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Title:
FOLDING TOOL, FOLDING METHOD AND FOLDING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/087572
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a folding tool (2) and a method for bending and folding a workpiece (5) in multiple steps. Said folding tool (2) includes three or more driven folding elements (13, 17, 21) which are positioned on top of one another and are fed to a common folding point, at least one folding element (17, 21) performing a swiveling movement. The folding tool (2) is used for successively creating folds with fold angles of about 160° or more in a plurality of folding steps.

Inventors:
SONNTAG TONI (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/078491
Publication Date:
June 09, 2016
Filing Date:
December 03, 2015
Export Citation:
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Assignee:
KUKA SYSTEMS GMBH (DE)
International Classes:
B21D39/02; B21D19/08
Domestic Patent References:
WO1999037419A11999-07-29
Foreign References:
JPH04266433A1992-09-22
DE10221991A12003-11-27
Attorney, Agent or Firm:
Ernicke & Ernicke (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1.) Falzwerkzeug zum mehrstufigen Biegefalzen eines

Werkstücks (5), wobei das Falzwerkzeug (2) mehrere angetriebene Falzelemente (13,17,21) aufweist, die an eine gemeinsame Falzstelle (7) zustellbar sind, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass das

Falzwerkzeug (2) drei oder mehr übereinander

angeordnete Falzelemente (13,17,21) aufweist, wobei zumindest ein Falzelement (17,21) eine Schwenkwegung ausführt .

2. ) Falzwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch

g e k e n n z e i c h n e t, dass das Falzwerkzeug (2) für einen Falzwinkel (CC) von mehr als 100°, insbesondere 120° bis 180°, vorzugsweise ca. 160°, vorgesehen und ausgebildet ist.

3. ) Falzwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch

g e k e n n z e i c h n e t, dass die Falzelemente (13,17,21) in mehreren Falzschritten nacheinander an die gemeinsame Falzstelle (7) zustellbar sind.

4. ) Falzwerkzeug nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch

g e k e n n z e i c h n e t, dass ein Falzelement (13), insbesondere zum Vorfalzen, eine lineare

Schiebebewegung ausführt.

5. ) Falzwerkzeug nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass ein Falzelement (17,21) zum Zwischenfalzen und/oder Fertigfalzen eine Schwenkwegung ausführt.

6. ) Falzwerkzeug nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass das Falzwerkzeug (2) dazu vorgesehen und ausgebildet ist, mit dem umgebogenen Falz (6) ein weiteres Werkstückteil (5') einzuklemmen.

Falzwerkzeug nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, die Falzelemente (13,17,21) einen gemeinsamen

Antrieb (25) , insbesondere einen Folgeantrieb, aufweisen .

Falzwerkzeug nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, das Falzwerkzeug (2) ein Gestell (12) aufweist, dem die Falzelemente (13,17,21) eigenständig

beweglich gelagert sind. 9.) Falzwerkzeug nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Falzelemente (13,17,21) jeweils eine Falzbacke (15,19,23) mit einem Backenträger (16,20,24) und einer Lagerung (14,18,22) aufweisen.

10. ) Falzwerkzeug nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass ein Falzelement (13), insbesondere zum Vorfalzen, ein Schiebelager (14) aufweist.

11. ) Falzwerkzeug nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass ein Falzelement (19), insbesondere zum

Zwischenfalzen, ein Schwenk/Schiebelager (18) aufweist.

12.) Falzwerkzeug nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass ein Falzelement (21), insbesondere zum Fertigfalzen, ein Schwenklager (22) aufweist.

13.) Falzwerkzeug nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Antrieb (25) ein Treibmittel (26), insbesondere eine rotierende Treibwelle, und mit einem Getriebe (28) zur Antriebsübertragung auf die Falzelemente

(13, 17, 21) verbunden ist.

14. ) Falzwerkzeug nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass das Getriebe (28) am Gestell (12) gelagert und abgestützt ist.

15. ) Falzwerkzeug nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass das Getriebe (28) als Lenkergetriebe ausgebildet ist .

16.) Falzwerkzeug nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Antrieb (25) eine mit dem Treibmittel (26) verbundene Kurbel (29) aufweist.

17.) Falzwerkzeug nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Antrieb (25) eine mit dem Treibmittel (26) verbundene rotierende Kurvenscheibe (30) aufweist.

18.) Falzwerkzeug nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Kurvenscheibe (30) als exzentrisch gelagerte

Nocke mit einem konzentrischen Bogenabschnitt (31) und beidseits anschließenden konisch sich

verjüngenden Flankenabschnitten (32,33) ausgebildet ist .

19.) Falzwerkzeug nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Kurvenscheibe (30) mit dem Schwenk/Schiebelager (18) wirkverbunden ist derart, dass das Falzelement (17) beim Falzen eine Schwenkbewegung und

anschließend eine Rückzugbewegung ausführt.

20.) Falzwerkzeug nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass das Getriebe (28), insbesondere Lenkergetriebe, mehrere, insbesondere drei, Getriebegruppen

(34,40,49) aufweist.

21. ) Falzwerkzeug nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass jedem Falzelement (13,17,21) eine Getriebegruppe (34,40,49) zugeordnet ist.

22. ) Falzwerkzeug nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass zumindest zwei Getriebegruppen (40,49), insbesondere zum Zwischen- und Fertigfalzen, untereinander direkt gekoppelt sind. 23.) Falzwerkzeug nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass eine Getriebegruppe (34,40,49) als Kniehebelgetriebe ausgebildet ist. 24.) Falzwerkzeug nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass eine Getriebegruppe (34), insbesondere zum

Vorfalzen, einen Treiblenker (35) , insbesondere eine Schubstange, aufweist, der am einen Ende mit der Kurbel (29) und am anderen Ende mit Kniehebeln

(36,38) gelenkig verbunden ist.

25.) Falzwerkzeug nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass ein Kniehebel (37) mit einem gestellfesten

Hebellager (37) verbunden und der andere Kniehebel (38) mit dem Falzelement (13) gelenkig verbunden ist .

26. ) Falzwerkzeug nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass eine Getriebegruppe (40), insbesondere zum

Zwischenfalzen, eine Zugstange (46), einen

Schwenkhebel (50) und einen Treiblenker (48) aufweist, die über ein Gelenk (47) miteinander verbunden sind.

27. ) Falzwerkzeug nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Zugstange (46) mit der Kurbel (29) und der

Treiblenker (48) mit dem Falzelement (17) gelenkig verbunden ist.

28. ) Falzwerkzeug nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass eine Getriebegruppe (49), insbesondere zum

Fertigfalzen, einen Treiblenker (52) und einen

Schwenkhebel (50) aufweist, die gelenkig miteinander verbunden sind, wobei der Treiblenker (52)

andererseits mit dem Falzelement (21) gelenkig verbunden ist.

29. ) Falzwerkzeug nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Getriebegruppen (40,49) einen gemeinsamen

Schwenkhebel (50) aufweisen.

30. ) Falzwerkzeug nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Schwenkhebel (50) ein gestellfestes Hebellager (51) aufweist.

31. ) Falzwerkzeug nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Schwenkhebel (50) als Dreieckslenker ausgebildet ist .

32. ) Falzwerkzeug nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass das Schwenk/Schiebelager (18) ein Stellmittel (41), insbesondere einen Schwenkhebel aufweist, der einerseits mit dem Falzelement (17) gelenkig (18') verbunden und andererseits mit der Kurvenscheibe (30) gekoppelt ist.

33. ) Falzwerkzeug nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Schwenkhebel (41) als Winkelhebel mit zwei bevorzugt unterschiedlich langen Hebelarmen (42,43) ausgebildet ist. 34.) Falzwerkzeug nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Schwenkhebel (41) ein gestellfestes Hebellager (45) aufweist, das bevorzugt am Eckbereich zwischen den Hebelarmen (42,43) angeordnet ist.

35.) Falzeinrichtung zum mehrstufigen Biegefalzen eines Werkstücks (5), wobei die Falzeinrichtung (1) eine Werkstückauflage (4), insbesondere ein Falzbett, und ein Falzwerkzeug (2) mit mehreren angetriebenen Falzelementen (13,17,21) aufweist, die an eine gemeinsame Falzstelle (7) zustellbar sind, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass das Falzwerkzeug (2) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 34 ausgebildet ist.

36. ) Falzeinrichtung nach Anspruch 35, dadurch

g e k e n n z e i c h n e t, dass die

Falzeinrichtung (1) einen Niederhalter (3) für das Werkstück (5) aufweist.

37. ) Falzeinrichtung nach Anspruch 35 oder 36, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass das Falzwerkzeug

(2), insbesondere sein Gestell (12), an der

Werkstückauflage (4) abgestützt ist.

38. ) Verfahren zum mehrstufigen Biegefalzen eines

Werkstücks (5) mittels eines Falzwerkzeugs (2), welches mehrere angetriebene Falzelemente (13,17,21) aufweist, die an eine gemeinsame Falzstelle (7) zugestellt werden, dadurch

g e k e n n z e i c h n e t, dass das Falzwerkzeug (2) drei oder mehr übereinander angeordnete

Falzelemente (13,17,21) aufweist, wobei zumindest ein Falzelement (17,21) eine Schwenkwegung ausführt.

39. ) Verfahren nach Anspruch 38, dadurch

g e k e n n z e i c h n e t, dass die Falzelemente

(13,17,21) in drei oder mehr Falzschritten

nacheinander an die gemeinsame Falzstelle (7) zugestellt werden. 40.) Verfahren nach Anspruch 38 oder 39, dadurch

g e k e n n z e i c h n e t, dass die drei oder mehr Falzelemente (13,17,21) von einem gemeinsamen

Folgeantrieb (25) ohne Kollisionen in einer

definierten Bewegungsabfolge an die gemeinsame

Falzstelle (7) bewegt und jeweils nach ihrem

Falzschritt wieder entfernt werden.

41. ) Verfahren nach Anspruch 38, 39 oder 40, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass ein Falzelement (17,21) zum Zwischenfalzen und/oder Fertigfalzen eine Schwenkwegung ausführt.

42. ) Verfahren nach einem der Ansprüche 38 bis 41,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass ein

Falzelement (13) zum Vorfalzen, eine lineare

Schiebebewegung ausführt.

43. ) Verfahren nach einem der Ansprüche 38 bis 42,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der

Falzprozess in einer einzigen Aufspannung

durchgeführt wird.

44. ) Verfahren nach einem der Ansprüche 38 bis 43,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass ein einlagiges oder mehrlagiges Werkstück (5) gefalzt wird .

45. ) Verfahren nach einem der Ansprüche 38 bis 44,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass ein am äußeren Rand eines Werkstücks (5) abstehender

Flansch biegegefalzt wird.

46. ) Verfahren nach einem der Ansprüche 38 bis 45,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Falz (6) mit dem Falzwerkzeug (2) über einen Falzwinkel (CC) von ca. 160° und mehr gebogen wird.

47. ) Verfahren nach einem der Ansprüche 38 bis 46,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass mit dem umgebogenen Falz (6) ein weiteres Werkstückteil (5') eingeklemmt wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 38 bis 47, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Flansch oder Falz (6) bei den aufeinander folgenden Falzschritten jeweils in die gleiche Richtung gebogen wird.

Description:
BESCHREIBUNG

Falzwerkzeug, Falzverfahren und Falzeinrichtung Die Erfindung betrifft ein Falzwerkzeug, ein Falzverfahren und eine Falzeinrichtung mit den Merkmalen im Oberbegriff der selbst ständigen Ansprüche.

Ein solches Falzwerkzeug zum zweistufigen Biegefalzen eines Werkstücks ist aus der WO 99/37419 A bekannt. Das Falz- oder Bördelwerkzeug weist zwei angetriebene

Falzelemente zum Vor- und Fertigfalzen auf, die an eine gemeinsame Falzstelle am Werkstück zustellbar sind. Die zwei Falzelemente sind als Vor- und Fertigfalzstahl ausgebildet und an einem drehbaren Falzkopf angeordnet.

Aus der DE 200 04 498 Ul ist eine andere Version eines solchen Falzwerkzeugs mit zwei Falzelementen bekannt. Die WO 98/02260 offenbart ein Falzwerkzeug, bei dem mehrere gemeinsam von zentraler Stelle angetriebene

Falzelemente an unterschiedliche Falzstellen an einem Werkstück zugestellt werden. Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine

verbesserte Falztechnik aufzuzeigen.

Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen in den selbst ständigen Ansprüchen.

Die beanspruchte Falztechnik, d.h. das Falzwerkzeug und das Falzverfahren sowie die Falzeinrichtung, haben

verschiedene technische und wirtschaftliche Vorteile.

Zum einen kann dank der drei oder mehr Falzelemente am Falzwerkzeug der Falzwinkel deutlich vergrößert werden. Falzwinkel von 160° und mehr können von einem einzelnen Falzwerkzeug gebildet werden. Dies kann in einem einzigen Zyklus bzw. Falzvorgang erfolgen. Das Werkstück kann hierfür seine Lage behalten. Die beanspruchte Falztechnik ist sehr leistungsfähig und kostengünstig. Sie benötigt einen geringen Bau- und Steueraufwand und beansprucht wenig Platz .

Andererseits kann der Falzprozess sehr schnell und sicher sowie in einer einzigen Aufspannung durchgeführt werden. Der Biege- oder Falzvorgang erfolgt zügig, wobei der Falz oder Flansch des Werkstücks plastisch und ohne störendes Rückfedern in die Endlage verformt wird. Eine Überlastung des Werkstückmaterials beim Biege- oder Falzvorgang sowie hieraus resultierende Defekte, z.B. Fließspuren, können vermieden werden.

Die Falzelemente können in drei oder mehr Falzschritten nacheinander an die gemeinsame Falzstelle zugestellt werden und biegen dabei den Werkstückfalz oder -flansch schrittweise bis zum Erreichen des gewünschten Endwinkels. Der Flansch oder Falz wird bei den aufeinander folgenden Falzschritten jeweils in die gleiche Richtung gebogen. Dieser Falzprozess kann mit hoher Präzision durchgeführt werden. Die Falzschritte folgen schnell aufeinander, wobei andererseits die Verweildauer des jeweiligen Falzelements im Eingriff mit dem Werkstückfalz oder -flansch

hinreichend lang ist, um die gewünschte dauerhafte

Verformung zu erreichen.

Ein Umspannen des Werkstücks und eine Aufteilung des

Falzprozesses auf mehrere verschiedene Falzwerkzeuge oder Falzeinrichtungen und die damit verbundenen

Ungenauigkeiten sind entbehrlich. Die beanspruchte

Falztechnik ist deutlich schneller, leistungsfähiger und kostengünstiger als der Stand der Technik. Dies wirkt sich auch positiv für eine Einbindung in eine taktgebundene

Fertigungsanlage, z.B. im Karosserierohbau von Fahrzeugen aus . Die Falzelemente können einen gemeinsamen Antrieb

aufweisen. Dieser kann als Folgeantrieb ausgebildet sein und für die rasche und präzise Bewegungs- und Zustellfolge der Falzelemente sorgen. Die Falzelemente können dabei auch nach ihrem jeweiligen Falzschritt von der Falzstelle wieder entfernt werden. Die drei oder mehr Falzelemente können sich dadurch ohne Kollisionen und in einer

definierten Bewegungsabfolge bewegen. Hierbei ist es außerdem vorteilhaft, wenn die Falzelemente jeweils eigenständig beweglich gelagert sind.

Die Falzelemente können unterschiedliche Kinematiken haben, wobei z.B. das Vorfalzelement eine lineare

Schiebebewegung, das Zwischenfalzelement eine mehrachsige Schiebe/Schwenkbewegung sowie das Fertigfalzelement eine Schwenkbewegung ausführt. Die Lagerungen der Falzelemente sind hierfür entsprechend ausgebildet. in einer besonders günstigen Ausführungsform weist der Antrieb eine rotierende Treibwelle und ein Getriebe zur Antriebsübertragung auf die Falzelemente auf. Über das Getriebe kann auch die Schritt- und Bewegungsfolge sowie die Ausweich- oder Rückzugbewegung der Falzelemente gesteuert werden. Eine solche Antriebsgestaltung hat besondere Vorteile hinsichtlich Leistungsfähigkeit und niedrigem Bauaufwand. Für den Falzprozess genügt eine 360°-Drehung der Treibwelle. An deren Ende nimmt das Falzwerkzeug automatisch wieder die Ausgangsstellung ein, in der alle Falzelemente in einer Rückzugsposition stehen und einen kollisionsfreien Werkstückwechsel ermöglichen. Außerdem wird die Steuerung wesentlich vereinfacht. Eine Getriebeausbildung als Lenkergetriebe hat dabei besondere Vorteile für die definierten Kinematiken und

Bewegungsabfolgen sowie Positionen und Ausrichtungen der Falzelemente . Für die Getriebekinematik und die Optimierung der

Leistungsfähigkeit und der Falzkräfte des Falzwerkzeuges ist es von Vorteil, wenn das Getriebe in mehrere

Getriebegruppen aufgeteilt ist, wobei bevorzugt jedem Falzelement eine eigene Getriebegruppe zugeordnet ist.

Günstig ist auch die direkte Kopplung von mindestens zwei Getriebegruppen. Dies bietet Vorteile für die exakte Steuerung und Abstimmung der Schritt- und Bewegungsfolge der Falzelemente und für die aufbringbaren Falzkräfte. Besonders günstig ist dabei eine Kopplung der

Getriebegruppen für ein Zwischen- und Fertigfalzelement. Eine Ausbildung der Getriebegruppen als jeweiliges

Kniehebelgetriebe erlaubt hohe Falzkräfte. Das beanspruchte Falzwerkzeug hat dank des Getriebes auch hinsichtlich Betriebssicherheit, Verschleißarmut und Energieverbrauch Vorteile. Das Getriebe kann außerdem vorteilhaft zur Betätigung und Steuerung der Lagerung eines Falzelements, insbesondere eines mehrachsig

beweglichen Schwenk/Schiebelagers eingesetzt werden. Durch den gemeinsamen Antrieb kann die Antriebsenergie für alle Bewegungen der verschiedenen Falzwerkzeugteile geliefert werden. Es genügt ein einziges Antriebsmittel, das in beliebig geeigneter Weise ausgebildet sein kann, z.B. als Steuer- oder regelbarer Elektromotor.

In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte

Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.

Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielhaft und schematisch dargestellt. Im Einzelnen zeigen:

Figur 1: ein Falzwerkzeug und Teile einer Falzeinrichtung in einer Seitenansicht,

Figur 2: eine vergrößerte Darstellung des Falzes an einem

Werkstück in verschiedenen Winkelstellungen entsprechend der Falzschritte,

Figur 3 bis 7: das Falzwerkzeug mit seinen Falzelementen in verschiedenen Betriebs- und

Falzstellungen und

Figur 8 bis 10: vergrößerte Detaildarstellungen des Falzes zu den Betriebs- und Falzstellungen von Figur 4 , 6 und 7.

Die Erfindung betrifft ein Falzwerkzeug (2) zum

mehrstufigen Biegefalzen eines Flansches oder Falzes (6) an einem Werkstück (5) . Die Erfindung betrifft ferner eine Falzeinrichtung (1) mit einem oder mehreren solcher

Falzwerkzeuge (2) sowie ein Falzverfahren.

Das Werkstück (5) ist vorzugsweise dünnwandig ausgebildet und besteht aus Metall. Es kann einlagig oder mehrlagig sein. Mit einem umgebogenen Falz (6) kann gemäß Figur 2 und 10 ein weiteres Werkstückteil (5') eingeklemmt werden. Das weitere Werkstückteil (5') liegt auf dem Werkstück (5) auf und wird beim Biegefalzen von dem plastisch verformten Falz (6) in dessen Endlage übergriffen und gegen das

Werkstück (5) geklemmt. In den gezeigten Ausführungsbeispielen ist das Werkstück (5) als Blechteil aus Stahl ausgebildet. Das Werkstück (5) kann beliebigen Einsatzzwecken dienen. Vorzugsweise handelt es sich um Blechteile für den Rohbau von

Fahrzeugkarosserien. Der Falz oder Flansch (6) ist z.B. am äußeren Rand eines Werkstücks (5) abstehend ausgebildet.

In Figur 1 ist schematisch und abgebrochen eine

Falzeinrichtung (1) mit einem zugehörigen Falzwerkzeug (2) dargestellt. Das Falzwerkzeug (2) wirkt auf eine

Falzstelle (7) am Werkstück (5) und dessen Falz (6) . Das Falzwerkzeug (2) kann mehrfach und an verschiedenen

Stellen der Werkstückperipherie vorhanden sein. Die

Ausbildung und Funktion des Falzwerkzeugs (2) werden nachfolgend erläutert.

Die Falzeinrichtung (1) kann ferner eine Werkstückauflage (4), insbesondere ein Falzbett, aufweisen, auf der das Werkstück (5) aufliegt und in geeigneter Weise geführt ist. Die Werkstücklage ist vorzugsweise horizontal. Ferner kann das Falzwerkzeug (2) einen Niederhalter (3), z.B. einen Spanner, für das Werkstück (5) aufweisen. Der

Niederhalter (3) kann beliebig ausgebildet und mehrfach vorhanden sein. Er ist in Figur 1 der Übersicht halber durch einen Pfeil symbolisiert.

Das Falzwerkzeug (2) dient zur mehrstufigen Biegefalzen des Werkstücks (5) bzw. des Falzes (6) . Das Biegefalzen erfolgt in drei oder mehr Stufen. Der Flansch oder Falz (6) wird bei den aufeinander folgenden Falzschritten oder Stufen jeweils in die gleiche Richtung gebogen. In Figur 2 sind hierzu verschiedene Biegestellungen des Falzes (6) dargestellt . Das Falzwerkzeug (2) weist drei oder mehr angetriebene

Falzelemente (13,17,21) auf. Mit dem Falzwerkzeug (2) kann der Falz (6) über einen Falzwinkel (CC) von z.B. 160° und mehr gebogen werden. Der Falzwinkel (OC) kann je nach

Ausbildung und Einstellung des Falzwerkzeugs (2) auch kleiner sein. Wie Figur 2 verdeutlicht, nimmt der Falz (6) in der

Ausgangslage (8) gegenüber der Hauptebene des Werkstücks

(5) eine schräg aufwärts gerichtete Position ein. Der Falz

(6) ragt dabei ein Stück seitlich über den vertikal bzw. quer zur Werkstückhauptebene gerichteten Rand der

Werkstückauflage (4) hinaus.

Im ersten Falzschritt wird der Falz (6) in eine steiler aufwärts gerichtete, insbesondere senkrecht zur

Werkstückhauptebene gerichtete Zwischenlage (9) gebogen. Dieser erste Schritt wird als Vorfalzschritt bezeichnet. In einem nächsten Falzschritt, einem sogenannten

Zwischenfalzschritt , erfolgt ein weiteres Umbiegen des Falzes (6) schräg nach hinten zum Werkstück (5) in eine geneigte Zwischenlage (10). Im dritten Falzschritt, dem sogenannten Fertigfalzschritt, wird der Falz (6) in die Endlage (11) umgebogen, in der er z.B. parallel zur

Hauptebene des Werkstücks (5) ausgerichtet ist.

In Figur 2 beträgt der Falzwinkel (OC) ca. 160°. Er kann auch kleiner oder größer als 160° sein. Besondere Vorteile gegenüber vorbekannten zweistufigen Falzwerkzeugen ergeben sich bei Falzwinkeln (OC) über 100°, insbesondere 120°. Ein in der Praxis bevorzugter Bereich für den Falzwinkel (OC) liegt bei 120° bis 180°. Er kann in Sonderfällen auch mehr als 180° betragen.

Die drei Falzelemente (13,17,21) werden als Vorfalzelement (13), als Zwischenfalzelement (17) und als

Fertigfalzelement (21) bezeichnet. Sie werden in den vorgenannten drei Falzschritten nacheinander an die gemeinsame Falzstelle (7) am Werkstück (5) zugestellt. Sie wirken in Folge auf die gleiche Falzstelle (7) ein und biegen den Falz (6) unter plastischer Verformung in den vorgenannten drei Falzschritten.

Ein Falzelement, vorzugsweise das Vorfalzelement (13), führt eine lineare Schiebebewegung aus. Dies geschieht im gezeigten Ausführungsbeispiel beim Vorfalzen. Zumindest ein anderes Falzelement (17,21), vorzugsweise beide

Falzelemente (17,21), führen beim Falzen eine

Schwenkbewegung aus. Dies geschieht im gezeigten

Ausführungsbeispiel beim Zwischenfalzen und Fertigfalzen.

Das Zwischenfalzelement (17) kann im Falzprozess eine mehrachsige Bewegung ausführen, wobei es um ein Gelenk bzw. dessen Achse (18') schwenkt und dieses Gelenk (18') andererseits verschoben werden kann. Diese

Verschiebebewegung kann eine Schwenkbewegung oder eine Linearbewegung sein.

Das Falzwerkzeug (2) weist ein Gestell (12) auf, welches in geeigneter Weise abgestützt ist. Vorzugsweise ist es seitlich an der Werkstückauflage (4) befestigt. Am Gestell (12) sind die Falzelemente (13,17,21) eingeständig

beweglich gelagert. Das Vorfalzelement (13) hat eine

Lagerung (14), die z.B. als Schiebelager ausgebildet ist. Die Lagerachse bzw. Bewegungsrichtung ist dabei senkrecht zur Werkstückhauptebene bzw. in der gezeigten

Ausführungsform und Werkstücklage vertikal ausgerichtet.

Das Zwischenfalzelement (17) hat eine Lagerung (18), die z.B. als mehrachsig bewegliches Schwenk/Schiebelager ausgeführt ist. Die Lagerung (18) wird im gezeigten

Ausführungsbeispiel von einem relativ zum Gestell (12) beweglichen Stellmittel (41), insbesondere einem

Schwenkhebel, und dessen Gelenkverbindung (18') mit dem Zwischenfalzelement (17) gebildet. Im gezeigten

Ausführungsbeispiel werden hierbei zwei Schwenkbewegungen mit jeweils horizontaler Achse (18 ',45) ausgeführt. Das Stellmittel (41) kann alternativ z.B. ein Schieber sein oder eine andere Ausbildung und Kinematik haben.

Das Fertigfalzelement (21) hat eine Lagerung (22), die z.B. als gestellfestes Schwenklager mit horizontaler Achse ausgeführt ist.

Im gezeigten Ausführungsbeispiel mit liegender

Werkstückanordnung sind die Falzelemente (13,17,21) übereinander angeordnet, wobei das Vorfalzelement (13) unten, das Zwischenfalzelement (17) mittig und das

Fertigfalzelement (21) oben angeordnet sind.

Die Falzelement (13,17,21) können in beliebig geeigneter Weise, insbesondere einteilig oder mehrteilig, ausgebildet sein. In den gezeigten Ausführungsbeispielen weisen sie jeweils eine Falzbacke (15,19,23) mit einer

prozessgerechten Falzkontur und einen Backenträger

(16,20,24) auf. Der Backenträger (16,20,24) trägt am einen Ende die fest oder wechselbar montierte Falzbacke

(15,19,23). Am anderen Ende Endbereich oder anderer Stelle ist der Backenträger (16,20,24) jeweils mit der Lagerung (14,18,22) des Falzelements (13,17,21) verbunden. Die Backenträger (16,20,24) können unterschiedliche Formen aufweisen. Die Backenträger (16,20) von Vorfalz- und

Zwischenfalzelement (13,17) können blockartig ausgebildet sein. Der Backenträger (24) des Fertigfalzelements (21) hat eine gebogene Form, die sich von der etwa auf Höhe des Werkstücks (5) befindlichen Lagerung (22) nach oben und in einem Bogen zum Werkstück (5) hin erstreckt. Durch diese Gestaltung kann das Fertigfalzelement (21) das

Zwischenfalzelement (17) in einem Bogen von hinten und von oben her übergreifen und bietet Platz für eine in Figur 7 gezeigte Rückzugstellung des Zwischenfalzelements (17). Die Falzelemente (13,17,21) weisen vorzugsweise einen gemeinsamen Antrieb (25) auf. Sie können gemeinsam und zeitgleich angetrieben werden. Der Antrieb (25) kann auch zur Verstellung des Schwenk/Schiebelagers (18) dienen.

Der Antrieb (25) weist ein Treibmittel (26) auf, das mit einem geeigneten Antriebsmittel (nicht dargestellt), z.B. einem steuerbaren oder regelbaren Motor, insbesondere einem Elektromotor, verbunden ist. Das Treibmittel (26) ist im gezeigten Ausführungsbeispiel als rotierende

Treibwelle ausgebildet. Die Wellenachse ist vorzugsweise parallel zu den Achsen der Lagerungen (18,22)

ausgerichtet. Alternativ kann das Treibmittel als

Schubstange oder in beliebig anderer geeigneter Weise ausgebildet sein.

Das Falzwerkzeug (2) weist ferner ein Getriebe (28) zur Antriebsübertragung vom Treibmittel (26) auf die

Falzelemente (13,17,21) auf. Das Getriebe (28) kann auch auf das Schwenk/Schiebelager (18) einwirken. Das Getriebe (28) ist am Gestell (12) gelagert und abgestützt. Das Getriebe (28) kann in beliebig geeigneter Weise

ausgebildet sein. Im Ausführungsbeispiel ist es als

Lenkergetriebe ausgestaltet.

Der Antrieb (25) weist ferner eine mit dem Treibmittel (26) verbundene Kurbel (29) auf. Diese kann Bestandteil des Getriebes (28) sein. Außerdem besitzt der Antrieb (25) im gezeigten Ausführungsbeispiel eine mit dem Treibmittel (26) verbundene rotierende Kurvenscheibe (30) . Die

Verbindung ist drehfest und dient zur Betätigung des

Schwenk/Schiebelagers (18) .

Die Kurvenscheibe (30) ist als exzentrisch auf der

Treibwelle (26) gelagerte Nocke ausgebildet. Diese weist einen zur Drehachse konzentrischen Bogenabschnitt (31) mit beidseits anschließenden und konisch zur Drehachse (26) sich verjüngenden Flankenabschnitten (32,33) auf. Am hinteren und dem Bogenabschnitt diametral

gegenüberliegenden Ende ist die Nocke verrundet. Die besagten Abschnitte (31,32,33) haben verrundete Übergänge. Sie befinden sich am Außenumfang der Nocke. Der

Bogenabschnitt (31) ist breiter als das rückwärtige

Nockenende. Alternativ kann die Kurvenscheibe (30) in anderer geeigneter Weise ausgebildet sein. Die Kurvenscheibe (30) ist mit dem Schwenk/Schiebelager (18) wirkverbunden. Die Verbindung ist derart, dass das Zwischenfalzelement (17) beim Falzprozess eine mehrachsige Schwenkbewegung zum Falz (6) und anschließend eine

Rückzugbewegung ausführt.

Dies wird im gezeigten Ausführungsbeispiel über den

Schwenkhebel (41) realisiert, der einerseits mit dem

Falzelement (17) schwenkbar über das Gelenk (18')

verbunden ist und andererseits mit der Kurvenscheibe (30) gekoppelt ist, z.B. über eine Laufrolle (44) . Der

Schwenkhebel (41) ist als Winkelhebel ausgebildet. Er kann zwei unterschiedlich lange Hebelarme (42,43) aufweisen. Der Schwenkhebel (41) weist ein gestellfestes Hebellager (45) auf. Dieses befindet sich vorzugsweise im Eckbereich oder Übergangsbereich zwischen den Hebelarmen (42,43). Der kürzere Hebelarm (42) erstreckt sich vom Hebellager (45) zum Zwischenfalzelement (17), insbesondere zu dessen

Backenträger (20), und dem dortigen Gelenk (18'). Der längere Hebelarm (43) erstreckt sich vom Hebellager (45) zur Laufrolle (44) und zur Kurvenscheibe (30) .

Das Getriebe (28), vorzugsweise das gezeigte

Lenkergetriebe, weist mehrere vorzugsweise gemeinsam angetriebene Getriebegruppen (34,40,49) auf. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind dies drei Getriebegruppen, wobei jedem Falzelement (13,17,21) jeweils eine Getriebegruppe (34,40,49) zugeordnet ist. Eine oder mehrere, vorzugsweise alle Getriebegruppen (34,40,49) sind als Kniehebelgetriebe ausgebildet. Sie sind mit der rotatorisch angetriebenen Kurbel (29) verbunden und erzeugen hohe Falzkräfte. Die gegenseitige Zuordnung der Getriebegruppen (34,40,49) und ihrer Verbindung mit der Kurbel (29) kann

unterschiedlich gestaltet sein. Sie können jeweils eine eigene Kurbelanbindung haben, z.B. wie bei der

Getriebegruppe (34). Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind zumindest zwei Getriebegruppen (40,49) untereinander direkt gekoppelt. Hierdurch sind ihre Bewegungen

voneinander abhängig bzw. aufeinander abgestimmt. Die Kopplung betrifft vorzugsweise die Getriebegruppen (40,49) zum Zwischen- und Fertigfalzen.

Die eine Getriebegruppe (34) zum Vorfalzen weist einen Treiblenker (35) auf, der z.B. als Schubstange ausgebildet ist. Der Treiblenker (35) ist liegend angeordnet und ist am einen Ende mit der Kurbel (29) gelenkig verbunden und ist am anderen Ende mit zwei Kniehebeln (36,38) über ein Gelenk (39) verbunden. Die Kniehebel (36,38) wirken auf das untere Falzelement (13), insbesondere Vorfalzelement , ein. Sie bewegen es entsprechend der Schubstangenstellung entlang der Schiebelagerung (14) auf und ab. Der untere Kniehebel (36) ist an einem gestellfesten Hebellager (37) drehbar gelagert. Der obere Kniehebel (38) ist mit dem Falzelement (13), insbesondere seinem Backenträger (16), gelenkig verbunden. Eine andere Getriebegruppe (40), insbesondere zum

Zwischenfalzen, weist eine Zugstange (46), einen

Schwenkhebel (50) und einen Treiblenker (48) auf, die jeweils endseitig über ein Gelenk (47) miteinander

verbunden sind. Die Zugstange (46) ist am anderen Ende mit der Kurbel (29) gelenkig verbunden. Der Treiblenker (48) ist an seinem anderen Ende mit dem Falzelement (17), insbesondere dessen Backenträger (20), gelenkig verbunden. Der Schwenkhebel (50) ist im gezeigten Ausführungsbeispiel als Dreieckslenker ausgebildet. Er weist ein gestellfestes Hebellager (51) auf.

Die dritte Getriebegruppe (49), insbesondere zum

Fertigfalzen, weist einen Treiblenker (52) und den

besagten Schwenkhebel (50), die gelenkig miteinander verbunden sind. Der Treiblenker (52) ist am anderen Ende mit dem Falzelement (21), insbesondere dessen Backenträger (24), gelenkig verbunden. Die Lenker (35,46,48,52) sind vorzugsweise als gerade und schlanke Stangen ausgebildet. Der Schwenkhebel (50) ist beiden Getriebegruppen (40,49) gemeinsam und koppelt diese. Das gestellfeste Lager (51), das Gelenk (47) und die Anlenkstelle des Treiblenkers (52) sind voneinander distanziert und jeweils an einem

Eckbereich des Dreieckshebels (50) angeordnet.

Nachfolgend wird die Funktion und der Bewegungsablauf des Falzwerkzeugs (2) beschrieben.

Figur 3 zeigt die Ausgangsstellung des Falzwerkzeugs (2) und seiner Teile. Die gleiche Stellung ist auch in Figur 1 dargestellt. In Figur 3 ist aus Übersichtlichkeitsgründen das Gestell (12) nicht dargestellt.

Aus der Ausgangsstellung heraus wird die Treibwelle (26) in Drehrichtung (27) gedreht, wobei die Kurbel (29) und die Kurvenscheibe (30) drehschlüssig mitbewegt werden. Diese Drehbewegung hat zunächst gemäß Figur 4 eine

Rückzugsbewegung des mittigen und oberen Falzelements (17,21) und eine Zustellbewegung des unteren Falzelements (13) zur Folge. Die Kurbel (29) schiebt die Schubstange (35) in Richtung zum Falzbett (4) und zum Werkstück (5), wobei die Kniehebel (36,38) aus der anfänglichen

Knickstellung in die in Figur 4 gezeigte Streckstellung gehen und dadurch das Vorfalzelement (13) nach oben schieben. Hierdurch wird der Falz (6) in die vorerwähnte erste und aufrechte Zwischenlage (9) gebogen. Figur 8 verdeutlicht diese Stellung der Falzbacke (15) und die Falzlage (9) .

Bei der vorerwähnten Anfangsdrehung der Treibwelle (26) liegt der Winkelhebel (41) mit der Laufrolle (44) am einen Flankenabschnitt (33) an. Durch dessen Drehung wird der Winkelhebel (41) um sein gestellfestes Lager (45) gegen den Uhrzeigersinn gedreht. Andererseits wird über die

Getriebegruppe (40) das Zwischenfalzelement (17) um sein Gelenk (18') am Winkelhebel (41) im Uhrzeigersinn gedreht. Die beiden Dreh- oder Schwenkbewegungen überlagern sich mit der Folge, dass die Falzbacke (19) vom Falz (6) entfernt und nach hinten gekippt wird.

Das Fertigfalzelement (21) wird ebenfalls über seine

Getriebegruppe (49) im Uhrzeigersinn nach hinten in die besagte Rückzugstellung geschwenkt. Gegebenenfalls kann das Fertigfalzelement (21) auch seine Ausgangslage

behalten, wobei sich die Bewegungen des Treiblenkers (52) und des Schwenkhebels (50) neutralisieren.

Figur 5 zeigt eine nächste Drehstellung des Antriebs (25) und der Treibwelle (26) . Die Kniehebel (36,38) der

Getriebegruppe (34) nehmen erneut eine Knickstellung ein, die entgegengesetzt zur Ausgangslage gerichtet ist. Durch die Knickstellung wird das Vorfalzelement (13) wieder abgesenkt .

Durch die Weiterdrehung der Kurvenscheibe (30) gelangt die Laufrolle (44) des Winkelhebels (41) auf den

konzentrischen Bogenabschnitt (31). Dies hat zur Folge, dass während der weiteren Drehbewegung der Kurvenscheibe (30) der Winkelhebel (41) abgestützt ist und seine in Figur 5 gezeigte Lage behält. Hierdurch wird auch das Gelenk (18') zwischen Winkelhebel (41) und Zwischenfalzelement (17) fixiert. Durch die vorherige Schwenkbewegung des Winkelhebels (41) ist dieses Gelenk (18') zum Falz (6) hinbewegt bzw. verschoben worden und nimmt die maximal angenäherte Stellung ein.

Aus der in Figur 5 gezeigten Betriebsstellung des

Falzwerkzeugs (2) erfolgt anschließend der

Zwischenfalzschritt, wobei gemäß Figur 6 über die weitere Antriebsdrehung das Zwischenfalzelement (17) abgeschwenkt wird und mit der Falzbacke (19) gegen den in der

aufrechten Falzlage (9) befindlichen Falz (6) drückt und diesen in die schräge Falzlage oder Zwischenlage (10) biegt. Figur 9 zeigt diese Falz- und Backenlage. Während des Zwischenfalzschritts sind der Winkelhebel (41) und das Schwenk/Schiebelager (18) stationär gehalten, wobei durch die Einwirkung des Getriebes (40) mit der Zugstange (46) und dem Treiblenker das Zwischenfalzelement (17) in der besagten Weise um das Gelenk (18') geschwenkt wird. Die Lenker (46,48) wirken dabei als Kniehebel. Das Vorfalzelement (13) ist durch seine Getriebegruppe (34) noch weiter abgesenkt worden.

Figur 7 verdeutlicht den Fertigfalzschritt, bei dem das Zwischenfalzelement (17) vom Falz (6) entfernt ist und eine Rückzugstellung einnimmt. Hierfür ist das Gelenk (18') vom Werkstück (5) entfernt und zurückbewegt worden. Durch die nunmehr auf dem anderen Flankenabschnitt (32) angleitende Laufrolle (44) ist der Winkelhebel (41) im Uhrzeigersinn geschwenkt worden, wobei auch die

Getriebegruppe (40) eine Rückschwenkbewegung des

Zwischenfalzelements (17) im Uhrzeigersinn um das

verschobene Gelenk (18') bewirkt. Die Getriebegruppe (49) bewirkt beim Fertigfalzen einen Schwenkbewegung des Fertigfalzelements (21) um das Lager (22) gegen den Uhrzeigersinn in die gezeigte Falzstellung. Wie Figur 10 verdeutlicht, biegt hierbei die Falzbacke (23) den Falz (6) aus der Zwischenlage (10) in die Endlage (11) um. Die Falzbacke (23) kann dabei das

Zwischenfalzelement (17) übergreifen.

Das untere Falzelement (13) hat den in Figur 6 gezeigten unteren Totpunkt seiner Verschiebebewegung überschritten und befindet sich wieder in der Aufwärtsbewegung. Die Falzbacke (15) ist hierbei noch unterhalb des Falzes (6) positioniert. Nach einer weiteren Drehung der Treibwelle (26) nehmen die Falzelemente (13,17,21) wieder die in Figur 1 und 3 gezeigte Ausgangsstellung ein. Die Kniehebel (36,38) können dabei noch einmal ihre Streckstellung überfahren. In dieser Ausgangsstellung sind alle

Falzelemente (13,17,21) in ihrer Rückzugsposition, so dass das gefalzte Werkstück (5) freiliegt und gewechselt werden kann .

Abwandlungen der gezeigten und beschriebenen

Ausführungsformen sind in verschiedener Weise möglich. Das Getriebe (28) kann in anderer Weise ausgebildet sein. Es kann z.B. Wälzteile aufweisen. Die Gruppenbildung und Gruppenunterteilung der Getriebeteile kann eine andere sein. Das Getriebe (28) kann auch eine andere Kinematik haben. Gleiches gilt für die Anordnung und Funktion der

Falzelemente (13,17,21) . Variabel sind auch Anordnung und Kinematik der Lagerungen (14,18,22) . In einer Variante können sie alle schwenkbar sein. In einer anderen Variante kann das Vorfalzelement (13) schwenkbar sein, wobei das Zwischen- und/oder Fertigfalzelement (17,21) linear verschieblich ist. Die Zahl der Falzelemente und der

Falzschritte kann größer als drei sein. Statt eines gemeinsamen einzigen Antriebs (25) können mehrere Antriebe und Treibmittel (26) vorhanden sein, welche dann jeweils mit nur einer oder wenigen Getriebegruppen verbunden sind. Ferner kann die Werkstücklage eine andere sein und z.B. eine vertikale Richtungskomponente haben. Die vorgenannten Ausrichtungen des Falzwerkzeugs (2) und seiner Teile ändern sich dann entsprechend.

Ferner können die Merkmale der vorbeschriebenen

Ausführungsbeispiele und Abwandlungen beliebig miteinande kombiniert, insbesondere auch vertauscht werden.

BEZUGSZEICHENLISTE

1 Falzeinrichtung

2 Falzwerkzeug

3 Niederhalter

4 Werkstückauflage, Falzbett

5 Werkstück

5 ' Werkstückteil

6 Falz

7 Falzstelle

8 Falzlage, Anfangslage

9 Falzlage, Zwischenlage

10 Falzlage, Zwischenlage

11 Falzlage, Endlage

12 Gestell

13 Falzelement unten, Vorfalzelement

14 Lagerung, Schiebelager

15 Falzbacke

16 Backenträger, Schlitten

17 Falzelement mittig, Zwischenfalzelement

18 Lagerung, Schwenk/Schiebelager

18 ' Gelenk, Gelenkverbindung, Achse

19 Falzbacke

20 Backenträger

21 Falzelement oben, Fertigfalzelement

22 Lagerung, Schwenklager gestellfest

23 Falzbacke

24 Backenträger, gebogen

25 Antrieb

26 Treibmittel, Treibwelle

27 Drehrichtung

28 Getriebe, Lenkergetriebe

29 Kurbel

30 Kurvenscheibe, Nocke

31 Bogenabschnitt

32 Flankenabschnitt

33 Flankenabschnitt 34 Getriebegruppe unten, Kniehebelgetriebe

35 Treiblenker, Schubstange, Vorfalzhebel

36 Kniehebel unten

37 Hebellager gestellfest

38 Kniehebel oben

39 Gelenk

40 Getriebegruppe mittig, Kniehebelgetriebe

41 Stellmittel, Schwenkhebel, Winkelhebel

42 Hebelarm kurz

43 Hebelarm lang

44 Laufrolle

45 Hebellager gestellfest

46 Zugstange, Kniehebel

47 Gelenk

48 Treiblenker, Zwischenfalzhebel

49 Getriebegruppe oben, Kniehebelgetriebe

50 Schwenkhebel, Dreieckshebel

51 Hebellager gestellfest

52 Treiblenker, Fertigfalzhebel

CC Falzwinkel