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Patent Searching and Data


Title:
FISH BASIN FOR INTENSIVE FISH-FATTENING AND PROCESS FOR OPERATING SUCH A FISH BASIN
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1987/007475
Kind Code:
A1
Abstract:
The intensive fattening of fish in open waters is increasingly pertubed by pollutant deposits. Fish fattening in artificial pools is uneconomical because of the high consumption of freshwater and the surface area required. These disadvantages can be avoided by a specially-designed fish basin and a new process for using such a basin. The fish basin (10) is provided, along its longitudinal centre-line, with a trough (11) in which is placed a bed structure (31) with perpendicularly extending flow ducts (37). About thirty times an hour the fish water is circulated via these flow ducts, with an air/oxygen mixture. Microorganisms which adhere to the bed structure biologically clean (nitrify) the fish water by means of the adhesive activated sludge process. Depending on the type of fish, 50 to 500 litres of freswater is added to the fish water per kg of fish growth.

Inventors:
HARTUNG CHRISTOPH (DE)
Application Number:
PCT/EP1987/000302
Publication Date:
December 17, 1987
Filing Date:
June 10, 1987
Export Citation:
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Assignee:
METZ MANNHEIM GMBH (DE)
International Classes:
A01K61/00; A01K63/04; B01F3/04; B01F15/00; C02F3/06; C02F3/20; (IPC1-7): A01K61/00; A01K63/04
Domestic Patent References:
WO1980001484A11980-07-24
Foreign References:
DE3226797A11984-01-26
DE2133352A11973-01-18
DE2360569A11974-06-20
Other References:
See also references of EP 0270640A1
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Claims:
- II -Ansprüche
1. Fischbecken zur IntensivFischmast, mit einer Vorrichtung zur Zuführung von Luft und/oder Sauerstoff zu dem Fischwasser, das vorzugsweise als Langbecken aus¬ gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Langbecken (10) entlang seiner Mittellängsachse eine Vertiefung in Form eines Grabens (11) aufweist, in dem ein bis minde¬ stens an die Wasseroberfläche reichender vom Fischwasser durchströmter Füllkörper (31) angeordnet ist und daß der Füllkörper vorzugsweise senkrecht vom unteren Bereich des Grabens bis nahezu zur Wasseroberfläche verlaufende Strömungskanäle (37) aufweist, in die an ihrem unteren Endstück ein LuftWasserGemisch einleitbar ist, das an ihrem oberen Endstück in das Fischwasser ausleitbar ist.
2. Fischbecken nach Anspruch 1, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß der Füllkörper (31) aus einer Packung ver¬ bindbarer, wabenförmiger Kunststoffteile (36) aufgebaut ist, die die senkrechten Strömungskanäle (37) bilden.
3. Fischbecken nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß am Boden des Füllkörpers (31) Schläu¬ che (30), vorzugsweise Polyurethanschläuche, für die Zu¬ führung von Frischluft verlegt sind, daß die Schläuche unterhalb der Eintrittöffnungen in die Strömungskanäle (37) Öffnungen aufweisen, durch die die von einem Geblä¬ se durch die Schläuche geförderte Frischluft zusammen mit dem mitgerissenen Wasser in die Strömungskanäle auf¬ steigen ariτι.
4. Fischbecken nach Anspruch 3, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß zwischen den Öffnungen in den Schläuchen (30) und den Eintrittsöffnungen in den Strömungskanälen (37) Verteilvorrichtungen vorgesehen sind, die die Frischluft feinblasig verteilen. 5.
5. Anlage aus mehreren parallelgeschalteten Fisch¬ becken nach einem der Ansprüche 1 bis 4, einem vorge¬ schalteten Hälterungsbecken für die gemästeten, zum Ver¬ kauf bestimmten Fische, und nachgeschalteten Absetzbek ken, dadurch gekennzeichnet, daß die Fischbecken (10) entlang ihrer Längserstreckung geführte Netze oder Git¬ ter aufweisen, mittels derer die Fische im Fischbecken sortierbar sind, so daß die fertig gemästeten Fische in das Hälterungsbecken überführbar sind.
6. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Netze oder Gitter unterschiedliche Maschenweiten bzw. Stababstände aufweisen, so daß die Fische mittels der Netze nach ihrer Größe sortiert entnehmbar sind.
7. Anlage nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die Netze in Rahmen gespannt sind, die in in der Fischbeckenwand und/oder dem Fischbeckenboden eingelassenen Schienen (34, 35) waagerecht bzw. senk¬ recht führbar sind.
8. Anlage nach einem der Ansprüche 5 bis 7, da¬ durch gekennzeichnet, daß die Absetzbecken (12) vorzugs¬ weise Rundbecken sind, die in ihrer Mitte eine Vertie¬ fung (26) aufweisen, aus der die abgesetzten Fischverun¬ reinigungen und Futterreste absaugbar sind, daß im Um fangsbereich der Absetzbecken eine ringförmige Kammer (25) abgeschottet ist, in die das verunreinigte Fisch¬ wasser vorzugsweise tangential einleitbar ist, und daß aus dem übrigen Innenraum jedes Absetzbeckens, der rela¬ tiv strömungsfrei ist, das geklärte Fischwasser absaug¬ bar ist.
9. 9"* Verfahren zum Betrieb eines Fischbeckens nach einem der Ansprüche 1 bis 4 oder einer Anlage nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser in den Fischbecken (10) auf einer gleichmäßigen, der Fischart angepaßten Temperatur gehalten wird, daß den Strömungskanälen (37) in den Füllkörpern (31) ein kontinuierlicher Luftstrom durch die Einlaßöffnungen zu¬ geführt wird, so daß das Fischwasser nach dem Mammut PumpenEffekt durch die in den senkrechten Strömungska¬ nälen aufsteigende Luft mitgerissen • und das Wasser in den Fischbecken belüftet und etwa dreißigmal pro Stunde über den Füllkörper umgewälzt wird, daß das Wasser in den Fischbecken durch an dem Füllkörper festhaftende Mi¬ kroorganismen biologisch nach dem Ad äsivBelebtschlamm Verfahren gereinigt wird (Nitrifikation) und daß der pH Wert des Wassers in den Fischbecken durch Zugabe von Kalkmilch in das Wasser der Absetzbecken (12) nahezu konstant gehalten wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich¬ net, daß dem Wasser in den Fischbecken (10) kühleres Frischwasser aus einem Tiefbrunnen oder dem Hälterungs¬ becken (18) zugesetzt wird, vorzugsweise in einer Menge von 50 bis 500 Liter pro kg Fischzuwachs je nach Fisch¬ art bzw. 1 bis 10 m3/Std. bei einem Beckeninhalt von 500 m3.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß das Wässer in den Fischbecken (10) aufbereitet wird, so daß der aufbereitete Anteil einem Frischwasserzusatz von 50 bis 500 Liter pro kg Fischzuwachs je nach Fischart bzw. von 1 bis 10 m3/Std. bei einem Beckeninhalt von 500 m3 entspricht. n.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser in den Fischbek ken (10) und dem Hälterungsbecken (18) stets ärob gehal¬ ten wird.
13. 13« Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zur Absprengung des sich während des , Betriebes der Fischbecken (10) an den Schläuchen (30) in dem Füllkδrper (31) bildenden Bewuch¬ ses die Luftzufuhr zu den unter Vorspannung stehenden Schläuchen abgestellt wird und die Schläuche im Füllkör¬ per entdehnt werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13> dadurch gekennzeichnet, daß vom Boden der Fischbecken (10) Wasser in die Absetzbecken (12) abgesaugt wird, das in gereinigtem Zustand in die Fischbecken zurückgepumpt wird.
Description:
Fischbecken zur Intensiv-Fischmast und Verfahren zum Betrieb eines derartigen Fischbeckens

Die Erfindung betrifft ein Fischbecken zur Intensiv- Fischmast nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 , eine aus mehreren Fischbecken bestehende Anlage und ein Verfahren zum Betrieb eines derartigen Fischbeckens bzw. einer derartigen Anlage.

Intensiv-Fischmast in offenen Gewässern ist seit langem bekannt. Da das biologische Gleichgewicht derartiger of¬ fener Gewässer durch Schadstoffablagerungen immer stär¬ ker gestört wird und die Zuchtbedingungen dadurch immer schlechter werden, ist man zur Fischmast in Kunstteichen übergegangen. Diese bekannten Anlagen müssen jedoch mit

erheblichem Aufwand, insbesondere an Frischwasser- und Flächenbedarf betrieben werden, so daß die Wirtschaft¬ lichkeit der Mastverfahren in Frage gestellt ist. Weite¬ re erhebliche Nachteile dieser bekannten Verfahren sind im ständigen Wassertemperaturwechsel während des Tag- und Nachtbetriebes und während der verschiedenen Jahres¬ zeiten, den hohen Risiken durch Fischkrankheiten und den Gefahreti durch in die Teiche eingeleitete Umweltgifte zu sehen.

Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zu¬ grunde, ein Fischbecken zur Intensiv-Fischmast und ein Verfahren zum Betrieb eines derartigen Fischbeckens zu entwickeln, das ohne die erheblichen Risiken der bekann¬ ten Verfahren und mit großer Wirtschaf lichkeit unabhän¬ gig von Jahreszeiten und Wetterschwankungen betrieben werden kann.

Diese Aufgabe wird bei einem Fischbecken der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß durch die kennzeich¬ nenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Die be¬ sondere Ausgestaltung des Fischbeckens mit dem Graben in der Längsmittelachse des Beckens und dem Füllkörper in diesem Graben gestattet auf besonders einfache und ko¬ stengünstige Art die Sauberhaltung des Fischwassers und seine Anreicherung mit Sauerstoff, so daß zwei wesentli¬ che Grundbedingungen für die Gesundhaltung des Fischbe¬ standes erfüllt sind.

Eine aus mehreren parallelgeschalteten erfindungsgemäßen Fischbecken bestehende Anlage ist in den Patentansprü¬ chen 5 bis 8 unter Schutz gestellt, während ein Verfah¬ ren zum Betrieb des erfindungsgemäßen Fischbeckens bzw.

der erfindungsgemäßen Anlage in den Patentansprüchen • 9 bis 14 beschrieben ist. Die erfindungsgemäße Anlage zeichnet sich durch die Netze, die zur Entnahme der Fi¬ sche aus den Fischbecken vorgesehen sind, und durch eine besonders vorteilhaft gestaltete Form der Absetzbecken für die Fischverunreinigungen und Futterreste aus.

Das er indungsgemäße Verfahren ist besonders gekenn¬ zeichnet durch die wirkungsvolle Umwälzung des Fischwas¬ sers, seine Nitrifikation und die einfache Sauberhaltung der den Luftsauerstoff zuführenden Schläuche während des Betriebes der Fischbecken.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher be¬ schrieben und erläutert.

Es zeigen t :

Figur 1: eine Draufsicht auf eine aus mehreren paral¬ lelgeschalteten Fischbecken bestehende Anla¬ ge;

Figur 2: einen Vertikalschnitt durch ein Absetzbecken der Anlage gemäß Figur 1;

Figur _ einen Vertikalschnitt durch einen Teil eines Fischbeckens der Anlage gemäß Figur 1 mit ei¬ nem eingesetzten Füllkörper;

Figur 4: einen horizontalen Querschnitt durch den Füllkörper gemäß Figur 3 und

Figur 5: ein schematisches Flußdiagramm der Anlage ge¬ mäß Figur 1.

Die Anlage gemäß Figur 1 besteht aus vier nebeneinander angeordneten Fischbecken 10, die als Langbecken ausge¬ bildet sind und in ihrer Mittelachse eine Vertiefung in Form eines Grabens 11 aufweisen. Jedem dieser Fisch- becken 10 ist ein Absetzbecken 12 nachgeschaltet, die als Rundbecken ausgebildet sind und über Hin- und Rück¬ leitungen 13 und 14 und eine Pumpe 15 mit dem jeweilig zugeordneten Fischbecken 10 verbunden sind. Die Absetz¬ becken 12 sind ferner über Leitungen 16 mit einem Sam¬ melbecken 17 für die aus den Absetzbecken 12 abgesaugten verunreinigten Wasser bzw. Schlamm verbunden.

Die Absetzbecken 12 liegen vor der einen der beiden Stirnwände der Langbecken 10; an der anderen Stirnfront ist ein Bedienungsraum 19 für das die Anlage betreibende Personal vorgesehen. In diesem Bedienungsraum 19 ist ein Halterungsbecken 18 zur Aufnahme der den Fischbecken 10 entnommenen gemästeten Fische aufgestellt. Von dem Be¬ dienungsraum 19 ist ein Vorratsraum 20 abgeteilt und an den Bedienungsraum sind Wirtschaftsräume 21 für das die Anlage betreibende Personal aufgebaut. Außerhalb dieser Räume sind drei Futtersilos 22 für das Fischfutter auf¬ gestellt.

Figur 2 zeigt einen Vertikalschnitt durch ein Absetz¬ becken 12 mit seinen Zu- und Ableitungen. In der Zeich¬ nung von links kommt durch ein Rohr 24 das vom Boden des Fischbeckens 10 abgesaugte, durch die Fischabscheidungen und die Futterreste verunreinigte Fischwasser und wird einer V-förmigen Kammer 25 an der inneren U fangsfläche

des runden Absetzbeckens 12 so zugeführt, daß es in der ringförmigen Kammer 25 im Uhrzeigersinn strömt. In die¬ ser relativ langsamen Strömung setzt sich der Schlamm nach unten ab und wird durch einen Spalt in den Boden¬ raum des Absetzbeckens 12 gedrückt, von wo er sich zur vertieften Mitte 26 des Absetzbeckens bewegt. Auf diesem Weg passiert der Schlamm eine sauerstof zuführende Rohr¬ leitung 27 am Boden des Absetzbeckens 12. Der aus der Rohrleitung 27 austretende Luft-Sauerstoff klärt den Schlamm in einem ersten Schritt nach dem Belebtschlamm- Verfahren, d.h. sie nitrifiziert ihn. Aus der Vertiefung 26 wird der Schlamm über ein Rohr 28 abgesaugt und dem Sammelbecken 17 zugeführt.

Das saubere Wasser wird von der Oberfläche des Absetz¬ beckens 12 abgesaugt und einerseits durch eine nach dem Mammut-Pumpen-Effekt arbeitende Pumpe 29 zurück in das Fischbecken 10 gepumpt und ande erseits zu einem kleine¬ ren Anteil in die Kammer 25, so daß eine den Autritt des Schlammes aus der Kammer 25 begünstigende Strömung zwi¬ schen der Kammer und dem übrigen Innenraum des Absetz¬ beckens 12 aufrechterhalten wird.

Figur 3 zeigt einen Querschnitt durch ein Teil eines Fischbeckens 10 mit dem Graben 11 in der Mittellängsach¬ se des Fischbeckens. Am Boden des Grabens 11 sind Poly¬ urethanschläuche 30 unter einer Vorspannung verlegt, so daß sie in ihrer Längsrichtung leicht gedehnt sind. Die Schläuche 30 weisen an ihrer Oberseite kleine Öffnungen auf, durch die ein durch die Schläuche 30 strömendes Luft-Sauerstoff-Gemisch feinverteilt austreten kann. Über den Schläuchen 30 ist ein in den Graben 11 einge¬ setzter und bis zur Wasseroberfläche des Fischbeckens 10

reichender Füllkörper 31 angeordnet. Der Füllkörper 31 ist aus einer Packung wabenförmiger, miteinander ver¬ bindbarer Kunststoffteile aufgebaut, die senkrecht ver¬ laufende Strömungskanäle bilden. In die unteren Öffnun¬ gen dieser Strömungskanäle treten die aus den Schläuchen 30 austretenden feinverteilten Lu t-Sauerstoff-Blasen ein und reißen das Fischwasser nach dem Mammut-Pumpen- Effekt -jLn den senkrechten Strömungskanälen des Füllkör¬ pers 31 mit, das mit Sauerstoff angereichert am oberen Ende der Strömungskanäle austitt und nach rechts und links in die beiden Hälften des Fischbeckens 10 zurück¬ strömt. Auf diese Weise wird das gesamte Fischwasser im Fischbecken 10 dreißigmal pro Stunde umgewälzt und gleichzeitig mit Sauerstoff angereichert, d.h. innerhalb von 2 Minuten wird der gesamte Inhalt eines Fischbeckens 10 durch den Füllkörper 31 umgewälzt. Bei den bekannten Kunstteichen zur Fischmast ist es üblich, das Fischwas¬ ser sechsmal pro Tag umzuwälzen. Beim Umwälzen wird das Fischwasser durch den an dem Füllkörper 31 festhaftende Mikroorganismen biologisch nach dem Adhäsiv-Belebt- schlamm-Verfahren gereinigt, d.h. nitrifiziert, so daß mit geringem technischen Aufwand und mit geringem Ener¬ gieaufwand zu jeder Zeit ein Höchstmaß an Reinheit des Fischwassers gewährleistet ist. Unter Nitrifikation ver¬ steht man die Oxidation vom Ammoniak über Nitrit zu Ni¬ trat über im Wasser lebende Bakterien.

Die relativ hohe Strömungsgeschwindigkeit in dem Füll¬ körper 31 verhindert einen Bewuchs der Innenflächen des Füllkörpers. Der Bewuchs, der sich während des Betriebes der Fischbecken 10 an der äußeren Oberfläche der Schläu¬ che 30 gebildet hat, wird von Zeit zu Zeit abgesprengt. Hierzu wird die an den Schläuchen 30 angelegte Vorspan¬ nung weggenommen, d.h. die Schläuche werden entdehnt und die Zufuhr des Luft-Sauerstoff-Gemisches abgestellt.

Die den Füllkörper 31 im Graben 11 haltenden Seitenwände 32 enden etwa auf der Höhe der obersten zwei bis drei Kunststof aben des Füllkörpers, so daß das aus der Oberseite des Füllkörpers austretende belüftete Fisch¬ becken problemlos nach beiden Seiten in das Fischbecken 10 zurückfließen kann.

Ein mechanischer Aufbau 33 am oberen Endstück des Füll¬ körpers 31 dient unter anderem zur Befestigung einer Schiene 34, in der ebenso wie in einer an der gegenüber¬ liegenden Längswand des Fischbeckens 10 befestigten Schiene 35 ein Netz geführt ist, das senkrecht nach un¬ ten gespannt ist und dessen untere Netzkante in Schienen im Fischbeckenboden geführt sind, die in der Zeichnung nicht dargestellt sind. Anstelle des Netzes kann auch ein Metallgitter " aus vorzugsweise senkrechten und paral¬ lel im Abstand zueinander verlaufenden Stäben verwendet werden. Auf diese Weise ist es möglich, das Netz bzw. das Gitter parallel zur Stirnwand des Fischbeckens 10 durch das Fischbecken zu führen und dabei die Fische auf einem kleinen Raum des Fischbeckens zusammenzudrängen, damit sie gegebenenfalls leicht entnommen werden können. Zweckmäßigerweise verwendet man Netze unterschiedlicher Maschenweite oder Gitter unterschiedlichen Stababstan¬ des, so daß die Fische mittels der Netze oder Gitter nach ihrer Größe sortiert werden können. Dies ist insbe¬ sondere dann erforderlich, wenn man die verkaufsfähigen, gemästeten Fische trennen will. Die auf diese Weise aus¬ sortierten verkaufsfähigen Fische werden dann in das Hälterungsbecken 18 übernommen, dessen Wasser etwas käl¬ ter als das Fischwasser in dem Fischbecken 10 ist. Das Aussortieren der verkaufsfähigen Fische kann auch noch durch vertikal bewegbare Netze an einem Ende der längli¬ chen Fischbecken 10 erleichtert werden.

Durch die schnelle und häufige Umwälzung des Fischwas¬ sers in den Fischbecken 10 ist der Frischwasserbedarf der Anlage sehr gering. Je nach Fischart werden 50 bis 500 Liter Frischwasser pro kg Fischzuwachs dem Becken¬ wasser zugesetzt, d.h. bei einem 500 m 3 Fischwasser ent¬ haltenen Becken sind das ca. 1 bis 10 3 pro Stunde, die zweckmä ' ßigerweise aus einem in der Nähe der Anlage be¬ findlichen Tiefbrunnen gedeckt werden, so daß das zuge¬ setzte Frischwasser frei von Schwermetallen und Eisen¬ oxiden ist. Statt des Frischwasserzusatzes kann auch eine Aufbereitung des Beckenwassers, beispielsweise durch Reversosmose erfolgen, so daß der Anteil des auf¬ bereiteten Wassers dem vogenannten Frischwasserbedarf entspricht. Es ist wichtig, daß der Fischwasserkreislauf an keiner Stelle und zu keiner Zeit anärob verläuft. Um den pH- Wert des Beckenwassers konstant zu -halten, wird dem Beckenwasser zweckmäßigerweise in den Absetzbecken 12 Kalkmilch zugesetzt. Die Temperatur des Beckenwassers beträgt je nach Fischart 16 bis 28°C. Die Aufheizung des Fischwassers erfolgt allein durch die beim Stoffwechsel der Fische freiwerdende Wärme, so daß zusätzliche Wärme¬ energie nicht aufgebracht werden muß.

Den Aufbau des Füllkörpers 31 zeigt die Schnittdarstel¬ lung in Figur 4. Der Füllkörper 31 besteht aus einer Packung miteinander verklebter oder verschweißter waben- förmiger Kunststoffteile 36, die so übereinander ange¬ ordnet sind, daß die einzelnen Waben senkrechte Strö¬ mungskanäle 37 für das Fischwasser bilden, das durch das aus den Schläuchen 30 austretende feinblasige Luft-Sau¬ erstoff-Gemisch nach oben mitgerissen wird und am oberen Ende der Strömungskanäle austritt.

Der gesamte Wasserumlauf in der Anlage ist in dem Flu߬ diagramm gemäß Figur 5 schematisch dargestellt. In dem Graben 11 des Fischbeckens 10 ist der Füllkörper 31 über den Schläuchen 30 zu erkennen. Durch den bereits be¬ schriebenen Mammut-Pumpen-Effekt wird das Fischwasser mit Hilfe des Füllkörpers 31 etwa dreißigmal pro Stunde entlang der mit 50 bezeichneten Fließbahn umgewälzt und

-_v, dabei mit Luftsauerstoff angereichert. In einem zweiten Fischwasserkreislauf 51 wird das mit sedierten Fischver¬ unreinigungen und Futterresten angereicherte Fischwasser vom Boden des Fischbeckens 10 abgesaugt und dem ringför¬ migen peripheren Raum 25 des Absetzbeckens 12 zugeführt. Dort setzen sich die Verunreinigung in der eingangs be¬ schriebenen Weise ab und werden über die Leitung 16 dem Becken 17 zugeführt (siehe Figur 1 und 2). In Figur 5 ist das mit dem Flußpfeil (52) angedeutet. Das geklärte Fischwasser wird aus dem Absetzbecken 12 mit Hilfe der ebenfalls nach dem Mammut-Pumpen-Effekt arbeitenden Pum¬ pe 29 abgesaugt und dem Fischbecken 10 an derjenigen Seite zugeführt, die der Absaugseite des verunreinigten Fischwassers gegenüberliegt. Damit ist gewährleistet, daß das gereinigte Fischwasser die gesamte Länge des Fischbeckens 10 durchläuft, bevor es zusammen mit den Verunreinigungen wieder abgesaugt wird.

Sowohl der Abbau der Fischverunreinigungen und der Fut¬ terreste sowie die Reinigung des Fischwassers erfolgen also nach einem biologischen Prozeß. Dadurch ist es mög¬ lich, die Anlage im Recycling-Verfahren zu betreiben, was - wie bereits erwähnt - zu einem sehr geringen Frischwasserbedarf führt. Das aber ermöglicht wiederum den Verzicht auf jegliche Fremdheizung des Fischwassers.

Die Fütterung der Fische erfolgt über in der Zeichnung nicht dargestellte Automaten, so daß eine Überfütterung ausgeschlossen wird und der Anfall an nicht verbrauchten Futterresten im Fischwasser minimiert wird.

Durch den modularen Aufbau der Gesamtanlage ist es je¬ derzeit ohne Schwierigkeiten möglich, die Kapazität der Anlage " dem jeweiligen Fischbedarf durch Anbau weiterer Becken bzw. Stillegung vorhandener Becken anzupassen.