche dem Füllkörperinnenraum abgewandt ist, ist ein zylindrischer Bolzen 12 angeordnet. Er steht recht¬ winklig auf der Scheibe 11. Der Mittelpunkt der runden Scheibe 11 und die Längsachse des Bolzens 12 liegen auf der gedachten Füllkörperlängsachse 9 (vgl. Fig. 3). Beim Füllkörper 1 der zweiten Ausbildungsart sind die halb¬ kreisförmigen Rippen 8 an ihrem Scheitelpunkt 10 durch ein zylindrisches, becherförmiges Teil 6 unterbrochen. Die Längsachse des becherförmigen Teils 6 liegt auf der gedach¬ ten Längsachse 9 des Füllkörpers 1. Der Innendurchmesser des becherförmigen Teils 6 entspricht dem Aussendurchmessers des zylindrischen Bolzens 12.

Das becherförmige Teil 6 und die runde Scheibe 11 mit dem zylindrischen Bolzen 12 bilden die Verbindungsvorrichtung 14, welche das Aufeinanderstecken der Füllkörperkugeln 15 ermöglicht.

Falls die Füllkörper 1 als loses Schüttgut verwendet werden, sind die Verbindungsvorrichtungen 14 überflüssig. Für den Füllkörper 1 ist deshalb eine weitere Ausbildungsart ohne Verbindungsvorrichtung 14 vorgesehen. Die halbkreisförmigen Rippen 8 treffen .in diesem Falle direkt in ihrem Scheitel¬ punkt 10 zusammen. Diese Ausbildungsart eignet sich jedoch nicht für den Einsatz von Neutralisationskörpern 22. Jede halbkreisförmige Rippe 8 ist in ihrem aufsteigenden

Bereich mit je zwei pfeilförmigen Streben 16 mit den beiden benachbarten, halbkreisförmigen Rippen 8 verbunden (vgl. Fig. 10). Dadurch wird einerseits die Stabilität des Füll¬ körpers 1 verbessert, und andererseits die Oberfläche, an welcher sich Kondensat bilden kann, vergrössert. Jede halbkreisförmige Rippe 8 bildet die obere Begrenzung einer halbkreisförmigen, radial verlaufenden Fläche 7. Beim Füllkörper 1 mit einem Neutralisationskörper 22 weisen diese Radialflächen 7 in der Mitte ihrer geraden Seite eine halb¬ kreisförmige Aussparung auf. In den Radialflächen 7 sind vertikale Streben 13 angeordnet. Der Fusspunkt jeder verti¬ kalen Strebe 13 liegt auf einem der inneren Ringe 5 der Grundfläche 3.

Die vertikalen Streben 13 sind aus Stäben mit kreuzförmigem Querschnitt gefertigt (vgl. Fig. 8).

Damit die Füllkörper 1 bei der Herstellung problemlos ent¬ formbar sind, entspricht die Breite der inneren Ringe 5 der Breite der Arme 21 des kreuzförmigen Strebenquerschnittes (vgl. Fig. 7) .

Oben sind die vertikalen Streben 13 an den halbkreisförmigen Rippen 8 befestigt.

Jede Radialfläche 7 weist vorzugsweise vierzehn vertikale Streben 13 auf. Die Anzahl der inneren Ringe 5 der Grund¬ fläche 3 entspricht der Anzahl der vertikalen Streben 13. In den Figuren 5a, 5b, 6a und 6b ist je eine Radialfläche 7 mit vierzehn vertikalen Streben 13 dargestellt.

Die vertikalen Streben 13 einer Radialflächenhälfte sind entsprechend den Ringen 4, 5 in regelmässigen Abständen an¬ geordnet. Sie verlaufen rechtwinklig zu den Ringen 4, 5.

Der Innenraum eines Kaminrohres 2 wird vollständig mit Füll¬ körpern 1 aufgefüllt.

Die Füllkörper 1 können dafür zuerst paarweise zu Kugeln 15 zusammengesteckt werden. Man nimmt dafür je einen Füllkörper 1 beider Ausbildungsarten und legt ihre Grundflächen 3 der¬ artig aufeinander, dass sie sich vollständig decken. Bei den

Füllkörpern 1 mit einem Neutralisationskörper 22 wird je¬ doch vorher noch ein kugelförmiger Neutralisationskörper 22 in den halbkugelförmigen Raum eines der beiden Füllkörper 1 gelegt. Durch das Aufeinanderlegen beider Füllkörper 1 fügen sich die halbkugelförmigen Räume beider Füllkörper 1 zu einem kugelförmigen Aufnahmeraum 23 zusammen, in welchem der Neutralisationskörper 22 angeordnet ist (vgl. Fig. 2). Danach werden die beiden Füllkörper 1 mit mehreren Verbin¬ dungsklipsen 17 miteinander verbunden. Bei einer bevorzugten Ausbildungsart sind die Verbindungsklipse 17 Teil des Füll¬ körpers 1 der ersten Ausbildungsart und bestehen aus dem gleichen Material wie der Füllkörper 1 selber. Sie sind als Fortsätze des äussersten Ringes 4 der Grundfläche 3 ver¬ wirklicht. Die Figur 11 zeigt eine mögliche Formgebung der Verbindungsklipse 17. Der Querschnitt eines Verbindungsklip¬ ses 17 ist im wesentlichen U-förmig. Mit einem Schenkel ist der Verbindungsklips 17 mit dem äussersten Grundflächenring 4 verbunden. Der zweite, freie Schenkel des Verbindungs¬ klipses 17 weist an seiner Innenseite eine vorstehende Rille 19 auf. Pro Füllkörper 1 sind vorzugsweise drei Verbindungs¬ klipse 17 vorgesehen.

Damit die Verbindungsklipse 17 am Füllkörper 1 der zweiten Ausbildungsart einrasten können, weist dieser am äussersten Ring 4 seiner runden Grundfläche 3 längs des inneren Ring¬ randes eine ringförmige, umlaufende Vertiefung 18 auf, deren Breite etwa der halben Breite des äussersten Ringes 4 ent¬ spricht (vgl. Fig. 3b).

Um zwei Füllkörper 1 miteinander zu verbinden, werden die Verbindungsklipse 17 von aussen her über den äussersten Grundflächenring 4 des Füllkörper 1 der zweiten Ausbildungs- art geschoben (vgl. Fig. 6). Die vorstehenden Rillen 19 der Verbindungsklipse 17 rasten in der Endposition in der ring¬ förmigen Vertiefung 18 des äussersten Grundflächenringes 4 ein.

Eine Vielzahl von Füllkörperkugeln 15 werden derartig über¬ einander in das Kaminrohr 2 eingefügt, dass entweder alle

Füllkörper 1 der ersten Ausbildungsart oder alle Füllkörper 1 der zweiten Ausbildungsart unten an den Kugeln 15 zu lie¬ gen kommen (vgl. Fig. 7). Nur so ist es möglich, die Kugeln 15 aneinander zu befestigen, indem jeweils der an einer Kugel 15 vorstehende Bolzen 12 des dazugehörigen Füllkörpers 1 der ersten Ausbildungsart in das an der Aussenfläche der benachbarten Kugel 15 liegende becherförmige Teil 6 des dazugehörigen Füllkörpers 1. der zweiten Ausbildungsart ge¬ steckt wird (vgl. Fig. 4 und 9).

Die Füllkörper 1 brauchen für den Einbau in ein Kaminrohr 2 nicht unbedingt aufeinandergesteckt zu werden. Man kann sie auch als Schüttgut verwenden und sie lose in das Kaminrohr 2 hineinschütten (nicht gezeigt).

Der Radius der Füllkörper 1 ist dem Innenradius des jewei¬ ligen Kaminrohres 2 angepasst.

Als Werkstoff für den Füllkörper 1 wird vorzugsweise der korrosionsfeste und hitzebeständige Kunststoff PVDF oder Polypropylen verwendet.

Damit auch bei den Füllkörpern 1 ohne einen Neutralisations¬ körper 22 eine neutralisierende Wirkung erzielt werden kann, besteht die Möglichkeit, die Füllkörper 1 aus einem Gemisch von 30-70 % Kunststoff und 70-30 % Marmormehl herzustellen. Das saure Kondensat reagiert mit dem Marmormehl und wird dadurch neutralisiert. Die Füllkörper 1 dieser Ausbil¬ dungsart werden durch das saure Kondensat innerhalb eines bestimmten Zeitraumes zerfressen und können dann auf ein¬ fache Art und Weise ersetzt werden.

Der vorgeschlagene Füllkörper 1 wird hergestellt, indem mit einem einzigen Werkzeug (Spritzform) zwei Füllkörper 1 ge¬ spritzt werden, welche über ein Filmscharnier 20 miteinander verbunden sind (vgl. Fig. 1 und 4). Das Werkzeug lässt sich relativ einfach mit Hilfe der Funkenerrosionstechnik her¬ stellen.

Die Füllkörper 1 haben folgende Wirkung:

Bei einem Kaminrohr 2 ohne Füllkörper 1 kondensieren die gasförmigen Stoffe, wenn sie mit den relativ kalten Innen-

wänden des Kaminrohres 2 in Berührung kommen. An der Innen¬ wand des Kaminrohres 2 bilden sich kleinste Kondensattrop¬ fen. Diese Kondensattropfen wirken als Kondensationskerne für weitere Gasmoleküle. Die Gasmoleküle treffen auf die Kondensattropfen auf. Beim Zusammenstoss geben sie ihre Be¬ wegungsenergie an die Tropfen ab. Die verringerte Bewegungs¬ energie bewirkt, dass die aufgetroffenen Gasmoleküle durch die zwischenmolkularen Kohäsionskräfte an den Tropfen fest¬ gehalten werden.

Die Füllkörper 1 vergrössern nun die Oberfläche im Kamin¬ rohr 2, an welchen sich kleinste Kondensattropfen, die als Kondensationskerne wirken, anlagern können. Die Oberfläche, an der sich Kondensat bilden kann, und die Kondensatmenge wird dadurch gegenüber Kaminrohren ohne Füllkörper 1 wesent¬ lich vergrössert. Der kreuzförmige Querschnitt der halb¬ kreisförmigen Rippen 8 und der vertikalen Streben 13 der Ra¬ dialflächen 7, dient der zusätzlichen Vergrösserung der Oberfläche.

Die Füllkörper 1 haben einen weiteren Effekt, welcher die Wärmeabgabe des Rauchgases zusätzlich erhöht: Ein Kaminrohr 2, das mit Füllkörpern 1 gefüllt ist, welche in einer Säule angeordnet sind, weist, bedingt durch die Kugelform der Füllkörper 1, in seinem Zentrum eine höhere Füllmaterial¬ dichte auf als in seiner Peripherie. Dies bewirkt, dass das Rauchgas vermehrt durchwirbelt und zudem nach aussen an die Kaminrohrwand geleitet wird, was die Wärmeabgabe des Rauch¬ gases an das Kaminrohr 2 zusätzlich erhöht.

Durch die Verwendung flexibler Profilrohre mit grosser Ober¬ fläche lässt sich die Kondensatmenge und dadurch der Wir¬ kungsgrad einer Heizung zusätzlich erhöhen. Ein Kaminrohr 2 mit Füllkörper 1 kühlt im weiteren auch weniger schnell aus als ein Kaminrohr ohne Füllkörper 1. Die vorgeschlagenen Füllkörper 1 bestehen vorzugsweise aus dem Kunststoff PVDF, dessen spezifisches Gewicht etwa doppelt so gross ist wie das spezifische Gewicht von Polyethylen. Ent¬ sprechend hoch ist auch seine spezifische Wärmekapazität. In

einem warmen Kaminrohr 2 mit Füllkörper 1 ist daher wesent¬ lich mehr Wärmeenergie gespeichert als in einem Kaminrohr ohne Füllkörper 1. Ein Kaminrohr 2 mit Füllkörpern 1 kühlt daher auch weniger schnell aus. Es eignet sich daher wesent¬ lich besser für Aussenmontagen als ein Kaminrohr ohne Füll¬ körper 1.

Bisher wurden für die Neutralisation des sauren Kondensats Neutralisationsboxen verwendet, welche ein Neutralisations¬ granulat enthielten und am Fusse des Kaminrohrs 2 angeordnet waren. Diese Neutralisationsboxen können nun durch die neu¬ tralisierenden Füllkörper 1 ersetzt werden. Bei der Neu¬ tralisierung der Schwefelsäure im Kondensat entsteht Kohlen¬ dioxid und Gips (Kalziumsulfat).

Die Kugelform der Füllkörper 1 trägt zu einer optimalen Neutralisation bei. Das Kondensat fliesst wegen dieser Ku¬ gelform bevorzugt gegen die Mitte des Füllkörpers 1. Der Neutralisationskörper 22 wird dadurch zwagnslaufig gut mit dem sauren Kondensat überspühlt.

Bei den vorgeschlagenen Kaminen mit Füllkörpern 1 ist im weiteren auch die Gefahr vermindert, dass Vögel in das Ka¬ minrohr 2 hineinfallen und sterben. Alleine in der Schweiz kommen 10'000 Vögel durch den Fall in ein Kaminrohr um. Gegenüber den bisherigen Kaminen weist das vorgeschlagene Kamin mit Füllkörpern 1 die folgenden Vorteile auf: In einem Kaminrohr 2 mit Füllkörpern 1 bildet sich wesent¬ lich mehr Kondensat als in einem Kaminrohr ohne Füllkörper 1. Dies hat zur Folge, dass die Wasserdampf- und Säureemis¬ sion wesentlich reduziert wird. Das Kondensat enthält neben Wasser und Säuren auch Russpartikel. Durch die Erhöhung der Kondensatmenge dank der Wirkung der vorgeschlagenen Füllkör¬ per 1 wird also auch eine grössere Menge Russ zurückgehal¬ ten.

Die Gasmenge, welche das Kaminrohr oben verlasst ist bei Kaminrohren 2 mit Füllkörpern 1 wegen der grösseren Konden¬ satmenge wesentlich kleiner als bei herkömmlichen Kaminroh¬ ren. Das bedeutet, dass wesentlich weniger Wärmeenergie in

die Atmosphäre gelangt. Es kann wesentlich mehr Konden¬ sationswärme zurückgehalten werden.

Die Kondensation bewirkt, dass der Massenstrom des Rauchga¬ ses gegen das oberen Ende des Kaminrohres 2 hin ständig verkleinert wird. Es entsteht ein Unterdruck, welcher im Kaminrohr 2 einen nach oben gerichteten, gleichmässigen, sehr stabilen Zug erzeugt. Durch die Erhöhung der Kondensat¬ menge, kann dieser Zug nun verstärkt werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass ein Kaminrohr 2, welches Füllkörper 1 enthält, weniger schnell auskühlt als ein Kaminrohr ohne Füllkörper 1. Dadurch kann ein Vereisen des Kaminrohrs 2 verhindert werden, wenn der Heizkessel aus irgendwelchen Gründen im Winter für eine kurze Dauer ausge¬ schaltet werden muss. Besonders wichtig ist diese Eigen¬ schaft für Kamine, welche aussen an der Fassade montiert sind.

Schliesslich ist noch der Vorteil zu erwähnen, dass die Füllkörper 1 den Tod unzähliger Vögel zu verhindern vermö¬ gen.

Der Füllkörper 1 eignet sich nicht nur für den Einbau in Ka¬ minrohre 2, sondern lässt sich überall dort einsetzen, wo gasförmige Stoffe oder Stoffgemische möglichst vollständig zur Kondensation gebracht werden sollen. Ein Anwendungsge¬ biet ist zum Beispiel die chemische Verfahrenstechnik. Hier können die Füllkörper 1 zum Beispiel in Reaktoren und Kolon¬ nen eingebaut werden.

Dank seines einfachen Aufbaus ist der vorgeschlagene Füll¬ körper 1 kostengünstiger herstellbar. Er hat eine strömungs¬ technisch günstige Form, was bewirkt dass er den Massenstrom des Gases kaum bremst. Das ist insbesondere bei Kaminrohren 2 von Bedeutung, wo ein genügend starker Zug erreicht werden muss. Schliesslich lässt sich der Füllkörper 1, falls nötig, problemlos aus einem Kaminrohr 2 entfernen.

Die Reinigung eines Kamins mit Füllkörpern 1 gestaltet sich äusserst einfach. Der Kamin braucht lediglich ein Mal im Jahr mit Wasser durchspült werden. Dies kann bewerkstelligt

werden, indem der Kaminfeger durch die obere Kaminöffnung einen Eimer Wasser schüttet. Dies wird zu einem neuen Be¬ rufsbild des Kaminfegers führen.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der vorgeschlagene Kamin mit Füllkörpern 1 einen wesentlichen Beitrag zum Um¬ weltschutz leistet, indem er die Schadstoffemission und den Engergieverbrauch reduziert.

Der durch die Füllkörper 1- erhöhte Wirkungsgrad von Hei¬ zungsanlagen ist ausserdem auch wirtschaftlich interessant.