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Title:
GAS PURIFYING COMPOSITION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1996/013321
Kind Code:
A1
Abstract:
A composition is provided to form a bed through which gas can flow and that may be colonised by micro-organisms. The composition is composed of grapeseeds, malt husks, volcanic rock chippings and minerals. The composition preferably has the following percentages by weight: 10 % to 95 %, preferably 20 % to 75 % grapeseeds; 10 % to 95 %, preferably 25 % to 40 % volcanic rock chippings/grit; 0.01 % to 40 %, preferably 1 % to 20 % minerals; and 0.01 % to 10 %, preferably 0.01 % to 6 % malt husks.

Inventors:
EDER GUENTER (AT)
KAHR RUDOLF (AT)
Application Number:
PCT/AT1995/000211
Publication Date:
May 09, 1996
Filing Date:
October 25, 1995
Export Citation:
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Assignee:
EDER GUENTER (AT)
KAHR RUDOLF (AT)
International Classes:
B01D53/85; C12S5/00; C12S9/00; (IPC1-7): B01D53/72; B01D53/85
Foreign References:
DE9216668U11993-01-28
DE4041233A11992-06-25
DE4204190A11992-08-13
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE
1. Zusammensetzung zur Reinigung von Gasen, insbesonders Abluft, die dazu vorgesehen ist, ein Bett zu bilden, durch das die Gase hindurchgeleitet werden und das mit Mikroorga¬ nismen besiedelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung im wesentlichen aus Traubenkemen, Biertrebem, Mineralstoffen und vorzugsweise Lavagrus bzw split be¬ steht. Zusammensetzung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Gewichtsanteile. Traubenkeme 10 95%, vorzugsweise 20 75%; Biertrebem 0,01 10%, vorzugsweise 0,01 6%, Mineralstoffe 0,01 40%, vorzugsweise 1 20% .
2. Zusammensetzung nach Anspruch 2, weiter gekennzeichnet durch einen Anteil an Lavagrus von 10 95%, vorzugsweise 25 40%.
3. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mineralstoff ein Gesteinsmehl ist, das vorzugsweise aus Diabas, Basalt, Serpentin, Granit, Gneis und Granolit, sowie Vulkangesteine, wie Tuffe und Tuffite und dgl besteht.
4. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Traubenkeme in Form von verrottetem Traubentrester vorliegen.
5. Verfahren zur Reinigung von Gasen, bei dem ein zu reinigendes Gas mit Feuchtigkeit gesattigt wird und mit einer Temperatur zwischen 10°C und 70°C durch eine Schuttung gelei¬ tet wird, die eine Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 enthalt.
6. Verfahren zur Sanierung von Erdreich, bei dem das Erdreich mit einer Zusammen¬ setzung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 vermischt wird und mit einem Gas, vorzugsweise Luft, beaufschlagt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas mit Feuchtigkeit ge¬ sattigt wird und mit einer Temperatur zwischen 10°C und 70°C durch die Schuttung aus Erd¬ reich und der Zusammensetzung geleitet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas nach dem Durchströmen der Schuttung aus Erdreich und der Zusammensetzung in einem weiteren Schritt gereinigt wird, indem es durch eine Schüttung geleitet wird, die eine Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 enthält.
Description:
Zusammensetzung zur Reinigung von Gasen

Die Erfindung betrifft eine Zusammensetzung zur Reinigung von Gasen, insbesondere Abluft, die dazu vorgesehen ist, ein Bett zu bilden, durch das die Gase hindurchgeleitet werden und das mit Mikroorganismen besiedelbar ist.

Aus der DE-U 92 16 668 ist eine Filtermasse für Biogasfilter bekannt, die unter ande¬ rem Traubenkerne und Mineralstoffe enthält. Eine solche Masse ist zur Entfernung von ge¬ ruchsintensiven Schadstoffen grundsätzlich geeignet, es hat sich jedoch herausgestellt, daß es beim Anfahren mit einer neuen Filtermasse relativ lange dauert, bis eine einigermaßen befriedi¬ gende Abscheiderate erreicht wird. Auch im Gleichgewichtszustand ist die Abscheidung und der Abbau der Schadstoffe nicht vollständig zufriedenstellend.

Aus der DE-A 42 04 190 ist weiters ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Reini¬ gen von Gasen bekannt, wobei die zu reinigenden Gase durch eine Schüttung aus organischem Material geleitet werden. Als organisches Material werden Torf-Heidekraut-Gemische, Rin¬ denschnipsel, Holzschnipsel, Kompost oder auch andere Gemische aus Torf/Kunststoff, Kom¬ post/Kunststoff oder dgl. vorgeschlagen. Um eine ausreichende Leistung dieses Biofilters zu erzielen, ist es dabei notwendig, den Mikroorganismen, die die organische Schicht besiedeln, Nährstoffe zuzuführen. Dadurch werden jedoch auch unerwünschte Mikroorganismen gefor¬ dert, die wiederum durch Zugabe von Giftstoffen unterdrückt werden müssen. Der Betrieb ei¬ nes solchen biologischen Filters ist daher aufwendig und von einer genauen Überwachung und Regelung abhängig. Weiters ist die Verwendung von Giftstoffen aus Gründen des Umwelt¬ schutzes bedenklich.

Weiters ist aus der DE-A 40 41 233 ein Verfahren zur Beseitigung von Geruchsstof¬ fen aus Abluft bekannt, das als Filtermaterial ebenfalls Fasertorf und Heidekraut verwendet. Bei diesem Verfahren wird zur Erhöhung der Wirksamkeit das Filtermaterial in einer drehbaren Trommel angeordnet, um die Wirksamkeit entsprechend zu gewährleisten. Dieses Verfahren benötigt daher aufwendige mechanische Komponenten und ist für eine Vielzahl von Anwen¬ dungen nicht in wirtschaftlicher Weise einsetzbar.

Ferner offenbart die EP-A 492 135 eine Vorrichtung zur Reinigung von Luft, bei der in einer Reinigungskolonne Filterschichten angeordnet sind, die mit Mikroorganismen besiedelt sind. Als Filterschicht werden hierbei Rindenabfälle genannt. Um die entsprechende Reini¬ gungswirkung zu erzielen, ist hierbei eine aufwendige Befeuchtungseinrichtung erforderlich.

Weitere biologische Filter werden auch in der DE-A 41 02 167 der EP-A 497 214 und der EP-A 470 468 beschrieben. Auch diesen Verfahren und Vorrichtungen haften jedoch ähnli¬ che Nachteile an, wie sie oben beschrieben worden sind.

Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und eine Zusammenset¬ zung anzugeben, die in einfacher Weise die Durchführung eines Verfahrens zur Reinigung von

Gasen ermöglicht. Insbesonders soll beim Anfahren schnell eine befriedigende Abbaurate der Schadstoffe erreicht werden. Dabei sollen vor allem umweltrelevante und geruchsbildende Komponenten des Abgases wie z.B. Alkohole, Ketone, Aromaten, Ester, Aldehyde und Amine wirksam und nahezu vollständig aus dem Abgas entfernt werden. Der Betrieb des Filters soll sehr robust sein, so daß auch ohne aufwendige Überwachung und Regelung der verschiedenen Betriebsparameter ein gutes Reinigungsverhalten erzielbar ist. Der gesamte Aufbau des Filters soll möglichst einfach sein, so daß eine Reinigung der Gase in einer Vielzahl von Einsatzberei¬ chen wirtschaftlich möglich ist.

Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Zusammensetzung anzugeben, die ein¬ fach und kostengünstig herstellbar ist und die bei ihrer Entsorgung keine Umweltprobleme verursacht.

Diese Aufgaben werden dadurch gelöst, daß die Zusammensetzung im wesentlichen aus Traubenkernen, Biertrebem, mineralischen Additiven, und vorzugsweise Lavagrus besteht. In überraschender Weise hat sich herausgestellt, daß eine Zusammensetzung dieses Aufbaues mit und ohne weitere Zusätze ein gutes Trägermaterial für Mikroorganismen darstellt, wobei eine besonders hohe Leistung in bezug auf die Abscheidung pro Volumseinheit des Trägerma¬ terials erzielbar ist. Insbesonders hat sich gezeigt, daß schon äußerst geringe Mengen an Bier¬ trebem die Geschwindigkeit, mit der die Abbauprozesse einsetzen, wesentlich erhöhen.

Die Reinigung der Abluft erfolgt in zwei Schritten. Der erste Schritt ist ein physikali¬ scher Vorgang, wobei aus der Abluft die Schadstoffe entfernt werden. Sie werden dabei in der Feuchte der Biomasse gelöst. Dieser Vorgang wird Absorption genannt. Im Wasserfilm der Biomasse und vorzugsweise an der Oberfläche und den Bruchkanten der Traubenkeme befin¬ den sich Mikroorganismen, welche nun im zweiten Schritt den biologischen Abbau der Schadstoffe durchführen. Die Mikroorganismen beziehen dadurch Energie und können neue Zellsubstanz aufbauen. Die Endprodukte des biologischen Prozesses sind Kohlendioxid und Wasser. Die Mikroorganismen, welche den Schadstoff am besten verarbeiten, haben auch die beste Möglichkeit zu überleben und sich zu vermehren.

Die erfindungsgemäße Zusammensetzung schafft für die Mikroorganismen und für die Absorption bestmögliche Rahmenbedingungen. Die Biomasse kann als biologischer und physikalischer Speicher bezeichnen werden, wobei die Struktur der Biomasse so ausgebildet ist, daß die Luft mit sie geringstmöglichem Druckverlust durchströmt und gleichzeitig keine Kanäle und Risse entstehen können, durch welche das Rohgas ohne Reinigung austreten kann. Wasser ist die Basis, in der die Mikroorganismen leben. Die Biomasse sorgt dafür, daß ausrei¬ chend Wasser gespeichert wird. In der Feuchte wird auch der Schadstoff gebunden und den Mikroorganismen zur Verfügung gestellt. Wenn kein Schadstoff im Rohgas vorhanden ist, werden die Mikroorganismen aus der Biomasse mit Nahrung versorgt. Die für den Schad¬ stoffabbau benötigten Mikroorganismen können nur innerhalb eines engen pH - Bereiches existieren. Das bedeutet, daß kein Überschuß an Säure vorhanden sein darf. Insbesondere bei

Abgasreinigungen für Kläranlagen kommt es sonst zur "Versäuerung" der Biomasse. Die erfin¬ dungsgemäße Biomasse sorgt dafür, daß eine Verschiebung des pH - Wertes abgefangen wird.

Wesentlich an der Erfindung ist, daß durch die besondere Mischung der Komponenten die Lebensbedingungen der Mikroorganismen optimal sind. Es ist im Rahmen der Erfindung möglich, in einem gewissen Ausmaß weitere Komponenten der Mischung hinzuzufügen, soweit diese die Lebensbedingungen der Mikroorganismen nicht nachteilig beeinflussen.

Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn die Bestandteile in folgenden Gewichtsanteilen vorliegen:

Traubenkeme 10 - 95%, vorzugsweise 20 - 75%

LavagrusAsplit 10 - 95%, vorzugsweise 25 - 40%

Mineralstoffe 0,01 - 40%, vorzugsweise 1 - 20%

Biertrebem 0,01 - 10%, vorzugsweise 0,01 - 6%

Es hat sich herausgestellt, daß in diesem Bereich der Zusammensetzung besonders günstige Bedingungen für die Besiedelung mit Mikroorganismen und für die Stabilität des Be¬ triebsverhalten vorliegen.

Die einzelnen Bestandteile der erfindungsgemäßen Zusammensetzung besitzen fol¬ gende Eigenschaften und werden folgendermaßen gewonnen:

Traubenkerne:

Diese entstammen der Maische aus der Weinproduktion. Es können dazu alle bekann¬ ten Rebensorten verwendet werden, unabhängig von der Kemgröße. Die Maische wird in ei¬ nem üblichen aeroben Verfahren verrottet. Am Ende dieses Vorganges wird der Kern ausge¬ siebt und gebrochen. In diesem Zustand kann das Material gelagert werden. Der Kern liegt im fertigen Zustand vor und behält diesen während der Lagerung und auch wahrend der Verwen¬ dung in ' der erfindύngsgemäßen Zusammensetzung bei.

Die Kerne werden in einem mehrstufigen Prozeß aufgeschlossen. Durch die Schale der Kerne ist sichergestellt, daß die Struktur stabil bleibt. Die Traubenkeme und deren Behandlung ist dafür verantwortlich, daß sich in erster Linie die gewünschten natürlich vor¬ kommenden Mikroorganismen ansiedeln. Diese Mikroorganismen (Actinomyceten und Streptomyceten) werden bereits bei der Herstellung aus der Luft aufgenommen. Bis zum Zeit¬ punkt, an dem die Biomasse zum Einsatz kommt, gehen die Mikroorganismen in einen Ruhe¬ zustand über.

An der Schale des Kernes sind Stoffe wie z.B. Olein, Lignin und Tanin vorhanden. Diese stellen für die Mikroorganismen ein optimales Nährstoffangebot dar.

Lavagrus - Lavasplit:

Dieser wird aus Steinbrüchen - z.B. aus der Region nördlich des Plattensees bis zur südlichen Steiermark, gewonnen. Diese Gesteinsart ist im Späten Tertiär entstanden und ist

etwa 3-5 Mill. Jahre alt und wird auch als vulkanische Lockerprodukte bezeichnet. Er kann in Form von vulkanischem Staub, Asche, Sand, Lapilli, Bomben oder Blöcken vorliegen

Er dient in der fertigen Biomasse u.a. als Wasserspeicher und zur Auflockerung der Struktur Dadurch wird eine große aktive Oberfläche und hohe Effizienz der Biomasse er¬ reicht Außerdem ist das Haltevermogen für Wasser von grundlegender Bedeutung Der Was¬ serfilm bestimmt, wie gut die Mikroorganismen ihre Arbeit (Abbauleistung) verrichten können Dabei spielen Temperatur, pH - Wert und das Angebot an Nährstoffen eine wesentliche Rolle

Der Lavasplit beinhaltet Spurenelemente in folgender Zusammensetzung.

Magnesium MgO 5,10%

Calcium CaO 8,25%

Eisenoxyd Fβ2θ3 14,25%

Aluminiumoxyd Al 2 O 3 14,30%

Siliziumdioxyd SiO 2 49,20%

Sulfat SO 3 0,08%

Diese Spurenelemente haben die Aufgabe die Wirkung der Mikroorganismen zu erho¬ hen. Der pH-Wert betragt 6 4

Um in der Biomasse verwendet werden zu können wird er vor dem Vermischen mit den anderen Bestandteilen auf eine Korngröße von 2 bis 20 mm gebrochen Seine Dichte be¬ tragt 1 160 kg/m3

Mineralstofle:

Miπeralstoffe haben die Aufgabe Spurenelemente für die Mikroorganismen bereitzu¬ stellen, die Versorgung mit Nährstoffen sicherzustellen, sowie zu verhindern, daß sich der pH - Wert in der Biomasse verändert (besonders von Bedeutung für die Abluftreinigung im Bereich von Klaranlagen, um Schwefelverbindungen abzufangen und die Bildung von Schwefelsaure zu verhindern) Vorzugsweise werden Diabas, Basalt, Serpentin, Granit, Gneis und Granolit ver¬ wendet Hauptsachlich wird Diabas eingesetzt Diabas ist vulkanischen Ursprungs und stammt aus dem Zeitalter des spaten Tertiär (vor ca 3-5 Mill Jahren) Dieser wird aus Steinbrüchen - zB aus der Region um die Kitzbuhler Alpen gewonnen Es wird durch Brechen und an¬ schließender Feinstvermahlung (90% unter eine Korngröße von 0,004 mm, 10% zwischen 0,004 und 0,063 mm) zu Steinmehl verarbeitet

Die enorme aktive Oberflache (ca 2500 m^/kg) durch die Feinstvermahlung, die viel¬ seitigen Zusammensetzung von Spurenelementen, sowie dem Ionencharakter von silikatbasi¬ schem Mateπal (Saurenpufferung) wird eine beschleunigte Umsetzung und aktive biologische Wirksamkeit ermöglicht

Chemische Zusammensetzung

Siliziumoxyd S.O2 49,71%

Phosphor P2O5 0,41%

Kalium κ 2 o 2,22%

Calzium CaO 1,68%

Magnesium MgO 3,99%

Natrium Na 2 O 3,72%

Aluminiumoxyd Al 2 O 3 17,17%

Kupfer Cu 14,3 mg/kg

Mangan Mn 1050 mg/kg

Eisen Fe 53000 mg/kg

Zink Zn 80 mg/kg

Kobalt Co 5,96 mg/kg

Molybdän Mo 2,06 mg/kg

Bor B 0,70 mg/kg

Biertrebem:

Herstellung: Braugerste wird gereinigt und gewässert. Das Kom quillt auf, keimt bei einer Temperatur von 14°C und wird durch vorsichtiges Trocknen zu Malz verarbeitet. Das Malz wird geschrotet, mit frischem Brauwasser versehen und auf das Temperaturoptimum der Enzymwirksamkeit erwärmt (Maischen). Anschließend wird die Maische von den festen Be¬ standteilen getrennt. Diese festen Bestandteile werden Biertrebem genannt. Biertrebem sind die festen Rückstände des Malzes, und Malz ist biologisch aufgeschlossene Braugerste. In dem geschilderten Fabrikationsvorgang zur Herstellung von Bier fallen die Biertrebem als hoch¬ wertiges Nebenprodukt ab. Die Biertrebem werden getrocknet (Wassergehalt ca. 5%) um strukturstabil gelagert werden zu können.

Zusammensetzuns: 1 kc Trockenbiertrebem besteht durchschnittlich aus:

Nährstoffe:

Rohprotein: 261g

Rohfett: 30g

Rohfaser: 162g

Rohasche: 41g

N-freie Extraktstoffe: 457g

Stärke: 9,2g

Zucker: 1,6g

Mineralstoffe:

Calcium: 0,46%

Phosphor: 0,73%

Natrium: 0,45%

Magnesium: 0,34%

Spurenelemente:

Eisen: 190 mg

Zink: 85mg

Mangan: 50mg

Kupfer: 14mg

Kobalt: 0,18mg

Selen: 0,10mg

Vitamine: Bl 1,26 mg B2 0,91 mg B6 0,62 mg

B12: 38,9 μg

E: 25,7 mg

Biotin: 140 mg

Nicotinsäure: 38,9 μg usw.

Amino- und Fettsäuren

Die Lagerung der Materialien erfolgt: Traubenkeme - in Lagerhallen direkt auf dem Boden; Lavasplit, Mineralstoffe und Biertrebem in Kunststoffsäcken oder Big-Bags. Die La¬ gertemperatur soll dabei zwischen +10°C und 30°C betragen.

Kurz vor dem Einsatz in Biofilteranlagen wird die Mischung der erfindungsgemäßen Biomasse hergestellt. Die verschiedenen Bestandteile werden in einem sich drehenden Misch- zylinder über eine Dosieranlage zugeführt, vermischt und vorbefeuchtet. Im Mischzylinder sind zur optimalen Durchmischung Pflugscharen angeordnet. Sie sind in einem Winkel von 7° bis 12° angeordnet. Der Lavagrus wird vor der Dosierung in einer Brechanlage auf die gewünsch¬ te Korngröße von 2 bis 20 mm zerkleinert. Die Befeuchtung erfolgt mittels spezieller Hoch¬ druck-Nebeldüsen und es wird eine Feuchteanteil von 10 - 20% eingestellt.

Nach dem Verlassen des Mischzylinders wird die Biomasse in Big-Bags abgefüllt. In diesen werden Sie zum vorgesehenen Einsatzort geliefert und in die Container mittels Kran gefüllt. Danach wird die Biomasse auf das maximale Wasserhaltevermögen befeuchtet. Wäh¬ rend des Transportes sollte die Temperatur nicht unter + 10°C liegen, kann aber kurzzeitig auch darunter sein. Ein Einfrieren ist in jedem Fall zu verhindern.

Eine besonders schnelle Anlaufzeit ist erzielbar, wenn die Traubenkeme in einem für die Besiedelung mit Mikroorganismen aufgeschlossenem Zustand vorliegen. Dies kann bei¬ spielsweise dadurch erreicht werden, daß die aus dem Traubentrester gewonnenen Trauben¬ keme gebrochen oder gemahlen werden. Besonders einfach läßt sich die Zusammensetzung jedoch dadurch herstellen, daß die Traubenkeme in Form von verrottetem Traubentrester als ganze Kerne vorliegen. Durch den Verrottungsprozeß wird ein optimaler Nährboden für die nützlichen Mikroorganismen geschaffen.

Die erfindungsgemäße Zusammensetzung wird in einer Schütthöhe von etwa 200 bis 800 mm in einem entsprechenden Behälter bereitgestellt. Dadurch ist auch eine kompakte und platzsparende Modul- oder Containerbauweise möglich. Die Strömung mit der zu reinigenden

Abluft, kann dabei sowohl von unten nach oben als auch von oben nach unten erfolgen. Durch die relativ geringe Schütthöhe und die offene Struktur sind dabei die Druckverluste gering, wodurch der Leistungsbedarf der entsprechenden Be- und Entlüftungsaggregate klein gehalten werden kann.

Es ist vorteilhaft, die Abluft vor dem Eintritt in die Biomasse zu befeuchten, was vor¬ zugsweise dadurch erfolgt, daß Wasser über derart verteilte Nebeldüsen fein zerstäubt wird, daß die gesamte Biofilterfläche gleichmäßig beaufschlagt wird. Durch die geringe Tropfen¬ größe kann das Wasser sofort verdunsten.

Die Befeuchtung der Luft kann auch mit anderen Befeuchtungssystemen erfolgen, wie z.B. mit einem Dampfbefeuchter, wo über Düsenstöcke oder -lanzen die erforderliche Was¬ sermenge eingebracht wird. Ebenso kann dies über einen vorgeschalteten Luftwäscher erfol¬ gen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, über ein Drainage-System in der Biomasseschicht die notwendige Wassermenge direkt einzubringen.

Die erfindungsgemäße Zusammensetzung ermöglicht eine Reinigung in einem weiten Temperaturbereich von etwa 10°C bis 70°C. Daher ist in vielen Anwendungsfällen keine Be¬ einflussung der Temperatur des Gases erforderlich. Gegebenenfalls kann jedoch ein Erwärmen oder Kühlen des Gases vorgesehen werden, um sicher zu stellen, daß im Biofilter eine Tempe¬ ratur herrscht, die in dem obigen zulässigen Bereich liegt.

Durch die günstigen Wachstums- und Lebensbedingungen für die Mikroorganismen, kann die Zeitdauer für die Inbetriebnahme und den Probebetrieb von 2 bis 3 Monaten bei be¬ kannten Biofiltern auf zwei bis drei Wochen beim erfindungsgemäßen Biofilter verkürzt wer¬ den. Es ist keine Zufuhr von Nährstoffen für die Mikroorganismen erforderlich, da diese Nährstoffe von der Biomasse zur Verfügung gestellt werden. Ebenso ist es nicht erforderlich, sonstige Chemikalien oder dgl. zuzugeben. Bei Betriebsunterbrechungen, wie etwa am Wo¬ chenende oder während eines Betriebsurlaubes ist nur ein sehr geringer Frischlufteintrag not¬ wendig, um die Aktivität des Filters voll aufrecht zu erhalten.

Die Einsatzgebiete der vorliegenden Erfindung sind vielseitig, so kann die erfindungs¬ gemäße Zusammensetzung für unterschiedlichsten Anwendungen eingesetzt werden. Mit ei¬ nem Biofilter können unangenehme Gerüche, Lösungsmittel oder organische Verbindungen aus der Abluft entfernt werden. Mit dem erfindungsgemäßen System ist auch die Reinigung der Abluft von schwefelhaltigen Verbindungen möglich. Die Erfindung ist unter anderem in fol¬ genden Branchen einsetzbar: Lebensmittelindustrie, Kläranlagen, Futtermittelerzeugung, Kunststoffverarbeitung, Tierzucht, Papierindustrie, Tierkörperverwertung, Holzindustrie, Lackherstellung, Druckereien, Verarbeitung von Lösemitteln, Kunststoffverarbeitung.

Probleme mit Anrainern wegen unangenehmer Gerüche können in vielen Fällen mit Biofiltern behoben werden. Dabei handelt es sich meistens um Verbindungen, welche bei der Verrottung oder Verarbeitung von Pflanzen und Tieren entstehen. Der Einsatz im Bereich von

Kläranlagen ist dabei eine der bekanntesten Anwendungen. Häufige Schadstoffe, die Geruchs¬ probleme verursachen, sind folgende: Schwefelwasserstoff (H S), Mercaptane, Thioether, Karbonsäuren, Ammoniak, Amine.

Im Gegensatz zur allgemeinen Geruchsbeseitigung handelt es sich im Bereich der In¬ dustrie um Schadstoffe, welche primär aus Gründen des Umweltschutzes aus der Abluft ent¬ fernt werden müssen. Geruchsbelästigungen und Probleme mit Anrainern treten dabei meistens auch auf. Eine große Anzahl an unterschiedlichsten Verbindungen kann mit Biofiltem beseitigt werden. Zum Beispiel werden folgende häufig auftretende Schadstoffe mittels Biofiltem ent¬ sorgt:

Alkohole: Methanol, Butanol, Propanol

Ketone: Aceton, Methylethylketon (MEK)

Aromaten: Toluol, Xylol, Styrol

Ether: Glykolmonoethylether

Ester: Ethylacetat, Butylacetat

Aldehyde: Formaldehyd, Acetaldehyd

Karbonsäuren: Buttersäure, Propionsäure

Thioether: Dimethylsulfid

Mercaptane: Methylmercaptan, Ethylmercaptan

Amine: Triethylamin, Dimethylamin

Weiters betrifft die Erfindung besondere Verfahren, bei denen die obige Zusammen¬ setzung einsetzbar ist. Neben einem Verfahren zur direkten Reinigung von belasteter Abluft ist auch ein Verfahren vorgesehen, bei dem kontaminierte oder belastete Böden gereinigt werden können. Da hierbei eine Belüftung erforderlich ist, entsteht bei bekannten Verfahren unter an¬ derem eine schadstoffbelastete Abluft. Wenn jedoch bei der Sanierung von Erdreich, bei der das Erdreich mit einer Zusammensetzung, wie sie oben beschrieben worden ist, vermischt wird und mit einem Gas. vorzugsweise Luft, beaufschlagt wird, so erfolgt eine Reinigung des Gases bereits in situ. Sollte dies nicht ausreichen, so kann vorgesehen sein, daß das Gas nach dem Durchströmen der Schüttung aus Erdreich und der Zusammensetzung in einem weiteren Schritt gereinigt wird, indem es durch eine Schüttung geleitet wird, die eine erfindungsgemäße Zusammensetzung enthält.

Die besonderen Vorteile der Erfindung sind: die geringe benötigte Filterfläche bei kleiner Schütthöhe, der Wegfall der Dauerberieselung der Schüttung samt dem damit verbun¬ denen hohen Wasserverbrauch und der breite Temperaturbereich, in dem eine gute Wirkung erzielt wird. Dadurch ist ein nahezu wartungsfreier Betrieb möglich.

In der beigefügten Fig. ist schematisch eine Vorrichtung zur Reinigung von Gasen dargestellt, in der die erfindungsgemäße Zusammensetzung eingesetzt werden kann.

Das zu reinigende Gas wird in einem Sammler 1 von verschiedenen Quellen gesam¬ melt. In einer Konditioniereinheit 2 werden, falls dies notwendig sein sollte, die Temperatur

oder die Feuchtigkeit auf die erforderlichen Werte gebracht. In einem Reinigungsmodul 3 durchströmt das Abgas von oben nach unten eine Schüttung 4 der erfindungsgemäßen Filter¬ masse. Über einen Ventilator 5 wird das gereinigte Gas in die Umgebung ausgestoßen. In einer Hochdruckstation 6 kann Wasser auf einen hohen Druck gebracht werden, um über Düsen 7 die Filtermasse in fein zerstäubter Form zu beregnen. Eine Steuereinrichtung 8, die die Hoch¬ druckstation 6 und den Reinigungsmodul 3 steuert, ist mit Drucksensoren P, Temperatursenso¬ ren T und Feuchtigkeitssensoren H verbunden. Auf diese Weise ist es möglich, die Betriebs¬ bedingungen in Abhängigkeit von der Zusammensetzung des zu reinigenden Gases zu optimie¬ ren.

In der Folge wird die Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert:

Es wurden vier Zusammensetzungen AI bis A4 gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellt. Diese wiesen die folgenden Zusammensetzungen auf:

AI:

Traubenkeme 51%

Lavagrus 40%

Mineralstoff: Diabas 3%

Biertrebem 6%

A2:

Traubenkeme 75%

Lavagrus 23%

Mineralstoff: Diabas 1%

Biertrebem 1%

A3:

Traubenkeme 62%

Lavagrus 29%

Mineralstoff: Diabas 8,99%

Biertrebem 0,01%

A4:

Traubenkeme 63%

Lavagrus 25%

Mineralstoff: Diabas 6%

Biertrebem 6%

Die mit diesen Zusammensetzungen AI bis A4 erzielten Ergebnisse sind in der folgen¬ den Tabelle zusammengestellt.