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Title:
FORMYLAMINOPHENYLSULPHONYL UREAS, METHODS OF PREPARING THEM AND THEIR USE AS HERBICIDES AND PLANT-GROWTH REGULATORS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/032950
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns compounds of formula (I) in which R1 is H, a substituted or unsubstituted hydrocarbon group or a substituted or unsubstituted heterocyclic group; R2 is H, C1-C6 alkyl or C1-C6 alkoxy; R3 is halogen, C1-C6 alkyl, C1-C6 alkoxy, C1-C6 haloalkyl, C1-C6 haloalkoxy, NO2, CN, NH2 or C1-C4 mono- or dialkylamino, the identity of each R3 group being independent of that of other R3 groups when n is 2 or 3; n is 0, 1, 2 or 3; W is an oxygen atom or a sulphur atom; X and Y, independently of each other, are halogen, C1-C6 alkyl, C1-C6 alkoxy, C1-C6 alkylthio, each of the last three groups being unsubstituted or substituted by one or more halogen, C1-C4 alkoxy or C1-C4 alkylthio groups, or C3-C6 cycloalkyl, C2-C6 alkenyl, C2-C6 alkinyl, C2-C6 alkenyoxy, C2-C6 alkinyloxy or mono- or di(C1-C4 alkyl)amino; and Z is CH or N. Such compounds are suitable for use as herbicides and plant-growth regulators. Compounds of formula (I) can be prepared by the method, described in claim 4, which may use new sulphonamides (II).

Inventors:
SCHNABEL GERHARD
WILLMS LOTHAR
BAUER KLAUS
BIERINGER HERMANN
ROSINGER CHRISTOPHER
Application Number:
PCT/EP1995/001867
Publication Date:
December 07, 1995
Filing Date:
May 17, 1995
Export Citation:
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Assignee:
HOECHST SCHERING AGREVO GMBH (DE)
International Classes:
C07D251/16; A01N47/36; C07D239/42; C07D239/46; C07D239/52; C07D251/12; C07D251/46; C07D251/50; C07D405/12; C07D521/00; (IPC1-7): C07D239/42; A01N47/36; C07D239/46; C07D239/52; C07D251/12; C07D251/16; C07D251/46
Foreign References:
DE4236902A11994-05-05
US4892946A1990-01-09
EP0116518A11984-08-22
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Claims:
Patentansprüche:
1. Verbindungen der Formel (I), worin R1 H, einen substituierten oder unsubstituierten Kohlenwasserstoffrest oder einen unsubstituierten oder substituierten heterocyclischen Rest, R2 H, (CrC6)Alkyl oder (CrC6)Alkoxy, R3 Halogen, (C1C6)Alkyl,(C1C6)Alkoxy, (CrC6)Haloalkyl, (CrC6) Haloalkoxy, NO2, CN, NH2, (C,C4)Mono oder Dialkylamino, und zwar jeweils unabhängig von anderen Resten R3, wenn n.
2. oder 3 ist, n 0, 1 ,.
3. oder 3, W ein Sauerstoffatom oder ein Schwefelatom, X, Y unabhängig voneinander Halogen, (C.,C6)Alkyl, (C.,C6)Alkoxy, (C1C6) Alkylthio, wobei jeder der drei letztgenannten Reste unsubstituiert oder durch einen oder mehrere Reste aus der Gruppe Halogen, (C1C4)Alkoxy und (C1C4)Alkylthio substituiert ist, oder (C3C6)Cycloalkyl, (C2C6) Alkenyl, (C2C6)Alkinyl, (C2C6)Alkenyloxy, (C2C6)Alkinyloxy, Mono oder Di[(C1C4)alkyl]amino und Z CH oder N bedeuten.
4. 2 Verbindungen der Formel (I) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß R1 H, (CrC6)Alkyl, (C2C6)Alkenyl, (C2C6)Alkinyl, (C3C6)Cycloalkyl, wobei die vier letztgenannten Reste unsubstituiert oder durch einen oder mehrere Reste aus der Gruppe Halogen, CN, (C1C3)Alkoxy, (C1C3) Haloalkoxy, (C3C6)Cycloalkyl, (CrC3)Alkylthio, (CrC3)Alkylsulfinyl, (C1C3)Alkylsulfonyl, unsubstituiertes Phenyl, substituiertes Phenyl, unsubstituierter heterocyclischer Rest und substituierter heterocyclischer Rest und im Falle cyclischer Reste auch (C1 C4)Alkyl substituiert sind, oder einen heterocyclischen Rest mit 3, 4, 5, 6 oder 7 Ringatomen und ein oder mehreren Atomen aus der Gruppe 0, N und S als Heteroringatom, wobei der Rest unsubstituiert oder durch einen oder mehrere Reste aus der Gruppe Halogen, (C1C3)Alkyl und (C1C3) Haloalkyl substituiert ist, R2 H, (CrC3)Alkoxy oder (CrC3)Alkyl, R3 Halogen, (CrC3)Alkyl, (CrC3)Alkoxy, (CrC3)Haloalkyl, (CrC3) Haloalkoxy, N02, CN, NH2, NHCH3, N(CH3)2, n 0, 1 , 2 oder 3, W O oder S, X, Y unabhängig voneinander Halogen, (C1C4)Alkyl, (C1C4)Alkoxy, (C1C4) Alkylthio, wobei jeder der drei letztgenannten Reste unsubstituiert oder durch einen oder mehrere Reste aus der Gruppe Halogen, (C1C4)Alkoxy und (CrC4)Alkylthio substituiert ist, oder (C3C6)Cycloalkyl, (C2C4) Alkenyl, (C2C4)Alkinyl, (C2C4)Alkenyloxy, (C2C4)Alkinyloxy, Mono oder Di[(C1C2)alkyl]amino und Z CH oder N bedeuten.
5. 3 Verbindungen der Formel (I) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß R1 (CrC6)Alkyl, (C2C6)Alkenyl, (C2C6)Alkinyl, (C3C6)Cycloalkyl, (C4C8)Cycloalkylalkyl, Phenyl(CrC6)alkyl, wobei jeder der sechs letztgenannten Reste unsubstituiert oder durch einen oder mehrere Reste aus der Gruppe Halogen, CN, OCH3, OC2H5, OCF3, SO2CH3 und im Falle cyclischer Reste auch (C1C3)Alkyl substituiert ist, oder einen Rest der Formeln A1 bis A7, (A5) (A6) ( A7 ) R2 Hoder CH3, R3 Halogen, CH3, C2H5, OCH3, OC2H5, CF3, CCI3, OCF3, OCHF2 oder N(CH3)2, n 0, 1 oder 2 bedeuten.
6. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel (I) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man a) eine Verbindung der Formel (II) mit einem heterocyclischen Carbamat der Formel worin R unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl bedeutet, umsetzt oder b) ein Sulfochlorid der Formel (IV) mit einem heterocyclischen Amin der Formel (V) N; Z ( v ) R ' H N N Y in Gegenwart eines Cyanats umsetzt oder c) einen Sulfonylharnstoff der Formel (VI) formyliert oder d) ein Sulfonamid der Formel (II) mit einem (Thio)lsocyanat der Formel (VII) in Gegenwart einer geeigneten Base umsetzt, W = C = N wobei in den obigen Formeln (II) bis (VII) die Reste R1 , R2, R3, W, X, Y und Z sowie der Index n wie in Formel (I) definiert sind und in den Verfahrensvarianten a), b) und c) zunächst Verbindungen erhalten werden, in denen W ein Sauerstoffatom bedeutet.
7. Herbizides oder pflanzenregulierendes Mittel, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens eine Verbindung der Formel (I) nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und im Pflanzenschutz übliche Formulierungshilfsmittel enthält.
8. Verfahren zur Bekämpfung von Schadpflanzen oder zur Wachstumsregulierung von Pflanzen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein wirksame Menge von mindestens einer Verbindung der Formel (I) nach einem der Ansprüche 1 bis 3 auf die Schadpflanzen bzw. Pflanzen, deren Pflanzensamen oder die Fläche, auf der die Pflanzen wachsen, appliziert.
9. Verwendung der Verbindungen der Formel (I) nach einem der Ansprüche 1 bis 3 als Herbizide oder Pflanzenwachstumsregulatoren.
10. Verbindungen der Formel (II), wie sie in Anspruch 4 definiert sind.
Description:
Beschreibung

Formylaminophenylsulfonylharnstoffe, Verfahren zur Herstellung und Verwendung als Herbizide und Pflanzenwachstumsregulatoren

Die Erfindung betrifft das technische Gebiet der Herbizide und Pflanzenwachstumsregulatoren, insbesondere der Herbizide zur selektiven Bekämpfung von Unkräutern und Ungräsern in Nutzpflanzenkulturen.

Es ist bekannt, daß heterocyclisch substituierte Phenylsuifonylharnstoffe, die am Phenylring eine Amino- bzw. eine funktionalisierte Aminogruppe tragen, herbizide und pflanzenwachstumsregulierende Eigenschaften besitzen; siehe EP-A-1515, US-A-4892946, US-A-4981509, DE-A- 4322067, EP-A-1 16 518 ( = US-A-4664695, US-A-4632695), DE-A-4236902 (WO 94/10154).

Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß bestimmte substituierte N- (Aminophenylsulfonyl)-N'-(pyrimidinyl- oder -triazinyD-harnstoffe als Herbizide oder Pflanzenwachstumsregulatoren besonders gut geeignet sind.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Verbindungen der Formel (I)

worin

R 1 H, einen substituierten oder unsubstituierten Kohlenwasserstoffrest oder einen unsubstituierten oder substituierten heterocyclischen Rest, R 2 H, (C r C 6 )-Alkyl oder (C r C 6 )-Alkoxy,

R 3 Halogen, (C r C 6 )-Alkyl, (C r C 6 )-Alkoxy, (C r C 6 )-Haloalkyl, (C r C 6 )-

Haloalkoxy, N0 2 , CN, NH 2 , (C 1 -C 4 )-Mono- oder Dialkylamino, und zwar jeweils unabhängig von anderen Resten R 3 , wenn n 2 oder 3 ist, n 0, 1 , 2 oder 3,

W ein Sauerstoffatom oder ein Schwefelatom,

X, Y unabhängig voneinander Halogen, (C r C 6 )-Alkyl, (C 1 -C 6 )-Alkoxy, (C r C 6 )- Alkylthio, wobei jeder der drei letztgenannten Reste unsubstituiert oder durch einen oder mehrere Reste aus der Gruppe Halogen, (C 1 -C 4 )-Alkoxy und (C r C 4 )-Alkylthio substituiert ist, oder (C 3 -C 6 )-Cycloalkyl, (C 2 -C 6 )- Alkenyl, (C 2 -C 6 )-Alkinyl, (C 2 -C 6 )-Alkenyloxy, (C 2 -C 6 )-Alkinyloxy, Mono- oder Di-[(C 1 -C 4 )-alkyl]-amino und

Z CH oder N bedeuten.

In Formel (I) und allen nachfolgenden Formeln können die Reste Alkyl, Alkoxy, Haloalkyl, Haloalkoxy, Alkylamino und Alkylthio sowie die entsprechenden ungesättigten und/oder substituierten Reste im Kohlenstoffgerüst jeweils geradkettig oder verzweigt sein. Wenn nicht speziell angegeben, sind bei diesen Resten die niederen Kohlenstoffgerüste, z.B. mit 1 bis 4 C-Atomen bzw. bei ungesättigten Gruppen mit 2 bis 4 C-Atomen, bevorzugt. Alkylreste, auch in den zusammengesetzten Bedeutungen wie Alkoxy, Haloalkyl usw., bedeuten z.B. Methyl, Ethyl, n- oder i-Propyl, n-, i-, t- oder 2-Butyl, Pentyle, Hexyle, wie n-Hexyl, i-Hexyl und 1 ,3-Dimethylbutyl, Heptyle, wie n-Heptyl, 1 -Methylhexyl und 1 ,4-Dimethylpentyl; Alkenyl- und Alkinylreste haben die Bedeutung der den Alkylresten entsprechenden möglichen ungesättigten Reste; Alkenyl bedeutet z.B. Allyl. 1 -Methylprop-2-en-1 -yl, 2-Methyl-prop-2-en-1 -yl, But-2-en-1 -yl, But-3-en-1 -yl, 1 -Methyl-but-3-en-1 -yl und 1 -Methyl-but-2-en-1 -yl; Alkinyl bedeutet z.B. Propargyl, But-2-in-1 -yl, But-3-in-1 -yl, 1 -Methyl-but-3-in-1 -yl.

Halogen bedeutet beispielsweise Fluor, Chlor, Brom oder lod. Haloalkyl, -alkenyl und -alkinyl bedeuten durch Halogen, vorzugsweise durch Fluor, Chlor und/oder Brom, insbesondere durch Fluor oder Chlor, teilweise oder vollständig substituiertes Alkyl, Alkenyl bzw. Alkinyl, z.B. CF 3 , CHF 2 , CH 2 F, CF 3 CF 2 ,

CH 2 FCHCI, CCI 3 , CHCI 2 , CH 2 CH 2 CI; Haloalkoxy ist z.B. OCF 3 , OCHF 2 , OCH 2 F, CF 3 CF 2 0, OCH 2 CF 3 und OCH 2 CH 2 CI; entsprechendes gilt für Haloalkenyl und andere durch Halogen substituierte Reste.

Ein Kohlenwasserstoffrest ist ein geradkettiger, verzweigter oder cyclischer und gesättigter oder ungesättigter aliphatischer oder aromatischer Kohlenwasserstoffrest, z.B. Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl, Cycloalkenyl oder Aryl; Aryl bedeutet dabei ein mono-, bi- oder polycyclisches aromatisches System, beispielsweise Phenyl, Naphthyl, Tetrahydronaphthyl, Indenyl, Indanyl, Pentalenyl, Fluorenyl und ähnliches, vorzugsweise Phenyl; vorzugsweise bedeutet ein Kohlenwasserstoffrest Alkyl, Alkenyl oder Alkinyl mit bis zu 1 2 C-Atomen oder Cycloalkyl mit 5 oder 6 Ringatomen oder Phenyl;

Ein heterocyclischer Rest oder Ring kann gesättigt, ungesättigt oder heteroaromatisch sein; er enthält ein oder mehrere Heteroringatome, vorzugsweise aus der Gruppe N, O und S; vorzugsweise ist er 5- oder 6-gliedrig und enthält 1 , 2 oder 3 Heteroringatome. Der heterocyclische Rest kann z.B. ein heteroaromatischer Rest oder Ring (Heteroaryl) sein, wie z.B. ein mono-, bi- oder polycyclisches aromatisches System, in dem mindestens 1 Ring ein oder mehrere Heteroatome enthält, beispielsweise Pyridyl, Pyrimidinyl, Pyridazinyl, Pyrazinyl, Thienyl, Thiazolyl, Oxazolyl, Furyl, Pyrrolyl, Pyrazolyl und Imidazolyl, oder ist ein partiell hydrierter Rest wie Oxiranyl, Pyrrolidyl, Piperidyl, Piperazinyl, Dioxolanyl, Morpholinyl, Tetrahydrofuryl. Als Substituenten für einen substituierten heterocyclischen Rest kommen die weiter unten genannten Substituenten in Frage, zusätzlich auch Oxo. Die Oxogruppe kann auch an den Heteroringatomen, die in verschiedenen Oxidationsstufen existieren können, z.B. bei N und S, auftreten.

Substituierte Reste, wie substituierte Kohlenwasserstoffreste, z.B. substituiertes Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aryl, Phenyl und Benzyl, oder substituiertes Heteroaryl, bedeuten beispielsweise einen vom unsubstituierten Grundkörper abgeleiteten substituierten Rest, wobei die Substituenten beispielsweise einen oder mehrere,

vorzugsweise 1 , 2 oder 3 Reste aus der Gruppe Halogen, Alkoxy, Haloalkoxy, Alkylthio, Hydroxy, Amino, Nitro, Cyano, Azido, Alkoxycarbonyl, Alkylcarbonyl, Formyl, Carbamoyl, Mono- und Dialkylaminocarbonyl, substituiertes Amino wie Acylamino, Mono- und Dialkylamino, und Alkylsulfinyl, Haloalkylsulfinyl, Alkylsulfonyl, Haloalkylsulfonyl und, im Falle cyclischer Reste, auch Alkyl und Haloalkyl sowie den genannten gesättigten kohlenwasserstoffhaltigen Resten entsprechende ungesättigte aliphatische Reste, wie Alkenyl, Alkinyl, Alkenyloxy, Alkinyloxy etc. bedeuten. Bei Resten mit C-Atomen sind solche mit 1 bis 4 C-Atomen, insbesondere 1 oder 2 C-Atomen, bevorzugt. Bevorzugt sind in der Regel Substituenten aus der Gruppe Halogen, z.B. Fluor und Chlor, (C,-C 4 )- Alkyl, vorzugsweise Methyl oder Ethyl, (C r C 4 )-Haloalkyl, vorzugsweise Trifluormethyl, (C 1 -C 4 )-Alkoxy, vorzugsweise Methoxy oder Ethoxy, (C 1 -C 4 )- Haloalkoxy, Nitro und Cyano. Besonders bevorzugt sind dabei die Substituenten Methyl, Methoxy und Chlor.

Gegebenenfalls substituiertes Phenyl ist vorzugsweise Phenyl, das unsubstituiert oder ein- oder mehrfach, vorzugsweise bis zu dreifach durch gleiche oder verschiedene Reste aus der Gruppe Halogen, (C r C 4 )-Alkyl, (C 1 -C 4 )-Alkoxy, (C 1 -C 4 )-Halogenalkyl, (C 1 -C 4 )-Halogenalkoxy und Nitro substituiert ist, z.B. o-, m- und p-Tolyl, Dimethylphenyle, 2-, 3- und 4-Chlorphenyl, 2-, 3- und 4-Trifluor- und -Trichlorphenyl, 2,4-, 3,5-, 2,5- und 2,3-Dichlorphenyl, o-, m- und p-Methoxyphenyl.

Ein Acylrest bedeutet den Rest einer organischen Säure, z.B. den Rest einer Carbonsäure und Reste davon abgeleiteter Säuren wie der Thiocarbonsäure, gegebenenfalls N-substituierter Iminocarbonsäuren, oder der Rest von Kohlensäuremonoestern, gegebenenfalls N-substituierter Carbaminsäure, Sulfonsäuren, Sulfinsäuren, Phosphonsäuren, Phosphinsäuren. Acyl bedeutet beispielsweise Formyl, Alkylcarbonyl wie [(C.,-C 4 )-Alkyl]-carbonyl, Phenylcarbonyl, wobei der Phenylring substituiert sein kann, z.B. wie oben für Phenyl gezeigt, oder Alkyloxycarbonyl, Phenyloxycarbonyl, Benzyloxycarbonyl,

Alkylsulfonyl, Alkyisulfinyl, N-Alkyl-1 -iminoalkyl und andere Reste von organischen Säuren.

Gegenstand der Erfindung sind auch alle Stereoisomeren, die von Formel (I) umfaßt sind, und deren Gemische. Solche Verbindungen der Formel (I) enthalten ein oder mehrere asymmetrische C-Atome oder auch Doppelbindungen, die in den allgemeinen Formeln (I) nicht gesondert angegeben sind. Die durch ihre spezifische Raumform definierten möglichen Stereoisomeren, wie Enantiomere, Diastereomere, Z- und E-Isomere sind alle von der Formel (I) umfaßt und können nach üblichen Methoden aus Gemischen der Stereoisomeren erhalten oder auch durch stereoselektive Reaktionen in Kombination mit dem Einsatz von stereochemisch reinen Ausgangsstoffen hergestellt werden.

Von besonderem Interesse sind erfindungsgemäße Verbindungen der Formel (I), worin

R 1 Wasserstoff, einen aliphatischen oder cycloaliphatischen

Kohlenwasserstoffrest mit bis zu 24 C-Atomen, der unsubstituiert oder substituiert ist, oder einen unsubstituierten oder substituierten gesättigten heterocyclischen Rest mit 3 bis 7 Ringatomen, vorzugsweise H, (C r C 6 )-Alkyl, (C 2 -C 6 )-Alkenyl, (C 2 -C 6 )-Alkinyl, (C 3 -C 6 )- Cycloalkyl, wobei die vier letztgenannten Reste unsubstituiert oder durch einen oder mehrere Reste aus der Gruppe Halogen, CN, (Cι -C 3 )-Alkoxy, (C r C 3 )-Haloalkoxy, (C 3 -C 6 )-Cycloalkyl, (C r C 3 )-Alkylthio, (C r C 3 )- Alkylsulfinyl, (C 1 -C 3 )-Alkylsulfonyl, unsubstituiertes Phenyl, substituiertes Phenyl, unsubstituierter heterocyclischer Rest und substituierter heterocyclischer Rest und im Falle cyclischer Reste auch (C r C 4 )-Alkyl substituiert sind, oder einen heterocyclischen Rest mit 3, 4, 5, 6 oder 7 Ringatomen und einem oder mehreren Atomen aus der Gruppe O, N und S als Heteroringatom, vorzugsweise ein gesättigter heterocyclischer Rest und vorzugsweise ein Sauerstoffatom als Heteroringatom, wobei der Rest unsubstituiert oder durch einen oder mehrere Reste aus der Gruppe

Halogen, (C r C 3 )-Alkyl und (C 1 -C 3 )-Haloalkyl substituiert ist,

R 2 H, (C r C 3 )-Alkoxy, (C r C 3 )-Alkyl,

R 3 Halogen, (C r C 3 )-Alkyl, (C r C 3 )-Alkoxy, (C r C 3 )-Haloalkyl, (C r C 3 )- Haloalkoxy, N0 2 , CN, NH 2 , NHCH-3, N(CH 3 ) 2 , n 0, 1 , 2 oder 3, vorzugsweise 0, 1 oder 2, insbesondere 0 oder 1 ,

W 0 oder S, vorzugsweise 0,

X, Y unabhängig voneinander Halogen, (C 1 -C 4 )-Alkyl, (C 1 -C 4 )-Alkoxy, (C,-C 4 )- Alkylthio, wobei jeder der drei letztgenannten Reste unsubstituiert oder durch einen oder mehrere Reste aus der Gruppe Halogen, (C 1 -C 4 )-Alkoxy und (C r C 4 )-Alkylthio substituiert ist, oder (C 3 -C 6 )-Cycloalkyl, (C 2 -C 4 )- Alkenyl, (C 2 -C 4 )-Alkinyl, (C 2 -C 4 )-Alkenyloxy, (C 2 -C 4 )-Alkinyloxy, Mono- oder Di-[(C. | -C 2 )-alkyl]-amino und

Z CH oder N bedeuten.

Bevorzugt sind erfindungsgemäße Verbindungen der Formel (I), worin R 1 (C r C 6 )-Alkyl, (C 2 -C 6 )-Alkenyl, (C 2 -C 6 )-Alkinyl, (C 3 -C 6 )-Cycloalkyl, (C 4 -C 8 )-Cycloalkylalkyl, Phenyl-(C-,-C 6 )-alkyl, wobei jeder der sechs letztgenannten Reste unsubstituiert oder durch einen oder mehrere Reste aus der Gruppe Halogen, wie F, Cl, Br und I, CN, OCH 3 , OC 2 H 5 , OCF 3 , SO 2 CH 3 und im Falle cyclischer Reste auch (C 1 -C 3 )-Alkyl substituiert ist, oder einen Rest der Formeln A 1 bis A 7 , insbesondere A A 2 , A 3 ,

( A, ) ( A 2 ) ( A 3 ) ( A 4 )

2 -

( A 5 ) ( A 6 ) ( A 7 )

R 2 H oder CH 3 ,

R 3 Halogen, CH 3 , C 2 H 5 , OCH 3 , OC 2 H 5 , CF 3 , CCI 3 , OCF 3 , OCHF 2 oder

N(CH 3 ) 2 , n 0, 1 oder 2 bedeuten.

Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel (I), dadurch gekennzeichnet, daß man a) eine Verbindung der Formel (II)

mit einem heterocyclischen Carbamat der Formel (III),

worin R unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl bedeutet, umsetzt oder

ein Sulfochlorid der Formel (IV) mit einem

heterocyclischen Amin der Formel (V)

X

N: Z

( V )

R 2 H N N Y

in Gegenwart eines Cyanats, z.B. eines Alkalimetallcyanats wie Natrium¬ oder Kaliumcyanat, umsetzt oder

einen Sulfonylharnstoff der Formel (VI)

formyliert oder

d) ein Sulfonamid der Formel (II) mit einem (Thio)lsocyanat der Formel (VII) in Gegenwart einer geeigneten Base umsetzt,

wobei in den obigen Formeln (II) bis (VII) die Reste R 1 , R 2 , R 3 , W, X, Y und Z sowie der Index n wie in Formel (I) definiert sind und in den Verfahrensvarianten a), b) und c) zunächst Verbindungen erhalten werden, in denen W ein Sauerstoffatom bedeutet.

Die Umsetzung der Verbindungen der Formeln (II) und (III) erfolgt vorzugsweise basenkatalysiert in inerten Solventien, wie z.B. Dichlormethan, Acetonitril, Dioxan, Dimethylformamid (DMF), Dimethylessigsäureamid oder Tetrahydrofuran (THF), bei Temperaturen von -10°C bis zum Siedepunkt des jeweiligen Lösungsmittels. Als Basen werden dabei beispielsweie organische Aminbasen wie 1 ,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en (DBU), Triethylamin, oder auch Hydroxyde, wie z.B. Natrium- oder Kaliumyhydoxyd, oder Alkoholate, wie z.B. Natriummethylat, Kalium-tert.-butylat oder Natriumphenolat, oder Carbonate, wie z.B. Natrium- oder Kaliumcarbonat (vgl. z.B. EP-A-44807) verwendet.

Die Sulfonamide der Formel (II) sind neu und ebenfalls Gegenstand dieser Erfindung. Sie können analog bekannten Verfahren hergestellt werden, z. B. über die Formylierung entsprechender gegebenenfalls Schutzgruppen enthaltener Aminophenylsulfonamide.

Die für die Umsetzung benötigten Carbamate sind literaturbekannt oder lassen sich analog bekannten Verfahren herstellen (vgl. EP-A-70804; US-A-4,480, 101 ; EP-A-562575; EP-A-562576).

Die Umsetzung der Sulfochloride (IV) mit den Aminoheterocyclen der Formel (V) und Cyanaten wie Natriumcyanat und Kaliumcyanat erfolgt z.B. in aprotischen Solventien, wie z.B. Acetonitril, gegebenenfalls in Gegenwart von Basen, z.B. 0,5 bis 2 Äquivalenten Base, oder in basischen aprotischen Solventien bei Temperaturen zwischen -10 und 100°C, vorzugsweise zwischen -10 und 60°C, insbesondere bei 15 bis 40°C. Als Base oder basische aprotische Solventien kommen z.B. Pyridin, Picolin oder Lutidin oder eine Mischung aus diesen in Betracht (vgl. US-A-5, 157, 1 19).

Die Umsetzung (Formylierung) von Sulfonylharnstoffen der Formel (VI) zu den Verbindungen der Formel (I) erfolgt beispielsweise mit dem gemischten Anhydrid aus Ameisen- und Essigsäure bei Temperaturen von -10 bis 60°C, vorzugsweise bei 0 bis 40°C, entweder in Substanz oder in inerten Solventien wie z.B. Dichlormethan, Acetonitril oder Ethylacetat.

Die Reaktion der Sulfonamide der Formel (II) mit einem (Thio)lsocyanat der Formel (VII) erfolgt analog literaturbekannten Verfahren (z.B. EP-A-232067, EP-A-166516) bei -10 bis 150°C, vorzugsweise 20 bis 100°C, in einem inerten Lösungsmittel, wie z.B. Aceton oder Acetonitril, in Gegenwart einer geeigneten Base, wie z.B. Triethylamin oder Kaliumcarbonat.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel (I) weisen eine ausgezeichnete herbizide Wirksamkeit gegen ein breites Spektrum wirtschaftlich wichtiger mono- und dikotyler Schadpflanzen auf. Auch schwer bekämpfbare perennierende Unkräuter, die aus Rhizomen, Wurzelstöcken oder anderen Dauerorganen austreiben, werden durch die Wirkstoffe gut erfaßt. Dabei ist es gleichgültig, ob die Substanzen im Vorsaat-, Vorauflauf- oder Nachauflaufverfahren ausgebracht werden. Im einzelnen seien beispielsweise einige Vertreter der mono- und dikotylen Unkrautflora genannt, die durch die erfindungsgemäßen Verbindungen kontrolliert werden können, ohne daß durch die Nennung eine Beschränkung auf bestimmte Arten erfolgen soll.

Auf der Seite der monokotylen Unkrautarten werden z.B. Avena, Lolium, Alopecurus, Phalaris, Echinochloa, Digitaria, Setaria sowie Cyperusarten aus der annuellen Gruppe und auf Seiten der perennierenden Spezies Agropyron, Cynodon, Imperata sowie Sorghum und auch ausdauernde Cyperusarten gut erfaßt. Bei dikotylen Unkrautarten erstreckt sich das Wirkungsspektrum auf Arten wie z.B. Galium, Viola, Veronica, Lamium, Stellaria, Amaranthus, Sinapis, Ipomoea, Matricaria, Abutilon und Sida auf der annuellen Seite sowie Convolvulus, Cirsium, Rumex und Artemisia bei den perennierenden Unkräutern.

Unter den spezifischen Kulturbedingungen im Reis vorkommende Unkräuter wie z.B. Sagittaria, Alisma, Eleocharis, Scirpus und Cyperus werden von den erfindungsgemäßen Wirkstoffen ebenfalls hervorragend bekämpft.

Werden die erfindungsgemäßen Verbindungen vor dem Keimen auf die Erdoberfläche appliziert, so wird entweder das Auflaufen der Unkrautkeimlinge vollständig verhindert oder die Unkräuter wachsen bis zum Keimblattstadium heran, stellen jedoch dann ihr Wachstum ein und sterben schließlich nach Ablauf von drei bis vier Wochen vollkommen ab.

Bei Applikation der Wirkstoffe auf die grünen Pflanzenteile im Nachauflaufverfahren tritt ebenfalls sehr rasch nach der Behandlung ein drastischer Wachstumsstop ein und die Unkrautpflanzen bleiben in dem zum Applikationszeitpunkt vorhandenen Wachstumsstadium stehen oder sterben nach einer gewissen Zeit ganz ab, so-daß auf diese Weise eine für die Kulturpflanzen schädliche Unkrautkonkurrenz sehr früh und nachhaltig beseitigt wird.

Obgleich die erfindungsgemäßen Verbindungen eine ausgezeichnete herbizide Aktivität gegenüber mono- und dikotylen Unkräutern aufweisen, werden Kulturpflanzen wirtschaftlich bedeutender Kulturen wie z.B. Weizen, Gerste, Roggen, Reis, Mais, Zuckerrübe, Baumwolle und Soja nur unwesentlich oder gar nicht geschädigt. Die vorliegenden Verbindungen eignen sich aus diesen

Gründen sehr gut zur selektiven Bekämpfung von unerwünschtem Pflanzenwuchs in landwirtschaftlichen Nutzpflanzungen.

Darüber hinaus weisen die erfindungsgemäßen Substanzen hervorragende wachstumsregulatorische Eigenschaften bei Kulturpflanzen auf. Sie greifen regulierend in den pflanzeneigenen Stoffwechsel ein und können damit zur gezielten Beeinflussung von Pflanzeninhaltsstoffen und zur Ernteerleichterung, z.B. durch Auslösen von Desikkation und Wuchstauchung, eingesetzt werden. Desweiteren eignen sie sich auch zur generellen Steuerung und Hemmung von unerwünschtem vegetativem Wachstum, ohne dabei die Pflanzen abzutöten. Eine Hemmung des vegetativen Wachstums spielt bei vielen mono- und dikotylen Kulturen eine große Rolle, da das Lagern hierdurch verringert oder völlig verhindert werden kann.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen können in Form von Spritzpulvern, emulgierbaren Konzentraten, versprühbaren Lösungen, Stäubemitteln oder Granulaten in den üblichen Zubereitungen angewendet werden. Gegenstand der Erfindung sind deshalb auch herbizide und pflanzenwachstumsregulierende Mittel, die Verbindungen der Formel (I) enthalten.

Die Verbindungen der Formel (I) können auf verschiedene Art formuliert werden, je nachdem welche biologischen und/oder chemisch-physikalischen Parameter vorgegeben sind. Als Formulierungsmöglichkeiten kommen beispielsweise in Frage: Spritzpulver (WP), wasserlösliche Pulver (SP), wasserlösliche Konzentrate, emulgierbare Konzentrate (EC), Emulsionen (EW), wie Öl-in¬ Wasser- und Wasser-in-ÖI-Emulsionen, versprühbare Lösungen, Suspensionskonzentrate (SC), Dispersionen auf Öl- oder Wasserbasis, ölmischbare Lösungen, Kapselsuspensionen (CS), Stäubemittel (DP), Beizmittel, Granulate für die Streu- und Bodenapplikation, Granulate (GR) in Form von Mikro-, Sprüh-, Aufzugs- und Adsorptionsgranulaten, wasserdispergierbare Granulate (WG), wasserlösliche Granulate (SG), ULV-Formulierungen, Mikrokapseln und Wachse.

Diese einzelnen Formulierungstypen sind im Prinzip bekannt und werden beispielsweise beschrieben in: Winnacker-Küchler, "Chemische Technologie", Band 7, C. Hauser Verlag München, 4. Aufl. 1986, Wade van Valkenburg, "Pesticide Formulations", Marcel Dekker, N.Y., 1973; K. Martens, "Spray Drying" Handbook, 3rd Ed. 1 979, G. Goodwin Ltd. London.

Die notwendigen Formulierungshilfsmittel wie Inertmaterialien, Tenside, Lösungsmittel und weitere Zusatzstoffe sind ebenfalls bekannt und werden beispielsweise beschrieben in: Watkins, "Handbook of Insecticide Dust Diluents and Carriers", 2nd Ed ., Darland Books, Caldwell N.J., H.v. Olphen, "Introduction to Clay Colloid Chemistry"; 2nd Ed., J. Wiley & Sons, N.Y.; C. Marsden, "Solvents Guide"; 2nd Ed., Interscience, N.Y. 1 963; McCutcheon's "Detergents and Emulsifiers Annual", MC Publ. Corp., Ridgewood N.J.; Sisley and Wood, "Encyclopedia of Surface Active Agents", Chem. Publ. Co. Inc., N.Y. 1 964; Schönfeldt, "Grenzflächenaktive Äthylenoxidaddukte", Wiss. Verlagsgesell., Stuttgart 1 976; Winnacker-Küchler, "Chemische Technologie", Band 7, C. Hauser Verlag München, 4. Aufl. 1 986.

Auf der Basis dieser Formulierungen lassen sich auch Kombinationen mit anderen pestizid wirksamen Stoffen, wie z.B. Insektiziden, Akariziden, anderen Herbiziden, Fungiziden, Safenern, Düngemitteln und/oder Wachstumsregulatoren herstellen, z.B. in Form einer Fertigformulierung oder als Tankmix.

Spritzpulver sind in Wasser gleichmäßig dispergierbare Präparate, die neben dem Wirkstoff außer einem Verdünnungs- oder Inertstoff noch Tenside ionischer und/oder nichtionischer Art (Netzmittel, Dispergiermittel), z.B. polyoxyethylierte Alkylphenole, polyoxethylierte Fettalkohole, polyoxethylierte Fettamine, Fettalkoholpolyglykolethersulfate, Alkansulfonate, Alkylbenzolsulfonate, ligninsulfonsaures Natrium, 2,2'-dinaphthylmethan-6,6'-disulfonsaures Natrium, dibutylnaphthalin-sulfonsaures Natrium oder auch oleoylmethyltaurinsaures Natrium enthalten. Zur Herstellung der Spritzpulver werden die herbiziden Wirkstoffe beispielsweise in üblichen Apparaturen wie Hammermühlen,

Gebläsemühlen und Luftstrahlmühlen feingemahlen und gleichzeitig oder anschließend mit den Formulierungshilfsmitteln vermischt.

Emulgierbare Konzentrate werden durch Auflösen des Wirkstoffes in einem organischen Lösungsmittel z.B. Butanol, Cyclohexanon, Dimethylformamid, Xylol oder auch höhersiedenden Aromaten oder Kohlenwasserstoffen oder Mischungen der organischen Lösungsmittel unter Zusatz von einem oder mehreren Tensiden ionischer und/oder nichtionischer Art (Emulgatoren) hergestellt. Als Emulgatoren können beispielsweise verwendet werden: Alkylarylsulfonsaure Calcium-Salze wie Ca-dodecylbenzolsulfonat oder nichtionische Emulgatoren wie Fettsäurepolyglykolester, Alkylarylpolyglykolether, Fettalkoholpolyglykolether, Propylenoxid-Ethylenoxid-Kondensationsprodukte, Alkylpolyether, Sorbitanester wie z.B. Sorbitanfettsäureester oder Polyoxethylensorbitanester wie z.B. Polyoxyethylensorbitanfettsäureester.

Stäubemittel erhält man durch Vermählen des Wirkstoffes mit fein verteilten festen Stoffen, z.B. Talkum, natürlichen Tonen, wie Kaolin, Bentonit und Pyrophyllit, oder Diatomeenerde.

Suspensionskonzentrate können auf Wasser- oder Ölbasis sein. Sie können beispielsweise durch Naß-Vermahlung mittels handelsüblicher Perlmühlen und gegebenenfalls Zusatz von Tensiden, wie sie z.B. oben bei den anderen Formulierungstypen bereits aufgeführt sind, hergestellt werden.

Emulsionen, z.B. ÖI-in-Wasser-Emulsionen (EW), lassen sich beispielsweise mittels Rührern, Kolloidmühlen und/oder statischen Mischern unter Verwendung von wäßrigen organischen Lösungsmitteln und gegebenenfalls Tensiden, wie sie z.B. oben bei den anderen Formulierungstypen bereits aufgeführt sind, herstellen.

Granulate können entweder durch Verdüsen des Wirkstoffes auf adsorptionsfähiges, granuliertes Inertmaterial hergestellt werden oder durch

Aufbringen von Wirkstoffkonzentraten mittels Klebemitteln, z.B. Polyvinylalkohol, polyacrylsaurem Natrium oder auch Mineralölen, auf die Oberfläche von Trägerstoffen wie Sand, Kaolinite oder von granuliertem Inertmaterial. Auch können geeignete Wirkstoffe in der für die Herstellung von Düngemittelgranulaten üblichen Weise - gewünschtenfalls in Mischung mit Düngemitteln - granuliert werden.

Wasserdispergierbare Granulate werden in der Regel nach den üblichen Verfahren wie Sprühtrocknung, Wirbelbett-Granulierung, Teller-Granulierung, Mischung mit Hochgeschwindigkeitsmischern und Extrusion ohne festes Inertmaterial hergestellt.

Die agrochemischen Zubereitungen enthalten in der Regel 0, 1 bis 99 Gew.-%, insbesondere 0, 1 bis 95 Gew.-%, Wirkstoff der Formel (I).

In Spritzpulvern beträgt die Wirkstoffkonzentration z.B. etwa 10 bis 90 Gew.-%, der Rest zu 100 Gew.-% besteht aus üblichen Formulierungsbestandteilen. Bei emulgierbaren Konzentraten kann die Wirkstoffkonzentration etwa 1 bis 90, vorzugsweise 5 bis 80 Gew.-% betragen. Staubförmige Formulierungen enthalten 1 bis 30, vorzugsweise meistens 5 bis 20 Gew.-% an Wirkstoff, versprühbare Lösungen etwa 0,05 bis 80, vorzugsweise 2 bis 50 Gew.-% Wirkstoff. Bei wasserdispergierbaren Granulaten hängt der Wirkstoffgehalt zum Teil davon ab, ob die wirksame Verbindung flüssig oder fest vorliegt und welche Granulierhilfsmittel, Füllstoffe usw. verwendet werden. Bei den in Wasser dispergierbaren Granulaten liegt der Gehalt an Wirkstoff beispielsweise zwischen 1 und 95 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 10 und 80 Gew.-%.

Daneben enthalten die genannten Wirkstofformulierungen gegebenenfalls die jeweils üblichen Haft-, Netz-, Dispergier-, Emulgier-, Penetrations-, Konservierungs-, Frostschutz- und Lösungsmittel, Füll-, Träger- und Farbstoffe, Entschäumer, Verdunstungshemmer und den pH-Wert und die Viskosität beeinflussende Mittel.

Als Kombinationspartner für die erfindungsgemäßen Wirkstoffe in Mischungsformulierungen oder im Tank-Mix sind beispielsweise bekannte Wirkstoffe einsetzbar, wie sie in z.B. in Weed Research 26, 441 -445 (1986), oder "The Pesticide Manual", 10th edition, The British Crop Protection Council and the Royal Society of Chemistry, 1994, England, und dort zitierter Literatur beschrieben sind. Als literaturbekannte Herbizide, die mit den Verbindungen der Formel (I) kombiniert werden können, sind z.B. folgende Wirkstoffe zu nennen (Anmerkung: Die Verbindungen sind entweder mit dem "common name" nach der International Organization for Standardization (ISO) oder mit dem chemischen Namen, ggf. zusammen mit einer üblichen Codenummer bezeichnet): acetochlor; acifluorfen; aclonifen; AKH 7088, d.h. [[[1-[5-[2-Chloro-4- (trifluoromethyl)-phenoxy]-2-nitrophenyl]-2-methoxyethyliden e]-amino]-oxy]- essigsäure und -essigsäuremethylester; alachlor; alloxydim; ametryn; amidosulfuron; amitrol; AMS, d.h. Ammoniumsulfamat; anilofos; asulam; atrazin; aziprotryn; barban; BAS 516 H, d.h. 5-Fluor-2-phenyl-4H-3,1- benzoxazin-4-on; benazolin; benfluralin; benfuresate; bensulfuron-methyl; bensulide; bentazone; benzofenap; benzofluor; benzoylprop-ethyl; benzthiazuron; bialaphos; bifenox; bromacil; bromobutide; bromofenoxim; bromoxynil; bromuron; buminafos; busoxinone; butachlor; butamifos; butenachlor; buthidazole; butralin; butylate; carbetamide; CDAA, d.h. 2-Chlor- N,N-di-2-propenylacetamid; CDEC, d.h. Diethyldithiocarbaminsäure-2- chlorallylester; CGA 184927, d.h. 2-[4-[(5-Chlor-3-fluor-2-pyridinyl)-oxy]- phenoxyj-propansäure und 2-propynylester; chlomethoxyfen; chloramben; chlorazifop-butyl, pirifenop-butyl; chlorbromuron; chlorbufam; chlorfenac; chlorflurecol-methyl; chloridazon; chlorimuron ethyl; chlornitrofen; chlorotoluron; chloroxuron; chlorpropham; chlorsulfuron; chlorthal-dimethyl; chlorthiamid; cinmethylin; cinosulfuron; clethodim; clomazone; clomeprop; cioproxydim; clopyralid; cyanazine; cycloate; cycloxydim; cycluron; cyperquat; cyprazine; cyprazole; 2,4-DB; dalapon; desmedipham; desmetryn; di-allate; dicamba; dichlobenil; dichlorprop; diclofop-methyl; diethatyl; difenoxuron; difenzoquat; diflufenican; dimefuron; dimethachlor; dimethametryn; dimethazone, clomazon;

dimethipin; dimetrasulfuron, cinosulfuron; dinitramine; dinoseb; dinoterb; diphenamid; dipropetryn; diquat; dithiopyr; diuron; DNOC; eglinazine-ethyl; EL 177, d.h. 5-Cyano-1-(1 ,1-dimethylethyl)-N-methyl-3H-pyrazole-4-carboxamid; endothal; EPTC; esprocarb; ethalfluralin; ethametsulfuron-methyl; ethidimuron; ethiozin; ethofumesate; F5231 , d.h. N-[2-Chlor-4-fluor-5-[4-(3-fluorpropyl)-4,5- dihydro-5-oxo-1 H-tetrazol-1-yl]-phenyl]-ethansulfonamid; F6285, d.h. 1-[5-(N- Methylsulfonyl)-amino-2,4-dichlorophenyl]-3-methyl-4-difluor omethyl-1 ,2,4- triazol-5-on; fenoprop; fenoxan, s. clomazon; fenoxaprop-ethyl; fenuron; flamprop-methyl; flazasulfuron; fluazifop und dessen Esterderivate; fluchloralin; flumetsulam; N-[2,6-Difluorphenyl]-5-methyl-(1 ,2,4)-triazolo[1 ,5a]pyrimidin-2- sulfonamid; flumeturon; flumipropyn; fluorodifen; fluoroglycofen-ethyl; fluridone; flurochloridone; fluroxypyr; flurtamone; fomesafen; fosamine; furyloxyfen; glufosinate; glyphosate; halosafen; haloxyfop und dessen Esterderivate; hexazinone; Hw 52, d.h. N-(2,3-Dichlorphenyl)-4-(ethoxymethoxy)-benzamid; imazamethabenz-methyl; imazapyr; imazaquin; imazethamethapyr; imazethapyr; imazosulfuron; ioxynil; isocarbamid; isopropalin; isoproturon; isouron; isoxaben; isoxapyrifop; karbutilate; lactofen; lenacil; linuron; MCPA; MCPB; mecoprop; mefenacet; mefluidid; metamitron; metazachlor; methabenzthiazuron; metham; methazole; methoxyphenone; methyldymron; metobromuron; metolachlor; metoxuron; metribuzin; metsulfuron-methyl; MH; molinate; monalide; monocarbamide dihydrogensulfate; monolinuron; monuron; MT 128, d.h. 6-Chlor-N-(3-chlor-2-propenyl)-5-methyl-N-phenyl-3-pyridazin amin; MT 5950, d.h. N-[3-Chlor-4-{1-methylethyl)-phenyl]-2-methylpentanamid; naproanilide; napropamide; naptalam; NC 310, d.h. 4-(2,4-dichlorbenzoyl)-1-methyl-5- benzyloxypyrazol; neburon; nicosulfuron; nipyraclophen; nitralin; nitrofen; nitrofluorfen; norflurazon; orbencarb; oryzalin; oxadiazon; oxyfluorfen; paraquat; pebulate; pendimethalin; perfluidone; phenmedipham; phenisopham; phenmedipham; picloram; piperophos; piributicarb; pirifenop-butyl; pretilachlor; primisulfuron-methyl; procyazine; prodiamine; profluralin; proglinazine-ethyl; prometon; prometryn; propachlor; propanil; propaquizafop und dessen Esterderivate; propazine; propham; propyzamide; prosulfalin; prosulfocarb; prynachlor; pyrazolinate; pyrazon; pyrazosulfuron-ethyl; pyrazoxyfen; pyridate;

quinclorac; quinmerac; quinofop und dessen Esterderivate, quizalofop und dessen Esterderivate; quizalofop-ethyl; quizalofop-p-tefuryl; renriduron; dymron; S 275, d.h. 2-[4-Chlor-2-fluor-5-(2-propynyloxy)-phenyl]-4,5,6,7-tetrahy dro-2H- indazol; S 482, d .h. 2-[7-Fluor-3,4-dihydjo-3-oxo-4-(2-propynyl)-2H-1 ,4- benzoxazin-6-yl]-4,5,6,7-tetrahydro-1 H-isoindol-1 ,3(2H)-dion; secbumeton; sethoxydim; siduron; simazine; simetryn; SN 106279, d.h. 2-[[7-[2-Chlor-4- (trifluor-methyl)-phenoxy]-2-naphthalenylj-oxy]-propansäure und -methylester; sulfometuron-methyl; sulfazuron; flazasulfuron; TCA; tebutam; tebuthiuron; terbacil; terbucarb; terbuchlor; terbumeton; terbuthylazine; terbutryn; TFH 450, d.h. N,N-Diethyl-3-[(2-ethyl-6-methylphenyl)-sulfonyl]-1 H-1 ,2,4- triazol-1 -carboxamid; thiazafluron; thifensulfuron-methyl; thiobencarb; tiocarbazil; tralkoxydim; tri-allate; triasulfuron; triazofenamide; tribenuron-methyl; triclopyr; tridiphane; trietazine; trifluralin; trimeturon; vernolate; WL 1 10547, d.h. 5-Phenoxy-1 -[3-(trifluormethyl)-phenyl]-1 H-tetrazol.

Zur Anwendung werden die in handelsüblicher Form vorliegenden Formulierungen gegebenenfalls in üblicher Weise verdünnt, z.B. bei Spritzpulvern, emulgierbaren Konzentraten, Dispersionen und wasserdispergierbaren Granulaten mittels Wasser, und anschließend auf die Pflanzen, Pflanzenteile oder den landwirtschaftlich oder industriell genützten Boden, auf dem die Pflanzen stehen oder in dem sie heranwachsen oder als Saat vorliegen, appliziert. Staubförmige Zubereitungen, Boden- bzw. Streugranulate sowie versprühbare Lösungen werden vor der Anwendung üblicherweise nicht mehr mit weiteren inerten Stoffen verdünnt.

Mit den äußeren Bedingungen wie Temperatur, Feuchtigkeit, der Art des verwendeten Herbizids, u.a. variiert die erforderliche Aufwandmenge der Verbindungen der Formel (I). Sie kann innerhalb weiter Grenzen schwanken, z.B. zwischen 0,001 und 10,0 kg/ha oder mehr Aktivsubstanz, vorzugsweise liegt sie jedoch zwischen 0,005 und 5 kg/ha.

A. Chemische Beispiele

A.1 N-[(4,6-Dimethoxypyrimidin-2-yl)-aminocarbonyl]-5-formylamin o-2- methoxycarbonylbenzolsulfonamid (Tabelle 1 , Bsp. 1 )

1 ,30 g 5-Formylamino-2-methoxycarboπyl-benzolsulfonamid und 1 ,40 g 4, 6-Dimethoxy-2-phenoxycarbonylamino-pyrimidin werden in 1 5 ml Acetonitril suspendiert und bei 0°C mit 2,3 ml DBU versetzt. Nach 1 8 Stunden wird die Reaktionslösung eingeengt. Der Rückstand wird in Wasser aufgenommen und mit Diethylether gewaschen. Nach vorsichtigem Ansäuern der wäßrigen Phase mit konzentrierter Salzsäure (pH = 1 bis 2) bei 0°C wird der abgeschiedene Sulfonylharnstoff mit Methanol und Diisopropylether verrührt. Man erhält so 0,91 g des gewünschten Sulfonylharnstoffes; Massenspektrum (CI):(M -l- 1 ) = 440.

A.2 N-[(4,6-Dimethoxypyrimidin-2-yl)-aminocarbonyl]-5-formylamin o-2-n- propoxycarbonylbenzolsulfonamid (Tabelle 1 , Bsp. 1 5)

Analog dem chemischen Beispiel A.1 werden 1 , 50 g 5-Formylamino-2- propoxycarbonylbenzolsulfonamid, 1 ,59 g 4,6-Dimethoxy-2- phenoxycarbonylamino-pyrimidin und 1 ,8 ml DBU in 30 ml Acetonitril umgesetzt; Ausbeute: 1 ,9 g, Fp. : 1 51 bis 1 53°C (Zers.); Massenspektrum (CI):(M + 1 ) = 468

A.3. N-[(4,6-Dimethoxypyrimidin-2-yl)-aminocarbonyl]-5-formylamin o-2- ethoxycarbonylbenzolsulfonamid (Tabelle 1 , Bsp. 9)

Analog dem chemischen Beispiel A.1 werden 1 ,00 g 5-Formylamino-2- ethoxycarbonylbenzolsulfonamid, 1 , 1 1 g 4,6-Dimethoxy-2- phenoxycarbonylamino-pyrimidin und 0,82 ml DBU in Acetonitril umgesetzt; Ausbeute: 1 ,00 g, Fp. : 1 1 3 bis 1 1 8 °C (Zers.), Massenspektrum (CI):(M + 1 ) = 454

Die in der nachfolgenden Tabelle 1 beschriebenen Verbindungen erhält man auf analoge Weise.

Folgende Abkürzungen werden in der Tabelle 1 verwendet:

Nr. = Beispielnummer

Fp. = Festpunkt (Schmelzpunkt)

Me = Methyl

Et = Ethyl

Pr = n Pr = n-Propyl

'Pr = i-Propyl c Pr = Cyclopropyl

(Z) = Zersetzung

Tabelle 1

Nr. R 1 R 2 (R 3 ) n X Y Z Fp. [°C]

1 Me H - OMe OMe CH

2 Me H - OMe Me CH

3 Me H - Me Me CH

4 Me H - Cl OMe CH

5 Me H - Me OMe N

6 Me H - OMe OMe N

7 Me H - NMe 2 OCH 2 CF 3 N

8 Me Me - OMe Me N

9 Et H - OMe OMe CH 113-118 (Zers.)

10 Et H - OMe Me CH

11 Et H - Me Me CH

12 Et H - Cl OMe CH

13 Et H - OMe Me N

14 Et H - OMe OMe N

15 n Pr H - OMe OMe CH 151-153 (Zers.)

16 n Pr H - OMe Me CH

17 n Pr H - Me Me CH

18 n Pr H - OMe Cl CH

19 n Pr H - OMe Me N

20 'Pr H - OMe OMe CH

Nr. R 1 R 2 (R 3 ) n X Y Z Fp. [°C]

53 H H - OMe Me CH

54 H H - Me Me CH

55 H H - Cl OMe CH

56 H H - OMe OMe N

57 H H - Me OMe N

58 Me Me - OMe OMe CH

59 Me Me - Me OMe CH

60 Me Me - OMe OMe N

61 H Me - OMe OMe CH

62 H Me - OMe Me N

B. Formulierungsbeispiele

a) Ein Stäubemittel wird erhalten, indem man 10 Gew. -Teile einer Verbindung der Formel (I) und 90 Gew. -Teile Talkum als Inertstoff mischt und in einer Schlagmühle zerkleinert.

b) Ein in Wasser leicht dispergierbares, benetzbares Pulver wird erhalten, indem man 25 Gewichtsteile einer Verbindung der Formel (I),

64 Gewichtsteile kaolinhaltigen Quarz als Inertstoff, 10 Gewichtsteile ligninsulfonsaures Kalium und 1 Gewichtsteil oleoylmethyltaurinsaures Natrium als Netz- und Dispergiermittel mischt und in einer Stiftmühle mahlt.

c) Ein in Wasser leicht dispergierbares Dispersionskonzentrat wird erhalten, indem man 20 Gewichtsteile einer Verbindung der Formel (I) mit

® 6 Gewichtsteilen Alkylphenolpolyglykolether ( Triton X 207),

3 Gewichtsteilen Isotridecanolpolyglykolether (8 EO) und

71 Gewichtsteilen paraffinischem Mineralöl (Siedebereich z.B. ca. 255 bis über 277°C) mischt und in einer Reibkugelmühle auf eine Feinheit von unter 5 Mikron vermahlt.

d) Ein emulgierbares Konzentrat wird erhalten aus 1 5 Gewichtsteilen einer Verbindung der Formel (I), 75 Gewichtsteilen Cyclohexanon als Lösungsmittel und 10 Gewichtsteilen oxethyliertes Nonylphenol als Emulgator.

e) Ein in Wasser dispergierbares Granulat wird erhalten indem man 75 Gewichtsteile einer Verbindung der Formel (I),

10 Gewichtsteile ligninsulfonsaures Calcium,

5 Gewichtsteile Natriumlaurylsulfat,

3 Gewichtsteile Polyvinylalkohol und

7 Gewichtsteile Kaolin mischt, auf einer Stiftmühle mahlt und das Pulver in einem Wirbelbett durch Aufsprühen von Wasser als Granulierflüssigkeit granuliert.

f) Ein in Wasser dispergierbares Granulat wird auch erhalten, indem man 25 Gewichtsteile einer Verbindung der Formel (I),

5 Gewichtsteile 2,2'-dinaphthylmethan-6,6'-disulfonsaures Natrium

2 Gewichtsteile oleoylmethyltaurinsaures Natrium,

1 Gewichtsteil Polyvinylalkohol,

17 Gewichtsteile Calciumcarbonat und

50 Gewichtsteile Wasser auf einer Kolloidmühle homogenisiert und vorzerkleinert, anschließend auf einer Perlmühle mahlt und die so erhaltene Suspension in einem

Sprühturm mittels einer Einstoffdüse zerstäubt und trocknet.

C. Biologische Beispiele

1 . Unkrautwirkung im Vorauflauf

Samen bzw. Rhizomstücke von mono- und dikotylen Unkraufpflanzen werden in Plastiktöpfen in sandiger Lehmerde ausgelegt und mit Erde abgedeckt. Die in Form von benetzbaren Pulvern oder Emulsionskonzentraten formulierten erfindungsgemäßen Verbindungen werden dann als wäßrige Suspension bzw. Emulsion mit einer Wasseraufwandmenge von umgerechnet 600 bis 800 l/ha in unterschiedlichen Dosierungen auf die Oberfläche der Abdeckerde appliziert.

Nach der Behandlung werden die Töpfe im Gewächshaus aufgestellt und unter guten Wachstumsbedingungen für die Unkräuter gehalten. Die optische Bonitur der Pflanzen- bzw. der Auflaufschäden erfolgt nach dem Auflaufen der Versuchspflanzen nach einer Versuchszeit von 3 bis 4 Wochen im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen. Wie die Testergebnisse zeigen, weisen die erfindungsgemäßen Verbindungen eine gute herbizide Vorauflaufwirksamkeit gegen ein breites Spektrum von Ungräsern und Unkräutern auf. Beispielsweise haben die Verbindungen der Beispiele 1 , 9 und 15 aus der Tabelle 1 sehr gute herbizide Wirkung gegen Schadpflanzen wie Alopecurus myosuroides, Sinapis alba, Chrysanthemum segetum, Avena sativa, Stellaria media, Echinochlora crus-galli und Lolium multiflorum im Vorauflaufverfahren bei einer Aufwandmenge von 0,3 kg und weniger Aktivsubstanz pro Hektar.

2. Unkrautwirkung im Nachauflauf

Samen bzw. Rhizomstücke von mono- und dikotylen Unkräutern werden in Plastiktöpfen in sandigem Lehmboden ausgelegt, mit Erde abgedeckt und im Gewächshaus unter guten Wachstumsbedingungen angezogen. Drei Wochen nach der Aussaat werden die Versuchspflanzen im Dreiblattstadium behandelt.

Die als Spritzpulver bzw. als Emulsionskonzentrate formulierten

erfindungsgemäßen Verbindungen werden in verschiedenen Dosierungen mit einer Wasseraufwandmenge von umgerechnet 600 bis 800 l/ha auf die grünen Pflanzenteile gesprüht und nach ca. 3 bis 4 Wochen Standzeit der Versuchspflanzen im Gewächshaus unter optimalen Wachstumsbedingungen die Wirkung der Präparate optisch im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen bonitiert. Die erfindungsgemäßen Mittel weisen auch im Nachauflauf eine gute herbizide Wirksamkeit gegen ein breites Spektrum wirtschaftlich wichtiger Ungräser und Unkräuter auf. Beispielsweise haben die Verbindungen der Beispiele 1 , 9 und 1 5 aus der Tabelle 1 sehr gute herbizide Wirkung gegen Schadpflanzen wie Alopecurus myosuroides, Sinapis alba, Stellaria media, Echinochloa crus-galli, Lolium multiflorum, Chrysanthemum segetum und Avena sativa im Nachauflaufverfahren bei einer Aufwandmenge von 0,3 kg und weniger Aktivsubstanz pro Hektar.

3. Kulturpflanzenverträglichkeit

In weiteren Versuchen im Gewächshaus werden Samen einer größeren Anzahl von Kulturpflanzen und Unkräutern in sandigem Lehmboden ausgelegt und mit Erde abgedeckt. Ein Teil der Töpfe wird sofort wie unter Abschnitt 1 beschrieben behandelt, die übrigen im Gewächshaus aufgestellt, bis die Pflanzen zwei bis drei echte Blätter entwickelt haben und dann wie unter Abschnitt 2 beschrieben mit den erfindungsgemäßen Substanzen der Formel (I) in unterschiedlichen Dosierungen besprüht. Vier bis fünf Wochen nach der Applikation und Standzeit im Gewächshaus wird mittels optischer Bonitur festgestellt, daß die erfindungsgemäßen Verbindungen zweikeimblättrige Kulturen wie z.B. Soja, Baumwolle, Raps, Zuckerrüben und Kartoffeln im Vor- und Nachauflaufverfahren selbst bei hohen Wirkstoffdosierungen ungeschädigt lassen. Einige Substanzen schonen darüber hinaus auch Gramineen-Kulturen wie z.B. Gerste, Weizen, Roggen, Sorghum-Hirsen, Mais oder Reis. Die Verbindungen der Formel (I) weisen somit eine hohe Selektivität bei Anwendung zur Bekämpfung von unerwünschten Pflanzenwuchs in landwirtschaftlichen Kulturen auf.