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Title:
FLEXIBLE HOLLOW BODY CHAIN AND RINSING METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/177579
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a flexible hollow body chain, in particular a ball chain or ovoid chain, for medical applications, comprising a plurality of hollow bodies (3), in particular hollow ball bodies or hollow ovoid bodies, which are connected together via connection pins (2) and each of which has an outer circumferential surface (7) and encloses an inner cavity (5) delimited by an inner circumferential surface of the hollow bodies (3). The connection pins (2) which connect a respective pair of adjacent hollow bodies (3) together are guided into the adjacent hollow bodies (3) through a respective fixing opening (4), and each of the hollow bodies (3) has at least one free cleaning opening (6), which extends from the outer circumferential surface (7) into the cavity (5), for the passage of a rinsing medium for rinsing the hollow body (3) inner circumferential surface which delimits the cavity (5) with a rinsing medium, in particular steam or a cleaning, disinfecting, or sterilization agent.

Inventors:
BÖHMDÖRFER RICHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/082877
Publication Date:
October 04, 2018
Filing Date:
December 14, 2017
Export Citation:
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Assignee:
S&T AG (CH)
International Classes:
B08B9/00; A41B13/10; A47G21/16; A61G19/00; G09F3/14
Foreign References:
US2257579A1941-09-30
DE20108236U12001-08-30
US1570932A1926-01-26
US2125052A1938-07-26
DE202010003014U12010-05-20
US7320156B12008-01-22
Other References:
ANONYMOUS: "Mikrobiologische Belastungen von Serviettenketten", February 2012 (2012-02-01), XP002780753, Retrieved from the Internet [retrieved on 20180503]
FIONA M. COLLINS: "Bugs, bibs, and the chain of infection", vol. 31, no. 10, 1 October 2011 (2011-10-01), XP002780754, Retrieved from the Internet [retrieved on 20180503]
"Mikrobiologische Belastungen von Serviettenketten", February 2012, STUDIENREPORT UNIVERSITÄT WITTEN-HERDECKE
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE BEHRMANN WAGNER PARTG MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Flexible Hohlkörperkette, insbesondere Kugelkette oder Ovoidkette, für medizinische Anwendungen, mit einer Vielzahl von über Verbindungsstifte (2) aneinander gereihten, jeweils eine Außenumfangsflache (7) aufweisenden Hohlkörpern (3), insbesondere Kugelhohlkörpern oder Ovoidhohlkörpern, die jeweils einen inneren von einer Innenumfangsfläche der Hohlkörper (3) begrenzten Hohlraum (5) umschließen, wobei die jeweils zwei benachbarte der Hohlkörper (3) miteinander verbindenden Verbindungsstifte (2) durch jeweils eine Fixieröffnung (4) in den benachbarten Hohlkörper (3) geführt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlkörper (3) jeweils mindestens eine von der Außenumfangsflache (7) bis in den Hohlraum (5) reichende freie Reinigungsöffnung (6) für den Durchtritt von Spülmedium zum Spülen der den Hohlraum (5) begrenzenden Innenumfangsfläche des Hohlkörpers (3) mit Spülmedium, insbesondere Dampf, Reinigungs-, Desinfektions- oder Sterilisationsmittel aufweisen.

2. Hohlkörperkette nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass die mindestens eine freie Reinigungsöffnung (6) mit Abstand zu den beiden Fixieröffnungen (4) des jeweiligen Hohlkörpers (3) angeordnet ist. Hohlkörperkette nach einem der Ansprüche 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Hohlkörper (3) jeweils mindestens zwei, insbesondere aufeinander gegenüberliegenden Hohlkörperhälften angeordnete, jeweils von der Außenumfangsflache (7) bis in den Hohlraum (5) reichende freie Reinigungsöffnungen (6) aufweisen.

Hohlkörperkette nach Anspruch 3,

dadurch gekennzeichnet,

dass die freien Reinigungsöffnungen (6) gleichmäßig über den jeweiligen Hohlkörpers (3) verteilt angeordnet sind.

Hohlkörperkette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

dass eine freien Querschnittsfläche der mindestens einen Reinigungsöffnung (6) aus einem Wertebereich zwischen 0,25mm2 und 150mm2, bevorzugt zwischen 8mm2 und 50mm2 gewählt ist.

Hohlkörperkette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

dass die mindestens eine freie Reinigungsöffnungen (6) eine kreisförmige Kontur aufweist und einen Durchmesser aus einem Wertebereich zwischen 0,5 mm und 10mm.

Hohlkörperkette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

dass die Summe der Querschnittsflächen der Reinigungsöffnungen (6) der Hohlkörper (3) kleiner ist als, gleich groß ist wie oder größer ist als die Außenumfangsfläche (7) des jeweiligen Hohlkörpers (3). Hohlkörperkette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

dass ein Abstand zwischen benachbarten der Hohlkörper (3) aus einem Wertebereich zwischen 1 mm und 15mm, insbesondere zwischen 2mm und 10mm, bevorzugt zwischen 2,5mm und 5,5mm und/oder ein Hohlkörperdurchmesser aus einem Wertebereich zwischen 1 ,2mm und 25mm, bevorzugt zwischen 2,0mm und 8,0mm gewählt ist.

Hohlkörperkette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

dass die Hohlkörper (3) und/oder die Verbindungsstifte (2) aus einem, insbesondere autoklavierbaren, einzigen Material oder mehreren Materialien aus der Gruppe von Materialen ausgebildet sind oder mindestens eine Schicht aus einem Material der Gruppe von Materialen umfassen: Metall, insbesondere Edelstahl, oder Titan, oder Kupfer, oder Nickel, oder Chrom; Kunststoff, insbesondere duroplastischen Kunststoff, oder thermoplastischen Kunststoff. 10. Hohlkörperkette nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Außenumfangsflache (7) und/oder die Innenumfangsflache der Hohlkörper (3) von einer Beschichtung gebildet ist, insbesondere mit mindestens einer funktionalen Eigenschaft und/oder funktionale Zusätze, bevorzugt Nanopartikel aufweisenden Beschichtung, bevorzugt mit einer Antihaftbeschichtung oder einer Mikrobizidbeschichtung oder einer Oxidationsbeschichtung. Hohlkörperkette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

dass die Hohlkörperkette (1 ) an zumindest einem Ende, insbesondere an beiden Enden ein Funktionselement (8), insbesondere ein Halteelement, bevorzugt eine Klammer, weiter bevorzugt eine Serviettenklammer und/oder einen Haken, bevorzugt einen Haut-oder Sehnen-Rückhaltehaken und/oder eine Öse aufweist. 12. Medizinisches System, insbesondere zahnmedizinischer Serviettenhalter oder Retraktionsystem für Haut oder Sehnen, mit einer flexiblen Hohlkörperkette (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche. 13. Verfahren zum Spülen einer flexiblen Hohlkörperkette (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 oder eines medizinischen Systems (9) nach Anspruch 12,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Hohlkörperkette (1 ) mit einem flüssigen, gasförmigen und/oder dampfförmigen Spülmedium, insbesondere einem

Reinigungs- und/oder Desinfektions- und/oder Sterilisationsmedium gespült wird, derart, dass das Spülmedium durch die mindestens eine Reinigungsöffnung (6) in den Hohlraum (5) eindringt und die Innenumfangsfläche kontaktiert, insbesondere benetzt.

14. Verfahren nach Anspruch 13,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Spülmedium aus dem Hohlraum (5) durch die mindestens eine Reinigungsöffnung (6) hindurch entleert wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 oder 14,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Hohlkörperkette (1 ) nach dem Spülvorgang getrocknet wird, insbesondere durch Erwärmen und Verdampfen von restlichem Spülmedium aus dem Hohlraum (5) durch die mindestens eine Reinigungsöffnung (6) hindurch und/oder durch Erzeugen eines, insbesondere sterilen, Gas-, insbesondere Luftstromes, durch die mindestens eine Reinigungsöffnung (6) hindurch.

Description:
Flexible Hohlkörperkette sowie Spülverfahren

Die Erfindung betrifft eine flexible Hohlkörperkette, insbesondere eine Kugelkette oder Ovoidkette, für medizinische, vorzugsweise chirurgische Anwendungen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 mit einer Vielzahl von über Verbindungsstifte aneinandergereihten, jeweils eine Außenumfangsfläche aufweisenden Hohlkörpern, insbesondere Kugelhohlkörpern oder Ovoidhohlkörpern, die jeweils einen inneren von einer Innenumfangsfläche der Hohlkörper begrenzten Hohlraum umschließen, wobei die jeweils zwei benachbarte der Hohlkörper miteinander verbindenden Verbindungsstifte durch jeweils eine Fixieröffnung in den benachbarten, d.h. über jeweils einen der Verbindungsstifte verbundenen Hohlkörpern geführt sind. Dabei weisen die jeweils zwei benachbarte Hohlkörper aufweisenden Hohlkörper zwei, insbesondere diametral gegenüberliegende Fixieröffnungen auf, durch die jeweils ein Verbindungsstift zur Verbindung mit jeweils einem benachbarten Hohlkörper hindurchgeführt sind. Die Verbindungsstifte weisen im Inneren der Hohlkörper eine Verdickung bzw. einen Sicherungsabschnitt auf, sodass die Verbindungsstifte unverlierbar in Hohlkörpern gehalten sind und bei Zugbelastung nicht aus den Fixieröffnungen herausgezogen werden können.

Auch betrifft die Erfindung ein medizinisches System gemäß Anspruch 12. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Spülen einer erfindungsgemäßen Hohlkörperkette gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 13.

Als Kugelketten ausgebildete Hohlkörperketten kommen unter anderem als sogenannte Serviettenhalterketten bei zahnärztlichen Behandlungen zum Einsatz. Solche Kugelketten werden um den Hals des Patienten gelegt und halten mit endseitigen Klammern eine Wegwerfserviette im Brustbereich des Patienten.

Auch ist es bekannt, Kugelketten in der Medizin, insbesondere bei chirurgischen Eingriffen als Retraktionsketten einzusetzen, die endseitig einen Haut- oder Sehnenhacken zum Zurückhalten von Haut- oder Sehnenabschnitten aufweisen.

Die deutschen Normen DIN5280 sowie LN9044 beschreiben den Aufbau von in der Medizintechnik zum Einsatz kommenden Kugelketten und Einsatz umfangsgeschlossener kugelförmiger Hohlkörper mit jeweils zwei diametral gegenüberliegenden, von jeweils einem Verbindungsstift durchsetzten Fixieröffnungen. Laut einer aktuellen Studie der Universität Witten/Herdecke (Studienreport Universität Witten-Herdecke: „Mikrobiologische Belastungen von Serviettenketten", Februar 2012) sind die zum Einsatz kommenden Kugelketten selbst nach intensiver Reinigung noch mit Bakterien und Pilzen belastet. Staphylokokken und Streptokokken stellen dabei die häufigsten Mikroorganismenformen dar. Eine Keimübertragung von Patient zu Patient ist somit nicht ausgeschlossen. Auch besteht das Risiko einer Kreuzinfektion. Bereits 2010 wurde in den USA von der UNC at Chapel Hill School of Dentistry eine vergleichbare Studie durchgeführt (UNC School of Dentistry - Bib chain contamination study, 2010). Bei 50 untersuchten Serviettenhalterketten ließen sich E.Coli-Bakterien nachweisen. Da Kugelketten aufgrund ihrer Machheit und Beschaffenheit schwierig von Blut, Speichel etc. zu reinigen und zu desinfizieren sind, kann die Frage nach einer ordnungsgemäßen Wiederaufbereitung gemäß den RKI-Richtlinien nicht eindeutig beantwortet werden. Dies führt in der Praxis dazu, dass die Reinigung der Serviettenhalter in Zahnarztpraxen sehr unterschiedlich gehandhabt werden und teilweise nicht stattfindet. Ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte, gut wieder aufbereitbare, insbesondere reinigbare, desinfizierbare und sterilisierbare flexible Hohlkörperkette sowie ein Spülverfahren zum Reinigen, Desinfizieren und/oder Sterilisieren einer derartig verbesserten Hohlkörperkette sowie ein eine solche Hohlkörperkette umfassendes System für medizinische Anwendungen anzugeben. Bevorzugt soll die Hohlkörperkette autoklavierbar sein.

Diese Aufgabe wird hinsichtlich der Hohlkörperkette mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, d.h. bei einer gattungsgemäßen Hohlkörperkette dadurch, dass die Hohlkörper jeweils mindestens eine von der Außenumfangsfläche bis in den Hohlraum reichende freie Reinigungsöffnung für den Durchtritt von Spülmedium zum Spülen der dem Hohlraum begrenzenden Innenumfangsflache des Hohlkörpers mit Spülmedium, insbesondere Dampf-, Reinigungs-, Desinfektions- oder Sterilisationsmittel aufweisen. Anders ausgedrückt durchlöchert die mindestens eine Reinigungsöffnung die Außenumfangsfläche der Hohlkörper.

Hinsichtlich des Spülverfahrens wird die Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst, d.h. bei einem gattungsgemäßen Verfahren dadurch, dass die Hohlkörperkette mit einem flüssigen, gasförmigen oder dampfförmigen Spülmedium, insbesondere einem Reinigungs- und/oder Desinfektions- und/oder Sterilisationsmittel gespült wird, derart, dass das Spülmedium von außen durch die mindestens eine Reinigungsöffnung in den Hohlraum eindringt und die Innenumfangsfläche kontaktiert, insbesondere benetzt. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. In dem Rahmen der Erfindung fallen sämtliche Kombinationen aus zumindest zwei von den in der Beschreibung, den Ansprüchen und/oder den Figuren offenbarten Merkmalen.

Zur Vermeidung von Wiederholungen sollen vorrichtungsgemäß offenbarte Merkmale als verfahrensgemäß offenbart gelten und beanspruchbar sein. Ebenso sollen verfahrensgemäß offenbarte Merkmale als vorrichtungsgemäß offenbart gelten und beanspruchbar sein.

Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die über Verbindungsstifte miteinander verbundenen Hohlkörper der Hohlkörperkette zusätzlich zu der mindestens einen, bei zwischen zwei anderen Hohlkörpern angeordneten Hohlkörper mindestens zwei Fixieröffnung/en mindestens eine freie Reinigungsöffnung vorzusehen, die die Außenseite mit der Innenseite, sprich dem Hohlraum verbindet, um auf diese Weise eine Durchtrittsmöglichkeit für Spülmedium zu schaffen, sodass flüssiges und/oder dampfförmiges und/oder gasförmiges Spülmedium zum Reinigen und/oder Desinfizieren und/oder Sterilisieren der flexiblen Hohlkörperkette in den Hohlraum eindringen und von innen her spülen kann. Anders ausgedrückt ist im Hohlkörpermantel der Hohlkörper mindestens eine freie Reinigungsöffnung, bevorzugt mehr als eine freie Reinigungsöffnung vorgesehen, um somit ein Spülen des Hohlraums, genauer der den Hohlraum begrenzenden Innenumfangsfläche des Hohlkörpers bzw. des Hohlkörpermantels mit Spülmedium zu ermöglichen. Hierdurch ist es erstmals möglich, etwaigen, insbesondere organischen, in die Hohlräume der Hohlkörper eindringenden Schmutz sowie etwaige Bakterien und Pilze mit Spülmedium unmittelbar im Hohlraum zu bekämpfen, wobei die mindestens eine freie Reinigungsöffnung nicht nur für einen guten Eintritt von Spülmedium Sorge trägt, sondern auch für einen Wiederaustritt und damit das Ausschwemmen von gelöster Verschmutzung, Bakterien und Pilzen.

Fertigungsbedingt können die Hohlkörper zusätzlich zu der mindestens einen Reinigungsöffnung einen, insbesondere geschlossenen, von Fixieröffnung zu Fixieröffnung reichenden Längsspalt und/oder eine Längsnaht enthalten, an der zwei Längskanten eines zu dem Hohlkörper umgeformten Substrates, insbesondere eines Bleches aufeinandertreffen, insbesondere sich kontaktieren.

Im Hinblick auf die Beschaffenheit der geometrischen Form der Hohlkörper gibt es unterschiedle Realisierungsmöglichkeiten. Insgesamt ist es bevorzugt, wenn die Hohlkörper eine gerundete Außenkontur aufweisen. Dabei ist es ganz besonders bevorzugt die Hohlkörper klassisch als Kugelköper oder alternativ auch als Ovoidkörper auszubilden, die im Längsschnitt ganz besonders bevorzugt eine ovale Kontur aufweisen, insbesondere derart, dass die Fixieröffnungen für die Verbindungsstifte im Bereich der dünnsten, endseitigen Ovoidabschnitte vorgesehen sind. Anders ausgedrückt weisen die Hohlkörper eine dreidimensionale, insbesondere kugelförmige oder ovoidförmige Hüllkontur auf. Im Gegensatz zu Kugelketten aus dem Stand der Technik sind die Hohlkörper der erfindungsgemäßen Hohlkörperkette (zusätzlich zu den Fixieröffnungen) durchlöchert, d.h. mit mindestens einer, ganz besonders bevorzugt jeweils mehreren freien Reinigungsöffnungen versehen. Dabei hat es sich im Hinblick auf eine optimierte Reinigbarkeit als besonderes vorteilhaft herausgestellt, wenn die mindestens eine Reinigungsöffnung im Übergang zur Innenumfangsfläche und/oder zur Außenumfangsfläche keine scharfe Randkontur aufweisen, sondern eine mit einem Krümmungsradius versehene, sprich weiche Übergangskontur. Für den bevorzugten Fall des Vorsehens mehrerer freier Reinigungsöffnungen ist es von Vorteil, wenn diese mit Abstand zu den beiden Fixieröffnungen des jeweiligen Hohlkörpers und/oder falls vorgesehen eines Längsspaltes oder einer Längsnaht angeordnet sind und/oder eine geschlossene Umfangskontur aufweisen.

Für den bevorzugten Fall des Vorsehens von mindestens zwei freien Reinigungsöffnungen ist es bevorzugt, wenn diese aufeinander gegenüberliegenden Hohlkörperhälften angeordnet sind.

Im Hinblick auf die Fertigung der erfindungsgemäßen flexiblen Hohlkörperkette gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform eines Fertigungsverfahrens, bei der die Hohlkörper aus einem Lochgittermaterial, insbesondere einem Lochgitterblech gefertigt bzw. geformt werden, wobei dieses Lochgitterblech um die endseitig verdickten Verbindungsstifte herum geschlossen wird. Alternativ ist es möglich, die Reinigungsöffnungen im Nachhinein, beispielweise durch spanabtragende Bearbeitung oder Laserschneiden oder Wasserstrahlschneiden in die Hohlkörper, genauer den Hohlkörpermantel einzubringen.

Für den Fall des bevorzugten Vorsehens einer Vielzahl von freien Reinigungsöffnungen ist es wiederum bevorzugt, diese gleichmäßig über den jeweiligen Hohlkörper zu verteilen.

Als besonders zweckmäßig hat es sich erwiesen, wenn eine freie, sprich durchströmbare Querschnittsfläche der mindestens einen Reinigungsöffnung aus einem Wertebereich zwischen 0,25mm 2 und 150mm 2 , bevorzugt zwischen 8mm 2 und 50mm 2 gewählt ist, um eine besonders gute Durchströmbarkeit zu gewährleisten. Selbstverständlich ist die Querschnittsfläche der mindestens einen Reinigungsöffnung an die Gesamtoberfläche bzw. den Durchmesser des Hohlkörpers sowie an die Anzahl der Reinigungsöffnungen anzupassen.

Ganz besonders zweckmäßig ist es, wenn die mindestens eine freie Reinigungsöffnung eine kreisförmige Kontur (Umfangskontur) aufweist und einen Durchmesser aus einem Wertebereich zwischen 0,5mm und 10mm, wobei die Durchmesserwahl selbstverständlich auf die Größe, insbesondere den Durchmesser des Hohlkörpers abgestimmt sein muss. Um eine weiter optimierte Durchströmbarkeit des Hohlkörpers bzw. von dessen Hohlraum zu erreichen, ist es bevorzugt, wenn die Summe der Querschnittsflächen der Reinigungsöffnungen größer ist als die (verbleibende bzw. geschlossene) Außenumfangsfläche des jeweiligen Hohlkörpers. Im Hinblick auf Stabilitäts- bzw. Festigkeitsanforderungen kann es jedoch sinnvoll sein, die Querschnittsflächengröße zugunsten einer größeren geschlossenen Außenumfangsfläche zu verkleinern, sodass auch eine Ausführungsform realisierbar ist, bei der die Summe der Querschnittsflächen der Reinigungsöffnungen kleiner ist als oder gleichgroß ist wie die (geschlossene) Außenumfangsfläche des jeweiligen Hohlkörpers.

Bevorzugt sind die Hohlkörper über die Verbindungsstifte beabstandet, insbesondere bei Zugbelastung. Ein Abstand zwischen Benachbarten der Hohlkörper ist dabei bevorzugt aus einem Wertebereich zwischen 1 mm und 15mm, insbesondere zwischen 2mm und 10mm, ganz besonders bevorzugt zwischen 2,5mm und 5,5mm gewählt. Zusätzlich oder alternativ ist ein Hohlkörperdurchmesser, insbesondere eines Kugelkörpers, bevorzugt aus einem Wertebereich zwischen 1 ,2mm und 25mm, insbesondere zwischen 2mm und 8mm gewählt. Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt, die Hohlkörper und/oder die Verbindungsstifte aus einem beständigen, insbesondere hitze- und dampfbeständigen, bevorzugt autoklavierbaren Material bzw. Materialen auszubilden, wobei es grundsätzlich möglich ist, die Hohlkörper aus einem einzigen Material oder aus mehreren Materialen auszubilden, im letztgenannten Fall bevorzugt durch das Vorsehen einer Beschichtung, die bevorzugt die Außenumfangsfläche und/oder die Innenumfangsfläche und/oder Umfangs- bzw. Durchgangsflächen der Fixieröffnungen und/oder der mindestens einen Reinigungsöffnung bildet. Für den Fall des Vorsehens einer Beschichtung bildet diese bevorzugt, die Gesamtoberfläche inkl. der Innenoberfläche der Hohlkörper.

Im Hinblick auf die Materialwahl des einzigen oder zumindest eines der mehreren oder sämtlicher Materialen ist es bevorzugt, wenn Material aus der Materialgruppe „Metall oder Kunststoff" eingesetzt wird. Für den bevorzugten Fall der Wahl von Metallmaterial ist es wiederum bevorzugt, wenn als Metalledelstahl, Titan, Kupfer, Nickel oder Chrom zum Einsatz kommt. Nickel und/oder Chrom bevorzugt in Form einer Beschichtung auf einem Trägermaterial, insbesondere Trägermetall. Grundsätzlich ist es möglich, die in den Normen DIN5280 und LN9044 beschriebenen Materialien einzusetzen, wobei die Hohlkörper hierzu beispielsweise aus Messing eingesetzt werden können, wobei Messing blank, vernickelt oder verchromt zum Einsatz kommen kann. Zusätzlich oder alternativ zu Metall ist es möglich, dass die Hohlkörper und/oder Verbindungsstifte aus Kunststoff, insbesondere beständigem Kunststoff ausgebildet sind oder mindestens eine Kunststoffschicht umfassen, wobei bevorzugt duroplastische Kunststoffe zum Einsatz kommen. Denkbar ist auch der Einsatz von thermoplastischem Kunststoff. Ganz besonderes bevorzugt ist es, wenn zumindest die eine äußere Oberfläche der Hohlkörper und/oder Verbindungsstifte bildenden Materialen säurebeständig und/oder basenbeständig und/oder desinfektionsmittelbeständig und/oder dampfbeständig sind.

Wie erwähnt ist es möglich und bevorzugt, wenn eine Außenumfangsfläche und/oder die Innenumfangsfläche und/oder Durchgangsumfangsflächen der Reinigungsöffnungen der Hohlkörper von einer Beschichtung gebildet sind/ist, insbesondere mit mindestens einer funktionalen Eigenschaft und/oder umfassend funktionale Zusätze, wie Nanopartikel. Bevorzugt ist die Beschichtung als Antihaftbeschichtung oder Mikrobizidbeschichtung ausgebildet. Eine Mikrobizidbeschichtung kann beispielsweise durch Implementierung von Silberpartikeln realisiert werden. Auch ist es denkbar eine selbstreinigende bzw. oxidierende Beschichtung vorzusehen, beispielsweise durch die Realisierung von TiO 2 -Partikeln.

Die erfindungsgemäße Hohlköperkette kann im medizinischen, insbesondere chirurgischen Bereich, wie eingangs erläutert, für unterschiedliche Anwendungen eingesetzt werden und weist hierzu bevorzugt an mindestens einem Ende, bevorzugt an beiden Enden ein Funktionselement auf. Im einfachsten Fall wird die Hohlkörperkette als Zug- oder Fixierkette eingesetzt. In diesem Fall müssen nicht zwingend endseitige Funktionselemente vorgesehen werden. Für den Einsatz als Zugkette für Retraktoren und als Zug- oder Spannkette für Hauthacken, Wundhacken und Wundspreizer ist es bevorzugt, wenn mindestens ein endsprechendes endseitiges Funktionselement, insbesondere ein Hauthacken, ein Wundhacken, ein Sehnenhacken oder ein Spreizelement vorgesehen ist. Für den bevorzugten Fall des Einsatzes der Hohlkörperkette als Servietten kette ist es bevorzugt, wenn Hohlkörperkette endseitig entsprechende Fixierelemente, insbesondere mindestens eine Klammer, insbesondere eine Serviettenklammer trägt. Denkbar sind für alternative Halte- bzw. Fixieraufgaben auch alternative Fixierelemente, insbesondere Klemm- oder Rast- oder Formschlusselemente.

Die Erfindung führt auch auf ein medizinisches, insbesondere chirurgisches System, insbesondere einen zahnmedizinischen Serviettenhalter oder Retraktionssystem für Haut oder Sehnen, umfassend eine nach dem Konzept der Erfindung ausgebildete, flexible Hohlkörperkette. Das erfindungsgemäße medizinische System lässt sich aufgrund des Vorsehens der mindestens einen, insbesondere mehreren Reinigungsöffnungen in den Hohlkörpern besonderes gut reinigen und/oder desinfizieren und/oder sterilisieren, je nach Wahl des Spülmediums.

Die Erfindung führt auch auf ein Verfahren zum Spülen, insbesondere Reinigen und/oder Desinfizieren und/oder Sterilisieren einer erfindungsgemäßen Hohlkörperkette. Das Verfahren zeichnet sich aus durch einen Spülvorgang der Hohlkörperkette mit flüssigem, gasförmigen und/oder dampfförmigen Spülmedium, wobei das Spülmedium durch die mindestens eine Reinigungsöffnung in den Hohlraum eindringt und die Innenumfangsfläche des Hohlkörpers bzw. Hohlkörpermantels kontaktiert, insbesondere benetzt und somit von Verschmutzungen reinigt und/oder Bakterien und/oder Pilze abtötet. Bevorzugt verlässt das Spülmedium den Hohlraum (wieder) durch die mindestens eine Reinigungsöffnung. Besonders zweckmäßig ist es, die Hohlkörperkette nach dem Spülvorgang zu trocknen, insbesondere durch Erwärmen und Verdampfen von restlichem Spülmedium aus dem Hohlraum durch die mindestens eine Reinigungsöffnung hindurch und/oder durch Erzeugen eines, insbesondere sterilen Gas-, insbesondere Luftstroms, durch die mindestens eine Reinigungsöffnung hindurch, wobei das Gas dabei Reste von Spülmedium bevorzugt in der Gasphase mitnimmt. Besonders zweckmäßig ist es, wenn als Teil des Verfahrens, insbesondere nach einem vorerwähnten Spülvorgang, insbesondere mit Reinigungsmittel die Hohlkörperkette autoklaviert wird. Bevorzugt schließt an den Autoklaviervorgang ein vorerwähnter Trocknungsvorgang an.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung.

Diese zeigt in der einzigen Fig. 1 in einer schematischen, ausschnittsweise Darstellung eine nach dem Konzept der Erfindung ausgebildete Hohlkörperkette als Bestandteil eines medizinischen Systems, vorliegend beispielhaft als Serviettenhaltersystem.

In Fig. 1 ist eine mögliche Ausführungsform einer nach dem Konzept der Erfindung ausgebildeten flexiblen Hohlkörperkette 1 gezeigt. Diese ist vorliegend als Kugelkette ausgebildet, wobei über Verbindungsstifte 2 aneinandergereihte Hohlkörper 3 beispielhaft eine Kugelform aufweisen.

Zu erkennen sind die vorerwähnten, zwischen jeweils zwei benachbarten der Hohlkörper 3 angeordneten Verbindungsstifte 2. Diese sind durcheinander gegenüberliegende Fixieröffnungen 4 der benachbarten Hohlkörper 3 geführt und im Inneren der Hohlkörper 3, sprich in dem von den Hohlkörpern 3 umschlossenen Hohlraum 5 verdickt aufgeführt, sodass die Hohlkörper 3 unverlierbar aneinander gehalten sind.

Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, umfassen die jeweils zwischen zwei Hohlkörpern 3 angeordneten Hohlkörper 3 jeweils zwei diametral einander gegenüberliegende Fixieröffnungen 4 durch die die Verbindungsstifte 2 in an sich bekannter Weise derart geführt sind, derart dass benachbarte Hohlkörper 3 zueinander ein gewisses Bewegungsspiel aufweisen und sich insgesamt die Flexibilität der Hohlkörperkette 1 ergibt.

Wesentlich ist nun, dass die Hohlkörper 3 freie Reinigungsöffnungen 6 aufweisen, die eine Außenumfangsfläche 7 der Hohlkörper mit dem jeweiligen Hohlraum 5 verbinden. Wie erwähnt handelt es sich um freie, d.h. frei durch ström bare Reinigungsöffnungen, die einen Durchtritt in beide Richtungen von, insbesondere flüssigem Spülmedium oder alternativ auch gasförmigen oder dampfförmigen Spülmedium zulassen. Jedenfalls kann das Spülmedium von außen durch die freien Reinigungsöffnungen 6 in den Hohlraum eindringen und dort die den Hohlraum begrenzende Innenumfangsfläche kontaktieren bzw. benetzen.

Im Hinblick auf die Größe und die Anzahl der Reinigungsöffnungen sowie deren Umfangskontur gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Vorliegend handelt es sich um Reinigungsöffnung 6 mit einer kreisförmigen Umfangskontur. Im Hinblick auf Gestaltungsmöglichkeiten sowie auf Anzahl, Größe und Umfangskontur wird auf den allgemeinen Beschreibungsteil verwiesen. Auch im Hinblick auf die Materialwahl und Formgebung der Hohlkörper zur Ausbildung der Hohlkörper bzw. deren Hohlkörpermantel wird auf den allgemeinen Beschreibungsteil verwiesen.

Die erfindungsgemäße Hohlköperkette 1 trägt in der Zeichnungsebene links endseitig ein Funktionselement 8, hier beispielhaft in Form einer stark schematisiert dargestellten Serviettenklammer. Alternativ kann hier beispielsweise auch ein Hacken, insbesondere ein Retraktionshacken oder eine Befestigungsöse vorgesehen werden. Auch sind andere Formen von Halteelementen realisierbar. Insgesamt zeigt Fig. 1 ein medizinisches System 9 für medizinische Anwendungen unter Verwendung einer nach dem Konzept der Erfindung ausgebildeten flexiblen Hohlkörperkette 1 .

Bezugszeichenliste

1 Hohlkörperkette

2 Verbindungsstift 3 Hohlkörper

4 Fixieröffnung

5 Hohlraum

6 freie Reinigungsöffnung

7 Außenumfangsflache 8 Funktionselement

9 medizinisches System