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Patent Searching and Data


Title:
FUNCTIONALIZED WOUND DRESSING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/160217
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a wound dressing comprising an absorber layer made of a functional fleece that encompasses at least first and second filaments. The first filaments contain a polyacrylnitrile core and a polyacryl shell. The second filaments are selected from alginate fibres, cellulosic fibres, carbon fibres and chitosan fibres.

Inventors:
VOGLER ELISABETH (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/060003
Publication Date:
November 29, 2012
Filing Date:
May 29, 2012
Export Citation:
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Assignee:
BIOCELL GES FUER BIOTECHNOLOGIE MBH (DE)
VOGLER ELISABETH (DE)
International Classes:
A61L15/24; A61L15/28
Domestic Patent References:
WO2008000720A22008-01-03
WO2007087888A22007-08-09
WO1993019709A11993-10-14
WO2008000720A22008-01-03
Foreign References:
EP1435247A12004-07-07
US20110027344A12011-02-03
US20020128579A12002-09-12
US20110027344A12011-02-03
DE3044435C21992-05-27
US5635201A1997-06-03
US20060211972A12006-09-21
US20020128579A12002-09-12
Other References:
"[TEXTUS] WUNDTHERAPIE MIT SYSTEM, Aquafaser-Verbände", ONLINE, 24 July 2010 (2010-07-24), XP002680076, Retrieved from the Internet [retrieved on 20120717]
VOGGENREITER, DOLD: "Wundtherapie", 2009, GEORG THIEME VERLAG, ISBN: 9783131361424, pages: 28 - 30, XP002680133
THE JOURNAL OF CLINICAL INVESTIGATION, vol. 121, no. 3, March 2011 (2011-03-01)
Attorney, Agent or Firm:
VON KREISLER SELTING WERNER (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Wundauflage mit einer Absorberschicht aus einem Funktionsvlies umfassend mindestens erste und zweite Filamente,

wobei die ersten Filamente einen Kern aus Polyacrylnitril und einen Mantel aus Polyacryl umfassen,

wobei die zweiten Filamente ausgewählt sind aus Alginatfasern, Cellulose- fasern, Carbonfasern und Chitosanfasern.

2. Wundauflage nach Anspruch 1, wobei dritte Filamente vorhanden sind, die einen Kern aus einem Polyethylenterephtalat und einen Mantel aus Polyole- fin umfassen und im Mantel eine Silberquelle eingebunden ist.

3. Wundauflage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wundauflage mindestens zwei Schichten umfasst, wobei eine wundnahe Schicht aus einem hydrophoben Material mit einer lichten Öffnungsweite von 10 bis 25 pm umfasst ist.

4. Wundauflage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Wund- naheschicht aus einem Polyolefin, insbesondere Polyethylen besteht.

5. Wundauflage nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Filamente der Absorberschicht zusammen eine He- lix bilden.

6. Wundauflage nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Filamente der Absorberschicht unabhängig voneinander einen Durchmesser von 5 bis 40 pm oder 30 bis 500, bevorzugt 40 bis 500 pm aufweisen.

7. Wundauflage nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens 50% der Absorptionskapazität in 30 Sek. aufgenommen werden können.

8. Wundauflage nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fähigkeit besteht, mindestens 50% der Absorptionskapazität unter 20 mm Hg Kompressionsdruck zurückzuhalten.

9. Wundauflage nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Alginatfasern silberhaltig sind und/oder

die Cellulosefasern ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus natürlichen Cellulosefasern, regenerierten Cellulosefasern, Carboxymethyl- cellulosefasern, modifizierten Cellulosefasern, Celluloseacetatfasern und Cellulosehohlfasern.

10. Wundauflage nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Wundauflage in der Lage ist, 10 bis 40 g Wasser pro g Wundauflage zu absorbieren.

11. Wundauflage nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens drei verschiedene Filamente enthalten sind.

12. Wundauflage nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Filamente einen Gewichtsanteil von 20 bis 170 g/m2 ausmachen.

13. Wundauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionsvlies mit einer weiteren Schicht laminiert ist, insbesondere einer Silikonschicht oder einer kohlenstoffbeschichteten Schicht.

14. Wundauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionsvlies mit einer Substanz, insbesondere ausgewählt aus Polyhexanid, Medical Honey, Madensekret, Hyaluron, Hydrogel oder Substanzen, die naszierenden Sauerstoff freisetzen, beladen ist.

15. Wundauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Kohlenstoffstücke in die Vliesstruktur eingebunden sind.

16. Wundauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 15 zur Behandlung von Druckgeschwüren (Dekubitus), arteriellem Ulcus, venösen Ulcus, neuropatischem Ulcus, Verbrennungen, insbesondere Verbrennungen vom Grad IIa/IIb, Post OP Wunden, radiologischen Wunden (Strahlenulcera), bakterienverursachten Wunden oder chemisch verursachten Wunden.

17. Verfahren zur Behandlung von Druckgeschwüren (Dekubitus), arteriellem Ulcus, venösen Ulcus, neuropatischem Ulcus, Verbrennungen, insbesondere Verbrennungen vom Grad IIa/IIb, Post OP Wunden, radiologischen Wunden (Strahlenulcera), bakterienverursachten Wunden oder chemisch verursachten Wunden umfassend den Schritt

- Applizieren einer Wundauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 15.

Description:
Funktionalisierte Wundauflaaen

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind funktionalisierte Wundauflagen und ihre Verwendung .

Im Stand der Technik sind eine Vielzahl von Wundauflagen unterschiedlichster Aufbauten bekannt, die primär dazu dienen, das Eindringen von Fremdkörpern in eine Wunde zu verhindern und Blut oder Wundsekret aufzusaugen.

WO 2008/000720 A2 betrifft eine Wundauflage mit einer Absorberschicht aus ersten und zweiten Filamenten, wobei die ersten Filamente Polyethylenterephtalate mit einem Mantel aus Polyolefinen sind und in den Mantel eine Silberquelle eingebunden ist und die zweiten Filamente Absorber Filamente aus einem Kern aus Polyacrylnitril und einem Mantel aus Polyacryl sind.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, Wundauflagen bereitzustellen, um weitergehende Funktionen in die Wundauflage einzubringen.

Überraschenderweise kann die Aufgabe gelöst werden durch eine Wundauflage mit einer Absorberschicht aus einem Funktionsvlies umfassen mindestens erste und zweite Filamente,

wobei die ersten Filamente einen Kern aus Polyacrylnitril und einen Mantel aus Polyacryl umfassen,

wobei die zweiten Filamente ausgewählt sind aus Alginatfasern, Cellulosefa- sern, Carbonfasern und Chitosanfasern.

Bevorzugt ist die Wundauflage in der Lage, 15 bis 40 g Wasser pro g Wundauflage zu absorbieren.

Überraschenderweise sind die ersten Filamente - neben ihrer Fähigkeit zur Feuchtigkeitsabsorbtion - auch in der Lage, unerwünschte Substanzen wie beispielsweise Proteasen oder freie Sauerstoff-Radikale zu binden und hierdurch die Wundheilung zu fördern. In der modernen Wundversorgung zeigte sich kürzlich (The journal of clinical investigation Vol 121, 3, March 2011), dass Eisenionen in ihrer Wirkung auf Macrophagen eine äußerst wichtige Rolle in der Kette zur Wundheilung und im Beitrag zur Chronifizierung und EntChronifizierung zeigen. Eisenüberladung der Macrophagen verhindert das Umschalten zum gesunden Heilungsverlauf.

Überraschenderweise sind die ersten Filamente bestehend aus Polyacrylnitril und Polyacryl neben ihrer Saugfähigkeit auch in der Lage, verstärkt Eisenionen aus der Wundumgebung aufzunehmen und zu komplexieren und damit bioanorganisch positiv in Richtung EntChronifizierung zu wirken.

Die Verwendung von Fasern natürlichen Ursprungs, d .h . Fasern aus natürlichen Polymeren, also Alginatfasern Cellulosefasern, und Chitosanfasern, als zweite Filamente ist bevorzugt. Diese zeichnen sich durch eine hohe Hautverträglichkeit, gute Abbaubarkeit, preiswerte Herstellungskosten sowie eine hohe Biokompatibilität aus.

In einer Ausführungsform sind die zweiten Filamente Alginatfasern.

Alginatfasern sind zur Verwendung in Wundauflagen, z.B. Alginatkompressen, bereits bekannt. Sie haben absorbierende Eigenschaften und dienen der Feuchtigkeitsstabilisierung. Kommen Calciumalginate in Kontakt mit Natriumsalzen, quellen die Fasern und verwanden sich in ein Gel, das feuchtigkeits- spendend oder -regulierend wirkt. Die Herstellung von Alginatfasern ist beispielsweise beschrieben in US 2011/0027344. Entsprechende Fasern sind beispielsweise von der Smartfiber AG unter der Marke "Smartcel/SeaCell" kommerziell erhältlich .

Überraschenderweise zeigt die erfindungsgemäße Kombination von Filamenten aus Polyacrylnitril/Polyacryl mit Alginatfasern neben wesentlicher Erhöhung der Feuchteaufnahme überraschenderweise eine deutlich verringerte Tendenz an der Wunde zu haften, was den traumatischen Effekt beim Verbandwechsel reduziert. Alginate reduzieren außerdem auf Grund ihrer guten Verträglichkeit toxische Effekte.

Eine geeignete Garnstärke liegt im Bereich von 2,3 bis 2,9 dtex.

In einer anderen Ausführungsform sind die zweiten Filamente Cellulosefasern. Cellulosefasern haben absorbierende Eigenschaften. Sie zeigen eine hohe Aufnahmegeschwindigkeit für Flüssigkeiten und eine gute Aufnahmekapazität. Sie dienen der Verbesserung der Feuchtigkeitsstabilität durch gelierende Effekte. Sie sind weiterhin in der Lage, Eiweißspaltprodukte zu binden. Sie sind gesundheitlich unbedenklich und als Lebensmittelzusatzstoffe zugelassen.

Als Cellulosefasern sind insbesondere Cellulosehohlfasern geeignet.

Cellulosehohlfasern können mit verschiedenen Inhaltsstoffen gefüllt werden. Während des Einsatzes degradiert die Cellulosehülle und setzt den Inhalt frei. Solche Fasern sind aus DE 30 44 435 C2 bekannt. Sie sind kommerziell erhältlich von der Firma Cordia Dow und z. B. vom Thüringischen Institut für Textil- und Kunststoffforschung unter der Bezeichnung SpV 574. Das Gewicht beträgt dabei z. B. ca. 300 dtex.

Carboxymethylcellulosefasern sind beispielsweise unter der Marke OASIS von der Firma Akzo Nobel oder von der Firma Acordis erhältlich.

Besonders bevorzugt ist die Verwendung von Celluloseacetatfasern.

In der modernen feuchten Wundversorgung ist bekannt, dass sowohl ein feuchtes wie auch ein warmes Klima für die Wundheilung und Beschleunigung der Wundheilung von Bedeutung sind . Die Kombination mit Celluloseacetat zeigt überraschenderweise einen stark wärmenden Effekt, der über dem von bisherig bekannten Kombinationen liegt und vor allem bei Wunden mit einem erhöhten Wärmebedarf z. B. bei schlecht durchbluteter Umgebung (chronisch venöse Insuffizienz) einen positiven Einfluss zeigt. In einer weiteren Ausführungsform werden die zweiten Filamente aus Carbonfasern ausgewählt. Solche Fasern dienen insbesondere der Geruchsneutralisie- rung von bakteriellen Abbauprodukten. Sie sind kommerziell erhältlich unter der Marke SPC711 von der Firma Carbon -Werke. Geeignete Garnstärken betragen 500 bis 900 tex.

Carbonfasern eignen sich besonders für große Wundauflagen, da sie eine hohe Reißfestigkeit beisteuern. Dies ermöglicht Wundauflagen mit einer Größe von über 10 cm x 30 cm, sogar bis 60 oder 90 cm Länge so zu verstärken, dass beim Entfernen der angefeuchteten und/oder feucht gewordenen Auflage kaum bis keine Rückstände auf der Wunde verbleiben. Die Auflage lässt sich im Gegensatz zu anderen Wundauflagen in einem Stück ohne Rückstände auf der Wunde entfernen, was die Eingriffs- und Behandlungsdauer beim Entfernen für den Patienten wesentlich verkürzt.

Ein Verstärken mit Carbonfaser löst außerdem das Problem, dass die Dicke der Auflage bei größerem Format nicht zunimmt, der Tragekomfort also verbessert wird .

In einer weiteren Ausführungsform sind die zweiten Filamente Chitosanfasern. Diese Fasern wirken antimikrobiell, fungizid und viruzid . Solche Fasern sind beispielsweise von der Firma Medovent unter der Bezeichnung "Chitosan fila- ment" erhältlich . Typische Durchmesser liegen bei 0,05 bis 0,5 mm.

Überraschenderweise zeigt die erfindungsgemäße Kombination aus Polyacryl- nitril/Polyacrylfasern in Kombination mit Chitosanfasern nicht nur stark blutstillende, sondern auch juckreizlindernde Eigenschaften.

In einer Ausführungsform ist die Absorberschicht mit einer weiteren Schicht laminiert. "Laminiert" umfasst alle Verfahren zum Verbinden von zwei Schichten, insbesondere Kleben und Verschweißen von Schichten, wobei die Verbindung voll- oder teilflächig erfolgen kann . Zur Laminierung kann beispielsweise eine wundnahe Schicht aus einem hydrophoben Material eingesetzt werden. Hierfür eignen sich beispielsweise Polyo- lefine wie Polyethylen. Es kann aber auch mit einem silikonbasierten Material laminiert werden. Solche Materialien sind beispielsweise aus US 5,635,201 bekannt.

Weitere denkbare Schichten für eine Laminierung sind kohlebeschichtete Netze. Solche Netze sind beispielsweise in US 2006/0211972 beschrieben.

Es können auch weitere Schichten vorhanden sein, die sich auf der wundab- gewandten Seite befinden.

In einer Ausführungsform ist das Funktionsvlies wundabseitig mit einer das Vlies überlappenden oder nicht überlappenden Folie versehen, wobei bevorzugt eine PU-Folie verwendet wird . Diese Folie kann dazu dienen die Abdampfungsrate zu reduzieren und damit ein feuchtes Wundmilieu zu erhalten und das Funktionsvlies zu fixieren. Wundauflagen mit wundabseitigen PU-Folien sind im Markt bekannt und werden beispielsweise von der Firma Smith & Nephew unter der Marke Allevyn adherent vertrieben.

In einigen Ausführungsformen der Erfindung umfasst das Funktionsvlies zusätzlich eine Beladung mit mindestens einer Substanz, z. B. mit einem Wirkstoff. Das Beladen kann z.B. durch Tränken der Wundauflage oder von Schichten der Wundauflage erfolgen. Andere Verfahren sind Imprägnieren, Aufsprühen etc. Geeignete Stoffe für die Beladung sind insbesondere :

- Polyhexanid, wie dies unter der Marke Prontosan von der Firma B Braun erhältlich ist.

- Medical Honey, wie er von der Firma Advancis Medical als Activon honey erhältlich ist. - Madensekret, wie es von der Firma Biomonde in Form von Fliegenmaden (bspw. Lucilla sericata) erhältlich ist.

- Hyaluron, wie es von der Firma Biocell unter der Marke [TEXTUS]heal erhältlich ist.

- Wirkstoffe, die naszierenden Sauerstoff freisetzen, wie sie unter der Marke Biosept von der Firma GlucoMetrix AG erhältlich sind .

- Hydrogel, wie es von der Firma Johnson & Johnson unter der Marke NU-GEL erhältlich ist.

Eine weitere Ausführungsform der Erfindung betrifft die Einbindung eines Stücks Kohlenstoff in die Vliesstruktur. Solche Materialien sind beispielsweise in US 2002/0128579 beschrieben.

Das erfindungsgemäße Funktionsvlies enthält mindestens zwei Filamente, es können aber auch drei, vier oder mehr Filamente enthalten sein. Ein Beispiel für ein drittes Filament sind Filamente, die einen Kern aus einem Polyethylen- terephtalat und einen Mantel aus Polyolefin umfassen und im Mantel eine Silberquelle eingebunden haben.

In einigen Ausführungsformen bilden die Filamente der Absorberschicht zusammen Helices.

Es können als dritte oder vierte Filamente auch weitere Filamente enthalten sein, beispielsweise Fasern, die auch als zweite Filamente enthalten sein können, beispielsweise eine Kombination von Alginatfasern und Cellulosefasern.

Soweit die Materialien silberdotiert sind, eignet sich neben Fasern von Trevira, in die Silberionen eingeschmolzen werden, insbesondere ein Nanosilbermateri- al, was unter der Bezeichnung Hygentic 9000 vertrieben wird . Als Gewicht der Absorberschicht haben sich Gewichte von 120 bis 300, bevorzugt 120 bis 250 oder 130 bis 270 oder 130 bis 210 g/m 2 als besonders geeignet erwiesen.

Als Gewicht der ersten Filamente haben sich Gewichte von 20 bis 170, bevorzugt 50 bis 150 g/m 2 als besonders geeignet erwiesen.

Bevorzugt handelt es sich bei den Filamenten um Stapelfasern mit einer Länge von bis zu 100 mm, bevorzugt 38 bis 51 mm, bevorzugt unter 45 mm.

Die erfindungsgemäßen Wundauflagen eigenen sich insbesondere zur Behandlung von Druckgeschwüren (Dekubitus), arteriellem Ulcus, venösen Ulcus, neuropatischem Ulcus, Verbrennungen, insbesondere Verbrennungen vom Grad IIa/IIb, Post OP Wunden, radiologischen Wunden (Strahlenulcera), bakterienverursachten Wunden oder chemisch verursachten Wunden.

Beispiel 1

Kombination von Polyacrylnitril/Polyacrylfilamenten mit Alginatfasern

Eine Wundauflage aus Polyacrylnitril/Polyacrylfilamenten und einem zweiten Filament Alginatfasern konnten nach Auflegen auf stark exsudierende Wunden nach 48 Stunden ohne Verkleben oder Aufreißen der Wunde abgenommen werden, was normalerweise ohne z.B. Distanznetz nicht möglich ist.

Beispiel 2

Kombination von Polyacrylnitril/Polyacrylfilamenten mit Celluloseacetatfasern

Ein Wundauflage mit Polyacrylnitril/Polyacrylfilamenten wurde mit Celluloseacetatfasern im Mischungsverhältnis (70 : 30) zu einem Vlies mit einer Dicke von 2,3 cm vernadelt. Hiermit wurde eine Wunde (schwach exudierend) abgedeckt und mit semipermeablem PU Klebestreifen fixiert. Die Wundauflage wurde im Abstand von 48 h gewechselt. Es zeigte sich, dass die Temperatur auf der wundzugewandten Seite der Wundauflage von 1°C bis 3°C anstieg . Die Wunde war feucht, aber ohne sichtbare Flüssigkeit. Nach 4 Tagen zeigte sich eine beginnende Granulation. Die Wunde war nach 20 Tagen soweit verschlossen, dass auf eine weitere Wundabdeckung verzichtet werden konnte.

Beispiel 3

Kombination von Polyacrylnitril/Polyacrylfilamenten mit Carbonfasern

Die Reißfestigkeit der Wundauflage aus Polyacrylnitril/Polyacrylfilamenten mit Carbonfasern war in Längsrichtung um das 2- bis 3-fache erhöht gegenüber eine Wundauflage, die nur die ersten Filamente umfasste.

Beispiel 4

Kombination von Polyacrylnitril/Polyacrylfilamenten mit Chitonsanfasern

Besonders eine feuchte und vor allem warme Umgebung, die gewünscht ist für eine schnelle Wundheilung, verstärkt erfahrungsgemäß den Juckreiz unter der Wundauflage. Die Patienten reagieren mit Reiben auf der Wundauflage, was diese auf der Wunde verschiebt oder in sich zusammenschiebt und Falten bildet. Diese Falten führen außerdem zu Druckstellen. Die Kombination mit Chitosanfasern minderte den Juckreiz und verhinderte dadurch Druckstellen.