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Title:
FORMULATIONS CONTAINING CYCLODEXTRIN FOR IMPROVING THE EFFECTIVENESS OF FATTY ACIDS AS NON-SELECTIVE HERBICIDES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/105987
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a composition for use as a herbicide, containing (i) saturated or unsaturated fatty acids, salts or esters thereof and (ii) a cyclodextrin or cyclodextrin derivative, wherein, after (i) and (ii) are dissolved in a solvent, (ii) is present in the solution in a molar ratio to (i) of less than 1 (that is, the ratio of (i) : (ii) is 1 : less than 1 (mol : mol)). Furthermore, the invention relates to a formulation which contains said composition and is used as a herbicide, and to a method for controlling weeds, wherein said composition or the formulation containing the composition is applied to the areas to be treated.

Inventors:
JESCHKE INGO (AT)
Application Number:
PCT/EP2020/082411
Publication Date:
May 27, 2022
Filing Date:
November 17, 2020
Export Citation:
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Assignee:
WACKER CHEMIE AG (DE)
International Classes:
A01N37/02; A01N37/06; A01P13/00
Domestic Patent References:
WO2010049954A12010-05-06
WO1991005472A11991-05-02
WO2018050211A12018-03-22
WO1993009669A11993-05-27
WO2011161133A22011-12-29
WO2019215645A12019-11-14
WO2020084572A12020-04-30
WO2018050211A12018-03-22
Foreign References:
US2626862A1953-01-27
US4975110A1990-12-04
US5035741A1991-07-30
US5098467A1992-03-24
US5106410A1992-04-21
US5284819A1994-02-08
US8569211B22013-10-29
GB2247621A1992-03-11
US6323156B12001-11-27
EP0868849A11998-10-07
US20040186022A12004-09-23
Other References:
SZENTE L ET AL: "FATTY ACID-CYCLODEXTRIN COMPLEXES: PROPERTIES AND APPLICATIONS", JOURNAL OF INCLUSION PHENOMENA AND MOLECULAR RECOGNITION IN CHEMISTRY, KLUWER, DORDRECHT, NL, vol. 16, no. 4, 1 January 1993 (1993-01-01), pages 339 - 354, XP000675556, ISSN: 0923-0750, DOI: 10.1007/BF00708714
Attorney, Agent or Firm:
BELZ, Ferdinand et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Zusammensetzung zur Verwendung als Herbizid enthaltend

(i) gesättigte oder ungesättigte Fettsäuren, deren Salze oder Ester,

(ii) ein Cyclodextrin oder Cyclodextrin-Derivat wobei nach Lösen von (i) und (ii) in einem Lösungsmittel in der Lösung (ii) in einem molaren Verhältnis zu (i) von weniger als 1 vorliegt (d.h. das Verhältnis (i) : (ii) beträgt 1 : weniger als 1 (Mol : Mol) ) .

2. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach Lösen von (i) und (ii) in einem Lösungsmittel das molare Verhältnis von (i) : (ii) in der Lösung zwischen 1 : 0,01 und 1 : 0,5 (Mol : Mol) liegt.

3. Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass nach Lösen von (i) und (ii) in einem Lösungsmittel das molare Verhältnis von (i) : (ii) in der Lösung 1 : 0,05 (Mol : Mol) beträgt.

4. Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das (ii) ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus a-Cyclodextrin, ß-Cyclodextrin, y-Cyclodext- rin, Hydroxypropyl-a-Cyclodextrin, Acetyl-a-Cyclodextrin, Hydroxypropyl-ß- Cyclodextrin, Hydroxypropyl -y- Cyclodextrin, Acetyl-ß-Cyclodextrin, Methyl-ß-Cyclodextrin, Acetyl-y-Cyc- lodextrin und deren Gemischen.

5. Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass (i) eine Kettenlänge von 6 bis 20 Kohlenstoff atomen besitzt.

6. Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass (i) ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Caprylsäure (C8) , Pelargonsäure (C9) , Caprin- säure (CIO) , Undecansäure (Cll) , Laurinsäure (C12) und deren Gemische.

7. Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass nach Lösen von (i) und (ii) in einem Lösungsmittel der prozentuale Gehalt an (i) in der Lösung 3% beträgt.

8. Formulierung enthaltend eine Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Herbizid verwendet wird.

9. Formulierung gemäß Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich ein Lösungsmittel enthält.

10. Formulierung gemäß einem der Ansprüche 8 oder 9 dadurch gekennzeichnet, dass als Lösungsmittel Wasser eingesetzt wird .

11. Verfahren zur Bekämpfung von Unkraut, dadurch gekennzeichnet, dass eine Formulierung gemäß einem der Ansprüche 8 bis 10 auf die zu behandelnden Flächen aufgetragen wird.

Description:
Cyclodextrin enthaltende Formulierungen zur Verbesserung der

Wirksamkeit von Fettsäuren als nicht-selektive Herbizide

Die Erfindung betrifft eine Zusammensetzung zur Verwendung als Herbizid enthaltend (i) gesättigte oder ungesättigte Fettsäuren, deren Salze oder Ester und (11) ein Cyclodextrin oder Cyclodextrin-Derivat, wobei nach Lösen von (i) und (ii) in einem Lösungsmittel in der Lösung (ii) in einem molaren Verhältnis zu (i) von weniger als 1 vorliegt (d.h. das Verhältnis (i) : (ii) beträgt 1 : weniger als 1 (Mol : Mol) ) . Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Formulierung enthaltend diese Zusammensetzung, die als Herbizid verwendet wird, sowie ein Verfahren zur Bekämpfung von Unkraut, wobei diese Zusammensetzung bzw. die Formulierung enthaltend die Zusammensetzung auf die zu behandelnden Flächen aufgetragen wird.

Herbizide (Unkrautbekämpfungsmittel) sind Substanzen, die störende Pflanzen abtöten sollen. Sie werden vor allem in der Landwirtschaft eingesetzt, aber auch auf Nicht-Kulturland. Kulturpflanzen stehen im Wettbewerb mit Unkräutern um Wasser, Nährstoffe und Licht. Dichter Unkrautbewuchs kann die Ernte sehr erschweren und deutlich vermindern. Unkräuter können manuell, mit Maschinen oder mit Herbiziden dezimiert werden.

Man unterscheidet dabei zwischen selektiven Herbiziden, die gegen bestimmte Pflanzen wirken und Breitband- oder Totalherbiziden, die gegen sehr viele Pflanzen wirken.

Gerade beim Anbau von landwirtschaftlichen Bioprodukten sind die Möglichkeiten zur Eindämmung von Unkräutern, die zu einer Ertragsminderung führen, sehr limitiert. Hierbei möchte man auf synthetisch-chemische Herbizide weitestgehend verzichten. Oftmals muss auf mechanische Methoden zurückgegriffen werden. Der Einsatz synthetisch-chemischer Herbizide kann generell zu weiteren Nachteilen führen, wie der Ausbildung von Resistenzen, einer Verunreinigung des Grundwassers, einer Reduzierung der Biodiversität und einer Beeinträchtigung der Gesundheit der Menschen, die diese Produkte ausbringen oder Feldfrüchte verzehren, die damit behandelt wurden.

Gesättigte und ungesättigte Fettsäuren und deren Salze, sowie Ester sind seit langem als umweltfreundliche und für den Bioanbau einsetzbare Herbizide bekannt und werden daher auch als Naturherbizide bezeichnet. Dazu zählen vor allem Fettsäuren mit einer Kettenlänge von 6 bis 20 Kohlenstoff atomen, vor allem jedoch der Caprylsäure (C8) , der Pelargonsäure (C9) , der Caprin- säure (CIO) , der Undecansäure (Cll) und der Laurinsäure (C12) . Die Wirkung bei kürzeren oder längeren Ketten ist nicht so stark gegeben.

Diese Fettsäuren werden üblicherweise als Konzentrate angeboten, die vor der Anwendung mit Wasser zu einer Öl-in-Wasser Emulsion verdünnt werden. Zusätzlich können weitere Komponenten wie Tenside und Biozide oder aber auch andere Wirkstoff klassen wie beispielsweise Wachstumsregulatoren in den Produkten enthalten sein.

Die Anwendungsrate kann je nach Unkrautart schwanken und liegt im Allgemeinen in einem Bereich von 30 bis 60 kg Fettsäuren pro Hektar, die mit einem Wasservolumen von 800 bis 1,200 Litern ausgebracht werden.

In dem US-Patent 2, 626,862 wurde erstmals der Einsatz der ungesättigten Undecylsäure als Herbizid beschrieben. In US 4,975,110, US 5,035,741, US 5,098,467 und US 5,106,410 wurden die gesättigten Fettsäuren Caprylsäure, Pelargonsäure, Caprin- säure, Undecansäure und Laurinsäure einzeln oder als Gemisch in Kombination mit Tensiden und Emulgatoren als Herbizid verwendet. In US 5,284,819 wurden ebenfalls Monoglycolester der Fettsäuren als Gemisch mit den freien Fettsäuren als Herbizide eingesetzt. US-Patent 8,569,211 beschreibt wässrige Formulierungen herbizider Fettsäuren, die größere Mengen an Emulgatoren enthalten. Aus dem britischen Patent GB 2247621 sind wässrige Formulierungen herbizider Fettsäuren bekannt, welche die Fettsäuren in teilneutralisierter Form enthalten. Die Formulierung enthält zusätzlich flüchtigen Alkohol als Lösemittel. WO 93/09669 und US 6,323,156 beschreiben wässrige Formulierungen von Organoammoniumsalzen herbizider Fettsäuren. Dabei weisen vor allem Alkylaminsalze einen strengen Geruch auf bzw. haben eine erschwerte biologische Abbaubarkeit. Schließlich werden in EP 0 868 849 teilverseifte Ammoniumsalze von Fettsäuren beschrieben. In dem Patent US 2004/0186022 sollen Bernsteinsäure oder andere Säuren des Krebszyklus dazu dienen, die herbizide Wirkung der Fettsäuren zu verbessern. WO 2011/161133 schließlich beschreibt eine Pelargonsäure-Formulierung in Form einer Öl-in-Wasser-Emulsion .

Ein kommerzielles Produkt ist beispielsweise Scythe®, das 57% Pelargonsäure und 3% artverwandte Fettsäuren enthält und für die Anwendung in Kombination mit synthetischen Herbiziden vorgeschlagen wird. Das Produkt Finalsan® enthält 18, 67% Pelargonsäure und 3% eines Wachstumsregulators und ist für den Home und Garden Bereich empfohlen.

Diese Produkte werden als nicht-systemische, nicht-selektive Kontaktherbizide verwendet und eignen sich bei landwirtschaftlichen Anwendungen gut für den Einsatz auf dem sogenannten , falschen Saatbeet', im Vorlauf einer Kultur und im Bereich zwischen den Reihen bei Reihenkulturen. Weiterhin werden diese Produkte gerne im Home und Garden Bereich zur Eindämmung von Unkräutern und Moosen auf Saatbeeten oder aber auf allen anderen Flächen verwendet, die frei von Unkräutern sein sollen, wie beispielsweise Garagenauffahrten, Terrassen oder ähnliche. Die Wirkweise besteht darin, dass die in dem Herbi zid enthaltenden Fettsäuren die Zellmembranen der Unkräuter angrei fen, was zu einem Verlust der Zell flüssigkeit führt . Dadurch trocknet das Unkraut letztendlich aus . Sobald ein ausreichend großer Anteil des Meristems ( Zell-Bildungsgewebe ) betrof fen ist , führt dies dazu, dass die Pflanze eingeht .

Ein Problem der bislang bekannten Formulierungen herbi zider Fettsäuren ist die Volatilität der Fettsäuren, weshalb die Produkte nach der Ausbringung eine nur geringe Beständigkeit aufweisen . Die Wirksamkeit nimmt bereits nach wenigen Tagen ab und es kommt zur Bildung frischer Unkräuter auf bereits behandelten Flächen . Dieses Problem führt zu dem Nachteil , dass herbi zide Formulierungen enthaltend Fettsäuren mehrfach und/oder in erhöhter Konzentration eingesetzt werden müssen .

Ein weiterer Nachteil der bislang bekannten herbi ziden Formulierungen enthaltend Fettsäuren lässt sich gegenüber grasartigen Unkräutern feststellen . Diese werden aufgrund der geringen Blattoberfläche nur unzureichend benetzt , so dass hier wiederum mehrfach behandelt oder aber die Applikationsrate angehoben werden muss .

Schließlich kann eine ausreichend gute Wirkung dieser Naturherbi zide fast nur auf j ungen Unkräutern mit einer Höhe von maximal 0 , 05 m erzielt werden . Für Unkräuter mit einer Höhe ab 0 , 05 m muss wiederum die Aufwandmenge angehoben werden .

Aus den genannten Gründen sind die bekannten Naturherbi zide wegen ihres hohen Preises aus ökonomischer Sicht für eine breite Anwendung nicht interessant .

Cyclodextrine sind cyclische Oligosaccharide , die sechs (oc- ) , sieben ( ß- ) oder acht (y- ) , über a- ( 1 , 4 ) -Bindungen miteinander verbundene D-Glucopyranoseeinheiten enthalten und die enzymatisch aus Stärke gewonnen werden . Aufgrund ihrer ringförmigen Molekülstruktur mit einem hydrophoben Hohlraum können Cyclodextrine reversible Komplexe mit hydrophoben Gastmolekülen bilden. Aufgrund der hydrophilen Oberfläche der Cyclodextrine lässt sich mit ihrer Hilfe die Wasserlöslichkeit von hydrophoben Substanzen verbessern. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit dazu, die Flüchtigkeit von volatilen Substanzen durch Komplexbildung mit Cyclodextrinen zu verringern, sowie eine verzögerte Freisetzung zu erzielen.

WO 19/215645 und WO 20/084572 beschreiben, dass Pestizid-Cyclo- dextrin-Komplexe besonders effektiv sind, da sie die Löslichkeit des Pestizids erhöhen, was die Bioverfügbarkeit verbessert, was an den Wirkstoffen Tau-Fluvalinat und Prothioconazol untersucht wurde. Zu diesem Zweck wurden die Wirkstoffe äqui- molar oder mit einem molaren Überschuss Cyclodextrin versetzt.

WO 2018/050211 beschreibt, dass es für die effektive Wirkung eines Komplexes aus Cyclodextrin und Insektenabwehrmittel, also einem in der Luft wirksamen Mittel, von Vorteil ist, wenn der Wirkstoff nicht komplett komplexiert vorliegt, um in ausreichendem Anteil in der Umgebungsluft zur Verfügung zu stehen.

Die Verwendung von Cyclodextrinen zur Verbesserung der Wirksamkeit von Naturherbiziden wurde bisher noch nicht untersucht.

Aufgabe der Erfindung war es, eine Zusammensetzung enthaltend Naturherbizide bereitzustellen, die effektiv als Herbizid wirksam ist und damit für einen ökonomischen Einsatz in vielen Anwendungsfeldern zur Verfügung gestellt werden kann.

Diese Aufgabe wurde dadurch gelöst, dass eine Zusammensetzung zur Verwendung als Herbizid enthaltend (i) gesättigte oder ungesättigte Fettsäuren, deren Salze oder Ester und (ii) ein Cyclodextrin oder Cyclodextrin-Derivat, wobei nach Lösen von (i) und (ii) in einem Lösungsmittel in der Lösung (ii) in einem molaren Verhältnis zu (i) von weniger als 1 vorliegt (d.h. das (ii) beträgt 1 : weniger als 1 (Mol : Mol) ) zur Verfügung gestellt wird.

Die Zusammensetzung ist eine Mischung der Komponenten (i) und (ii) . Die gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren, deren Salze oder Ester sind das Naturherbizid, d.h. (i) ist der her- bizid-wirkende Anteil und wird deshalb auch als Wirkstoff anteil bezeichnet .

Die Zusammensetzung kann als Herbizid verwendet werden, d.h. sie erzielt einen herbiziden Effekt.

Der herbizide Effekt ist definiert als Ausbringen einer Probe gelöst in 100 ml Lösungsmittel auf einer Fläche von 1 m 2 bei trockenem Wetter und mindestens 10 °C Umgebungstemperatur, wobei die Fläche ein- und zweikeimblättrige Unkräuter enthält. Die maximale Wuchshöhe der Unkräuter liegt bei 0,05 m bis 0,1 m. Das Ausbringen erfolgt dabei so, dass die Lösung ausgesprüht wird, d.h. mit einem Abstand von ca. 20-30 cm auf die Unkräuter aufgesprüht wird. Anschließend werden die Flächen nach unterschiedlichen Zeiten bezüglich ihres Bewuchses mit Unkraut quantifiziert, wobei eine Einteilung von 0 (keine Beeinträchtigung des Unkrautwachstums) bis 10 (vollständiges Absterben der Unkräuter) erfolgt.

Die Zusammensetzung kann auch in Pulver-Form als Herbizid verwendet und auf die zu behandelnde Fläche ausgebracht werden. In diesem Fall wird das erfindungsgemäße molare Verhältnis von (i) : (ii) dann erreicht, wenn sich die Zusammensetzung löst, beispielsweise bei Regen im Regenwasser oder im Morgentauwasser. Die zum Erreichen des erfindungsgemäßen molaren Verhältnisses einzusetzende Menge an (i) und (ii) ergibt sich aus deren Molekulargewicht und ist daher einfach zu berechnen. So kann beispielsweise das molare Verhältnis von (i) : (ii) = 0,5 : 1 eingestellt werden, indem x Gramm (i) und 2y Gramm (ii) gemischt werden, wenn ( i ) ein Molekulargewicht von x g/mol besitzt und ( ii ) ein Molekulargewicht von y g/mol besitzt .

Es war überraschend, dass die eingesetzten Cyclodextrine in einem geringeren als äquimolaren Verhältnis zum Wirkstof f zugegeben werden konnten .

Zusätzlich konnte in einem weiteren Versuch festgestellt werden, dass die Aufwandmenge der gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren, deren Sal ze oder Ester durch die Zugabe von Cyclodextrinen bzw . Cyclodextrin-Derivaten abgesenkt werden konnte , was zu einer Einsparung an Material führte , so dass die breite Anwendung dieser Herbi zide wirtschaftlicher gemacht werden konnte . Beispiel 1 zeigt , dass die handelsübliche Formulierung enthaltend Pelargonsäure bereits nach wenigen Tagen ein Nachwachsen der Unkräuter auf der behandelten Fläche zuließ , während alle Flächen, die mit Cyclodextrin enthaltenden Formulierungen behandelt wurden, über einen wesentlich längeren Zeitraum frei von Unkräutern blieben . Auch Beispiel 2 belegt , dass durch die Verwendung von Formulierungen, in denen Pelargonsäure in Kombination mit Cyclodextrinen enthalten war, sich im Vergleich zur Verwendung der gleichen Formulierung ohne Zusatz von Cyclodextrinen wesentlich geringere Wirkstof fmengen verwenden ließen, um die gleiche herbi zide Wirkung zu erreichen .

Als Vorteil der ef fektiveren Wirksamkeit der Herbi zid-Cyclo- dextrin-Komplexe kann auch die Applikations frequenz der Herbizide abgesenkt werden, was zu einer großen Einsparung an Zeit und Material führte .

Schließlich konnte gezeigt werden, dass die Kombination von Cyclodextrinen mit gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren, deren Sal ze oder Ester dazu führte , dass nicht nur j unge Unkräuter mit einer Wuchshöhe von kleiner 0 , 05 m ausreichend gut behandelt werden konnten, sondern auch Unkräuter mit einer wesentlich größeren Wuchshöhe (s. Beispiel 3) . Zusätzlich ließen sich damit auch grasartige Unkräuter sehr gut bekämpfen, die sich ansonsten nur sehr schlecht mit Fettsäuren eindämmen lassen (betrachtet in Beispiel 3) . Damit konnte gezeigt werden, dass die Einsatzmöglichkeiten dieser Herbizid-Klasse deutlich gesteigert werden kann, wenn diese mit Cyclodextrinen kombiniert werden.

Durch die Zugabe von (ii) lässt sich die Wirksamkeit von (i) bei Verwendung der Zusammensetzung als Herbizid deutlich verbessern, was eine Absenkung des Anteils von (i) (Wirkstoff anteil) , eine zeitliche Ausdehnung des herbiziden Effekts, d.h. verlängerte Wirkdauer sowie eine Verbesserung der Einsatzmöglichkeiten des Herbizids z.B. auch auf Unkräuter mit einer größeren Wuchshöhe zur Folge hat.

Das Vorhandensein von (ii) in der Zusammensetzung zur Verwendung als Herbizid stellt sicher, dass ein Teil des Wirkstoffs (i) nach dessen Applikation länger auf dem Wirkort verbleibt, wodurch sich die Wirkzeit deutlich verlängern, bzw. die Ein- sat zkonzentration von (i) reduzieren lässt und zusätzlich die Einsatzmöglichkeiten auf ältere und grasartige Unkräuter ausdehnen lässt.

Es ist von besonderem Vorteil, dass die Zusammensetzung zur Verwendung als Herbizid einen Wirkstoff (i) enthält, der zur Klasse der Naturherbizide zählt und damit umweltfreundlich ist und auch im Bioanbau eingesetzt werden kann.

Bei der zu behandelnden Fläche handelt es sich um landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzte Flächen, die unkrautfrei bleiben sollen. Zudem ist auch im Vorlauf einer Kultur beispielsweise die Behandlung des Bodens vor der Aussaat möglich. Bevorzugt handelt es sich bei der zu behandelnden Fläche um eine Grünfläche, besonders bevorzugt um eine Grasfläche.

Als Unkraut bezeichnet man Pflanzen der spontanen „Begleitvegetation" in Kulturpflanzenbeständen, Grünland oder Gartenanlagen, die dort nicht gezielt angebaut werden und aus dem Samenpotential des Bodens, über Wurzelausläufer oder über Zuflug der Samen zur Entwicklung kommen. Alternativ wird heute häufig von Beikraut oder Kulturpflanzenbegleitern gesprochen. Unerwünschte Beikräuter sind beispielsweise Girsch, Disteln, Brennnessel, Schöllkraut, Klee und Löwenzahn.

Die Zusammensetzung ist zur Verwendung als Herbizid geeignet, wobei es sich um ein nicht-selektives Herbizid handelt, d.h. es wirkt nicht nur gegen bestimmte Pflanzen, sondern als Breitband- oder Totalherbizid. Bevorzugt wird die Zusammensetzung als Herbizid, besonders bevorzugt als nicht-selektives Herbizid verwendet .

Ein Lösungsmittel (auch Lösemittel oder Solvens) ist ein Stoff, der Gase, Flüssigkeiten oder Feststoffe lösen oder verdünnen kann, ohne dass es dabei zu chemischen Reaktionen zwischen gelöstem Stoff und lösendem Stoff kommt. Als Lösungsmittel können Wasser, Alkohole oder Ketone eingesetzt werden, bevorzugt Alkohol im Gemisch mit Wasser, besonders bevorzugt handelt es sich beim Lösungsmittel um ein Ethanol-Wasser-Gemisch und insbesondere bevorzugt um Wasser.

Bevorzugt ist die Zusammensetzung dadurch gekennzeichnet, dass nach Lösen von (i) und (ii) in einem Lösungsmittel das molare Verhältnis von (i) : (ii) in der Lösung zwischen 1 : 0,01 und 1 : 0,5 (Mol : Mol) liegt. Insbesondere bevorzugt beträgt nach Lösen von (i) und (ii) in einem Lösungsmittel das molare Verhältnis von (i) : (ii) in der Lösung 1 : 0,05 (Mol : Mol) . Bevorzugt ist die Zusammensetzung dadurch gekennzeichnet, dass (ii) ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus a-Cyclodext- rin, ß-Cyclodextrin, y-Cyclodextrin, Hydroxypropyl-a-Cyclodext- rin, Acetyl-a-Cyclodextrin, Hydroxypropyl-ß-Cyclodextrin, Hyd- roxypropyl-y-Cyclodextrin, Acetyl-ß-Cyclodextrin, Methyl-ß-Cyc- lodextrin, Acetyl-y-Cyclodextrin und deren Gemischen. Besonders bevorzugt handelt es sich bei (ii) um ein natives Cyclodextrin wie a-Cyclodextrin, ß-Cyclodextrin, y-Cyclodextrin oder deren Mischung, insbesondere bevorzugt um a-Cyclodextrin und/oder ß- Cyclodextrin . Wenn es sich bei (ii) um ein Cyclodextrin-Derivat wie Hydroxypropyl-a-Cyclodextrin, Acetyl-a-Cyclodextrin, Hydroxypropyl -ß-Cyclodextrin, Hydroxypropyl -y-Cyclodextrin, Acetyl-ß- Cyclodextrin, Methyl-ß-Cyclodextrin, Acetyl-y-Cyclodextrin oder deren Gemische handelt ist es besonders bevorzugt, dass es sich bei (ii) um Hydroxypropyl-a-Cyclodextrin, Methyl-ß-Cyclodextrin oder Hydroxypropyl-ß-Cyclodextrin handelt.

Auf Basis der nativen Cyclodextrine wurden zahlreiche Derivate mit unterschiedlichen Eigenschaften entwickelt. So weisen beispielsweise das Methyl-ß-Cyclodextrin und das Hydroxypropyl-ß- Cyclodextrin eine um ein Vielfaches gesteigerte Wasserlöslichkeit gegenüber dem nativen ß-Cyclodextrin auf. Das gleiche trifft auf Derivate des a- und y-Cyclodextrins zu. Es gibt letztendlich unendlich viele Möglichkeiten, Wasserstoff atome der Hydroxylgruppen nativer Cyclodextrine durch Reste zu ersetzen, um die Eigenschaften der Cyclodextrine wie deren Wasserlöslichkeit zu beeinflussen.

Als herbizide Wirkstoffe können gesättigte oder ungesättigte Fettsäuren, deren Salze oder Ester eingesetzt werden. Bevorzugt ist die Zusammensetzung dadurch gekennzeichnet, dass (i) eine Kettenlänge von 6 bis 20 Kohlenstoff atomen besitzt. Besonders bevorzugt ist (i) ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Caprylsäure (C8) , Pelargonsäure (C9) , Caprinsäure (CIO) , Undecansäure (Cll) , Laurinsäure (C12) und deren Gemische. Besonders bevorzugt handelt es sich bei (i) um Caprylsäure (C8) , Pelar- gonsäure (C9) , Caprinsäure (CIO) oder deren Mischung, insbesondere bevorzugt um Pelargonsäure (C9) .

In einer bevorzugten Aus führungs form ist die Zusammensetzung dadurch gekennzeichnet, dass nach Lösen von (i) und (ii) in einem Lösungsmittel der prozentuale Gehalt an (i) in der Lösung 3%, besonders bevorzugt 2% und insbesondere bevorzugt 1% beträgt. Der prozentuale Gehalt bezieht sich auf die Gesamtkonzentration von (i) in der Zusammensetzung, d.h. wenn (i) ein Gemisch beispielsweise von drei verschiedenen Fettsäuren ist und jede in einem Anteil von 1% vorliegt, beträgt der prozentualen Anteil von (i) insgesamt 3%.

Wie oben bereits beschrieben, kann die Zusammensetzung als Herbizid verwendet werden. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann auch als Basis für die Herstellung einer Formulierung dienen. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist daher eine Formulierung enthaltend die erfindungsgemäße Zusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Herbizid verwendet wird. Zusätzlich zur Zusammensetzung kann eine Formulierung Komponenten wie beispielsweise Lösungsmittel, Biozide, Tenside, Visko- sitätsregler , Antischaummittel, Konservierungsmittel, Emulgatoren und/oder andere Wirkstoff klassen wie Wachstumsregulatoren enthalten. Mit der Formulierung soll die biologische Wirkung der Zusammensetzung im Zielorganismus optimiert werden und gleichzeitig soll das Fertigprodukt in eine gerätetechnisch anwendbare Form gebracht werden. So soll nicht nur die Wirksamkeit, sondern auch z.B. die Haltbarkeit der Formulierung optimiert werden.

Durch die Zugabe von (ii) lässt sich die Wirksamkeit von (i) in der Formulierung deutlich verbessern, was eine Absenkung des Anteil von (i) (Wirkstoff anteil ) , eine zeitliche Ausdehnung des Ef fekts sowie eine Verbesserung der Einsatzmöglichkeiten als Herbi zid zur Folge hat .

In einer bevorzugten Aus führungs form enthält die Formulierung zusätzlich ein Lösungsmittel . Für das Lösungsmittel gilt die oben gegebene Definition, wobei es besonders bevorzugt ist , dass als Lösungsmittel Wasser eingesetzt wird .

Die Herstellung der herbi ziden Formulierung erfolgt in bekannter Weise durch Kombination aller Komponenten zu einer Formulierung .

Die Herstellung der Cyclodextrin-Komplexe kann durch alle im Stand der Technik bekannten Methoden erfolgen, vorzugsweise erfolgt sie durch das Co-Precipitation Verfahren, den Melting- In Prozess oder das Pasten Verfahren .

Beim Co-Precipitation Verfahren wird die Fettsäure in einem geeigneten Lösemittel gelöst und in dem gewünschten Verhältnis zu einer auf 20 bis 70 ° C, vorzugsweise auf 50 ° C erwärmten wässrigen Lösung des Cyclodextrins oder Cyclodextrin-Derivats zugegeben . Die Lösung wird über einen Zeitraum von 16 Stunden gerührt und anschließend das Lösemittel entfernt . Der Rückstand wird bei 40 ° C getrocknet . Bei dem Lösemittel handelt es sich vorzugsweise um Aceton, Methanol oder Ethanol .

Beim Melting- In Prozess wird das Cyclodextrin oder Cyclodextrin-Derivat in Wasser vorgelegt und auf 20 bis 70 ° C, vorzugsweise 50 ° C erwärmt . Die Fettsäure wird portionsweise zugegeben und 16 Stunden bei der genannten Temperatur gerührt . Nicht kom- plexierte Fettsäuren werden abfiltriert und der Komplex durch Gefriertrocknung isoliert .

Beim Pastenverfahren werden das Cyclodextrin oder das Cyclodextrin-Derivat zusammen mit der Fettsäure in dem gewünschten Verhältnis vermengt und Wasser in einem Anteil von 30 Gewichtsprozent der beiden Komponenten zugegeben . Die dabei entstandene Paste wird über einen Zeitraum von acht Stunden bei 70 ° C in einem geschlossenen Glasgefäß gehalten und stündlich mittels eines Spatels durchmischt . Nach Ablauf der acht Stunden wird die Paste getrocknet und für die weitere Anwendung vermahlen .

Darüber hinaus kann der Cyclodextrin-Komplex ganz einfach als physikalische Mischung durch Zudosierung der Cyclodextrine zu einer die Wirkstof fe bereits enthaltenden Formulierung gewonnen werden .

Eine Kombination aus Cyclodextrin-Komplexen mit physikalischen Mischungen ist ebenfalls möglich .

Ein weiterer Gegenstand ist ein Verfahren zur Bekämpfung von Unkraut , dadurch gekennzeichnet , dass die Formulierung auf die zu behandelnden Flächen aufgetragen wird .

Die herbi zide Formulierung enthaltend gesättigte oder ungesättigte Fettsäuren, deren Sal ze oder Ester und Cyclodextrine oder Cyclodextrin-Derivate sowie optional weitere Bestandteile wie ein Lösungsmittel wird in der Landwirtschaft derzeit typischerweise mit einer Applikationsrate von 30 kg bis 60 kg Wirkstof f pro Hektar (Ha ) angewandt , was bedeutet , dass es mit 800 bis 1200 Litern Wasser pro Ha ausgebracht wird . Das Ausbringen erfolgt mittels Sprühflug- oder Sprühfahrzeugen oder kleineren Sprühgeräten . Der Wirkstof f gehalt bezieht sich hierbei auf den Gehalt an Fettsäuren, deren Sal ze oder Ester . Werden die gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren, deren Sal ze oder Ester mit Cyclodextrinen in den oben angegebenen Verhältnissen kombiniert , so kann die Einsatzmenge auf 10 kg bis 20 kg Wirkstof f pro Ha abgesenkt werden . Die herbi zide Formulierung wird mit gängigen Methoden auf die Unkräuter aufgesprüht . Dabei können nicht nur j unge Unkräuter mit einer Wuchshöhe unter 0 , 05 m, sondern auch höhere Unkräuter behandelt werden . Zusätzlich lassen sich damit nicht nur breit- blättrige Unkräuter, sondern auch grasartige Unkräuter behandeln .

Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung .

Beispiel 1 Anwendung einer handelsüblichen Konzentration an Fettsäuren in Kombination mit Cyclodextrinen

3,09 g Perlagonsäure (Sigma Aldrich, Reinheit 97%, Molekulargewicht 158,2 g/mol) wurden in 50 ml Ethanol gelöst und mit Wasser auf 100 ml aufgefüllt, um eine handelsübliche Konzentration von 3 % Wirkstoff zu erzeugen, wie sie zur Bekämpfung von Unkräutern auf einer Fläche von 1 m 2 verwendet wird (Formulierung 1) . Diese Lösung wurde mit unterschiedlichen Mengen an methyliertem beta-Cyclodextrin (M-ß-CD, Wacker Chemie AG, Molekulargewicht 1310 g/mol) versetzt. Durch Zugabe von 24,90 g M-ß-CD wurde ein Wirkstoff zu Cyclodextrin Verhältnis von 1:1 (Mol : Mol) (Formulierung 2) , durch Zugabe von 12,41 g M-ß-CD ein Wirkstoff zu Cyclodextrin Verhältnis von 1:0,5 (Mol : Mol) (Formulierung 3) und durch Zugabe von 1,24 g M-ß-CD ein Wirkstoff zu Cyclodextrin Verhältnis von 1:0,05 (Mol : Mol) (Formulierung 4) hergestellt.

Girsch, Disteln, Brennnessel, Schöllkraut, Klee und Löwenzahn wurden über 8 Tage hinweg in einem Gewächshaus angepflanzt. Nachdem die Pflänzchen jeweils mehr als 2 Blätter ausgebildet hatten, wurden sie gemischt auf einer Freifläche eingesetzt. Eine Fläche von jeweils 1 m 2 wurde am Vormittag um 10:00 Uhr mit 100 ml der einzelnen Formulierungen mittels eines Handsprühgeräts behandelt. Dabei herrschten trocknes Wetter und eine Außentemperatur von 10°C. Anschließend wurden die Flächen nach unterschiedlichen Zeiten beurteilt. Der Bewuchs der behandelten Flächen mit den ausgepflanzten Unkräutern wurden dabei gemäß einer Skala von 0 bis 10 beurteilt (0 = keine Beeinträchtigung der Unkräuter und 10 = vollständiges Absterben der Unkräuter) .

Beispiel 2 Absenkung der handelsüblichen Konzentration an Fettsäuren mit Hilfe von Cyclodextrinen

3,09 g Perlagonsäure (Sigma Aldrich, Reinheit 97%, Molekulargewicht 158,2 g/mol) wurden in 100 ml Wasser gelöst, um eine handelsübliche Konzentration von 3 % Wirkstoff zu erzeugen, wie sie zur Bekämpfung von Unkräutern auf einer Fläche von 1 m 2 verwendet wird (Formulierung 1) . Weiterhin wurden Formulierungen mit geringeren Konzentrationen an Perlagonsäure hergestellt und diese mit Cyclodextrinen versehen. Dazu wurden 2,06 g Perlagonsäure in 10 ml Ethanol gelöst und mit Wasser auf 100 ml Wasser aufgefüllt, was einer Konzentration von 20 % Wirkstoff entspricht. Zu diesem Ansatz wurden 0,94 g hydroxypropyliertes beta-Cyclodextrin (HP-ß-CD, Wacker Chemie AG, Molekulargewicht 1380 g/mol) gegeben, was einem Wirkstoff zu Cyclodextrin Verhältnis von 1:0,05 (Mol : Mol) entspricht ( Formulierung 5) . Schließlich wurden 1,03 g Perlagonsäure in 10 ml Ethanol gelöst und mit Wasser auf 100 ml Wasser aufgefüllt, was einer Konzentration von 10 % Wirkstoff entspricht. Zu diesem Ansatz wurden 0,47 g hydroxypropyliertes beta-Cyclodextrin (HP-ß-CD) gegeben, was einem Wirkstoff zu Cyclodextrin Verhältnis von 1:0,05 (Mol : Mol) entspricht ( Formulierung 6) .

Auf einer Freifläche mit starkem Unkrautbewuchs wurden Flächen von jeweils 1 m 2 (Herstellung der Flächen wie in Beispiel 1 beschrieben) am Vormittag um 9:00 Uhr mit 100 ml der einzelnen Formulierungen mittels eines Handsprühgeräts behandelt. Dabei herrschten trockenes Wetter und eine Außentemperatur von 12 °C. Anschließend wurden die Flächen nach unterschiedlichen Zeiten beurteilt. Der Bewuchs der behandelten Flächen mit den ausgepflanzten Unkräutern wurde dabei gemäß einer Skala von 0 bis 10 beurteilt (0 = keine Beeinträchtigung der Unkräuter und 10 = vollständiges Absterben der Unkräuter) .

Beispiel 3 Behandlung von Unkräutern mit hoher Wuchshöhe sowie von grasartigen Unkräutern mittels Fettsäuren in Kombination mit Cyclodextrinen

1,03 g Perlagonsäure (Sigma Aldrich, Reinheit 97%, Molekulargewicht 158,2 g/mol) , 1,02 g Caprylsäure (Sigma Aldrich, Reinheit 98%, Molekulargewicht 144,2 g/mol) und 1,02 g Caprinsäure (Sigma Aldrich, Reinheit 98%, Molekulargewicht 172,3 g/mol) wurden in 100 ml Wasser gelöst, um eine handelsübliche Konzentration von 3 % Wirkstoff zu erzeugen, wie sie zur Bekämpfung von Unkräutern auf einer Fläche von 1 m 2 verwendet wird (Formulierung 7) . Weiterhin wurde eine Formulierung mit Cyclodextrinen versehen. Dazu wurden 1,03 g Perlagonsäure, 1,02 g Caprylsäure und 1,02 g Caprinsäure in 10 ml Ethanol gelöst und mit Wasser auf 100 ml Wasser aufgefüllt, was einer Konzentration von 3 % Wirkstoff entspricht. Dazu wurden 0,71 g hydroxypropy- liertes beta-Cyclodextrin (HP-ß-CD, Wacker Chemie AG, Molekulargewicht 1380 g/mol) und 0, 65 g methyliertes beta-Cyclodextrin (M-ß-CD, Wacker Chemie AG, Molekulargewicht 1310 g/mol) gegeben, was einem Wirkstoff zu Cyclodextrin Verhältnis von 1:0,05 (Mol : Mol) entspricht ( Formulierung 8) .

Auf einer Freifläche mit einem Unkrautbewuchs mit einer Wuchshöhe von höher als 0,05 m (s. Beispiel 1, längere Kulturzeit) wurden Flächen von jeweils 1 m 2 (Herstellung der Flächen wie in Beispiel 1 beschrieben, Kulturdauer bis zum Erreichen der angegebenen Wuchshöhe) am Vormittag um 10:30 Uhr mit 100 ml der einzelnen Formulierungen mittels eines Handsprühgeräts behandelt. Dabei herrschten trockenes Wetter und eine Außentemperatur von 15°C. Anschließend wurden die Flächen nach unterschiedlichen Zeiten beurteilt. Der Bewuchs der behandelten Flächen mit den ausgepflanzten Unkräutern wurden dabei gemäß einer Skala von 0 bis 10 beurteilt (0 = keine Beeinträchtigung der Unkräuter und 10 = vollständiges Absterben der Unkräuter) .