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Patent Searching and Data


Title:
FURNACE AND METHOD FOR OPERATING A FURNACE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/167676
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a furnace for firing products to be fired, in particular dental ceramics, comprising a control unit for controlling the furnace. The control unit has a release portion which can be activated by means of an individualized control command, in particular by means of an encoded activation code. The release portion is designed such that one or more firing processes can be carried out in an activated state of the release portion and no firing processes can be carried out in a deactivated state of the release portion.

Inventors:
MILLER STEPHAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/059626
Publication Date:
November 14, 2013
Filing Date:
May 08, 2013
Export Citation:
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Assignee:
REDIOS TEC GMBH (DE)
International Classes:
A61C13/20; F27B17/02; F27D19/00; F27D21/00
Foreign References:
DE4340200A11995-06-01
US6157004A2000-12-05
DE19824497A11999-12-09
EP2058616A12009-05-13
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
MANITZ FINSTERWALD UND PARTNER GBR (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Brennofen zum Brennen von Brenngut, insbesondere Dentalkeramik, mit einer Steuereinheit (18) zur Steuerung des Brennofens, wobei die Steuereinheit (18) einen Freigabeabschnitt (20) aufweist, der mittels einer individualisierten Steueranweisung, insbesondere mittels eines verschlüsselten Aktivierungscodes, aktivierbar ist, wobei der Freigabeabschnitt (20) derart ausgestaltet ist, dass in einem aktivierten Zustand des Freigabeabschnitts (20) die Durchführung eines oder mehrerer Brennprozesse möglich ist und dass in einem nicht aktivierten Zustand des Freigabeabschnitts (20) die Durchfüh rung eines Brennprozesses nicht möglich ist.

2. Brennofen nach Anspruch 1 ,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Steueranweisung eine gerätespezifische Information umfasst.

3. Brennofen nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Steueranweisung eine Information bezüglich einer vorbestimmten Anzahl freigegebener Brennprozesse umfasst. Brennofen nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Steuereinheit (18) derart mit einem Datenfernübertragungsnetz (22) verbindbar ist, dass die Steueranweisung dem Freigabeabschnitt (20) über das Datenfernübertragungsnetz (22) zuführbar ist.

Brennofen nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Steuereinheit (18) eine Bildleseeinheit (28) aufweist, mit der ein die Steueranweisung umfassendes Muster erfassbar ist und mit der die Steueranweisung aus dem Muster extrahierbar ist.

Brennofen nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Steuereinheit (18) einen Ausgabeabschnitt (30) aufweist, durch den ein Muster, insbesondere ein zweidimensionales Muster, ausgebbar ist, das Informationen bezüglich eines Betriebszustandes des Brennofens enthält und/ oder das in der Steuereinheit (18) hinterlegte Informationen enthält.

Verfahren zum Betrieb eines Brennofens zum Brennen von Brenngut, insbesondere eines Brennofens nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüchen, mit einer Steuereinheit (18) zur Steuerung des Brennofens, wobei die Steuereinheit (18) einen Freigabeabschnitt (20) aufweist, der mittels einer individualisierten Steueranweisung, insbesondere mittels eines verschlüsselten Aktivierungscodes, aktivierbar ist, wobei der Freigabeabschnitt (20) derart ausgestaltet ist, dass in einem aktivierten Zustand des Freigabeabschnitts (20) die Durchführung eines oder mehrerer Brennprozesse möglich ist und dass in einem nicht aktivierten Zustand des Frei- gabeabschnitts (20) die Durchführung eines Brennprozesses nicht möglich ist. wobei dem Freigabenabschnitt (20) die Steueranweisung zugeführt wird, um den Freigabeabschnitt (20) zu aktivieren, so dass die Durchführung einer vorbestimmten Anzahl von Brennprozessen freigegeben wird.

Verfahren nach Anspruch 7,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Steueranweisung eine gerätespezifische Information umfasst.

Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Steueranweisung eine Information bezüglich einer Anzahl freigegebener Brennprozesse umfasst.

Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 7 bis 9,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Steuereinheit (18) mit einem Datenfernübertragungsnetz (22) selektiv verbindbar ist oder im Wesentlichen permanent verbunden ist, wobei die Steueranweisung dem Freigabeabschnitt (20) über das Datenfernübertragungsnetz (22) zugeführt wird.

Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 7 bis 10,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass

ein die Steueranweisung enthaltendes Muster mittels einer der Steuereinheit (18) zugeordneten Bildleseeinheit (28) erfasst wird und dass die Steueranweisung durch die Steuereinheit (18) und/ oder die Bildleseeinheit (28) aus dem Muster extrahiert wird. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 7 bis 11 , dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass

bei Unterschreiten eines Schwellwertes einer Anzahl von noch durchführbaren Brennprozessen von der Steuereinheit (18) eine Warnung ausgegeben wird und/ oder eine Anforderung zur Bereitstellung einer neuen Steueranweisung ausgegeben wird.

Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Steueranweisung erst auf Anforderung und nach Überprüfung der Anforderung, insbesondere automatisch generiert wird und dem Freigabeabschnitt (22) - direkt oder indirekt - zugeführt wird.

Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass

eine Anforderung zur Bereitstellung einer Steueranweisung, insbesondere automatisch, über ein Datenfernübertragungsnetz (22) zur Überprüfung, ob eine Berechtigung besteht, eine Steueranweisung zu erhalten, an eine Steueranweisungen ausgebende und/ oder generierende Stelle gesandt wird.

Verfahren nach Anspruch 14,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Steueranweisung derart generiert wird, dass sie nur einmal verwendbar ist.

Description:
BRENNOFEN UND VERFAHREN ZUM BETRIEB EINES BRENNOFENS

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Brennofen zum Brennen von Brenngut, insbesondere Dentalkeramik.

Der Brennofen umfasst eine Steuereinheit zur Steuerung des Brennofens. Die Steuereinheit weist einen Freigabeabschnitt auf, der mittels einer individualisierten Steueranweisung, insbesondere mittels eines verschlüs- selten Aktivierungscodes, aktivierbar ist. Der Freigabeabschnitt ist derart ausgestaltet, dass in einem aktivierten Zustand des Freigabeabschnitts die Durchführung eines oder mehrerer Brennprozesse möglich ist und dass in einem nicht aktivierten Zustand des Freigabeabschnitts die

Durchführung eines Brennprozesses nicht möglich ist.

Beispielsweise wird durch den Freigabeabschnitt sichergestellt, dass nur ein dazu berechtigter Nutzer den Brennofen betreiben kann. Insbesondere gestattet der Freigabeabschnitt auch in einem nicht aktivierten Zustand zwar einen zumindest teilweisen Betrieb der Steuereinheit, eine Durchfüh- rung eines Brennprozesses wird jedoch in diesem Zustand unterbunden.

Die Steueranweisung kann eine gerätespezifische Information enthalten, so dass sie nur bei einem bestimmten Brennofen eine Aktivierung des Freigabeabschnitts bewirkt. Denkbar ist beispielsweise, dass die Steuer- anweisung eine eindeutige Gerätekennzeichnung enthält oder einen eindeutigen Bezug auf diese nimmt. Dadurch wird zuverlässig verhindert, dass eine für ein bestimmtes Gerät vorgesehene Steueranweisung unbe- rechtigter- oder unbeabsichtigterweise bei einem anderen Brennofen verwendet wird.

Die Steueranweisung kann - zusätzlich oder alternativ - eine Information bezüglich einer vorbestimmten Anzahl freigegebener Brennprozesse umfassen. Mit anderen Worten enthält die Steueranweisung bei dieser Ausführungsform einen Hinweis darauf, wie viele Brennprozesse durch den Aktivierungscode freigegeben werden sollen. Beispielsweise ist in dem Freigabeabschnitt eine manipulationssichere Zählvariable vorgesehen, die durch die Steueranweisung auf einen vorbestimmten Wert gesetzt wird und die bei jedem Brennprozess dekrementiert wird.

Die Steueranweisung legt mit der Zählvariable in dem Freigabeabschnitt somit eine Art Guthaben fest. Im einfachsten Fall wird unabhängig von beispielsweise der Dauer und/oder dem Temperaturprofil des Brennprozesses jeweils ein fester Wert von der Zählvariable abgezogen, bis das Guthaben aufgebraucht ist und der Freigabeabschnitt deaktiviert wird. Es ist jedoch auch möglich, das Guthaben prozessparameterabhängig zu reduzieren. D.h. die Zählvariable wird beispielsweise in Abhängigkeit der Dauer, der erreichten Maximaltemperatur, eines das Temperaturprofil widerspiegelnden Parameters und/ oder unter Berücksichtigung anderer Prozessparameter unterschiedlich stark verändert. Dementsprechend wäre es dann möglich, mit einem gewissen Guthaben, eine größere Anzahl von kürzeren Brennprozessen durchzuführen als lange Brennprozesse.

Der Steueranweisung kann die Informationen in beliebiger Form - auch verschlüsselt in Form eines Codes - enthalten. Gemäß einer Ausführungsform ist die Steuereinheit derart mit einem Datenfernübertragungsnetz verbindbar, dass die Steueranweisung dem Freigabeabschnitt über das Datenfernübertragungsnetz zuführbar ist. Alternativ oder zusätzlich kann die Steuereinheit eine Bildleseeinheit aufweisen, mit der ein die Steueranweisung umfassendes Muster erfassbar ist und mit der die Steueranweisung aus dem Muster extrahierbar ist. Die Bildleseeinheit umfasst insbesondere eine Kamera oder einen Scanner.

Beispielsweise ist die Bildleseeinheit fest in oder an dem Brennofen installiert. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, zumindest eine Komponente der Bildleseeinheit - beispielsweise einen Scanner - oder die ganze Bild- leseeinheit lösbar - beispielsweise über einen USB-Anschluss - oder sogar drahtlos mit dem Rest der Steuereinheit zu verbinden.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Steuereinheit einen Ausgabeabschnitt aufweist. Durch den Ausgabeabschnitt ist ein Muster ausgebbar, das Informationen bezüglich eines Betriebszustands des Brennofens enthält und/ oder das in der Steuereinheit hinterlegte oder gespeicherte Informationen enthält. Das Muster kann beispielsweise ein ein-, zwei- oder dreidimensionaler Code sein, der die genannten Informationen in codierter Form enthält. Der Ausgabeabschnitt ist insbesondere ein Bildschirm oder ein Drucker.

Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Betrieb eines Brennofens zum Brennen von Brenngut, insbesondere zum Brennen von Dentalkeramik. Das Verfahren eignet sich insbesondere für den Betrieb eines Brenn- ofens gemäß zumindest einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen. Der Brennofen umfasst eine Steuereinheit mit einem Freigabeabschnitt, der mittels einer individualisierten Steueranweisung, insbesondere mittels eines verschlüsselten Aktivierungscodes, aktivierbar ist. Der Freigabeabschnitt ist derart ausgestaltet, dass in einem aktivierten Zu- stand des Freigabeabschnitts die Durchführung eines oder mehrerer Brennprozesse möglich ist und dass in einem nicht aktivierten Zustand des Freigabeabschnitts die Durchführung eines Brennprozesses nicht möglich ist. Dem Freigabenabschnitt wird die Steueranweisung zugeführt, um den Freigabeabschnitt zu aktivieren, so dass die Durchführung einer vorbestimmten Anzahl von Brennprozessen freigegeben wird.

Wie bereits vorstehend in Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Brennofen erläutert wurde, kann die Steueranweisung eine gerätespezifische Information und/ oder eine Information bezüglich einer - eventuell prozessparameterabhängigen - Anzahl freigegebener Brennprozesse umfassen.

Insbesondere ist die Steuereinheit mit einem Datenfernübertragungsnetz selektiv verbindbar oder im Wesentlichen permanent verbunden. Es kann also vorgesehen sein, dass die Steuereinheit grundsätzlich in ständiger Verbindung mit dem Datenfernübertragungsnetz ist, wenn man von unvorhergesehenen Unterbrechungen und/ oder Wartungsunterbrechungen absieht. In vielen Fällen kann es jedoch ausreichend sein, wenn die Steuereinheit nur bei Bedarf automatisch oder manuell in Kontakt mit dem Datenfernübertragungsnetz gebracht wird.

Datenfernübertragungsnetze sind im Kontext der vorliegenden Erfindung jegliche Art drahtgebundener und/ oder drahtloser Netze, die die Übertragung von Daten ermöglichen. Dies kann eine Übertragung von Daten in- nerhalb eines Gebäudes oder über Kontinente hinweg umfassen. Die Datenübertragung kann beispielsweise über lokale Netzwerke (z.B. LAN, WLAN), das Internet und/ oder das Mobilfunknetz erfolgen.

Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass ein die Steueran- Weisung enthaltendes Muster mittels einer der Steuereinheit zugeordneten Bildleseeinheit erfasst wird. Die Steueranweisung wird in diesem Fall durch die Steuereinheit und/ oder die Bildleseeinheit aus dem Muster extrahiert. Eine solche Bildleseeinheit kann insbesondere bei Brennöfen vorgesehen sein, die nur mit relativ großem Aufwand an ein Datenfern - Übertragungsnetz anschließbar sind. Es ist jedoch auch möglich, die Bildleseeinheit als redundanten Weg zur Zuführung der Steueranweisung vorzusehen, um auch bei einem unterbrochenen Datenfernübertragungsnetz der Steuereinheit eine Steueranweisung zuführen zu können. Auch eine Möglichkeit zur manuellen Eingabe der Steueranweisung über eine herkömmliche Tastatur oder über einen geeigneten Touchscreen kann vorgesehen sein.

Um sicher zu stellen, dass der Brennofens stets nutzbar ist, kann bei Unterschreiten eines Schwellwerts einer Anzahl noch durchführbarer Brennprozesse bzw. der vorstehend beschriebenen Zählvariable von der Steuereinheit eine Warnung ausgegeben werden und/ oder eine Anforderung zur Bereitstellung einer neuen Steueranweisung ausgegeben werden. Mit anderen Worten überwacht die Steuereinheit, ob die Anzahl der freigegebenen Brennprozesse bzw. das entsprechende Guthaben bereits so weit abgeschmolzen ist, dass in näherer Zukunft mit einer Deaktivierung des Freigabeabschnitts zu rechnen ist. Bei der Unterschreitung eines entsprechenden, eventuell durch den Benutzer frei einstellbaren Schwellwerts warnt die Steuereinheit den Benutzer und/oder erzeugt eine Anforderung, mit der eine neue Steueranweisung angefordert werden kann.

Die Anforderung kann beispielsweise über das Datenfernübertragungsnetz an eine Stelle gesandt werden, die die Steueranweisungen verwaltet, ausgibt und/oder generiert. Eine solche Stelle ist insbesondere der Brennofenhersteller und/ oder ein Unternehmen, das die entsprechenden

Brennöfen vertreibt. Dort wird überprüft, ob der Versender der Anforde- rung berechtigt ist, eine neue Steueranweisung zu erhalten, mit dem weitere Brennprozesse durchgeführt werden können. Beispielsweise wird überprüft, ob der die Steueranweisung Anfordernde eine bestimmte Gebühr entrichtet hat. Die Steueranweisung kann dann unter Berücksichti- gung der Identität des Versenders der Anforderung bzw. eines den entsprechenden Brennofen charakterisieren oder identifizierenden Parameters generiert werden und an den Versender der Anforderung versandt oder anderweitig bereitgestellt werden, z.B. für einen Download. Insbesondere ist die Steueranweisung so ausgestaltet, dass sie nur ein einziges Mal verwendet werden kann.

Weitere Ausführungsformen der Erfindung sind in den Ansprüchen, der Beschreibung und der beigefügten Zeichnung angegeben. Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung rein beispielhaft anhand vorteilhafter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung erläutert.

Die einzige Fig. 1 zeigt einen Brennofen 10 mit einer Brennkammer 12, in der das zu brennende Brenngut angeordnet werden kann. Die für den jeweiligen Brennprozess erforderliche Temperatur in der Brennkammer 12 wird durch Heizelemente 14 erzeugt. Die in der Brennkammer 12 herrschende Temperatur wird durch einen Temperaturfühler 16 gemessen. Die Heizelemente 14 und der Temperaturfühler 16 stehen mit einer Steuereinheit 18 in Verbindung, die den Betrieb des Brennofens 10 steuert. Die Steuereinheit 18 ermöglicht es, verschiedene Brennprozesse durchzuführen, bei denen die Temperatur im Inneren der Brennkammer 12 in der gewünschten Weise zeitabhängig variiert wird. Die zeitliche Variation der Brenntemperatur im Inneren der Brennkammer 12 wird durch sogenann- te Brennprogramme festgelegt, die von der Steuereinheit 18 abgearbeitet werden.

Die Steuereinheit 18 umfasst einen Freigabeabschnitt 20, der die Ansteu- erung der Heizelemente 14 unterbricht, solange keine gegenteilige Steueranweisung vorliegt. Es ist auch vorstellbar, dass der Freigabeabschnitt 20 an anderer Stelle in den Betrieb des Brennofens 10 eingreift, um die Durchführung von Brennprozessen zuverlässig zu verhindern. Der Freigabeabschnitt 20 ermöglicht die Ansteuerung der Heizelemente 14 erst, wenn ein entsprechender Aktivierungscode vorliegt. Dieser kann beispielsweise über ein Datenfernübertragungsnetz 22 (DFÜ-Netz) bereitgestellt werden, das über eine Schnittstelle 24 mit der Steuereinheit 18 gekoppelt ist. Unter einem DFÜ-Netz ist in diesem Zusammenhang bei- spielsweise ein Mobilfunknetz, das Internet und/oder ein lokales Netzwerk - z.B. LAN, WLAN - zu verstehen. Mit anderen Worten können dem Brennofen 10 über eine Netzwerkverbindung beliebiger Ausgestaltung Aktivierungscodes zugeführt werden, die in der Steuereinheit 18 verarbeitet werden, so dass die Durchführung von Brennprozessen möglich ist.

Die Aktivierungscodes sind insbesondere gerätespezifisch, so dass sie lediglich bei ganz bestimmten Geräten die Freigabe weiterer Brennprozesse bewirken, um eine unberechtigte Nutzung der Aktivierungscodes zu verhindern. Die Aktivierungscodes können verschlüsselt sein und grund- sätzlich ein beliebiges Daten- bzw. Codierungsformat aufweisen. Bedarfsweise können die Aktivierungscodes neben den gerätespezifischen Informationen auch weitere Informationen enthalten, wie beispielsweise eine Information, die widerspiegelt, wie viele Brennprozesse freigegeben werden sollen. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass es vorgesehen sein kann, bestimmte Parameter der Brennprozesse - z.B. deren Dauer, Temperaturprofil, ... - bei der Dekrementierung des Guthabens zu berücksichtigen. Beispielsweise wird der Freigabeabschnitt durch den Aktivie- rungscode mit einem Guthaben aufgeladen, von dem für jeden Brennpro- zess ein individuell bestimmter Wert abgezogen wird, wobei dieser Wert von gewissen Parametern des Brennprozesses abhängt. Dadurch kann ein differenziertes Preismodell geschaffen werden, das die tatsächliche Nutzung des Brennofens genauer berücksichtigt, als eine einfache Zählung von durchgeführten Brennprozessen.

Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Aktivierungscodes über eine Eingabeeinheit 26, z.B. eine Tastatur, in die Steuereinheit 18 eingegeben werden.

Anstelle der Eingabeeinheit 26 und/ oder der Verbindung mit dem DFÜ- Netz 22 oder zusätzlich zu den genannten Komponenten kann ein Bildlesegerät 28 vorgesehen sein, mit dem ein Muster aufgenommen werden kann, das einen Aktivierungscode enthält. Ein solches Muster kann bei- spielsweise ein Bar-Code oder ein zweidimensionaler Matrix-Code sein. Das Bildlesegerät 28 ist derart ausgestaltet, dass es die in dem Code enthaltenen Informationen auslesen kann. Diese Informationen bilden den Aktivierungscode zur Aktivierung des Freigabeabschnitts 20. Beispielsweise bestellt ein Nutzer den Aktivierungscode auf mündlichem, schriftlichem oder elektronischem Wege, um den Brennofen 10 nutzen zu können. Nach Überprüfung der Berechtigung zur Nutzung des Brennofens 10, die beispielsweise durch Zahlung einer Nutzungsgebühr erwerbbar ist, wird dem Nutzer ein zweidimensionaler QR-Code bereitgestellt, der diesen in gedruckter Form oder als Darstellung auf einem Bildschirm, beispiels- weise auf einem Bildschirm eines Mobiltelefons, vor das Bildlesegerät 28 hält. Das Bildlesegerät 28 nimmt den QR-Code auf und extrahiert den darin enthaltenen Aktivierungscode, der wiederum dem Freigabeabschnitt 20 zugeleitet wird, woraufhin dieser eine Bestromung der Heizelemente 14 zulässt. Der QR-Code kann auf postalischem oder elektronischem Wege - etwa als Bilddatei per e-mail oder über einen aufzurufenden Internetlink - bereitgestellt werden.

Bei dieser Vorgehensweise ist es nicht erforderlich, dass der Brennofen 10 mit dem DFÜ-Netz 22 verbunden ist, was in der Regel mit Kosteneinsparung verbunden ist. Im Gegensatz dazu ermöglicht eine Verbindung des Brennofens 10 mit dem DFÜ-Netz 22 eine direkte Einspeisung der Aktivierungscodes in die Steuereinheit 18. Die Bestellung der Aktivierungscodes kann analog zu der in Zusammenhang mit dem Bildlesegerät 28 beschrie- benen Art und Weise erfolgen. Gleiches gilt für die Bestellung von über die Eingabeeinheit 26 einzugebenden Aktivierungscodes.

Mittels des Freigabeabschnitts 20 ist es - unabhängig von der Ausgestaltung des Aktivierungscodes und/oder dessen Übertragungswegs - mög- lieh, die verschiedensten Nutzungs- und Gebührenkonzepte zu realisieren. Beispielsweise wird der Brennofen 10 für einen bestimmten Grundpreis an einen Kunden verkauft. Der Kunde bezahlt ferner in bestimmten Abständen, beispielsweise monatlich, eine Grundgebühr und erhält dafür die Möglichkeit, eine gewisse Anzahl von Brennprozessen durchzuführen. Falls die durch die Grundgebühr abgedeckte Anzahl von Brennprozessen durchgeführt wurde, erkennt dies der Freigabeabschnitt 20 und blockiert die Durchführung weiterer Brennprozesse. Der Kunde kann nun die Berechtigung zur Durchführung eines weiteren Brennprozesses oder einer bestimmten Anzahl von Brennprozessen käuflich erwerben. Zu diesem Zweck wendet er sich an den Hersteller des Brennofens 10 oder dessen Vertriebspartner und bestellt telefonisch, schriftlich oder auf elektronischem Wege einen Aktivierungscode zur Freischaltung des Brennofens 10.

Grundsätzlich ist es auch möglich, eine Berechtigung für weitere Brenn - prozesse bereits vor einer Blockierung zu erwerben. Insbesondere sind die Steuereinheit 18 und/oder der Freigabeabschnitt 20 derart ausgestaltet, dass erkannt wird, sobald die freigegebene Anzahl von Brennprozessen fast aufgebraucht ist, so dass rechtzeitig ein neuer Aktivierungscode angefordert werden kann. Die Anforderung kann manuell oder sogar automa- tisch erfolgen. Beispielsweise gibt die Steuereinheit 18 eine Warnung aus, die den Benutzer veranlasst, einen neuen Aktivierungscode anzufordern. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, dass die Steuereinheit 18 bei einer Anbindung an das DFÜ-Netz 22 automatisch eine Anforderung versendet, woraufhin ein geeigneter Aktivierungscode generiert und an den Benutzer oder sogar gleich an die Steuereinheit 18 versandt wird. Bei der Generierung des Aktivierungscodes wird beispielsweise dem Benutzer ein bestimmter Betrag in Rechnung gestellt. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass vor der Generierung des Aktivierungscodes zunächst bei dem Benutzer um Bestätigung der automatisch erstellten Anforderung gebeten wird.

Dem Kunden kann beispielsweise auch ein QR-Code zugesandt oder bereitgestellt, der einen Aktivierungscode enthält. Der QR-Code wird durch das Bildlesegerät 28 aufgenommen und ausgewertet. D.h. der in dem QR- Code enthaltene Aktivierungscode wird extrahiert und dann dem Freigabeabschnitt 20 zugeleitet. Sobald der Aktivierungscode dem Freigabeabschnitt 20 zugeführt und von diesem mit positivem Ergebnis überprüft wurde, wird der Freigabeabschnitt 20 aktiviert, so dass die Durchführung einer bestimmten Anzahl von Brennprozessen zugelassen wird. Beispiels- weise wird der Aktivierungscode ganz spezifisch für einen bestimmten Brennofen 10 generiert, sodass er nur bei diesem Brennofen 10 eine Aktivierung des Freigabeabschnitts 20 und damit eine Freischaltung des Brennofens 10 bewirkt. Beispielsweise wird der QR-Code auf einer bestimmten Internetseite bereitgestellt, die dann ausgedruckt und vor das Bildlesegerät 28 gehalten werden kann. Es ist auch möglich, diese Internetseite mittels eines geeigneten Mobiltelefons, eines Tablet-Computers oder eines ähnlichen Geräts aufzurufen und den dort hinterlegten QR-Code auf dem Bildschirm des entsprechenden Geräts anzuzeigen. Der Bildschirm wird dann vor das Bildlesegerät 28 gehalten und der darauf dargestellte QR-Code wird von diesem erfasst. Auch ein direkter Versand des QR-Codes - z.B. als Bilddatei - an das Gerät ist denkbar. Bei einer Anbindung des Brennofens 10 an das DFÜ-Netz 22 sind ebenfalls verschiedenste Wege zur Übertragung eines Aktivierungscodes auf die Steuereinheit 18 denkbar. Beispielsweise kann über eine in den Brennofen 10 integrierte UMTS- bzw. Mobilfunk- Schnittstelle drahtlos eine direkte Freischaltung erfolgen. Es kann auch ein USB-Anschluss vorgese- hen sein, über den eine externe Schnittstelle - beispielsweise ein geeignetes Mobiltelefon, ein Tablet-Computer oder ein ähnliches Gerät - mit der Steuereinheit 18 verbindbar ist. Der Kunde wählt dann eine bestimmte Telefonnummer - beispielsweise eine ofenspezifische Telefonnummer - an und über die so hergestellte Verbindung wird der Aktivierungscode über- mittelt. Die Übermittlung erfolgt insbesondere automatisch.

Zusätzlich oder alternativ zu den vorstehend beschriebenen Komponenten kann der Brennofen 10 mit einer Anzeigeeinheit 30 versehen sein. Auf der Anzeigeeinheit 30 werden beispielsweise die Betriebsparameter des

Brennofens 10 angezeigt. Die Anzeigeeinheit 30 kann aber auch genutzt werden, um einen Code, beispielsweise einen QR-Code, darzustellen, der beispielsweise abfotografiert und anschließend weitergeleitet werden kann. Beispielsweise enthält der dargestellte Code eine Fehlerinformation, die zur Analyse einer Fehlfunktion des Brennofens 10 genutzt werden kann. Die dargestellte Information kann auch andere Informationen enthalten, wie beispielsweise einen Inhalt eines Speichers der Steuereinheit 18, um die entsprechenden Informationen sichern oder anderweitig nutzen zu können. Der Code kann auch mit Hilfe eines Druckers ausgegeben werden.

Es versteht sich, dass der Steuereinheit 18 auf die vorstehend beschriebenen unterschiedlichen Arten anstelle oder zusätzlich zu den Aktivierungscodes auch Brennprogramme zur Verfügung gestellt werden können, die beispielsweise in einer Datenbank hinterlegt sind.

Um Missbrauch zu verhindern, ist der Freigabeabschnitt 20 besonders gegen Manipulationen gesichert. Der Freigabeabschnitt 20 kann grundsätzlich durch ein Software-Modul gebildet sein, das von einem Prozessor der Steuereinheit 18 ausgeführt wird. Der Freigabeabschnitt 20 kann jedoch auch ein spezifisches Hardwarebauteil sein. Eine Hardware/

Software-Kombination zur Realisierung des Freigabeabschnitts 20 ist ebenfalls möglich.

Bezugszeichenliste

10 Brennofen

12 Brennkammer

14 Heizelement

16 Temperaturfühler

18 Steuereinheit

20 Freigabeabschnitt

22 Datenfernübertragungsnetz

24 Schnittstelle

26 Eingabeeinheit

28 Bildlesegerät

30 Anzeigeeinheit