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Title:
FURNITURE LOCKING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/160588
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a furniture locking device (10) comprising: a closing mechanism (12) and a closing piece (14) which interacts with the closing mechanism (12), the closing mechanism (12) being fastened to a furniture body, and the closing piece (14) being fastened to a movable furniture part, or vice versa; an electronic integrated controller (16) for the closing mechanism (12); at least one internal data receiver (20a, 20b), which is connected to the controller (16), for wirelessly receiving access data of the locking device (10); at least one internal data interface (20b), which is connected to the controller (16), for wirelessly receiving and transmitting access data and control data of the locking device (10); and at least one connection (24b, 24c), which is connected to the controller (16), for an external data receiver (20c) or for an external data input appliance (30-34), wherein the controller (16) is programmed to open or close the closing mechanism (12) on the basis of the access data received from the internal data receiver (20a), from the internal data interface (20b), from the external data receiver (20c) or from the external data input appliance (30-34).

Inventors:
STUMPP SEBASTIAN (DE)
RUPRECHT HARALD (DE)
BODECHON PASCAL (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/053038
Publication Date:
August 19, 2021
Filing Date:
February 09, 2021
Export Citation:
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Assignee:
SPHINX ELECTRONICS GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
G07C9/00; E05B65/44
Foreign References:
US20160371907A12016-12-22
US20190103966A12019-04-04
EP3744930A12020-12-02
DE202020100765U12020-02-20
DE112016004841T52018-08-09
Attorney, Agent or Firm:
KOHLER SCHMID MÖBUS PATENTANWÄLTE PARTNERSCHAFTSGESELLSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Möbelverriegelungsvorrichtung (10; 10a-10d), mit einem Schließmechanismus (12) und einem mit dem Schließmechanis mus (12) zusammenwirkenden Schließstück (14), wobei der Schließmecha nismus (12) an einem Möbelkorpus und das Schließstück (14) an einem be wegbaren Möbelteil befestigt sind oder werden, oder umgekehrt, mit einer elektronischen integrierten Steuerung (16) für den Schließmecha nismus (12), mit mindestens einem mit der Steuerung (16) verbundenen, internen Daten empfänger (20a, 20b) zum drahtlosen Empfangen von Zugangsdaten der Verriegelungsvorrichtung (10; 10a-10d), mit mindestens einer mit der Steuerung (16) verbundenen, internen Daten schnittstelle (20b) zum drahtlosen Empfangen und Senden von Zugangs und Steuerungsdaten der Verriegelungsvorrichtung (10; 10a-10d), und mit mindestens einem mit der Steuerung (16) verbundenen Anschluss (24b, 24c) für einen externen Datenempfänger (20c) oder für ein externes Daten eingabegerät (30-34), wobei die Steuerung (16) programmiert ist, den Schließmechanismus (12) anhand der von dem internen Datenempfänger (20a), von der internen Da tenschnittstelle (20b), von dem externen Datenempfänger (20c) oder von dem externen Dateneingabegerät (30-34) empfangenen Zugangsdaten zu öffnen oder zu schließen.

2. Möbelverriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der interne und/oder externe Datenempfänger (20a, 20c) als RFID- Empfänger (22a, 28) ausgebildet ist.

3. Möbelverriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn zeichnet, dass die interne Datenschnittstelle (20b) als Multiprotokoll-Daten schnittstelle oder als Bluetooth-Datenschnittstelle ausgebildet ist.

4. Möbelverriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass das externe Dateneingabegerät als Kartenleser (30), Fingerprint-Leser (32) oder Tastenfeld (34) ausgebildet ist.

5. Möbelverriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü che, gekennzeichnet durch eine interne Batterie (18) zur Stromversorgung der Verriegelungsvorrichtung (10) und/oder mindestens einen mit der Steu erung (16) verbundenen Netzanschluss (24a) für ein externes Netzteil (26).

6. Möbelverriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü che, gekennzeichnet durch mindestens einen mit der Steuerung (16) ver bundenen Sensor (36) zum Abfragen des Schließzustandes des Schließmechanismus (12).

7. Möbelverriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (16) zur Eingabe von Betriebsparametern des Schließmechanismus (12) ausgebildet ist.

8. System (40) mit mehreren Möbelverriegelungsvorrichtungen (10a-10d) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Möbelverriegelungsvorrichtungen (10a-10d) durch ein drahtloses Netzwerk (42), insbesondere Mesh-Netzwerk, miteinander verbunden sind.

9. System nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das drahtlose Netzwerk (42) durch die internen Datenschnittstellen (20b) der Möbelverrie gelungsvorrichtungen (10a-10d) gebildet ist.

10. System nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass mindes tens eine der Möbelverriegelungsvorrichtungen als Master-Verriegelungs vorrichtung (10a) und die anderen Möbelverriegelungsvorrichtungen als Slave-Verriegelungsvorrichtungen (10b-10d) programmiert sind, wobei die Slave-Verriegelungsvorrichtungen (10b-10d) zum Öffnen und Schließen je weils nur von der Master-Verriegelungsvorrichtung (40a) ansteuerbar sind.

11. System nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere der Möbelverriegelungsvorrichtungen als Multi-Master-Verriege- lungsvorrichtung (10a) und die anderen Möbelverriegelungsvorrichtungen als Slave-Verriegelungsvorrichtungen (10b-10d) programmiert sind, wobei die Slave-Verriegelungsvorrichtungen (10b-10d) zum Öffnen und Schließen jeweils nur von den Master-Verriegelungsvorrichtungen (40a) ansteuerbar sind.

Description:
Möbelverrieqelunqsvorrichtunq

Die Erfindung betrifft eine Möbelverriegelungsvorrichtung für einen oder mehrere Verriegelungspunkte, mit einem Schließmechanismus und einem mit dem Schließmechanismus zusammenwirkenden Schließstück, wobei der Schließme chanismus an einem Möbelkorpus und das Schließstück an einem bewegbaren Möbelteil befestigt sind oder werden, oder umgekehrt, und mit einer elektroni schen Steuerung für den Schließmechanismus. Aus der DE 11 2016004841 T5 sind elektronische Verriegelungsvorrichtungen für Möbel, Schränke oder Schließfächer bekannt, die ein Gehäuse, ein Verriegelungs element und ein Stromversorgungsmodul aufweisen. In dem Stromversorgungs modul befindet sich eine Batterie zur Stromversorgung des Verriegelungsele ments. Das Stromversorgungsmodul kann zum schnellen Batterieaustausch ent fernt werden. Bei den bekannten elektronischen Verriegelungsvorrichtungen er folgt der Austausch von Daten zwischen einem Sender und dem elektronischen Schloss zum Öffnen der Schließfächer nur über festgelegte Kommunikationska näle.

Demgegenüber ist es die Aufgabe der Erfindung, eine flexibel einsetzbare Verrie gelungsvorrichtung bereitzustellen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Möbelverriegelungsvor richtung mit einem Schließmechanismus und einem mit dem Schließmechanismus zusammenwirkenden Schließstück, wobei der Schließmechanismus an einem Mö belkorpus und das Schließstück an einem bewegbaren Möbelteil befestigt sind o- der werden, oder umgekehrt, mit einer Steuerung für den Schließmechanismus, mit mindestens einem mit der Steuerung verbundenen, internen Datenempfänger zum drahtlosen Empfangen von Zugangsdaten der Verriegelungsvorrichtung, mit mindestens einer mit der Steuerung verbundenen, internen Datenschnittstelle zum drahtlosen Empfangen und Senden von Zugangs- und Steuerungsdaten und Er eignisprotokollierung der Verriegelungsvorrichtung, und mit mindestens einem mit der Steuerung verbundenen Anschluss für einen externen Datenempfänger oder für ein externes Dateneingabegerät, wobei die Steuerung programmiert ist, den Schließmechanismus anhand der von dem internen Datenempfänger, von der in ternen Datenschnittstelle, von dem externen Datenempfänger oder von dem exter nen Dateneingabegerät empfangenen Zugangsdaten zu öffnen oder zu schließen.

Durch den Anschluss lassen sich verschiedene, weitere externe Geräte anschlie ßen, sodass der Datentransfer zum Öffnen und/oder Schließen der Verriegelungs vorrichtung auf verschiedenen Kommunikationskanälen erfolgen kann. Die Steue rung weist ein integriertes Prozessorsystem, insbesondere in Form eines Smart Modul Core (SMC)-Moduls, im Folgenden auch als Connect Modular Core (CMC)- Modul bezeichnet, auf. Das CMC ist basierend auf einem Multiprotokoll Chipsatz, der sowohl die Kommunikation über eine Modul-interne 2.45 GHz und eine ex terne 13.56 MHz Antenne ermöglicht. Die On Board Real Time Clock (RTC) er möglicht eine besonders genaue Synchronisation der Steuerungsdaten. Über die RTC wird die Uhrzeit bei Batterieausfall fortgeführt. Über einen zusätzlichen Spei cher können Ereignisse und Parametrierungsdaten dauerhaft gespeichert werden. Eine Auswertung der gesammelten Daten ist über die System Software oder App möglich.

Eine Hersteller-App erlaubt dem Benutzer (Administrator) das Gesamtsystem und die Steuerungsdaten zu verwalten. Dazu zählen folgende Funktionen:

- Wartungsarbeiten,

- Zeitmodellerstellung (Arbeitszeit), Gültigkeit der Transponder (Start und Endda tum),

- Schließplan Erstellung,

- Backup Funktion,

- Kundenspezifische Erweiterungen (Add-On),

- Protokolle auslesen,

- Einzelberechtigungen / Gruppenberechtigungen,

- Betriebsart Fallen- und Riegelschlossbetrieb einstellbar,

- Firmware update,

- Durchzuführen von terminal spezifische Einstellungen, Add-On Erweiterungen, Einzelberechtigungen / Gruppenberechtigung und FW Update . Der AKC Trans ponder und die dazugehörige Lizenz dienen dazu, die BLE Kommunikation mittels Zwei-Faktor-Authentifizierung zu starten.

Auch sind Funktionserweiterungen oder kundenspezifische Funktionen über Macro-Programme umsetzbar. Viele kundenspezifische Sonderfunktionen können über ein Macro ähnlich wie bei einer SPS abgelöst werden. Ein Macro-Programm kann in den standardmäßigen Ablauf eines Dialock-Terminals „eingeklinkt“ werden und den Ablauf beeinflussen und verändern. Ein Macro-Programm kann mit einem einfachen visuellen Tool erstellt werden und erfordert keine Kenntnisse einer Pro grammiersprache. Das Macro-Programm kann in der Anwendung beim Kunden auf verschiedenen Wegen auf das Gerät aufgespielt werden. Die Verriegelung findet insbesondere bei Möbeln oder auch bei Drehtüren, Klap pen, Schiebetüren, Schubkästen, Rollläden, Garderoben, Schließfächern, Fächer schränken oder Spinden mit Türen aus Holz oder HPL (High Pressure Laminaten) Verwendung (bei Metallmöbeln über externe RFID Antenne möglich). Die Verrie gelungsvorrichtung kann in ein drahtloses lokales Netzwerk oder Mesh-Netzwerk, z.B. auf einem Smartphone, integriert sein, über welches die Verriegelungsvorrich tung mit anderen physischen oder virtuellen Gegenständen verbindbar ist. Das CMC ist bevorzugt Multiprotokoll-fähig (Thread, Zigbee, ...). Vorteilhaft kann das CMC sequentiell zwei oder mehr Kommunikationsprotokolle abarbeiten, z.B. Öff nen mittels BLE und über Thread/ Zigbee mit der Raumsteuerung kommunizieren und die Innenraumbeleuchtung einschalten.

In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der interne und/oder ex terne Datenempfänger als Radio Frequency Identification (RFID)-Empfänger und die interne Datenschnittstelle beispielhaft als Low Power Wireless Radio im 2,45 GHz ISM Band (BLE, BLE-Mesh, Thread, Zigbee Protokollstandard), insbeson dere als Bluetooth-Low-Energy (BLE)-Datenschnittstelle mit BLE-Antenne, ausge bildet. Dies ermöglicht einen drahtlosen Datenaustausch mit RFID-Transpondern und mit Smartphones auf kurze Distanzen zur Aktivierung des Schließmechanis mus. Der Austausch von Daten erfolgt über eine Low Power Wireless-Antenne bei 2,4 GHz und über den RFID-Datenempfänger insbesondere bei 13,56 MHz. Neu ist die Ausprägung des Low Power Wireless Radio in der Art, dass mittels entspre chender Software für das CMC Prozessorsystem die Datenkommunikation zweck gebunden und sequentiell über unterschiedliche Kommunikationsstandards erfol gen kann. Die Datenkommunikation kann damit optimiert ausgelegt werden zur loT-Kommunikation über Thread, zum Smartphone via BLE und zur Gebäudeauto mation zum Beispiel via Zigbee. Mittels logisch datentechnisch sicher getrennter Authentifizierung und kanalabhängiger Verschlüsselungsmethoden (Seed, Algo rithmen, VerschlüsselungsKey) können sequentiell und/oder hierarchisch überla gerte Regeln zur Steuerung, zur Administration und zur selektiven Datenkommuni kation gebildet werden. Insbesondere ergeben sich auf Basis dieser Erfindung neue, sichere Methoden zur Vernetzung von Sensoren & Aktoren unterschiedli cher Systeme/Gewerke (Beleuchtungstechnik, Klimatechnik, Alarmmeldeanlagen, Brandmeldeanlagen) auf Feldebene, ohne dass aufwändige Protokollübersetzer (Gateways und Serveranwendungen) benötigt werden.

Das externe Dateneingabegerät kann als Kartenleser, Fingerprint-Leser oder Tas tenfeld ausgebildet sein (letztere auch als Griff oder Designelement möglich) bzw. kann ein Smart Phone mit entsprechender App zur Erfassung der biometrischen oder geistigen Identifikationsmerkmale sein. Vorzugsweise handelt es sich bei der App um eine Zwei-Faktor-Authentisierung mittels HDM-App. Über die HDM-App wird auch die Geräte Inbetriebnahme durchgeführt.

Vorzugsweise weist die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung eine interne Batterie zur Stromversorgung der Verriegelungsvorrichtung und/oder mindestens einen mit der Steuerung verbundenen Netzanschluss für ein externes Netzteil auf.

Bei einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Verriegelungsvorrichtung mindes tens einen Sensor zum Abfragen des Schließzustandes des Schließmechanismus auf, mit dem die Steuerung verbunden ist. Über einen Sensor zur Riegelüberwa chung, zum Beispiel eine Lichtschranke und/oder einen Reed-Schalter, kann je derzeit der Schließzustand durch die Steuerung erfasst und kontrolliert bzw. Mani pulationsversuche detektiert werden. Insbesondere kann die Verriegelungsvorrich tung einen Alarm bei einem Versuch der gewaltsamen Öffnung der Verriegelung auslösen. Durch weitere Sensoren (auch externe Sensoren über Multiprotokoll) lässt sich neben dem Schließmechanismus auch der Verschlusszustand des zu verriegelnden Verschlusspunktes überwachen.

In einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist die Steuerung zur Eingabe von Be triebsparametern der Möbelverriegelung ausgebildet. Beispielsweise können hier Türoffenzeiten oder die Betriebsarten der Verriegelungsvorrichtung, z.B. gleich schließender Betrieb, Fallenschlossbetrieb oder Riegelschlossbetrieb, und das Zu sammenwirken mit anderen Sensoren und Aktoren eingestellt werden.

Die Erfindung betrifft auch ein System mit mehreren wie oben ausgebildeten Ver riegelungsvorrichtungen, die durch ein drahtloses Netzwerk, wie beispielsweise ein Mesh-Netzwerk, miteinander verbunden sind. Über ein Mesh-Netzwerk können mehrere Verriegelungspunkte verbunden werden, um Zugangs- und Steuerungs daten auszutauschen. Die Zugangs-und Steuerungsdaten können mittels einer Systemsoftware parametriert und ausgewertet werden. Zusätzlich ist auch eine Anbindung an eine Smartphone App zur Inbetriebnahme und Parametrierung der Systemkomponenten möglich. Über das Mesh können auch Drittsysteme, wie zum Beispiel Licht- oder Gebäudesteuerungen, in das Gesamtsystem eingebunden und über die eigene Applikation betrieben werden. Als Einzelverschlusspunkt (ein Schloss) ist ein einfacher Standalone-Betrieb ohne Systemsoftware möglich. Die Geräte können über verschiedene Transponderkarten konfiguriert und parame triert werden.

Vorzugsweise ist das drahtlose Netzwerk aus den internen Datenschnittstellen der Verriegelungsvorrichtungen gebildet. Vorteilhaft können mindestens eine der Ver riegelungsvorrichtungen als Master-Verriegelungsvorrichtung und die anderen Verriegelungsvorrichtungen als Slave-Verriegelungsvorrichtungen programmiert sein, wobei die Slave-Verriegelungsvorrichtungen zum Öffnen und Schließen je weils nur von der Master-Verriegelungsvorrichtung ansteuerbar sind. In einem Master/Slave Betrieb können die Verriegelungsvorrichtungen, insbesondere über BLE, hierarchisch abgestuft geschaltet oder kaskadiert sein. Über einen Master/ Slave-Betrieb können über die Steuerungsdaten mehrere Schlösser sequenziell oder gleichzeitig betätigt werden. Über interne Sensoren ist eine Überwachung des Betriebszustands aller Verriegelungspunkte in Echtzeit möglich. Zudem kön nen Geräte- und Steuerungsdaten über eine Software/ App parametriert und aus gewertet werden.

Eine Kabelverbindung, wie aus dem Stand der Technik bekannt, ist nicht mehr er forderlich. Dadurch werden diverse Anwendungen ermöglicht, wie beispielsweise ein verschieden- oder gleichschließender Betrieb der einzelnen Schließpunkte bei mobilen Möbeln, beispielsweise Schleusenfunktionen mit definierter Schließfolge.

Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung, den Ansprü chen und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter aufgeführten Merkmale je für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombina tionen Verwendung finden. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.

Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Möbelver riegelungsvorrichtung in Form eines Batterieschlosses; und Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Systems mit mehreren solchen erfindungsgemäßen Möbelverriegelungsvorrichtungen.

Die in Fig. 1 gezeigte Verriegelungsvorrichtung (z.B. Möbelverriegelung oder - schloss) 10 weist einen Schließmechanismus 12 mit einem vor- und zurückbeweg lichen Riegel, wie z.B. einem Bolzen, auf, der in seiner Verriegelungsstellung ein Schließstück 14 verriegeln kann. Die Verriegelungsvorrichtung 10 wird an einem Möbelkorpus und das Schließstück 14 an einem beweglichen Möbelteil, wie z.B. einer Möbeltür oder Schublade, befestigt, oder umgekehrt.

Die Verriegelungsvorrichtung 10 weist eine elektronische integrierte Steuerung 16, insbesondere in Form eines Smart Modul Core (SMC)-Moduls, im Folgenden auch als Connect Modular Core (CMC)-Modul bezeichnet, sowie eine optionale Batterie (z.B. 2 AA Alkalie, Lithium Batterien oder Akkus) 18 zur Stromversorgung der Ver riegelungsvorrichtung 10 auf. Mit der Steuerung 16 verbunden sind ein interner Datenempfänger 20a, z.B. in Form eines RFID-Empfängers 22a, zum Empfangen drahtlos gesendeter Zugangsdaten der Verriegelungsvorrichtung 10 und eine in terne BLE(Bluetooth low Energy)Datenschnittstelle 20b mit einer BLE-Antenne 22b zum drahtlosen Empfangen und Senden von Zugangsdaten für Zutrittsbe rechtigung und Steuerungsdaten der Verriegelungsvorrichtung 10. Das CMC Mo dul kann beispielsweise einen (Nordic nRF 52840) Multiprotokoll-Chip, einen (ST25-3911) RFID Baustein, einen Speicherbaustein, eine Real time Clock und eine integrierte (2,45 GHz) Antenne aufweisen. Die Verriegelungsvorrichtung 10 umfasst ferner einen Netzanschluss 24a für ein optionales externes Netzteil 26, sowie einen ersten Anschluss 24b für einen optio nalen externen Datenempfänger 20c, z.B. in Form einer externen RFID-Antenne 28, zum Empfangen drahtlos gesendeter Zugangsdaten und einen zweiten An schluss 24c für ein optionales externes Dateneingabegerät, z.B. in Form eines Kartenlesers 30, eines Fingerprint-Auslesers 32 und/oder eines Tastenfelds 34, zum Eingeben von Zugangsdaten (Identifikationsmerkmale).

Die Steuerung 16 ist programmiert, den Schließmechanismus 12 anhand der von dem internen Datenempfänger 20a, von der internen Datenschnittstelle 20b, von dem externen Datenempfänger 20c oder von dem externen Dateneingabegerät 30-34 empfangenen bzw. gelierten Zugangsdaten zu öffnen oder zu schließen.

Die Verriegelungsvorrichtung 10 verfügt außerdem über einen oder mehrere mit der Steuerung 16 verbundene Sensoren 36 zur Riegelüberwachung, wie z.B. eine Lichtschranke, oder zur Türabfrage, wie z.B. einen Reed-Kontakt, um den Schließ zustand der Verriegelungsvorrichtung 10 abzufragen.

Fig. 2 zeigt ein System 40 mit mehreren Verriegelungsvorrichtungen 10a-10d der in Fig. 1 gezeigten Art. Die Steuerungen 16 der Verriegelungsvorrichtungen 10a- 10d sind durch ein drahtloses Netzwerk 42 (z.B. Mesh-Netzwerk auf BLE-Basis) miteinander verbunden, welches aus den internen BLE-Datenschnittstellen 20b der Verriegelungsvorrichtungen 10a-10d gebildet ist. In dem Netzwerk 42 sind die Verriegelungsvorrichtung 10a als Master-Verriegelungsvorrichtung und die ande ren Verriegelungsvorrichtungen 10b-10d als Slave-Verriegelungsvorrichtungen programmiert, welche zum Öffnen und Schließen jeweils von der Master-Verriege lungsvorrichtung 10a entsprechend angesteuert werden.

Auch können mehrere der Verriegelungsvorrichtungen als Multi-Master-Verriege- lungsvorrichtung 10a und die anderen Verriegelungsvorrichtungen als Slave-Ver riegelungsvorrichtungen 10b-10d programmiert sein, wobei die Slave-Verriege lungsvorrichtungen 10b-10d zum Öffnen und Schließen jeweils nur von den Mas ter-Verriegelungsvorrichtungen 40a ansteuerbar sind. Im Folgenden sind weitere Eigenschaften und Vorteile der Verriegelungsvorrich tung 10 und des Verriegelungssystems 40 aufgelistet:

Durch die vorliegende Erfindung wird eine intelligente und kompakte „eintei lige“ Verriegelungsvorrichtung 10 mit einem integrierten Prozessorsystem CMC-Modul 16 (Smart Modul Core) ermöglicht. Das CMC-Modul 16 hat ein RFID Frontend 22a und eine integrierte BLE Antenne 22b.

Durch das SMC-Modul 16 ermöglicht die Verriegelungsvorrichtung 10 eine zu kunftsfähige Konnektivität beispielhaft mittels BLE Low Power 2.4 GHz und RFID 13,56 MHz. Über ein Mesh-Netzwerk kann die Verriegelungsvorrichtung 10 in eine loT-Umgebung eingebunden werden. Dadurch stehen verschiedene Zutrittsmedien, wie beispielsweise ein Smartphone über BLE, ein Keypad oder ein Transpondermedium über die interne RFID-Antenne zur Verfügung. Mehrere Verriegelungsvorrichtungen 10 können durch ein Mesh-Netzwerk un tereinander kommunizieren. In einem Master/Slave Betrieb können die Verrie gelungsvorrichtungen 10 beispielhaft über BLE kaskadiert werden. Eine etwa ige Kabelverbindung ist nicht mehr erforderlich; dadurch werden diverse Appli kationen ermöglicht, wie beispielsweise ein verschieden- oder gleichschlie ßender Betrieb der einzelnen Schließpunkte bei mobilen Möbeln (insbeson dere Batteriebetrieb). Mit einer Multi-Master Erweiterung können Berechti gungshierarchien abgebildet werden, ebenso lassen sich mehrere, räumlich verteilte Verriegelungsvorrichtungen zur Erfassung der Schließdaten bestim men.

Über die integrierten Sensoren 36 zur Riegelüberwachung (Lichtschranke) und Türabfrage/Möbelfront (Reed-Kontakt) kann jederzeit der Schließzustand erfasst und kontrolliert werden. Die Daten können über eine Software (App) ausgewertet werden. Zusätzlich kann die Verriegelungsvorrichtung 10 einen Alarm bei gewaltsamer Öffnung auslösen. Durch eine Inbetriebnahme und eine Bediener-App kann die Verriegelungsvorrichtung 10 bzw. das System 40 eingerichtet und parametriert werden. Hier sind verschiedenste Funktionen, wie zum Beispiel das Einstellen der Betriebsart (gleichschließender Betrieb, Fallenschlossbetrieb oder Riegelschlossbetrieb) oder der Türoffenzeit möglich. Auch sind Funktionserweiterungen oder kundenspezifische Funktionen über Macro-Programme umsetzbar. Viele kundenspezifische Sonderfunktionen können über ein Macro ähnlich wie bei einer SPS abgelöst werden. Ein Macro-Programm kann in den standardmäßigen Ablauf eines Dialock-Termi- nals „eingeklinkt“ werden und den Ablauf beeinflussen und verändern. Ein Macro-Programm kann mit einem einfachen visuellen Tool erstellt werden und erfordert keine Kenntnisse einer Programmiersprache. Das Macro-Programm kann in der Anwendung beim Kunden auf verschiedenen Wegen auf das Ge rät aufgespielt werden: MDU (Mobile Data Unit), über BLE (HDM-App) oder in nerhalb von Wireless Online Systemen. Bei den Marco-Programmen handelt es sich um eine sehr spezifische Geräte-Einstellung/-Parametrierung von kombinatorischer und sequentieller Logik-, Zeit-und Kalender- Funktionen. - Zusätzlich kann die Verriegelungsvorrichtung 10 durch Zubehörkomponenten funktional erweitert werden, wie z.B. externe RFID-Antenne, Netzteil zur exter nen Spannungsversorgung, Keypad oder Fingerprint.

Die neue Lösung ist vornehmlich für Möbelanwendungen gedacht, in der man Verschlusspunkte einsetzt bzw. unabhängig von einer Spannungsversorgung ist. Die Verriegelungsvorrichtung könnte aber auch in Spindanlagen im Objekt bereich mit optionalem Keypad eingesetzt werden.

Die Verriegelungsvorrichtung eignet sich für Drehtüren, Klappen, Schiebetü ren, Schubkästen oder Rollläden in Möbel-, Büro-, Ladeneinrichtungen und im Caravanbereich. - Die Verriegelungsvorrichtung ist auch einsetzbar für Garderoben-, Schließ fach-, Fächerschränke und Spinde mit Türen aus Holz oder HPL (High Pres sure Laminate).