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Title:
FLOW ELEMENT AND METHOD FOR COATING A FLOW ELEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/148843
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a flow element (1) for fluidic contact with a hot gas flow (15) within an aircraft engine, wherein the flow element (1) comprises a base material (2), which has a hot gas surface (12) facing the gas flow (15) and a turned-away surface (16) facing away from the gas flow (15), wherein the base material (2) is completely surrounded by a chroming layer (3) on the hot gas surface (12) and on the turned-away surface (16), wherein the flow element (1) has an adhesion layer (13) on the chroming layer (3) in first partial regions, wherein the flow element (1) has an alitizing layer (5), wherein the alitizing layer (5) is arranged on the adhesion layer (13) in the first partial regions, wherein a thermal insulation layer (14) is arranged on the alitizing layer (5) in the first partial regions, and the alitizing layer (5) is arranged on the chroming layer (3) in the second partial regions, which do not have the adhesion layer (13), wherein the chroming layer (3) and the alitizing layer (5) form a chroming-alitizing layer (4) in said second partial regions.

Inventors:
PETERS JAN OKE (DE)
GARTNER THOMAS (DE)
WINTER OLIVER (DE)
KUNTZAGK STEFAN (DE)
LÜBCKE TIM (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/054459
Publication Date:
September 08, 2017
Filing Date:
February 27, 2017
Export Citation:
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Assignee:
LUFTHANSA TECHNIK AG (DE)
International Classes:
F23R3/00; F23M5/00
Foreign References:
EP2641993A22013-09-25
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
MÜLLER VERWEYEN PATENTANWÄLTE (DE)
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Claims:
Ansprüche :

1. Strömungselement (1) für den strömungstechnischen Kontakt mit einem heißen Gasstrom (15) innerhalb eines Flugtriebwerks, wobei

- das Strömungselement (1) einen Grundwerkstoff (2) um- fasst, der eine Heißgasfläche (12) , welche dem Gasstrom (15) zugewandt ist, und einer abgewandten Fläche (16) , welche dem Gasstrom (15) abgewandt ist, aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass

- der Grundwerkstoff (2) an der Heißgasfläche (12) und an der abgewandten Fläche (16) vollständig von einer Chromie- rungsschicht (3) umgeben ist, wobei

- das Strömungselement (1) auf der Chromierungsschicht (3) in ersten Teilbereichen eine Haftschicht (13) aufweist, wobei

- das Strömungselement (1) eine Alitierungsschicht (5) aufweist, wobei

- die Alitierungsschicht (5) in den ersten Teilbereichen auf der HaftSchicht (13) angeordnet ist, wobei

- in den ersten Teilbereichen eine Wärmedämmschicht (14) auf der Alitierungsschicht (5) angeordnet ist, und

- die Alitierungsschicht (5) in den zweiten Teilbereichen, welche keine Haftschicht (13) aufweisen, auf der Chromierungsschicht (3) angeordnet ist, wobei die Chromierungsschicht (3) und die Alitierungsschicht (5) in diesen zweiten Teilbereichen eine Chromierungs-Alitierungsschicht (4) bilden .

2. Strömungselement (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Teilbereiche der Heißgasfläche (12) zugeordnet sind.

3. Strömungselement (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle der Chromie- rungs-Alitierungsschicht (4) der Cr-Gehalt höher als der AI -Gehalt ist.

4. Strömungselement (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle der Chromie- rungs-Alitierungsschicht (4) der Al-Gehalt weniger als 20 Gew. -% beträgt .

5. Verfahren zum Beschichten eines Strömungselements (1) für ein Flugtriebwerk, wobei das Strömungselement (1) einen Grundwerkstoff (2) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass

- in einem ersten Verfahrensschritt ein vollständiges Beschichten des Grundwerkstoffs (2) des Strömungselements (1) mit einer Chromierungsschicht (3) erfolgt,

- in einem zweiten Verfahrensschritt ein teilweises Beschichten der Chromierungsschicht (3) mit einer Haftschicht (13) erfolgt,

- in einem dritten Verfahrensschritt ein vollständiges Beschichten der Chromierungsschicht (3) und der Haftschicht (13) mit einer Alitierungsschicht (5) erfolgt.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in einem vierten Verfahrensschritt ein teilweises Beschichten mit einer Wärmedämmschicht (14) erfolgt.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschichten des zweiten Verfahrensschritts und des vierten Verfahrensschritts auf gleichen Teilbereichen erfolgt .

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Verfahrensschritt durch eine chemische Gasphasenabscheidung erfolgt.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Verfahrensschritt durch thermisches Spritzen erfolgt.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Verfahrensschritt durch eine chemische Gasphasenabscheidung erfolgt.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der vierte Verfahrensschritt durch thermisches Spritzen oder durch eine physikalische Gasphasenabscheidung mittels Elektronenstrahl vorgenommen wird .

Description:
Strömungselement und Verfahren zum Beschichten

eines Strömungselements

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Strömungselement für den strömungstechnischen Kontakt mit einem heißen Gasstrom innerhalb eines Flugtriebwerks gemäß dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs 1 sowie ein korrespondierendes Verfahren zum Beschichten eines Strömungselements für ein Flugtriebwerk gemäß dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs 5.

Die aus dem Stand der Technik bekannten Strömungselemente in Form von Brennkammerkachelelementen bestehen aus dem Grundwerkstoff, der zur Verlängerung der Betriebszeit durch eine oder mehrere Beschichtungen geschützt ist. Der Grundwerkstoff des Brennkammerkachelelements muss im Betrieb insbesondere vor einer zu hohen Temperatur geschützt werden, weshalb die Beschichtungen vorzugsweise zur thermischen Isolierung dienen. Eine Brennkammer ist üblicherweise zweischalig aufgebaut. Sie besteht aus einem Blechgehäuse, an dessen Innenseite die

Brennkammerkachelelemente verschraubt sind, die so einen geschlossenen Brennraum bilden. Die Brennkammerkachelelemente besitzen an der dem Blechgehäuse zugewandten Fläche, die auch Rückseite genannt wird, eine Vielzahl kleiner Stifte zur Vergrößerung der Oberfläche. Zwischen dem Blechgehäuse und dem Brennkammerkachelelement strömt ein Kühlluftmassenstrom, der an der Rückseite des Brennkammerkachelelements angebrachte Stifte umströmt und so das Brennkammerkachelelement kühlt. Unmittelbar an die Rückseite angrenzende Flächen des Brennkammerkachelelements werden Randflächen genannt. Die in Strömungsrichtung des Brennstoffgemisches zeigende Randfläche wird als Austrittskante bezeichnet. Die Rückseite und die Randflächen werden typischerweise von einer aluminiumbasierten Ali- tierungs-Diffusionsbeschichtung geschützt. Eine dem eigentlichen Verbrennungsraum zugewandte Fläche des Brennkammerkachelelements wird durch eine APS (atmosphärisches Plasmaspritzen) Wärmedämmschicht vor den hohen thermischen Belastungen geschützt. Die APS Wärmedämmschicht besteht üblicherweise aus einer Haftschicht (MCrAlY) und einer Keramik aus Zirkonoxid (Zr0 2 ) .

Bei den beschriebenen Brennkammerkachelelementen treten insbesondere zwei Schadensmechanismen auf, die eine Verringerung deren Lebensdauer zur Folge haben. Bei einem ersten Schadens- mechanismus handelt es sich um die Korrosion der Austrittskante des Brennkammerkachelelements, die durch Wärmespannungen hervorgerufen wird. Bei einem zweiten Schadensmechanismus platzt durch lokale Temperaturspitzen an der dem Brennraum zugewandten Fläche die APS Wärmedämmschicht ab, wodurch es zum flächigen Abbrand des Grundwerkstoffs kommt.

Zur Lösung dieser Probleme werden heute teilweise Grundwerkstoffe aus Einkristallen verwendet. Der Nachteil dieser Lösung besteht in dem hohen Aufwand zur Herstellung der Einkristalle und den damit verbundenen hohen Herstellungskosten.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Strömungselement und ein Verfahren für dessen Beschichtung bereitzustellen, wodurch die Heißgaskorrosionsbeständigkeit bei geringeren Beschichtungskosten verbessert wird.

Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind den Unteransprüchen, der Figur und der dazugehörigen Beschreibung zu entnehmen.

Gemäß dem Grundgedanken der Erfindung wird zur Lösung der Aufgabe ein Strömungselement für den strömungstechnischen Kontakt mit einem heißen Gasstrom innerhalb eines Flugtriebwerks vorgeschlagen, wobei das Strömungselement einen Grundwerkstoff umfasst, der eine Heißgasfläche, welche dem Gasstrom zugewandt ist, und eine abgewandte Fläche, welche dem Gasstrom abgewandt ist, aufweist, wobei der Grundwerkstoff an der Heißgasfläche und an der abgewandten Fläche vollständig von einer Chromie- rungsschicht umgeben ist, wobei das Strömungselement auf der Chromierungsschicht in ersten Teilbereichen eine Haftschicht aufweist, wobei das Strömungselement eine Alitierungsschicht aufweist, wobei die Alitierungsschicht in den ersten Teilbereichen auf der Haftschicht angeordnet ist, wobei in den ersten Teilbereichen eine Wärmedämmschicht auf der Alitierungsschicht angeordnet ist, und die Alitierungsschicht in zweiten Teilbereichen, welche keine Haftschicht aufweisen, auf der Chromierungsschicht angeordnet ist, wobei die Chromierungsschicht und die Alitierungsschicht in den zweiten Teilbereichen eine Chromierungs-Alitierungsschicht bilden.

Vorzugsweise ist das Strömungselement quaderförmig ausgeführt, so dass die Heißgasfläche vorzugsweise durch eine erste Seitenfläche des Quaders gebildet ist, die im montierten Zustand dem Gasstrom zugewandt ist. Die abgewandte Fläche wird dann vorzugsweise durch die übrigen fünf Seitenflächen des Quaders gebildet. Zu dem Offenbarungsgehalt dieser Anmeldung sind jedoch ausdrücklich auch Strömungselemente hinzuzuzählen, die eine von der Quaderform abweichende Geometrie aufweisen. Vorzugsweise wird das Strömungselement durch ein Brennkammerele- ment einer Brennkammer einer Gasturbine gebildet, weiter vorzugsweise durch ein Brennkammerkachelelement.

Die Beschichtung hat zum Ziel, den Al-Gehalt möglichst gering einzustellen und damit den Widerstand gegen Thermo-Mechanical Fatigue (TMF) induzierte Rissbildung zu erhöhen. Zusätzlich wird durch die erfindungsgemäße Beschichtung der Cr-Gehalt im Randbereich des Grundwerkstoffs erhöht, wodurch der Widerstand gegen sulfatinduzierte Korrosion erhöht wird. Durch diese Anpassung des AI- und Cr-Gehalts kann die Lebensdauer des Strömungselements erhöht werden. Dies hat eine erhöhte Systemzuverlässigkeit und reduzierte Instandhaltungskosten zur Folge. Die Chromierungsschicht bzw. Chromierungs-Alitierungsschicht weist vorzugsweise einen Cr-Gehalt von maximal 40 Gew.-% auf, weiter vorzugsweise maximal 35 Gew.-%, insbesondere vorzugsweise maximal 30 Gew.-%. Die Untergrenze für den Cr-Gehalt liegt vorzugsweise bei mindestens 10 Gew.-%, weiter vorzugsweise bei mindestens 20 Gew.-%, insbesondere vorzugsweise bei mindestens 30 Gew.-%.

Die Chromierungsschicht wird vorzugsweise durch die chemische Gasphasenabscheidung (Chemical Vapour Deposition - CVD) aufgebracht. Vorzugsweise diffundiert das Chrom dabei 150 μπι in den Grundwerkstoff, weiter vorzugsweise ca. 100 μπι. Bei der Chro- mierungs-Alitierungsschicht wird zusätzlich mit Hilfe der chemischen Gasphasenabscheidung (CVD) Aluminium aufgedampft. Vorzugsweise diffundiert das Aluminium dabei 150 μπι in den Grundwerkstoff, weiter vorzugsweise ca. 100 μπι.

Die Alitierungsschicht in den ersten Teilbereichen kann auch durch eine Platin-Aluminid-Beschichtung gebildet sein, durch welche eine höhere Beständigkeit gegen Oxidation erreicht werden kann . Das Platin wird dann vorzugsweise galvanisch oder durch PVD auf der Haftschicht aufgebracht, wobei anschließend eine Ali- tierung erfolgt. Durch das Eindiffundieren des Aluminiums wäh rend der Alitierung bildet sich die Platin-Aluminid- Beschichtung . Durch das Alitieren beim Aufbringen der Platin- Aluminid-Beschichtung ist diese als Alitierungsschicht im Sin ne des Anspruchs 1 zu verstehen.

Die dem Gasstrom zugewandte Heißgasfläche kann insbesondere durch lokale Temperaturspitzen, die durch sog. Dilutionjets hervorgerufen werden, beschädigt werden. Durch die Anordnung der Chromierungsschicht , der Haftschicht und der Alitierungsschicht zwischen dem Grundwerkstoff und der Wärmedämmschicht wird eine besonders hitzeresistente Schutzschicht gebildet.

Die zwischen der Chromierungsschicht und der Alitierungsschicht angeordnete Haftschicht ist vorzugsweise durch MCrAlY gebildet .

Bei der Wärmedämmschicht handelt es sich vorzugsweise um eine keramische Wärmedämmschicht, beispielsweise aus Zirkonoxid (Zr02) . Alternativ sind aber auch eine oder mehrere Wärmedämmschichten mit anderer chemischer Zusammensetzung möglich.

Die Wärmedämmschicht ist vorzugsweise durch thermisches Sprit zen aufgebracht. Die Wärmedämmschicht ist weiter vorzugsweise durch physikalische Gasphasenabscheidung aufgebracht, weiter vorzugsweise durch physikalische Gasphasenabscheidung (Physi- cal Vapour Deposition - PVD) mit Elektronenstrahl (Electron Beam-PVD - EB-PVD) . Bei einem Abplatzen der Wärmedämmschicht käme es ohne die Chromierungsschicht , Haftschicht und Alitierungsschicht zu einem flächigen Abbrand des Grundwerkstoffes. Der besondere Vorteil dieser Ausführungsform liegt somit darin, dass der Grundwerkstoff nach einem Abplatzen der Wärmedämmschicht zusätzlich durch den Verbund von Chromierungsschicht, Haftschicht und Alitierungsschicht geschützt wird.

Es wird weiter vorgeschlagen, dass die ersten Teilbereiche der Heißgasfläche zugeordnet sind. Die erfindungsgemäße Beschich- tung der ersten Teilbereiche ist damit dem heißen Gasstrom zugewandt, durch den das Strömungselement stark beansprucht wird. Die hohe thermische Beanspruchung kann damit bestmöglich durch die ersten Teilbereiche von dem Grundelement abgeschirmt werden .

Dementsprechend sind die zweiten Teilbereiche der dem Heißgasstrom abgewandten Fläche zugeordnet. Dadurch ist die Chro- mierungs-Alitierungsschicht auf einer dem Gasstrom abgewandten Fläche des Grundwerkstoffs vorgesehen, wodurch auch die weniger stark beanspruchten Seitenflächen, die dem Gasstrom abgewandt sind, adäquat geschützt werden.

Eine durch die dem Gasstrom abgewandte Seitenfläche gebildete Austrittskante ist neben der Heißgasfläche ebenfalls besonders hohen Belastungen ausgesetzt. Vorzugsweise handelt es sich bei der Austrittskante um die Kante, die von dem vorbeiströmenden Gasstrom als letztes umströmt wird. Oder anders gesagt: Die Austrittskante bildet in Strömungsrichtung die Hinterkante des Strömungselements .

Aufgrund hoher Wärmespannungen können sich äquidistante , laterale Risse an der Austrittskante bilden. Weiter wird die Aus- trittskante bei bestimmten Flugbedingungen durch sulfatinduzierte Korrosion angegriffen. Durch die Risse in der Beschich- tung wird der Zugang korrosiver Medien zu dem Grundwerkstoff erleichtert, was dazu führt, dass das an der Austrittskante beschädigte Brennkammerkachelelement durch Neumaterial ersetzt werden muss. Durch das Aufbringen der Chromierungs-Alitie- rungsschicht an der Austrittskante des Strömungselements kann dieser Schadensmechanismus zuverlässig verhindert werden.

Es wird weiter vorgeschlagen, dass im Falle der Chromierungs- Alitierungsschicht der Cr-Gehalt höher als der Al-Gehalt ist. Durch diese Einstellung der Anteile von AI und Cr wird ein genügend großer Widerstand gegen die durch Wärmespannung induzierte Rissbildung erzielt.

Weiter ist es bevorzugt, dass im Falle der Chromierungs- Alitierungsschicht der Al-Gehalt weniger als 20 Gew.-% beträgt, vorzugsweise weniger als 15 Gew.-%, weiter vorzugsweise höchstens 10 Gew.-%. Die Untergrenze für den Al-Gehalt bei der Chromierungs-Alitierungsschicht liegt vorzugsweise bei mindestens 5 Gew.-%, weiter vorzugsweise bei mindestens 10 Gew.-%.

Erfindungsgemäß wird weiter ein Verfahren zum Beschichten eines Strömungselements für ein Flugtriebwerk vorgeschlagen, wobei das Strömungselement einen Grundwerkstoff aufweist, wobei in einem ersten Verfahrensschritt ein vollständiges Beschichten des Grundwerkstoffs des Strömungselements mit einer Chro- mierungsschicht erfolgt, in einem zweiten Verfahrensschritt ein teilweises Beschichten der Chromierungsschicht mit einer Haftschicht erfolgt und in einem dritten Verfahrensschritt ein vollständiges Beschichten der Chromierungsschicht sowie der Haftschicht mit einer Alitierungsschicht erfolgt. Es wird weiter vorgeschlagen, dass in einem vierten Verfahrensschritt ein teilweises Beschichten mit einer Wärmedämmschicht erfolgt.

Es ist bevorzugt, dass das Beschichten des zweiten Verfahrens Schrittes und des vierten Verfahrensschrittes auf gleichen Teilbereichen erfolgt. Es wird damit sichergestellt, dass die Haftschicht an den Stellen vorgesehen ist, an denen die Wärme dämmschicht vorgesehen ist.

Weiter hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der erste Verfahrensschritt durch eine chemische Gasphasenabscheidung erfolgt und/oder der zweite Verfahrensschritt durch thermisches Spritzen erfolgt und/oder der dritte Verfahrensschritt durch eine chemische Gasphasenabscheidung erfolgt. Vorzugswei se erfolgt der vierte Verfahrensschritt durch thermisches Spritzen oder durch eine physikalische Gasphasenabscheidung mittels Elektronenstrahl.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügte Figur erläutert . Dabei zeigt :

Fig. 1 eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Strömungselements .

Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Strömungselements 1 in einer Schnittansicht. Das Strömungsele ment 1 bildet vorzugsweise ein Brennkammerelement eines Brenn raums eines Flugtriebwerks, weiter vorzugsweise ein Brennkammerkachelelement. Der Kern des erfindungsgemäßen Strömungsele ments 1 ist durch einen Grundwerkstoff 2 gebildet. Als Materi al für den Grundwerkstoff 2 kommen beispielsweise Nickel- und Kobalt-Basis-Superlegierungen infrage .

Ist das Strömungselement 1 durch ein Brennkammerkachelelement gebildet, so wird dies im montierten Zustand mit einem Metallgehäuse verschraubt und schützt dieses vor den bei dem Ver- brennungsprozess freigesetzten Temperaturen, die in einem heißen Gasstrom 15 an dem Strömungselement 1 vorbeiströmen.

Der Gasstrom 15 der Verbrennungsgase ist in Fig. 1 mit einem Pfeil gekennzeichnet, wobei die Strömungsrichtung des

Gasstroms 15 durch die Pfeilrichtung angezeigt wird.

Die Grundform des Strömungselements 1 ist vorzugsweise quaderförmig, wobei auch andere Geometrien möglich sind. Im eingebauten Zustand unterscheidet man zwischen einer dem Gasstrom 15 zugewandten Heißgasfläche 12 und einer dem Gasstrom 12 abgewandten Fläche 16, wobei die abgewandte Fläche 16 vorzugsweise fünf Seitenflächen umfasst: eine der Strömungsrichtung des Gasstroms 15 entgegengerichtete erste Seitenfläche 6, die eine Eintrittskante 8 bildet; eine in Strömungsrichtung zeigende zweite Seitenfläche 17, die eine Austrittskante 7 bildet; eine gegenüber der dem Gasstrom 15 zugewandten Heißgas - fläche 12 angeordnete dritte Seitenfläche 18, die eine Rückseite 11 bildet; und zwei parallel zu der Schnittebene von Fig. 1 liegende Seitenflächen, die als Seitenkanten bezeichnet werden .

An der Rückseite 11 des Strömungselements 1 können vorzugsweise orthogonal zu der dritten Teilfläche 18 stehende Stifte, auch Pins genannt, vorgesehen sein, die zur Erhöhung der Oberfläche an der Rückseite 11 dienen. Somit kann die Wärmeabgabe an einen Kühlluftmassenstrom, der zwischen dem Metallgehäuse und der Rückseite 11 strömt, verbessert werden. Unter einer Beschichtung der Rückseite 11 ist auch die Beschichtung der dritten herausragenden Stifte - sofern vorhanden - zu verstehen .

Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist der Grundwerkstoff 2 vorzugsweise an allen Seiten von einer Chromierungsschicht 3 umgeben.

In ersten Teilbereichen ist auf die Chromierungsschicht 3 eine Haftschicht 13 aufgebracht, wobei es sich dabei vorzugsweise um eine MCrAlY- Schicht handelt. Weiter ist die Haftschicht 13 in dem ersten Teilbereich durch eine Alitierungsschicht 5 überdeckt. Als abschließende Schicht in den ersten Teilbereichen ist eine Wärmedämmschicht 14 auf der Alitierungsschicht 5 aufgebracht, die im Betrieb durch den Gasstrom 15 umströmt wird .

Die ersten Teilbereiche sind dabei vorzugsweise durch eine thermisch hochbelastete Fläche des Strömungselements 1 gebildet, weiter vorzugsweise durch die Heißgasfläche 12.

Die Wärmedämmschicht 14 ist vorzugsweise eine keramische Wärmedämmschicht aus Zirkonoxid (Zr02) . Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass anstelle einer keramischen Wärmedämmschicht 14 auch eine Wärmedämmschicht 14 mit anderer chemischer Zusammensetzung verwendet werden kann. Die vorzugsweise keramische Wärmedämmschicht 14 wird bevorzugt durch thermisches Spritzen oder durch physikalische Gasphasenabscheidung mit Elektronenstrahl aufgebracht.

In einem zweiten Teilbereich, der keine Haftschicht 13 aufweist, ist auf der Chromierungsschicht 3 eine Alitierungs- Schicht 5 vorgesehen, wobei die Chromierungsschicht 3 und die Alitierungsschicht 5 zusammen eine Chromierungs-Alitierungs- schicht 4 bilden. Vorzugsweise sind die zweiten Teilbereiche durch die abgewandte Fläche 16 gebildet.

Die Haftschicht 10 ist nicht unmittelbar mit dem Grundwerkstoff 2 verbunden, sondern sie verbindet die Alitierungsschicht 5 mit der Chromierungsschicht 3. Bei einer Beschädigung der Wärmedämmschicht 14, beispielsweise durch thermische Beanspruchung, kann der Grundwerkstoff 2 immer noch durch den vorteilhaften Verbund von Alitierungsschicht 5, Haftschicht 13 und Chromierungsschicht 3 geschützt werden.

Sulfatinduzierte Korrosion tritt bei den Brennkammerkachelelementen 1 hauptsächlich an der Austrittskante 7 auf. Durch die Beschichtung der Austrittskante 7 mit der Chromierungs- Alitierungsschicht 4 kann dieses Problem behoben und somit die Lebensdauer des Strömungselements 1 verlängert werden.

Die Alitierung bietet grundsätzlich einen Schutz gegen Oxida- tion, die bei hohen Temperaturen auftritt; die Chromierung hingegen schützt vor Heißgaskorrosion, die bei niedrigen Temperaturen auftritt. Das Grundprinzip der beschriebenen Ausführungsbeispiele besteht darin, dass die abgewandte Fläche 16, insbesondere die Eintrittskante 8 und die Austrittskante 7, durch die Kombination zu der Chromierungs-/Alitierungsschicht 4 das Strömungselement 1 sowohl vor Oxidation als auch vor Korrosion geschützt werden kann. Das Strömungselement 1 kann so in einem im Vergleich zu konventionellen Strömungselementen 1 vergrößerten Temperaturbereich von ca. 750°C bis 1200°C zuverlässig geschützt werden. Im Bereich der kombinierten Chromierungs-Alitierungsschicht 4 ist es vorteilhaft, den Cr-Gehalt in Gew.-% höher als den AI- Gehalt einzustellen. Der Al-Gehalt beträgt dabei vorzugsweise weniger als 20 Gew.-%, weiter vorzugsweise weniger als 15 Gew.-% und insbesondere vorzugsweise weniger als 10 Gew.-%.

In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel wird in einem ersten Verfahrensschritt die Chromierungsschicht 3 vollständig, d.h. auf allen Flächen, auf den Grundwerkstoff 2 des Strömungselements 1, vorzugsweise durch eine chemische Gaspha- senabscheidung, aufgebracht.

In einem zweiten Verfahrensschritt wird nach dem Chromieren vorzugsweise in einem ersten Teilbereich, der der Heißgasfläche 12 zugeordnet ist, eine Haftschicht 13 aufgebracht. Bei der Haftschicht 13 handelt es sich vorzugsweise um eine MCrA- 1Y-Schicht. Vorzugsweise erfolgt das Auftragen der Haftschicht 13 durch thermisches Spritzen.

In einem dritten Verfahrensschritt erfolgt vorzugsweise eine vollständige Alitierung des Strömungselements 1, d.h. sowohl an der Heißgasfläche 12 als auch an der abgewandten Fläche 16. Weiter vorzugsweise erfolgt die Alitierung durch chemische Gasphasenabscheidung . An der abgewandten Fläche 16 wird somit die Chromierungs-Alitierungsschicht 4 gebildet.

Anschließend wird in einem vierten Verfahrensschritt vorzugsweise an der Heißgasfläche 12 die Wärmedämmschicht 14 aufgebracht. Bevorzugt erfolgt dies durch thermisches Spritzen oder physikalische Gasphasenabscheidung mit Elektronenstrahl.