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Title:
FIXING PLATE AND METHOD FOR THE USE THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/000505
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a fixing plate (10) for use in dentistry, wherein the fixing plate (10) has at least one section of a personalized occlusal surface profile (20) and comprises at least one guide structure (30) for guiding a treatment tool (40).

Inventors:
ENGELHARDT THOMAS (CH)
Application Number:
PCT/EP2008/005105
Publication Date:
December 31, 2008
Filing Date:
June 24, 2008
Export Citation:
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Assignee:
ENGELHARDT THOMAS (CH)
International Classes:
A61C1/08
Foreign References:
US3445935A1969-05-27
CA2484475A12006-04-12
US6511323B12003-01-28
Attorney, Agent or Firm:
DTS MÜNCHEN (München, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Fixierungsplatte (10) zur Anwendung in der Zahnmedizin, wobei die Fixierungsplatte (10) mindestens einen Abschnitt eines personifizierten Kauflächenprofils

(20) aufweist und mindestens eine Bahnführungsstruktur (30) zur Führung eines Behandlungswerkzeuges (40) umfasst.

2. Fixierungsplatte (10) nach Anspruch 1, wobei die Fixierungsplatte (10) mindestens eine Aussparung (21) aufweist.

3. Fixierungsplatte (10) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Aussparung (21) für einen zu behandelnden Zahn (41) vorgesehen ist.

4. Fixierungsplatte (10) nach einem der Ansprüche 1 bis

3, wobei die Aussparung (21) zumindest teilweise durch eine Abdeckplatte (22) verdeckt wird, welche auf der zahnzugewandten Seite einen Kauflächenpro- filabschnitt des gegenüberliegenden Zahns (41) aufweist.

5. Fixierungsplatte (10) nach einem der Ansprüche 1 bis

4, wobei Verbindungsstege (23) zwischen der Abdeckplatte (22) und der Fixierungsplatte (10) vorgesehen sind.

6. Fixierungsplatte (10) nach einem der Ansprüche 1 bis

5, wobei die Bahnführungsstruktur (30) eine Nut (31) und/oder eine Führungsschiene (32) und/oder eine Bohrung (33) in der Fixierungsplatte (10) aufweist.

7. Fixierungsplatte (10) nach einem der Ansprüche 1 bis

6, wobei das Behandlungswerkzeug (40) mindestens ein Führungselement (43) aufweist.

8. Fixierungsplatte (10) nach einem der Ansprüche 1 bis

7, wobei das Behandlungswerkzeug (40) zwei Führungselemente (43) aufweist.

9. Fixierungsplatte (10) nach einem der Ansprüche 1 bis

8, wobei das Behandlungswerkzeug (40) ein Futter (41) zur Aufnahme rotierender oder schneidender Werkzeuge (42), insbesondere Fräser, Schleifer, Bohrer oder Sä- gen aufweist.

10. Fixierungsplatte (10) nach einem der Ansprüche 1 bis

9, wobei das Behandlungswerkzeug (40) einen Gingi- vaabweiser (44) aufweist.

11. Fixierungsplatte (10) nach einem der Ansprüche 1 bis

10, wobei das Behandlungswerkzeug (40) eine Kamera (45) aufweist.

12. Verfahren zur Zahnpräparation und/oder Knochenpräparation unter Verwendung einer Fixierungsplatte (10) nach einem der Vorrichtungsansprüche 1 bis 11, umfassend die folgenden Schritte: Passgenaues Aufsetzen einer Fixierungsplatte (10) auf ausgewählte Zähne eines zu behandelnden Patienten, wobei die Fixierungsplatte mindestens eine Aussparung (21) umfasst;

Einsetzen des Führungselements (43) des Behandlungswerkzeugs (40) in die Bahnführungsstruktur(en) (30); Abfahren der Bahnführungsstruktur(en) (30) mit dem Behandlungswerkzeug.

13. Verfahren nach Anspruch 13, wobei die Aussparung (21) durch eine Abdeckplatte (22), welche mit Stegen (23) an der Fixierungsplatte (10) befestigt ist, verdeckt wird, weiterhin umfassend die folgenden Schritte:

Entfernen der Stege (23) zwischen Abdeckplatte (22) und Fixierungsvorrichtung (10) durch ein Werkzeug (42) des Behandlungswerkzeugs (40);

Freilegen der Aussparung (21) durch Entnahme der Ab- deckplatte (22);

Behandlung eines Zahnes, der durch die Aussparung (21) zugänglich gemacht wurde;

Stabilisieren der Fixierungsplatte (10) durch das Einspritzen einer Füllmasse.

14. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, umfassend die folgenden Schritte:

Bereitstellen einer Säge als Werkzeug (42) des Behandlungswerkzeugs (40); Durchtrennen eines Knochens mit der Säge;

Tausch der Fixierungsplatte (10) gegen eine Verlängerungsplatte.

15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, umfassend die folgenden Schritte:

Verlängern der Fixierungsplatte.

Description:

Fixierungsplatte und Verfahren zu ihrer Verwendung

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Fixierungs- platte zur Anwendung in der Zahnmedizin. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Fixierungsplatte zur Anwendung im Mundraum eines Patienten. Außerdem bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Verwendung einer solchen Fixierungsplatte.

Soll einem Patienten ein zahnprothetisches Werkstück (beispielsweise Inlay, Krone, Implantat, Brücke, Zahnersatz, usw. ) eingesetzt werden, werden bis heute Methoden angewendet, welche den zu behandelnden Patienten hohen physischen und psychischen Belastungen aussetzen.

Beispielsweise beim Einsetzten einer Krone (beispielsweise Goldkrone, VMK-Krone, Galvanokrone, Reinkeramikkrone, usw. ) muss der Patient mindestens zwei, teilweise schmerzhaften Eingriffen unterzogen werden. In einem ersten operativen Schritt wird beispielsweise der betroffene Zahn beschliffen. Dann wird eine vorübergehende Prothese (Provisorium) aufgesetzt. Bei einer weiteren Sitzung wird dann das dauerhaft verbleibende zahnprothetische Werkstück (Krone) eingesetzt.

In der DE 199 59 383 Cl ist eine Vorrichtung zur Präparation mindestens eines Zahnes zur Aufnahme einer Krone, Brücke o- der dergleichen beschrieben.

Des Weiteren ist in der DE-Auslegeschrift 17 66 012 eine Bohrlehre zur Verwendung beim Abschleifen eines Zahnes eines Patienten beschrieben.

Außerdem ist in der DE 44 43 929 Cl ein Verfahren zur patientenspezifischen Herstellung von und Versorgung mit zahn- prothetischen Werkstücken beschrieben.

Keine dieser Vorrichtungen oder dieser Verfahren vermag es, den Behandlungszeitraum zum Einsetzen eines zahnprotheti- schen Werkstücks signifikant zu verringern und/oder die Handhabung beim operativen Eingriff erheblich zu erleich- tern.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, die Probleme des Standes der Technik zu vermeiden.

Diese Aufgabe wird durch die erfindungsgemäße Vorrichtung sowie dem Verfahren gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Fixierungsplatte (10) zur Anwendung in der Zahnmedizin bereitgestellt, wobei die Fixierungsplatte (10) mindestens einen Abschnitt eines personifizierten Kauflächenprofils (20) aufweist und mindestens eine Bahnführungsstruktur (30) zur Führung eines Behandlungswerkzeuges (40) umfasst.

Mit dieser Fixierungsplatte wird eine Struktur bereitgestellt, die passgenau in den Mundraum eines Patienten eingeführt und über das Kauflächenprofil abgestützt werden kann. Die so in den Mundraum eingebrachte Fixierungsplatte ist dann verrutschsicher im entsprechenden Mundraum auf den. Zähnen über die Ablage der vorgesehenen Kaufläche fixiert. Durch die ebenfalls vorgesehenen Bahnführungsstrukturen kann nun der Arzt ein Behandlungswerkzeug so abstützen, dass die- ses entlang der Bahnführungsstrukturen bewegt wird und die vorher vorgesehenen Bahnführungsstrukturen pro Zahn mit dem Behandlungswerkzeug abgefahren werden können. Auf diese Weise wird die in den Bahnführungsstrukturen realisierte Geometrie passgenau auf den Zahn übertragen und auf diese Weise eine beispielsweise vorher im Computer festgelegte Geometrie über die Bahnführungsstruktur mittels des Behandlungswerkzeugs auf den Zahn übertragen. Damit können individuelle Ab-

weichungen verschiedener ärzte vermieden werden, da auf diese Weise passgenau die vordefinierte Struktur auf den Zahn übertragen werden kann. Durch die passgenaue Fixierung der Platte im Mundraum über das Kauflächenprofil einerseits und der vorbestimmten Bahnführungsstruktur, die in die Fixierungsplatte eingebracht ist andererseits, kann damit eine vorbestimmte Form der zu behandelnden Zähne mittels eines Behandlungswerkzeugs über die Bahnführungsstruktur der erfindungsgemäßen Fixierungsplatte auf den mindestens einen zu behandelnden Zahn passgenau übertragen werden.

Die Fixierungsplatte (10) kann in Material, Form, Fläche, O- berflächenstruktur variieren.

Bevorzugt werden für die Fixierungsplatte als Materialien

Metall, ZrO2, Titan, Acryl, hochfeste Kunststoffe, Glas oder eine Kombination dieser Werkstoffe verwendet. Bevorzugt sind alle verwendeten Materialien sterilisierbar.

Die Form der Fixierungsplatte ist bevorzugt ein Kreissektor oder besonders bevorzugt ein Ellipsensektor. Die Form der Fixierungsplatte, bei Aufnahme aller Zähne eines Kiefers, sollte bevorzugt so ausgebildet sein, dass ein Oberkiefer (Richtung: von kaudal) oder ein Unterkiefer (Richtung: von kranial) auf der Fixierungsplatte abbildbar ist. Beispielsweise zur Aufnahme von nur 4 Backenzähnen, kann die Fixierungsplatte bevorzugt Rechteckig sein. Eine Hufeisenform ist außerdem möglich, um materialsparend möglichst viele Zähne aufzunehmen. Die Form ist außerdem bevorzugt der jeweiligen Kieferstruktur des zu behandelnden Patienten angepasst. Sie kann bevorzugt auf diese individuell angepasst werden oder auch zur Ausrichtung beispielsweise einer Knochenfraktur verwendet werden. Die Fixierungsplatte ist auf sowohl nicht normal geformte, wie auch deformierte Formen (beispielsweise nach einem Unfall) anwendbar. Bevorzugt ist eine Vorrichtung zum öffnen bzw. offen Halten von Ober- und Unterkiefer ist als fest anbringbarer Aufsatz auf der Fixierungsplatte vor-

gesehen. Dadurch wird eine Operation durch den konstant gehaltenen öffnungswinkel der beiden Kiefer erleichtert und gleichzeitig ein Herausfallen der Fixierungsplatte verhindert. Beispielsweise könnte die auf den Unterkiefer aufge- setzte Fixierungsplatte mit einem ausfahrbaren, arretierbaren Zylinder am Gaumen abgestützt werden. Zur Fixierung sind des Weitern auch Klebstoffe möglich, welche in einem der folgenden Abschnitte ausführlicher erwähnt werden.

Die Fixierungsplatte hat mehrere kennzeichnende Flächen. Als die obere Fläche wird die den Zähnen abgewandte Fläche bezeichnet. Die obere Fläche hat eine Größe, dass bevorzugt lingual und vor der Zahnreihe genügend Platz ist um Bahnführungsstrukturen in die Platte einbringen zu können. Als vor- dere Seitenfläche wird die sichtbare, frontale Fläche der Fixierungsplatte bei eingelegter Platte bezeichnet, welche von Richtung anterior sichtbar ist. Die Breite der Seitenfläche und damit die Tiefe der Fixierungsplatte sollten bevorzugt so breit bzw. tief sein, dass die Tiefe der Bahnfüh- rungsstruktur zur Behandlung ausreicht. Die Eingriffstiefe eines Behandlungswerkzeuges ist abhängig von der Tiefe der Bahnführungsstruktur und damit von der Tiefe der Fixierungsplatte.

Die Oberflächenstruktur der Fixierungsplatte ist bevorzugt glatt und feinporig. Ein Einlagern von Bakterien soll dadurch vermieden werden. Die Fixierungsplatte ist bevorzugt sterilisierbar. Außerdem weist die Oberflächenstruktur bevorzugt Bahnführungsstrukturen auf, die für einen Eingriff notwendig sind. Die Oberflächenstruktur kann ebenso bevorzugt Aussparungen und besonders bevorzugt Kauflächenpro- filabschnitte aufweisen.

In einer weiteren Ausführungsform weist die Fixierungsplatte (10) mindestens einen Abschnitt eines personifizierten Kauflächenprofils (20) auf.

Als Kauflächenprofil kann bevorzugt das Flächenprofil der Zähne in inverser Form bezeichnet werden, welches zu sehen ist, wenn man einen Blick auf den Oberkiefer (Richtung: von kaudal) wirft, oder den Unterkiefer (Richtung: von kranial) betrachtet. Diese Betrachtung schließt sowohl die visuell sichtbare zweidimensionale Fläche und die Topographie dieser Fläche, als auch minimale Teile der äußeren Zahnfläche, d.h. des Zahnschmelzes mit ein. Zum besseren Verständnis kann das Kauflächenprofil auch mit einer Negativform (Abform) eines Gebissabdrucks verglichen werden.

Als personifiziert gilt ein Kauflächenprofil welches kein Standardprofil aufweist, sondern genau den "Abdruck" oder die Abform des Zahns oder der Zähne des zu behandelnden Pa- tienten aufweist. Durch die Personifizierung kann eine sehr hoher Halt und dadurch eine präzise Behandlung erreicht werden.

Da das Kauflächenprofil genau der Geometrie im Mundraum ei- nes Patienten entspricht, kann die Fixierungsplatte in den Mundraum eines Patienten verbracht werden und das Kauflächenprofil der Fixierungsplatte und die Zähne des Patienten in Eingriff gebracht werden. Auf diese Weise wird die Fixierungsplatte genau im Mundraum des Patienten festgelegt und lässt so kein Spiel der Fixierungsplatte auf dem Kiefer des Patienten zu.

Das Kauflächenprofil, bzw. Ausschnitte davon sind bevorzugt in die Fixierungsplatte eingelassen. Dies kann im Gussver- fahren, als auch bevorzugt im Fräsverfahren mit computergesteuerten (CNC-) Fräsmaschinen geschehen, welche mit 3D CAD-Information gespeist sind. Bevorzugt erhält man diese Daten durch beispielsweise einen Abdruck, ein Einscannen des Kiefers bzw. der Zähne, eine Kernspintomographie oder eine Röntgenaufnahme des Kieferbereichs.

Wie bereits erwähnt ist es beispielsweise möglich Ausschnitte, das heißt nur ein Zahnprofil, bevorzugt mehr als ein Zahnprofil, in die Fixierungsplatte einzubringen. Als besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel ist eine Ausführungs- form mit einem Kauflächenprofil für drei Zähne vorgesehen. Die einzelnen Kauflächenprofilabschnitte werden bevorzugt zur Vermeidung von Kippeigenschaften möglichst gleichmäßig verteilt in die Fixierungsplatte eingebracht. Je mehr Kau- flächenprofilabschnitte in die Fixierungsplatte eingebracht werden, desto höher ist der Haltegrad. Werden nur teilweise Kauflächenprofile in die Fixierungsplatte eingebracht, können die restlichen Zähne durch beispielsweise einen durchgängigen Zahnkanal ohne Seitenhaltfunktion aufgenommen werden. Dieser Zahnkanal ersetzt, als eine Art Platzhalter, die in der Zahnreihe fehlenden Kauflächenprofilabschnitte.

Die eingebrachten Profile in der Fixierungsplatte bieten eine spielfreie Fixierung der Fixierungsplatte im Mundraum und eine Einschränkung bis auf einen translatorischen Freiheits- grad. Die zwei rotatorischen Freiheitsgrade werden durch die mehrfache Abstützung der Fixierungsplatte durch die Kauflächenprofile eliminiert, der dritte rotatorische Freiheitsgrad über den Seitenhalt der Kauflächenprofile. Einerseits wird dieser über die Zahnflächentopographie, andererseits ü- ber das teilweise äußere Umschließen des Zahnschmelzes erreicht. Zwei translatorische Freiheitsgrade werden ebenfalls über die Abstützung und die Strukturbeschaffenheit der Kauflächenprofile eliminiert.

Es bleibt so, beispielsweise für das Anwendungsbeispiel „Fixierungsplatte auf Unterkiefer", ein Freiheitsgrad (Richtung: nach kranial) übrig. über diesen Freiheitsgrad wird die Fixierungsplatte überhaupt erst in den Mundraum eingebracht und dort — in diesem Fall auf dem Unterkiefer — fest- gelegt. Während der Behandlung wird nun sichergestellt, dass die Fixierungsplatte nicht umgekehrt entlang dieses Freiheitsgrades wieder gelöst wird. Dies ist auf verschiedene

Weisen realisierbar, bevorzugt durch das Eigengewicht der Fixierungsplatte, die auf dem Unterkiefer aufliegt, besonders bevorzugt durch Kleπunpassung der spielfrei gefrästen Aussparungen, am meisten bevorzugt über Klebstoffe.

Des weiteren wird die Fixierungsplatte bevorzugt punktuell mit Klebewachs fixiert. Zum Einbringen des Klebewachses wird bevorzugt ein Zugang zum abstützenden Zahn auf der Oberfläche der Platte gefräst. Nach Gebrauch wird das Wachs, bevor- zugt durch Erwärmen, mit einem Instrument wieder entfernt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform hat die Fixierungsplatte ein so hohes Eigengewicht, dass der übrige Freiheitsgrad nahezu vernachlässigbar ist.

Des Weiteren weist die Fixierungsplatte (10) mindestens eine Bahnführungsstruktur (30) auf.

Die Bahnführungsstruktur dient zur Aufnahme und/oder Füh- rung eines Behandlungswerkzeugs und ist in die Fixierungsplatte eingebracht. Dies geschieht bevorzugt durch alle im Maschinenbau üblichen Material abtragenden Verfahren, wie zum Beispiel Bohren, Sägen, Fräsen, Schneiden (insbesondere Laserschneiden) , usw. Besonders bevorzugt wird die Frästech- nik, da hier ein Vorschub in alle drei translatorische Richtungen möglich ist und hochpräzise Ergebnisse mit hoher Oberflächenqualität erzielt werden können.

Die Bahnführungsstruktur bildet bevorzugt die Kontur ab, welche von dem Behandlungswerkzeug auf das Behandlungsobjekt, beispielsweise einen Zahn, übertragen werden soll. Dabei kann die Bahnführungsstruktur eine Führung sein, die das Eingriffssegment des Behandlungswerkzeugs direkt führt oder aber Führungselemente des Behandlungswerkzeugs aufnimmt.

Auf diese Weise ist es möglich, dass das Behandlungswerkzeug entlang der Bahnführungsstruktur in diese eingreift und so

geführt wird, dass das eigentliche Werkzeug des Behandlungswerkzeugs, beispielsweise eine Fräse, mit dem Zahn in Berührung kommt. Da das Eingriffssegment des Behandlungswerkzeugs in die Bahnführungsstruktur eingreift ist es dem Operateur nicht möglich, das Behandlungswerkzeug und in diesem Fall beispielsweise den Fräskopf in andere Bereiche zu verfahren, wie die Bahnführungsstruktur dies zulässt. Auf diese Art und Weise wird die vorher festgelegte Geometrie, die durch die Bahnführungsstruktur festgelegt ist, sehr genau und präzise auf den zu behandelnden Zahn übertragen, indem die Fräse solange Zahnmaterial abträgt, bis die Eingriffssegmente des Behandlungswerkzeugs aufgrund des Widerstands der Begrenzungen der Bahnführungsstruktur ein weiteres Abschleifen des Zahnes durch das Behandlungswerkzeug nicht mehr zulassen.

Die auf den Zahn zu übertragende Geometrie kann auf diese Weise bevorzugt festgelegt und in die Bahnführungsstruktur übernommen werden, bevor tatsächlich der Zahn präpariert werden muss. So ist es beispielsweise möglich, die Ist-Daten der einzelnen Zähne zu erfassen, in ein Datenverarbeitungsprogramm einzuspielen und dann dort eine optimierte Struktur der präparierten Zähne einerseits sowie der Geometrie des Zahnersatzes bzw. der Kronen andererseits zu bestimmen. Es können dann die Einsätze bzw. Kronen bereits gefertigt wer- den, ohne dass bis dahin ein Eingriff an den Zähnen vorgenommen werden musste. Die von der Datenverarbeitungsanlage vorgesehene beschliffene Geometrie der Zähne (Soll-Zustand) kann dann in der ebenfalls bevorzugt von der Datenverarbeitungsanlage entworfenen Fixierungsplatte in Form der Bahn- führungsstruktur aufgenommen werden. Der Operateur, der dann mit der eingesetzten Fixierungsplatte die Bahnführungsstruktur an den einzelnen Zähnen mit dem Behandlungswerkzeug abfährt, überträgt die im Computer ermittelten und festgelegten Strukturen des Soll-Zustandes auf die einzelnen Zähne. In einem unmittelbar darauf folgenden Schritt können dann die vorgefertigten Kronen eingesetzt werden, ohne dass der Patient nach der Präparation der Zähne zu einem zweiten Ter-

min erscheinen muss, in dem dann die nachträglich gefertigten Kronen eingesetzt würden. Besonders bevorzugt kann auch das Behandlungswerkzeug individuell vermaßt werden, d.h. beispielsweise durch Laser abgetastet werden und diese Daten im Computer für die Bestimmung der Bahnführungsstruktur verwendet werden. Ebenso bevorzugt ist es, dass bei der Wahl der Soll-Struktur bzw. des Soll-Zustands ein Zementspalt einprogrammiert wird, der die Tatsache berücksichtigt, dass beim Einbringen von Brücken bzw. Kronen diese auf den präpa- rierten Zahn zementiert werden und hierdurch ein entsprechender Platzbedarf für den einzubringenden Zement besteht. Ebenso ist es möglich, dass über diese Struktur durch den Computer im Soll-Zustand auch Füllungspräparationen vorgegeben werden, die dann anschließend mit laborgefertigten Fül- lungen (Inlays) oder auch plastischen Füllmaterialien abschließend behandelt werden können. Besonders vorteilhaft kann auf diese Art und Weise ein Implantat eingebracht werden. So kann in einem ersten Schritt über die Fixierungslatte eine Bohrung für ein Implantat vorgenommen werden und dieses eingesetzt werden. Im nächsten Schritt kann über die Fixierungsplatte und die dort niedergelegte Geometrie der Bahnführungsstruktur der Implantataufbau bzw. das Abutment präpariert werden. Da die Fixierungsplatte die Geometrie zu den benachbarten Zähnen fixiert, kann die Präparation des Implantataufbaus zusätzlich etwaige Ungenauigkeiten bei dem Einbringen des Implantats in Bezug auf die benachbarten Zähne korrigieren, da hierdurch die Geometrie auf den Implantataufbau genau passend gemäß der Bahnführungsstruktur auf der Fixierungsplatte im gesamten Raum eingebracht wird.

Das Behandlungswerkzeug ist bevorzugt ein Werkzeug, das zum Eingriff in den Zahn oder Kieferknochen ausgelegt ist. Es handelt sich hierbei bevorzugt um ein feinmechanisches Gerät, mit einem Futter zum Einsatz verschiedenster Werkzeug- arten für den chirurgischen Bereich. Das Behandlungswerkzeug kann bevorzugt entweder per Hand oder per Roboter bewegt werden. Besonders bevorzugt ist die Variante mit manueller

Bedienung, da so aufwendige und teuere Robotikelemente gespart werden können.

Als Behandlungswerkzeuge werden bevorzugt alle in der Zahn- medizin verwendeten Antriebe verwendet, besonders bevorzugt turbinengetriebene oder luftbetriebene, am meisten bevorzugt elektrisch angetriebene Bohr- und Fräsfutter, die zur Bearbeitung von Zahnhartsubstanzen oder von Knochen geeignet sind.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Fixierungsplatte (10) eine Aussparung (21) auf.

Als Aussparung wird eine durchgängige Lücke in der Fixie- rungsplatte verstanden, die sich vorzugsweise auf einer Position eines Zahns in der fortlaufenden Zahnreihe befindet. Betrachtet man beispielsweise die Fixierungsplatte auf dem Unterkiefer (Richtung: von kranial), würde man durch eine Aussparung einen freigelegten Zahn von oben betrachten kön- nen. Durch eine Aussparung kann beispielsweise auch ein Bereich des Zahnfleisch oder der Kieferknochen oder der Zwischenraum zwischen zwei aneinander liegenden Zähnen sichtbar werden. Die Aussparung legt bevorzugt einen Bearbeitungsbereich frei, an dem ein Eingriff ausgeführt werden soll. Die Aussparung weist bevorzugt einen genügend großen Abstand zwischen Behandlungsobjekt und Fixierungsplatte auf, so dass die Handhabung der nötigen Behandlungswerkzeuge problemlos möglich ist.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Fixierungsplatte (10) eine Aussparung (21) auf, die für einen zu behandelnden Zahn (41) vorgesehen ist.

Wie obig beschrieben können Aussparungen bevorzugt einzelne, zu behandelnde Zähne freilegen.

In einer bevorzugten Ausführungsform sind mehrere Zähne eines Kiefers zu behandeln und über jedem zu behandelnden Zahn ist eine Aussparung. Hierbei ist der Vorteil, dass alle Zähne durch die Platte hindurch behandelt werden können. Je mehr Aussparungen sich in der Fixierungsplatte befinden, desto weniger Kauflächenprofilabschnitte sind zur Fixierung der Fixierungsplatte im Mundraum vorhanden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, weist die Fi- xierungsplatte (10) eine Aussparung (21) auf, die zumindest teilweise durch eine Abdeckplatte (22) verdeckt wird, welche auf der zahnzugewandten Seite einen Kauflächenprofilab- schnitt des gegenüberliegenden Zahns (41) aufweist.

Diese Abdecklatte (n) kann aus dem gleichen Material oder aus einem anderen Werkstoff als die Fixierungsplatte gefertigt sein.

Die Abdeckplatten können beispielsweise die gesamte Fläche der Aussparungen verdecken. Dadurch wird ein räumliches Positionieren erleichtert, da der Rand der Abdeckplatte mit der Aussparung beispielsweise formschlüssig ist.

Besonders bevorzugt werden die Abdeckplatten dadurch gefer- tigt, dass eine Fixierungsplatte ohne Aussparung gefertigt wird und dann lediglich im Randbereich einer gewünschten Aussparung dieser Randbereich freigelegt wird, bis auf kleine Bereiche (Stege), die das Material in der Aussparung belassen und fixieren. Auf diese Weise kann der Operateur beim gewünschten Eingriff an dem einzelnen Zahn diese Restbereiche (Stege) entfernen und die Aussparung durch Entnahme des Restmaterials (der Abdeckplatte) freilegen. Dadurch, dass damit die Fixierungsplatte auf der gesamten Kaufläche abgestützt wird, kann durch die Entnahme von Material im Randbe- reich der geplanten Aussparung für jeden Zahn das Kauflächenprofil in der Fixierungsplatte als Abstützung für die Fixierungsplatte im Mundraum dienen. Der einzelne zu behan-

delnde Zahn wird dann dadurch behandelt, dass die Aussparung durch Entfernen einzelner übrig gebliebener Stege freigelegt wird und die Präparation dieses Zahnes dann vorgenommen wird. Besonders bevorzugt kann nach Abschluss der Präparati- on des einzelnen Zahnes durch die freigelegte Aussparung anschließend diese Aussparung beispielsweise durch Klebstoff oder Hartsilikon oder Zement oder Kunststoff derart verschlossen werden, dass der präparierte Zahn einerseits und die Fixierungsplatte andererseits miteinander in der festge- legten Ausrichtung verklebt und fixiert werden. Damit übernimmt dann dieser Füllstoff die Fixierung der Fixierungsplatte an der Stelle des behandelten Zahnes und die nächste Aussparung kann freigelegt werden, um den nächsten Zahn zu präparieren. Auf diese Weise bleibt die Fixierungsplatte zu jedem Zeitpunkt im Mundraum genau festgelegt. So ergibt sich nicht das Problem, dass bei der Präparation von vielen Zähnen zum Ende hin immer weniger Abstützpunkte der Fixierungsplatte im Mundraum vorhanden wären.

In einer weiteren Ausführungsform ist es möglich, dass die Abdeckplatte nur teilweise die Aussparung und damit den Zahn, beziehungsweise dessen Kauflächenprofil verdeckt. Hier können beispielsweise Schlüsselpunkte des Kauflächenprofils genutzt werden um beispielsweise den fast identischen Sei- tenhalt oder Halt im Allgemeinen, wie eine Abdeckplatte mit vollem Kauflächenprofil bereitzustellen.

In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Fixierungsplatte beispielsweise mit dem gewünschten Kauflächenprofil und den gewünschten Platzhaltern, nach einem der obig angegebenen Produktionsmöglichkeiten, gefertigt. Anschließend werden die Abdeckplatten aus der bestehenden Fixierungsplatte bevorzugt herausgefräst. Dadurch entstehen Aussparungen über den zu behandelnden Zähnen und Abdeckplatten mit den gewünschten Kauflächenprofilabschnitten der den Abdeckplatten gegenüberliegenden Zähne.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden die Abdeckplatten aus einem anderen Material, als das der Fixierungsplatte gefertigt und im Nachhinein in die Fixierungsplatte eingesetzt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, weist die Fixierungsplatte (10) Verbindungsstege (23) zwischen der Abdeckplatte (22) und der Fixierungsplatte (10) auf.

Die Verbindungsstege dienen wie oben erwähnt der Verbindung von Abdeckplatte und Fixierungsplatte. Die Verbindungsstege sind bevorzugt von ihrer Länge her so bemessen, dass die Position der Abdeckplatte, mit dem zugehörigen Kauflächenpro- filabschnitt, sich genau dort befindet, wo normalerweise dar Kauflächenprofilabschnitt ohne Aussparung und Abdeckplatte gewesen wäre.

Die Verbindungsstege sind in ihrer Länge, Breite, Form und Anzahl je nach Anforderung variabel. Je mehr Verbindungsste- ge zwischen Abdeckplatte und Fixierungsplatte angebracht werden, desto stabiler wird die Verbindung. Bevorzugt sind drei Stege, besonders bevorzugt vier Stege vorgesehen. Mit zunehmender Breite der Stege und Länge ( abhängig von der Tiefe der Abdeckplatte) stellen sich ähnlich stabile Ver- hältnisse ein. Die Stabilität sollte bevorzugt erhöht werden, je weniger Auflagepunkte die Fixierungsplatte hat und beispielsweise diese Auflagepunkte die Abdeckplatten sind.

Dabei wird bevorzugt ein Material verwendet, welches sich mit dem Behandlungswerkzeug leicht entfernen lässt ohne dass dabei die Werkzeugart gewechselt werden muss. Soll beispielsweise ein Zahn mit einem Fräser beschliffen werden, trennt dieser zuerst den Verbindungssteg durch. Die Abdeckplatte kann nun entnommen werden. Danach folgt der geplante Eingriff am Behandlungsobjekt.

Die Verbindungsstege haben den großen Vorteil bevorzugt ein heraustrennbarer Teil der Fixierungsplatte zu sein, der nach der Herausnahme durch beispielsweise eine schnell trocknende Füllmasse ersetzt werden kann. Dadurch bleibt die Stabilität des Systems erhalten und im Extrem kann beispielsweise die gesamte Zahnreihe eines Kiefers behandelt werden ohne an Stabilität einzubüßen.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, weist die Fi- xierungsplatte (10) als Bahnführungsstruktur (30) eine Nut (31) und/oder eine Führungsschiene (32) und/oder eine Bohrung (33) in der Fixierungsplatte (10) aufweist.

In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Bahnführungs- struktur eine Nut sein. Dies ist vorzugsweise der Fall, wenn ein Zahn beschliffen werden und eine Krone aufzementiert werden soll. Die Nut ist hierbei bevorzugt eine in sich geschlossenen Bahn, ähnlich einem Oval. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Nut auch nur eine Teilstrecke einer geschlossenen Bahn sein. Dies ist bevorzugt der Fall, wenn zu einem späteren Zeitpunkt eine Teilkrone eingesetzt werden soll. Bevorzugt werden die Nuten links und rechts neben eine Aussparung in einer Zahnreihe in die Fixierungsplatte eingefräst. Die Nuten sind vorzugsweise exakte Kopien von einander, um eine parallele Führung der Führungselemente, welche am Behandlungswerkzeug angebracht sind, zu garantieren. Die Nuten können vorzugsweise über den Verlauf der Bahn unterschiedlich tief sein.

Eine Führungsschiene kann beispielsweise in die Fixierungsplatte eingebracht werden, wenn ein Durchtrennen eines Knochens, bevorzugt des Kieferknochens notwendig ist, um beispielsweise eine Verlängerung des Kiefers zu erreichen. Dabei werden zwei Laufschienen links und rechts neben der Ein- trittssteile der Säge in die Fixierungsplatte eingebracht. Die Säge besitzt beispielsweise zwei Führungselemente, die in die Laufschienen eingeführt werden können. Die Laufschie-

nen sind bevorzugt so bemessen, dass die Säge längs ausreichend tief in den Kiefer einschneiden kann, um den Kieferknochen zu durchtrennen. In Querrichtung ist die Säge bevorzugt außerdem beweglich, um innerhalb oder außerhalb des Kieferbogens ansetzten zu können um von dort aus den

Schnittvorgang durch den Knochen einzuleiten. Durch die Führungsschiene bleibt ein translatorischer Freiheitsgrad gesperrt.

In einer bevorzugten weiteren Ausführungsform werden enossa- Ie Implantate eingesetzt, wozu die Bahnführungsstruktur bevorzugt eine Bohrung sein kann, besonderst bevorzugt ein Sackloch. Beispielsweise sind zwei Sacklöcher neben der Implantationsstelle vorgesehen. Durch die Führung der beiden Sacklöcher in der Fixierungsplatte, kann ein Bohrer, dessen Führungselemente in die Bohrungen eingesteckt werden, präzise ein vorbestimmtes Loch in den Unterkiefer, bevorzugt in das Zahnfach, einbringen. Die Tiefe der Bohrung ist hierbei durch den Anschlag des Sacklochs begrenzt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Bahnführungsstruktur gleich der Aussparung sein, das heißt es sind am Behandlungswerkzeug keine Führungselemente vorgesehen. Hier fixiert die Aussparung das Behandlungswerkzeug. Sinnvoll ist diese Variante beispielsweise beim Einschrauben eines enossalen Implantats. Hier könnten Bahnführungsstrukturen außerhalb der Aussparung hinderlich sein.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann das Be- handlungswerkzeug (40) mindestens ein Führungselement (43) aufweisen.

Das Führungselement oder die Führungselemente sind vorzugsweise am Behandlungswerkzeug angebracht. Diese werden bevor- zug in die Bahnführungselemente eingeführt, um in Verbindung ein System zu bilden, welches bevorzugt einen translatorischen Freiheitsgrad, besonders bevorzugt zwei translatori-

sehe Freiheitsrade hat. Ist die Bahnführungsstruktur eine Bohrung ist bevorzugt nur ein Freiheitsgrad vorgesehen, bei beispielsweise einer Nut sind bevorzugt zwei Freiheitsgrade vorgesehen, um ein Verfahren entlang der Nut und in die Tie- fe zu ermöglichen.

Bevorzugt sind die Führungselemente im axialen Schnitt rund. Dies dient vorzugsweise einer kostengünstigen Produktion, besonders bevorzugt einer guten Führung in Nuten mit Kurven. Des Weiteren sollten die Führungselemente eine möglichst glatte Oberfläche aufweisen, um Verhaken und Verkanten in den Bahnführungsstrukturen zu vermeiden. Das Spaltmaß sollte vorzugsweise sehr gering sein um die engen Bearbeitungstoleranzen in der Zahnmedizin nicht zu überschreiten. Die Bear- beitungstoleranzen liegen in der Fräsung bevorzugt bei lOμm, besonders bevorzugt bei 5μm, am meisten bevorzugt bei lμm.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform haben die Führungselemente ein abgerundetes Ende, um eine punktgenaue Führung in Bezug auf beispielsweise die Nuttiefe zu haben.

Im Fall „Bohrungen als Bahnführungselemente" können bevorzugt mehr als zwei, besonderst bevorzugt drei Führungselemente ein „dreibeiniges Stativ" aufweisen, welches optimale Führung und Stabilität für eine präzise Bohrung bietet.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Behandlungswerkzeug (40) zwei Führungselemente (43) auf.

Zwei Führungselemente finden bevorzugt Verwendung, wenn die Bahnführungsstruktur zwei parallel laufende Nuten aufweist. Mit zwei Führungselementen kann bei dieser Konstellation beispielsweise ein Fräskopf exakt um das äußere des Zahnschmelzes herumgeführt werden, die Führungselemente übertra- gen die Hebungen und Senkungen der Nut direkt auf den eingreifenden Fräskopf.

In einer weiteren Ausführungsform sind die Führungselemente im Abstand zum eingreifenden Werkzeug verlängerbar. Dies ermöglicht, dass beispielsweise vier Bahnführungsstrukturen auf der gleichen Fixierungsplatte zwei verschiedene Eingrif- fe für ein Behandlungsobjekt ermöglichen. Beispielsweise kann durch zu Hilfenahme der ersten beiden Bahnführungsstrukturen in einem ersten Schritt ein zu behandelnder Zahn von außen beschliffen werden und beispielsweise in einem zweiten Schritt mit einem Kugelbohrer eine Senkung in der Mitte desselben Zahns eingebracht werden. Von Behandlungsschritt eins zu Behandlungsschritt zwei müssen beispielsweise nur die Führungselemente verlängert werden. Bevorzugt wird dann ein Werkzeugwechsel vorgenommen.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Behandlungswerkzeug (40) ein Futter (41) zur Aufnahme rotierender oder schneidender Werkzeuge (42), insbesondere Fräser, Schleifer, Bohrer oder Sägen auf.

Das Futter kann beispielsweise ein Standardfutter für die in der Medizintechnik vorkommenden Werkzeuge sein. Für Schleifer, Fräser und Bohrer ist vorzugsweise ein Dreibackenfutter, für optimales zentrieren der Werkzeuge einzusetzen. Für beispielsweise Sägen oder andere Schnittwerkzeuge sind Klemmfutter geeignet. Kommt beispielsweise ein rotierendes Schneideblatt, wie vorzugsweise von einer Flex zum Einsatz ist das Futter bevorzugt eine Blattaufnahme für rotierende Schneideblätter .

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Behandlungswerkzeug (40) einen Gingivaabweiser (44) auf.

Der Gingivaabweiser wird bevorzugt als Schutz des Zahnfleischs bei rotierenden Werkzeugen wie beispielsweise Frä- sern eingesetzt. Hierbei kann beispielsweise beim Abschleifen eines Zahns der Zahnschmelz behandelt werden, ohne dabei

das Zahnfleisch durch das eingreifende Werkzeug zu zerstören.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Be- handlungswerkzeug (40) eine Kamera (45) auf.

Die Kamera kann bevorzugt eine hoch auflösende Miniaturkamera sein, welche bevorzugt die Eingriffsstelle filmt. Die Aufnahme kann beispielsweise im Operationssaal von einem Beamer auf eine Leinwand geworfen werden oder auf einem

Bildschirm angezeigt werden. Der Operateur kann dadurch ein vergrößertes Bild des Eingriffs betrachten und dadurch bevorzugt besser auf Komplikationen reagieren. Des Weiteren können mit Hilfe einer beispielsweise digitalen Videokamera Schnappschüsse von Schlüsselstellen der Operation gemacht werden.

Besonders bevorzugt weisen bestimmte Behandlungswerkzeuge auch verschieden ausgeformte Führungselemente auf, die in die Bahnführungsstrukturen eingebracht werden. Auf diese

Weise kann vermieden werden, dass das eine Behandlungswerkzeug in die Bahnführungsstrukturen eines anderen vorgesehenen Behandlungswerkzeugs eingreift. So kann beispielsweise ein Fräskopf zum Beschleifen der Randbereiche eines zu prä- parierenden Zahnes eingesetzt werden und eine gröbere Kugelfräse in einem zweiten Schritt über eine zweite Bahnführungsstruktur den oberen Bereich des zu präparierenden Zahnes glatt schleifen. Die entsprechenden Bahnführungsstrukturen können integral oder benachbart zueinander auf der Fi- xierungsplatte vorgesehen sein und die einzelnen Behandlungswerkzeuge über ihre entsprechenden Führungselemente in die vorgesehenen Bahnführungsstrukturen eingreifen.

Besonders bevorzugt kann auch vorgesehen werden, dass auch einzelne Präparationsschritte mit unterschiedlichen Fixierungsplatten ausgeführt werden, die nacheinander angewandt werden. So ist es beispielsweise denkbar, dass ein erster

Präparationsschritt mit einer ersten Fixierungsplatte ausgeführt wird, diese Fixierungsplatte dann entnommen wird und eine zweite Fixierungsplatte eingesetzt wird, auf der dann weitere Bahnführungsstrukturen vorgesehen sind, die eine weitere Präparation in einem zweiten Schritt definieren. Ebenso ist es beispielsweise bei der Osteotomie denkbar, dass mit einer ersten Fixierungsplatte der Kieferknochen an zwei Stellen durchtrennt wird und durch eine zweite Fixierungsplatte der Kiefer nun in eine gespreizte Position fi- xiert wird, in der ein vordefinierter Spalt zwischen den durchtrennten Bereichen in dem Kiefer geschaffen wird. Nach Einsatz dieser zweiten Fixierungsplatte und der Definition des Abstands der Kieferknochenenden zueinander kann nun beispielsweise eine Schienung des zersägten Kieferknochens in dieser gewünschten zweiten Position vorgenommen werden. Es ist selbstverständlich auch möglich, mehr als zwei Fixierungsplatten vorzusehen, um entsprechende Präparationsplatte abzubilden. Auch die Geometrie und der Platzbedarf der Bahnführungsstrukturen kann dazu führen, dass zwei Fixierungs- platten eingesetzt werden, in denen Bahnführungsstrukturen eingebracht sind, die sich anderenfalls überschneiden würden.

Die Aufgabe der Erfindung wird weiterhin durch ein Verfahren zur Zahnpräparation gelöst, wobei eine Fixierungsplatte (10) auf ausgewählte Zähne eines zu behandelnden Patienten passgenau aufgesetzt wird, die Fixierungsplatte mindestens eine Aussparung (21) umfasst, ein Führungselement (43) des Behandlungswerkzeugs (40) in die Bahnführungsstruktur (30) eingesetzt wird, die Bahnführungsstruktur (30) mit dem Behandlungswerkzeug abgefahren wird.

Ein passgenaues Aufsetzen wird bevorzugt dadurch erreicht, dass sich mindestens ein Kauflächenprofilabschnitt des zu behandelnden Patienten in der Fixierungsplatte wieder findet. Bevorzugt findet sich die Geometrie der Zahnreihe in der Fixierungsplatte wieder, so dass eine feste Arbeitsbasis

entsteht. Bevorzugt können drei Kauflächenprofilabschnitte insbesondere aber mehr als drei Kauflächenprofilabschnitte ein passgenaues Aufsetzten ermöglichen. Als passgenau kann eine Verbindung zwischen Fixierungsplatte und Kiefer (Zäh- nen) angesehen werden, wenn sich nach dem Aufbringen der Fixierungsplatte ein fester Halt ohne Spiel einstellt.

Als ausgewählte Zähne werden bevorzugt gesunde, fest verankerte Zähne genutzt, die die Ansprüche an eine solide Statik erfüllen. Das bedeutet, dass diese ausgewählten Zähne bevorzugt einer sinnvollen Verteilung unterliegen sollten. Die ausgewählten Zähne sollten bevorzugt eine stabile Verbindung mit den Kauflächenprofilabschnitten in der Fixierungsplatte aufweisen. Bevorzugt sollten zur Abstützung der Fixierungs- platte beispielsweise folgende Zähne aus dem Oberkiefer ausgewählt werden: zwei-eins, zwei-sieben, eins-sieben.

Die Fixierungsplatte sollte mindestens eine Aussparung umfassen, um einen Eingriff zu ermöglichen. über die Ausspa- rung kann beispielsweise ein Zahn beschliffen werden, ein Kieferknochen durchgesägt werden, ein enossales Implantat gesetzt oder geschraubt werden, usw.

Beim Einsetzen eines Führungselements des Behandlungswerk- zeugs in die Bahnführungsstruktur wird beispielsweise ein

Fräskopf in eine Startposition gebracht. Dabei greift bevorzugt der Fräser schon in das Behandlungsobjekt ein. Vorzugsweise sind bei dieser Art Eingriff die Bahnführungsstrukturen Nuten. Bevorzugt wird mit zwei Führungselementen gear- beitet, die in unterschiedliche Nuten eingreifen, um einen Versatz beim Einsetzen, beispielsweise des Fräsers, zu vermeiden.

Beim Abfahren der Bahnführungsstruktur mit dem Behandlungs- Werkzeug wird beim Einsatz eines Fräsers beispielsweise die Außenwand des Zahns, beziehungsweise der Zahnschmelz auf eine gewisse Schichtdicke reduziert, d.h. abgetragen. Dabei

wird die vorgegebene Bahn der Bahnführungsstruktur mit einem gewissen übertragungsverhältnis auf das Behandlungsobjekt ü- bertragen.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein Verfahren zur Zahnpräparation vorgesehen, wobei die Aussparung (21) durch eine Abdeckplatte (22), welche mit Stegen (23) an der Fixierungsplatte (10) befestigt ist verdeckt wird, wobei die Stege (23) zwischen Abdeckplatte (22) und Fixierungsvor- richtung (10) durch ein Werkzeug (42) des Behandlungswerkzeugs (40) entfernt werden, die Aussparung durch Entnahme der Abdeckplatte (22) freigelegt wird, vorzugsweise die vorgefertigte Krone aufgeklebt, insbesondere zementiert wird und durch das Einspritzen einer Füllmasse die Fixierungs- platte (10) stabilisiert wird.

Hier weisen die Aussparungen Abdeckplatten auf, welche bevorzugt auf den zu behandelnden Zähnen sitzen und über Verbindungsstege mit der Fixierungsplatte verbunden sind. Hier- bei kann beispielsweise während eines Fräsvorgangs der zu behandelnde Zahn zum Teil präpariert werden, ohne dass dabei signifikant die Stabilitätsstruktur der Verbindung Abdeckplatte zu Fixierungsplatte eingeschränkt wird. Bei sinnvoller Verteilung bzw. Breite der Stege kann beispielsweise circa 80% des Zahnumfangs behandelt werden ohne die Stabilität anzugreifen.

Werden alle Stege bei beispielsweise einer Aussparung durchgesägt, kann die Abdeckung entnommen werden.

Nun kann beispielsweise die vorgefertigte Krone aufgeklebt werden. Dies geschieht unter zu Hilfenahme von, für den Menschen verträglichen, Klebstoffen.

Eine vorgefertigte Krone ist ein zahnprothetisches Werkstück, dessen Volumen und Abmessungen beispielsweise aus einem 3D Model berechnet wurden. Dazu wurde zuerst das Gebiss

des zu behandelnden Patienten beispielsweise in Datenform dreidimensional erfasst. Dieses digitale Gebiss kann beispielsweise mit Graphiksoftware bearbeitet werden, sodass der Reststumpf des zu beschleifenden Zahns nach den Vorstel- lungen des Operateurs modelliert werden kann. Die Software kann auf Grund der Information über den Reststumpf und des restlichen Gebisses ein Modell der Krone entwerfen. Diese Krone wird dann nach den Maßen des Computers hergestellt und passt dann auf den Zahnstumpf, welcher über den vorher be- schriebenen Verfahrprozess des Fräsers hergestellt wird. Die Bahnführungsstruktur wird bevorzugt ebenfalls durch die selbige Software berechnet.

Sitzt die Krone fest auf dem Zahnstumpf wird beispielsweise eine Füllmasse in die Aussparung gegeben, sodass die Fixierungsplatte wieder fest mit dem behandelten Zahn verbunden ist. Die Füllmasse kann aus verschiedensten, schnell aushärtenden Stoffen bestehen. Besonders bevorzugt wird zur Fixierung ein schnell abbindendes Hartsilikon verwendet.

Die Masse kann bevorzugt in den Hohlraum eingespritzt werden. Die Masse sollte bevorzugt so aufgetragen werden, dass nach Austrocknung keine Kräfte, bei Unterkiefereingriff in Richtung nach kranial, wirken können. Außerdem sollten für die Füllmasse Substanzen gewählt werden, die keine untrennbaren Verbindungen mit beispielsweise der Krone eingehen o- der mit dieser chemisch reagieren.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein Ver- fahren zur Zahnpräparation und/oder Knochenpräparation vorgesehen, wobei eine Säge als Werkzeug des Behandlungswerkzeugs bereitgestellt wird, ein Knochen mit der Säge durchtrennt wird, die Fixierungsplatte (10) gegen eine Verlängerungsplatte getauscht wird.

Die bereitgestellte Säge kann bevorzugt eine Säge aus der Medizintechnik sein, mit welcher Knochen leicht durchtrenn-

bar sind. Vorzugsweise hat die Säge eine Aufnahme, beispielsweise ein Kleπunfutter .

Nach dem Durchtrennen beispielsweise beider Seiten des Un- terkiefers, kann die Fixierungsplatte entnommen und gegen eine Verlängerungsplatte getauscht werden. Diese Verlängerungsplatte hat ebenfalls Kauflächenprofile wie die Fixierungsplatte, doch mit vorzugsweise einem veränderten Abstand der nebeneinander liegenden Profile an der Durchtrennungs- stelle. Die Verlängerungsplatte bietet optimalen Halt, um bevorzugt positionierende Osteosyntheseplatten einsetzen zu können und das bevorzugte Verschrauben der Kieferteile zu erleichtern.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein Verfahren zur Zahnpräparation vorgesehen, wobei die Fixierungsplatte (10) verlängert wird.

In dieser Ausführungsform hat die Fixierungsplatte bevorzugt ein System zum Variieren der Abstände zwischen den Kauflächenprofilen. Dies ermöglicht bevorzugt nach dem Durchtrennen des Kieferknochens ein Einstellen der Abstände ohne dass ein Herausnehmen und Wiedereinsetzen einer anderen Platte notwendig ist.

In der Figurenbeschreibung werden weitere bevorzugte Ausführungsformen dargestellt. Die Figuren zeigen:

Fig.l eine schematische Darstellung einer Fixierungs- platte

Fig.2 eine schematische Darstellung eines Kauflächenprofils

Fig.3 eine schematische Darstellung einer Fixierungsplatte

Fig.4 eine schematische Darstellung eines vergrößerten Ausschnitts einer Fixierungsplatte

Fig.5 eine schematische Darstellung eines Behandlungs- Werkzeuges nach einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung

Fig.6 eine schematische Darstellung einer Kieferknochen- Teil-Transplantation

In Figur 1 wird eine schematische Darstellung einer Fixierungsplatte beschrieben. Ansicht a) stellt die Fixierungsplatte aus einer Perspektive von oben-seitlich, Ansicht b) die Fixierungsplatte aus einer Perspektive von unten- seitlich und Ansicht c) den Unterkiefer aus einer Perspektive von oben-seitlich dar.

In Ansicht a) wird die Oberseite 60 in Form eines Ellipsensektors bzw. als Halb-Ellipse dargestellt. In der Oberseite 60 ist eine Aussparung 21 eingelassen. Die Aussparung 21 ist so in der Fixierungsplatte 10 vorgesehen, dass beim Aufsetzen der Platte die Aussparung 21 positionsgenau über dem Zahn 41 liegt. Seitlich der Aussparung 21 befinden sich links und rechts jeweils eine Bahnführungsstruktur 30, die in diesem Fall Nuten sind. Die Nut beider Bahnführungsstrukturen ist identisch. Dies bezieht sich auf Bahnlänge, Bahnform, Breite und Tiefe der Nut. Die Unterseite 62 in Ansicht b) hat die gleiche Form wie Oberseite 60. Der Abstand zwischen Oberseite 60 und Unterseite 62 wird als Höhe h be- zeichnet. Die Breite b wird als die Länge der Nebenachse der Halb-Ellipse bezeichnet. Die Tiefe t wird als die Länge der großen Halbachse der Halb-Ellipse bezeichnet. Die Vorderseite 61 wird durch das Aufspannen des Ellipsenbogens in x- Richtung beschrieben. Die Rückseite 63 wird über das Auf- spannen der Nebenachse in x-Richtung erreicht. In Ansicht c) wird schematisch ein Unterkiefer mit zugehörigen Zähnen 41

dargestellt. Die Unterseite weist ein Kauflächenprofil 20 der Zähne 41 des Unterkiefers 65 auf.

Um eine Behandlung des Zahns 41 durchzuführen, wird die Fi- xierungsplatte 10 mit der Unterseite 62, bzw. mit dem Kauflächenprofil 20 auf die Zähne 41 des Gebisses 65 fest aufgesetzt. Dadurch ist die Bewegungsfreiheit der Fixierungsplatte 10 auf einen translatorischen Freiheitsgrad in x- Richtung begrenzt. Beim Aufsetzen des Behandlungswerkzeugs 40 bzw. dessen Führungselemente 43 in die Bahnführungsstrukturen 30 greift der Fräser 42 über die Aussparung 21 in den Zahnschmelz des Zahnes 41 ein. Beim Verfahren des Behandlungswerkzeugs 40 wird der Bahnverlauf der Bahnführungsstrukturen 30 auf den zu behandelnden Zahn 41 übertragen.

In Figur 2 wird eine schematische Darstellung eines Kauflächenprofils 20 im Querschnitt dargestellt. Die Darstellung umfasst eine schematische Seitenansicht des linken Unterkiefers mit den Zähnen drei-eins bis drei-acht. Die Fixierungs- platte 10 aus ZrO2, weist aus seitlicher Ansicht ein personalisiertes Kauflächenprofil 20 dieser Zähne auf. Die eingezeichnete Linie A kennzeichnet dieses Profil. Der Unterkiefer sitzt mit den Zähnen fest in diesem Kauflächenprofil 20 der Fixierungsplatte 10 mit einer angedeuteten Aussparung 21. Diese Aussparung 21 ist mit einer Kunststoff-Abdeckplatte 22 verdeckt, welche an der zahnzugewandten Seite, den Kauflächenprofilabschnitt 20.1 des Zahns drei-sieben aufweist. Den Spalt zwischen Abdeckplatte 22 und Fixierungsplatte 10 schließt ein provisorischer Kunststoff-Verbin- dungssteg 23.

Das personalisierte Kauflächenprofil 20 dient der Fixierung der Platte 10 und bildet eine spielfreie, lösbare Verbindung mit den Zähnen des Unterkiefers. Bei mechanischer Belastung bietet die Fixierungsplatte guten Halt und ermöglicht so präzise Eingriffe, welche die Verbindung Zahn-Fixierungsplatte als Referenzfläche benötigen. Alle Freiheitsgrade

werden bis auf einen translatorischen eliminiert, wobei durch das Eigengewicht der Platte dieser Freiheitsgrad vernachlässigt werden kann. Die Schwerkraft drückt die Fixierungsplatte 10 auf den Unterkiefer. Beim Eingriff mit einem Fräskopf werden die Verbindungsstege entfernt ohne dabei ein spezielles Werkzeug einspannen zu müssen. Die Stege werden entfernt ohne durch die Wärmeentwicklung des Fräsvorgangs zu „schmieren" und den Fräskopf zu verunreinigen. Die Abdeckplatte bleibt während des Durchtrennvorgangs der Stege unan- getastet und kann danach abgehoben werden. Dies geschieht mit Hilfe einer Pinzette oder einem anderen feinen Greifwerkzeug.

In Figur 3 wird eine schematische Darstellung einer Fixie- rungsplatte 10 dargestellt. Die Darstellung zeigt eine Fixierungsplatte in einer Draufsicht auf die Oberseite. In die Unterseite der Fixierungsplatte ist ein Kauflächenprofil 20 eingelassen (gestrichelt dargestellt). Die Zahnreihe des Kauflächenprofils in der Fixierungsplatte weist drei Ausspa- rungen 21.1, 21.2 und 21.3 auf. Die rechteckige Aussparung 21.3 ermöglicht einen Eingriff in den Kieferknochen. Aussparung 21.2 ermöglicht ein Bohren in den Kieferknochen oder ein Einschrauben eines enossalen Implantats. Aussparung 21.1 wird von einer Abdeckplatte 22 verdeckt und ermöglicht ein Beschleifen des darunter liegenden Zahns 41. Verbindungsstege 23 verbinden die Abdeckplatte 22 mit der Fixierungsplatte 10. Bahnführungsstrukturen 30.1 und 30.2 mit identischen Nuten 31.1 und 31.2 liegen links und rechts neben der Aussparung 21.1.

Die Fixierungsplatte 10 wird dann mit der Unterseite auf einen Kiefer aufgesetzt und ist dadurch stabil festgelegt. Das Kauflächenprofil ist in Eingriff mit den Zähnen des Unterkiefers und verhindert so ein Verrutschen der Fixierungs- platte im Mundraum. Danach kann durch Einbringen eines Behandlungswerkzeugs an die Aussparung 21.1 die Abdeckplatte 22 durch Entfernen der Stege entnommen werden und daraufhin

der darunter liegende Zahn durch das Behandlungswerkzeug präpariert werden. Hierzu werden die Führungselemente des Behandlungswerkzeugs in die jeweiligen Bahnführungsstrukturen 30.1 bzw. 30.2 eingebracht. Entlang der vorgesehenen Nu- ten 31.1. und 31.2 werden dann die Führungselemente des Behandlungswerkzeugs entlang gefahren, so dass das Behandlungswerkzeug selbst über die Aussparung 21.1 den darunter liegenden Zahn 41 gemäß der festgelegten Geometrie der Bahnführungsstrukturen 30.1 bzw. 30.2 behandelt. Die so festge- legte Geometrie wird damit auf den Zahn 41 übertragen und dieser beispielsweise zur Aufnahme einer vorgefertigten Krone präpariert. In einem weiteren Schritt kann diese Krone direkt auf dem präparierten Zahnstumpf 41 aufgebracht werden, ohne dass der Patient zu einem zweiten Termin zu er- scheinen hätte.

über die Ausnehmung 21.2 ist es möglich, beispielsweise ein Implantat einzubringen. Hierbei wird eine Bohrung durch die Aussparung 21.2 durchgeführt, bei der das Behandlungswerk- zeug, d.h. hier der Bohrer, über die zwei Führungselemente

33.1 und 33.2 unter einem festgelegten Winkel bis zu einer vordefinierten Tiefe geführt wird. Winkel und Tiefe der Bohrung werden durch die Bahnführungsstrukturen 33.1 und 33.2 vorgegeben. In einem zweiten Schritt wird ein Implantat ge- nau entlang dieser Bohrung eingeführt und im Unterkiefer arretiert.

über die Aussparung 21.3 ist es möglich, beispielsweise den Unterkiefer mit einer Säge zu durchtrennen. Hierzu wird als Behandlungswerkzeug eine Säge in die Aussparung 21.3 eingebracht und Führungselemente dieser Säge in die Bahnführungsstrukturen 32.1 und 32.2 eingeführt. Die Führungselemente der Säge werden in diesen Bahnführungsstrukturen 32.1 und

32.2 geführt und bewirken, dass die Säge durch die Ausspa- rung 21.3 in einem vordefinierten Bereich den Unterkiefer durchtrennt.

Auf diese Weise ist es möglich, mit der gezeigten Fixierungsplatte 10 die verschiedensten Anforderungsprofile bei der zahnärztlichen bzw. kieferchirurgischen Behandlung abzubilden

In Figur 4 wird eine schematische Darstellung einer Vergrößerung einer Fixierungsplatte 10 gezeigt.

In Figur 4a ist eine Draufsicht auf den Bereich eines zu be- handelnden Zahnes gezeigt, während die Figur 4b denselben Bereich im Querschnitt darstellt.

In Figur 4a ist eine Aussparung 21 mit einer Abdeckplatte 22 verschlossen. Die Abdeckplatte 22 ist mit der Fixierungs- platte 10 über vier Stege 23 verbunden und damit fixiert. Rechts und links neben der Aussparung 21 sind Bahnführungsstrukturen 30.1. und 30.2 vorgesehen, die zur Aufnahme der Führungselemente eines Behandlungswerkzeugs dienen.

In Figur 4b ist die Darstellung von Figur 4a im Querschnitt entlang der gestrichelten Linie S dargestellt. In dieser Figur ist zu erkennen, dass die Bahnführungsstrukturen 30.1 und 30.2 ein Profil aufweisen, das durch die Führungselemente des Behandlungswerkzeugs abgefahren wird und dadurch die Geometrie vorgegeben wird, die auf den Zahn 41 zu übertragen ist. Ebenfalls dargestellt ist das Kauflächenprofil 20 auf der Unterseite der Abdeckplatte 22, das in der Abbildung dem Zahn noch beabstandet gegenüberliegt und damit die Fixierungsplatte noch nicht ganz auf dem Zahn aufgebracht worden ist. Es ist ein Zustand dargestellt, der während des Einbringens der Fixierungsplatte in den Mundraum die Situation zeigt, bevor die Fixierungsplatte nun endgültig in Eingriff mit dem Zahn 41 gebracht wird.

Bei der Durchführung der Zahnpräparation bringt der Operateur nun ein Behandlungswerkzeug bzw. die Führungselemente des Behandlungswerkzeugs in die Bahnführungsstrukturen 30.1

und 30.2 ein und entfernt zuerst die Stege 23, um dann die Abdeckplatte 22 zu entnehmen. Die nun freigelegte Aussparung 21 dient der Durchführung des Werkzeugs des Behandlungswerkzeugs und durch das Abfahren der Bahnführungsstrukturen 30.1 und 30.2 durch die Führungselemente des Behandlungswerkzeugs wird nun die vorgefertigte Geometrie auf den Zahn 41 übertragen. Nach der Präparation des Zahnes (und dem Einbringen einer Krone) kann die Aussparung 22 dann bevorzugt mit einem Füllstoff derart verklebt werden, dass der präparierte Zahn 41 und die Fixierungsplatte 10 miteinander wieder fest in Verbindung gebracht und fixiert sind.

In Figur 5 wird eine schematische Darstellung eines Behandlungswerkzeuges 40 nach einer Ausführungsform der vorliegen- den Erfindung beschrieben. Die Darstellung zeigt eine Fräsmaschine aus der Seitenansicht. Die Fräsmaschine umfasst einen Fräskopf 42, eingespannt in einem Futter 41, einen Gin- givaabweiser 44, zwei Führungselemente 43 und eine Kamera 45. Der Fräskopf 42 besteht aus widerstandsfähigem Titan und ist in einem Dreibackenfutter 41 eingespannt. Die Führungselemente 43 sind am nicht rotierenden Teil der Fräsmaschine angebracht und ragen an entgegengesetzten Seiten aus dem Fräsergehäuse. Die digitale Videokamera 45 ist an einer vorgefertigten Stelle im Fräsergehäuse eingebaut und verläuft fast parallel zum Fräskopf, mit einem leichten Winkel in Richtung Fräskopf. Der Gingivaabweiser läuft ebenfalls parallel zu und unmittelbar neben dem Fräskopf.

Das Behandlungswerkzeug 40 ist für den manuellen Betrieb ausgelegt. Diese Ermöglicht dem Operateur zu fühlen wie der Eingriff verläuft. Widerständen während des Verfahrvorgangs sind so spürbar und Fehler bzw. Komplikationen leichter zu vermeiden. Die am Fräsergehäuse befestigten Führungselemente 43 werden in die Bahnführungsstrukturen (Nuten) eingesetzt. Die vorgeschriebene Bahn wird von den Führungselementen 43 ertastet und dieser Verlauf auf die Fräsmaschine bzw. den Fräser 42 übertragen. Die Führungselemente 43 helfen dem

Operateur beim Beschleifen des Zahns. Ein Verwackeln ist durch die Führungsstrukturen unmöglich. Der Fräser 42 trägt den Zahnschmelz an den von der Bahnführungsstruktur vorbestimmten Stellen ab. Ziel ist es eine glatte, präzise, sau- bere Bearbeitungsoberfläche zu erhalten. Der Gingivaabweiser hält während es Eingriffs das Zahnfleisch von Berührungen mit dem Fräskopf ab. Eine Verletzung des Zahnfleischs kann dadurch ausgeschlossen werden und dadurch der Regenerations- prozess am Eingriffsort beschleunigt werden. Die Kamera lie- fert während des Eingriffs hoch aufgelöste, vergrößerte Bilder der Operation. Durch den leichten Anstellwinkel gegenüber dem Fräskopf kann die Operation direkt am Eingriffsort beobachtet werden.

Auf diese Art und Weise wurde mit der Fixierungsplatte und dem entsprechenden Verfahren zur Präparation von Zähnen sowie dem Behandlungswerkzeug mit den Führungselementen 43 eine Vorrichtung und ein Verfahren zur einfacheren, effizienteren und präziseren Durchführung von zahnärztlichen und kieferchirurgischen Eingriffen bereitgestellt.

In Figur 6 ist ein Kieferknochen 65 schematisch dargestellt. Auf dem Kieferknochen 65 bzw. auf dessen Zähnen ist die gestrichelt dargestellte Fixierungsplatte 10 aufgebracht. Des Weiteren sind acht Führungsschienen 32.11 — 32.18 zu sehen. Die Führungsschiene 32.11 und 32.12 liegen in ihrer Führungsrichtung auf einer Geraden gl, genauso wie Führungsschienen 32.13 und 32.14 auf einer Geraden g2, Führungsschienen 32.15 und 32.16 auf einer Geraden g3 , Führungs- schienen 32.17 und 32.18 auf einer Geraden g4. Geraden gl und g2 liegen parallel zueinander im Abstand al. Geraden g3 und g4 liegen ebenfalls parallel zueinander im Abstand bl.

Abstand al und Abstand al sind von ihrer Länge her iden- tisch. Beide Abstände al und bl zeigen den Abschnitt des Kieferknochens 65 an, welcher jeweils durch zwei Schnitte

aus dem Kieferknochen 65 herausgetrennt werden soll. A ist dabei die Entnahmestelle und B der Transplantationsort.

Die Fixierungsplatte 10 wird auf den Kieferknochen 65 über die Zähne des Kieferknochens 65 fixiert. Ein Behandlungswerkzeug, mit einer Säge als Werkzeug, wird mit seinen Führungselementen in die Führungsschienen 32.11 und 32.12 eingesetzt. Durch das Verfahren der Führungselemente in den beiden Bahnführungsstrukturen wird ein gerader Schnitt durch den Kieferknochen 65 auf der Geraden Gl durchgeführt. Das Durchschneiden des Kieferknochens 65, an den anderen drei gekennzeichneten Stellen, wird ebenfalls durch das Einsetzen und Verfahren des gleichen Behandlungswerkzeuges in die/den Führungsschienen 32.13 und 32.14, 32.15 und 32.16, 32.17 und 32.18 durchgeführt. Die Fixierungsplatte 10 wird nun entnommen, genauso wie die Kieferknochenteile der Entnahmestelle A und des Transplantationsorts B. Das Kieferknochenstück der Entnahmestelle A wird nun am Transplantationsort B eingesetzt.

Bezugszeichenliste

10 Fixierungsplatte

20 Kauflächenprofil

21 Aussparung

22 Abdeckplatte

23 Verbindungsstege

30 Bahnführungsstruktur

31 Nut

32 Führungsschiene

33 Bohrung

40 Behandlungswerkzeug

41 Zahn

42 Werkzeuge des Behandlungswerkzeugs (40)

43 Führungselement

44 Gingivaabweiser

45 Kamera

60 Oberseite der Fixierungsplatte

61 Forderseite der Fixierungsplatte

62 Unterseite der Fixierungsplatte

63 Rückseite der Fixierungsplatte 65 Kiefer h Höhe der Fixierungsplatte b Breite der Fixierungsplatte t Tiefe der Fixierungsplatte