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Title:
FILTER LAYER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/017777
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a filter layer containing a fibre matrix and an adsorbent embedded in the fibre matrix for the targeted removal of substances that impair the taste, in particular from wine, as well as a filter system with such a filter layer, a use of such a filter layer, a method for producing such a filter layer and a method for removing phenols from wine. The filter layer contains a fibre matrix, preferably having cellulose fibres, and an adsorbent embedded in the fibre matrix. The adsorbent has a weight proportion of between 15% and 60%, preferably between 20% and 35%. The adsorbent contains cellulose ester particles, preferably cellulose acetate propionate particles, wherein at least 80% of the particles have a diameter of less than 200 µm. Alternatively or additionally, the adsorbent contains cellulose ester fibres (2), preferably cellulose acetate fibres, wherein at least 80% of the fibres have a fibre length of 0.5-5 mm, preferably of 1-3 mm, and a largest outer diameter (D) of 10 µm to 200 µm, preferably 20 µm to 100 µm.

Inventors:
MÜHLEMANN RETO (CH)
STUDER CLEMENS (CH)
HAAG DENNIS (CH)
FRANK BRIAN (CH)
Application Number:
PCT/EP2023/069598
Publication Date:
January 25, 2024
Filing Date:
July 14, 2023
Export Citation:
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Assignee:
FILTROX AG (CH)
International Classes:
B01D39/18; B01D29/01; B01D29/56; B01D37/02; B01J20/24; B01J20/26; B01J20/28; C12H1/02; C12H1/12
Domestic Patent References:
WO1992007140A11992-04-30
WO2020041253A12020-02-27
Foreign References:
JPS6349212A1988-03-02
JP2000084323A2000-03-28
US20160286843A12016-10-06
EP1721656A12006-11-15
EP7103040A2007-02-26
Other References:
LARCHER R ET AL: "4-Ethylphenol and 4-ethylguaiacol depletion in wine using esterified cellulose", FOOD CHEMISTRY, vol. 132, no. 4, 14 December 2011 (2011-12-14), pages 2126 - 2130, XP028891226, ISSN: 0308-8146, DOI: 10.1016/J.FOODCHEM.2011.12.012
LARCHERPUECHERROHREGGERMALACARNENICOLINI, FOOD CHEMISTRY, vol. 132, 2012, pages 2126 - 2130
Attorney, Agent or Firm:
MUELLER, Christoph et al. (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Filterschicht (1) enthaltend eine Faserstoff-Matrix, vorzugsweise mit Fasern aus Cellulose, und ein in die Faserstoff-Matrix eingebettetes Adsorbens zur gezielten Entfernung von Stoffen, welche den Geschmack beeinträchtigen, aus fluiden Medien, insbesondere aus Wein, wobei das Adsorbens einen Gewichtsanteil zwischen 10% und 60%, bevorzugt zwischen 20% und 35%, aufweist und das Adsorbens Zelluloseester-Partikel, vorzugsweise Zellu- loseacetatproprionat-Partikel , enthält, wobei mindestens 80% der Partikel einen Durchmesser aufweisen, der kleiner als 300pm, bevorzugt kleiner als 100pm ist, und/ oder das Adsorbens Zelluloseester-Fasern (2) , vorzugsweise Zelluloseacetat-Fasern, enthält, wobei mindestens 80% der Fasern eine Faserlänge von 0.5-5mm, bevorzugt von l-3mm, und einen grössten Aussendurchmesser von 10pm bis 200pm, bevorzugt 20pm bis 100pm, aufweisen.

2. Filterschicht gemäss Anspruch 1, wobei die Dicke der Filterschicht (1) l-5mm, insbesondere 3.5- 4.5mm beträgt .

3. Filterschicht gemäss Anspruch 1 oder 2, wobei das Flächengewicht der Filterschicht (1) 1000-1800g/m2, insbesondere 1300-1500g/m2, beträgt.

4. Filterschicht gemäss Anspruch 1, 2 oder 3, wobei der Wasserwert der Filterschicht (1) bei Ibar Differenzdruck 50-600

1/ (m2*min) , insbesondere 150-5000 1/ (m2*min) , beträgt. Filterschicht gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Adsorbens Zelluloseester-Hohlfasern, bevorzugt Zelluloseacetat-Hohlfasern, enthält . Filterschicht gemäss Anspruch 5, wobei der grösste Innendurchmesser der Zelluloseester-Hohlfaser zwischen 40% und 80% des grössten Aussendurchmessers beträgt. Filterschicht gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Filterschicht (1) weitere Inhaltsstoffe, nämlich Kieselgur, Perlit, Nassfestmittel und/oder Alumosilikat , enthält . Filterschicht gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Adsorbens ein Fasergewicht von grösser 3 den aufweist, insbesondere von grösser 20 den. Filteranlage (100) mit mindestens einem Filterelement (10) , das mindestens eine Filterschicht (1) gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche aufweist. Verwendung einer Filterschicht (1) gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche 1-8 zur Entfernung von Phenolen aus Wein, insbesondere aus Wein, der mit Brettanomyces kontaminiert ist und/oder der von gerauchten Reben stammt. Verfahren zum Herstellen einer Filterschicht (1) gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche 1-8, mit den Schritten Eintragung von Zellulosefasern sowie von Zelluloseester Partikel, vorzugsweise Zelluloseacetatproprionat-Partikel , und/oder Zelluloseester Fasern, vorzugsweise Zelluloseacetat-Fasern, in einen Pulper, Entwässern und Trocknen. Verfahren zur Entfernung von Phenolen aus Wein, der mit Brettanomyces kontaminiert ist, umfassend den Schritt des mindestens einmaligen Durchleitens durch mindestens eine Filterschicht (1) gemäss einem der Ansprüche 1-8. Verfahren gemäss Anspruch 12, wobei der Wein mit einer Rate von 100 1/ (m2*h) bis zu 200 1/ (m2*h) durch die mindestens eine Filterschicht (1) geführt wird.

Description:
Fi Iter schicht

Die Erfindung betrifft eine Filterschicht enthaltend eine Faserstoff-Matrix und ein in die Faserstoff-Matrix eingebettetes Adsorbens zur gezielten Entfernung von Stoffen, welche den Geschmack beeinträchtigen, insbesondere aus Wein, sowie eine Filteranlage mit einer solchen Filterschicht, eine Verwendung einer solchen Filterschicht, ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Filterschicht und ein Verfahren zur Entfernung von Phenolen aus Wein.

Filterschichten sind für vielfältige Anwendungen in den unterschiedlichsten Zusammensetzungen bekannt.

Filterschichten, die vorwiegend zur Fest/Flüssigtrennung eingesetzt werden, besitzen im Allgemeinen eine Zellstofffaser-Matrix aus pflanzlicher Cellulose. Zur Bewältigung von anspruchsvollen Filtrationsaufgaben werden in die Zellstofffaser-Matrix Filterhilfsmittel eingebaut. Bei diesen handelt es sich üblicherweise um Kieselguren, Perlite, Aktivkohle und/oder PVPP.

In der Weinproduktion ist insbesondere ein unkontrollierter Beigeschmack, der aufgrund flüchtiger Phenole vorhanden ist, ein grosses Problem. Flüchtige Phenole, insbesondere 4-Ethylphenol („4-EP") und 4-Ethylgua j acol („4-EG") werden gebildet, wenn die Trauben mit Brettanomyces-Hef en oder Dekkera-Hef en kontaminiert sind. Der Geschmack erinnert an Tinte, Klebstoff, Pferdeschweiss, Leder oder Stall und kann als Schimmelgeschmack, Brettgeschmack oder "mold taste" bezeichnet werden. Die Hefen kommen in allen Weinanbaugebieten vor, treten aber vermehrt in den wärmeren Regionen auf. Die Entwicklung von Brettanomyces kann durch Zugabe von Schwefeldioxid oder durch Zugabe von Chitosan während der Rei fung und Klärung eingeschränkt werden . Die Brettanomyces Population kann j edoch lebens fähig bleiben . Alternativ oder zusätzlich kann eine Dampfbehandlung, eine Ozonbehandlung, ein zweites Toasten oder eine Ultraschallbehandlung der Hol z fässer, in denen der Wein ausgebaut werden soll , vorgenommen werden .

Larcher, Puecher, Rohregger, Malacarne und Nicolini haben in Food Chemistry 132 ( 2012 ) 2126-2130 veröf fentlicht , dass der Gehalt von 4-EP und 4-EG in Wein durch die Zugabe von Zelluloseacetat ( CA) - , Zelluloseacetatproprionat ( CAP ) - oder Zellulo- seproprionat ( CP ) -Fasern verringert wird . Dazu wurden bis zu 20 g/ 1 der Fasern 60 Minuten lang in einem kontaminierten Rotwein belassen . Bei einer Dosis von 4 g/ 1 verringert sich der Phenolgehalt um bis zu 40% . Die Fasern müssen wieder aus dem Wein entfernt werden und können regeneriert werden .

W02020041253 Al of fenbart einen Filterartikel mit Zellulose- Esterstapel fasern, zum Beispiel Zelluloseacetet und Zelluloseacetatproprionat , der eine verbesserte Entwässerungsrate bieten kann . Der Filterartikel kann eine kleine Porengrösse aufweisen und auch zum Filtrieren von Wein verwendet werden . Eine Abreicherung flüchtiger Phenole ist nicht gezeigt .

Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Bekannten zu vermeiden, insbesondere also eine Filterschicht , eine Filteranlage und ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, welche eine rasche , möglichst selektive und kostengünstige Entfernung von den Geschmack beeinträchtigenden Stof fen, insbesondere von Phenolen, aus fluiden Zusammensetzungen, insbesondere aus Wein ermöglichen . Die Aufgabe wird gelöst durch eine Filterschicht enthaltend eine Faserstof f-Matrix und ein in die Faserstof f-Matrix eingebettetes Adsorbens zur gezielten Entfernung von Stof fen, welche den Geschmack beeinträchtigen, aus fluiden Medien, insbesondere aus Wein, eine Filteranlage mit einer solchen Filterschicht , eine Verwendung einer solchen Filterschicht , ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Filterschicht , sowie ein Verfahren zum Entfernen von Phenolen mit einer solchen Filterschicht gemäss den unabhängigen Patentansprüchen .

Unter einer Filterschicht wird im Rahmen der Erfindung eine , insbesondere flächige , Struktur verstanden, durch welche hindurch ein fluides Medium geleitet werden kann unter Abtrennung von unerwünschten Bestandteilen wie z . B . Feststof fen und/oder insbesondere in Lösung vorliegenden Geschmacks- und/oder Geruchsstof fen . Bevorzugt handelt es sich um eine Tiefenfilterschicht mit einer Dicke von mindestens 1mm . Alternativ sind auch Filtermembranen denkbar .

Im Rahmen der Erfindung sind Filterschichten, insbesondere flächig, vorkonfektionierte Filterblätter, beispielsweise hergestellt aus aufbereiteten Zellstof fen mit eingearbeiteten Füllstof fen .

Die Filterschicht umfasst eine Faserstof f-Matrix, welche für einen definierten dreidimensionalen Zusammenhalt der Filterschicht im Trockenzustand sorgt . Hierbei kann es sich um eine Faserstof f-Matrix handeln, vorzugsweise mit Fasern aus Cellulose , die durch ein fachübliches Nass festmittel , zum Beispiel PAAE-Harze , fixiert sein kann .

Die Faserstof f-Matrix dient als mechanisches Gerüst der Filterschicht , in dem Filterhil fsmittel angeordnet sind . In die Faserstof f-Matrix ist ein Adsorbens eingebettet .

Das fluide Medium kann durch die Filterschicht hindurchgeleitet werden, wobei das Adsorbens in der Filterschicht verbleibt .

Das Adsorbens weist einen Gewichtsanteil zwischen 10% und 60% , bevorzugt zwischen 20% und 35% , auf .

Das Adsorbens enthält Zelluloseester Partikel , insbesondere Zelluloseacetatester Partikel , vorzugsweise Zelluloseacetatproprio- nat-Partikel , oder besteht daraus .

Das Adsorbens kann alternativ Zelluloseacetat- , Zellulosecetat- butyrate- oder Celluloseproprionat-Partikel enthalten .

Mindestens 80% der Partikel weisen einen Durchmesser auf , der kleiner als 300pm ist , bevorzugt kleiner als 200pm, weiter bevorzugt kleiner als 100pm .

Bevorzugt weisen mindestens 80% der Partikel einen Durchmesser auf , der grösser als 5pm ist , bevorzugt grösser als 10pm ist . Unter dem Durchmesser der Partikel wird die Korngrösse oder der Äquivalentdurchmesser verstanden, die beispielsweise durch eine Siebung ermittelt werden können .

Alternativ oder zusätzlich enthält das Adsorbens Zelluloseester Fasern, vorzugsweise Zelluloseacetat-Fasern, oder besteht daraus .

Das Adsorbens kann alternativ Zelluloseacetatproprionat- , Zellu- losecetatbutyrate- oder Celluloseproprionat-Fasern enthalten . Mindestens 80% der Fasern weisen eine Faserlänge von 0 . 5-5mm, bevorzugt von l-3mm, und einen grössten Aussendurchmesser von 10pm bis 200pm, bevorzugt 20pm bis 100pm, auf . Unter dem Aussendurchmesser wird der Durchmesser in einer Richtung senkrecht zur Längsausdehnung der Faser verstanden .

Handelt es sich um Holhfasern, so weisen mindestens 80% der Fasern einen grössten Aussendurchmesser von 10pm bis 200pm auf . Handelt es sich um Voll fasern, so weisen mindestens 80% der Fasern einen grössten Aussendurchmesser von 2pm bis 100pm auf .

Bei einer Faser mit rundem Querschnitt ist der Aussendurchmesser in allen Richtungen senkrecht zur Längsausdehnung der Faser gleich gross und entspricht somit dem grössten Aussendurchmesser . In der Regel sind die Querschnitte der Fasern nicht kreisrund . Als Referenzgrösse wird daher der grösste Aussendurchmesser verwendet .

Typischerweise variiert der Aussendurchmesser über die Längsausdehnung der Faser wenig . Als Referenzgrösse kann der grösste Aussendurchmesser verwendet werden .

Es hat sich gezeigt , dass Filterschichten mit einem Adsorbens wie oben beschrieben homogen und dauerhaft haltbar sind . Insbesondere lassen sich Zelluloseester Fasern gleichmässig und dauerhaft in eine Filtermatrix einbetten .

Eine homogene Filterschicht weist sowohl entlang ihrer Oberfläche als auch entlang ihrer dreidimensionalen Struktur eine konstante Fähigkeit auf , geschmacksbeeinträchtigende Stof fe zu entfernen . Insbesondere können flüchtige Phenole , wie 4-EP und 4- EG, entfernt werden . Homogene Filterschichten können nach der Herstellung konfektioniert werden, also z . B . mittels Stanzung oder Hochdruck- Wasserschneidern, auf gewünschte Filterquerschnitte zurechtgeschnitten werden .

Die Filterschichten sind ausserdem bis zu einem gewissen Grad haltbar, sodass sie von einer grossen Menge fluiden Mediums und/oder mehrfach durchströmt werden können, ohne dass sich das Adsorbens aus der Faserstof f-Matrix löst . Mit solchen Filterschichten können in einer typischen Filteranlage zum Beispiel 500- 6001 flüssigen Mediums gefiltert werden .

Gleichzeitig ist das Adsorbens in der Filterschicht ausreichend umströmbar, sodass es für die Entfernung eines signi fikanten Teils der geschmacksbeeinträchtigenden Stof fe , insbesondere von 4-EP und 4-EG, sorgt .

Die Dicke der Filterschicht kann 1 . 5- 6mm, insbesondere 3 . 5- 4 . 5mm, betragen . Filterschichten dieser Dicke bieten einerseits eine Tiefe der Faserstof f-Matrix, die dem eingebetteten Adsorbens genügend Halt bietet und in der eine ausreichenden Menge an Adsorbens vorhanden ist , andererseits sind sie noch gut konfektionierbar .

Das Flächengewicht der Filterschicht beträgt beispielsweise 1000- 1800g/m 2 , insbesondere 1300- 1500g/m 2 .

Der Wasserwert oder die Durchfluss zahl der Filterschicht kann bei Ibar Di f ferenzdruck 50- 600 1/ (m 2 *min) , insbesondere 150-500 1/ (m 2 *min) betragen . Der Wasserwert oder die Durchfluss zahl geben die Permeation von reinem Wasser durch die Schicht an und bilden eine Vorgabe für eine Qualitätskontrolle der Schichten . Der Wasserwert ist somit ein Maß für die Permeatleistung der Filterschicht .

Das Adsorbens enthält bevorzugt Zelluloseester-Hohl fasern, bevorzugt Zelluloseacetat-Hohl fasern . Hohl fasern bieten durch das Vorhandensein einer nach aussen und einer nach innen weisenden Fläche eine vergleichsweise grosse gesamte Oberfläche . Da die adsorbierende Wirkung vor allem an der Oberfläche erfolgt , ist eine besonders hohe Wirksamkeit gegeben .

Der grösste Innendurchmesser der Hohl faser beträgt bevorzugt zwischen 40% und 80% des grössten Aussendurchmessers .

Die Hohl fasern müssen keinen runden Querschnitt und keine konstante Wanddicke aufweisen . Daher werden der grösste Innendurchmesser und der grösste Aussendurchmesser als Referenzwerte verwendet .

Bei den genannten Grössenverhältnissen kann das Innere der Hohlfasern von dem durchströmenden Fluid erreicht werden und die Oberfläche im Innern der Hohl faser stellt einen nennenswerten Anteil der Gesamtoberfläche der Hohl faser zur Verfügung .

Die Filterschicht kann weitere Inhaltsstof fe enthalten, wie Kieselgur, Perlit , Nass festmittel und/oder Alumosilikat .

Perlit ist ein mineralisches Gestein aus vulkanischer Aktivität . Kieselgur ist ein fossiles Mineral pflanzlichen Ursprungs . Perlit und Kieselgur können bei der Filtration von Flüssigkeiten im Lebensmittelbereich als Filterhil fsmittel eingesetzt werden . Die Filterhil fsmittel verhindern zusammen mit der Fasermatrix, dass Feststof fe aus dem durchströmenden Fluid den Filter verstopfen oder in das Filtrat geraten . Nass festmittel erhöhen die Festigkeit der Filterschicht . Um zu verhindern, dass sich die Bindungen zwischen den Fasern durch Wasser lösen lassen, werden bei der Herstellung Nass festmittel hinzugegeben, die neue kovalente Bindungselemente zwischen den Fasern schaf fen . Wichtige Nass festmittel sind beispielweise Harze auf der Basis von Polyamidoamin-Epichlorhydrin ( PAAE ) , Mela- min-Formaldehyd (MF) oder Harnstof f-Formaldehyd (HF) .

Als weiteres Adsorbens kann die Filterschicht ein Alumosilikat enthalten, auch unter dem Namen Zeolith bekannt , insbesondere ein Aluminiumsilikat mit Hohlraumstruktur . Beispielweise ist aus der EP07103040 Al bekannt , dass Zeolith 2 , 4 , 6-Trichloranisol binden kann, j edoch andere erwünschte Geschmacksstof fe des Weins im Wesentlichen nicht zu binden vermag . Zusätzlich zum durch Phenole erzeugten unerwünschten Geschmack kann eine Filterschicht wie oben beschrieben, die auch Alumosilikat enthält , den Korkgeschmack verringern .

Das Adsorbens , insbesondere in Form von Zelluloseester Fasern, kann ein Fasergewicht von grösser 3 den aufweisen, insbesondere von grösser 20 den .

Zelluloseester-Hohl fasern werden zumeist mit einem Fasergewicht von grösser 20 den hergestellt .

Es hat sich gezeigt , dass Zelluloseester Fasern mit einem Fasergewicht von grösser 3 den sehr gut in der Lage sind, Phenole zu binden .

Denkbar wäre auch das Durchführen einer Anschwemmfiltration, bei der ein Adsorbens , wie oben beschrieben, in das zu filtrierende fluide Medium gegeben wird und eine Trägerschicht mit einer Fa- serstof fmatrix, wie oben beschrieben, angeströmt wird . Das Adsorbens und die herausgelösten Stof fe verbleiben in der Faserstof fmatrix .

Erfindungsgemäss besitzt eine Filteranlage mindestens ein Filterelement , das mindestens eine Filterschicht wie oben beschrieben aufweist . Filterelemente besitzen in der Regel Klarelemente und Trubelemente , zwischen denen mindestens eine Filterschicht angebracht ist . Die Filterelemente können Öf fnungen besitzen, über die das Unfiltrat zu den Filterschichten geführt werden kann und Öf fnungen, über die das Filtrat abgeführt wird .

Filterelemente können in einer Filteranlage so angeordnet sein, dass mehrere Filterelemente parallel durchströmbar sind . Es kann auch eine Anordnung vorgesehen sein, die eine serielle Durchströmung von Filterelementen ermöglicht .

Erfindungsgemäss wird eine Filterschicht wie oben beschrieben zur Entfernung von Phenolen aus Wein, der mit Brettanomyces kontaminiert ist , verwendet . Die Filterschicht kann dazu, beispielsweise in einer Filteranlage wie oben beschrieben, vom Wein durchströmt werden, wobei die Konzentration der Phenole reduziert wird .

Die oben beschriebene Filterschicht kann auch zum Wiederherstellen des Aromas von Wein, der von gerauchten Reben stammt , verwendet werden . Gerauchte Reben sind Reben, die von einem Brandschaden in Mitleidenschaft gezogen wurden .

Des Weiteren kann die oben beschriebene Filterschicht zum Entfernen von Pesti ziden eingesetzt werden . Ein erfindungsgemässes Verfahren zum Herstellen einer Filterschicht wie oben beschrieben umfasst zumindest die folgenden Schritte .

Zellulosefasern sowie Zelluloseester-Partikel , vorzugsweise Zel- lulo seacet a tproprionat- Partikel , und/ oder Zelluloseester- Fasern, vorzugsweise Zelluloseacetat-Fasern, können in einen Pulper eingetragen werden . Bei dem Pulper kann es sich um einen Hochleistungsrührer handeln .

Alternativ werden die Zelluloseester-Partikel und/oder Zelluloseester-Fasern mit Wasser auf geschlämmt und vor dem sogenannten „Wet End" einer Papiermaschine mit Zellulose und gegebenenfalls anderen Inhaltsstof fen vermischt . Bevorzugt wird mindestens fünf Minuten lang gemischt .

Es kann zunächst eine Filterhil fsmittel , wie Perlit oder Kieselgur, zum Beispiel in einer Konzentration von 10- 60g/ l , und anschliessend das Adsorbens , zum Beispiel in einer Konzentration von 20- 120g/ l , eingerührt werden . Die Rührzeit kann 5-20 Minuten betragen .

Zelluloseester-Fasern können in raf finierte Zellulosefasern eingearbeitet werden .

Die Zelluloseester Partikel und/oder die Zelluloseester Fasern weisen einen Gewichtsanteil zwischen 15% und 60% , bevorzugt zwischen 20% und 35% , an der gesamten Mischung der Filterschicht auf .

Mindestens 80% der Zelluloseester-Partikel weisen einen Durchmesser zwischen 5pm und 300pm, bevorzugt zwischen 10pm und 100pm, auf . Mindestens 80% der Zelluloseester-Fasern weisen eine Faserlänge von 0 . 5mm-5mm und einen grössten Aussendurchmesser von 10pm bis 200pm auf .

Anschliessend erfolgen ein Entwässern, insbesondere auf einer Langsieb-Papiermaschine , und ein Trocknen .

Die Zelluloseester-Partikel und/oder die Zelluloseester-Fasern werden durch das Verfahren in eine Matrix aus Zellulosefasern eingebettet .

Ein erfindungsgemässes Verfahren zur Entfernung von Phenolen aus Wein, der mit Brettanomyces kontaminiert ist , umfasst zumindest den Schritt des mindestens einmaligen Durchleitens durch mindestens eine Filterschicht wie oben beschrieben . Die Filterschicht kann auch mehrmals durchströmt werden .

Der kontaminierte Wein kann mindestens zweimal durch eine Filteranlage , die mindestens eine Filterschicht umfasst , geleitet werden .

Der Wein kann mit einer Rate von 100 bis zu 200 1/ (m 2 *h) durch die mindestens eine Filterschicht geführt werden .

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren aus Aus führungsbeispielen erläutert , ohne den Gegenstand der Erfindung auf die gezeigten Aus führungsbeispiele zu beschränken . Es zeigen

Figur 1 ein Beispiel für ein Filterelement mit Filterschicht und einen Trubrahmen;

Figur 2 eine schematische Darstellung einer Filteranlage ;

Figur 3 eine schematische Darstellung einer Zelluloseester Fa- ser . Figur 1 zeigt ein Beispiel für ein Filterelement 10, das ein Klarelement 11 mit Filterschicht 1, sowie einem Trubelement 21 umfasst .

Die Filterschicht 1 wird zwischen dem Klarelement 11 und dem Trubelement 21 eingesetzt. Die Filterschicht 1 kann an einem der Elemente 11, 21 befestigt sein, oder beim Zusammenfahren der

Elemente 11, 21 in der Filteranlage 100 (siehe Figur 2) zwischen Klarelement 11 und Trubelement 21 eingespannt werden.

Die typischen Abmessungen einer Filterschicht 1 sind beispielweise 40cm x 40cm.

Eine Filterschicht 1 kann beispielweise Gewichtsanteile von

- 7-10%, insbesondere 8-9%, an Hartholzzellulose, zum Beispiel mit Faserlängen im mm-Bereich;

- 20-30%, insbesondere 23-27%, an Weichholzzellulose, zum Beispiel mit Faserlängen im mm-Bereich;

12-18%, insbesondere 14-16%, an Kieselgur, zum Beispiel mit Partikelgrössen zwischen 2pm und 130 pm;

- 3-10%, insbesondere 4-7%, an Perlit,

6-10%, insbesondere 7.5-8.5%, an Nassfestmittel,

- 3-8%, insbesondere 4-5%, an Alumosilikat ,

Sowie einem Adsorbens mit einen Gewichtsanteil zwischen 20% und 55%; aufweisen .

Bei dem Adsorbens kann es sich um ein Zelluloseacetatproprionat- pulver mit einem Verestererungsgrad von 45% handeln, wobei die 80% der Partikel eine Partikelgrösse zwischen 123 und 175 pm aufweisen. Das Pulver kann mit einem Gewichtsanteil von 29 bis 34% an allen Bestandteilen eingebettet sein. Bei dem Adsorbens kann es sich um Zelluloseacetatfasern mit einem Verestererungsgrad von 40% und einem Fasergewicht von 1 . 5den handeln, wobei die Fasern im Mittel eine Faserlänge von 3mm aufweisen . Die Fasern können mit einem Gewichtsanteil von 20 bis 30% an allen Bestandteilen eingebettet sein .

Bei dem Adsorbens kann es sich um Zelluloseacetatfasern mit einem Fasergewicht von 2 . 5den handeln, wobei die Fasern im Mittel eine Faserlänge von 1 . 5mm aufweisen . Die Fasern können mit einem Gewichtsanteil von 20 bis 30% an allen Bestandteilen eingebettet sein .

Bei dem Adsorbens kann es sich um Zelluloseacetathohl fasern mit einem Fasergewicht von 21den handeln, wobei die Fasern im Mittel eine Faserlänge von 1mm aufweisen . Die Fasern können mit einem Gewichtsanteil von 20 bi s 26% an den übrigen Bestandteilen eingebettet sein .

Das Trubelement 21 weist Öf fnungen 12 für die Zufuhr von Unfiltrat auf und das Klarelement 11 weist Öf fnungen 13 für die Abfuhr von Filtrat auf . Das Klarelement 11 sowie das Trubelement 21 weisen ausserdem Halteelemente 14 auf .

Die Unfiltratzufuhr erfolgt j eweils über eine obere und untere Öf fnung 12 vom Trubelement 21 und die Filtratabfuhr über eine obere und untere Öf fnung 13 vom Klarelement 11 . Der Filtratfluss erfolgt also seitwärts .

Filterelemente 10 können in bekannter Weise in einer Filteranlage 100 , wie sie schematisch in Figur 2 gezeigt ist , zusammengefügt werden . Die Klarelemente 11 werden abwechselnd mit Trubele- menten 21 nacheinander auf einem Gestell 101 angeordnet , wobei die Halteelemente 14 auf Gestellstangen 102 aufliegen .

Das Unfiltrat wird in die Filteranlage 100 gepumpt und füllt die Trubelemente 21 . Durch die Druckdi f ferenz zwischen Filtrat- und Unf iltratseite wird das Unfiltrat durch die Filterschichten 1 in die Klarelemente 11 gedrückt . Das Filtrat wird dann aus der Filteranlage 100 abgeführt .

Die Filteranlage 100 kann auch mehrfach durchströmt werden .

Beispielweise kann kontaminierter Wein mit einer Flussrate von 150 1/ (m 2 *h) und einer Leistung von 300 1/m 2 gefiltert werden .

Uber die Flussrate wird, bevorzugt mittels einer Pumpe , die Kontaktzeit der Inhaltsstof fe der Filterschicht mit dem Medium, in diesem Fall Wein, gesteuert .

Die Kapazität oder Leistung ist ein Mass für die totale Aufnahmemenge der Filterschicht , die typischerweise in Volumen pro Fläche Filterschicht angegeben wird . Die Kapazität ist unabhängig von der Flussrate . Die Kapazität hängt von der Sättigung des Adsorbens in der Filterschicht ab .

Es hat sich herausgestellt , dass

- Wein, der mit einem Anteil an 4-EP von kleiner 1800pg/ l kontaminiert ist , vollständig wieder herstellbar ist ,

- Wein, der mit einem Anteil an 4-EP von 1800pg/ l bis 3000pg/ l kontaminiert ist , teilweise wieder herstellbar ist ,

- bei Wein, der mit einem Anteil an 4-EP grösser 4000pg/ l kontaminiert ist , der Brettgeschmack entfernt werden kann, j edoch der Weincharakter nicht wieder vollständig hervorkommt . Figur 3 zeigt eine schematische Querschnittsdarstellung einer Zelluloseester-Faser 2, die als Adsorbens in einer Filterschicht 1 (siehe Figur 1) eingebettet sein kann.

Der grösste Aussendurchmesser D hat eine Länge von etwa 10 gm.

Der grösste Innendurchmesser d beträgt etwa 70%-80% vom grössten Aussendurchmesser D. Die Hohlfaser 2 führt im Gegensatz zu einer Vollfaser zu einer höheren Porosität und bietet eine wesentlich grössere Oberfläche.