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Patent Searching and Data


Title:
FLEXIBLE MATERIAL FOR A COVER OR A COVERING OF A SEAT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/026428
Kind Code:
A1
Abstract:
A flexible material for a cover or a covering, especially for a cover of a seat, comprises at least one material section which is perforated, the free cross-sections of the perforations changing depending on a change in the physical state variables that impact the material section. The material according to the invention is therefore especially versatile and a cover produced therefrom provides improved overall comfort.

Inventors:
HAIDA STEFAN (DE)
JENDRITZA DANIEL (DE)
Application Number:
PCT/DE2011/001659
Publication Date:
February 28, 2013
Filing Date:
August 25, 2011
Export Citation:
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Assignee:
JOHNSON CONTROLS GMBH (DE)
HAIDA STEFAN (DE)
JENDRITZA DANIEL (DE)
International Classes:
A47C31/11; B60N2/58
Domestic Patent References:
WO2006044210A12006-04-27
Foreign References:
JP2005264389A2005-09-29
US20080254263A12008-10-16
US7428772B22008-09-30
DE102007005372A12008-08-07
DE10301984B42008-07-03
DE10044565A12002-04-04
Attorney, Agent or Firm:
SIEKMANN, Gunnar et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche Flexibles Material für einen Bezug oder Überzug, insbesondere für einen Bezug eines Sitzes,

dadurch gekennzeichnet,

dass es wenigstens einen Materialabschnitt aufweist, der mit Perforationen ausgerüstet ist, deren freier Querschnitt sich in Abhängigkeit von einer Änderung von auf den Materialabschnitt einwirkenden, physikalischen Zustandsgrößen verändert.

2. Flexibles Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine die Änderung des Querschnittes der Perforationen bewirkende Zustandsgröße insbesondere die Temperatur und/oder die Feuchtigkeit ist. 3. Flexibles Material nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Material ein Gewebe mit sich kreuzenden Fäden ist.

4. Flexibles Material nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fäden des Gewebes bei einer Änderung einer auf die Fäden einwirkenden physikalischen Zustandsgröße sich in Fadenrichtung verlängern oder verkürzen. iL Flexibles Material nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil des Werkstoffes für das Material Kunststoff ist.

6. Bezug oder Überzug für einen Sitz, insbesondere für einen Fahrzeugsitz, mit zumindest einem die Oberfläche eines Sitzteils und/oder Rückenteils eines Sitzes ausbildenden Bezugmaterial,

dadurch, gekennzeichnet,

dass das Bezugmaterial zumindesUeilweise aus einem Material nach einem der Ansprüche 1 bis 5 ausgebildet ist. Bezug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Material wenigstens in den druckbelasteten Flächenbereichen des Bezugmaterials am Sitz- und/oder Rückenteil vorgesehen ist.

Sitz, insbesondere Fahrzeugsitz, mit zumindest einem Sitzteil und einem Rückenteil, wobei Sitzteil und Rückenteil mit einem Sitzbezug ausgerüstet sind,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Sitzbezug aus einem Bezug nach einem der Ansprüche 6 und 7 ausgebildet ist.

Description:
Flexibles Material für einen Bezug oder Überzug eines Sitzes

Die Erfindung bezieht sich auf ein flexibles Material für einen Bezug oder Überzug, insbesondere für einen Bezug eines Sitzes. Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auch auf einen Bezug oder Überzug als solchen.

Flexible Materialien für Bezüge oder Überzüge vorbezeichneter Gattung sind hinreichend aus dem Stand der Technik bekannt, welche in vielfacher Form beispielsweise verschiedenartig geformte Polsterteile von Sitzen, insbesondere Fahrzeugsitzen, einhüllen oder mittels denen insbesondere Sitzflächen oder auch Lehnen von Sitzen, wie zum Beispiel Sitzmöbeln, unmittelbar ausgebildet werden. Mit Hilfe des Materials kann unter anderem das Polsterteil, welches aus verschiedenen Bestandteilen ausgebildet ist, zusammengehalten werden und verleiht diesem dadurch eine vorbestimmte Festigkeit. Darüber hinaus soll mit dem Material das Polsterteil vor Verschmutzungen geschützt werden. Mitunter dienen dabei die direkt als Bespannung auf einer Sitzfiäche oder an einer Rückenlehne eingesetzten Materialien zur Verbesserung des Sitzkomforts der damit ausgerüsteten Sitze. Dabei steigen zunehmend die Anforderungen an die verwendeten Sitze hinsichtlich ihrer zu erfüllenden sitzklimatischen Eigenschaften, wobei insbesondere eine übermäßige Erwärmung und eine häufig damit verbundene Feuchtigkeitsentwicklung zwischen einer Sitzfläche bzw. einem Rückenteil und einer damit indirekt in Anlage gebrachten Körperpartie einer Person vermieden werden soll. Aus der DE 10 2007 005 372 A1 ist beispielsweise ein mehrschichtiges Polsterteil bekannt, das ein die Oberfläche des Polsterteiles ausbildendes Bezugmaterial und ein Schaumteil aufweist, wobei zwischen Bezugmaterial und Schaumteil eine luftdichte, jedoch wasserdampfdurchlässige Membranfolie angeordnet ist. Zwischen der Membranfolie und dem Bezugmaterial ist zusätzlich eine ein Absorbermaterial aufweisende Zwischenschicht angeordnet.

Aus der DE 103 01 984 B4 ist eine flexible atmungsaktive Polymerfolie mit Mikroporen bekannt, wobei die Poren trichterförmige Erweiterungen aufweisen. Zumindest im Bereich der Erweiterung einer Pore ist ein Verbundschichtaufbau aus Nanopartikeln vorgesehen, der antibakteriel! und selbstreinigend ist. In der DE 100 44 565 A1 ist darüber hinaus ein Verfahren zum Erzeugen einer Pore in einer Membran beschrieben.

Allein die Herstellung derartig atmungsaktiver Folien ist relativ aufwendig und des Weiteren ist in Verbindung eines damit ausgerüsteten Polsterteils der Aufbau und somit die Herstellung eines Sitzes erheblich verkompliziert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Material und einen daraus gefertigten Bezug dahingehend zu verbessern, dass das Material vielseitig einsetzbar ist und ein daraus hergestellter Bezug ein verbessertes Komfortverhalten gewährleistet und des Weiteren ein damit ausgerüsteter Sitz in seiner Herstellung vereinfacht ist.

Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch ein Gewebe und einen Bezug mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 und 6. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 5 sowie 7 und 8 angegeben.

Bei einem flexiblen Material für einen Bezug oder Überzug, insbesondere für einen Bezug eines Sitzes, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Matertal wenigstens einen Materialabschnitt aufweist, der mit Perforationen ausgerüstet ist, deren freier Querschnitt sich in Abhängigkeit von einer Änderung von auf den Materialabschnitt einwirkenden, physikalischen Zu Standsgrößen verändert.

An einem derartig erfindungsgemäß ausgebildeten Materialabschnitt des flexiblen Materials passen sich die Querschnitte bzw. Durchmesser der Perforationen in Abhängigkeit von den auf den Materialabschnitt stets unmittelbar einwirkenden, sich ändernden Zuständen mit Vorteil an, so dass eine optimale und zugleich individuelle Einstellung beispielsweise der Luftdurchlässigkeit des flexiblen Materials an die veränderbaren Zustandsgrößen möglich ist. Das Material ändert durch die Verkleinerung bzw. Vergrößerung der Querschnitte der Perforationen somit auf vorteilhafte Weise seine Eigenschaften, wodurch sich ein relativ breites Einsatzspektrum für das erfindungsgemäß ausgebildete flexible Material ergibt. Speziell beim Einsatz des erfindungsgemäßen Materials im medizinischen Bereich, sind aller Wahrscheinlichkeit nach beschleunigte Heilungsprozesse zu erwarten. Bei einer Querschnittsänderung der Perforationen im Materialabschnitt ist in diesem Zusammenhang eine Verkleinerung des Querschnittes bis auf Null, also ein völliger Verschluss der Perforation, und eine Vergrößerung des Querschnittes der Perforation bis auf eine Größe von mehreren Nanometern oder Mikrometern zu verstehen.

Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass eine die Änderung des Querschnittes der Perforationen bewirkende Zustands- größe insbesondere die Temperatur und/oder die Feuchtigkeit ist. Die durch eine Änderung der Temperatur bzw. der Feuchtigkeit hervorgerufene Änderung des Querschnittes der Perforationen, welche auch als bionische Poren bezeichnet werden, stellt eine vorteilhafte Möglichkeit zur Änderung der Materialeigenschaften des eingesetzten Materials dar. Insbesondere den üblicherweise nahezu direkten Kontakt einer Person mit der Oberfläche des flexiblen Materials erfolgt eine Wärmeeinwirkung bzw. kommt es-zu einer Erhöhung der Feuchtigkeit an der Oberseite des Materials. Die Temperaturbzw. Feuchteänderung, in diesem Fall eine Temperatur- und Feuchteerhöhung, führt zu einer Vergrößerung der Querschnitte der Perforationen. Damit ist dann eine verbesserte Luftdurchlässigkeit des Materials und damit verbunden eine optimale Luftzirkulation durch das Material hindurch zu den mit dem Material in Anlage stehenden Körperpartien einer Person gewährleistet. Es ist ebenfalls denkbar, neben der Feuchtigkeit oder der Temperatur durch andere physikalische Zustandsgrößen, wie zum Beispiel einen auf den Materialabschnitt einwirkenden Druck, eine Änderung der Größe der Perforationen zu bewirken.

Bevorzugt ist das Material ein Gewebe mit sich kreuzenden Fäden, was eine vorteilhafte Möglichkeit zur Ausbildung eines flexiblen Materials darstellt. Dabei lassen sich durch eine entsprechende Dichte der Fäden und die verwendete Bindung der Fäden verstärkte Gewebe mit einer vorteilhaft hohen

Festigkeit bzw. Belastbarkeit erzeugen. Darüber hinaus lässt sich durch die Dicke der verwendeten Fäden ebenfalls Einfluss auf die mechanischen Eigenschaften des Gewebes nehmen. Zur Ausbildung eines erfindungsgemäßen Gewebes werden wenigstens zwei Fadensysteme nahezu recht- winklig untereinander verkreuzt. An Stelle von Geweben mit sich kreuzenden

Fäden können selbstverständlich auch andere lagenartige Werkstoffe Anwendung finden, die ähnliche Eigenschaften hinsichtlich der Festigkeit und des Komforts aufweisen. Bei einer Änderung einer auf die Fäden einwirkenden physikalischen

Zustandsgröße verlängern oder verkürzen sich jeweils die Fäden des Gewebes in Fadenrichtung, wobei sich die Perforationen durch die sich gegebenenfalls willkürlich verlängernden Fäden an beliebigen Positionen im erfindungsgemäßen Material ausbilden können. Die örtliche Entstehung der so genannten bionischen Poren kann beispielsweise abhängig sein von den auf das erfindungsgemäße Material einwirkenden Druckbelastungen, welche von einer Person erzeugt werden. Dabei können Flächenbereiche entstehen, die trotz bestimmter, identisch auf sie einwirkender Zustandsgrößen, wie Temperatur oder Feuchtigkeit, Perforationen mit unterschiedlichen Querschnitten aufweisen. Bevorzugt ist jedoch vorgesehen, dass das Material, unabhängig von möglichen darauf einwirkenden Druckbelastungen, über seinen gesamten Flächenbereich gleichmäßig große Perforationen ausbildet.

Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass zumindest ein Teil des Werkstoffes für das Material Kunststoff ist. Dessen Einsatz stellt eine vorteilhafte Möglichkeit dar, um insbesondere die Festigkeit und damit verbunden die Lebensdauer des erfindungsgemäßen Materials zu erhöhen. Speziell bei Geweben können teilsynthetische Fäden zur Anwendung kommen, welche beispielsweise bei einer Änderung der Temperatur oder der Feuchtigkeit sich entsprechend verlängern oder verkürzen. An Stelle eines teilsynthetischen Gewebes kann ebenfalls auch ein vollsynthetisches Gewebe Anwendung finden, sofern sich mit den synthetischen Fäden des Gewebes eine ausreichende klimatische Komfortfunktion erfüllen lässt.

Bei einem Bezug oder Überzug für einen Sitz, insbesondere für einen Fahrzeugsitz, mit zumindest einem die Oberfläche eines Sitzteils und/oder Rückenteils eines Sitzes ausbildenden Bezugmaterials, für den selbstständiger Schutz beantragt wird, ist nach der Erfindung vorgesehen, dass das Bezugmaterial zumindest teilweise aus einem Material nach einem der Ansprüche 1 bis 5 ausgebildet ist.

Mit einem solch erfindungsgemäß ausgebildeten Bezug oder Überzug kann auf vorteilhafte Weise ein Sitz, wie zum Beispiel ein Fahrzeugsitz oder ein anderes gängiges Sitzmöbel ausgerüstet werden, so dass für eine Person, welche in einem damit ausgestatteten Sitz Platz nimmt, auch über einen relativ langen Zeitraum ein vorteilhaftes Wohlfühlklima gewährleistet ist. Vornehmlich steigt die Temperatur im Bereich der Kontaktflächen des Sitzes an, was hervorgerufen wird durch die üblicherweise höhere Körpertemperatur der Person. Die ansteigende Temperatur im Kontaktbereich sorgt nunmehr dafür, dass sich die Querschnitte der Perforationen, auch biontsche Poren genannt, im Bezug vergrößern, wodurch die Luftzirkulation vergrößert und damit verbunden ein verbesserter Wärme- und Feuchteabtransport aus dem Kontaktflächenbereich durch den Bezug in das Innere des Sitzes möglich ist.

Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Material wenigstens in den druckbelasteten Flächenbereichen des Bezugmaterials am Sitz - und/oder Rückententeil vorgesehen ist. Die bevorzugte Ausgestaltung des Bezugmaterials in diesen bestimmten Flächenbereichen hat den Vorteil, dass genau an den dafür vorgesehenen Kontaktflächen an der Oberfläche des

Bezuges stets ein optimaler Komfort für eine in einem Sitz befindliche Person gewährleistet ist. Des Weiteren ermöglicht die erfindungsgemäße Ausgestaltung ausschließlich der druckbelasteten Flächenbereiche des Bezugmaterials eine individuell angepasste optische Ausgestaltung der anderen Flächenbereiche des Bezuges mit anderen Stoffen oder Materialien, wie zum

Beispiel Leder. Es ist natürlich ebenfalls denkbar, das gesamte Bezugmaterial des Bezuges oder Überzuges für insbesondere einen Fahrzeugsitz aus dem erfindungsgemäß ausgebildeten Material mit seinen im Querschnitt veränderlichen Perforationen auszurüsten.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Sitz, insbesondere ein Fahrzeugsitz, mit zumindest einem Sitzteil und einem Rückenteil, wobei Sitzteil und Rückenteil mit einem Sitzbezug ausgerüstet sind, wobei der Sitzbezug erfindungsgemäß aus einem Bezug ausgebildet ist, der wenigstens einen Abschnitt eines Bezugmaterials aufweist, der mit Perforationen ausgerüstet ist, deren freier Querschnitt sich in Abhängigkeit von einer Änderung von auf den Materialabschnitt einwirkenden, physikalischen Zustandsgrößen verändert. Durch die Verwendung des erfindungsgemäßen Bezuges kann die Luftzirkulation und damit verbunden der Sitzkomfort innerhalb eines Kraftfahrzeuges auf vorteilhafte Weise verbessert werden. Speziell zu bestimmten Jahreszeiten, in denen sich der Innenraum eines Fahrzeuges übermäßig aufwärmt, kann ein optimales Wohlfühlklima an der Sitzfläche eines Sitzes sichergestellt werden. Des Weiteren kann der Einsatz von atmungsaktiven Membranen zwischen Bezug und Polsterteil mit Vorteil entfallen, wodurch zugleich die Kosten für die Herstellung eines erfindungsgemäßen Sitzes im Vergleich zu den bekannten Sitzen verringert sind.